Podcast-Marketing Teil 1: Was bringen Firmen-Podcasts?

26. Oktober 2020, mit Robin Heintze

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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen The Art of Marketing Podcast von digital kompakt. Und jetzt sitzt ihr da und denkt, huch, The Art of Marketing habe ich noch nie gehört, ich habe schon The Art of Sales gehört, ich habe schon The Art of Customer Service gehört, aber Marketing noch nicht, was ist denn da los? Siehe da, ein spannendes neues Format. Entstanden über irgendwie eine lange Zeit, also was sozusagen die Kopfarbeit angeht, nämlich mit dem lieben Robin, das habe ich lustigerweise aber auch hinterher festgestellt, vermittelt mich eine lange Geschichte. Der gute Robin Heinze, Geschäftsführer und geschätzter Könner bei der Kölner Marketingagentur Morefire, ist mir vor einigen Jahren schon im Zuge eines Google-Ads-Seminars über den Weg gelaufen. Und als wir dann dieser Tage zu tun hatten, weil seine Company bei uns Werbung geschaltet hat und ich dann gemerkt habe, oh, die sind spannend, die sollten wir mal podcasten, habe ich festgestellt, ah, lustig, den kenne ich schon deutlich länger. Was dann mir auch zeigte, hey, wenn Leute so lange schon sowas machen und mit so einer Energie immer noch, dann ist das ein gutes Zeichen. So, lieber Robin, das mal als kleine Herleitung. Gleich musst du noch einen Satz zu dir sagen, aber vielleicht schon mal als ersten Pitch. Dieser Podcast wird sich um Marketingthemen drehen. Vor allem du, also das ist ja sozusagen deiner, ich mache ja hier Staffelstabübergabe quasi nur, wirst fleißig mit Gästen über Marketingthemen reden. Und wie das genau aussehen wird, das werden wir jetzt mal zwei Minuten besprechen, bevor wir schon ins erste Marketingthema straight einsteigen. Aber wie gesagt, wie angedroht, sag mal ein, zwei Sätze. noch kurz zu dir.

Robin Heintze: Jawohl, vielen Dank für die schöne Anmoderation unserer langen Geschichte. Ich bin Robin, einer der Mitgründer und Geschäftsführer von Morefire. Wir machen alles, was Traffic und Conversion irgendwie bringt. Kommen aus dem SEO-SEA-Bereich, machen aber mittlerweile sehr, sehr viel Social Media, Display, Marketing, Automation etc. mit. Charmanten 80 Kollegen ungefähr, haben ganz, ganz viele tolle Kunden. Und aus diesen Projekten plus ganz vielen tollen Leuten im Netzwerk, da stolper ich jeden Tag über so dermaßen viel Wissen, was eine Sünde wäre, wenn wir das nicht irgendwie auch der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Und genau das ist ja auch dieser Plan von The Art of Marketing.

Joel Kaczmarek: Genau und was ich schön finde ist, dass wir hier halt wirklich immer hingehen werden und das so ein bisschen wie so ein Battle aufziehen, also was waren deine Top-Learnings, was waren meine Top-Learnings, worauf gilt es zu achten, welches Wissen kannst du beisteuern, welches ich, also in der ersten Folge und in der zweiten auch, weil wir eine Doppelfolge machen, da sind es noch du und ich, aber in den späteren natürlich spannende Gäste, kannst du mal so ein kleines Sneak-Preview geben, was für Themen kommen werden, was für Gäste du schon irgendwie abgedreht hast?

Robin Heintze: Wir haben schon ganz, ganz viele tolle, spannende Sachen in der Pipeline. Es sind Sachen aus dem Bereich E-Commerce, aus dem Bereich Social Media. Wir haben B2B-Themen mit dabei. Wir sprechen über Marketing Automation. Wir sprechen über Growth Hacking und wie man das nutzen kann. Wir haben Content in der Planung mit ganz, ganz super spannenden Leuten. Also insofern, da kommt eine ganze Menge auf euch zu und vor allem immer mit extrem starkem Praxisbezug. Das heißt, wir wollen nicht irgendwie auf einer Meta-Ebene über Marketing philosophieren, sondern jeder soll so aus dem Hut zaubern, was getestet worden ist, was super funktioniert hat und auch was vielleicht voll daneben gegangen ist, sodass jeder Hörer eigentlich auch mal was mitnimmt, was unbedingt mal auf die Agenda gepackt werden soll. Und das sowohl von, sag ich mal, im Maschinenraum operative Sachen, nicht zu nerdig, aber schon direkt an der Praxis, aber auch strategische Fragestellungen, um halt eben auch Marketing ganzheitlicher zu denken.

Joel Kaczmarek: Genau, so und unsere ersten beiden Folgen, morgen gibt es dafür by the way schon die zweite, wenn ihr The Art of Marketing direkt abonniert, drehen sich um das Thema Podcast-Marketing. Heute fangen wir an mit Podcast-Marketing. Teil 1, was bringen Firmen Podcasts, das heißt wir werden heute viel darüber sprechen, wann macht es für mich als Unternehmen Sinn, über einen eigenen Podcast nachzudenken. Wie baue ich so etwas eigentlich auf? Welche Arten der Umsetzung gibt es? Sollte ich das sozusagen als voller Firmen-Podcast machen? Sollte ich vielleicht Mitarbeiter anregen, selbst in einen Podcast aufzusetzen, wo ich als Firma im Hintergrund auftauche? Sollte ich versuchen, mich als Gast in andere Podcasts zu schleichen? Und wie baue ich sowas eigentlich auf? Sprich, wie komme ich auch an Reichweite? Die zweite Folge wird auch sich um Podcast-Marketing drehen. Das wird Teil 2. Und da werden wir darüber sprechen, was bringt Podcast-Werbung. Das heißt, wenn ihr den Einzelkanal abonniert, könnt ihr die euch morgen anhören. Da wird es also darum gehen, wie schaltet man eigentlich Werbung in Podcasts, was für Arten von Werbung gibt es da, wie messe ich das, wie erfolgreich ist das, was kostet das, all solche Dinge. Ich darf dazu sagen, Robin, du bist mein Zeuge. Ich habe dich nicht genötigt, dass wir das heute machen. Das war dein eigener Wunsch, über Podcast-Marketing zu reden, oder?

Robin Heintze: Ja, ich dachte, also wenn ich mit dir über Marketingthemen spreche, also näher als an Thema Podcast, bist du, glaube ich, aktuell an fast keinem Marketingthema. Und viel tiefer drin gibt es im deutschen Markt wahrscheinlich auch nicht allzu viele, die da was berichten können, ganz tief aus dem Maschinenraum. Dementsprechend glaube ich, dass das ein sehr, sehr spannendes Thema ist. Und alle, die uns hören, sind ja definitiv podcastaffin.

Joel Kaczmarek: In der Tat. Du hast mit beidem recht. Ich bin bei den Marketingdisziplinen den anderen mittlerweile ein ziemlicher Noob. Also früher war ich zu größeren Zeiten, war ich da mal deutlich tiefer drin. Und ich glaube, mit Podcastmarketing habe ich mich ein bisschen auseinandergesetzt. So. Wollen wir mal straight rein starten. Was war denn so der erste Gedanke, mit dem du dich befasst hast, als du versucht hast, beim Thema Podcast und Marketing eine kleine Einordnung für dich zu bauen?

Robin Heintze: Ja, ich meine, es gibt ja sehr unterschiedliche Formate. Ich selber höre seit mehreren Jahren sehr intensiv auch Podcasts und stolper da halt eben auch über die verschiedenen Formate, sodass es halt eben, sage ich mal, Podcasts gibt, die von Einzelpersonen gemacht werden. Es gibt Podcast-Plattformen, so wie Digital Kompakt halt eben auch mit einem breiteren Portfolio und unterschiedlichen Angeboten, aber auch reine Unternehmens-Podcasts. Das sind so die auffälligsten. die mir so untergekommen sind, um da mal so eine erste Kategorisierung zu machen.

Joel Kaczmarek: Pass mal auf, ich übergebe jetzt sozusagen an dich den Staffelstab offiziell. Also du bist jetzt Moderator und ich teile einfach mal Wissen und du fragst sozusagen ab, was dich interessiert. Weil die erste Geschichte, die mir so in den Kopf kommt, war, ich saß mit einem großen, also sagen wir mal, er ist im Gastrobereich aktiv oder im Lebensmittelbereich, ein großer bekannter Hersteller, eine bekannte Marke. Wir haben darüber geredet, ob wir zusammen ein Podcast-Format machen können. Und es hat sich mir eingebrannt wie nichts, dass dann die Marketingverantwortliche vor mir saß und meinte, wie, Joel, damit ich das richtig verstehe, wenn wir mit euch einen Podcast zusammen machen, dann trägt der nicht den Namen unserer Firma und er hat nicht die Farbe unseres Unternehmens, unseres CI. Und ich sage, ja, das hast du genau richtig verstanden. Ja, aber warum sollte ich das denn dann machen? Kam dann so als nächste Frage. Und der Gedanke bei uns damals war, wie digital kompakt funktioniert. Und ich glaube, den Bogen kann man ja mal ein bisschen machen, ist, wir sind ja wirklich ein Label. Das heißt, wir produzieren mit Firmen zusammen Podcasts im Sinne von, ihr habt irgendwie Wissenszugänge und Kontaktnetzwerke, die für uns interessant sind. Und wir wollen euch gerne als Experten in unseren Podcasts haben, ohne dass das eine werbliche Nummer wird. Das wäre ja sozusagen Achse 1. Achse 2, in der, glaube ich, die Dame dachte, war hey, das wird ein Corporate-Podcast, das soll hier unser Company-Podcast werden und dann soll die Brand da auch vorne stehen. Und Achse 3 oder Weg 3, wie man es, glaube ich, machen kann, ist, was du auch ganz interessant ins Spiel gebracht hast, dass man Mitarbeiter hat, die einen Podcast führen und die quasi diese Brand so im Hintergrund mit sich mittragen, wo es aber nicht primär darum geht, immer nur sozusagen die Firma mit nach vorne zu bringen, sondern zu sagen, hey, das Thema, was wir mit unserem Unternehmen machen, da habe ich Passion für ich als Einzelmensch und deswegen podcaste ich darüber. und übrigens, ich bin halt bei so einer Firma und die ermöglicht mir diese Wissenszugänge. So und um die Geschichte zu beenden war, dass ich zu der Dame dann meinte, ich sag so, ja auf jeden Fall steht da dein Name nicht drauf, der Firma und auch die Farben nicht, weil am Ende des Tages kein Mensch hört Firmen zu, Menschen hören Menschen zu. Also das wäre so mein erstes Insight. schon mal, wenn es irgendwie um Firmenpodcast geht, dass man halt immer sich überlegen sollte, will jetzt einer irgendwie dem Getränkehersteller XY zuhören oder dem Müllsäckefabrikanten ABC? Nein, natürlich nicht, sondern du willst wissen, was sind das für Menschen, was haben die für Know-how. So und um mal ein schönes Beispiel einzubringen, was ich meine, vielleicht für den dritten Weg. Also ich glaube, Facebook macht das sehr, sehr stark, dass die Mitarbeiter nach vorne heben und einen eigenen Podcast machen. Aber wer das zum Beispiel auch sehr schön macht, ist ja der Ben Hermanus, der auch später bei dir Gast sein wird. So viel darf man schon mal vorwegnehmen von HubSpot. die halt sagen, ey, hier ist Corporate Policy, wenn wir in Podcasts als Gästen auftreten, never ever irgendwelchen Corporate Bullshit, irgendwelche Advertising Stuff, sondern immer Wissen teilen und die machen das auch sehr schön, dass er einen eigenen Podcast hat. und man weiß, das ist irgendwie Hubspot, was da so mitschwimmt, aber das fühlt sich irgendwie halt überhaupt nicht so an, wie ich mache jetzt hier Werbung, sondern der Junge hat einfach Passion. Das ist sozusagen so die Achse, die mir in den Kopf kommt, wenn ich mich mit dem Thema auseinandersetze.

Robin Heintze: Ja, und das war auch, mir deckt sich relativ gut aus mit den Gedanken, die ich dazu hatte. Und der erste Punkt, über den ich auch gestolpert bin, weswegen wir auch nicht gesagt haben, wir machen halt mal vorher irgendwie unseren Agentur-Podcast. Ich glaube nicht, dass da draußen sehr viele Menschen auch darauf warten, dass Unternehmen Podcasts machen. Genauso wie Menschen nicht darauf warten, dass Unternehmen ihren Newsletter verschicken. Und dementsprechend Podcast ist für mich eine wunderbare Content-Plattform. Und Content entsteht aus Menschen heraus, die halt eben auch ihre Erfahrungen, ihren Wissens, ihre Geschichten auch irgendwie teilen und das sollte halt eben auch die Basis in einem Podcast sein. Deswegen, wenn Unternehmenspodcast, da gibt es auch sehr, sehr schöne Beispiele, sollte da ganz klar auch im Fokus stehen, dass nicht unbedingt das Unternehmen die ganze Zeit über sich selber berichtet, sondern auch da Einblicke von Menschen in den Alltag in diesem Unternehmen und Geschichten, die dann auch dem Zuhörer einen Mehrwert bieten. Was ist dein Gedanke zum Thema Plattformen anbieten, beziehungsweise dann halt eben, dass ein ungelabelter Podcast dann als Unternehmen gemacht wird? Wie konntest du die Dame überzeugen?

Joel Kaczmarek: Die lustige Geschichte ist, ich habe sie nicht überzeugt. Sie ist hinterher sozusagen nicht bei uns gelandet, weil sie gesagt hat, sie hat sich so unsere Podcast-Übersicht angeguckt. Da war ja dauernd nur die Gusche von dem Joel drauf. Wir haben so das Gefühl, wir ordnen uns dir unter als Marke. Das wollen wir nicht. Und der Gedanke, und ich glaube, dass das wieder ein schönes Bild war eigentlich, dass ich gesagt habe, naja, Moment, du musst dir Folgendes überlegen. Kein Mensch will nach Brands zuhören. Sie war anderer Meinung. Sie meinte, sie hört total gerne den Dunkin' Donuts Podcast, von dem ich noch nie gehört hatte. Aber ich stelle es mir eigentlich ganz lustig vor, wenn da jedes Mal so bunte Donuts quasi irgendwie Thema sind. Ich sage so, weißt du, der Punkt ist doch folgender. Am Ende des Tages, wenn ich mit dir einen Podcast mache, dann bin ich ein neutrales Qualitätssiegel, dass ich quasi als Medienmacher belege, dass du eine gewisse Kompetenz in dem Bereich hast, weswegen ich dich berücksichtige als Gast und Co-Autor ja eigentlich dieses Formats. Das heißt, natürlich fließt irgendwie Geld, dass du mich dafür bezahlst, dass wir irgendwie zusammen podcasten. Aber der Gedanke ist ja eigentlich, ich werde eigentlich eher für meine Zeit bezahlt und meine Aufmerksamkeit, dass ich sage, von denen vielleicht x Podcasts ich pro Monat mache, mache ich einen mit dir und widme mich deinem Thema, weil ich dich und das Thema so relevant finde, das. Das ist, glaube ich, so ein bisschen postrationalisiert und ein bisschen schön geredet, aber es ist auf jeden Fall auch kein Advertorial. Also es ist jetzt auch nicht so, wenn wir einen Podcast mit der deutschen Börse machen, mit Payback, Mit der Metro, das ist nicht so, dass die irgendwie ankommen und sagen, hier, pass mal auf, das ist unsere Agenda und die Themen wollen wir haben und über anderes wird nicht gesprochen, so in Form von Zensur, sondern es ist eigentlich genau so, wie ich gesagt habe, dass die halt dahin gehen und da kommt nie Werbebullshit und wenn doch, haken wir sofort dazwischen, schneiden es raus oder reden mit denen. Die sind im Gegenteil sogar so, ich habe das mit der Metro öfters gehabt, dass wir Gäste haben, die auch so aus dem mittelbaren Metro-Netzwerk irgendwie kommen, also die irgendwie Berührungspunkte haben, weil wenn du mit Gastronomen zu tun hast als Metro, da gibt es einfach Schnittmengen, Punkt. Und dann haben die Gastronomen immer angefangen,irgendwie die Metro und die Services on-air zu loben. Und dann sind die von sich aus gekommen und gesagt,hey Joel, schneid das bitte raus. Wir sind nicht angetreten, um irgendwie uns selber abzufeiern,sondern unser Wissen einzubringenund das Wissen unserer Partner mit,ja, das sozusagen anzuzapfen. Und die haben sich vielleicht jetzt genötigt gefühlt,was Nettes zu sagen,weil sie sich so bei uns als Gast fühlen,aber wir wollen das nicht. Und ich glaube, das ist ein sehr, sehr wichtiger Faktor. Das sind einfach zwei unterschiedliche Strategien. Und um jetzt nochmal auf deinen Netzwerkgedanken zurückzukommen, Es gibt ja so eine Handvoll von großen Playern wie uns, also Labels, sage ich mal. Das klingt so ein bisschen hochtrabend, aber man kann sich ein bisschen vorstellen wie in der Musikindustrie, wo es so die Big Five gibt. Da ist es bei uns ähnlich. Ich glaube, wenn du den Business-Bereich betrachtest, da ist irgendwie die Gitarre kompakt sehr weitführend. Wenn du so B2C-Faktoren dir anguckst mit leichtem Business-Marketing-Einschlag, dann bist du bei Podstars, die ja sozusagen zum Online-Marketing-Rockstars-Podcast gehören. Wenn du mehr Kultur dich interessierst, dann bist du bei 4000 Hertz. Und wenn du sozusagen radionare Sachen haben willst, dann bist du so in Richtung Detektor unterwegs. So, ich glaube, ich habe noch ein, zwei vergessen. Es gibt auch noch sowas wie Audio Alliance, die auch relativ viel so B2C-nahe Sachen machen. Also das sind mal so ein paar Namen von Akteuren, die halt alle versuchen, sich so ihre Claims abzustecken und versuchen, sich auch irgendwie in der Achse eine Kompetenz aufzubauen. So, unsere Achse ist Business. Das heißt, wenn jemand zu uns irgendwie kommt, dann muss es sich irgendwie um Business und Digitalisierung drehen. Und dann gibt es bei uns sozusagen zwei Modelle, aber bremst mich gerne, wenn ich jetzt irgendwie abschweife und die Hörer langweile. Aber Modell 1 ist natürlich, Kunde kommt zu uns und sagt, ey, ihr macht geiles Zeugs, wollen wir zusammen irgendwie was co-produzieren? Wir haben irgendwie Budget, dass wir euch sozusagen ermöglichen, dass das auch gemacht wird. Also am Ende des Tages müssen wir halt viele Leute bezahlen. Oder Weg 2, hey, wir wollen einen Firmen-Podcast machen, der soll wirklich strictly branded of unsere Company sein. Würdet ihr den im Hintergrund produzieren? Das nennen wir Podcasting as a Service. Das heißt, da treten wir gar nicht auf. Das ist dann kein digital-kompakt-Podcast, sondern das ist halt irgendwie, keine Ahnung, pff, Nimm irgendeine Firma, ja, Dunkin' Donuts meinetwegen, vor allem aus dem Beispiel, wenn wir den Dunkin' Donuts Podcast produzieren würden, dann würde der Dunkin' Donuts Germany heißen und irgendwo in den Shownotes steht, Produced by Digitalkompakt, so. Und wir nehmen dann alle Prozesse ab. Aber es sind halt zwei unterschiedliche Cases, ob du sagst, ich mache das jetzt quasi mit jemandem angedockt und will Content beisteuern oder es soll wirklich branded sein, hat es strictly sozusagen an der Firma orientiert oder der dritte Weg, den wir von angerissen hatten, wäre halt, wir machen einen Corporate Podcast, aber den macht eine Person, dann ist das Ich weiß nicht, der Ben Hermanos, der redet gerne über Marketing Automation und man weiß, der gehört zu HubSpot, aber das ist jetzt hier nicht die HubSpot Werbenummer.

Robin Heintze: Wem würdest du mit welchen Vor- und Nachteilen was raten? Also welche Ziele stecken dahinter, wenn ich sage so, ich will meinen Corporate Podcast haben. Also ich habe das vorhin so ein bisschen ins Negative auch vielleicht gestellt, weil kein Mensch will Unternehmenspodcast hören. Das ist ein bisschen überspitzt bezogen. Da gibt es ganz, ganz tolle Sachen, also auch D2C-Bereich, sowas wie Hornbach, die dann ihre Werkstattgespräche haben, was richtig cool produziertes Zeug ist. Auf der anderen Seite gibt es halt eben dann auch so die nicht gelabelten Sachen, die etwas neutraler rüberkommen. Wenn wir die beiden einfach mal nehmen, weil das sind oft so aus meiner Wahrnehmung so die naheliegenden Dinge. Wem empfiehlst du was?

Joel Kaczmarek: Naja, man muss ja immer vom Ziel her denken. Also wofür ist Podcasting gut? Für Branding primär. Also es ist ein sehr starker Kanal, was Branding angeht, Brandbuilding. Also da gibt es diese ganzen schönen englischsprachigen Buzzwords, also Top of Mind sein, Thought Leadership aufbauen. Sprich, wenn ich podcaste, dann bin ich wirklich im Ohr der Menschen und das macht was mit denen. Es ist sehr wirkstark, es ist sehr, sehr intensiv. So, und was meinte ich damit? Also Thought Leadership heißt, man wird als ein Wissensträger in einem Bereich aufgebaut. Branding heißt, meine Marke wird bekannt und Top of Mind sein heißt, wenn ich ans Thema X denke, ist Brand das Erste, was mir in den Kopf kommt. So, ein Faktor. Der zweite Faktor ist natürlich Content Marketing. Es ist sehr, sehr gut dafür gemacht, tiefgehenden Content Kunden, Nutzern, Interessenten rüberzubringen. Was ist sozusagen der Unterschied? Warum schreibe ich jetzt nicht irgendwie einen dreiseitigen Blogartikel oder mache irgendwie ein White Paper oder, oder? Der Faktor bei Podcasts, wenn man den glaube ich verstanden hat, dann habe ich auch relativ lange gebraucht, bis ich diese Formulierung so gut gefunden habe. für mich, ist, sie sind ein Kanal oder ein Pet. Podcast ist ein Kanal, der Hörer in einem Moment erreicht, wo ihr Körper beschäftigt ist, ihr Geist aber eigentlich aufnahmefähig ist. Das heißt in der Konsequenz, Podcasts machen tendenziell latent unproduktive Zeit produktiv. Beispiel, du fährst zur Arbeit, du fährst auf Reisen, du bist beim Joggen. Man kann jetzt immer so ein bisschen eine Ethikkomponente reinbringen und sagen, ey, beim Joggen will ich den Kopf abschalten und so. Alles fair, ja, aber sagen wir mal, du bist in einer Situation, wo du kein Textmedium konsumieren kannst und kein Bildmedium. Das heißt, Podcasts erreichen dich, wenn du körperlich beschäftigt bist und du kannst nicht Text und du kannst nicht Bild konsumieren, hast aber Aufmerksamkeit zur Verfügung. Putzen. Arbeitsweg, Sport. Also die Top 3 sind wirklich, glaube ich, Weg zur Arbeit, dann Sport, dann mit ein bisschen Abstand spazieren und dann kommt sowas wie, ich mache den Abwasch, ich putze zu Hause oder einfach, ich sitze auf der Couch und möchte mich berieseln lassen. Das heißt, dieses Medium ist hervorragend dazu geeignet, jemandem wirklich einen längeren Zeitraum mit Informationen zur Verfügung zu stellen, den er auch aktiv konsumiert. Weil wenn du auf dem Laufband stehst, hast du dein Handy in der Tasche, das holst du nicht unbedingt raus und spulst, da muss der Content schon latent kacke sein, damit du das tust. Und genauso in den anderen Situationen. Sprich, der Faktor beim Podcasting ist also, ich habe hohe Aufmerksamkeit, habe jemanden, der wissensdurstig ist, in unserem Fall, also muss ich auch mal sagen, wir machen Wissens-Podcasts, das sollten wir vielleicht nochmal als Achse vorausschieben. Ich glaube, es gibt unterschiedliche Gründe, warum man sich Podcasts anhört, zur Unterhaltung oder zum Wissensaufbau. Und wenn ich jetzt als Corporate, als Unternehmen, als Firma, als Brand darüber nachdenke, selber Podcasts zu machen, bin ich wahrscheinlich in den meisten Fällen eher im Informationssegment unterwegs. Außer sowas wie Hornbach, das hat vielleicht zum Beispiel, das ist ein ganz schönes Beispiel, das ist sehr B2C-Endkunden nah, also ich muss zu meiner Schande gestehen, ich habe jetzt die eigentlichen Folgen noch nicht gehört, aber so wie du es gerade skizziert hast, ist ja da der Gedanke, den Leuten Ideen vermitteln und wenn sie dann irgendwie die Palisade im Garten nachbauen wollen, dann haben sie ja da in dem Podcast jemanden gehört, der erklärt hat, wie man es macht, dann könnte ich ja wohl auch dahingehend das Zeug kaufen. Zurück zu unserer Frage, was ist meine Zielsetzung? Wenn ich als Ziel habe, jetzt zum Beispiel im Beispiel von Hornbach, wäre das vielleicht Top of Mind sein, wenn es ans Thema Heimwerken geht und wissen, dass ich da was kaufe, dann ist das ein cooler Case. und wenn ich es dann schaffe, das entertainy zu machen, dann ist auch gar nicht mehr unbedingt so wichtig, wer die Person ist, sondern dann kommt es mehr vom Format. Also wenn du weißt, okay, jede Folge zum Beispiel kommt irgendein Handwerker und erklärt, wie er was Tolles gebaut hat und was seine Tricks dabei sind, dann braucht es zum Beispiel vielleicht gar nicht so einen wiederkehrenden Moderator. Wenn ich hingehe und sage, okay, ich bin irgendwie jemand, der ein großer US-Konzern, der Marketing-Automation macht, dann bin ich, glaube ich, eher in dem Eck Content-Marketing und da dann Thought-Leadership aufbauen. Dann nehme ich einen meiner kompetenten Mitarbeiter, wie meinetwegen den Ben, und sage, hey, hallo, hast du Bock, was zu machen? Oder der am besten Fall kommt der selber und sagt, ey, hier, ich schau mit den Füßen, leg mal ein bisschen Teflon aus, ich brenne für das Thema und starte das Ding. Ja, also so würde ich daran gehen, dass ich vom Weg denke, was ich machen will. Und wenn du zum Beispiel sagst, okay, ich will jetzt mit Digital Kompakt hier die nächste deutsche Börse werden, also wenn die Jungs und Mädels bei sich in ihrem Universum quasi über das Thema, keine Ahnung, XYZ reden, dann ist sozusagen deine Zielsetzung wahrscheinlich einfach, so einen gewissen Qualitätsstempel zu kriegen, also in Richtung Thought Leadership und auch zu zeigen, was man weiß und Netzwerkerweiterung. Weil das ist, glaube ich, auch noch ein Faktor, den haben wir noch völlig ausgelassen. Da, wenn du mir noch den Atem und die Aufmerksamkeit schenkst. Was ich stark unterschätzt habe, ist der Faktor Netzwerk beim Podcasten für Produktionspartner. Beispiel, wenn ich, wie in unserem Fall mit Payback, eine sehr gute Podcastreihe zum Thema E-Commerce mache, die haben wir Powwow genannt, also Powwow ist so ein Häuptlingstreffen, die heißt E-Commerce Powwow. Da ist immer der Gedanke, dass wir jedes Mal so drei bis vier Leute on air haben, die in einer Branche halt die Häuptlinge sind. Das heißt, im einen Mal sind es irgendwie die Sporthäuptlinge, im anderen Mal die Elektrohäuptlinge und so weiter und so fort. Und es waren für mich echt Ein weckender Moment, als ich einmal auf der D-Mexico dann mit deren Sales-Head geredet hatte. Wir hatten irgendwie eine Folge zum Thema Furniture, also Möbel, hatten irgendwie Home24 und Conox da, was ja wirklich zwei Top-Adressen sind in dem Bereich. Und der Sales-Tuber hat total leuchtende Augen gehabt, meinte, ey, total geil. Seit einem Jahr versuche ich eigentlich, bei diesen beiden Unternehmen mal irgendwie den richtigen Ansprechpartner zu finden, den klarzumachen, das Payback irgendwie, dass wir gute Schnittmengen haben und so. Die waren einmal bei dir im Podcast und jetzt sind wir total in einem guten Dialog. Also dieser ganze Kaltakquise-Kack, sage ich jetzt mal, der hat sich einfach abgekürzt, weil man sich einfach eine Stunde lang Das hatten die gar nicht drauf angelegt, sondern es hat sich einfach natürlich so ergeben. Aber da ist mir bewusst geworden, dass Podcasten auch auf der Gästeseite ein super Instrument ist, wenn du meinetwegen sagst, ich habe irgendwie bestimmte Zielgruppen, also bestimmte Personen als Zielgruppe, mit denen ich jetzt mal über das Thema, das ich bediene, reden möchte, weil ich mir insgeheim eigentlich auch hoffe, die als Kunden zu gewinnen. Dann ist das ja wohl der geilste Pitch zu sagen, hey Guys, ich bin hier irgendwie die Nummer 1 im Bereich Heizungssteuerung und wir haben hier so einen super geilen Cleantech-Podcast und wir haben gehört, ihr macht das schon total gut. Bestimmt gibt es noch weitere Potenziale zu ihm, da können wir auch mal drüber quatschen, aber vor allem haben wir gehört, ihr macht das total geil. Hättet ihr Bock, irgendwie bei uns Gast in einem Podcast zu sein? Das ist halt ein ganz anderer Pitch als hier, wir sind irgendwie Nummer 1 im Bereich Heizungssteuerung, dürfen wir mal bei ihrem CEO irgendwie vorstellig werden.

Robin Heintze: Das war jetzt sehr, sehr tiefgehend auch schon und auch eine ganze Reihe an Faktoren. Ich finde auch insbesondere den letzten Aspekt, den du mit aufgegriffen hast, dieses Thema Networking, super spannend, weil ich glaube, dass du halt eben dadurch halt Unternehmen viel, viel mehr bieten kannst, als einfach nur einen Pitch zu machen, sondern du hast auf einmal die Möglichkeit, ihnen auch dein Netzwerk zur Verfügung zu stellen und vor allen Dingen auch qualifizierte Reichweite zur Verfügung zu stellen, dass sie an ihre Branche quasi sprechen können, ohne dass sie da auch wieder pitchen müssen. Also insofern ist auch wieder dieser Plattform-Gedanke da sehr, sehr naheliegend.

Joel Kaczmarek: Da hast du einen Punkt, den haben wir natürlich noch nicht besprochen. Also ich glaube, das ist so der große Limiter, was den Markt angeht. Wenn du jetzt einen Podcast startest, speziell durch Corona gibt es zwei Effekte. Der erste Effekt ist eine tierische Podcast-Schwemme. Jeder Depp macht jetzt einen Podcast, weil es im ersten Schritt relativ einfach ist. Wir werden später sehen, wenn man es industriell macht, in Anführungsstrichen, oder mit einem hohen Anspruch, dann wird es natürlich komplexer. Aber es ist per se, der Start ist erstmal sehr, sehr einfach. Also machen es gerade sehr viele, weil sie gerade auch in Corona-Zeiten Zeit haben und sich überlegen, wie kompensiere ich jetzt, dass ich kein Event machen kann. Bumm. Also auf einmal hast du sozusagen einen Hörer und eine Hörerin, potenzielle, die auf einmal viel, viel mehr Angebot haben und selektieren müssen. Der zweite Effekt ist, die Hörgelegenheiten, von denen ich gerade gesprochen habe, auf dem Weg zur Arbeit, beim Sport etc. pp., die sind durch Corona weniger geworden. Weil ganz viele natürlich von zu Hause aus arbeiten, da fällt der Arbeitsweg schon mal weg. Oder sie kommen auch nicht so oft zum Sport, weil Fitnessstudio schwierig, jetzt wird es kalt. Da hast du sozusagen zwei Effekte, die also greifen. Das erste ist, es gibt mehr Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Hörers, weil es mehr Angebot gibt. Und das zweite ist, die Hörgelegenheiten werden weniger. Und Hörerinnen und Hörer machen es so, die haben irgendwie ein gewisses Zeitbudget pro Woche auf natürliche Weise, ja, und wenn sie mehr Auswahl haben, dann erweitern sie das nicht unbedingt, sondern dann wird knallhart selektiert. So, sprich, wenn du jetzt einen Podcast startest als Unternehmen, wirst du als erstes mal merken, dass du da ziemlich weit rumdümpelst. Also es gibt nicht viel sozusagen zu gewinnen am Anfang. Das heißt, ein limitierender Faktor für mich wäre immer, mich zu fragen oder eine Entscheidungsachse, wie viel Zugang zur Zielgruppe habe ich? Das heißt, kriege ich es hin, meinen Podcast straight zum Beispiel über einen Newsletter oder über einen gut laufenden Social-Media-Kanal oder indem ich Geld ausgebe für Marketing bei kompetenten Partnern wie euch, bei Morefire, ans Laufen zu kriegen? Ja, so, oder was du eben gesagt hast, wenn man das mit Akteuren wie uns macht, in unserem Fall ist es so, wir haben ein sehr gut funktionierendes Mutterschiff, Digital Kompakt, wenn wir einen Podcast mit jemandem produzieren, so wie mit dir jetzt, dann fangen wir an, jede dritte Folge machen wir meistens so, landet bei uns im Hauptkanal, um da Reichweite zu erzeugen und die Hörer und Hörerinnen darauf aufmerksam zu machen, dass man die Folge auch einzeln abonnieren kann, sodass man quasi Leute, die mehr wollen, also die jetzt mehr The Art of Marketing wollen, können direkt The Art of Marketing abonnieren, parallel zu Digital Kompakt und kriegen dann nochmal deutlich mehr Episoden, als wenn sie das nur bei uns hören würden. Das ist natürlich der Gedanke zu sagen, okay, wir haben schon Zielgruppe irgendwie akquiriert, wir stehen für eine bestimmte Qualität, die will man jetzt anzapfen. Aber entschuldige, ich habe dich unterbrochen, war nur irgendwie ein ganz gut passender Faktor.

Robin Heintze: Mal kurz eine Zwischenzusammenfassung. Also wir haben jetzt festgestellt, also Podcast ist ein wunderbares Format, um Content einfach auch auf eine charmante Art und Weise an die Zielgruppe zu bringen, ohne dass man pitchen muss, sondern dass man da halt eben so dieses Thema Thought Leadership und Top of Mind zu werden wunderbar platzieren kann. Und wir sehen einen zunehmenden Drang von vielen Marktteilnehmern in dieses Segment rein. Sprich, der Markt wird jetzt nicht unbedingt einfacher. Und tendenziell für Unternehmenspodcasts wahrscheinlich noch schwieriger als für, sage ich mal, neutralere Podcasts, weil diese natürlich den Vorteil haben, dass sie nicht direkt per se im Verdacht stehen, dass es eigentlich eine reine Werbepitch-Veranstaltung sein könnte. Da haben wir ja noch. dann so diese dritte Option, die so ein Hybrid aus beiden ist, wo man sagt, okay, wir haben tolle Leute bei uns im Unternehmen, die wir an die Rampe stellen können, die quasi als Corporate Influencer, was ja auch irgendwie bei LinkedIn irgendwie so ein Hype-Thema ist, die man ja auch da an die Rampe stellen kann und dass die dann in meinem Namen ein wunderbares Podcast-Format machen, wo klar ist, okay, die sind in meinem Unternehmen tätig oder es sind vielleicht sogar die Gründer, die Geschäftsführer des Unternehmens, die sich dann darum kümmern und dass ich die halt eben nach vorne schicke und das Ding auch überhaupt nicht brände, ähnlich wie man es ja bei euch unterm Dach macht. So, mal kurz deine Einordnung. Macht das Sinn? Welche Faktoren sollte ich berücksichtigen? Was sind die Herausforderungen? Was sind die Chancen?

Joel Kaczmarek: Naja, wie sagt der Anwalt immer so schön, das kommt darauf an. Also per se glaube ich, dass es sinnvoll ist, weil am Ende des Tages, wenn wir jetzt mal das Hornbach-Beispiel, wo man über das Format der wechselnden Handwerker jetzt irgendwie das fiktive Beispiel hatten, also ich weiß gar nicht, ob es immer wechselnde Handwerker sind, aber habe ich mir jetzt mal so überlegt, das ist ein bisschen anders, aber per se so eine wiederkehrende Stimme ist glaube ich gut. Und ich glaube auch, eine Firma kann immer ein Gesicht vertragen. Also es hilft, einem Unternehmen ein Gesicht zu geben, weil es dadurch irgendwie emotional aufgeladen wird, wenn man es mit einer Stimme assoziiert. Was meinst du, wie viele Situationen ich habe, wo ich mit Werbepartnern rede und dann sagen die, oh, das ist total ulkig, mein Podcast spricht auf einmal mit mir, deine Stimme kenne ich sonst nur. und jetzt, äh, strange. Und ich sage, naja, lustig, guck mal, jetzt ist hier dein Podcast interaktiv geworden. Jetzt kannst du sozusagen mit deinem Podcast reden. Also es macht was mit den Menschen. Ich bin zum Beispiel so ein Kandidat, ich weiß auch immer, wenn ich Filme höre, höre ich die Stimmen raus und dann denke ich immer, ach, das ist doch der Homer Simpson sonst oder ach, der spricht doch auch Nicolas Cage. Also das merken die Leute. So, das zweite ist, ist natürlich, je nachdem, wie viel Leine man den Leuten lässt und ich würde denen im Klammern dann immer relativ viel Leine lassen, es ist natürlich deutlich weniger Corporate. Also wenn die da jetzt nicht gerade so den Kompatibilitätsindex kriegen, diese Worte musst du sagen, das ist sozusagen unsere Firmensprache und das nicht, dann ist das, glaube ich, nochmal deutlich lockerer und cooler und aufgefrischter, als wenn das jetzt, sage ich mal, ein bisschen despektierlich die Kommunikationsabteilung mit drei, vier Leuten macht, bei einer Agentur einen Auftrag gibt und die dann mit Speakern vielleicht am besten Fall mit so Synchronsprechern was produzieren. Das klingt deutlich natürlicher. Risiko ist natürlich, worüber man drüber nachdenken sollte, ist, ich nehme diese Person und lade sie sozusagen mit sehr viel Sichtbarkeit und Energie auf. Was mache ich denn, wenn der oder die auf einmal keine Lust mehr hat, bei mir zu arbeiten? Geht in Elternzeit, wechselt das Unternehmen, hat keine Lust mehr auf die Branche, macht sich selbstständig. Da sollte man, glaube ich, fairerweise immer sauber abklären, was dann ist. Also diesen Fall würde ich schon sehr, sehr früh vorsehen. Und man muss, glaube ich, so einen gewissen Kontrollverlust bei der Außendarstellung schon einkalkulieren. Aber was für natürlich ein netter Weg sein kann, um sowas abzumildern, was ja zum Beispiel Facebook tut, ist, die haben einen Marketing-Podcast und da gibt es drei unterschiedliche Moderatoren. Das heißt, ich kann diesen Ansatz des Mitarbeiter machen für mich X auch sozusagen ein bisschen auf breitere Beine stellen, damit wenn Mitarbeiter A jetzt keinen Bock mehr hat auf meine Firma und das kann ja immer mal passieren, das ist ja mittlerweile ein Arbeitnehmermarkt geworden, das Digital-Business und Digitalisierungsgeschäft, Dass ich dann auch zwei andere habe und vielleicht den Mitarbeiter A ersetzen kann, ohne dass man es brutal merkt. Also das Risiko ein bisschen reduzieren, dass ich meine Firmenwahrnehmung sehr stark an eine Person kopple, dadurch runterfahren. Man wird, glaube ich, trotzdem den Effekt haben, dass man sagt so, hä, machst du diesen Podcast gar nicht mehr? Du warst doch immer da, was ist denn da los? War die Firma kacke? Sei mal ehrlich, erzähl mal. Ja, aber das ist, glaube ich, ein bisschen eingepreist. Dafür hat man auf der anderen Seite halt genau diesen Natürlichkeitsfaktor und auch so dieses Man darf ja auch nicht unterschätzen, diesen Drive, der von innen kommt. Also wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin so viel Bock hat, dass er irgendwie, weiß ich nicht, ein bis zwei Stunden seiner Zeit pro Woche darauf allokiert, dann wird er das schon mit einer gewissen Qualität, glaube ich, machen. Und ich meine, um mal ein anderes Beispiel zu nennen, was du auch so in unserer Vorbereitung angesprochen hast, ist ja Kassenzone mit dem Kollegen Alex Graf. Das ist eigentlich so, glaube ich, gefühlt mal so ein Passion-Projekt von ihm gewesen, was jetzt natürlich sehr eng und sehr gut verzahnt ist mit seinem Unternehmen Spryker. Das heißt, wenn ich einen Podcast mache als Gründer, kann ich ja auch mal darüber nachdenken, ob sich das nicht sozusagen verträgt, ob ich nicht meine Wissen, was ich tagtäglich einsammle, auf dem Wege der Community zur Verfügung stelle und so auch wieder Angriffspunkte schaffe.

Robin Heintze: Ja, der Podcast von Alex Graf ist für mich halt immer wirklich so das Paradebeispiel, wie das ganz gut gemacht ist. Er ist aus einem Passion-Projekt entstanden, lange bevor Spryker da gewesen ist. Und ich finde die Verzahnung, wie er Spryker in den Podcast einfließen lässt, sehr charmant. Also er lässt seine Kunden, sehr namenhafte Kunden, damit einfließen, die auch tolle Sachen zu erzählen haben, die gleichzeitig ein wunderbares Testimonial für Spryker sind. Er erwähnt auch immer wieder Spryker, aber man verzeiht es ihm, weil er es in einem Kontext macht, wo er halt eben auch den Mehrwert liefert, das Know-how aus Spryker heraus, dann in diesen Podcast einfließen lässt. Und durch diese großen Kunden sitzt er auf einem riesen Fundus an Wissen. Und dementsprechend, ja, für Gründer super spannend. Vor allem auch, es nicht zu labeln als Podcast des Unternehmens, sondern wirklich die Person an die Rampe zu stellen. Und so dieses ursprüngliche Problem, was wir jetzt gerade auch so besprochen hatten, dass die Gefahr natürlich besteht, dass, sag ich mal so, Key Persons im Unternehmen irgendwann das Unternehmen auch verlassen. Das hat man ja auch vor Podcasts gehabt. Also sobald man einen renommierten Mitarbeiter auf irgendeine Konferenz schickt, der da einen Vortrag hält oder die tolle Blogbeiträge machen oder die sonst irgendwo in Erscheinung treten, besteht natürlich dieses Risiko. Und die Leute, die natürlich im Rampenlicht stehen Laufen natürlich auch schneller Gefahr, dass Headhunter auf die aufmerksam werden, dass Wettbewerber auf die aufmerksam werden etc. Und das ist kein neues Phänomen. Das war schon vor der Podcast-Entwicklung. jetzt, sage ich mal, da. Dementsprechend, wie du es auch geschildert hast, wenn du das vorher vertraglich klärst, wer ist eigentlich der Eigentümer? dieses Mediums oder dieses Kanals? und wie gehe ich damit um, wenn jemand ausscheidet, das sollte halt eben vertraglich geklärt werden, bevor man da halt eben auch dann das Investment macht in das Know-how und in die Arbeitszeit des Mitarbeiters plus die ganze Technologie und den Aufbau von dem Kanal.

Joel Kaczmarek: Ja, also so ein rechter Einräumungsvertrag, sowas gehört glaube ich dazu, weil unterm Strich, wer sich im deutschen Urheberrecht ein bisschen auskennt, Urheberrecht kann man nie verlieren, also man kann nicht wie in den USA zum Beispiel einen Song schreiben, den dann irgendwie Madonna verkaufen und ist von alliglichen Einnahmen abgeschlossen oder abgesetzt. Aber deswegen ist halt wichtig, sich als Firma zu sagen, gut, wenn es jetzt Person XYZ macht, müssen wir einmal sauber die Rechte klären, sodass die Ownership der Inhalte bei der Firma liegen, dass sie den auch nutzen dürfen und dass natürlich trotzdem auch die Person ihr Urheberrecht daran nicht verliert. Und da muss man halt klären, was sie damit machen darf. So. Wir können ja gleich nochmal über das Thema als Gast auftreten reden, aber ich glaube, ein Faktor, der auch noch ganz interessant ist, also wir haben ja so unterschiedliche Entscheidungsachsen aufgemacht. Eine Entscheidungsachse ist, welche Zielsetzung habe ich? Eine Entscheidungsachse ist, welche Reichweite habe ich im Zugriff? Andere ist, mache ich das selbst? Mache ich das als sozusagen Co-Produktion mit einer Plattform? Lasse ich Mitarbeiter an den Start gehen oder wie gleich dazu kommen, das Thema Gast sein in anderen Podcasts? Und eine weitere Achse, die man sich überlegen muss, ist die rund um den Wissensträger. Weil es ist ein Unterschied, das hatte ich zum Beispiel auch mal, die schwierigsten Co-Moderatoren oder Moderatoren im Podcast-Bereich, meiner Erfahrung nach, sind Berater. Weil Berater immer sehr schnell an den Punkt kommen, dass sie nach einem ROI suchen, also eine sehr schnell messbare, muss man dazu sagen, ROI. Also sie gucken sehr, sehr schnell, die Zeit, die ich da investiere, kriege ich dafür entweder Geld in Form von Bezahlung, weiß ich, Werbeeinnahmen oder Aufträge, ja, oder zahlt das sozusagen sehr, sehr merklich auf irgendwie Interesse, Merkmale und so weiter ein. Und in dem Zuge habe ich mal ein Gespräch geführt und es kam eigentlich auch relativ regelmäßig auf, wann immer ich mit Beratern zu tun hatte, dass die halt gesagt haben, naja, wenn ich Moderator bin, werde ich aber nicht als Wissensträger wahrgenommen. Man nimmt immer denjenigen als Wissensträger wahr, der Gast ist, der seine Expertise teilt. Da ist zu einem gewissen Punkt was dran. Das heißt, man muss sich immer überlegen, wenn ich einen Podcast produziere, wie schaffe ich es, dass ich nicht nur als der sozusagen Stichwortgeber rüberkomme, sondern auch mit klarer Expertise. Und da ist, was du gerade gesagt hast mit dem Kollegen Graf, glaube ich, sehr, sehr bildlich. Der geht halt hin und knallt halt irgendwie super hart Thesen runter und belegt die aus seinem Tagesgeschäft und seinen Erfahrungen. Das ist damit quasi eine implizite Werbung, dass man denkt, okay, wow, warte mal, wenn der Typ da folgende Kunden irgendwie bei sich unter seinem Dach zu versammeln weiß, wird der nicht ganz schlecht sein. Und das, was er gerade da erzählt hat, lässt mich auf eine Expertise schließen, die sehr, sehr hoch scheint. Das heißt, das ist nochmal so ein Element, wo man wirklich drüber nachdenken muss, dass man in seinem eigenen Podcast oder den, den man in irgendeiner Form begleitet, halt auch mit einem gewissen Wissensansatz dabei ist, weswegen nochmal umso wichtiger wird, was wir jetzt auch gleich beim Thema Gast sein sagen werden, dass das nicht so eine Werbenummer ist und so ein Bullshit-Bingo, welche Corporate-Keywords haben wir gerade wieder auf der Uhr, die wir dieses Quartal irgendwie nennen müssen. Deswegen.

Robin Heintze: Ja, wie du es auch gesagt hast, so dieses Thema ROI von Podcast, das ist halt ein Bestandteil von Content-Marketing. Podcast ist kein Performance-Marketing-Instrument, wo ich dann auf den Knopf drücke und nachher gucke, wie viel Umsatz ich dann damit generiert habe. Und wir machen seit über zehn Jahren Content-Marketing und wir wissen, dass das halt eben ein langes Spiel ist. Podcast dient dazu, eine Autorität aufzubauen. Genauso wie wenn du einen Blog machst oder wenn du PR-Arbeit auch machst, was jetzt, sage ich mal, eine gewisse Ähnlichkeit mit Content-Marketing hat. Da verkaufst du nicht sofort, aber du sorgst dafür, dass, wenn die Leute einen Bedarf haben, du auf jeden Fall in ihrer Gedankenwelt eine tragende Rolle spielst. Und genauso sollte man es halt eben auch bei einem Podcast betrachten. Das heißt, auch Unternehmen, die da auf einen schnellen ROI schieben und sagen, okay, wie viele neue Aufträge generiere ich denn jetzt darüber? werden wahrscheinlich zu ungeduldig damit sein und dementsprechend dann auch die Investitionsbereitschaft relativ schnell wieder zurückfahren und dann war es halt eben versenktes Geld. Und dementsprechend, wenn ein Content einfach auch als einen sehr, sehr spannenden Bestandteil im gesamten Content-Marketing sieht und das halt eben auch mit anderen Maßnahmen verzahnt, mit Social-Media-Aktivitäten auch verzahnt wird, mit anderen Veröffentlichungen, die man macht, dann kann man da, glaube ich, sehr, sehr stark von profitieren und durch dieses Audioerlebnis einfach auch Leute erreichen, die man mit einem Blog oder textlichen Publikationen niemals erreichen würde, weil sie einfach zu viel Zeit auf Autobahnen, in Zügen oder an Flughäfen verbringen.

Joel Kaczmarek: Na, ich meine, schöne Geschichte dazu. Das ist jetzt mehr B2C-Bereich, aber glaube, sehr gut übertragbar hier. Wir produzieren ja auch einen B2C-Podcast, nämlich Kunst trifft digital. Das mache ich zusammen mit dem Sebastian Krumbiegel von den Prinzen und wir haben in einer Episode Sebastian Fitzek interviewt, den Psychothriller-Autor. Und In Vorbereitung auf dieses Gespräch, was jetzt erst demnächst online geht, das ist noch gar nicht on-air, aber es war sehr, sehr cool, habe ich mit dessen Managerin telefoniert und unsere gemeinsame Achse war quasi, wir haben uns über das Frühstücksfernsehen so ein Stück weit kennengelernt. Ich war da mit Sebastian irgendwie Gast, der Moderator, Matthias Killing ist irgendwie ein Freund von uns mittlerweile und ich wusste, dass FITSEC bei denen so die Bücher des Monats forscht. Und hab sie dann darauf angesprochen, hab gesagt, ja cool, ihr macht ja mit denen auch viel und so, sind coole Leute, ne, ja, total nett und so, wir machen das, weil das Team so nett ist, aber, und das ist sozusagen der Teil der Story hier, vor allem hab ich gemerkt, dass es für einen Buchautor immer blöd ist, wenn er nur dann rausgeht, wenn er ein neues Buch hat und sagt, hallo, hallo, hier kann ich mal wieder ein Interview geben, ich hab einen neuen Thriller geschrieben, ja, sondern man muss auch die Brand sozusagen ein bisschen hochhalten und mal Sachen machen, die jetzt nicht hart performanceorientiert sind, sondern auf Marke gehen. Und ich glaube, das Bild trifft es hier ganz gut, wenn man immer nur hingeht, wenn man irgendwie ein neues Buch hat oder als Firma irgendwie sich sein SaaS-Modell neu geschnitzt hat oder ein neues Feature in seinem CRM an den Markt bringen will, da tut man sich keinen Gefallen, sondern das fängt eigentlich schon viel, viel früher an, nämlich im Aufbau von Thought Leadership, dem Darstellen von Expertise, Nutzer an sich zu binden, weil darum geht es ja auch ganz viel. Also quasi auch so eine Art Kundenreaktivierungskanal oder Kundenaktivhaltekanal könnte man sagen, dass die immer mit mir Berührungspunkte haben. Und deswegen ist es einfach sehr, sehr wichtig, da Inhalte zu haben. und Was wir auch sozusagen jetzt schon mal haben anklingen lassen und ich glaube, das ist irgendwie vielleicht ein ganz guter Faktor auch zum Abschluss, bevor wir vielleicht ganz nach hinten raus nochmal über so KPIs reden, was darf ich erwarten, wann bin ich gut, wann nicht und was für Plattformen sind eigentlich wichtig, ist halt dieses Thema. Natürlich kann man auch versuchen, sich aktiv als Gast in Podcasts irgendwie anzubieten. Ich kann ja immer so aus dem Nähkästchen plaudern. Ich glaube, es vergeht kein Tag, wo ich nicht mindestens drei Anfragen kriege, wenn nicht sogar mehr gefühlt. Also es fühlt sich so an, als wenn ich andauern kriege. Jede Woche wollen zig Leute bei mir irgendwie Gast im Podcast sein. Und am Ende des Tages, das gelingt bei uns immer nur dann, wenn entweder das Thema sehr gut auf unsere Bedürfnisse zugespitzt ist oder wenn die Firma eh schon interessant ist. Ja, also wenn hier irgendjemand kommt mit irgendwie Rumpel-Bumpel-GmbH aus, habe ich noch nie gehört. Schreibt mir dann auf, das sind die sieben Themen, zu denen ich irgendwie reden kann und mich positionieren will. Ist da was für Sie dabei? Dann ist die Erfolgswahrscheinlichkeit relativ gering. Also mir sieben Themen zu präsentieren und schon mal zu sagen, hier guck mal, das wäre so mein Bouquet, was davon deckt sich denn mit deinem, ist ja schon mal ganz gut. Aber ich glaube, die Erfolgswahrscheinlichkeit ist am höchsten, wenn man sagt, okay, ich habe sehr genau verstanden, was so deine Ausrichtung ist, dein Ziel. Vor allem aber auch, wer deine Zielgruppe ist und ob du quasi auch mit dem, was ich als Firma kommunizieren will, kompatibel sind. Weil bei Digital Kompakt ist es ja zum Beispiel so, wir fokussieren halt hochgradig auf Qualität. Also beim Schnitt versuchen wir schnell und zackig zu sein, dass du nicht irgendwie nutzlose Airtime der Hörer irgendwie verschwendest. Wir wollen Tiefgang bei den Inhalten, die Gäste sollen top sein. Wenn man damit dann um die Ecke kommt mit so einem Wald- und Wiesenvorschlag, am besten hier, ich habe einen Blogbeitrag geschrieben, kann ich den bei dir irgendwie gegen Geld platzieren oder hast du Bock, mich dazu zu interviewen? Ja, ich glaube eher nicht. Ja, von daher, das ist da irgendwie so ein wichtiger Faktor, sich da genau zu überlegen, wer ist meine Peergroup, wer ist meine Zielgruppe, wer ist in dem gleichen sozusagen Eimer unterwegs wie ich, in dem gleichen Bucket und dann zu schauen. Also, weiß ich nicht, wenn ich Payment mache, gucke ich mir Payment in Banking an oder irgendwie Finanzszene und rede mit denen und sage, hallo, guck mal, oder Finance Forward, wie sie alle heißen. Ja, wenn ich irgendwie sage Marketing, dann gibt es hier die Onkels und Tannen aus irgendwie Hamburg, ne, so. und Da muss man sich halt genau überlegen, wen spreche ich an und biete dem halt auch echt einen Mehrwert und habe auch verstanden, was sozusagen sein Konzept ist. oder ich kaufe mich halt ein. Gibt es ja auch.

Robin Heintze: Ja, ich habe eine ganze Reihe an Erfahrungswerten. als Gast in Podcasts, weil ich vorher einfach zu faul war, mich selber um ein eigenes Format zu kümmern, habe ich mich dann halt eben auch gerne reingesneakt in andere Formate oder bin halt auch aktiv gefragt worden, dadurch, dass bei uns halt auch sämtliche Vorträge und Blogartikel, die wir machen, wo wir nicht die ganze Zeit und wie zwei Daumen in unsere Richtung zeigen und wir erzählen, wie toll wir sind, sondern wir einfach auch große Freude daran haben, Content zu teilen. Deswegen habe ich da schon so ein paar Erfahrungswerte und das deckt sich relativ gut mit dem, was du sagst. Das heißt, wenn du da anfangen würdest zu pitchen, glaube ich, bist du ganz schnell raus aus der Nummer, insbesondere bei den Formaten, die auch großen Wert auf Qualität legen. Also das ist im Endeffekt, so wie du es auch gerade geschildert hast, das Gleiche, was man ja aus der PR-Arbeit auch kennt. Wenn du einem Journalisten dir eine Pressemitteilung schickst, wie toll dein Unternehmen ist und wie dein neuer Vorstand heißt und wie die Wachstumszahlen sind, dann juckt das einfach keinen Schwein. Du wirst niemals eine Veröffentlichung haben, da kriegen die 1000 Faxe pro Tag mit genau solchen Meldungen, die sie einfach nicht abdrucken werden. Und das gleiche ist bei Podcasts. Im Moment wahrscheinlich noch, weil diese Qualitätsselektion noch nicht so ausgefeilt ist wie im Fachjournalismus, hat man vielleicht noch ein bisschen bessere Chancen, da durchzukommen, aber nicht bei den qualitativ hochwertigen Formaten. Das heißt, wenn du schon dann den Fuß in die Tür kriegen willst, liefer Mehrwert. Und wenn du dann den Fuß drin haben willst, musst du halt auch wirklich dich extrem gut auf dieses Format vorbereiten. Das ist so die Erfahrung, die ich als Gast im Podcast gemacht habe. Ich höre mir dann die letzten drei, vier Ausgaben dazu an. Das heißt, wenn ich in so einem Format drin bin, was muss ich denn dann machen, damit ich es nicht irgendwie total vor die Wand fahre? Hör dir die letzten Folgen an. Sprich mit den Podcast-Hosts auch darüber, was sind die Erwartungshaltungen? Wer ist genau die Zielgruppe? Welche Folgen werden gut abgerufen? schlecht abgerufen, da einfach zu gucken, dass du wirklich das Richtige an Inhalt auch mitbringst und dann Mehrwert nutzen, liefern, erwähnen mit zwei Sätzen deine Firma, aber das reicht dann auch schon, mehr will keiner auch darüber hören und dann kannst du da eigentlich ziemlich gut dich als Kompetenz, als Autorität platzieren. und aus meiner Erfahrung, aus ungefähr 10, 15 Podcast-Interviews, wo ich als Gast war, also danach kommen immer Anfragen über LinkedIn, Kontaktanfragen, wirklich spannende, einfach Leute, die sagen, hey, fand ich gut, möchte ich mich gerne mit vernetzen. Zum Teil packen wir Links in Shownotes zu weiterführenden Informationen und wir sehen, dass die Sachen abgerufen werden. Das funktioniert, wenn du halt nicht pitchst.

Joel Kaczmarek: Ja, absolut. Und ich meine, gucken wir uns das mal an. Hand aufs Herz. Wenn du nicht von mir gefragt wirst, ob du in meinen Podcast kommst, ist ja schon mal ein bisschen doof. Weil eigentlich willst du ja das, dass du so wichtig wahrgenommen wirst, dass man dich fragt. Jetzt sagst du, okay, der Joel macht einen coolen Podcast, ist genau meine Zielgruppe, geil, ich habe irgendwie auch keinen Bock, mich jetzt gerade einzukaufen, sondern ey, lass mal gucken, ob wir da irgendwie organisch stattfinden können, bumm. Variante 1, du kommst als Person zu mir und sagst, ey, ich möchte gerne mit dir was erzählen. Kommt irgendwie immer ein bisschen ungeil zu sagen, ey, ich bin ein richtig wichtiger Larry, hier, mich sollst du mal on air nehmen, nimm mich doch auch mal. Also ich habe das manchmal Leuten erzählt, das ist total oft passiert, dass sich Leute bei uns, also Anbietern will ich nicht sagen, aber uns anbieten und das fand ich total merkwürdig und ich konnte es auch ein bisschen verstehen. Wenn man das von der Themenrichtung her macht, hey Joel, wir sind in dem und dem Themenbereich, wir haben ein super geiles Learning gemacht, nämlich XYZ. Ich glaube, das wäre total wertvoll für deine Zielgruppe und da packt es mich auch ein bisschen. Ich möchte gerne irgendwie den Menschen was wieder zurückgeben, so der Community, weil ich sehe so viele, die das falsch machen. Wäre es interessant, dass ich bei dir mal darüber rede. Das hat ja schon wieder einen ganz anderen Dreh, als wie das immer ist, dass du so eine Art CV kriegst, ich bin der geilste Larry Weil. Ich habe schon hier gesprochen, da, ich habe einen TED-Talk gemacht, ich war das und das und das. Das sind meine fünf Expertise-Themen, über die ich rede und anbei mein CV, in welchen Firmen ich war und was für ein dickes C ich da irgendwie vom Namen hatte oder vom Positionstitel. So, oder Variante zwei, die persönliche Assistentin schreibt mir, das sind meine persönlichen Brechreiz-Themen. Lieber Joel, der Bernd findet dich total toll und liebt deinen Podcast und wollte mal fragen, ob er nicht bei dir Gast sein kann. Dann denke ich immer, liebe Saskia, wenn der Bernd meinen Podcast so geil findet, warum schreibt der Penner mir denn da nicht selbst? Ja, ist klar, dass er nicht die Zeit dafür hat, dass man das skalieren will und dass er das fünf anderen Leuten auch schickt, aber dann brauchst du dich halt auch nicht wundern, wenn es nicht performt. Oder Variante 3, du hast halt irgendwie eine Agentur, die sagt, lieber Katschmarek, wir haben hier einen spannenden Gast, schauen Sie mal, der Herr so und so, der hat folgende Themen auf der Uhr, tak, tak, tak, tak, tak. Dann ist das so ein bisschen wie moderner Menschenhandel, das ist halt das Business okay. Und dann ist es eigentlich eine Hardcore-Content-Entscheidung, dann guckst du, gut, ist die Firma relevant? Ja, nein. Passt das Thema in unseren Themenplan? Ja, nein. Wenn da ein Haken hinter ist, guckst du vielleicht mal, googelst den Typen oder die Frau und sagst, okay, der hat ein YouTube-Video, der spricht auch gut, kannst du uns mal vorstellen, finde ich interessant. Aber viel, viel geiler ist ja eigentlich immer vom Thema her zu kommen und von der Ausrichtung. Und was du sagst, ist sonst total richtig. Der Effekt bei Podcasts als Gast da zu sein, ist natürlich immens hoch. Ich glaube, das schönste Beispiel, manchmal wünsche ich mir, dass ich die irgendwie on air, also dass ich da mal so Testimonials von der Person bringen kann, war mit Markus Diekmann von Rose Bikes. Der ist ja hochgradig erfolgreich. Also ein Fahrradhändler aus dem schönen Bocholt. Hat gefühlt so einen Success gerade nach dem anderen. Also 2020 ist so ein bisschen sein Jahr, glaube ich. Der hat irgendwie super coole Geschichten zu Corona gemacht. Der hat irgendwelche Preise gewonnen mit seinem Shop. Der hat irgendwie Manuel Neuer, Felix Neureuther, Angelique Kerber, die jetzt sozusagen eigene Brandshops haben auf Rosebikes. Zack, wieder riesige PR-Welle. Der hat mit Händler helfen Händlern, wo wir jetzt auch ein eigenes Format mit ihm draus machen, irgendwie eine Aktivität. eine Initiative gestartet für Händler in Corona-Zeiten, also volle Welle, wirklich so überall, ZDF, Handelsblatt, bam, you name it, sozusagen, da war er. Hat uns einen Podcast gemacht und meinte dann so, ja, ich glaube, es ist wichtig, ich würde euch gerne was erzählen, was ich sonst noch nie erzählt habe. Lass uns mal über den Preis des Erfolgs reden. Das heißt, ich möchte gerne ein Drittel reden, so über Rosebikes Digitalisierung, was machen wir eigentlich, ein Drittel über Marktstrategie und was ist insgesamt wichtig. und ein Drittel, was hat es mich gekostet, dahin zu kommen, wo ich heute stehe. Und dann sitzt er halt am Ende dieses Podcasts und beschreibt, wie er um ein Haar seine Ehe an die Wand gefahren hat, dass seine Kinder ihn nicht mehr kennen, dass er irgendwie total Opfer gebracht hat im Sinne von, diesen Erfolg habe ich mit etwas bezahlt. Er hat mir hinterher geschrieben, vier Wochen lang wurde er tagtäglich mit mehreren WhatsApps, Sprachnachrichten, LinkedIn-Botschaften torpediert. Er meint, das hat er noch nie erlebt und er hat, wie gesagt, in diesem Jahr viel Medienarbeit mitgenommen. Also was können wir von ihm lernen? Wenn ich mir gut überlege, was ich dem Publikum erzählen möchte, was ist mehr wert und was passt zu dieser Plattform, kann das ein Kanal sein, der dich wirklich in Sphären schießt, was jetzt Reaktionsfreude und Intensität angeht, die man sich gar nicht ausmalen kann. Das muss man auch mal überlegen. Die meisten Podcasts werden ja wenig geschnitten. Es sind ja wenig Leute so perfektionistisch unterwegs wie ich, dass die sagen, okay, ein M fliegt raus, eine Pause sowieso auch. Wenn der irgendwie sich doppelt oder dreimal das selber erzählt, fliegt auch raus. Die meisten Leute lassen ja relativ ungefiltert on air gehen, was du da erzählst. Wenn du mit einem Pressefuzzi redest, also mit irgendwie einem Journalisten im Sinne eines Printmagazins, wenn du im Radio ein Interview gibst, wenn du hier ein 90-Sekunder-TV produzierst, du hast null Kontrolle darüber, was reinkommt. Also bei Text ist es meistens noch üblich, dass du so eine Abnahme geschickt kriegst. Hallo Joel, das war das Gespräch, was wir hatten. Folgende Zitate möchte ich bringen. Habe ich dich richtig verstanden? Da bist du manchmal schockiert, was die dann verstehen, was du sagst. Aber das ist ja beim Podcast ganz anders. Du kannst ja wirklich quasi einen Monolog halten, so wie ich jetzt gerade, vier Minuten und der bleibt halt straight on air und du hast noch eine gewisse Kontrolle darüber, was beim Endkunden und der Endkundin ankommt.

Robin Heintze: Ein sehr schöner Monolog, ein sehr spannender Monolog, weil ich habe auch diesen Podcast von Markus Diekmann gehört. Ich habe ihn auch schon in zig anderen Podcasts gehört und das war wirklich der so, boah, das macht was mit dir. Weil du siehst halt immer so diese strahlende, schöne Geschichte und weißt jetzt auf einmal so, okay, kann sich eigentlich jeder denken, dass diese Medaille eine Kehrseite hat, aber das war dann einfach nochmal so ein komplett anderer Einblick. Und es ist sehr spannend einfach zu hören, was das mit Leuten macht. Und ich meine, die paar lächerlichen LinkedIn-Anfragen, die ich dann für meine Interviews bekomme, schäme ich mich jetzt gerade, dass ich sie als positives Beispiel erwähnt habe.

Joel Kaczmarek: Nee, gar nicht. Bestimmt mehr, als du jetzt erzählst. Nein, aber es ist genau, wie du sagst, und es machen sich erschreckend wenige Leute darüber Gedanken. Tim Rauer hat als erstes, als wir mit dem Podcast haben, der bekannte Star-Koch auch gesagt, Leute verstehen nicht, Erfolg hat einen Preis. Und das checken die nicht. Und deswegen hat er genau so, bam, hat er so ein Momentum, was du im Hinterkopf vielleicht wirklich wabernd hast, nach vorne geholt. Und das Zweite, was, glaube ich, im gefühlten Drittel des Feedbacks kam, war, wow. Das war, als wenn ich mit euch im Wohnzimmer sitze, als wenn ihr voll die Kumpels seid, als wenn ihr euch schon voll lange kennt. So kennt ihr euch schon so, ne, eigentlich so drei Wochen oder so, ja. Und das darf man auch nicht unterschätzen, diese Beziehungsbildung, die halt on air stattfindet, so wie jetzt mit dir und mir, das macht halt auch was mit den Menschen, ja. Aber da sind wir ja, glaube ich, auch an einer guten Brücke, um jetzt mal den Hörerinnen und Hörern nach hinten raus ein bisschen noch KPI und Plattformwissen mitzugeben. Also wo sollte ich präsent sein und wie kann ich meinen Erfolg messen bei dem Thema?

Robin Heintze: Und wie viele Leute erreiche ich eigentlich mit so einem Podcast? Weil da gibt es ja unterschiedlichste Zahlen. Also wenn man dann irgendwie so mitkriegt, was irgendwie in den USA an Podcasts abgerufen wird, wie sind die Zahlen im Vergleich dann auch dazu so in Deutschland? Wie lange brauche ich, um da, sage ich mal, auf einer Flughöhe zu sein? Das ist auch echt spannend. Spaß macht, weil ich dann auch wirklich Zugang zu Kunden habe, weil das ist ja im Endeffekt, wenn ich das als Content-Marketing-Plattform betreibe, mich ein bisschen weniger von dem Gafas dieser Welt abhängig machen will, sondern meinen eigenen Kundenzugang haben will, macht das mit 20 Leuten natürlich deutlich weniger Spaß als mit 2000.

Joel Kaczmarek: Ja, also ich glaube, erste Frage, die man vorausschicken sollte, ist, wo muss ich stattfinden, damit? Wir hosten zum Beispiel bei Podigy und es ist mittlerweile eigentlich üblich bei solchen Plattformen, dass man von dort aus die ganzen anderen gängigen irgendwie bespielt. Das heißt, Podigy ist eigentlich sowas wie ein Hoster und dann solltest du natürlich bei Spotify sein, bei Apple Podcasts, bei Google Podcasts, kannst dir auch mal sowas wie Amazon angucken, das nimmst du eigentlich so mit als Beifang, da weiß keiner, wie die jetzt demnächst abheben werden und bei Deezer. Aber ich würde sagen, die Top 2 in Deutschland sind Apple und Spotify. Was ich noch nicht so einschätzen kann, wo ich mir jetzt versuche, noch sukzessive mehr ein Bild zu machen, ist Google Podcast. Das ist vor allem im US-Markt irgendwie so ein großes Ding. Und es ist ganz interessant, es gibt dann schöne Artikel darüber, wie sollte man so Abo-Buttons bei sich auf die Seite bauen. Da hat mir jemand dann irgendwie, da habe ich so einen sehr schönen Beitrag gelesen, auf Medium, glaube ich. Ja, eigentlich nur, das war für US, deswegen kleiner Disclaimer, eigentlich braucht es nur einen Apple-Link und einen Google-Podcast-Link, weil es gibt diese beiden Universen, Android und Apple und ein Android-Hörer, die meisten Leute hören auf Mobile, der interessiert sich für Apple nicht und ein Apple-Nutzer interessiert sich für Android nicht, also bam, das ist genau der Fit, die beiden musst du draufhaben. und zack, kommst du auf deine Abonnentenbasis an beiden Plattformen, du hast sozusagen das Beste aus beiden Welten. War ein bisschen älter, glaube ich, so ein oder zwei Jahre der Beitrag. Und USA haben nochmal einen anderen Aufschlag als hier in Europa. Ich würde sagen, das, was bei denen ein Android- oder Google-Podcast ist, ist bei uns mehr Spotify. Also das ist sozusagen sehr stark im Kommen. Das sind die Plattformen, die man bedienen sollte. Apple, Spotify und dann nachgelagert die anderen. Man sollte auch wissen, dass diese Plattformen unterschiedlich performen. Wenn ich einen Business-Podcast mache habe ich bei Apple Podcasts zum Beispiel deutlich bessere Hörerschaft als auf Spotify, weil meine These, Spotify mehr Ablenkung plus jüngere Zielgruppe. Also du kannst wirklich sehen, ein guter Podcast, also die Podstars, weiß ich, die geben immer ein bisschen mehr pushigere Durchhörquoten. Ich sage eigentlich immer, ab 60% Durchhörquote bist du schon sehr gut. Die sagen immer 80%, was ich finde. sehr viel finde, was mich ehrlich gesagt wundern würde, wenn viele Leute das hinkriegen. Aber in der Range willst du landen und das schaffst du, glaube ich, gut auf Apple Podcasts. Wenn du das gleiche Stück dir auf Spotify anguckst, hast du wahrscheinlich so eine Finishingquote von 20, 30 Prozent oder 20 Prozentpunkte weniger. Also, weiß ich nicht, 40 bis 50 Prozent oder 40 bis 60. Wenn du wiederum Entertainment-Formate auf Spotify anguckst, habe ich festgestellt, unser Kunstdrift digital, das war eine horizontale, da habe ich mich teilweise gefragt, ob ich einen Bug drin habe. Da dachte ich, was ist denn hier los? 90% von Anfang bis Ende, bumm, gerade durchgehört, keiner abgeschaltet. Während bei Apple da die Kurve ein bisschen runterging. Also ich glaube, die Zielgruppen sozusagen in ihrem Geschmäckle sind auch ein bisschen anders, je nach Plattform. Bei Apple auch spannender Faktor Push, also du kannst, wenn du Apple-Hörer bist oder Apple-Hörer können immer auch neue Folgen sich pushen lassen oder kriegen die eher gepusht als bei Spotify, was ein echter Vorteil sein kann, plus das Universum ist da halt nochmal ein bisschen gelernter. Also ich meine, fairerweise hat Apple das Podcasten erfunden, ne, muss man auch mal sagen, mit dem iPod damals, den gab es vorher gar nicht, deswegen ist natürlich so eine gewisse Klientel noch nach wie vor da, so. Zurück zu deiner eigentlichen Frage, weil jetzt haben wir erstmal nur gesagt, welche Plattform sollen wir sein und wer hört wie durch. Wie viele hören das eigentlich? Was für eine Performance kriege ich wann hin? Wenn du als Unternehmen von null startest und sagen wir mal, du hast keinen Zugriff jetzt mit, wow, ich habe ein Newsletter mit 50.000 Abonnenten und und und, dann wirst du wahrscheinlich nicht sehr weit kommen, es einfach nur on air zu stellen, sondern du wirst Geld in die Hand nehmen müssen. Ich würde sagen, die ersten drei bis sechs, neun, zwölf Monate hast du wahrscheinlich ein paar hundert Abspielungen auf deinem Podcast. Vielleicht irgendwas zwischen 50 und 150 so im ersten Quartal, steigerst dich dann irgendwann auf 300 bis 500. Wenn du einen Kracher hast, das lebt ja immer mit Leuchttürmen, wenn du sagst, Jeff Bezos hat das erste Mal auf Deutsch einen 15-minütigen Podcast gegeben, dann ist das natürlich ein anderer Schnack. Aber das hast du ja auch nicht sozusagen so ohne weiteres manchmal. Also wenn du Fame reinbringst, ist es natürlich ein anderer Faktor. Fame kostet aber meistens auch in irgendeiner Form doch wieder harte Währung. Aber das ist sozusagen, wo ich mit rechnen würde, am Anfang ein paar Hundert. Aber ich möchte den Leuten auch so ein bisschen austreiben, dass sie sagen, boah, ja, hier, ey, unter 10.000 macht ja gar keinen Sinn. Da kann ich ja eigentlich auch hehehehe machen, ja. Falls ich YouTube-Werbung schalten oder bei Instagram ein bisschen was losballern. Ich sage immer, es ist nicht wichtig, möglichst viele Leute zu erreichen, sondern möglichst die richtigen mit möglichst dem richtigen Aufschlag. Also wirklich sozusagen eine Message, eine Botschaft, die verfängt. Das ist sozusagen viel, viel zentraler. Und wenn man dann hingeht und sagt, man lädt noch Advertising drauf, dann kann das Ganze ja ans Funktionieren kommen. Aber wie das gut funktionieren kann, das üben ja du und ich auch noch. Also wir werden hier in unserem Marketing-Podcast sicherlich auch mal ein bisschen Insights geben, wie man mit Social, wie man mit irgendwie SEA und solchen Sachen Podcasts pushen kann. Fakt ist aber, es reicht nicht mehr aus, sie in die Plattform zu stellen, die Podcasts. Da ist zu viel Wettbewerb. Und leider machen ja Corporates auch das Geschäft kaputt, dadurch, dass die sozusagen werbefrei des Zeugs umsonst einstellen, gegen die Verdienstmodelle verändern sich und, und, und. Die Leute sind auch nicht mehr so gewillt, Werbung anzuhören. Sowas spielt ja auch mit rein, aber das führt uns jetzt vielleicht zu weit, zu Werbung das nächste Mal. Deswegen, also Plattform ist ja noch das andere Thema, so Leute wie wir. Also bei uns ist es halt so, wir sind halt Business-Hörer. Wir haben, ich glaube, 28.000 Abonnenten, 60.000 Hörer. Also jeder Zweite, der uns hört, hat uns auch abonniert. Wenn ich da natürlich eine Folge rausknalle, dann habe ich gleich ein paar Tausend Hörer pro Episode. Also wenn wir was neu starten, machen wir das deshalb immer. Und wenn wir Einzelkanäle promoten wollen, das ist natürlich interessant. Aber wenn du jetzt zu jemandem hingehst, der für dich produziert, was wir ja zum Beispiel auch machen mit Podcasting as a Service, das ist natürlich interessant. Dann bist du im selben Bucket. Dann bist du auch sozusagen am Anfang mit niedriger Reichweite dabei. Aber ich meine, mein Gott, es ist einfach auch ein Content-Medium, was gefüttert werden will. Das heißt, die eine Sache, die wir den Hörerinnen und Hörern, die jetzt über sowas nachdenken, vielleicht nochmal mitgeben, ist Frequenz, Frequenz, Frequenz. Also es kommt immer darauf an, wenn ich das tue, dann muss ich es auch mit einer gewissen Zuverlässigkeit tun und ich soll es immer mit einer gewissen Qualität tun. Und Leute wie wir, die halt dabei helfen können, die sagen, hey, wow, komm, ich produziere dir deinen Podcast, du gibst einfach nur eine Tonspur ab, schiebst ein paar Euros über den Tisch und wir kümmern uns um den Rest, da ist es genauso wichtig, also da ändert sich auch nichts dran, wenn du das sozusagen einmal machst und ein halbes Jahr nichts bringt, dann hilft es nichts, aber wenn du das mit einer gewissen Konsequenz und Wiederkehrbarkeit tust, dann fährst du, glaube ich, schon ganz

Robin Heintze: gut. Du hast jetzt auch eine ganze Menge an Zahlen in den Raum geschmissen und das einmal nochmal kurz zu sortieren. Ich hoffe, ich kriege es noch sauber hintereinander und das halt eben auch kombiniert mit qualitativen Aussagen. Also zum einen Content Marketing, du bist halt lange bei den Leuten in Ohren. Du hattest jetzt gesagt, 50 bis 80 Prozent der Podcasts, die an Unternehmer, Unternehmenszielgruppen gehen, werden durchgehört oder 50 bis 80 Prozent. Prozent der Inhalte werden gehört und wenn wir uns anschauen, dass ein Podcast irgendwo zwischen 20 und 60 Minuten ist, weißt du, wie viel Zeit die Leute mit deinem Gedankengut verbringen. Das ist schon mal eine extrem hohe Qualität und eine extrem hohe Wirkung, die du dadurch erzielen kannst. Und das ist auch eine ganz gute Brücke zum zweiten Teil, da kann ich auch mal dann unbedingt reinhören, denn bei dem Thema die richtigen Leute zu erreichen. Das ist ja auch im Bereich der Podcast-Werbung, es geht gar nicht darum, unbedingt irgendwie die Masse zu erreichen, sondern wenn du eine sehr spitze Zielgruppe hast, was ja im Geschäftskundenbereich dann durchaus der Fall ist, ein extrem wichtiger Faktor da, die richtigen Leute, denen ins Ohr zu gehen. Und im B2C-Bereich hast du gesagt, durch höher Quote sogar 90 Prozent zum Teil. Das heißt also auch da hast du dann natürlich eine extrem starke Bindung und im B2C-Bereich natürlich dann auch entsprechend eine spannende Werbeplattform auch, die du dann auch mit der Reichweite nutzen kannst.

Joel Kaczmarek: Ja, absolut. Disclaimer, 60 bis 80 Prozent bei uns nach unseren Erfahrungen und 90 Prozent bei uns nach unseren Erfahrungen. Wir haben auch Folgen, wo ich gesehen habe, oh wow, da waren mal 20 bis 30 Prozent, da haben wir aber irgendwann mal richtig beschissen gemacht. Oder Corona-Zeiten, Remote-Qualität, Audio unangenehm anzuhören, da hast du irgendwie eine Rakete und es klingt unangenehm, dann schalten die Leute halt auch ab. Also das muss man immer sagen, Qualität geht nicht nur auf Content-Ebene, sondern auch auf Audio-Ebene. Und was ich jetzt gesagt habe, war, glaube ich, tendenziell eher Best-in-Class und vielleicht nicht Normal-Class. Aber selbst wenn ich sage, 50% hören mich bis zum Ende oder nur 40%. Ich habe früher immer, wenn ich Podcasts verkauft habe, den Leuten das als Mittel gegeben. Stell dir folgende Frage. Du bist auf einer Konferenz. Ja, jetzt Corona, bla bla, sind Konferenzen bei uns im Kopf alle ein bisschen komisch sortiert. Aber regulär wäre es so gewesen, du hast eine Messe, eine Konferenz und da schickst du Vertriebler hin. So, und dann überlegst du dir, naja gut, wie viele Leute brauche ich, was kosten die mich an Gehalt pro Tag, zack, bumm. Was kommt an ROI zurück, wie viel Airtime? Jetzt überleg dir mal, wenn 5000 Leute dir zu irgendwie 50% eine Stunde zuhören, also du hast da meinetwegen 25 Minuten mal 5000 Leuten, rechne das mal hoch. und dann überleg dir mal, wie viele Stunden müsste so ein Sales-Mitarbeiter, so ein Vertriebler auf der Konferenz rumhampeln? oder wie viele Vertriebler müsstest du insgesamt da hinschicken, die da 8 Stunden irgendwie hier den Hampelmann machen? um genauso viel Airtime bei irgendwelchen potenziellen Leuten zu erzeugen. Das ist ziemlich gigantisch viel, ja. Das war damals von Alex Graf, habe ich, glaube ich, dieses Bild damals mitbekommen, weil da sind wir genau in diesem Qualität-versus-Quantität-Thema, ja. Wenn du hingehst und anfängst, Podcasts mit TKP-Brille zu betrachten, wirst du unglücklich. Wenn du hingehst und sagst, okay, was kostet mich so ein Podcast zu produzieren und hat ja in drei Folgen nicht irgendwie mindestens irgendwie anderthalbtausend Abonnenten, wirst du unglücklich. Sondern du musst es ganz klar sehen als ein Content-Marketing-Element, wo du am Anfang dich beweisen musst, wo du dir vielleicht Abkürzungen kaufen kannst, indem du ein Gast in einem anderen Podcast bist, auf deinen Podcast hinweist, wenn du bezahlst über Marketing etc. pp. Am Ende des Tages geht es um gute Qualität, dauerhaft den Nutzer rüberzubringen. Wenn ich jetzt du wäre, würde ich jetzt sagen, tolles Schlusswort, danke schön, jetzt moderieren wir ab, wir haben schon eine Stunde gepodcastet und man soll nur so lange wie einen Inlandsflug in Deutschland podcasten.

Robin Heintze: Den Pitch, den du jetzt am Ende gemacht hast für das Thema Podcast, der hat mir sehr gut gefallen, weil du halt wirklich dieses Thema hast, du bist lange bei den Leuten im Ohr, du hast sehr viele Möglichkeiten einfach auch da eine Präsenz und halt eben dieses Thema Thought Leadership aufzubauen. Wenn man dann jetzt einfach nochmal diesen ganzen Berg an Input, den du jetzt mal auch hauptsächlich von dir jetzt gekommen bist, so ein bisschen zu runterbrechen. Also generell, ja, das Thema Podcasting ist mega, mega spannend, auch für Unternehmen halt da an die Startrampe zu gehen. Mit den unterschiedlichen Formaten entweder komplett gebrandet als Unternehmenspodcast mit allen Vor- und Nachteilen. Oder du sagst, ich gehe halt eben unter das Dach von einer etablierten Marke. Oder dritte Variante, ich habe sogenannte Corporate Influencer, die für mich einen Podcast machen und da dann das Gesicht meiner Marke sind und da dann die Themen spielen. Gibt es unterschiedliche Varianten mit ganz, ganz vielen Vor- und Nachteilen auch dabei? Die Variante, wenn ich sage, okay, eigenen Podcast produzieren, ich weiß nicht, ob ich diese Kontinuität hinkriege, ob das überhaupt mein Thema ist, ob Audio mein Kanal ist, probiere es aus, indem du als Gast in Podcast reingehst. Wenn du das vorhast, dann schick mich die Assistentin vor, nerv die Leute nicht, mach keinen Sales Pitch, sondern such dir die Formate aus, wo du reinpasst und guck dann, dass du da auch wirklich einen inhaltlichen Mehrwert lieferst. Und wenn du das wirklich gut machst, wirst du da auch sehr schnell eine Resonanz drauf bekommen. Wenn du es nicht so gut gemacht hast, lernst du, dass vielleicht auch das Format Audio dann doch nicht genau deins ist oder deine Inhalte nicht zu diesem Format gepasst haben.

Joel Kaczmarek: Kann ja auch nochmal als kleinen Abschluss irgendwie eine kleine Klickempfehlung geben, wenn man drüber nachdenkt, einen Corporate Podcast zu machen. Man braucht nur auf unsere Seite gehen, digitalkompakt.de und dann oben auf dieser Suche, die noch total beschissen gemacht ist, aber ich habe von Jochen Krisch mal gelernt, wenn man sich für seine Seite nicht schämt, hat man zu spät angefangen, ja, für die erste, wir müssen jetzt gleich mal die 2.0 irgendwann starten, aber Spaß beiseite, unsere Suche ist nicht schön, aber wenn man da Podcasting as a Service einfach in vier Worten eingibt, wir haben zum einen so eine Infoseite, wo wir Podcasten sozusagen erklären, was wir da tun, was wir für Dienstleistungen bringen, aber vor allem haben wir so eine Art Formular, wo wir sagen, hey, wie soll dein Podcast eigentlich gemacht sein? und ich glaube, der gibt schon mal ganz vieles vor, ja, das heißt, da sagen wir dann, okay, welche Länge sollen deine Folgen haben, wie viele Folgen willst du pro Monat, welche Sprache willst du podcasten, wie viele Moderatoren gibt es, wie viele Gäste, wie gut seid ihr organisiert, welche Aufnahmequalität habt ihr, wie anspruchsvoll ist euer Schnittanspruch, wollt ihr Post-Production, wollt ihr irgendwie Kapitel zu jedem Dings, wollt ihr Transkripte machen und so weiter und so fort. Also wenn man sich diese ganzen Blöcke, die wir da abfragen, mal anguckt, dann kriegt man ein Gefühl dafür, wenn man industriell podcastet, was das eigentlich bedeutet und was wir so als die Best-in-Class-Aufgaben sehen. Und dann kann man sich überlegen, okay, mache ich eine Light-Variante, starte ich das selber, beauftrage ich so einen Hansel wie den Joel hier mit seinem Team, das für mich zu machen, setze ich da Mitarbeiter ran, gehe ich erstmal als Gast wo rein und so weiter und so fort, aber das ist ja vielleicht nochmal so eine kleine hilfreiche Brücke. Vielleicht verlinken wir das auch mal in den Shownotes, wäre ja ganz dankbar.

Robin Heintze: Das wäre viel einfacher als die Suche von Digital Kompakt zu verwenden.

Joel Kaczmarek: Ja, stimmt, diese Scheiße sich da um die Ohren zu hauen, kann man sich dann schenken.

Robin Heintze: Sehr schön, sehr schön, sehr schön. Dann haben wir jetzt einen intensiven Einblick in das ganze Thema Content und Podcast. Wie baue ich sowas für mich selber auf? Gemacht. Jetzt machen wir morgen in der nächsten Episode, die dann starten wird, im Einzelkanal, den du dann am besten jetzt sofort mit zwei Klicks abonnierst, das Thema Werbung in Podcasts. Und zwar, wenn du keinen eigenen Podcast machen willst, wie kannst du die Reichweite von anderen nutzen gegen Bezahlung, um dafür dann halt eben dann Leute auf deine Seite zu ziehen? wo ich selber aus unserer eigenen Erfahrung auch so ein paar Zahlen, Daten, Fakten aus dem Nähkästchen plaudern kann. Und dementsprechend abonniere am besten jetzt, wenn dir dieses Thema gefallen hat und du generell am Thema Online-Marketing ein tiefer gehendes Interesse hast und keinen einzigen dieser wertvollen Tipps, die da in Zukunft kommen werden, mit spannenden Gesprächspartnern und auch mit mir alleine in Solo-Folgen mit ganz, ganz viel Praxisbezug, dann abonniere jetzt den Einzelkanal und freue dich auf die nächste Folge, die schon morgen erscheint.

Joel Kaczmarek: Amen. Hey! Hey!

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Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Online Marketing: Und egal ob SEO, Content Marketing, Social Media Marketing, Performance Advertising, Affiliate Marketing oder E-Mail Marketing – unser Gastmoderator Robin Heintze ist dein Mann! Als Geschäftsführer des Online-Marketing-Spezialisten morefire gibt er mit Expertengästen konkrete Tipps und Tricks von der Strategie bis hin zur Umsetzung deiner Kampagne – natürlich immer mit kleinen Anekdoten aus seiner eigenen Arbeit!