Wie funktioniert Podcastwerbung 🗣🎙 und wann ist sie sinnvoll?
18. Januar 2023, mit Joel Kaczmarek
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Intro: Digital Kompakt. Heute aus dem Bereich Online-Marketing mit deinem Moderator Robin Heintze. Los geht's!
Robin Heintze: Ohne Strategie ist Content nur Zeug. Und die Welt hat genug von diesem Zeug. Das sagt der kanadische Schriftsteller Arjun Barsu. Heute spreche ich mit einem, der dafür verantwortlich ist, dass jede Menge Content in die Welt kommt. Und wir werden jetzt klären, ob er nur Zeug ist. produziert oder ob das Ganze einer Strategie folgt und natürlich auch, wie du seine besten Erfahrungswerte für deinen Content-Marketing-Erfolg adaptieren kannst. Hi, ich bin Robin Heintze, Mitgründer und Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur MoreFire. Es ist mir eine riesengroße Freude, den geschätzten Sportsfreund und Branchenkollegen Mario Jung an meiner Seite zu haben. Mario ist nicht nur Agenturgründer, Konferenzveranstalter, sondern er betreibt auch das Content-Portal OMT.de. Mario, danke, dass du dir für unsere Hörerinnen und Hörer die Zeit nimmst.
Mario Jung: Bevor ich mich jetzt bei dir bedanke, dass ich dabei sein darf, hast du das auswendig gelernt oder abgelesen?
Robin Heintze: Ich habe meine Stichpunkte hier und die trage ich dann vor.
Mario Jung: Respekt von diesem Teaser. Den Schriftsteller kannte ich nicht, auch den kanadischen, aber ja, ich freue mich da zu sein.
Robin Heintze: Sehr schön, so, dann legen wir doch direkt mal los. Mario, wie viel Prozent von dem, was du da so tagtäglich veröffentlichst, ist eigentlich nur Zeug?
Mario Jung: Ich hoffe sehr wenig. Es kommt ja immer auf die Zielgruppe an. Es gibt natürlich welche, die das eine relevanter halten als das andere. Aber nur Zeug, nein. Ich möchte eigentlich immer ein Ziel verfolgen mit einem Inhalt.
Robin Heintze: Sehr schön. Das beruhigt mich und überrascht mich auch nicht. So, den OMT kenne ich schon lange, verfolge ich schon lange. So, OMT ist, so nehme ich es wahr, eine Plattform so rund um das ganze Thema OMT. Online-Marketing und ihr produziert wirklich wahnsinnig viel Content. So was fällt mir alles ein. Also Fachartikel, Blogartikel. Ihr macht Webinare, glaube ich, sehr viele, veranstaltet Seminare. Du hast einen Podcast, jetzt auch einen YouTube-Kanal noch. Ihr seid auf Social Media aktiv. E-Mails verschickst du auch noch. Natürlich OMT gibt es als große Konferenz auch noch. Machst Events. Im Printmagazin habt ihr, glaube ich, auch noch eine Jobbörse. Agenturfinder, Toolvergleich. Ihr produziert eine ganze Menge Inhalte. Habe ich irgendwas vergessen? erstmal in dieser ganzen Liste?
Mario Jung: Nein, nicht wirklich. Wir haben drei Podcasts und wir haben mehrere Konferenzen, nicht nur eine. Aber wenn du mich nach Inhalten fragst, tatsächlich ja, Online-Marketer ist Target Nummer eins. Allerdings beschäftigen wir uns auch mit Unternehmerthemen. Also wir haben ja unseren Agency Day und tatsächlich findest du in unserem Magazin ab und zu auch Sachen, die vor allem so Agenturbesitzer, die meistens aus dem Online-Marketing kommen, aber nicht unbedingt kommen müssten, auch treffen.
Robin Heintze: Also liebe Hörerinnen, liebe Hörer, wenn du noch nicht über den OMT gestolpert bist, schau es dir einfach mal an. Also wenn du noch mehr Content brauchst als meinen Podcast, dann wirst du auch da was Spannendes finden. Jetzt die spannende Frage, mit welchem Ziel machst du das Ganze? Also was ist so das übergeordnete Ziel hinter dem Ganzen, was du denn da tust? Weil das ist ja nicht nur aus Langeweile produziert man dermaßen viel Content.
Mario Jung: Ziele haben sich gewandelt in der Zeit. Tatsächlich wurde der OMT gegründet, um Vertrieb für unsere Agentur zu machen. Also hinter dem OMT stand ja mal die ReachX GmbH, eine Online-Marketing-Agentur wie Morpheyer. Mittlerweile ist das eine ausgegründete Gesellschaft, die eigentlich überhaupt nicht mehr für die ReachX da ist. Natürlich fällt da immer nochmal was ab. Wobei eher Personal über den OMT abfällt als jetzt Aufträge. Das braucht die Regex zum Glück nicht. Aber ursprünglich war das Ziel, Bauding-Content um Vertrieb zu machen oder Kontakte zu machen, Leads einzusammeln für die Agentur. Mittlerweile verfolgen wir viele Ziele. Also ich kann das gar nicht auf ein Ziel runterbrechen. Content produzieren wir in erster Linie natürlich, damit wir über die, also wir haben einen relativ starken SEO-Ansatz. Der eine oder andere wird mich dafür verurteilen, weil wir schon einen sehr, sehr großen Anteil unseres Traffics über reines SEO bekommen. Und den verfolgen wir, wir reden ja glaube ich gleich noch ein bisschen über Strategie und so Geschichten beim Content. Wir verfolgen da einen ganz klaren SEO-Ansatz, wenn wir Content produzieren. Wobei ich da in erster Linie auf Google schiele, aber mit YouTube jetzt den nächsten großen Kanal, zweitgrößte Suchmaschine, wir machen jetzt schon länger Podcasts, das sind auch Suchsysteme, sodass ich zwar in den Analytics-Zahlen in erster Linie Google-Traffic sehe, aber wenn ich mir mittelfristig vorstelle, wo wir unseren Traffic herbekommen, kommt er tatsächlich über verschiedene Kanäle, plus E-Mail-Marketing, plus Social Media natürlich.
Robin Heintze: Aber ich meine, Traffic-Aufbau ist ja wahrscheinlich jetzt kein Ziel, wo du sagst, da stehst du morgens für auf.
Mario Jung: Das stimmt. Also es ist eine relativ schwache KPI. Allerdings, die Ziele sind oft sehr schwer zu definieren. Also wenn ich natürlich, ich schaue schon, dass wir zum Beispiel mehr E-Mail-Adressen einsammeln. Warum? Wir wissen, je mehr E-Mail-Adressen wir haben, desto mehr Seminare verkaufen wir. Das ist relativ einfach abzulesen über die Jahre. Natürlich gibt es hier auch unterschiedliche Möglichkeiten. Wenn ich E-Mail-Adressen über ein SEO-Webinar ziehe, ist der Verkauf eines SEO-Seminars wahrscheinlicher als ein Verkauf eines Social-Media-Seminars. Das heißt, natürlich habe ich zielgerichtet auch unterschiedliche Formate innerhalb der einzelnen Content-Formate, also inhaltliche Formate innerhalb der Content-Formate, die mich zu unterschiedlichen Zielen führen können. Es ist aber schwierig. Weil wir sehen immer wieder, dass das eine auch auf das andere abstrahlt. Und bei der Menge an Content, die wir produzieren, ist es sehr selten, dass wir nur einen Inhalt ganz konkret für ein Ziel produzieren. Kommt vor. Also wir haben jetzt zum Beispiel gerade eine E-Book-Kampagne am Laufen, wo wir jeden Monat ein neues E-Book veröffentlichen. Und das auch relativ erfolgreich. Also die ersten zwei sind ziemlich gut eingeschlagen, so wie wir das uns geplant haben. Und die sind aufgebaut worden in erster Linie, um ganz gezielte Bereiche des OMTs in der Seminarreihe zu pushen. Dass darüber aber auch Leute kommen, die vielleicht Konferenz-Tickets buchen und in the long term vielleicht sogar zum Multiplikator werden und ganz andere Ziele damit befeuern. Das ist manchmal sehr schwierig zu tracken. Also wir bräuchten einen sehr aufwendigen Attributionsansatz, um das alles wirklich im Auge zu behalten. und die Arbeit machen wir uns nicht. Die stecken wir momentan lieber in Content-Aufbau.
Robin Heintze: Immer Content, Content, Content. Was ist denn das übergeordnete Ziel? Also wo soll der OMT dann irgendwann mal stehen, jetzt unabhängig von den einzelnen Zielen, also Leads zu generieren, Umsatz mit Seminaren zu machen? Wozu ist der OMT dann jetzt angetreten?
Mario Jung: Ursprünglich habe ich ja schon gesagt, wozu hat er sich entwickelt? Als wir irgendwann das Potenzial erkannt haben und die Suche einer Agentur nach einem skalierbaren Produkt ist ja allgegenwärtig, also viele Agenturen wollen ja irgendwann so ein bisschen ausbrechen aus dem Zeit-Geld-Tausch und überlegen eher auf ein anderes Modell zu gehen. Man hat ja sehr viele Agenturen, die irgendwann Software-Dienstleister sind oder wie auch immer beim Agency-Day-Camp. Mit einigen Agenturen, die sich da so gewandelt haben. Auch wir haben irgendwann überlegt, wollen wir nicht aus dem, was wir hier tagtäglich machen, etwas kreieren, was man vielleicht ein bisschen mehr skalieren kann. Ich bin nicht der Riesenfan von ultimativen Skalieren und immer alles ins Wachstum treiben bis zur Unendlichkeit, aber trotzdem vielleicht ein bisschen unabhängiger zu sein von der eigenen Zeit, das macht schon absolut Sinn. Und irgendwann haben wir das Potenzial erkannt und haben dann gesagt, okay, lass uns das mal vielleicht, wie du weißt, komme ich ja so ein bisschen aus dem Startup-Leben in Berlin, habe da ja schon das ein oder andere Startup mal verfolgt, beziehungsweise auch eins selbst gehabt und habe mir dann gedacht, okay, da kann man vielleicht eine eigene Gesellschaft draus bauen, die A, der Branche hilft, du kennst mich, ich bin immer sehr angetan davon, anderen Menschen auch wirklich zu helfen und B, natürlich uns genau dahin führt, dass wir diesen Zeit-Geld-Tausch nicht mehr so intensiv spüren. Genau, also unser erstes Ziel, was jetzt als nächstes ansteht, ist Break-Even. Also das Startup ist noch defizitär und wir haben das große Ziel, bis Ende des Jahres, spätestens Mitte nächsten Jahres, auf eigenen Füßen stehen zu können. Also sprich, nicht mehr von Geldgebern, in dem Fall unserer Agentur, abhängig zu sein. Im zweiten Step, du, ich werde immer gefragt, ist das ein Exit-Kandidat oder sonst was? Nee, ich habe momentan sehr viel Spaß an dem, was ich tue und möchte das noch ein bisschen weiter treiben.
Robin Heintze: Und ich glaube, auch so einen Riesenaufwand würdest du jetzt nicht betreiben, um einen Exit-Kandidaten zu erzeugen, sondern wahrscheinlich auch wirklich auch so dieses, so nehme ich die Konferenzen wahr, so nehme ich die ganzen Events, die du drumherum machst, wahr, so eine zentrale Anlaufstelle auch einfach zu sein, rund um das Thema Online-Marketing, das heißt also alles, was irgendwie mit dem Thema Online-Digitales-Marketing zu tun hat, da dann in die Sichtbarkeit zu kommen und dann diese Weiterbildungsplattform zu präsentieren im Endeffekt.
Mario Jung: Wir zielen so ein bisschen darauf ab, der größte Treffpunkt der Online-Marketer im Netz zu sein. Das ist so ein Slogan, den wir irgendwann mal kreiert haben. Jetzt kann man natürlich schreien, OMR und Co., die sind natürlich deutlich größer. Ja, es ist die Frage, ob die online alle so viel größer sind wie wir. Die haben halt einen anderen Ansatz. Ich werde oft gefragt, ist das euer großer Bruder oder was auch immer. Ja, wir berühren uns an der einen oder anderen Stelle, aber ich sehe das ganz anders, weil wir sind eine Verbindung. Fortbildungsplattform in erster Linie. Klar, andere Player, um bei der OMR zu bleiben, die hat auch Seminare und Co. Aber wenn du dort die Artikel liest, ist eher sensationsgetrieben. Bei uns ist es eher fortbildungsgetrieben. Wir haben ein ähnliches Zielpublikum. Wir berühren es zumindest zum großen Teil. Aber das ist kein richtiger Wettbewerb für mich. Und auch so will ich wahrgenommen werden. Ich möchte helfen, die Branche zu verbessern. Bedeutet inhaltlich, wie auch vielleicht ein Miteinander über den Agency Day gerade, wo wir als Wettbewerber uns treffen und uns austauschen. was ja eher untypisch ist für andere Branchen. Und ich glaube einfach, wenn jeder Einzelne besser wird, auch wenn wir kurzfristig vielleicht mal einen Pitch verlieren gegen jemand, weil wir ihm einen Tipp gegeben haben oder wie auch immer, ist es langfristig gesehen für die ganze Branche besser und davon werden wir alle profitieren. Und dafür ist der OMT ursprünglich geschaffen worden.
Robin Heintze: Okay, also wir sagen die zentrale Weiterbildungsplattform rund um das Thema Online-Marketing, digitales Marketing und alles, was ihr an Content produziert, soll auf dieses Ziel einzahlen. Ist das so richtig formuliert?
Mario Jung: Ja, zu 80 Prozent, aber das kann man so sagen. Also wir haben natürlich auch so Sachen wie Jobbörse, das hat jetzt nichts direkt mit Weiterbildung zu tun. Wir haben Tool-Vergleiche, da geht es darum, alle die Leute, die sich fortbilden, sind normalerweise auch sehr motiviert, weil sonst würden sie sich ja nicht fortbilden. Menschen, die weiterkommen wollen, die müssen effizienter werden. Dafür brauchen sie Tools. Du weißt das so gut wie ich. Die Leute, die irgendwann keine Zeit mehr haben, müssen gucken, wie sie durch Tools effizienter werden. Und auch das befeuern wir natürlich mit unserer Tool-Vergleichsplattform beziehungsweise mit der Jobbörse. Und das ist etwas, das spielt noch mit, aber in erster Linie hast du recht.
Robin Heintze: So, jetzt habt ihr das große Ziel ausgegeben. Ihr wisst, Content ist der Weg dahin, damit ihr genau das erreichen könnt. Wie geht ihr dann vor? Also sagst du dann, start jetzt mit einem Blog. Hast du vielleicht so gemacht? So haben wir das auf jeden Fall damals vor über zehn Jahren gemacht. Oder hast du Themencluster gesagt? Zu den Themen möchte ich, dass auf keinen Fall irgendwie ein Weg am OMT vorbeiführt. Wie bist du da vorgegangen? Kannst du da uns mal ein bisschen abholen?
Mario Jung: Da wir ein Gast-Content-Portal sind, sind wir sehr abhängig von anderen Menschen. Wir produzieren ja sehr wenig selbst. Also das kann man so sagen. Also der Inhalt an sich kommt gar nicht so häufig von uns. Auch, aber sehr wenig. Und damals, als ich angefangen habe, 2015 mit der Konferenz, dann 2016 mit der Webinar-Reihe, da war der Blog noch lange nicht geboren. Der kam erst, also wir nennen es auch nicht Blog, wir nennen es Magazin, aber der kam erst im Juli 2018 dazu. Ich habe nur auf Online-Marketing geschielt. Und ich wollte Leads einsammeln, um die Konferenz zu vermarkten. Deswegen haben wir die Webinare gemacht. Und ich habe das genommen, was ich bekomme. Das heißt, am Anfang habe ich vor allem die Speaker von unserer ersten Konferenz gefragt, hey, hast du nicht noch einen Vortrag, den du mal bei uns als Webinar halten kannst? Und habe nicht so viel aussuchen können. Ich war froh, wenn ich Leute überredet habe, das zu tun. Das ging dann übrigens im Juli 2018 mit dem Magazin genauso weiter, nachdem wir schon die Webinarserie drei, vier Monate im Voraus ausgebucht haben und wöchentlich Seminare, Webinare, die Webinare vier Monate ausgebucht hatten mit einem bis zwei pro Woche, habe ich mit dem Magazin angefangen. Und am Anfang war das total schwer, jemanden zu finden, der es für uns schreiben will. Und am Anfang war das dann ein Artikel alle zwei Wochen. Irgendwann war es einer die Woche. Mittlerweile sind wir bei einem Werktags und könnten auch deutlich noch erhöhen. Da ein Artikel nicht nur geschrieben werden muss, sondern auch redigiert werden muss, der muss grafisch aufbereitet werden, der muss eingestellt werden, bleiben bei uns halt auch immer noch vier bis sechs Stunden Arbeit hängen, nachdem der Artikel geschrieben ist. Deswegen aus Ressourcenthematiken können wir aktuell nur einen Artikel pro Werktag online stellen. Das könnte sich aber auch ändern in Zukunft.
Robin Heintze: Okay, also nähern wir uns da einmal dem Thema, wie wird man eigentlich zu einer Content-Maschine? Also erstmal musst du Leute finden, die für dich Content produzieren. Und du hast gesagt, ihr seid da relativ faul und guckt, dass andere Leute dafür motiviert, dass die das für euch tun. Da müsst ihr denen natürlich auch irgendwas bieten. Aber wir haben jetzt ganz viele, die zuhören und die halt eben nicht eine neutrale Plattform sind, sondern vielleicht auch Unternehmen. Und die müssen das Ganze natürlich dann auch für sich irgendwie adaptieren können. Das heißt, ihr müsst halt irgendwie eine Plattform schaffen, wo die Leute gerne bereit sind, halt eben auch was beizutragen zu euch. Was habt ihr den Leuten geboten dafür?
Mario Jung: Guter Punkt. Wir haben natürlich Aufmerksamkeit geboten und ich fange mal anders an. Als wir unsere Konferenz das erste Mal hatten, ich war sehr skeptisch, ob das klappt, um damit Kunden zu gewinnen. Hat auch nicht funktioniert beim ersten Mal, war eher ein Minusgeschäft. Aber die Resonanz, die wir nach der Konferenz bekommen haben von den Teilnehmern war ganz klar, ihr müsst weitermachen, weil hier gibt es sowas im Rhein-Main-Gebiet nicht und so weiter. Als wir dann mit den Webinaren angefangen haben, 2016, da gab es noch niemanden, der Online-Marketing-Webinare gemacht hat. Das war tatsächlich noch relativ neu. Es gab so ein, zwei Anbieter, die das vielleicht einmal im Quartal gemacht haben. In der Frequenz gab es da niemanden. Und da kam sehr viel Dankbarkeit zurück und natürlich dann auch Aufmerksamkeit für die, die dort gesprochen haben. Und ja, wir haben halt immer wieder zurückgespielt bekommen, dass die halt dadurch auch Aufträge gewonnen haben, auch ohne Pitches. Also sprich, indem sie sich nur als Experte dargestellt haben. Später war natürlich die Plattform durch eine starke Linkstruktur, also SEO-seitig gut aufgestellt und da haben natürlich die Blogartikel relativ schnell angefangen, gute Rankings zu bekommen, wir haben viel Traffic gekriegt und dann waren natürlich die Autoren, die bei uns auch relativ prominent genannt werden, auch sehr angetan davon, für uns Content zu produzieren. Also im Endeffekt, wir haben kein Geld rausgegeben, sondern wir haben Aufmerksamkeit geschenkt. Natürlich auch mit einem großen Newsletter im Rücken, wo wir die Artikel anteasern können und deswegen haben wir eigentlich auch heute sehr viele Anfragen, egal für welches Format. Für manche Formate kann ich gar nicht mehr mit dienen, weil wir so viele Anfragen haben, weil wir halt mittlerweile bekannt sind, dass wir auch eine gute Reichweite haben. Aber die muss man sich erstmal aufbauen. Man kann das natürlich auch finanziell machen, wenn ich jetzt versuche zu adaptieren für ein Unternehmen oder du musst intern auch Leute finden, die das für dich machen, aber auch das bringt ja Kosten mit sich. Opportunitätskosten, weil die Leute ja dann Zeit verlieren, andere Dinge zu tun. Das heißt, dieses Geld hatten wir nicht am Anfang. Wir mussten über externe Experten gehen als kleines Startup. Und irgendwann haben wir angefangen, auch unsere Mitarbeiter dafür, also in der Agentur die Mitarbeiter dafür zu gewinnen, Artikel zu schreiben. Und da hat es uns dann auch tatsächlich Geld gekostet. Wie gesagt, diese besagten Opportunitätskosten. Und die waren enorm. Also wir haben wirklich einige Mitarbeiter gehabt, die monatlich Content rausgeschossen haben und wir haben immer überlegt, bringen wir es auf die Agenturseite oder bringen wir es beim OMT, wo wir noch eine bessere Reichweite haben. Haben das dann teilweise teils, teils gemacht, also eine Doppelstrategie gefahren, eine Doppeldomain-Strategie gefahren, über die wir sehr happy sind, dass wir sie gemacht haben, aber es war schon sehr anstrengend und ich kann mir schon vorstellen, dass sich viele Unternehmen am Anfang damit schwer tun, aber es lohnt sich.
Robin Heintze: Okay, aber da kann man zusammenfassend sagen, wenn du Budget hast, kauf die Leute ein, ist es der schnellste Weg, also hol dir Redakteure, Autoren, Leute, die sich auch vor eine Kamera stellen etc., kauf dir sowas dann dazu ein, plus halt eben auch Know-how, wie man diesen Content überhaupt produziert. Wenn du dieses Budget nicht hast, interne Ressourcen, wenn du sie abknapsen kannst, wenn du auch das nicht hast, wird es irgendwann schwierig, also dann müsstest du halt Reichweite bieten, die aber meistens ja auch irgendwie bezahlt werden muss, damit externe Leute dann dazukommen. Oder sonst hört ihr nochmal die TikTok im B2B-Folge mit dem Rainer Grill an von Ziel Abeck, die halt quasi so eine Betriebssportsgruppe TikTok gegründet haben, die dann für Reichweite gesorgt hat. Das könnte noch eine schöne Alternative sein. Aber die Option hat halt nicht jeder.
Mario Jung: Also nachdem ich, warte, diesen Namen gerade gehört habe und mich an eine Acro-Yoga-Session nach der SEO-Com erinnere, muss ich sagen, diese Folge muss ich mir anschauen. Betriebssportgruppe, all dem seine Geschichten waren super. Hör ich mir an, solltet ihr euch auch anhören. Der Kerl ist ein Knaller.
Robin Heintze: Wir haben jetzt geklärt, wie ihr erstmal daran gekommen seid, dass überhaupt die Leute in die Produktion reingehen. Und ich kann bei uns ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Wir machen auch viel intern. Also das heißt, wir knapsen Ressourcen, die wir eigentlich ja auch für Kundenprojekte benötigen, bei den Experten ab, damit sie dann auch Content produzieren. Wir geben denen dafür, also bei uns müssen ja ansonsten ja Kundenprojekte machen. Das heißt, wir kriegen das halt eben dann auch positiv angerechnet auf ihre Zeit und müssen sich irgendwie on top machen. Also das ist auch ganz wichtig, das zu honorieren. Und wir kaufen auch mittlerweile viel ein, dass wir einfach sagen, wir lassen Sachen zuarbeiten und unsere Expertinnen und Experten gehen dann auch nochmal drüber, um da halt eben auf eine höhere Frequenz zu kommen. Wie wählt ihr die Themen aus, auf die ihr dann geht? Weil das ist ja wahrscheinlich am Anfang auch ein bisschen Bauchgefühl, plus wer irgendwie Zeit hatte und bereit war, euch Content beizusteuern. Aber ich glaube, über den Punkt, so habe ich es jetzt verstanden, seid ihr schon deutlich hinaus jetzt.
Mario Jung: Ja, tatsächlich. Aber du hast recht, am Anfang war es natürlich eher die Bittstellung. Jetzt ist es eher die Vorgabe. Wir haben, habe ich am Anfang schon mal kurz erwähnt, relativ starken SEO-Ansatz. Heißt, wir haben eine Keyword-Map aufgebaut, eine gute Keyword-Recherche gemacht. Da sind, ich glaube, aktuell über 700 offene Keywords noch, die wir noch nicht bedienen. Und wir haben schon sehr viel, aber die wir noch nicht bedienen. Und ich mache es momentan so, ich habe halt ein sehr großes LinkedIn-Netzwerk, dass ich dort sage, hier, wir sind wieder bereit, neue Gastartikel-Schreiber aufzunehmen. Und ich promote dort unsere Keywords, die noch frei sind. Und dann schnappen sich die Leute die Keywords. Meistens ist das für mich auch so in Ordnung, weil die melden sich ja meistens nur auf die Expertisegebiete, die sie auch bedienen können. Aber es gab auch schon mal den einen oder anderen, wo ich gesagt habe, hier meinst du, das ist wirklich das Richtige, weil du bist da ja noch nicht so lange drin und so. Aber in der Regel funktioniert das sehr gut. Wir haben sehr häufig Anfragen, hey, wir würden auch gerne Gastartikel schreiben, gerne zu dem und dem Thema. Und wir besetzen halt jedes Thema nur einmal. Also nee, stopp, ist falsch gesagt. Jedes Keyword besetzen wir einmal. Ein Thema kann aus unterschiedlichen Sichtweisen manchmal beleuchtet werden und unterschiedliche Keyworder bedienen. Das geht dann schon mal, aber grundsätzlich geben wir kein Keyword zweimal raus und dementsprechend verfahren wir hier nach einem starken SEO-Ansatz. Und dann ist es mir relativ egal, was für ein Thema es ist. Je bunter, desto besser. Also wenn ich jetzt einen Monat nur SEO-Artikel hätte, eine Kampagne machen würde, dann würde mein Printmagazin sehr langweilig werden.
Robin Heintze: Okay, macht Sinn. Also die SEOs freuen sich, alle anderen fangen an sich zu langweilen.
Mario Jung: So sieht es aus.
Robin Heintze: Wie entscheidest du, welches Format das richtige ist? Also du sagst klar, ein SEO-Ansatz, dann sind es natürlich Magazinartikel oder bei anderen wären es dann Blogartikel oder Ratgeberseiten auf der Webseite oder so. Aber wie entscheidest du, wozu du dann ein Webinar machst, wann machst du einen Podcast dazu, wann machst du ein YouTube-Video, wie ist da so deine Vorgehensweise?
Mario Jung: Es kommt immer ein bisschen darauf an, was für ein Ziel ich gerade verfolge oder was ich stärken muss. Wenn ich zum Beispiel sage, hey, wir haben ein nagelneues Social-Media-Seminar und mein E-Mail-Bestand, der mittlerweile relativ gut ist und gut segmentiert ist, aber an der einen Stelle immer noch Schwächen hat, dann würde ich zum Beispiel sagen, jetzt brauche ich ein paar Social-Media-Webinar-Themen, weil dann sammle ich mir gute zielgerichtete E-Mail-Adressen ein. Wenn das Webinar gemacht ist, dann versuche ich zeitgleich aber auch Content zu dem Thema aufzubereiten, weil die Aufzeichnung des Webinars bieten wir dann in diesem Content mit an, sodass wir auch langfristig auf diesem Webinar noch Leads einsammeln. Also bei uns kann man sich die Aufzeichnung alle anschauen und die sind entweder auf unserer Webinar-Datenbank, da sind jetzt, ich glaube, über 400 Webinare drin, oder sie sind teilweise auch kontextbezogen in den Artikeln eingebaut, da wo es halt passt. Und man muss dann auch seine E-Mail-Adresse hinterlassen, wenn man kein Clubmitglied ist bei uns, wenn man das schauen möchte. Und so sammeln wir dann auch langfristig mit dem Content das ein. Tatsächlich Podcast verfolge ich nur noch mit dem Ziel, Geld zu verdienen. Das heißt, am Anfang habe ich da schon auf sehr krasse Themen geachtet. Mittlerweile haben wir da so viele Anfragen für den Podcast. dass wir auch über Agenturen, dass wir enorm gute Vorgaben machen können. Also sprich, muss brutal fachlich sein, aber du kommst halt nur rein, wenn du einen Obolus dafür bezahlst. Weil ich habe keinen Bock, Werbung zu schalten in meinem Podcast. Wir machen nur Werbung für unsere eigenen Formate. Genau. Und das ist der einzige Kanal, wo ich wirklich sage, hey, wo eine Zahlungsbereitschaft ist und das Thema geil ist, dann ist mir auch egal, ob ich in dem Monat zweimal ein SEO-Thema habe oder nicht. Also wenn ich es mir aussuchen kann, dann tue ich das natürlich ein bisschen vermischen, dass jede Gruppe bedient wird. Alles andere mache ich immer zielbezogen.
Robin Heintze: Okay, da bin ich ja schon mal froh, dass ich bei dir im Podcast war, bevor ich dafür zahlen musste. Da habe ich nochmal Glück gehabt.
Mario Jung: Also ja, aber Robin, du weißt ja, wie es ist. Man muss gucken, was kommt als Angebot rein und dann hast du vielleicht einen oder zwei Podcasts im Monat, wo du sagst, da verzichte ich auf Geld, weil da habe ich ein geiles Thema. Das mache ich aber nur mit Leuten, die ich kenne. Bei dir weiß ich, dass ich immer guten Scheiß kriege, weil wenn mich ein anderer anfragt, den ich nicht kenne, der kann auch die besten Reputationen haben. Wenn ich den nicht kenne, bin ich erst mal misstrauisch und dann lasse ich mich gerne kaufen.
Robin Heintze: Das finde ich völlig okay, weil ich meine, wir machen das alle nicht aus altruistischen Gründen, sondern wir verfolgen da auch gewisse Business-Ziele hinter. Also insofern ist es völlig legitim. So, das heißt, die Content-Strategie, da hat man jetzt gerade auch schon gehört, also diese Auswahl, welcher Kanal, welches Thema und dann das Thema, nicht einmal nur ein Content-Piece zu produzieren, sondern das dann wirklich auch richtig ausschlachten. Also das schöne Thema Content-Recycling, habe ich jetzt verstanden, ist ein relevanter Punkt bei euch, wahrscheinlich auch ein Grund, warum ihr überhaupt auf so eine hohe Schlagzahl kommen könnt.
Mario Jung: Das ist sogar noch viel größer, als sich die Hörer bis jetzt wahrscheinlich ausmalen können. Also ich kann das vielleicht mal kurz skizzieren. Das kriege ich auch in zwei Minuten hin. Stell dir vor, wir bekommen einen Artikel. Dann bieten wir diesen Artikel grundsätzlich auch in unserem Magazin-Podcast in gelesener Form an. Wenn du auf die Seite klickst, kommst, kannst du auswählen zwischen ich möchte lesen oder hören und sollte es ein YouTube-Video dazu geben, was wir jetzt gerade anfangen zu produzieren für unsere besten Artikel, da sind wir aktuell bei zwei die Woche, die da rauskommen, zwei YouTube-Videos, dann binden wir das dort auch noch ein und fragen den Leser sogar, ob er lieber schauen, hören oder lesen möchte, weil jeder, Beispiel junge Leute schauen lieber, ältere Leute lesen lieber, also da gibt es die unterschiedlichsten Erfahrungen, jeder hat eine eigene Präferenz. Und auch da treibt uns in erster Linie der SEO-Charakter, weil längere Verweildauer, weniger Absprungrate, je mehr Formate wir anbieten. Da haben wir schon mal drei Formate, die wir aber auch in unterschiedlichen Suchsystemen spielen. Also Magazin, Podcast ist natürlich dann auf Spotify und Co. zu finden. Das Video auf YouTube und der Artikel auf Google, Bing und was da noch so rumläuft. Dann haben wir in diesem Content Recycling, Content Repurposing, nenn es wie du willst, diesen Artikel ja auch noch bei uns im Printmagazin drin. Und dieses Printmagazin kannst du dir auch als PDF gegen E-Mail-Adresse runterladen. Also kannst du es kaufen als Hardcopy, kannst es umsonst runterladen als elektronische PDF. Und bestimmte Auswahl der Artikel bauen wir sogar nochmal ein in, das ist das, was wir jetzt gerade machen, in Themen-E-Books. Also wir haben jetzt zum Beispiel einen Content-Marketing-E-Book. Wir nennen es die Content-Marketing-Bibel. Muss ja irgendwie so ein bisschen reißerisch klingen. Da sind dann 14 Artikel drin, die wir nochmal in eine bestimmte Reihenfolge gebracht haben. Einfach damit ein Anfänger damit den Einstieg findet. Und dasselbe haben wir jetzt für SEO gemacht. Jetzt kommt einer für Social Media raus. Dann mache ich einen LinkedIn-Guide. Also so wird Monat für Monat nochmal eine unterschiedliche Themenwelt aufgegriffen. die gerade für Anfänger dann ausgelegt ist. Und alles mit den gleichen Inhalten. Ja, und manchmal kommt dann auch noch ein Interview-Podcast dazu und so weiter. Aber bis hin, dass ein Seminar daraus entstehen kann. Aber dann sind wir nicht mehr so richtig beim Recycling. Dann ist es schon wieder eher ein Ausbau.
Robin Heintze: So Content Recycling? Also ich bin auch ein sehr, sehr großer Fan davon und wenn ich auch mit Kunden darüber spreche, ist auch auf das Thema, okay, das ist ja super günstig. Wie einfach ist eigentlich Content Recycling, weil das ist das, wo dann doch ab und zu mal Verblüffung da ist, dass es nicht mal eben damit getan ist, aus einem Blogartikel auch ein PDF-E-Book zu machen.
Mario Jung: Also ich würde schon sagen, dass im Verhältnis es einfacher ist, als immer wieder neuen Content zu produzieren. Aber ganz so einfach ist es natürlich auch nicht. Also ich würde nicht sagen, dass es intellektuell schwer ist, sondern man muss sich halt damit beschäftigen und das Format so anpassen für den Zweck, den du verfolgst. Und ich sag mal, den Artikel einzulesen, ich weiß nicht, wer von euch Kinder hat und regelmäßig seinen Kindern vorliest. Also ich habe zum Beispiel eine brutale Lernkurve gehabt, als ich angefangen habe, Artikel einzulesen. Und wenn ich einen, also nicht nur inhaltliche Lernkurve, auch was Lesen an sich angeht. Also ich habe am Anfang meinen ersten Podcast, wenn ich mir die anhöre, denke ich mir, ey, hast du überhaupt Lesen gelernt in der Schule? Und mittlerweile ist es so, dass ich zu Hause meinen Kindern Bücher vorlese und schon ganz anders, also mich könntest du jetzt als professionellen Leser wahrscheinlich buchen. Also das klingt total Banane, aber es ist halt die Übung, die es am Ende ausmacht. Das ist aber am Anfang gar nicht so einfach und man fühlt sich unwohl. Video ist noch schwieriger. Du stehst vor der Kamera. Wie halte ich meine Hände? Wie baue ich sowas dramaturgisch auf? Also Skript und so, da muss man sich mit beschäftigen. Vor allem, weil ja jede Plattform, die du bespielst, auch unterschiedliche Algorithmen hat, beziehungsweise Anforderungen, damit du zu Reichweite kommst. Auch wenn jetzt Reichweite nicht die härteste KPI ist, ist es natürlich erstmal ein Start. Das ist nicht so einfach am Anfang und da sollte man vielleicht auch Leute abholen, die sich damit auskennen. Jetzt haben wir das Glück als Online-Marketing-Agentur diese Dinge ja auch schon für Kunden bespielt zu haben und da natürlich viel Erfahrung zu haben, aber ich überlege die ganze Zeit, ob ich diese E-Books tatsächlich auch als echtes Buch rausgebe. Da kommen ja noch ganz andere Geschichten dazu, da muss ich auf Amazon einstellen. Amazon Marketing habe ich keinen blassen Schimmer von. Also da müsste ich mir auch jemanden dazuholen, der Ahnung davon hat, was muss ich denn sonst noch machen, so mit Leseschutz und all so einem Scheiß. Kenne ich mich auch nicht aus, machen wir als Agentur auch nicht. Das mache ich auch nicht so von jetzt auf gleich. Da muss ich mir auch einen Experten dazuholen, der das dann theoretisch mich entweder schult oder es für mich umsetzt.
Robin Heintze: Gut, das deckt sich dann auch absolut mit meinen Erfahrungen, weil es klingt erstmal total verlockend. Hey, ich recycle das einfach in irgendwie andere Formate. Aber wenn es dann wirklich in jedem Format auch gut sein soll, ist es dann doch wieder ein Aufwand. Klar, der intellektuelle Aufwand der Produktion von Content, das ist das größte Thema. Also wirklich was zu machen, was den hohen Mehrwert hat, aber das dann so zu adaptieren, dass es in jedem Format auch wirklich dann auch hochgradig professionell ist, ist dann auch nochmal ein dickes.
Mario Jung: Ich habe da noch ein ganz kurzes Cooles Thema, wo es auch nicht so gut funktioniert, auch jetzt bei uns. Man redet ja immer so ungern über Sachen, die nicht funktionieren, aber ich finde das immer sehr wichtig, dass man die auch beleuchtet. Und zwar habe ich eben beim Content Recycling davon geredet, dass wir Artikel in etwas abgeendeter Form, wir machen das in so einer Tipp-Kampagne oder Gründe-Kampagne, nenne ich das immer. Also keine Ahnung, du hast einen Artikel zu acht Maßnahmen für die richtige Online-Marketing-Strategie, dann gibt es halt das Video, acht Tipps für die richtige Online-Marketing-Strategie. Und diese Tipps, diese acht Tipps schneiden wir dann nochmal in klein und bringen die auf TikTok, auf Instagram und so weiter. Das ist ja auch eine Art von Recycling. Und da haben wir jetzt zum Beispiel das Feedback bekommen, dass man bei den Videos ganz klar merkt, dass sie geschnitten sind und abgeschnitten sind und dass es nicht so cool ist. Außerdem haben wir noch einen scheiß Hintergrund. Das sieht auf YouTube mega cool aus, aber auf Instagram hast du halt die weißen Herzchen oder bei TikTok. Und da wir einen weißen Hintergrund haben, kannst du nicht mehr sehen, wo du anklicken musst. Also wenn du ein Herz vergeben willst. Und daran erkennst du wieder ganz genau, dass für jede Plattform vielleicht auch nochmal umgedacht werden muss. Und wir haben jetzt die nächsten drei Wochen schon alles vornatiert. Das werden wir jetzt auch nicht mehr stoppen, weil der Aufwand wäre einfach zu groß. Die Videos sind alle schon geschnitten, aber wir haben uns natürlich zusammengesetzt, wie können wir das wieder verbessern und vielleicht auch anders machen. Und so muss man natürlich dann auch analysieren, monitoren, vielleicht auch die Zielgruppe befragen. Das war jetzt bei uns der Fall. Die Botschafter, also die OMT-Botschafter haben uns das Feedback gegeben, dass wir gesagt haben, okay, da müssen wir rangehen.
Robin Heintze: Jetzt habt ihr eine Riesenlatte an Themen und auch noch unterschiedliche Formate und geht in einer wahnsinnig hohen Frequenz raus. Wie wird das Ganze orchestriert? Wer hält da irgendwie die Fäden in der Hand? Bist du das oder sind das mehrere Leute? Wie habt ihr das intern aufgebaut?
Mario Jung: Das ist spannend, weil mit dem Thema beschäftige ich mich gerade hier intern sehr viel. Also ja, das lief natürlich am Anfang alles über mich, alles. Am Anfang habe ich die Artikel auch online gestellt. Mittlerweile sind wir jetzt 16 Personen hier beim OMT, tatsächlich auch wachsend. Also wir suchen noch für unterschiedliche Bereiche, wobei wir ja nicht nur Online-Marketing machen, sondern auch eine gewisse Vertriebsstruktur haben müssen, damit sich die Plattform ja irgendwann auch trägt. Das sind natürlich auch viele Personen hier intern involviert. Wie machen wir das jetzt konkret? Also ich habe mittlerweile vier Menschen in meinem Content-Team. Also in erster Linie um ein geschriebenes Wort. Dann habe ich eine Person, die mir den Podcast schneidet und sich um die Videos kümmert. Auch die Kommunikation mit dem YouTube. Also wir verschicken tatsächlich unsere Kamerasets, damit die in gleicher Qualität produzieren können. Und der ist mit denen im Austausch und kümmert sich um den YouTube-Kanal und schneidet mir die Tonspuren. Und wir haben einen Grafiker, der halt zuarbeitet. Ich will gerade, wenn ich noch vergessen habe. Damit sind wir im Content-Team ganz gut aufgestellt. Und was heißt ganz gut aufgestellt? Damit kriegen wir momentan uns ganz gut über die Runden, könnten aber auch viel mehr machen. Also wir hätten viel mehr zur Verfügung, wenn ich noch drei Leute hätte und das ist dann immer eine Kostengeschichte natürlich bei einem Startup, könnten wir auch noch viel schneller und mehr produzieren, weil die Inhalte würden wir bekommen. Das ist das Schöne bei uns. Wir haben die Inhalte, wir müssen eher ein bisschen einen Riegel davor schieben, dass wir ein bisschen langsamer machen, weil wir die Arbeit, wenn wir die hohe Qualität halten wollen, hier intern nicht gebacken bekommen.
Robin Heintze: Ihr wollt ja nicht nur Zeug produzieren, sondern wirklich gute Inhalte mit Strategie, um darauf zurückzukommen.
Mario Jung: Ja, es geht noch nicht mal um die Inhalte. Die Inhalte kommen ja von extern, die sind immer gut. Aber wir wollen halt auch die richtigen Grafiken dazu haben. Wir wollen die im OMT-Look haben. Vielleicht haben wir mal eine Infografik dazu. Das müssen wir einsprechen. Das dauert ja auch seine Zeit. Und diese Zeit, also nochmal pro Artikel, egal wie lange das gedauert hat zu schreiben, haben wir so vier bis sechs Stunden Aufwand. Und killt mir quasi eine Person nur für unser Magazin. Dann haben wir ja auch noch Tool-Vergleiche. Wir müssen auch für unsere Job-Themen und so Content produzieren. Wir haben E-Books. Also da kommt ja einiges zustande und die bauen wir teilweise ja selbst. Also inhaltlich wieder nicht, sondern da holen wir uns auch die Expertise von außen, aber wir müssen es ja trotzdem ableisten. So sind wir im Content-Team aufgestellt. Das wird natürlich von mir, meiner Keyword-Map in erster Linie gefüttert, beziehungsweise über die Anregungen, die wir auch von außen bekommen, von den Leuten, die halt eine Expertise in irgendeinem Bereich haben und natürlich auch vom internen Team. Unser Vertriebsteam braucht natürlich auch was an der Hand, um Leads einzusammeln und die sagen dann auch, hier könnt ihr mir nicht hier ein E-Book bauen, könnt ihr mir nicht hier das und das machen. Das orchestriert mittlerweile, ja, irgendwo ist es immer noch bei mir, aber ich habe da mit Nils und Janina zwei Leute, die das wirklich durchstiegen haben und perspektivisch, das wird auch noch dieses Jahr sein, das irgendwann komplett ohne mich machen können. Also dafür sind die fit genug. Aktuell ist eher das Loslassen noch mein Problem.
Robin Heintze: Der alte Unternehmer, sehr schön, das freut mich doch zu hören. Also man hört schon bei euch, die Frequenz ist Wahnsinn. Ich meine, wir konkurrieren auch um einige Keywords auf der Suchergebnisseite bei Google. Ihr könnt da viel mehr auch Energie reinpushen, deswegen verfolge ich das auch sehr intensiv und bin generell auch ein sehr großer Fan von dem, was ihr da tut. So, wir haben jetzt sehr stark über Frequenz gesprochen, weil gleichzeitig auch Qualitätsstandard halten. Und jetzt würde mich mal deine Perspektive interessieren oder so deine Meinung. Gibt es einen Blogartikel bei diesen Milliarden Artikeln, die es im Netz gibt? Oder sag ich mal irgendeinen Text auf einer Website, irgendein Stück Content auf einer Website, wo du sagst, wenn sich jemand mit Content-Marketing auseinandersetzen will, mit gutem Content, das Ding musst du dir angucken, weil das ist so gut. Gut, daran kannst du dich orientieren. Und wenn du das mal erreicht hast, das ist die Benchmark, da will ich irgendwann mal hin. Das ist der Artikel, den du dann nennen würdest.
Mario Jung: Das Schlimme ist, der ist nicht bei uns. Geh auf Google und gib jetzt die Suchanfrage geile Inhalte ein. Und dann kommt Normalerweise bei mir zumindest auf Platz 1 ein Artikel zu gutem Content von Karl Kratz. Guckt euch den an. Der rankt nicht besonders gut. Das ist nicht das Ziel, was er verfolgt. Das muss man halt wieder sagen. Aber der schreibt da drin ganz genau, wie du vorgehen musst, um richtig geile Inhalte zu bauen. Und was mir bei Karl so gut gefällt, also mal abgesehen davon, dass er ein cooler Typ ist, der arbeitet mit dynamischem Content. Das heißt, du gehst rein und dann fragt er dich am Anfang erstmal, hast du viel Zeit oder wenig Zeit? Und wenn du viel Zeit hast, kriegst du den langen Artikel, wenn du wenig Zeit hast, kriegst du eine Zusammenfassung. Mittendrin kommen noch mehrere solcher Abfragen, wo er sagt, keine Ahnung, ich kriege es jetzt nicht mehr ganz zusammen, möchtest du hier mehr Informationen oder weniger Informationen? Und dann kriegst du auf einmal ein Video ausgespielt, wenn du da in dem Dropdown das Richtige auswählst. Und die Art und Weise, wie er schreibt, finde ich cool, weil man merkt, das ist nicht einfach dahingerotzt. Ich kenne den Artikel auch schon sehr lange und ich weiß, wie der sich über die Jahre verändert hat. In meinem SEO-Seminar empfehle ich diesen Artikel eigentlich immer. Wenn ich einen Kunden habe, sage ich denen eigentlich immer, die Menge an Content ist überhaupt nicht entscheidend, sondern die Qualität. Lieber zwei Artikel, die auf allerhöchsten Level laufen als 10, die einfach normal dahin geschrieben wurden. Warum? Lieber bei einem Artikel auf Position 1 bei Google als bei 30 auf Seite 2. Also das ist so ungefähr der Ansatz. Und bei Karl ist das genauso. Der hat relativ wenige Artikel im Netz draußen, aber die sind halt auf einem Level, wo ich gerne jeden OMT-Artikel hinführen würde. Da ich aber immer auf die Arbeit der Externen angewiesen bin und natürlich auch Formate habe, die dauerhaft bespielt werden müssen, fahre ich beim OMT einen anderen Ansatz. In der ReachX, also in der Agentur, würden wir das perspektivisch anders machen. Weil da haben wir halt vielleicht nur drei, vier bestimmte Themen. Also ich bringe da ja auch gerne mal euren Blog. Du hast eben gesagt, wir konkurrieren auf dem einen oder anderen Keyword. Ihr seid natürlich ein Wettbewerber, den ich auch im Auge habe. Und jetzt könnte man sagen, wenn man sich eure Sichtbarkeit anschaut, die geht eher nach unten. Aber ich sehe ja schon, dass ihr euch auf gewisse Inhalte konzentriert und würde behaupten, so wie ihr euch neu aufgestellt habt, seid ihr viel erfolgreicher als vorher. Obwohl ihr in den schwachen KPIs vielleicht gar nicht so gut dasteht, wie ihr es vorher dargestanden habt. Also korrigiert mich, wenn ich falsch bin, aber ihr seid auch nicht die Einzigen übrigens. Also da gibt es ein paar mehr, die irgendwann diesen Turn gemacht haben. Masse ist nicht alles, sondern Klasse ist wichtig. Im Idealfall kannst du im Pareto-Prinzip beides bedienen. Also Masse und das in einem 90%-Version, also jetzt vielleicht nicht auf 100%-Level, auf sehr hohem Niveau dauerhaft bestätigen. Wenn du das nicht kannst, dann reduziere dich auf wenige Inhalte, lösch die anderen von mir aus sogar und mach die halt zum Besten, was es im Netz zu dem Thema gibt.
Robin Heintze: Finde ich sehr schön, dass wenn ich dich frage, was ist so der beste Artikel, den man irgendwie lesen soll, dass es ein Artikel darüber ist, wie man gute Inhalte erstellt. Das ist sehr würdig und auch definitiv. Ich habe darauf spekuliert und dachte mir, wahrscheinlich kommt irgendwas von Karl, was du nennen wirst, weil ich mag genau diesen Artikel oder diese Art und Weise, wie er das macht, auch sehr, auch mit diesen dynamischen Inhalten. Zu deiner Frage, ja, wir haben an Sichtbarkeit verloren und das ist bei Begriffen, wo ich mich eh gefragt habe, warum hatten wir da auch Sichtbarkeit für? So, und das beste Kompliment für unser eigenes Content-Marketing, was ich jetzt bekommen habe, war von jemandem, der gesagt hat, du Robin, kann sein, dass ihr die Inhalte ein bisschen geändert habt, weil früher fand ich das irgendwie, war das total gut für mich. Aber mittlerweile kann ich damit nicht mehr so viel anfangen. Kann sein, dass ich nicht mehr so die Zielgruppe eigentlich bin für eure Inhalte. Und das war genau das Wichtige. Das ist halt ein Einzelkämpfer, nenne ich ihn jetzt mal, nicht böse gemeint, also ein Freelancer, der halt eben sehr viel mit unseren Inhalten einfach operativ umgesetzt hat. Und wir sagen, das ist aber gar nicht unsere Zielgruppe. Wir mögen die Leute, wir haben auch tolle Inhalte für die, aber für die machen wir eigentlich ansonsten jetzt nicht mehr das Content-Marketing. Und das war für mich so die Bestätigung, wir haben es ein bisschen geändert, dadurch verlieren wir ein paar Leute, aber wir erreichen deutlich mehr von denen, die wir erreichen wollen.
Mario Jung: Die anderen sind ja nur Zeitfresser für euch. Also natürlich springt da vielleicht auch irgendwann mal ein Mitarbeiter ab oder was auch immer, bin ich bei dir, aber am Ende wollt ihr ja die richtigen Leute erreichen für euer Geschäft. Bei mir wäre es zum Beispiel schlimm, wenn wir diese anderen Keywords verlieren würden, weil ich brauche ja die Freelancer auf meiner Plattform und deswegen habe ich einen ganz anderen Ansatz. Ich finde das nur mehr spannend, weil es gibt ja so fünf, sechs, sieben Plattformen, die, sag ich mal, vor zwei Jahren alle eine ähnliche Strategie hatten und teilweise verändern die sich jetzt in ihren Strategien. Das merkt man nur, dass die Branche reifer wird. Thema Lead-Generierung ist so gefühlt seit drei, vier Jahren immer präsenter. Vorher war es einfach nur Reichweite, Masse, Traffic und so weiter. Wir haben mittlerweile alle gecheckt, dass Vertrieb und Marketing enger zusammenlaufen muss und dass es gar nicht darum geht, unendlich viele Leute anzusprechen, sondern halt die richtigen, dass das viel effizienter sein kann. Also man kann mit einem Zehntel des Traffics wahrscheinlich doppelt so viele Kunden gewinnen, wenn man es richtig macht.
Robin Heintze: Das finde ich ein wunderbares Schlusswort, Mario. So, liebe Hörerinnen, liebe Hörer, wenn du den OMT noch nicht kennst, solltest du dir das auf jeden Fall mal anschauen. Ich packe ein paar Shownote-Links mit rein, also wohl zur Webseite, omt.de, kriegst du da noch selber hin. Die Konferenz solltest du dir auf jeden Fall anschauen. Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr, nee, dieses Jahr wieder dabei sein, wir sind ja schon im neuen Jahr. Und auch ansonsten die ganzen wilden Dinge, die der Mario da tut. Schau es dir einfach mal an. Sehr viele coole, spannende Sachen mit dabei. Auch den Link zu seinem LinkedIn-Profil. Es lohnt sich, ihm zu folgen. Er bespielt auch diese Plattform sehr gut. In diesem Sinne, lieber Mario, vielen, vielen Dank für all die Inhalte. Ich bin sehr angetan und finde es immer spannend zu sehen, was ihr denn da alles so auf die Beine stellt. Und liebe Hörerinnen, liebe Hörer, falls du noch bisher nicht dazu gekommen bist, diesen Podcast zu abonnieren, ist es jetzt höchste Zeit, weil es kommen weitere spannende Folgen und hinterlass auch gerne bei Spotify oder Apple eine 5-Sterne-Bewertung. So, Mario, wir sind durch für heute. Danke dir.
Mario Jung: Ich habe zu danken und wer das Ding hier noch nicht bewertet hat, nach dem Podcast musst du es tun.
Robin Heintze: Noch ein besseres Schlusswort. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal. Tschüss. Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast.
Outro: Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Online Marketing: Und egal ob SEO, Content Marketing, Social Media Marketing, Performance Advertising, Affiliate Marketing oder E-Mail Marketing – unser Gastmoderator Robin Heintze ist dein Mann! Als Geschäftsführer des Online-Marketing-Spezialisten morefire gibt er mit Expertengästen konkrete Tipps und Tricks von der Strategie bis hin zur Umsetzung deiner Kampagne – natürlich immer mit kleinen Anekdoten aus seiner eigenen Arbeit!