Der Proof of Concept

3. Februar 2020, mit Ruppert Bodmeier

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Ruppert Bodmeier: Herzlich willkommen zu einem neuen Innovation Hack Podcast von Digital Kompakt. Mein Name ist Ruppert Bodmeier von disrooptive.com und in der heutigen Folge wollen wir darüber sprechen, wie ich dieses formaleProof-of-Concept-Thema in einem frühen Stadium vom Tisch bekomme. Jeder von euch war bestimmt schon mal in einem Meeting, wo ihr versucht habt, einen völlig neuen Lösungsansatz durchzubringen und bestimmt hattet ihr dann auch in diesem Termin mal wieder eine von diesen destruktiven Kräften, die dann wieder mal schön einen rausposaunen und sagen, ja, das glaube ich euch gar nicht, was ihr da erzählt. Das müssen sie mir erstmal beweisen. Da braucht es ein Proof of Concept. Und du stehst da und denkst dir nur, ey Junge, hast du denn die Klingel nicht läuten hören und willst diesen Typen einfach nur noch an die Gurgel? Und die gute Nachricht ist, an die Gurgel gehen kann erstmal als Plan B in der Schublade verschwinden. Wir haben für euch einen neuen Plan A, wie ihr neue Lösungsansätze viel leichter durch die Organisation bekommt und für euch positiv entschieden bekommt. Seitdem wir das anwenden, ist unser Leben viel, viel einfacher geworden und wir kriegen die Dinge viel leichter durch. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass es bei euch nicht klappen sollte, könnt ihr dem Typen ja immer noch an die Gurgel gehen. Los geht's! wenn ihr völlig neue innovative Lösungsansätze in der Organisation durchbekommen möchtet und es kommt diese vermaledeite Proof-of-Concept-Frage, dann müsst ihr zwei Dinge sichergestellt haben. Erstens, ihr müsst eure komplette Herleitung der Lösung sauber dokumentiert haben. An welchem Beispiel habt ihr euch orientiert? Was zeichnet diese Beispiele aus? Wie habt ihr das für euch uminterpretiert? Und das Zweite ist, ihr müsst euch explizit an Erfolgsbeispielen außerhalb eurer Industrie orientieren, weil dann könnt ihr die KPIs, die diese Lösungen schon erarbeitet haben, eben in diesem Meeting nutzen. Simples Beispiel, wir waren mal ein Projekt, das haben wir für Axel Springer gemacht und deren Herausforderung war, dass sie die Art und Weise, wie sie ihre Print-Abos digital verkaufen wollen, völlig neu erfinden möchten. und da war der durchschnittliche Warenkorb 1,0, weil eben jemand nur immer ein Abo kauft. Und wir sind dann eben hingegangen und haben gesagt, was wäre, wenn es keinen Warenkorb mehr geben würde, weil der keinen Mehrwert stiftet und sind dann rausgegangen im Markt und haben uns alles Mögliche angeschaut, nur nichts aus der E-Commerce-Branche und nichts aus der Print-Branche. Und wir sind dann eben bei der Suche nach direkten Verkaufsansätzen über das Beispiel von Bernie Sanders gestolpert. Bernie Sanders war der Gegenkandidat von Hillary Clinton. als die Demokraten ausgefochten hatten, wer eben gegen Donald Trump antreten durfte. Und das Geniale an der Lösung von Bernie Sanders, der hatte auf seiner Seite so ein super kleines Spendenbudget, wo schon die häufigsten Spendensummen angegeben waren und musste ich nur einfach irgendwie kurz draufdrücken und dann war irgendwie sofort die Adresseingabe. Und gleichzeitig hat er immer noch eben genügend Spielraum auf der Webseite gehabt, so total emotional zu kommunizieren und das Ganze hat funktioniert ohne einen einzigen Reload der Webseite. Und das haben mir auch Axel Sprenger gezeigt und haben gesagt, das haben wir gefunden, so setze ich diese Lösungen zusammen und so adaptieren und interpretieren wir das eben für eure Branche. Und dann hat auch Axel Sprenger gesagt, Herr Bodmer, finden wir großartig hergeleitet, ich kann das total nachvollziehen, die Lösung, die Sie mir da zeigen, sieht super aus, aber jetzt mal Hand aufs Herz, wird das dann wirklich klappen? Und weil wir die zwei Dinge gemacht haben, einmal die Herleitung und unseren Wettbewerb, Weg, wie wir die Lösung eben erarbeitet haben, sauber dokumentiert hatten und weil wir uns an Erfolgsbeispielen aus anderen Branchen orientiert hatten, waren wir dann in der Lage zu argumentieren und zu sagen, naja, liebes Akte Springer, Bernie Sanders hat mit diesem Widget innerhalb von drei Monaten über 50 Millionen Dollar eingesammelt. Und das Ganze auf einer Mikrotransaktionsbasis von 20 Dollar pro Spende. Da können Sie ja mal zusammenrechnen, wie viele Transaktionen da in drei Monaten zustande kamen. Und wenn das für Bernie Sanders reicht, dann wird es ja wohl gerade noch für Axel Springer funktionieren. Und dann war das Thema komplett absolviert. Unser Ansprechpartner hat gesagt, alles klar, diese Argumentationskette, die leuchtet mir total ein, ist damit exakt auch so zum Vorstand gegangen. hat das gleich verargumentiert und das Ding ist so eins zu eins durchgegangen. Ein anderes Projekt hatten wir für einen der größten Logistiker in Deutschland gemacht. Da ging es darum, eine super einfache bedienbare App für die Zusteller zu machen. Da sind wir auch wieder rausgegangen in den Markt, haben in anderen Branchen gesucht, haben diese Lösung gefunden. haben die Komponenten aufgezeigt, wie diese Lösungen sich zusammensetzen und haben das wieder adaptiert und interpretiert eben für Zusteller. Und da war auch wieder gleicher Tenor, finden wir großartig von der Herleitung, haben wir total nachvollziehen können, die Lösung sieht großartig aus, finden wir super, aber jetzt mal Hand aufs Herz, werden das auch unsere Zusteller verstehen? Und dann sind wir wieder hingegangen, schauen sie her, wir haben uns an dieser Things 3 Task Manager App orientiert, Diese App hat draußen am Markt eine Marktkapitalisierung von über 4 Milliarden. Das benutzen jeden Tag 100 Millionen Nutzer. Das hat 4,8 Sterne im App Store bei über 3.000 Bewertungen. Und unter anderem ist der Tenor in den Bewertungen, dass dieses Ding so großartig einfach zu bedienen ist. Und wenn es für 100 Millionen Nutzer am Tag reicht, dann werden es wahrscheinlich auch ihre Zusteller funktionieren. Und hier wieder auch. Haben wir verstanden, gleiche Argumentationskette und das Ding ist eins zu eins so durchgegangen. Insofern, bitte macht nicht den falschen Trugschluss und seid eitel im Sinne von, dass ihr nicht eure Ressourcen nennen würdet und irgendwie sagt, es ist euch abends eingefallen, auf die Toilette oder unter der Dusche. Seid transparent in der Herleitung, seid transparent an den Erfolgsbeispielen. sucht explizit in anderen Branchen nach erfolgreichen Beispielen und ihr könnt diesen KPIs dann eben nutzen, um, wenn in eurem Meeting dann wieder diese Proof-of-Concept-Frage kommt, ihr das Ding sofort abräumen könnt, in dem Moment, wo es auf den Tisch kommt. Und seit wir so arbeiten, ist uns unser Leben viel leichter geworden, viel entspannter, wir kriegen die Dinge radikal einfacher durch. Insofern, probiert es aus, ihr werdet sehen, euer Leben wird dadurch deutlich besser. Viel Spaß beim Einsetzen und vor allem noch viel mehr Spaß, wenn ihr die Lösungen danach umsetzen dürft. Bis dann und ciao.

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