REWE: Digitaler Upgrade mit der Ruppert-Methode

12. Juli 2021, mit Joel KaczmarekRuppert Bodmeier

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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digital kompakt und wenn du hier einschaltest, willst du wie ich von spannenden Menschen spannende Dinge lernen. So, und der spannende Mensch, von dem wir heute wieder lernen, ist der liebe Ruppert Bodmeier von Disrooptive. Kennst du schon? Er hat ein super geiles Framework entwickelt, mit dem man Innovationen hervorbringen kann und das wenden wir heute an. Und zwar auf das Unternehmen Digitalkompakt. Rewe und das Thema LEH online, sprich Einkaufen von Lebensmitteln und dies auf der Online-Ebene. Lieber Ruppert, erstmal schön, dass du da bist. Herzlich willkommen. Moin, moin.

Ruppert Bodmeier: Ja, vielen Dank, lieber Joel. Ich freue mich mal wieder wahnsinnig, mit dabei zu sein.

Joel Kaczmarek: So, und jetzt, um euch mal kurz abzuholen, liebe Hörerinnen und Hörer, was euch heute erwartet. Ich lese euch einfach mal oder ich trage euch mal die Fragestellung vor, der wir uns heute widmen.

Und zwar wollen wir analysieren und dann merkt ihr wieder, dieses Framework, was Ruppertentwickelt hat, wenden wir an und ihr lernt einerseits zeitloses Wissen, aber auch ganz Konkretes, worüber ihr euch spannend austauschen könnt. Heute werden wir der Frage nachgehen, wie können wir den Wochenendeinkauf für einen Haushalt auf ein Zehntel des Aufwands reduzieren? Also wenn du Unternehmen bist in dem Bereich, wie kannst du das gewährleisten? Und wie immer, am Ende werden wir auch ein paar spannende Experten wieder interviewen, wie die das finden, was wir gesagt haben. Also bleib unbedingt bis zum Ende dran. Und um nochmal klarer zu machen, worum es heute eigentlich geht, überleg dir folgende Situation.

So ein klassischer Warenkorb bei Rewe hat vermutlich zwischen 15 und 30 Artikel im Warenkorb. Und nach dem heutigen E-Commerce-Standard ist das ein unglaublicher Aufriss und Zeitaufwand, diesen zu befüllen und führt am Ende dazu, dass eine initiale Bestellung bis zu 30 Minuten und über 100 Klicks braucht. So und dabei geht der Online-Shop kaum auf die unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten und Weisen ein, die die Kunden ja nun mal haben und ob sich beispielsweise eine Familie dort einkauft oder ob man zuckerarm sich ernähren möchte, vegan etc. pp. Effekt, dadurch ist natürlich die wöchentliche Zusammenstellung eines Warenkorbs ein riesiger Aufwand, wodurch es schon fast einfacher und angenehmer ist, diesen nach wie vor direkt im Supermarkt zu erledigen oder in kleinen Bestellungen zum Beispiel über Dienste wie Gorillas liefern zu lassen. Worauf wir nicht eingehen werden in dieser Lösung ist das Logistikkonzept der Terminlieferung und dass ständig alle Zeitfenster voll sind. Das ist nochmal sehr spezifisch und umfassend, aber ich glaube, du hast gemerkt, worum es hier eigentlich geht, nämlich der Gedanke, wie kann man diesen Faktor des Online-Einkaufs denn effizienter machen. Richtig gesagt, Rupert, das ist es grob, oder?

Ruppert Bodmeier: Traumhaft beschrieben, besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Und ich glaube halt einfach, dieser Zeitaufwand, den ich halt jede Woche eben erbringe, das muss man halt einfach den Familien, den Leuten einfach abnehmen, damit es halt einfach online noch schneller geht und vor allem, dass es noch mehr Spaß bringt.

Joel Kaczmarek: Und liebe Hörer, lieber Hörer, Ruppert hat mit Disrooptive, so heißt es nicht nur seine Firma, sondern auch ein Tool entwickelt, aus dem ich hier teilweise vortrage. Das heißt, was ihr gerade erzählt bekommen habt, war im Prinzip das Briefing. Man kann sich das Ganze immer vorstellen, es gibt Fragestellungen, wozu es dann Briefings gibt. Und auf Basis dieser Briefings erarbeiten wir dann Pain Points, das heißt, was sind die Schmerzpunkte eines Unternehmens, in dem Fall Rewe und welche Benchmarks können wir heranziehen, weil Ruperts Methodik basiert sehr stark darauf, dass man sich Beispiele aus anderen Branchen anguckt, die man als innovativ und werthaltig wahrnimmt und sich überlegt, wie man diese dann auf das eigene Geschäft anpassen kann. und das ist der letzte Schritt, die Hypothesenbildung. So, und lieber Rupert, wir gehen jetzt mal rein und tragen Pain-Points vor. Und ich sage euch nochmal ganz kurz, liebe Hörerinnen und Hörer, sehr vieles, was wir hier tun, ist eigentlich sehr visuell. Und wir versuchen euch das aber so gut es geht zu übersetzen, wenn wir gerade über die Beispiele auch reden. Weil da geht es natürlich darum, dass wir über Apps erzählen, die am Markt draußen sind, was die tun. Und wir versuchen abzuleiten, was die besonders gut machen. Rupert, lass uns wieder wie immer starten, dass wir als erstes über einen Pain-Point reden. Der erste Pain-Point, den du identifiziert hast, war die Warenkorb-Befüllung. Wie würdest du den denn knackig und kurz beschreiben?

Ruppert Bodmeier: Ich glaube, man muss es mal so überlegen, wenn ein klassischer Haushalt, irgendwas zwischen 15 und 30 Artikel, wie du es ja schon im Intro gesagt hast, und dadurch, dass ja alle Online-Shops klassisch so Kategorie-Zugänge haben, ich habe die Kategorie Obst, ich habe die Kategorie Gemüse, Kühlware, Kühlware kannst du wieder in zehn weitere Subkategorien unterteilen, dann klickst du wieder auf eine Subkategorie und dann kriegst du irgendwie tausend Produkte aufgelistet. So, und das macht es halt zu einem riesen Hack-Mac. Und wenn ich überlege, ich muss Woche für Woche jedes Mal wieder aufs Neue diese 15 bis 30 Artikel in den Warenkorb reinlegen, dann ist halt die Frage, was sind halt da die größten Pain-Points, die Kunden haben. Und wir tun immer grundsätzlich Pain-Points immer aus Kundenperspektive formulieren, also wie können wir. Das ist einfach ein ganz simpler psychologischer Kniff, warum wir das machen. Erstens, ich denke von Anfang an aus Perspektive der Kunden und nicht aus meiner eigenen Perspektive oder aus Perspektive der Organisation. Und das zweite ist, wenn du Fragen formulierst, dann regt es dein Gehirn anders an. Das heißt, du bist dann offener im Mindset, du suchst auch explizit ganz anders nach Antworten, als wenn da ein Ausrufezeichen steht. Und zu dem Thema, also ein großes Problemcluster, was wir eben ausgemacht haben, ist die Warenkorbbefüllung. Und da waren eben die Fragen, die wir uns einfach gestellt haben. A, wie können wir es einfach den Kundinnen so einfach und bequem machen, große Warenkörbe zu befüllen, weil heute ist es einfach ein Tritt in den Arsch. Wie können wir ganz konkret die Anzahl der Klicks im Idealfall auf über ein Zettel reduzieren? Heißt übersetzt, ey, wir wollen es nicht um 10 oder 15 Prozent besser machen, sondern wir wollen es um 100 Prozent besser machen. Und wir können ja den Warenkorb vor allem auch automatisch und noch viel stärker nach Vorlieben zu befüllen. Also dass wir das nicht dumm machen, sondern dass wir das einfach smart machen und dass wir nicht nur einfach die Klicks an sich den Leuten halt abnehmen, sondern dass wir ihnen auch die Überlegung, was brauche ich eigentlich, abnehmen. Das ist ja eigentlich oftmals auch der ganz große Zeitaufwand, den einfach Leute machen müssen.

Joel Kaczmarek: Gut, also erster Pain-Point-Cluster-Warenkorb-Befüllung mit diesen Fragen, wie kann man das bequem befüllen, wie die Anzahl der Klicks reduzieren und im besten Fall Vorlieben abbilden. Darauf hast du jetzt Benchmarks gesucht, also andere Beispiele, die das besonders attraktiv machen. Welche sind denn das?

Ruppert Bodmeier: Bevor ich die aufliste, grundsätzlich, wie komme ich auf neue Ideen und Gedanken? Das mache ich, indem ich halt einfach einen Pain Point nehme, so wie wir sie jetzt formuliert haben und ich gehe raus in den Markt, ich gucke mir alles mögliche an, nur nichts aus meiner eigenen Branche. Das heißt, wir haben uns für Rewe alles mögliche angeguckt, nur nichts aus dem E-Commerce und nichts aus dem Lebensmitteleinzelhandel, sondern wir sind ganz bewusst in andere Branchen gegangen.

Und haben uns halt überlegt, welche Beispiele gibt es dort, die mir einfach ganz massive Zeitaufwand, Klickaufwand einfach abnehmen. Und das, was wir unter anderem eben mal gefunden haben, ist zum Beispiel, wir haben über fünf Benchmarks mal einfach gefunden, einfach Dinge, die die Dinge cool und unkompliziert abnehmen. Das erste ist die Autofill-Funktion, die du von Apple kennst. Also wenn du ein Formular hast und du musst zum x-ten Mal bei irgendeinem Online-Shop deine Adresse eingeben, dann bietet dir Apple per Knopf, drück die Funktionalität an, deine komplette Adresse aus eben den Daten von Apple direkt auszufüllen, so dass du Vorname, Nachname, Adresse, Postleitzahl direkt ausgefüllt bekommen hast. Super cooles Beispiel, nimmt dir enorm viel Arbeit ab.

Anderes Beispiel ist Finanzguru. Finanzguru ist nichts anderes als Die kriegen Zugriff auf dein Konto und die durchforsten dann einfach deine monatlichen Ausgaben. Und die tun automatisch feststellen, ob du zum Beispiel bei 1&1 einen Vertrag hast oder meinetwegen bei der Telekom oder bei O2. Und jedes Mal, wenn sie irgendwie merken, oh, du zahlst zum Beispiel bei O2 einen gewissen Tarif zu einem gewissen Preis, aber es gibt eigentlich schon für die gleiche Leistung einen deutlich günstigeren Vertrag, dann geben die dir automatisch einen Hinweis, hey übrigens, wusstest du, dass du eigentlich das gleiche Angebot woanders deutlich günstiger kriegst? und sollen wir das für dich automatisch abschließen, sodass sie praktisch für dich bei O2 kündigen und woanders den Vertrag abschließen, das ist eine unglaubliche Abnahme. von eben Zeitaufwand und Leistung. Dann haben wir Paypal gefunden, auch großartig, und zwar das Thema Moneypool. Das heißt also, wenn du zum Beispiel ein Geschenk für irgendwie einen Kita-Erzieher sammelst, dann organisieren sich bei uns zum Beispiel die Eltern über dieses Moneypool. Du musst eigentlich im Grunde nur eine Anfrage rausschicken und dann überweisen irgendwie zehn Leute auf einen Schlag irgendwie jeweils fünf Euro. Also du sammelst unglaublich schnell durch eine Gruppensammlung das notwendige Geld an, anstatt dass du immer einzeln irgendwo die Leute anhaust oder irgendwo in der Kita ein Sparschwein auslegst. Und was eben auch großartig ist, ist zum Beispiel Apple Shortcuts, also wo du Projektroutinen anlegen kannst. Also zum Beispiel erlaubt es dir Apple zu sagen, jedes Mal wenn ich um 19 Uhr komme, schalte bitte automatisch über die Philips Hue die Lichter an.

Es ist ein Automatismus, so dass du das einfach nicht mehr erledigen musst. Wenn es dunkel wird, soll das Licht automatisch angehen, dass du nicht im Lichtschalter etc. klicken kannst. Und das kannst du halt zigmal anwenden. Und das wäre auch großartig, wenn ich einfach gewisse Routinen bei Rewe anlegen könnte. Also zum Beispiel Wir haben zwei Kinder, wir brauchen jede Woche irgendwie vier Liter Milch. Das ist jede Woche das Gleiche. Warum nicht daraus eine automatische Routine machen, wo mir das eben automatisch in den Warenkorb gelegt wird. Und das letzte Beispiel, was wir da gefunden haben, ist eben über Airbnb. Also im Grunde, wenn du dort ein Ferienziel eingibst, dann haben die im Grunde ein vier Step-Verfahren, wo sie dich an die Hand nehmen, wo willst du eigentlich hin? Und dann kommen die Optionen, du tippst die ein, unten drunter kriegst du schon Vorschläge, hast du das gemacht, dann kommt sofort der zweite Schritt und sagt so, von wann bis wann willst du eigentlich reisen? Also die klopfen dir in vier Schritten die wichtigsten Fragen ab. Und auf dieselbe Art und Weise kann man ja Leute auch abfragen, wenn ich im Tiefkühlregal bin, was möchte ich eigentlich haben. Also im Grunde suchst du irgendwie was Gesundes oder suchst du irgendwie Trash, suchst du eigentlich was für die Nachspeise etc. Und so frage ich halt in drei, vier Fragen ganz kurz ab. Dann, wenn ich sage, ich möchte eigentlich Gemüse, möchtest du irgendwie eher saisonales Gemüse oder möchtest du eben unsaisonales Gemüse etc. Und so kannst du halt schnell und einfach die Leute zu dem richtigen Produkt hingehen. und All diese Beispiele nehmen halt ganz viel Arbeit ab und kannst du großartig mit ganz wenigen Kniffen eigentlich auch auf dem Rewe adaptieren.

Joel Kaczmarek: Gut, also unser Painpoint, den wir gerade behandeln, ist die Warenkorbbefüllung. und jetzt hast du fünf Beispiele genannt. Jetzt muss man dazu wieder sagen, wir sind nicht beauftragt von Rewe, das für sie zu lösen, sondern wir machen das quasi aus Spaß an der Sache, aus Fantasie. Was für Hypothesen hast du denn jetzt abgeleitet aus diesen Beispielen? Also wir hatten gesagt, Apple, dass man da quasi Autofill-Funktionen hat, dass man Formulare nicht jedes Mal ausfüllen muss, Finanzguru, dass wenn ich was identifiziert habe, dass jemand etwas häufig kauft, es gibt ein besseres Angebot, ich den Tipp kriege. PayPal mit dem Money Pooling, dass man hingeht und sagt, wir vereinfachen quasi das Zusammenstellen von Dingen und dann die Shortcuts von Apple, sprich Routinen programmieren und den Leaded Search, hast du es genannt, von Airbnb, sprich wie man eigentlich zu dem kommt, was man sucht. Das jetzt mal in eine Hypothese gegossen, wie sähe das für Rewe aus?

Ruppert Bodmeier: Also grundsätzlich, man kann nicht ein großes Problem mit einer ultimativen Lösung knacken, sondern ich brauche eigentlich ein Bündel an Lösungen. Das heißt, ich brauche irgendwie vier, fünf, sechs smarte Ideen, digitale Helfer, die mir helfen, einfach diesen Warenkorb total schnell zu befüllen. Und ich habe jetzt einfach mal drei runtergeschrieben, die mir einfach ganz zackig eingefallen ist auf Basis eben des Problems, mit dem ich mich beschäftigt habe, auf Basis der Benchmarks, die ich gefunden habe und wo ich glaube, das wären drei smarte Hilfen, die einfach in Rewe massiv das Leben erleichtern würden.

Das erste, was ich eben definiert habe, ist Multi-Accounts. Es ist heute total absurd, aber zum Beispiel meine Freundin und ich, wir haben bei Rewe getrennte Accounts und wir können diese Accounts nicht miteinander verknüpfen. Wenn ich jetzt irgendwie, keine Ahnung, wenn ich jetzt zum Beispiel die Schwester von meiner Freundin nehme, drei Kinder, zwei Erwachsene, warum gibt es nicht, ähnlich wie ich bei Apple Family Sharing habe, warum gibt es nicht Multi-Accounts, wo fünf Leute auf den gleichen Rewe-Account zugreifen können? und dann kann irgendwie der Partner, wenn ihm auffällt, es fehlt Milch, direkt in den Warenkorb legen. Die Kinder, denen geht eben das Cornflakes aus, dann können die das ebenfalls direkt auch in den Warenkorb reinlegen. Es ist viel, viel smarter, wenn vorn Fünf Leute in der Summe 30 Artikel hinzufügen, als wenn eine Person in einem Rutsch 30 Artikel hinzufügt.

Das heißt also für jede einzelne Person fühlt es sich viel weniger aufwendig an, bloß ich habe einfach den coolen Marketing-Effekt bei Rewe, dass man automatisch ein Interesse hat, andere Leute einzuladen. Und damit im Grunde hat man wie eine selbst verlängerte Marketing-Tool eben gebaut. Das ist eine coole Idee, wie man das angehen könnte. Die zweite ist die Autofill-Funktion von Apple. So wie ich einfach keinen Bock habe, zum zehnten Mal wieder meine Adresseingaben bei einem Onlineshop einzugeben und ich das auf Knopfdruck machen kann, würde ich einfach ein Rewe füllen, genauso eine Autofill-Funktion anzubieten. Zum Beispiel, ich weiß nicht, wie es bei euch ist, Joel, aber wir kaufen einfach für unsere Familie mit zwei Jungs Anfang der Woche immer das gleiche Obst ein. Wir kaufen zehn Äpfel, sechs Bananen, vier Joghurts, etc., so Routineartikeln. Und wenn die sich eh jede Woche wiederholen, warum nicht eine Autofill-Funktion? Das heißt, ich bin in der Kategorie Obst, habe dort die Autofill-Funktion, hey, möchtest du defaultmäßig mit deinem normalen Standard im Grunde deinen Warenkorb mit Obst befüllen, wie du es sonst auch immer machst, dann klicke ich einfach kurz drauf und zack, sind zehn Äpfel, sechs Bananen und vier Kiwis in dem Warenkorb drin. Das ist im Grunde die Autofill-Funktion, adaptiert von Apple, übertragen auf eine Kategorie, einfach auf Basis eben meiner Gewohnheiten und die letzte ist irgendwie, das hatten wir Shortcut-Routinen genannt, das heißt einfach, wenn ich einen Großteil der Artikel sind, einfach Artikel, die man einfach regelmäßig wieder eben einkauft, zum Beispiel Milch, Seife, Zahnpaste, Toilettenpapier etc. Und eigentlich lassen sich die auch noch bestimmten Zeithorizonten irgendwie begrenzen.

Also Toilettenpapier brauchen wir eigentlich alle zwei Wochen. Zahnpasta brauchen wir eigentlich jeden Monat und ich würde einfach ganz gerne einfach so Familienroutinen bei Rewe anlegen können und sagen, leg mir einfach alle zwei Wochen Toilettenpapier bei uns in den Mahnkorb rein, damit ich nicht jedes Mal wieder aufs Neue dran denken muss und dass ich irgendwann mal aus einem dummen Moment es irgendwie verpasse und dann ist plötzlich die Zahnpasta bei uns ausgegangen. Und ich rede ganz explizit nicht von irgendeinem Abo, wo es mir automatisch zugeliefert wird, sondern es geht einfach nur darum, legst mir den Mahnkorb und wenn ich dann in den Account mich einlogge und wenn ich dann drin bin, kriege ich einen kurzen Hinweis, hey übrigens, wir haben dir wie gewohnt, dir Toilettenpapier reingelegt, brauchst du es wirklich, ja oder nein, wenn du auf ja klickst, bleibst du drin, wenn du auf nein klickst, dann geht es halt wieder raus. Und wenn ich mir das selber so ein bisschen anlegen kann und auf meiner eigenen täglichen Gewohnheit, dann hat das einen zusätzlichen großen Vorteil. Das heißt, wenn ich mir mal den Aufwand gemacht habe und diese Routine angelegt habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit viel, viel höher, dass ich auch bei einem Rewe bleibe, weil die Wechselkosten viel, viel höher sind.

Das ist wie ein Smart Home zu Hause. Wenn ich mir alles über Alexa irgendwann mal mit Blutschweiß und Tränen eingerichtet habe, dann wechsle ich halt einfach nicht mehr so schnell zu Google Home oder zu Siri. Also das ist sozusagen auch gleichzeitig eine Kunst, Bindungsmöglichkeit. Und da kann man mal sehen, wie man eigentlich mit ganz wenigen Kniffen auf drei smarte Ideen kommt und von denen hätten wir wahrscheinlich noch locker sechs weitere finden können.

Joel Kaczmarek: Ja, ich meine, wenn ich so unser Einkaufsverhalten betrachte, ist es, glaube ich, ähnlich, zumal gerade bei einer Frau ist auch mal so sehr stark am drüber nachdenken, wenn man natürlich durch so einen Laden läuft, ist man natürlich immer verleitet, Spontankäufe zu tätigen,deswegen kauft sie immer gerne wenig einund dafür geplant, ja. Das heißt, als Kunde ist es vielleicht sogar dankbar,ich habe nicht so viel Ablenkung,da muss ich vielleicht schaffen,als Händler noch Discovery reinzubringen. Aber ich bin da voll bei dir,dass wenn man einmal die Routine hat,dass das, glaube ich, sehr dankbar ist. Plus, es ist ja weniger aufwendig,im Zweifelsfall sechs Obstsortenaus dem Warenkorb wieder zu löschen. weil ich sie einmal nicht brauchte versus ich habe sie gebraucht und muss sie mir aufwendig suchen.

Gut, aber das sollen am Ende auch nochmal unsere Profis, die wir hier um Rat fragen, um Feedback, ganz am Ende einordnen. Zweiter Pain Point. Ernährungsgewohnheiten hatten wir ja auch aufgegriffen in unserer Beschreibung. Das heißt, wir hatten sowas wie vegan oder familiezuckerfrei und so etwas. Und die drei Fragen, die du dafür so notiert hattest, war, wie können wir besser auf die Essgewohnheiten und Routinen unserer Kundinnen eingehen? Wie können wir dafür sorgen, dass Kundinnen nur die Artikel sehen, die auch zu ihren Gewohnheiten passen? Und drittens, wie können wir digitale Alltagshelfer integrieren, die die Planung und Vorbereitung zum Essen erleichtern? Da fällt mir gleich meine Nike-App ein, wo ich hinterlegt habe, dass ich ein Mann bin, mich für Herrenprodukte interessiere und kriege nur Frauen-Legends und Frauenschuhe angezeigt. Was hast du denn? Vielleicht hast du einen besseren Benchmark, der auf dieses Thema eingeht, als meiner.

Ruppert Bodmeier: Ich glaube, bei dem Thema ist es einfach super wichtig. Ich glaube, was einfach alle falsch verstehen, ist, dass die Leute sich über ihre Sortimente bedienen und definieren. Sortimente sind aber austauschbar. Ich kriege das gleiche Sortiment von Rewe punktuell genauso bei Gorillas oder bei jedem anderen Supermarkt. Also Sortimente sind einfach keine Kundenbindungsgeschichten. Und im Grunde sollte sich eigentlich ein Rewe viel mehr dahinter definieren, was dahinter steht. Nämlich es geht eigentlich um Ernährung. Es geht nicht um Lebensmittel, sondern es geht eigentlich um Ernährung. Und wenn ich das Thema Ernährung wirklich ernst nehme, dann muss ich einfach über den Tellerrand hinaus sind. Dann muss ich einfach gewisse Dinge verstehen. Wie groß ist der Haushalt? Was sind die Budgetrestriktionen? Was wollen die Leute denn überhaupt kochen? Oder wie wollen die sich ernähren? Und eben haben die bestimmte Ziele. Macht jemand in dieser Familie eine Person eventuell Diät? Oder soll sie zunehmen? Wie auch immer. Oder befindet sich zum Beispiel ein Kind gerade in einer starken Wachstumsphase? Ich meine, das sind alles spannende Informationen. Wenn ich die halt einfach habe und kenne, Dann kann ich einfach eine ganz andere Art der Beratung und eben der Empfehlung machen. Das heißt, bevor ein Rewe zehn weitere Läden aufmachen sollte, sollten sie eigentlich lieber überlegen, welche Dienste sie eigentlich bräuchten und diese kaufen. Also für mich wäre ein Akquisit-Ziel von Rewe sowas wie Weight Watchers. Kitchen Stories hat Bosch gekauft. Hätte niemals Bosch kriegen sollen, hätte eigentlich zu Rewe gehört. Sowas wie Lifesound, das sind alles digitale Helfer, was eigentlich zu einem Rewe-Konzern gehört. Und das sind im Grunde für mich dann eben auch Benchmarks außerhalb der Branche, wo ich glaube, die haben halt einfach etwas fundamental richtig verstanden und machen einfach eine Sache extrem gut. Zum Beispiel Blend Jammer. Blend Jammer ist nichts anderes. Die fragen dich, ey, was willst du in dieser Woche kochen? Dann sagen sie, keine Ahnung, ich will eine Kartoffelsuppe machen. Dann fragen sie dich, ey, hast du gewisse Vorlieben? Also zum Beispiel, keine Ahnung, magst du es besonders süß, magst du es besonders sauer? Tu dich also nach gewissen Ingredients-Standards ein. Und dann fragen die zum Beispiel auch, hast du vielleicht irgendwelche Allergien oder so? Dann kannst du die irgendwie angeben und eben schmeckt dir etwas besonders richtig. Und dann passen dir zum Beispiel das Rezept an. So, und die sagen dann, ey, bei der Kartoffelsuppe solltest du so wie wir dich kennengelernt haben, eigentlich nicht zwei Zwiebeln reinschneiden, sondern drei. Das heißt also flexible Anpassung, A, diese abklopfen und dann eben Empfehlungen abgeben. Ich glaube, das ist großartig und ein super Beispiel, wie man eigentlich viel flexibler auf die Leute eingehen kann. Dann sowas wie Google Maps, die dir dann einfach alternative Vorschläge machen. Wir haben eine schnellere Route für dich gefunden. Wie du zum Beispiel an deinen Diät-Zielraum kommst, das ist unser Vorschlag. Oder hey, übrigens, du möchtest Milch kaufen, aber wir haben eine andere Milch, die genauso gut ist, die auch lokal ist, die auch Bio ist, die aber 10 Cent weniger ist, würde mehr auf dein Haushaltsbuch irgendwie einzahlen. Spotify, der basierend auf meiner Musikgewohnheit mir Empfehlungen gibt, wo es sagt, das ist ähnlich zu dem, was du in der letzten Zeit gehört hast, würden wir dir eben das und jenes empfehlen, nur dass es eben nicht auf Verkaufsverhaltensweisen geht oder Warenkorbzusammensetzungen, sondern eben auf Lebensweisen.

Du lebst in der Großstadt, in der Großstadt, keine Ahnung, solltest du dies oder jenes mehr essen oder du bist in der Familiensituation, deine Kinder bräuchten jetzt eigentlich dies oder jenes, darauf mehr eingehen. oder eben so etwas wie HeyEmail, das ist im Grunde von den Machern von Basecamps, die einfach nur noch Mails in den Fokus rücken, die für dich von sehr hoher Wahrscheinlichkeit von hoher Relevanz sind und wo sie diesen ganzen anderen Kram, der dich einfach in deiner Konzentration unterbricht, einfach aussortiert und eher in ein anderes Postfach ableget.

Dass ich eben im Grunde auch nur noch Artikel sehe, die von dem, was für mich wichtig ist, auch relevant sind. Heute ist es ja total unsinnig, dass mir 20 Joghurtsorten aufgelistet werden, obwohl ich eigentlich ja nur eine brauche. Plus, was wir auch noch gefunden haben, was wir zum Beispiel klasse finden, ist bei Apple Messages, die erlauben zum Beispiel so gepinnte Infos. Also ich sehe irgendwie das Icon von einem Kumpel oder einem Freund von mir und kann schon mal in der Übersicht so einen Ausschnitt der Nachricht sehen. Das heißt im Grunde, diese gepinnten Infos können wir auch dazu einsetzen, zum Beispiel bei Produktlisten schneller die richtigen Artikel zu finden. Hey, das ist übrigens ein zuckerarmer Artikel. Oder eben, das ist etwas, ist eher kalorienarm, um eben deine Diätziele besser eben zu erfüllen. Oder das kommt eben aus der Umgebung, damit du dich irgendwie klimaschonender irgendwie ernährst. All diese Infos, die Menschen persönlich wichtig ist, die können wir dann einfach an den Artikel dran kleben und dann einfach viel, viel schneller die Leute zum richtigen Ergebnis führen.

Joel Kaczmarek: Gut, also das mal als eine Handvoll von Benchmarks, beziehend auf diesen Faktor Ernährungsgewohnheiten und vielleicht Besonderheiten. Also, du hattest diese spielerische Datenabfrage von Plant Jammer, wo man halt guckt, was dich ausmacht und wie man dann Gerichte anpasst. Die alternativen Routenvorschläge von Google Maps. Wir haben geredet über Spotify, wo du diese Discovery hast, basierend auf deinem Fokus. Die gepinnten Infos von Apple, um Sachen schneller zu finden, plus diesen Hey-E-Mail-Gedanken, der ja auch sehr ähnlich ist, zu sagen, was für mich persönlich relevant ist, soll hervorgehoben werden. Wie gießt du das in der Hypothese?

Ruppert Bodmeier: Also wir haben jetzt mal zu dem Thema mal zwei Hypothesen definiert. Das heißt, das eine ist, dass wir im Grunde die Recommendation völlig neu denken möchten. Eine Recommendation, eine ernstgenommene Recommendation eben für Ernährung. Das heißt Also anstatt 20 neue Läden zu machen, sollte halt eher ein Rewe mehr digitale Dienste wie ein Chefkoch kaufen und diese beginnen halt miteinander zu verknüpfen. Da geht es halt einfach darum, wenn du deine Diätziele erreichen möchtest, solltest du lieber diese Produkte kaufen. Als klassische Empfehlung. Empfehlung, egal ob auf der Startseite oder auf der Produktübersichtsseite. Oder wenn du innerhalb deines Haushaltsbudgets bleiben willst, solltest du lieber zu der Seife greifen, als zu denen, der du eh normalerweise immer irgendwie zugreifst. Wenn du dich nachhaltiger ernähren willst, dann nimm lieber diese Kartoffeln aus deiner Umgebung. Und das heißt, wir haben im Grunde extra einen Reiter für dich geschaffen, wo wir eben diese Empfehlungslisten geben und eben auf diese Produkte irgendwie verweisen, die du dann über eine Autofill-Funktion automatisch in deinen Warenkorb irgendwie reinsetzen kannst.

Jedes Mal, wenn ich eine Kategorie gebe, dann gibt es immer erstmal diese für dich Recommendation. Basierend auf unseren 1000 Artikeln, die wir im Grunde in unserem Tiefkühlregal haben, glauben wir, basierend wie wir dich kennen, mit deinen Ernährungsweisen, mit deinen Budgetrestriktionen, mit deinen Zielen, das sind eigentlich die, die für dich von Relevanz sind. Also so funktioniert das ein bisschen.

Das ist so ein Mix eben aus Spotify und eben aus klassischen Google Maps Vorschlägen. Und das zweite ist, als Hypothese, was wir gemacht haben, A, wir würden Ernährungsfilter und gepinnte Infos auf Basis meiner Essgewohnheiten einführen. Das heißt im Grunde, wenn ich auf einer Produktliste bin und ich bin zum Beispiel irgendwie wieder bei der Tiefkühlware, dann haben wir oben im Grunde unser Guided Search Element und dort haben wir eben Filterelemente, die irgendwie zu meinem Haushalt passen. Irgendwie irgendwie Familienpackung, weil wir sind, keine Ahnung, eine WG oder irgendwie haben drei Kinder. Das heißt, also ich lege mir diesen Filter an und dann werden nur noch Familienpackungen angezeigt oder irgendwie zuckerarme Ernährung. Das sind Spezialfilter, die ich nur sehe auf Basis eben, was mir wichtig ist. Dann darunter habe ich dann eben die Liste. Dort werden vorwiegend nach Hey-E-Mail-Prinzip vor allem nur Artikel angezeigt, Erstmal oben aufgelistet mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, die irgendwie zu uns eben passen könnte.

Plus wir kleben an bestimmten Produkten immer nochmal alle Apple-Messages gepinnte Infos dran, wie zum Beispiel besonders zuckerarm oder besonders relevant für dich oder eben Für deine Diät. besonders passend und eben immer wieder sukzessive, wenn ich zum Beispiel einen Artikel in den Warenkorb lege, kommt aller Google Maps ein Vorschlag, ey übrigens, wenn du noch einen zweiten mit reinnimmst, dann gibt es 20% Rabatt, weil da gerade ein Sonderangebot irgendwie funktioniert und du überlegst dir doch, weil über längere Zeitperiode wird es auf das Haushaltsbuch eben positiv einzahlen. Und das sind jetzt im Grunde zwei Hypothesen, die wir relativ zackig irgendwie formuliert haben, wo wir einfach wirklich die Ernährung in den Mittelpunkt setzen und das als Kernziel von REWE ausrufen und weniger den Lebensmitteleinkauf, der einfach nur sortimentsbezogen ist.

Joel Kaczmarek: Gut, sehr schön. Wir wollen ja hier schnell durchreiten, dass die Leute ein bisschen nachdenken können, also gar nicht so sehr jetzt in die Bewertung gehen. Ideen soll man ja erst sehr spät bewerten, habe ich mal gelernt. Deswegen dritter und letzter Pain-Point. Wir hatten als erstes die Warenkorb-Befüllung und als zweites die Ernährungsgewohnheiten. Jetzt ist ja der dritte Faktor die Wiederbestellung. Also ausgedrückt wieder in drei How-Might-We-Fragen. Erstens, wie können wir häufig bestellte Artikel als simplen Standard einfach zur Verfügung stellen? Zweitens, wie können wir unseren Kunden, die immer wieder gleiche lästige Aufgabe abnehmen, den Warenkorb mit gleichen Artikeln zu befüllen? Und drittens, wie können wir andere Menschen in den Bestellprozess mit einbinden, wie einen Warenkorb zu befüllen? So, ich bin gespannt. Was hast du für den letzten Painpoint auch noch für Benchmarks da draußen gefunden?

Ruppert Bodmeier: Also bei dem Wiederbestellen, da geht es halt einfach darum, schnell und einfacher Zugriff von Dingen, die ich einfach ganz häufig mache. Und da haben wir vor allem außerhalb der eigenen E-Commerce-Branche vor allem drei Kernseiten gefunden, die ich großartig fand. Einmal Apple Home. Also das heißt im Grunde Apple Home ist ja nichts anderes als die Smart Home App von Apple, wo ich einfach meine eigenen Räume einrichten kann. Ich habe ein simples, einfaches, cooles Dashboard mit einem coolen Hintergrund-Element und dort werden irgendwie meine wichtigsten Geräte aufgelistet. Dann kann ich Sideways swipen. Und dann gehe ich zum Beispiel direkt in den Wohnzimmer rein und dann sehe ich alle nur meine Geräte, die in meinem Wohnzimmer sind. Zum Beispiel bei uns unser Apple TV, ein Apple HomePod und meinetwegen die Philips Hue-Leuchten, eine Stehlampe. Und im Grunde dann gehe ich wiederum ins Esszimmer und dann werden nur dort wieder die Geräte aufgelistet. Und ähnlich könnte ich den kompletten Online-Shop irgendwie durchstrukturieren. Ich gehe auf Apple HomePod. Habe im Grunde meine Apple Home, sehe dort im Grunde die wichtigsten Kategorien und sehe auch schon dort pro Kategorie meine wichtigsten Artikel, die ich immer wieder kaufe. Dann spype ich einmal kurz drüber und dann bin ich in meinem persönlichen Tiefkühlregal, wo ich im Grunde nur 10 Artikel kategorieübergreifend habe, die ich immer wieder kaufe. Bei uns zum Beispiel Spinat, Lachs. Gemüse und meinetwegen Pommes und Pizza und nicht mehr irgendwie sortiert nach irgendwelchen Kategorien, dann swipe ich wieder rüber, dann bin ich irgendwie sofort irgendwie am Käse- und Milchregal, wo dann wiederum eben nur diese eine Milchsorte ist, die ich immer wieder drin habe, unsere drei Lieblingskäse etc., dass ich das so durchstrukturiere. Und eben so Aufbau. und das zweite ist zum Beispiel das persönliche Dashboard, das heißt also im Grunde, dass wenn ihr Apple Home, wenn ihr euer Apple Smartphone Gerät nehmt und ihr von oben den Bildschirm runterziehen, dann kommt ihr auf eine Übersicht, wo ihr sofort WLAN aktivieren oder deaktivieren könnt, wo ihr die Lautstärke ändern könnt. die Helligkeit oder irgendwie die Medienstärke von irgendeinem Podcast, den ihr gerade anhabt, hoffentlich von Digital Kompakt. Und diese simple und einfache Übersicht, wo ich einfach ganz schnell so Routineeinstellungen irgendwie anpassen kann. Hey, unser Wochenbudget, Haushaltsbudget in dieser Woche ist vielleicht 10 Euro höher. Oder wir möchten irgendwie diese Woche mehr Kalorien zu uns nehmen, weil wir werden sehr viel Sport machen. Wo ich schnell simple, einfache Anpassungen an meine Essgewohnheiten machen kann. Und eben als letztes Beispiel, was wir auch noch gefunden haben, ist, wir finden großartig diese neuen Bibliotheken, die in Apple aufgebaut haben. Das heißt, die zeigen dir jetzt nicht mehr alle Apps an, sondern Apps, die ich selten nutze, gruppieren die nach Themen und zeigen mir innerhalb dieser Gruppierung zumindest mal schon mal die vier wichtigsten Apps defaultmäßig an, dass ich auf die schon zugreifen kann oder ich klicke drauf und kriege halt den Rest von der Kategorie an Apps angezeigt. Und das sind drei simple, einfache, coole Beispiele, in dem Fall zufällig alle von Apple, die mir aber im Grunde super schnellen, einfachen Zugriff geben zu Inhalten und mir einfach da einfach massiv mein Alltagsleben so ein bisschen erleichtern.

Joel Kaczmarek: Gut, es war ja fast schon selbsterklärend, wie das als Produkteinbindung bei REWE aussehen könnte, aber wie wäre dann die Fortsetzung dieser Benchmarks als Hypothese? Also wie hast du das konkret zugespitzt auf REWE?

Ruppert Bodmeier: Also das im Grunde, was wir eigentlich machen würden, wir würden dann im Grunde ein Essens-Dashboard für meine Ernährung machen. Also wenn ich eigentlich reinkomme, dann muss es ähnlich wie Apple Home sein, eigentlich schon im Grunde meine wichtigsten Routineartikel direkt aufgelistet, meinetwegen auch eben durch Sidebar-Zweipen strukturiert in die einzelnen Kategorien, wie Tiefkühlware, wie irgendwie Frühstück etc., Und wir wollen da einfach einen schnellen und einfachen Zugriff geben zu den wichtigsten Artikeln, so dass ich nicht mal mehr überhaupt swipen muss und ich habe dann im Grunde aller Bestellbibliothek wie Obst. oder haben wir schon unsere vier wichtigsten Obstartikel, die wir immer wieder kaufen, Äpfel, Kiwi, Bananen und meinetwegen Bieren, dann irgendwie unsere vier häufigsten Tiefkühlartikel, Fisch irgendwie, Spinat etc. und ich kann die alle auf Knopfdruck irgendwie schnell und einfach hinzufügen. Plus einfach irgendwie Zugriff auf die wichtigsten digitalen Helfer, die ich halt habe. Wir haben ja gesagt, die Autofill-Funktion, wir haben unsere Einkaufsroutinen, die ich anlegen kann und vielleicht einen Wochenplan, einen Ernährungsplan, vielleicht irgendwie einen Kochplan plus eben auch irgendwie Family Sharing, wo ich einfach meine Familie schnell und einfach managen kann, wer hat wie auf welche Kategorien irgendwie Zugriff, wie viel Budget hat jeder und darf Artikel in den Warenkorb legen etc. Dass ich das simpel und einfach aller Dashboard einfach managen und handeln kann. und dadurch kann ich einfach ganz viel Arbeitsaufwand, die ich heute schon habe, viel routinierter, viel schneller durch einen Schnellzugriff einfach irgendwie lösen, weil ich mit wenigen Klicks im Grunde den ganzen Warenkorb befüllen kann. Im Kern ist es eigentlich die Schnittstelle für all die anderen Hypothesen. Wir führen im Grunde unsere Lieblingsartikel plus unsere digitalen Helfer im Grunde zu einem simplen und einfachen Zugang irgendwie zusammen. Und im Grunde, wenn ich heute verschiedenste Ansätze habe. Wir haben ja jetzt im Grunde gesagt, wir wollen Projekte, wir wollen irgendwie Autofill-Funktionen haben, wir wollen digitale Helfer einbinden, wir möchten Artikel, die wir häufig wieder kaufen, wir möchten andere Mitglieder der Familie einbinden, dann braucht es dort einfach ein Bindeglied, eine Seite, die Schnittstelle für all diese Themen sind, damit ich mich nicht wieder in, zig Unterreitern im Burger-Menü irgendwie durchklicken kann. und ich glaube, dass das im Grunde Apple in iOS herausragend gut gelöst hat, plus eben die Apple Home App. Diese Kombination aus diesen drei Zugangsarten, ich glaube, das ist grandios. Perfekt für Rewe, würde so viel Arbeit abnehmen und es wäre so simpel, im Grunde ich starte nur die App, ich habe sofort mein Dashboard, ich habe irgendwie das Gefühl, ich habe alles auf einen Blick, ich habe alles mit einem Daumen im Grunde flexibel erreichbar und ich habe irgendwie das Gefühl, ich kann alles simples und einfach managen. Ich muss heute das Gefühl Menschen geben, das wird einfach, was du gleich vorhast. Das wird super kompliziert, weil wir listen ja erstmal tausende von Kategorien auf und danach listen wir ja tausende von Artikeln auf und das ist einfach ein totaler Quatsch, wenn ich heute auf Yoga klicke, dass ich immer wieder die 20 gleichen Yogas aufgelistet bekomme, obwohl ich 19 von denen noch nie in meinem Leben gekauft habe und das im Grunde alles wegmachen, das sind alles Aufmerksamkeitskiller. Zeitkiller, die unnötig sind. Es geht nicht mehr darum, das größte Sortiment zu haben, sondern es geht darum, das relevanteste Sortiment zu haben. Es geht nicht darum, einmal in der Woche stattzufinden, wenn ich einkaufe, sondern es geht darum, jeden Tag stattzufinden, weil es geht um das Thema Ernährung. Damit, wenn dann der Einkauf stattfindet, dass ich an Rewe denke und eben nicht an Gorillas. Und dafür muss ich aber halt in der Wertschöpfungskette weiter vorne anfangen, nämlich bei den Motivationen und muss mich verabschieden strategisch von der Grundidee, dass ich einfach nur noch ein Bedarfsdecker bin. Oh, unsere Zahnpasta ist alle, muss ich eine neue kaufen, gehe ich zu Rewe. Also im Grunde da musst du wegkommen. Sondern du musst eigentlich vielmehr eine natürliche Unterstützung der Familie sein, wo eine Familie sagt, wow, ohne komme ich eigentlich nicht mehr zurecht. Das nimmt mir ganz viel Arbeit ab, weil die Zeit, die ich dadurch gewinne, die kann ich dann zum Beispiel für meine Familie nutzen, weil wir ein Brettspiel spielen, weil wir was zusammen unternehmen. Und da kannst du locker über die Woche hinweg der Familie abholen.ein bis zwei Stunden wieder schenken. Und wenn du das als Motivationsziel ausschreibst,ich glaube, dann kommst du auf viel, viel coolere Gedanken,als wenn wir irgendwie sagen,okay, wie optimieren wir jetzt den Warenkorb um zwei Prozent.

Joel Kaczmarek: Ja, ich meine, man kennt ja im E-Commerce auch diesesDeath by Filter,dass man irgendwie tausend Filtereinstellungen hatund da nichts mehr findet. Oder viele E-Commerce-Betreiber denken ja irgendwie immer in SKUs, also wie viel Inventar habe ich, wie viele verschiedene Produkte und welchen Umsatz kann ich machen? Da musst du aber wieder darüber nachdenken, wie kriegst du das quasi zusammenkuratiert. Also ich glaube, das ist ganz eingängig für jeden, der regelmäßig Dinge bestellt, die dann ja auch repetitiv sind. Also bei LEH ist ja vieles auch einfach immer wiederkehrend, die Zahnpasta, die Eier, die Milch, die des Obst, die Gurke, Gemüse und Co. Also von daher, gut. Das haben wir verstanden, lieber Rupert. Hat auch viel Spaß gemacht und ich bin jetzt mal gespannt. Wir schneiden jetzt, wie gesagt, hintendran gleich mal Feedback von einigen Experten aus dem Bereich LEH, E-Commerce, vielleicht auch sogar der ein oder andere, der in dem Bereich selber aktiv ist. Ihr dürft gespannt sein, liebe Hörerinnen und Hörer. Und dir, lieber Rupert, danke ich ganz herzlich, weil ich glaube, es war wie immer ein sehr bunter Ritt, der sehr schön Methodik gezeigt hat, aber trotzdem auch überraschend zeitloses Wissen ja manchmal bei dem, was wir gerade geredet haben. Von daher, lieben Dank dir.

Ruppert Bodmeier: Danke dir, lieber Joel.

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