Paid Content und die Implikationen des Medienmarktes

6. Dezember 2017, mit Joel KaczmarekKatja Nettesheim

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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Mediendigital-Podcast von Digitalkompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek und ich sitze wieder mit der Medienkennerin schlechthin zusammen, der guten Katja. Hallo Katja.

Katja Nettesheim: Ja, hallo Joel, guten Morgen.

Joel Kaczmarek: Wir sprechen heute auch über ein Thema, zu dem ich mich ja lange gesträubt habe aus Nutzer-Sicht. Und zwar geht es um Paid-Content. Vielleicht verschlägt es mir deswegen auch ein bisschen die Sprache. Och. Aber passenderweise, während wir am Montag einen Podcast aufzeichnen, habe ich am Samstag unsere eigene Paid-Content-Geschichte lanciert über Patreon. Dafür werde ich bestimmt noch ein bisschen was zu sagen.

Katja Nettesheim: Ja genau, das sind mir die richtigen. Sich aus Nutzer-Sicht dagegen sträuben und aus einer Unternehmer-Sicht es dann machen.

Joel Kaczmarek: Ja. Ja, aber das ist ja eigentlich ganz interessant, weil das ist ja wirklich dieser Widerstreit, den ich hatte, dass ich das eigentlich latent scheiße finde. Das habe ich sogar so geschrieben meiner, ich habe ja diesen schönen Messenger unter digitalkompakt.de slash Messenger, wo ich mit allen Leuten immer chatte und dann habe ich geschrieben, Leute, ich finde Paid Content kacke und trotzdem habe ich überlegt, was kann ich tun, um mich zu monetarisieren und dann kommt man irgendwann dahin. Also ich kann ja so ein bisschen die Gedankenreise dahin mal aufzeigen. Irgendjemand hat dann protestiert, nein, das wäre doch gar nicht kacke und das muss doch. und mhm.

Katja Nettesheim: Ja, abgesehen davon ist, und da sind wir schon mitten im Thema drin, eine Patreon-Kampagne, und vielleicht müssen wir gleich auch nochmal kurz ein bisschen was dazu sagen, was das eigentlich ist, ist ja eine spendenbasierte Kampagne. Und wenn man ein bisschen definitorisch werden will, ist ja die Frage, ist das eigentlich wirklich Paid Content oder ist das Mäzenatentum?

Joel Kaczmarek: Genau, und damit wollen wir heute auch mal anfangen, dass wir endlich mal sagen, was ist eigentlich Paid Content? Also sagt ja der Name, es ist bezahlter Inhalt, aber was bedeutet das im Medienumfeld? Ich habe dann witzigerweise mal gegoogelt, weil ich habe das immer für mich so als Medienmacher aus dem Schissler Weng, wie der Berliner sagt, kannte ich das. Sondern hatte immer so die Assoziation, ach ja, Bild Plus oder hier die Spiegelgeschichte, da ist man relativ schnell bei Paywall und dann habe ich aber auch darüber nachgedacht, Also Patreon zum Beispiel, da können wir mal so ein bisschen den weiten Bogen aufmachen. Das ist ja eigentlich eine Plattform für Medienmacher, mit der sie um Unterstützung werben können. Also können sagen, hey, meine Community unterstützt mich mit einem monatlichen Beitrag, wo ich definieren kann, wie hoch die ausfallen können. 2 Dollar, 5 Dollar, 10 Dollar, was weiß ich. Und ich biete bestimmte Dinge an, weiß ich, Blick hinter die Kulissen, Extramaterial und so weiter und so fort. Und auf dem Wege bin ich eigentlich an das Thema Paid Content rangekommen, dass ich gesagt habe, ich möchte meine Community mehr einbinden, ich möchte gerne diese Planbarkeit in den Umsätzen mehr drin haben, möchte mehr Sicherheit und gleichzeitig Unabhängigkeit. Und dann merkst du aber irgendwann, okay, was bietest du den Leuten denn an? Dass sie dir jetzt statt 5 Dollar im Monat sogar 10 Dollar geben. So, da bist du ja schon hier auf Netflix-Level, ja? Und Dann merkst du, okay, dann fängst du an, drüber nachzudenken. Extra-Podcasts, extra-lange Podcasts, Analysen, die das Publikum zu sehen kriegt. Also da bist du dann auf einmal schon bei Content.

Katja Nettesheim: Genau, all unsere Versprecher. All unsere Scherze vorher und nachher.

Joel Kaczmarek: Genau, machen wir so ein Best-of mal.

Katja Nettesheim: Ja, klar. Also ich meine, das scheint ja zumindest im Filmbereich gut zu laufen. Ob das bei uns genauso spannend ist wie im Filmbereich, weiß ich nicht. Abgesehen davon wird das im Filmbereich ja auch gestaged. Also da müssen wir uns dann nochmal extra was Witziges ausdenken.

Joel Kaczmarek: Wir haben ein Video aufgenommen für Patreon, weil das ist Conversion steigernd. Da haben wir sozusagen eine Klamauk-Version und eine Ernste aufgenommen. Und ich sehe kommen, dass bei sowas dann meine ganzen Klamauks aus diesem Video, die unfassbar schlimm sind. Ich habe da so böse Worte wie Eskimo und Negerkrust-Torte und sowas gesagt. Darf man ja alles nicht mehr. Man muss ja jetzt Inuit sagen und ich glaube, Mohrenkopf ist jetzt

Katja Nettesheim: Nee, nee, Mohrenkopf geht auch nicht. Schokokuss. Ja, Schokokuss, genau.

Joel Kaczmarek: Anyway, ich schweife ab. Aber das war ein bisschen meine Reise, wie ich irgendwie auf einmal das Thema Paid Content stieß und gemerkt habe, jetzt machst du doch das, was du eigentlich selber immer doof findest. Wie kannst du das denn so tun, dass es was Gutes wird, dass es was ist, was man gerne macht? Und da habe ich mir ein paar Sachen überlegt und dann aber mich mal hingesetzt und gesagt, okay, was ist eigentlich Paid Content? Und ich für meinen Teil habe irgendwie fünf Ebenen gefunden. Wo du dann gleich mal sozusagen als die Medienprofessorin hier ein bisschen professoral werden kannst. Dankeschön. Sind das eigentlich wirklich fünf Ebenen oder ist das eigentlich mehr Auslöser, dass man Paid Content anregt? Also das erste, was ich gefunden habe, war klassischerweise Closed Paywall. Also es gibt eine Wand, durch die komme ich nur, wenn ich bezahle.

Katja Nettesheim: Harte Paywall, genau.

Joel Kaczmarek: Genau, und dahinter liegen halt Inhalte. Und das kannst du nach einem bestimmten Abrechnungsmodus machen, also meinetwegen Monatsabo oder ein Tagespass oder so auf Micropayment-Ebene, dass du sogar pro Artikel zahlst. Oder Wenn man so etwas wie Later-Pay denkt, dass man sagt, man hat ein Kontingent, was man sich kauft und erst ab 5 Euro muss man zahlen. Zweites Element, was ich gefunden habe zu Paid-Content, waren diese Mietert-Modelle, also im Prinzip englisch wie der Meta, der durchläuft, also dass ich ein gewisses Gratis-Kontingent habe und irgendwann in Bezahlinhalte reinlaufe. Drittes und viertes waren für mich so ein bisschen Trend-Unschaffen, da muss die Professorin dann mal eingreifen. Premium und Freemium. Also Premium kennt man ja eigentlich, also ich stelle es mir so vor, es gibt einen separaten Bereich, da komme ich nur rein, wenn ich bezahle. Es gibt trotzdem auch einen freien Anteil und Freemium meint eigentlich, wahrscheinlich auf Tagesbasis, es gibt immer einfach gewisse Inhalte, die kostenpflichtig sind. Zum Beispiel die, weiß ich nicht, Sport 1 macht irgendwas Tolles über Jupp Heynckes, irgendein Insider oder die Sportbild, dann kostet das. Und last but not least, der fünfte wäre dann diese Patreon-Geschichte, also freiwillige Zahlungen spenden. Also nochmal wiederholt, Paywall, Mietert-Modelle, Premium, Freemium, spenden. Mäzenentum, wie du es nennst.

Katja Nettesheim: Mäzenatentum, genau. Mäzenatentum. Ja, tatsächlich, wenn man auf der Ebene ist, was löst die Zahlungspflicht aus, dann sind es tatsächlich diese fünf Modelle, die ich auch sehen würde. Wobei, ganz ehrlich, streng genommen würde ich eben Spenden rausnehmen aus den genannten Gründen. Es ist nämlich keine Zahlungspflicht, die ausgelöst wird, um einen Content zu erhalten, sondern überhaupt, um die Produktion von Content zu ermöglichen. Das ist so ein bisschen wie der Unterschied zwischen Projektfinanzierung und Unternehmensfinanzierung. Und ansonsten die anderen vier würde ich ähnlich sehen wie du. Wenn man das noch ein bisschen unterscheiden will, bei der Mieterpaywall hat letztendlich der Nutzer es in der Hand, was zahlungspflichtig wird, einfach durch sein Nutzungsverhalten. Also wenn er irgendwie vorher zehn gute Artikel gelesen hat und der elfte ist blöd, dann ist halt plötzlich der Blöde zahlungspflichtig. Beim Freemium-Modell entscheidet das die Redaktion oder jemand in der Redaktion jedes Mal wieder, was von der Tagesproduktion jetzt hinter die Paywall geht und was davor bleibt, was häufig zu sehr großen Diskussionen führt. Nicht zuletzt deswegen, weil es sehr häufig keine klare Leitlinie gibt, die vorher rausgegeben worden ist, obwohl man das eigentlich machen kann. Bei Premium, da ist halt in bestimmter Bereich schon mal vordefiniert als zahlungspflichtig. Da entfallen dann diese ganzen Diskussionen, was durchaus auch was für sich hat.

Joel Kaczmarek: Vielleicht gehen wir bei der Gelegenheit auch mal rüber in dieses ganze Thema, ich überlege, wie man das nennt. Also es gibt so diesen schönen Begriff der Penny-Gap-Problematik. Das stammt eigentlich aus dem SaaS, glaube ich, also Software-as-a-Service-Bereich, wo du einmal daran gewöhnt bist, was kostenlos zu haben, dann kleine Beträge zu zahlen teilweise schwierig wird, weil du den Wert nicht mehr siehst. Also es ist eigentlich eine Frage von Produktwertwahrnehmung. Dass du bereit bist, Gelder zu zahlen für etwas, was du vorher eigentlich als umsonst kennengelernt hast. Oder wo du vermeintlich glaubst, dass es umsonst sein sollte. Dieses Thema Diskussion. Wie kriege ich es eigentlich hin? Und was macht das mit einer Redaktion, wenn die anfangen, jetzt an bestimmte Inhalte ein Preisschild zu hängen? Weil als ich jetzt mit Patreon gestartet habe, kamen bei mir auch Leute und haben gesagt, oh, stell dich mal drauf ein. Das wird harte Diskussionen teilweise geben. Das macht mit den Leuten schon was, dass sie das als Affront richtig sehen, wenn du sowas machst.

Katja Nettesheim: Jetzt Leute im Sinne von den Rezipienten, also den Nutzern. Kunden, Leser, Hörer, wie auch immer. Also, weil du gerade sagtest Redaktion. Also für die Redaktion, wenn man nochmal diese Ebene betrachtet, ist eigentlich die Einführung einer Zahlungspflicht ja eher was Aufwertendes, weil sie nämlich plötzlich jetzt wieder ein echtes Preisschild an ihre digitalen Inhalte setzen können. Das müssen wir sowieso nochmal dazu sagen, wir reden hier immer nur von digitalen Inhalten. Am Anfang ist das super, frustrierend ist es nur dann, wenn man sich die Zahlungsbereitschaft anguckt und auch die Höhe der Zahlungsbereitschaft. Also da habe ich auch schon viele Medienunternehmen gesehen, die dann massiv frustriert waren beziehungsweise auch mit der verkehrten Einstellung dran gegangen sind, die gesagt haben, also ein Artikel kostet bei uns 1,50 Euro, weil das muss es dem Leser doch wert sein.

Joel Kaczmarek: Mhm.

Katja Nettesheim: Der Leser muss gar nichts. Und wenn man dann tatsächlich mal Customer Interviews gemacht hat zum Thema Zahlungsbereitschaft und da kamen dann eher Beträge von 20 Cent raus, dann ist das natürlich für den Redakteur frustrierend, weil der weiß, wie viel Arbeit er da reingesteckt hat und der sieht den möglichen Multiplikator nicht. Der sieht halt nur 20 Cent und nicht 20 Cent mal hoffentlich 50.000. Das ist aus Sicht der Redaktion, was das mit den Leuten macht und aus Sicht des Users natürlich sowieso. Ich meine, das ist ja das Hauptproblem, wo sich die Medienunternehmen vor 15 Jahren, fast 20 Jahren einfach den Markt kaputt gemacht haben. Dadurch, dass sie wahrscheinlich damals aus guten Gründen – ich war da aber nicht dabei, deswegen kann ich das nicht nachvollziehen – einfach die Inhalte kostenlos ins Internet gestellt haben und auf Reichweitenvermarktung gesetzt haben, den Verheißungen der digitalen Vermarktung oder der Online-Vermarktung vertraut haben und dachten, sie stellen jetzt alles kostenlos online, um Reichweite zu erzeugen und dann auf die Art und Weise zu monetarisieren. Und natürlich ist der Nutzer frustriert, wenn er für etwas, was er bisher kostenlos bekommen hat, jetzt zahlen muss. Und natürlich wird er woanders hingehen, wenn er den gleichen Inhalt woanders kostenlos bekommt. Das heißt, wenn wir ein bisschen auch so parallel die Rezepte für Paid Content mitführen, es funktioniert nur, wenn man wirklich einen proprietären Inhalt hat.

Joel Kaczmarek: Ich habe mir im Horizont aus dem Februar 2017 mal ein paar Zahlen angeguckt. Ich bilde mir ein, das war zum Premium-Modell der Zeit, wenn ich mich richtig entsinne. Und da haben die mal so ein bisschen aufgeschlüsselt, wie sich das verteilt. Die haben gesagt, 90 Prozent der Nutzer tätigen Einzelkäufe, also gar keine Abonnenten, 29 Prozent dann doch Abos. Das kommt eigentlich nicht so richtig hin.

Katja Nettesheim: Ja, also weil das ist mehr als 100, ja.

Joel Kaczmarek: Oder ich kann meine Sauklau hier nicht lesen, vielleicht waren es auch 50% Nutzer. Anyway, also worauf man sich verständigen kann, ist Großteil eher Einzelkauf, weil keine dauerhafte Zahlungsverpflichtung, Unabhängigkeit, denke ich mal, und nur zum Teil Abos. Und dann kamen so die Aufschlüsselungen, 20% waren bereit 5 Euro im Monat zu zahlen, 27% über 10, 11% über 15, 9,8% über 20. Wow, das fand ich schon relativ hoch.

Katja Nettesheim: Ja, 9,8 über 20 ist gut, aber das liegt eben auch an der Zeit. Also vielleicht nochmal einen halben Schritt zurück. Was hier jetzt in dieser Statistik nicht mit drin ist, ist ja die dritte Art und Weise des Bezahlsystems. Also wir haben ja grundsätzlich Abo, Einzelartikel und Tagespässe. Tagespässe ist auch insbesondere im Zeitungsbereich relativ häufig anzufinden.

Joel Kaczmarek: Heißt, man kann alle Inhalte konsumieren, die an einem Tag kommen?

Katja Nettesheim: Man kann 24 Stunden lang alle Inhalte konsumieren, dann meist auch Archiv und alte Sachen. Nicht die Tagesproduktion, sondern 24 Stunden Konsum. Das ist natürlich ganz angenehm für Leute, die sagen, heute ist Sonntag, heute lese ich mir mal ein. Die Zahl mit 9,8 Prozent über 20 Euro, das ist super. Das ist ziemlich viel, aber es liegt eben auch daran, dass die Zeit eine sehr eigene Positionierung hat und an sich schon ein Premium-Produkt ist, auch mit einer hohen Abo-Quote. Immer noch mit Auflagensteigerungen. Und das ist meines Erachtens vor allem dadurch zu rechtfertigen, dass sie als Wochentitel einen qualitativ hochwertigen Journalismus machen, der proprietär ist. Also Sachen, die in der Zeit sind, findet man so halt nirgends anders. Und spiegelt sich ja auch in den Zahlen wieder.

Joel Kaczmarek: Ja, aber ich will natürlich mal ein bisschen darauf hinaus, was kann man denn erwarten von Paid Content? Also was sind so ungefähre Zahlungsbereitschaften, die die Leute irgendwie in Kauf nehmen, wenn es darum geht? Du hast jetzt gesagt, 20 Cent auf Artikelbasis und bei monatlich wären wir wahrscheinlich bei irgendwas um die 5 bis 10 Euro, oder?

Katja Nettesheim: Ja, kommt auf die Breite des Angebots an. Aber leider Gottes hat sich da schon quasi diese Netflix- und Spotify-Zahl in die Köpfe eingebrannt. Und wenn man sich auch mal anschaut, wo liegen denn derzeit Lokalzeitungsmonatsabos, die liegen teilweise jetzt auch schon drunter.

Joel Kaczmarek: Ja, wollte ich nämlich sagen, weil bei meinem Patreon-Thema kam für mich auch auf, dass ich irgendwie immer gebenchmarkt wurde auf Spotify, auf Netflix, auf Amazon, also Prime in dem Fall, wobei das sind ja gar nicht 10 Euro im Monat, das sind ja eigentlich 60 im Jahr, aber da bist du so bei 5. Also ich habe wirklich meinen Nutzer gefragt, was wollt ihr zahlen, das wären so die Sachen, die ich im Bouquet habe, was wäre euch das wert? Und da kam eigentlich immer zwischen 5 und 10 Euro, Mehrheit auf 10, was ja schon mal nett ist.

Katja Nettesheim: Erstens ist das nett von der Zahl und zweitens musst du ja auch mal sagen, du spielst dann in einer Liga mit Netflix. Und deine Content-Bestehungskosten sind deutlich geringer als die von Netflix. Also von daher, Chapeau.

Joel Kaczmarek: Hast du recht, man muss ja das Glas halb voll sehen, dass man da mit guten Top-Leuten verglichen wird, aber Als Verlag stelle ich mir das sehr schwierig vor, wenn du da eigentlich als Benchmark, als Vergleichsobjekt jemanden hast, der 100 Millionen Dollar Produktion in Hollywood vermarktet und verkauft. Oder irgendwelche Kanye West Songs auf Spotify. Wie du gerade selber sagst, die Content-Erstellungskosten bei sowas sind ja viel höher. Und worauf ich jetzt hinaus will, ist, dass man als Nutzer aber gar nicht ein Gefühl dafür hat, dass irgendwie ein Song oder ein Video was ganz anderes ist als ein Artikel. Also auf der einen Ebene sagt man, okay, ich zahle für Video 10 Euro, das ist auf keinen Fall Mehrkosten. Auf der anderen Seite erkennt man aber auch nicht an, dass in so einen Artikel teilweise zwei Tage reinfließen mit vielen Telefonaten, Recherchen und, und, und.

Katja Nettesheim: Naja, aber was glaubst du denn, was in so ein Video reinfließt? Ja eben.

Joel Kaczmarek: Also es ist ja eigentlich ambivalent.

Katja Nettesheim: Ja, es ist total ambivalent und aus Sicht des Nutzers, der hat einfach einen Preis im Kopf, den er bereit ist für Mediennutzung zu zahlen. Und wenn trotz dieses Widerspruchs, den du da gerade richtig aufgemacht hast, der Nutzer noch bereit ist, 10 Euro für Content zu zahlen, die nicht so aufwärtig geschaffen sind wie bei Netflix, dann ist das super.

Joel Kaczmarek: So, also haben wir schon mal festgehalten können, den Benchmark, was die Leute sich ranziehen und dass es eigentlich eine gewisse Form von Exklusivität bedarf, also einen gewissen Tiefgang, was du auch gesagt hast, reine Agenturnachrichten irgendwie abschreiben, das tut es nicht.

Katja Nettesheim: Tiefgang, das hört sich jetzt so ein bisschen elitistisch an. Es muss eine eigene Wertschöpfung haben. Das muss jetzt nicht unbedingt hochintellektueller Content sein, so wie bei uns. Es kann auch irgendwie lustig sein oder sonst was, aber es muss halt nur dort zu finden sein.

Joel Kaczmarek: Ja, ich meine, ich überlege auch gerade, bei Bild Plus hast du ja gerne mal so Artikel 5 Wege, um größeren Busen zu kriegen ohne eine OP oder sowas. Das kann ja total billo sein. Ist das so? Ja, klar. Habe ich gehört.

Katja Nettesheim: Ach so.

Joel Kaczmarek: Aber wir wollen ja so ein bisschen über Conversion-Optimierung sprechen, dann auch bei Paid Content. Und ein Reibungsverlust, den ich da immer wahrnehme, ist Payment.

Katja Nettesheim: Absolut. Stichwort unsere Liste von Erfolgsfaktoren. Content, der einzigartig ist und Hammer-Usability beim Payment. Das ist einfach noch ein Riesenproblem, weil das, was wir momentan sehen, ist meistens noch, oder zumindest das, was etablierter ist, da geht es um Systeme, wo man zahlt bei der einzelnen Publikation. und sich auch da registrieren muss, maximal registriert man sich einmal, um alle Publikationen eines Verlages, eines Publishers nutzen zu können. Das ist das Maximum an Usability, sogenannte Single Sign-On. Das langt aber nicht. Die Publisher sagen dir dann, ja, wir sind euch doch schon total entgegengekommen, weil wir haben ja ein Single Sign-On. Aber aus Usersicht, wenn du ein bisschen mehr liest, musst du dich immer noch dann registrieren beim Single Sign-On von Springer und beim Single Sign-On von Dumont und beim Single Sign-On von Funke und beim Single Sign-On von der SWMH. Das macht doch kein Mensch. Und deswegen kamen dann eben auch so Modelle auf, die ein bisschen übergreifender sind. wo man quasi eine Backbone-Technologie hat über die Angebote verschiedener Publisher hinweg. Da gibt es die Klassiker Laterpay, die das machen auf Einzelartikelbasis und teilweise auch Abos anbieten. Dann gibt es Blendl, die es auch auf Einzelartikelbasis machen. Und das sind diejenigen, die momentan am etabliertesten sind.

Joel Kaczmarek: Gibt es eigentlich noch einen News-Case von ehemals die New, von dem Vanya Sören-Oberhoff? Hat der nicht auch sowas gemacht?

Katja Nettesheim: Ja, der hat das auch gemacht. Der hat das ja lange gemacht. Der war ja auch einer der allerersten, der das erst in Print gemacht hat und dann digital. Das ist eine gute Frage, ob es die noch gibt. Ich habe länger nichts mehr gehört davon.

Joel Kaczmarek: Ja, aber irgendwie alle reden so über Blendle. Das ist eigentlich ein bisschen schade. Wir haben ja auch mal deutsche Produkte hier aus den Niederlanden von Blendle, wenn ich mich nicht täusche.

Katja Nettesheim: Ja, das stimmt. Aber Blendle hat es halt gut gemacht. Vom Produkt her ist das extrem userfreundlich. Die haben einen sensationellen Newsletter mit einer hohen Suchtgefahr. Naja, weil wenn man den morgens aufmacht, ich mache ihn schon nicht mehr auf, weil dann würde ich am liebsten erstmal eine Stunde Zeitung lesen oder Zeitschriften lesen, weil die schon eine sehr, sehr gute Personalisierung haben und extrem catchy Anreißer haben für die Artikel.

Joel Kaczmarek: Kannst du mal das Modell eigentlich kurz erklären? Sagt man Blendl oder Blendle? Da habe ich es mal falsch ausgesprochen.

Katja Nettesheim: Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht.

Joel Kaczmarek: Aber erklär mal ganz kurz das Modell, wie das funktioniert, damit wer das noch nicht kennt, das auch kennt.

Katja Nettesheim: Also Blendl ist eine Plattform, wo viele, inzwischen wirklich viele verschiedene Verlage ihre Produktion reinliefern. Und man legt sich dann ein Konto an und verknüpft das mit einer Zahlungsart, in der Regel einer Kreditkarte, die man entweder aufladen kann oder quasi in Open Tab führen kann. Und dann liest man dort Artikel in einer sehr schönen Optik. Und zahlt auf Einzelartikelbasis. Das heißt also, bevor man so einen Artikel anklickt, weiß man, wenn ich diesen Artikel jetzt lese, kostet mich das 30 Cent oder 59 Cent oder 99 Cent und für eine Spiegel-Titel-Story teilweise auch mal 1,99. Das war, glaube ich, das Höchste, was ich da gesehen habe. Das bucht es dann halt alles ab. Wenn man dann mal so einen Sonntagmorgen liest, dann hat man gerne auch mal irgendwie 10 Euro, 15 Euro, 20 Euro durch. Aber das funktioniert ziemlich gut. Das Problem ist, und deswegen ist deine Frage ja auch berechtigt, es kennen außerhalb der Medienbranche noch gar nicht so viele Leute, weil Blendl eine eigene Marke aufbauen muss. Und das ist ein bisschen ein Hände-und-Ei-Problem. Also die haben halt erst die Verlage reingeholt, um dann die Nutzer reinzuholen, was Sinn macht. Aber jetzt das Marketingbudget in die Hand zu nehmen und Blendl als Medienkonsummarke, nicht als Publikationsmarke, sondern als Medienkonsummarke jetzt in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, das kostet halt eine Menge Kohle. Und ich glaube, das ist das Problem, weswegen es vielen Leuten eben noch nicht bekannt ist. Das heißt, optimalerweise hat man eine Technologie, die über alle Publikationen geht, wo aber die Destination, wo man den Inhalt konsumiert, weiterhin die Publikationsmarke ist. Also weiterhin süddeutsche.de ist oder welt.de oder was weiß ich was. Das ist sowas wie Laterpay funktioniert, auch auf Einzelartikelbasis. Da zahlt man dann oder man registriert sich einmal bei Laterpay und die fangen an abzubuchen ab einer Sammlung von 5 Euro. Das hat wiederum damit zu tun, aus meiner Sicht, dass die Kreditkartengebühren einfach zu teuer sind und es sich für einzelne Micropayments nicht lohnt.

Joel Kaczmarek: Aber ein interessantes Modell. Gefühlt ein bisschen zu früh vielleicht.

Katja Nettesheim: Ja, die waren sehr früh. Die waren die ersten am Markt.

Joel Kaczmarek: Was man so hört, ist es irgendwie, also ich habe das Eindruck, als wenn das beim Spiegel nicht so eingeschlagen hätte. Aber was man jetzt liest an Schlagzeilen, geht es ja jetzt sogar in die USA für Later Pay.

Katja Nettesheim: Ja, absolut. Ich weiß nicht, ob das beim Spiegel so eingeschlagen hat oder nicht. Und wenn, dann ist das ja auch immer eine multikausale Geschichte. Also Laterpay-Erlöse errechnen sich halt aus Anzahl von Artikeln, die überhaupt hinter die Paywall gestellt werden, mal der Conversion und so weiter und so fort.

Joel Kaczmarek: Usability desjenigen, also hast du als Laterpay ja gar nicht in der Hand immer, wie gut das konvertiert, nicht alles.

Katja Nettesheim: Ja, ja, richtig. Und vor allem auch nicht die Anzahl von Artikeln, weil Spiegel hat ja einzelne Artikel nur dahinter gestellt und nicht alle. Auch das hat Laterpay natürlich nicht in der Hand. Was da ganz interessant ist, es gibt neue Anbieter in dem Markt, die die neuen technologischen Möglichkeiten ausnutzen, um Micropayments zu ermöglichen ohne Kreditkartengebühr. Die gehen nämlich dann auf Blockchain-Technologien, sei es jetzt Bitcoin-Blockchain oder andere Blockchains, weil Bitcoin ist inzwischen auch so teuer geworden. Aber auf Basis dieser Technologien kannst du ja Payments vertrauenswürdig abwickeln mit fremden Personen, ohne dass du einen Dritten dazwischen brauchst wie eine Kreditkartenfirma. Und namentlich ist hier zu nennen Satoshi Pay, die hier in Berlin sitzen, ein Startup. Die haben einen Zahlungsmechanismus entwickelt für Publisher. Das wäre vielleicht für dich auch ganz interessant. Die auch Kleinbeträge, auch im Cent-Bereich, wirtschaftlich sinnvoll abwickeln können. und vor allem Dateiformat unabhängig sind. Da kannst du auch für GIFs zum Beispiel chargen, wenn du tolle GIFs machst oder für Audios oder für Videos oder eben für Texte. Und hast als Publisher die totale Freiheit, welchen Auslöser du deiner Zahlungspflicht zugrunde legen willst. Ist es ein Klick? Ist es ein Scroll? Ich habe das mal gesehen bei Satoshi Pay. Die können zum Beispiel chargen nach Anzahl von gelesenen Artikeln auf einer Seite. Du scrollst also die Seite runter und unten rechts hast du so eine kleine Sonne, wo der Stand deiner Satoshis drin ist und da siehst du, wie das dann runtergeht.

Joel Kaczmarek: Was sind denn Satoshis eigentlich?

Katja Nettesheim: Satoshis ist die kleinere Währung zu Bitcoin, also quasi wie Cent und Euro.

Joel Kaczmarek: Ich habe ja die Tage irgendwie gelesen, dass man sich mittlerweile anfängt zu sorgen, ob sowas wie Bitcoin nicht funktioniert, weil man befürchtet, dass das der dusselige Trump in den USA verbietet, so wegen Geldwäsche und was weiß ich.

Katja Nettesheim: Die Chinesen haben es gerade verboten.

Joel Kaczmarek: Genau, dass der der Nächste ist, der es nachzieht und dann

Katja Nettesheim: Ja, das ist aber, also wenn ich das richtig gelesen habe am Wochenende, ich habe es nur überflogen, die chinesische Regierung hat es verboten, den Usern war es egal. Also muss man jetzt mal gucken, wie sich das entwickelt. Das ist gerade eine extrem heiße Phase und ich habe dann gleich auf den Bitcoin-Kurs geguckt, weil ich dachte, vielleicht geht er jetzt ein bisschen runter, im Gegenteil, der ist wieder hochgegangen. Ich hätte gehofft, er würde runtergehen und ich könnte nochmal etwas nachkaufen. Nee, war nicht so. Um nochmal auf die Technologie zurückzukommen. Es kann funktionieren, wenn man eine Technologie hat, die Micropayments günstig ermöglicht und als Backbone-Technologie hinter allen Publikationen ist. Das heißt, die Breite hat, aber nicht erfordert, dass man auf einer neuen Plattform konsumiert.

Joel Kaczmarek: Ich würde gerade sagen, eigentlich haben wir ja sogar zwei Elemente. Das eine ist die Art zu bezahlen. Da bist du ja ganz schnell bei so Sachen wie PayPal oder Etienne oder was weiß ich. Also Zahlungseinbindung oder Satoshi Pay. Und das andere ist ja eigentlich die Accounts. Also das Accounting nicht im Sinne von Buchhaltung, sondern wo habe ich meinen Account, dass ich möglichst wenig Reibung habe, sondern mit einem Account ganz viel machen kann. Also ein bisschen wie so ein Spotify-Account. die auch Musik von Time Warner, Universal und so weiter unter einem Dach haben, mit dem Unterschied, dass ich mich mit meinem Spotify-Account dann auf der Seite der Süddeutschen einloggen könnte oder so. Also die beiden Elemente. Wenn ich jetzt mal in Richtung Single Sign-On denke, gibt es ja da noch einen anderen sehr, sehr großen Player, der dunkel am Horizont auftaucht, den viele noch gar nicht sehen, von dem ich aber weiß, dass du dir viele Gedanken zugemacht hast, nämlich Google.

Katja Nettesheim: Ja, also Google, das ist echt interessant, weil Google hat ja jetzt im April das erste Mal angekündigt, dass sie in der neuen Chrome-Version, die Anfang Januar auf den Markt kommen soll, einen automatischen Adblocker einbauen wollen. Und da haben alle erstmal ja gestutzt und haben gesagt, wieso? Google profitiert doch von Anzeigen, warum wollen die denn da einen automatischen Adblocker einbauen? Natürlich, wie es Googles Art ist, hatten die auch gleich eine Antwort auf diese Frage, weil sie nämlich gesagt haben, sie wollen die Surf-Experience der Nutzer verbessern und diese ganzen nervigen Ads rausnehmen. Also automatisch alle nervigen Ads rausfiltern, damit die Leute keine anderen Adblocker mehr verwenden müssen. Und schon wird so langsam ein Schuh draus, weil sie damit den anderen Adblockern den Garaus machen können. Und die anderen Adblocker sind natürlich nicht nur des Publishers Feind, sondern auch des Googles Feind. Die nächste Frage ist allerdings dann, wer bestimmt denn, was nervige Ads sind und was lässt Google denn eigentlich dann noch durch? Wonach wird das bestimmt? Offiziell heißt es, es wird das rausgefiltert, was die Coalition for Better Ads, das ist eine Branchenkoalition, da sind Google, Facebook, der BVDW und so weiter drin, was die als solches auf die Liste setzen. Nämlich sowas wie Autoplay, Popups, diese Countdown-Ads, bevor der Content überhaupt freigeschaltet wird und so. Also diese Sachen, die einem wirklich auf die Nerven gehen. Das wäre ja eigentlich ganz schön, aber die Frage ist natürlich immer bei allem, was Google tut, wird es dabei bleiben? Werden sie sich weiter daran halten? Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass Chrome inzwischen eine Verbreitung von irgendwie 55, 60 Prozent hat. Also das ist das eine, dass durch den automatischen Einbau von einem Adblocker in Google Chrome die Abhängigkeit der Publisher von Google größer wird. Noch größer, weil Google eben den auch einfach jetzt mal den Hahn zudrehen kann. Und es ist Einzelnen auch schon passiert. Das müsste ich noch mal recherchieren. Aber ich habe es neulich so gehört, Gronkh ist wohl auf YouTube 90 Prozent seiner Werbung abhandengekommen. Jetzt nicht wegen dieses Adblockers, weil den gibt es ja noch nicht, sondern weil er irgendwie auf die Liste der nicht werbefreundlichen Umfelder geraten ist.

Joel Kaczmarek: LeFloid ja auch. Wer politisch irgendwie aktive Aussagen tätigt, dem wird die Monetarisierung abgedreht. 90 Prozent Cash weg.

Katja Nettesheim: Ja, oder vielleicht war es auch LeFloid und habe ich da die beiden jetzt verwechselt. Also das ist schon mal bedenklich. Das Zweite, was aber noch viel bedenklicher ist, und das haben ganz viele in diesem Announcement nicht mitgeschnitten. Google hat dann als sogenanntes Friedensangebot für die Publisher gesagt, naja, dafür bieten wir euch auch noch einen besonders Schmankerl, weil diejenigen User, die trotzdem noch einen Third-Party-Adblocker verwenden, die kriegen von uns dann einen Dialog, mit dem sie aufgefordert werden, diesen Third-Party-Adblocker abzustellen oder zu zahlen. Und die Zahlung läuft dann ganz automatisch im Hintergrund über alle Publisher hinweg, zufälligerweise über das Google Play-Konto. Also du hörst die Suffisanz in meiner Stimme. Zum einen, das ist wesentliche Wertschöpfung des Verlages, seine Inhalte als Paid Content zu monetarisieren. Zweitens, Google hat es total verstanden, wie es eigentlich funktionieren muss, der Zahlmechanismus, weil die haben genau die beiden Kriterien, die wir vorhin aufgestellt haben, in dieser Zahlart verwirklicht. Und drittens, jetzt werden halt auch noch die Vertriebserlöse digital von Google vereinnahmt für die Verlage. Das heißt doppelte Abhängigkeit. und viertens wird Google natürlich davon auch seine 20, 30 Prozent nehmen.

Joel Kaczmarek: In Berlin sagt man Nachtigall, ich hör dir trapsen.

Katja Nettesheim: So ist das, ja. Ich hör dir auch trapsen.

Joel Kaczmarek: Also laufen wir da im Prinzip Gefahr, dass wir einen Giga-Single-Sign-On haben, der auch noch den ganzen Traffic-Kanal quasi qua Definition beherrscht, weil er 60 Prozent Reichweite im Browser-Umfeld hat. Also ich glaube, Mozilla und Internet Explorer sind ja da deutlich hinterher.

Katja Nettesheim: Ja, ich glaube, Safari liegt inzwischen bei 15 oder 17, was mich auch echt gewundert hat, als ich die Zahl gesehen habe, weil ich erinnere mich noch an umgekehrte Zahlen.

Joel Kaczmarek: Ja, ist ja auch so ein Performanzthema. Also Chrome ist ja performant etc. Aber unabhängig jetzt davon, also echte Drohkulisse eigentlich, dass man da zum Spielball der Großen wird. Das ist eigentlich ein schönes Beispiel. Genau wie du sagst, die Sachen, über die wir gerade geredet haben, im Sinne von Paid Content gut erkannt, also Payment Usability gehandelt kriegen, ein Login und der eigentliche Content ist dann auf der Verlegerseite. Dass man sagt, ist das irgendwie exklusiver Content, ist das einzigartiger Content? So wird dann Schuh draus. Also darf man mal gespannt sein, was da noch so passiert. Ja, Hey! Hey!

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