TikTok für Anfänger 📹 : So nutzt du Kurzvideos für dein Business

22. August 2024, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digital kompakt und heute habe ich die liebe Ronja Dornfeld an meiner Seite, die mir altem Sack mal erklärt, wie man vernünftig TikTok nutzt. Weil vielleicht sind draußen von euch auch viele am Start, die sagen, ach krass, da ist ja diese Plattform, alle reden darüber, da scheint richtig was los zu sein. Und dann kennt ihr vielleicht aber diesen Spruch, ah, das gucken doch nur 20-Jährige an, ist für mein Business gar nicht relevant, zum Konsumieren okay, aber für Business eigentlich nicht. Ich glaube, es ist nicht so und Ronja glaubt das auch. Die wird uns das gleich mal erklären. Das heißt, heute reden wir mal darüber, was für Zielgruppe ist eigentlich auf TikTok? Wofür ist es geeignet? Welche Formate kann ich da spielen? Wie mache ich das? Welches Equipment brauche ich? Was sind Do's? Was sind Don'ts? Also heute gehst du mal wirklich mit einem schön gepackten Paket raus, wie TikTok funktioniert. So, und wer ist Ronja eigentlich? Die hat eine coole Company namens ClipWord. Da kann sie gleich noch ein bisschen was zu sagen. Das heißt, sie hilft Unternehmen zum Beispiel durch TikTok an HR-Sachen ranzukommen. Also sie sucht euch Personal, sie hilft euch, euch zu positionieren und daher lebt sie das. Meine Frau hat so schön gesagt, was, die ist 34, kann gar nicht sein, die redet wie eine 24-Jährige. Also man merkt in ihrer ganzen Attitüde, Ronja ist voll TikTok. Von daher, that being said, liebe Ronja, moin moin, schön, dass du da bist.

Ronja Dornfeld: Das war jetzt eine cringe Anmoderation. Nein, ich freue mich natürlich. Aber ja, Tonalität ist auf TikTok ganz wichtig, deswegen ist es mittlerweile auch schon so in meinem Sprachgebrauch, weil wir machen es den ganzen Tag.

Joel Kaczmarek: War ich jetzt wirklich Boomer, wie du mir beigebracht hast, wie man sagt, oder hast du nur einen Spaß gemacht?

Ronja Dornfeld: Nein, das war schon okay.

Joel Kaczmarek: War schon okay.

Ronja Dornfeld: Ich sehe es dann in deinen ersten TikToks, wenn die kommen. Ich bin gespannt. Hier jetzt auch kein Druck. Ab September startest du auf TikTok. Was glaubst du, wie reich ist TikTok in den ersten drei Monaten? So, wenn du jetzt eine Zahl sagen müsstest.

Joel Kaczmarek: Ach so, wie viel Reichweite ich da ziehen werde?

Ronja Dornfeld: Also mit deinem meistgegucktes Video.

Joel Kaczmarek: 170.000. Das ist realistisch, ja. Okay, da sind wir ja schon fast mittendrin. Also können wir ja gleich mal über erwartbare Reichweiten reden. Aber vielleicht sag erstmal nochmal einen Satz ganz kurz zu dir.

Ronja Dornfeld: Ja, ich bin Ronja. Ich mache mit einem Team mittlerweile seit viereinhalb Jahren TikTok. Also wir haben jetzt alle Wellen mitgenommen und miterlebt und unser Fokus liegt auf Recruiting und Employer Branding auf TikTok für Unternehmen. Also wir bauen Unternehmen die Kanäle auf, unterstützen sie und wir nehmen Unternehmen quasi alle Fax ab, weil ich weiß, Unternehmen haben immer noch Angst vor Social Media. Dabei ist es gerade einfach der günstigste Weg, Reichweiten aufzubauen.

Joel Kaczmarek: Und ich meine, das ist ja ein bisschen so, frag irgendwie zehn Leute zu TikTok und du kriegst elf Meinungen, habe ich festgestellt. Also wenn ich mit dir rede, sagst du zum Beispiel, viel ausprobieren ändert sich viel, Reichweitengenerierung wird schwerer. Andere sagen, hey, ist da voll easy, kann man sich auch teilweise kaufen mit Ads und so weiter und du musst hochwertige Sachen machen. Weißt du, was ich meine? Es gibt so viele Meinungen. Von daher, da können wir vielleicht gleich mal drauf eingehen. Aber first of all, ich glaube, die Frage, die viele draußen beschäftigt, ist dieser Klassiker, TikTok, so nur 20-Jährige, mache ich kein Business, meine Zielgruppe ist da gar nicht. Was ist da dran?

Ronja Dornfeld: Ja, wenn man sich jetzt einfach mal die Zahlen und Fakten anguckt, mittlerweile hat Deutschland 21 Millionen TikTok-UserInnen. Die Zielgruppe Ü30 ist die, die gerade am schnellsten wächst, wie auch auf allen anderen Plattformen. Also es ist nicht nur Gen Z und Gen Alpha, die auf TikTok rumtanzen und getanzt wird auch eh nicht mehr. Und was halt super spannend ist, ist die Verweildauer. Also TikTok, der durchschnittliche TikTok-User verbringt 38 Stunden im Monat auf TikTok und das ist die Plattform mit der krassesten Verweildauer. YouTube kommt danach, da sind es, ich weiß nicht wie viele Stunden, aber es ist auf jeden Fall weniger.

Joel Kaczmarek: Okay, also jeder Vierte kann man ja eigentlich mal ableiten. und das andere Vorurteil, was du ja gerade schon genannt hast, war das Thema Tanzen. Das ist so eine, ja da macht man so Lip-Syncs und da macht man Tanzvideos und so, aber da macht man doch keine Business-Videos.

Ronja Dornfeld: Ja, auch hier, wenn man sich mal so die größten TikTok-Kanäle anguckt, zum Beispiel die Tagesschau oder auch einer der größten deutschen TikToker ist ein Anwalt. Da wird nicht getanzt. Und auch Funfact von uns, ich glaube, wir haben mittlerweile 4000 TikToks produziert und hochgeladen. Wir haben in keinem einzigen getanzt. Also das ist immer noch das Stigma, aber das ist schon lange nicht mehr der Fall. Und die Plattform wird immer älter und man merkt das auch. Also wir merken es an den Kommentaren. Man merkt es auch an den Communities und auch an der Zahlungsbereitschaft, dass es einfach eine erzunehmende Plattform ist. Und was auch ganz wichtig ist, TikTok setzt den Standard und auch die Metatrends für andere Plattformen. Das heißt, das, was ihr auf TikTok macht, könnt ihr auch recyceln und auf zum Beispiel Instagram hochladen oder auch YouTube Shorts oder auch LinkedIn. Und da kriegt ihr einfach Reichweiten, weil der Standard wird auf TikTok gesetzt. Also es ist nach wie vor der Schritt für günstige Reichweiten. Und ihr könnt mit einer Fliege drei Klatsche schlagen. Und ihr könnt mit einer Klappe vier Fliegen schlagen.

Joel Kaczmarek: Das ist ja, was du zu mir immer sagst, so hey Joel, mach einen TikTok und dann recycle das auf anderen Plattformen. Was ist der Grund dafür? Also produziere ich Inhalte für TikTok anders und treffe damit einen Zeitgeist. oder, weil am Ende des Tages, ich könnte ja genau so den gleichen Content vielleicht auf YouTube machen, aber warum, du sagst immer so, nee, das ist dieses TikTok-Ding. Wenn du es da baust und es da funktioniert, dann kaskadiert es so durch. Warum?

Ronja Dornfeld: Ja, TikTok hat irgendwie so eine Kultur geschaffen, weil der Content auch so niedrigschwellig ist. Ich glaube, dadurch, dass wir da so eine Vielfalt an Content haben und auch die Masse an Content, also ich glaube, am Tag der durchschnittliche User scrollt irgendwie durch tausend TikTok-Videos, werden da halt die Trends gesetzt und die breiten sich dann auf den anderen Plattformen auf, weil du auch eben sehr aktive NutzerInnen hast. Du hast zum Beispiel auf Instagram, man kennt das vielleicht auch eher als Unternehmen, also die meisten Unternehmenskanäle auf Instagram, die sind tot. Und auf TikTok kriegst du halt richtig Feedback, gehst in den Dialog, weil die Leute auch Bock haben zu kommentieren. Es gibt weniger Hemmungen und es macht richtig Spaß. Also es kann auch mal nicht so schön sein, weil die Leute auch sehr ehrlich sind, aber auch als Unternehmen wird dir dann vielleicht gespiegelt, wie wirkst du nach außen und man sendet jetzt nicht nur in eine Richtung. Aber da kann man halt ganz viel mitnehmen und dann eben umso krassere Reichweiten aufbauen, wenn man seine Zielgruppe versteht und die man verkaufen will, die man rekrutieren will, bei der man Brand Awareness aufbauen will, was auch immer das Ziel ist.

Joel Kaczmarek: Und wenn wir jetzt noch ein Stück weit über Brand Safety reden, also ich habe zu dir glaube ich auch schon mal gesagt, wenn ich irgendwie mir YouTube-Shots angucke oder Reels auf Instagram und dann TikTok aufmache, dann habe ich mal das Gefühl, TikTok ist so eine Assi-Umgebung. Also ich sehe dann auch so ganz merkwürdige Leute, so trashig, so eine alte Oma, die aus ihrem Dachboden irgendwelche Videos macht und denkt so, hä, was ist das? Oder irgendwelche 14-jährigen Mädels, die dann da so kichernd vor so einer Live-Kamera sitzen, also viel Livestreaming kommt bei mir auch immer so reingespült. Also ist es ein echtes Bild oder ist es vielleicht auch so ein bisschen, dass mein Algorithmus noch nicht so trainiert ist auf mich? Wie würdest du so die Qualität der Inhalte auf TikTok einschätzen?

Ronja Dornfeld: Ja, also du bist im falschen Tab. Du darfst nicht oben in den Livestream-Tab gehen, sondern du musst auf die For-You-Page gehen. Da werden dir die Inhalte dann ausgespielt und der Algorithmus muss dich erst kennenlernen. Und wahrscheinlich, weil du jetzt noch nicht so aktiv auf TikTok warst oder bist oder vielleicht auch nicht so viel konsumierst, kennt der Algorithmus dich noch nicht so gut. bekommst du ja gerade die breite Masse, damit der weiß, hey, du hast Bock auf ein Tanzvideo oder du willst dir ein Katzenmeme angucken oder einen Hund. Ich weiß es nicht. Ich glaube übrigens, das ist auch ein Grund, warum TikTok, warum dort so die Trends gesetzt werden. Der Algorithmus ist so verdammt gut, der versteht dich so gut. Pro TikTok werden relativ viele Datenpunkte ausgesammelt, dass dir alle Entscheidungen abgenommen werden. Also ich nehme mal dieses Beispiel bei Netflix, was wir alle total nervig finden. Wir suchen total lang nach einem Film oder nach einer Serie, dann fängt man die an und findet die auch nicht so geil. Und auf TikTok werden dir diese Entscheidungen abgenommen, weil der Algorithmus dich eben nach und nach richtig gut kennt. Kann natürlich auch gefährlich sein, Beispiel AfD und Politik, dass man da in die falschen Bubble kommt. Mhm.

Joel Kaczmarek: Ich weiß, was du meinst. Du hast doch meine Favoriten schon genau richtig erkannt. Katzenmemes und so Tanzvideos, verstehst mich. Ist es denn trotzdem so eine Brandsafe-Umgebung auch? Weil, ich sag mal so rum, du hast ja auch schon zu mir ein paar Mal gesagt, die Kommentare, da wird's halt knackig, ne?

Ronja Dornfeld: Genau, es wird knackig, es wird ehrlich und wir leben jetzt in einer Zeit, wo man aber auch sehr mutig sein muss. Oder ich meine, musst du nicht. Du kannst dich auch gegen TikTok entscheiden, aber dann wird es halt immer schwieriger, sichtbar zu werden für dich als Unternehmen und Reichweiten und Communities aufzubauen. Aber man muss schon mutig sein und rausgehen. Und ich glaube, das kann für Unternehmen aber auch total hilfreich sein, wenn ihnen mal gespiegelt wird, hey, mit dem Obstkorb zu werben, ist halt nicht mehr so geil, um die Azubis zu rekrutieren.

Joel Kaczmarek: So und jetzt haben wir natürlich hier so, machen wir so viel Erklärung von der Plattform, bevor wir jetzt gleich mal auf die Inhalte kommen. Vielleicht noch eine Sache dazu. Wie ist denn so das Verhalten auf TikTok? Also ich habe so den Verdacht, dass viele junge Menschen Sachen gar nicht mehr googeln zum Beispiel. Dass der Suchschlitz bei denen vielleicht nicht mal Amazon ist, wenn sie was kaufen wollen, sondern TikTok. Ist das so?

Ronja Dornfeld: Ja, also ungefähr 60 Prozent der Gen Z, die suchen mittlerweile über TikTok. Und das macht auch Sinn, weil du da Videoeinblicke bekommst, also nicht nur Text. Es kommt wahrscheinlich auch darauf an, wonach du suchst. Manchmal bietet sich auch Text an. Aber Videos sind natürlich viel persönlicher, viel authentischer und auch viel aktueller. Und das passiert über TikTok. Und da kann man auch eben auch mit den TikToks, es gibt TikTok-Seo. Also es ist auch total spannend für Unternehmen, dass man da gut rankt. Wir testen das auch immer wieder und eben auch, dass die TikToks tatsächlich in Google eingefüttert werden. Also selbst wenn über Google gesucht wird, findest du auch TikToks.

Joel Kaczmarek: Gut, dann lass uns mal rein starten. Also wenn ich jetzt heute, während wir aufnehmen, haben wir gerade den Juli 2024, wenn ich heute anfange, TikTok zu machen, was für Reichweiten kann ich, sage ich mal, binnen sechs Monaten da erwarten, wenn ich und kannst ja mal sagen, was die richtige Frequenz ist, aber wenn ich mit einer vernünftigen Anzahl an Videos pro Woche oder pro Monat starte?

Ronja Dornfeld: Man muss natürlich differenzieren zwischen Paid versus organisch. Unser Fokus ist nach wie vor organisch, weil man damit am meisten reißen kann. Also das, was die Leute interessiert, kannst du dann auch gut in Paid umwandeln, also als Ad schalten. Mittlerweile gehört Paid auch in jede Strategie, weil TikTok ist super kompetitiv geworden. Also du hast mittlerweile fast alle Brands da. Es ist total, es ist super crowded. Man sticht nicht mehr so leicht heraus. Bei den Reichweiten, also was Was wir sehen. im Vergleich, also ein Beispiel, damals mit unserem ersten TikTok hatten wir direkt 40.000 Follower. Wir haben ein Video hochgeladen, 40.000 Follower. Und ja, Follower ist jetzt nicht das Wichtigste, es geht eher um Reichweiten. Aber da hatten wir teilweise monatliche Reichweiten mit 50 Millionen Aufrufe pro Monat. Organische Aufrufe. 10.000, 20.000 Kommentare. Mittlerweile, es kommt natürlich darauf an, in was für einer Nische du bist. Willst du jetzt viral gehen? Willst du einfach eine sehr loyale Community aufbauen? Im Schnitt erreichen wir mit unseren Kunden pro Monat 300.000 organische Aufrufe.

Joel Kaczmarek: 300.000 pro Monat. Wie viele Videos sind das dann?

Ronja Dornfeld: Also wir laden immer zwischen 10 und 15 Videos im Monat hoch.

Joel Kaczmarek: Okay, also ich sag mal pro Woche dann schon wahrscheinlich Richtung drei bis vier Stück aufwärts, drei bis fünf.

Ronja Dornfeld: Genau, aber auch da, da gibt es jetzt kein Best Practice, wenn man startet, viel, viel ladet mehr hoch, weil es ist total arrogant, TikTok-Accounts zu starten und zu sagen, hey, ich weiß, was meine Community interessiert. und dann macht man sich ganz viele Gedanken und dann sieht man, das klappt gar nicht. Also baut den Content mit den Menschen auf, dieses direkte Feedback, was ihr bekommt. Es dauert immer so 24 Stunden, bis der Algorithmus die TikToks ausgespielt hat, wenn sie performen. Klar, sie werden danach auch noch aufgespielt, aber die ersten 24 Stunden, das sind so die relevantesten. Und dann seht ihr schon, was funktioniert. Dann guckt euch da auch die Daten an. Also, was ist die Verweilung des Videos? Wann hatte man die Dropouts? Wie viel wurde geliked? Wie viel geshared? Also die Watchtime ist auch super wichtig. Und dann versteht man die Menschen und ihr könnt euren Content anpassen und auch, was euch Spaß macht.

Joel Kaczmarek: Jetzt hast du gerade erzählt, die ersten 24 Stunden. Was ist denn so der relevante Faktor? Bei Podcasten sagt man zum Beispiel immer, die erste Woche ist so ein Faktor, dann der erste Monat und dann kommt es eigentlich so. Vermarktungsrelevant sind erstmal die ersten vier Wochen beim Podcast-Bereich. Wie ist es bei TikTok? Ist es da so, wenn es nach einer Woche nicht abgehoben hat, dann hebt es auch nie mehr ab oder vielleicht noch krasser?

Ronja Dornfeld: Ja, der Algorithmus, der ändert sich auch ständig. Gerade sind es so 24 Stunden, dass geguckt wird, welche Metriken werden erfüllt. Die wichtigste Metrik scheint die Watchtime zu sein, also wie lange wird das Video angeguckt. Vor ein paar Jahren, da war es die erste Stunde, die relevant war. Also da hatte man dann teilweise in der ersten Stunde schon 100.000, 200.000 Aufrufe. Das verlängert sich gerade.

Joel Kaczmarek: Jetzt hast du eben ja schon ein paar andere Metriken gesagt. Was sind die, die du anguckst, um Erfolg auf TikTok zu messen? Also du hast jetzt eben gesagt Dropouts, Watchtime. Reichweite der Abonnentenbasis anscheinend gar nicht?

Ronja Dornfeld: Follower haben schon auch eine Relevanz, weil je mehr Follower du hast, desto loyaler ist meist auch die Community. Ich gucke mir auch viel relevante Kommentare an. Beispielsweise bei Kunden, wenn wir Videos haben. Also man hat manchmal auch nur so Booster-Videos, zum Beispiel Memes. Memes würde ich jetzt heute nicht mehr machen, aber die gingen bis vor kurzem noch richtig steil. Und das waren so Booster, da hat man dann teilweise Millionen von Aufrufen bekommen, die jetzt vielleicht nicht direkt auf die Arbeitgebermarke einzahlen, aber sie helfen halt, dass dein Content mehr ausgespielt wird. Und wir haben Videos, die wir Booster nennen, unter anderem sind mehr relevante Inhalte. und da gucke ich dann auf die Kommentare hinein. Zum Beispiel, wenn wir da ein Video machen und dann schreiben die Azubis darunter, hey, das ist ein Unternehmen, für das würde ich so gerne arbeiten, wo kann ich mich bewerben? Oder das ist ja geil, warum sind so viele coole Ausbildungsstellen so weit weg? Also, dass man da direkt sieht, dass die Kommentare auch auf das Ziel einzahlen und dann da auch direkt in die Kommentare gehen und antworten als Brand. Also, der Brand auch ein Gesicht geben, dass die Leute sehen, hey… Da ist jemand, der antwortet, das ist übrigens auch einer der Fehler, den Brands immer machen, dass sie nicht in die Kommentare gehen. und damit kann man jetzt in unserem Fall, wo das Ziel eben auch Bewerbung generieren ist, ganz gut Menschen erreichen und dann auch kommentieren.

Joel Kaczmarek: Jetzt hast du eben von Dropouts geredet, also wenn jemand ein Video nicht kompletiert, sondern weiter swiped, ist das sozusagen so ein harter Negativfaktor, wenn die Quote schlecht ist?

Ronja Dornfeld: also der Algorithmus funktioniert so, dass das Video immer in Stichproben ausgespielt wird. Das heißt, in der ersten Runde wird es so an zehn Leute ausgespielt. Wenn der Algorithmus dann sieht, oh, das wird von der Hälfte weggeswiped, dann wird es nicht weiter ausgespielt. Und dann hängst du bei 250 Views. Also ja, das ist dann schon problematisch, weil du willst natürlich auch Reichweite haben. Und Auch hier, es gibt Leute, die sagen, hey, aber mir ist es wichtig, meine Community sehr nischig zu kuratieren und wirklich immer nur an die Leute auszuspielen, die es auch interessiert. Es ist leider nicht ganz so einfach, vor allem organisch, deswegen hilft es da auch, wenn man zwischendurch mal viraler geht und bei Werbung ist es dann halt so. oder beim Employer Branding, je mehr Leute deinen Namen dann im Kopf haben oder dein Unternehmen sehen, desto höher ist eben auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie dich cool finden.

Joel Kaczmarek: Ich meine, ich kenne so aus dem Newsletter-Bereich, da sagt man ja immer so, da wirft man sich so Zahlen, weil dann sagt man, wenn du eine Öffnungsrate von 40 Prozent hast, dann ist das das Solide, besser wäre 60. Was sind so Werte bei TikTok, wo du sagst, Verweildauer sollte X sein oder Dropoutquote darf dies, das, jenes nicht überschreiten? Gibt es da so Metriken, die du im Kopf hast, wo du sagst, so typische beste Werte?

Ronja Dornfeld: Ähm, nee, leider habe ich das nicht.

Joel Kaczmarek: Gibt es das denn überhaupt so? Also kann es manchmal vielleicht auch variieren, dass für den einen je nach Ziel was anderes besser ist als für den anderen?

Ronja Dornfeld: Ich glaube jetzt so, zum Beispiel bei, ich würde jetzt sagen so Watchtime, so wenn drei Prozent Brand bleiben, aber da bin ich mir auch nicht sicher. Also das ist so, ja. Am Ende guckt die Reichweite und Kommentare an. Ich glaube, das hilft immer.

Joel Kaczmarek: Wenn wir jetzt mal Meta-Ebene drauf gucken, also wenn wir jetzt verstanden, Plattform, wofür ist die gut, was sind so die Metriken, die ich mir anschaue, mit welchen Reichweiten kann ich sozusagen rechnen, Haken hinter. Dann wäre jetzt so die erste Frage, die ich mir stellen würde, als jemand, der das anfangen möchte, wofür ist das eigentlich geeignet? Also was kann ich da machen? Weil Ist es für Abverkäufe gut? Ist es für Branding gut? Ist es irgendwie für Community-Building gut? Gibt es bestimmte Branchen vielleicht, wo das super schlecht funktioniert oder super gut? Also wenn du so Big Picture da drauf guckst, wie erklärst du jemandem immer TikTok, also wann ist das für dich geeignet und wann vielleicht nicht?

Ronja Dornfeld: Also wenn du Reichweiten aufbauen willst, dann ist es für jeden geeignet und das ist auch von jedem Unternehmen das Ziel. Jedes Unternehmen will ja irgendwie sichtbar werden und sei es jetzt in der Nische oder sei es in der breiten Masse. Und da bietet sich TikTok einfach an, weil wenn man auch mal anguckt, erfolgreiche Brands auf TikTok, was machen die richtig? oder was haben die verstanden? Eben, dass man günstig organisch Reichweiten aufbauen kann und dass man Communities aufbauen kann, die super wertvoll sind. Was man dann danach daraus machte, das ist ganz unterschiedlich. Also für Markenwahrnehmung, klar, da funktioniert es super. Bei Conversions und Abverkäufen performt Instagram gerade noch besser als TikTok. Aber TikTok kommt auch, wie das immer so ist, weil TikTok eben noch jünger ist, aber jetzt älter wird. Da ist auch mehr Kaufkraft dahinter. Und man kann leider bei TikTok auch noch nicht organisch Links setzen, wie jetzt bei Instagram und Instagram Stories. Da bin ich auch gespannt, ob das kommen wird.

Joel Kaczmarek: Was ist mit TikTok-Shop? Also ich meine, in den USA wird es ja schon ausgerollt, Asien ja schon ganz groß, scheinen ja gigantische Zahlen zu haben, weil halt sehr, also an einem nativen Ort, wo die Leute sich viel aufhalten. Hast du damit schon erste Erfahrungen gemacht, was da an Potenzial drin steckt?

Ronja Dornfeld: Nee, leider nicht, weil den TikTok-Shop gibt es in Deutschland ja noch nicht. Genauso wie Live-Shopping ist ja zum Beispiel auch riesig in China. Da haben auch viele Experten vor ein paar Monaten oder Jahren gesagt, hey, das wird in Deutschland auch ganz groß werden. Es funktioniert in manchen Bereichen so, zum Beispiel kleinere Unternehmen, Kioskverkäufer und Co. Ja, Small Businesses, ich glaube, die profitieren davon. Bei großen Unternehmen habe ich es jetzt bisher noch nicht gesehen, dass das mega gut klappt. Und beim TikTok-Shop, ich weiß es nicht.

Joel Kaczmarek: Jetzt können wir ja auch mal, vielleicht bevor wir, sag ich mal, in erste Formatideen auch einsteigen, mal so ein paar typische Ängste auch thematisieren. Also ich könnte mir vorstellen, viele Unternehmen da draußen sitzen und sagen so, was passiert, wenn ich ein schlechtes Video hochlade? Also die denken ja immer sehr viel nach, so overthinking, oh Gott, bin ich dann grundblamiert, was passiert denn dann?

Ronja Dornfeld: Also wenn du ein schlechtes Video hochlädst, dann passiert gar nichts, weil es sich dann keiner anguckt. Es gibt ja die berühmten Shitstormer. Da haben ja Unternehmen immer unheimlich Angst vor. Wir versuchen aber auch die Angst zu nehmen. Also auch mit unserer Expertise checken wir natürlich auch mal Videos, wenn Unternehmen Videos selbst hochladen wollen, ob da Potenzial für einen Shitstorm ist. Also das ist auch immer gut, sich dann jemanden von außen reinzuholen, der die Plattform versteht. Aber beim Shitstorm, man muss es auch differenzieren, also es gibt den Shitstorm natürlich so, wenn du gegen die Regeln des menschlichen Zusammenlebens verstößt, irgendwas Rassistisches oder Diskriminierendes macht, ja natürlich gibt es da einen Shitstorm, aber das passiert echt extrem selten, also wir haben es noch nie erlebt. Was kein Shitstorm ist, ist konstruktive Kritik und das meine ich eben auch mit so ehrlichen Kommentaren oder kritischen Kommentaren, die ich am Anfang gesagt habe, dass es auch mal wehtun kann als Unternehmen, wenn die Leute dann sagen, schlache Hierarchien sieht aber nicht so aus oder Dudeskultur, das sagt man so auch nicht mehr. Das ist kein Shitstorm und das muss man dann aushalten, aber da kann man halt viel mitnehmen.

Joel Kaczmarek: Ich hatte mit dir darüber gesprochen, dass ich so meinte, du Ronja, mich interessieren ganz viele Themen. Auf der einen Seite mache ich gerne so Business-Sachen, dann mag ich Selbstentwicklung, Gesundheit, aber auch Musik. Denkst du, wenn ich jetzt, sage ich mal, musikalische Sachen mache, dass die so meine Business-Sachen auch kannibalisieren? Und da hast du was ganz Interessantes drauf gesagt, dass es ja teilweise sogar möglich ist, mit einem Profil, sage ich mal, mehrere Arten von Videos zu produzieren und vielleicht kriegen manche Leute das in den einzelnen Bubbles gar nicht untereinander mit.

Ronja Dornfeld: Genau. Also der Algorithmus funktioniert ja über die For-You-Page. Die meisten Leute gucken jetzt nicht die Videos nach Follower an, obwohl das auch eine Rolle spielt. Aber du gehst halt auf deine For-You-Page und da wird dir ausgespielt, was deinen Interessen entspricht. Wenn du jetzt eher Business-Content machst und dann plötzlich was mit Musik, kann es halt sein, dass es sich keiner anguckt, weil es die Leute, die dir folgen, nicht interessiert. Es kann aber auch funktionieren, ich sage immer, probiert aus, macht. Das, was euch Spaß macht, das ist am allerwichtigsten. Nicht zu verkopft rangehen, was du eben auch gesagt hast mit den Unternehmen, dass sie sich dann immer total den Kopf machen. Das sieht man dann auch im Content. Also wenn ihr denkt, hey, das ist ein Thema, was cool sein kann, selbst wenn es jetzt nicht direkt auf mein Ziel einzahlt, macht es.

Joel Kaczmarek: Ich finde ganz interessant, wenn es wirklich so Parallelöffentlichkeiten sind. Also wenn ich vielleicht eine unterteilte Follower-Basis habe. Also die einen kriegen qua Algorithmus immer meine Musikvideos ausgespielt und die anderen meinen Business-Stuff und die dritten wiederum meine Gesundheitssachen und die wissen gar nicht voneinander sozusagen. Also die wissen vielleicht unbedingt gar nicht, ach der Dude, dessen Business-Videos ich mal angucke, der interessiert sich auch für Gesundheit. Oder ist es trotzdem schon so, dass die Leute auch mal auf dein Profil gehen, sich die ganzen Videos anschauen oder ist das rein der Algorithmus, der dich beherrscht?

Ronja Dornfeld: Also ich glaube, die Leute sind verwöhnt durch den Algorithmus, dass man auf ein Profil geht und das durchscrollt. Also da müssen die Leute schon echt verliebt sein oder denken, Mensch, das ist ja wirklich ein toller Typ.

Joel Kaczmarek: Ich bin ein lovable Dude, von daher, das klappt schon.

Ronja Dornfeld: Ich glaube, das ist eher das. Ich weiß nicht, wenn die Themen, also bei vielen Themen gibt es ja auch einen gemeinsamen kleinen Nenner, zum Beispiel Musik und Business. Das passt ja auch wunderbar in die TikTok-Welt. Ich glaube, da kann man dann auch Brücken schlagen. Wenn man jetzt so Themen hat, die gar nicht zusammenpassen, macht es vielleicht auch Sinn, einzelne Kanäle zu machen, irgendwie Nischenkanäle, was übrigens auch wunderbar auf TikTok funktioniert. Aber es ist halt immer eine Frage der Ressourcen, die man hat.

Joel Kaczmarek: Kriegt man eigentlich vernünftig Clickouts hin auf TikTok? Und Call to Action wäre ja so das Thema. Also würdest du jetzt sagen Muss ich an jedes meiner Videos am Ende ein Call-to-Action machen und sagen, hallo Leute, wenn ihr mich mögt, macht die Glocke weg oder klickt jetzt plus beiseite, folgt mir und by the way unter dem Link. Also passiert da überhaupt was?

Ronja Dornfeld: Also Call-to-Actions ist für mich noch so ein bisschen die alte Marketingwelt, wo man sagt, Call-to-Actions ist das Allerwichtigste. Ich würde differenzieren, also wenn wir jetzt Werbung geschaltet haben, dann haben wir da auch Call-to-Actions eingebaut, also in Textform, du kannst die leider wieder nicht bei organischen Videos veröffentlichen. einfügen. Also das ist immer ein bisschen blöd. Wir haben aber auch mal getestet, wo wir gesagt haben, hey, wenn du mehr Bock auf coolen HR-Content hast, dann folg uns jetzt. In manchen Videos haben wir es gar nicht gemacht und man sieht keinen Unterschied. Also jetzt von unseren Tests kann ich sagen, es ist egal. Macht euch da auch erstmal keinen Kopf. Weil ich habe auch das Gefühl, die Leute droppen eher raus, wenn sie hören, du willst denn was verkaufen oder diese Leier mit. Macht das Plus weg, das heißt, es ist ein Titelsprache, folgt mir, lasst ein Follow da. Also bei mir löst das mal das Gegenteil aus, dass ich denke, ach Mensch, jetzt eine Sekunde verplempert. Und jede Sekunde zählt, deswegen überlegt euch auch genau, ob ihr sowas einbauen wollt und wo im Video. Aber schreibt es in die Caption, die liest sich keiner durch.

Joel Kaczmarek: Vielleicht sollte ich das dann umdrehen, vielleicht sollte ich so umgekehrte Psychologie machen, lasst um Gottes Willen das Plus da, dann kriege ich Ronja zum Klicken. Vielleicht folge ich dir dann. Aber, also ich dekliniere gerade noch ein bisschen die Ängste durch. Also erste Angst war, was ist denn, wenn ich mal ein schlechtes Video mache, hat das negative Effekte? Nein, eigentlich eher nicht, der Algorithmus filtert und so weiter. Zweite Angst ist ja, kriege ich das gar nicht konvertiert in etwas? Jein, sollte man halt schon irgendwie gucken, sich eine Strategie entwickeln, kommt halt über Dauer. Dritte Angst, kann ich da vielleicht auch einfach als, wie du so schön gesagt hast, Cringe wahrgenommen werden? Ich habe zum Beispiel so einen Typen in Erinnerung, der machte irgendwie mal so Tanzvideos und gewann da auch Preise für. Das war so ein Mittelständler, der war halt echt so mit Anzug und Krawatte und dann standen die in der Produktionshalle und haben davor mal so getanzt und haben gesagt, was ist das denn? Ist das so ein relevantes Risiko, dass man mich da auch einfach peinlich findet?

Ronja Dornfeld: Was du jetzt genannt hast, das ist die Ziel-Abec-AG, das ist tatsächlich der Best-Practice-Case für den Mittelstand. Und die generieren damit wohl richtig viele Bewerbungen, die haben sehr früh angefangen, auch ein sehr großer Account. Klar besteht die Gefahr von Cringe-Content und dann spricht dich das vielleicht nicht an, aber du siehst halt, also jetzt bei der Ziel-Abec-AG, Die haben einfach Bock drauf. Und dann sage ich auch, Mensch, lass sie tanzen, wenn sie wollen, dann ist doch cool. Und das scheint ja zu funktionieren. Also die haben eine Fanbase, die haben eine Community. Und Cringe kann auch Vorteile bringen, eben weil es Reichweite bringt. Also unser erstes TikTok, was wir jemals hochgeladen haben, hat gegen alle TikTok-Regeln verstoßen. Es war super cringe, es war Querformat. Und aufgrund dieses TikToks sind wir jetzt so erfolgreich. Also hätte das nicht so durchgestartet und wäre das nicht so cringe gewesen, dann hätte ich niemals die TikTok-Route eingeschlagen. Also es kann auch Vorteile haben.

Joel Kaczmarek: Na gut. Was sind so Formate, die ich auf TikTok spielen sollte? Also man kennt ja so ein paar Bilder vielleicht schon im Kopf. Jemand tanzt, jemand singt was nach. Also viele Sachen sind ja so unterhaltsam, humoristisch. Kann ich da auch irgendwie, also ich könnte natürlich Wissen vermitteln. Ich könnte irgendwie, sag ich mal, es gibt ja immer diese Gegeneinanderschaltung, wenn man so künstliche Gespräche macht, also. Humor, Wissen, Unterhaltung, was ist da so? Hast du so ein kleines Einmaleins, wenn du so eine Company vor dir hast, dass du sagst, alles klar, Raster, es gibt zehn folgende Formate, die ersten drei sind für dich relevant, die anderen nicht so. Weißt du, was ich meine?

Ronja Dornfeld: Also auch hier wieder, man muss testen, aber es gibt halt schon die Regel, du musst irgendeinen Mehrwert schaffen. Also du musst was machen, was die Leute interessiert. Deswegen auch hier wieder aus Unternehmenssicht, denkt nicht direkt an, ich muss unbedingt was verkaufen. Das funktioniert nicht. Überlegt eher was, was macht ihr für die Menschen oder die Menschheit, was einen Mehrwert hat. Und das kann verschiedenes sein. Also Unterhaltung, Humor nach wie vor ganz weit oben auf TikTok, weil TikTok ist eine Unterhaltungsplattform. Es gibt aber auch, kannst auch emotionalen Content machen, kannst Wissenscontent, Information. Es gibt verschiedene Formate. Was ich nicht mehr machen würde oder was wir jetzt vor allem seit Anfang des Jahres ganz stark sehen, man konnte früher sehr stark mit Trends wachsen, so Soundtrends und Lip-Sync und Memes. Da haben wir auch super krasse Reichweiten und auch sogar Conversions mit aufgebaut. Das funktioniert jetzt nicht mehr, weil es einfach jeder machen kann. Es ist total einfach. Jetzt geht es darum, sehr originären Content zu machen.

Joel Kaczmarek: Ich finde bei TikTok manchmal krass, ich erinnere mich, ich habe das noch nie erlebt, da habe ich, ich glaube fairerweise war es bei mir aber auch der YouTube-Short-Stream, ich schätze mal, es ist da ähnlich, da habe ich durchgeswiped und es ist kein Spaß, ich konnte 40, 50 Mal swipen und es waren dieselben drei Lieder. Es war so Beyoncé, Texas, das waren irgendwie noch ein, zwei andere. Also worauf ich hinaus will ist, das ist so incestuös manchmal, weißt du? Immer dasselbe.

Ronja Dornfeld: Ja, das war aber auch genau die Zeit, als das mit Universal war, wo plötzlich alle Universal-Songs auf TikTok runtergenommen wurden. Und dann gab es irgendwie nur diese drei mit Beyoncé und noch irgendeinen anderen. Genau das, was du gerade gesagt hast. Ich weiß auch nicht, ob das so der Weckruf war für, okay, mit Trends und Co. geht es jetzt nicht mehr so viel weiter, weil TikTok positioniert sich ja strategisch auch anders. Also mittlerweile oder schon immer, YouTube ist halt die Konkurrenz und YouTube sind ja sehr lange Formate. TikTok hat mittlerweile auch bis zu 60 Minuten Videos, die man da hochladen kann. Also ja. Man sticht halt jetzt mit diesen Trends nicht mehr ganz so gut aus der Masse heraus. Es sei denn, du bist jetzt, das haben wir auch den Fall, du bist in einer sehr konservativen Branche unterwegs. Da kann das noch ganz gut funktionieren, weil du da dann so der Shit bist. Da bist du dann so, oh mein Gott, die trauen sich ein Katzenmeme hochzuladen vor einem Gesetzestext. Wahnsinn. Also muss man auch hier wieder, probiert es aus.

Joel Kaczmarek: Gut, ich glaube Tempo ist wahrscheinlich auch wichtig, weil diese ganzen Trends dann einfach so schnell da durchrauschen, dass wenn du vorne dabei bist, du noch was mitnimmst, aber hinten raus wahrscheinlich nicht mehr.

Ronja Dornfeld: Genau, also wenn man auf einen Trend aufspringen will, dann ganz schnell.

Joel Kaczmarek: Jetzt hast du ja eben schon von den Längen der Videos geredet, bis zu einer Stunde. Was ist denn so die ideale Länge, die du für TikTok vorschlägst?

Ronja Dornfeld: Also wenn du es schaffst, ein längeres Video zu machen, und damit meine ich über eine Minute, wo die Leute auch wirklich dranbleiben, dann pusht der Algorithmus das enorm. Das ist aber total schwierig. Es sei denn, du bist wirklich eine Persönlichkeit oder ein Celebrity. Irgendwie jetzt Justin Timberlake, der glaube ich neulich mal Songs hochgeladen hat, das ging zweieinhalb Minuten. Das gucken sich die Leute dann natürlich an. Oder wenn du schon eine Community hast. Wenn man jetzt neu startet, dann macht es schon Sinn, erstmal mit kürzeren Videos anzutesten, weil man muss ja auch erstmal die Aufmerksamkeit der Menschen bekommen. Und mit kürzeren Videos meine ich 15 bis 30 Sekunden.

Joel Kaczmarek: Boah, ist halt irre kurz, ne?

Ronja Dornfeld: Ja, muss man richtig, muss man sich genau überlegen, was will man sagen, kurz, knackig, schneidet bitte die Boomer-Pause am Anfang raus, das sehe ich auch immer bei Unternehmen, diese ersten zwei Sekunden, wo man so atmet, macht es nicht, schneidet es raus, direkt anfangen zu reden.

Joel Kaczmarek: Aber 15 Sekunden ist so brutal. Was kann man da sagen? Also meine Frage, die ich jetzt hier gerade formuliere, die ist schon 10 Sekunden lang wahrscheinlich. Wie gelingt dir das, dass du so Kurzsachen eindampfst?

Ronja Dornfeld: Ja, Learning by Doing. Also irgendwann versteht man das und dann kann man ja auch nach und nach ein Format in drei Kurze machen und dann später mal ein längeres machen. Mittlerweile machen wir sogar auch viele TikToks über eine Minute. Es gibt ja jetzt auch den, es gibt ja auch einen Creator Fund und damit kannst du als Creator nur verdienen, wenn du über TikToks machst, die über eine Minute sind und die auch angeguckt werden. Deswegen sieht man halt auch TikTok inzentiviert gerade längere Videos.

Joel Kaczmarek: Wenn wir jetzt nochmal auf Formate schauen, gibt es so Sachen, wo du sagst, die funktionieren immer? Zum Beispiel Interviews oder du nennst es immer so Talking Heads, also wenn man einfach in die Kamera was sabbelt, so Influencer-mäßig oder muss es immer was Lustiges haben, ist Musik wichtig? Was sind so Formate, wo du sagst, ja, safe, wirst du auf jeden Fall irgendwas machen? Vielleicht nicht Skyrocket gehen, aber geht schon ein bisschen.

Ronja Dornfeld: Kann man auch nicht sagen. Also das kann man nicht generalisieren. Es hängt auch davon ab, was ist dein Ziel, wen willst du erreichen, welcher Branche, welchem Produkt, welcher Dienstleistung bist du unterwegs. Natürlich funktioniert immer alles, was irgendwie shocking ist, polarisiert, krass aussieht, super kreativ ist.

Joel Kaczmarek: Ja. Also ich hatte jetzt zum Beispiel gerade ein Interview über Charisma und da hat er mir erzählt, in seiner Forschungsgruppe haben sie festgestellt, Frauen werden grundsätzlich mit geringerem Charisma wahrgenommen. Und dann erklärt er, ja das hat aber nicht damit zu tun, dass das biologische Gründe hat oder dass sie das nicht können, sondern dass wir denen gesellschaftlich in den letzten Jahrzehnten beigebracht haben, wenn du als Frau charismatisches Verhalten an den Tag legst. dann wird das als unschick empfunden. Deswegen machen das einfach Leute nicht. Und wenn du es ihnen beibringst, hebt es ganz schnell nach. Das ist ja so ein typisches Reizthema, wo ich jetzt sagen könnte, so wow, hier, boom, da ist es. Frauen sind weniger charismatisch als Männer. Peng. Oh nein, die Männer irgendwie oder die männlich geprägte Gesellschaft hat die Frauen einfach nur sozusagen davon abgehalten, ihr Charisma zu leben. Zack, zack, zack. Muss es immer sowas sein, damit es auf TikTok funktioniert?

Ronja Dornfeld: Joel, wenn du das hochlädst, ich glaube, das wird dein Video mit den 170.000 Videos. Also das, sowas hat natürlich Potenzial, weil da hat jeder eine Meinung zu. Dieses Männer-Frauen-Thema funktioniert auch immer. Wir haben früher auch Aufklärungskanäle gemacht, da war das immer was, was auch sehr emotional ist, wo jeder was schreiben will.

Joel Kaczmarek: Ist denn aber TikTok nachhaltig, könnte man ja vielleicht noch als so eine Angst thematisieren. Weil es ist ja, es rauscht ja so schnell vorbei, der nächste 30 Sekunden ist nur eine Fingerbewegung weg und die Leute merken sich vieles auch gar nicht.

Ronja Dornfeld: Klar, deswegen ist halt eine gewisse Regelmäßigkeit total wichtig. und da scheitern auch die meisten Unternehmen daran, dass sie sagen, hey, ich teste diese Social Media jetzt mal für einen Monat, aber die Kunst darin liegt wirklich, das durchzuziehen über einen langen Zeitraum. Also es reicht auch nicht, wenn du dann mal ein virales Video hast, sondern wirklich dabei bleiben. Um eben auch immer wieder auf der For-You-Page der Leute aufzutauchen, weil je mehr Touchpoint es gibt, desto eher wird dann auch auf dein Unternehmen geklickt oder desto eher denken sich die Leute so, hey, wenn sie in den Laden gehen oder irgendwie auf einer Website oder einer Karrieremesse sind, denken sie so, hey, das Unternehmen kenne ich doch von TikTok. Aber klar, es ist total schnelllebig, deswegen hier auch immer Kosten-Nutzen der Formate. Was ich auch häufig sehe, dass Unternehmen super krasse Formate entwickeln und Redaktionspläne schreiben. Und die sind in der Umsetzung natürlich schwierig und sehr teuer. Und hat das dann wirklich den Nutzen, den man sich erhofft? Das ist halt so ein Abwägen, wo man sich auch überlegen muss, was will man machen? Lieber irgendwie so quick and dirty Content, der vielleicht auch niedrigschwelliger ist oder immer Auch aufwendigeres, geskripteteres, aber auch hier Trial and Error.

Joel Kaczmarek: Es ist denn so, also meine Vermutung wäre, dass du mir sagst, Joel, wenn du die Wahl hast zwischen, ich hole mir eine 100.000 Euro Kinokamera, drei Lichtleute, einen Tondude und orchestriere was durch meine Produktionshalle durch mit irgendwie, keine Ahnung, Nebendarstellern und, und, und. Die Wahrscheinlichkeit, dass das schlechter performt, als dein auf dem Arbeitsweg im Auto in die Kamera gerotztes, ich habe gerade voll die krasse Einsicht Video. dass das super hoch ist. Also funktioniert es manchmal viel besser, was nicht so schick ist, zu machen?

Ronja Dornfeld: Absolut, weil das, was so sehr schick und hochglanz ist, wirkt natürlich schnell wie Werbung. Und das hassen Menschen auf TikTok-Werbung. Das wird weggescrollt. Und TikTok ist ja auch entstanden als Amateur-Plattform oder eine Plattform, die eben sehr viel Nähe zeigen will. Also es wirkt so, als wenn du einfach mit deiner besten Freundin quatschst. Und somit ist die Plattform so groß und auch beliebt geworden, wo wir auch wieder beim Thema sind, warum entstehen so viele Trends bei TikTok. Und das hat nach wie vor eine Bedeutung. Es ist schon Also man sieht schon, dass Content professioneller wird, weil du mittlerweile mit YouTube-Formaten konkurrierst, selbst Fernsehsendungen. Es ist mittlerweile alles da. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, wenn du jetzt wirklich alles mit Hochglanz machst, wirkt es nicht TikTok-nativ. Und dieses Plattformverständnis und dass es so wirkt, als wenn es in die Plattform passt, ist wichtig. Ich weiß nicht, wie es im nächsten Jahr aussieht. Laut mich dann nochmal ein. Weil gerade passiert total viel auf TikTok.

Joel Kaczmarek: Was ist mit Paid versus Organic? Also du hast ja gesagt, ich kann mir auch mit Geld ausgeben, sage ich mal, Reichweite kaufen. Hat man da noch ein gutes Verhältnis? Weil man kennt ja, also jede Social-Plattform, egal ob es jetzt Facebook war, dann Instagram oder jetzt TikTok, es ist ja immer so, du hast so einen Grenznutzen, der abnimmt. Das heißt, irgendwann, anfangs kriegst du die Reichweiten ganz leicht und irgendwann ist ja klar, wollen die, dass du Geld ausgibst, um Reichweite zu kriegen. So, wie ist das da?

Ronja Dornfeld: Bei TikTok geht Organisch noch ganz gut, weil wir eben auch noch mehr Organisch als Paid haben. Man sieht aber, es ändert sich langsam. Aber um dir jetzt mal ein anderes Beispiel zu geben, Social Recruiting. Man sieht ja, dass manche Leute dann einfach Anzeigen schalten, zum Beispiel auf Facebook. Und das ist rein Performance-Marketing. Also da ballerst du oben Geld rein, unten kommen dann ein paar Leads raus oder Bewerbungen. Die sind dann meist aber auch qualitativ nicht so hochwertig. Das kannst du machen. Was aber viel mehr bringt, oder wo wir einfach krasse Resultate sehen mit teilweise Bewerberanstieg um 300% mit einem Video. Mach ein Video, wo du siehst, hey, das interessiert die Leute, das finden die cool. Also wie gesagt, du guckst mal auf die Kommentare und dann schreibt jemand, das ist mal das beste Video, um Azubis zu rekrutieren und das performt schon organisch und dann legst du da noch ein bisschen Adspend hinter, das ist der Knaller. Und das kannst du ja immer wieder, also kannst du immer wieder Adspend hinterlegen, weil es funktioniert und du merkst, es kommt an. Also dieses rein Anzeigen schalten und einfach Paid reinballern funktioniert halt auch nicht. Mittlerweile Paid, wie gesagt, schon auch wichtig, vor allem wenn es um Conversions und Lead-Generierung geht oder halt Bewerbung erhalten. Aber die Kunst am Ende, wie du dich als Unternehmen unterscheiden kannst und auch günstige Cost per Impression oder Cost per Click erzielen kannst, ist eben mit geilen Creatives und richtig geilem Storytelling.

Joel Kaczmarek: Konvertiert es denn, also wenn ich jetzt meinen Frauenhaben wegen der Gesellschaft weniger Charisma-Video mache mit meinen 170.000 und baller da nochmal ein bisschen Cash drauf, von den eine Million Leuten, die das Cash-basiert nochmal sehen, kriege ich da Abonnenten draus, die dann meine Sachen regelmäßig sehen? oder ist es im Gegenteil sogar so, das kennt man ja auch auf Social-Geschichten, also auf Social-Media, dass wenn du bezahlst, dass dein organischer Kanal sogar darunter leidet?

Ronja Dornfeld: Da habe ich keine Erfahrungswerte. Also du kannst natürlich optimieren deinen Paid-off-Follower. Ob die dann natürlich engagen und Kommentare schreiben und dein Content liken, das bezweifle ich.

Joel Kaczmarek: Wie ist denn so die, sag ich mal, der ROI? Also auf LinkedIn kennt man es ja zum Beispiel, Werbung ist da kacketeuer. Also da gibst du ziemlich viel Geld aus und kriegst da eine Reichweite, wo du sagen würdest, boah, hätte ich jetzt mit Google oder Facebook Werbung mehr hingekriegt. Wie ist das auf TikTok? Ist das so 100 Euro ausgeben, krassen Reach machen? oder ist das irgendwie so, boah, nee, ganz hart?

Ronja Dornfeld: Ja, nee, ist schon noch relativ günstig. Also ich kann jetzt keine konkreten Zahlen nennen, aber es ist schon noch, also es ist auf jeden Fall günstiger als LinkedIn.

Joel Kaczmarek: So und jetzt ist ja so, ich habe gemerkt, bei Podcasts haben Unternehmen oft schon Angst, weil dieses Technische dazwischen steht, eine Tonspur, was schneiden, es soll gut klingen, es ist ein Vehikel nach draußen. Also Bild, Sprache, also Bild und Text, Foto und Text versteht man ganz gut, aber bei Audio fängt es immer schon an, dass ich den Eindruck, dass Leute so ein bisschen das Schlottern kriegen. Jetzt ist ja Video. Wie fange ich denn eigentlich an? Also hole ich mir da zum Beispiel Externe rein, mache ich das selber? Was für Equipment brauche ich? Welche Software? Wie ist so die Einstiegshürde da?

Ronja Dornfeld: Auch hier wieder, es kommt drauf an. Also wenn du jetzt ein kleines Unternehmen bist, wo du sehr kurze Feedback-Schleifen hast oder am besten gar keine Feedback-Schleife und wo es auch nicht so politisch ist und wo es nicht viele Absprachen gibt, wo du einfach Bock hast, coolen Content zu machen, dann hol dir ein Studi rein. Also hol dir jemanden rein, der TikTok wirklich versteht und dann mach das selbst. Wenn du jetzt ein größeres Unternehmen bist, dann merken wir schon, dass es hilft auch von außen rein zu gucken, weil das erste in den Gesprächen ist immer diese Selbstfremdwahrnehmung. Also wenn Unternehmen dir dann erzählen, ja bei uns, wir sind super, weil wir haben total die tolle Fehlerkultur, flache Hierarchien. Das erste, was ich dann mache, ich gucke bei Kununu und dann irgendwie Bewertung von 2,4%. total eingestaubt, keine flachen Hierarchien. Und das muss man dann halt auch spiegeln, weil die haben dann in ihrem Kopf, hey, das müssen wir nach außen tragen, wie flache Hierarchien wir haben. Und das funktioniert natürlich nicht so gut. Also da sagen wir nochmal, heads up, das funktioniert so nicht. Also ihr müsst schon ehrlich sein. Und ich glaube auch, das größte Unternehmen, die sind halt aus unserer Erfahrung ziemlich verkopft. Also die sagen dann hier, wir haben unsere Kommunikationsabteilung, die hilft euch da oder die macht das. Und das funktioniert meist auch nicht, weil du da den Clash hast. Also da sind ja auch Hemmungen. Die wissen halt so, wie man intern kommuniziert und was irgendwie gestreut wird in den Medien. Aber TikTok ist halt eine ganz andere Tonalität und auch hier wieder mutiger Content, der zahlt sich aus. Und ja, auch das nicht cringe sein, das ist auch ganz wichtig. Und das sieht man eben bei größeren Unternehmen, wo es eben auch sehr politisch ist, die sich vielleicht auch nicht so viel trauen, wo Menschen dann auch Hemmungen haben, die vor der Kamera sind. Ja.

Joel Kaczmarek: Ja, ich erinnere mich, ich habe hier, in meinem Business-Club ist hier der Sebastian Kost von Konsolenkost und der hat mir zum Beispiel auch erzählt, bei denen war das irgendwie, ich glaube auch eine Studentin, die irgendwie, ein blondes Mädel, die verkaufen halt Videospiele und dann hat die mal so Games in die Kamera gezeigt und hat gesagt, hier, voll geil, meine Kindheit und ich liebe das und zack, ging das durch die Decke, weil es halt auch irgendwie so real war. Wahrscheinlich ist das auch so ein Ding, ne? Gut, aber wie ist es mit so Equipment? Also mache ich sowas mit einem Smartphone, hole ich mir eine Kamera, hole ich mir Schnittsoftware, weißt du, das ist ja alles so nicht einfach von Anfang an.

Ronja Dornfeld: Ja, macht es euch nicht zu kompliziert, Smartphone reicht aus, wichtig ist Ton, also da nehmt wirklich Mikros, das ist auch was, was ich immer viel bei Unternehmen sehe, dass sie halt keine Mikros nehmen und Sound wird euch nicht verziehen, Bild schon eher, aber guckt, dass der Ton stimmt und Kameras, fangt erstmal an mit den Handys, also die Handys haben mittlerweile einfach krass gute Kameras, das passt. Und traut euch auch wirklich vor der Kamera zu sprechen und mit Gesicht vor der Kamera zu sein. Also dieses nur, nur Trends, was ich am Anfang gesagt habe und Lip Sync, das reicht nicht mehr für Reichweiten, das funktioniert nicht mehr. Man muss jetzt schon ja origineller werden.

Joel Kaczmarek: Komm, dann machen wir zum Schluss. jetzt nochmal so die große Do's und Don'ts Aufzählung. Vielleicht drei wichtige Sachen, die man sein lassen sollte und drei wichtige Sachen, die man beachten sollte.

Ronja Dornfeld: Ja, Don'ts. Also erstmal Plattformverständnis ist super wichtig. Geh nicht auf die Plattform, wenn du sie nicht kapierst. Also hab wirklich Leute im Team, die aktiv auf TikTok sind, mindestens eine Stunde pro Tag. Versuch auch nicht direkt zu verkaufen. Also überleg erstmal aus der anderen Brille, Sicht der Community, was könnte die interessieren, worauf haben die Lust? und daraus ergeben sich dann Sales oder Conversions. Das war jetzt inhaltlich. Technisch, achte darauf, dass du Mikros nutzt. Guck, dass das passt.

Joel Kaczmarek: Und probier viel aus, ist so mein Learning. Also ich habe den Eindruck, das ist so eine Plattform, wo man einfach viel, also wo viel, viel hilft.

Ronja Dornfeld: Genau, viel probieren.

Joel Kaczmarek: Hast du schon was zu den Do's? Wir sind ja schon mitten beim Do's.

Ronja Dornfeld: Ja, wir sind jetzt, ich habe gerade überlegt, was gibt es da noch für Do's? Du warst recht, da sind wir schon mal da.

Joel Kaczmarek: Was sind denn drei Do's?

Ronja Dornfeld: Also überhaupt erstmal machen, ladet Videos hoch, macht erstmal. Schreibt jetzt nicht monatelang Redaktionspläne und plant, sondern geht in die Umsetzung. Weil ihr seht halt nur, ob es funktioniert, wenn ihr es auch macht und umsetzt. Durchhaltevermögen. Mindestens drei Monate. Also Social Media, das passiert nicht über Nacht. Mindestens drei Monate. Ich sage echt immer so drei Videos pro Woche, besser fünf. Vor allem am Anfang. Viel hilft viel, um eben zu verstehen, was klappt, was klappt nicht. Spaß haben, das ist das Wichtigste. Ich glaube auch, bei den Marken, die erfolgreich sind, du hast einfach das Gefühl, die haben Bock, die machen das und klar, die haben sicherlich auch die Intention, was zu verkaufen, aber die haben einfach Bock auf richtig geilen Content und Creatives. und das merkst du auch, ein Beispiel ist Duolingo.

Joel Kaczmarek: Ja, super. Also, ich hatte hier auch viel Spaß, von daher vielen, vielen Dank. Ich glaube, wir werden dich öfters mal da haben, weil die Veränderungsgeschwindigkeit wahrscheinlich auf der Plattform so hoch ist, dass es sich lohnt, da öfters mal drüber zu reden. Aber ja, ich habe jetzt Druck. Also ab September darf ich hier anfangen und kann ein bisschen mit dem Finger auf dich zeigen, wenn ich da richtig verkacke. Ronja told me how.

Ronja Dornfeld: Erstmal umsetzen jetzt.

Joel Kaczmarek: Genau. Also vielen, vielen Dank.

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