
KI-Agenten im Marketing: Von Content bis Performance vollautomatisiert
27. November 2025, mit Joël Kaczmarek
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Joël Kaczmarek: Hallo Leute, hier ist Joël und heute geht es mal wieder um KI und zwar um KI agenten vielleicht habt ihr es mitbekommen ich habe vor kurzem mit dem lieben Dominic von Proeck ein Podcast gemacht über KI-Agenten im vertrieb Man hatte solches Blut geleckt, da habe ich gesagt, ey, das müssen wir gleich weitermachen mit Marketing, weil wir können ja mal so ein paar Disziplinen durchdeklinieren, um zu zeigen, was kann ich eigentlich mit KI in dem Bereich machen und natürlich konkrete Beispiele geben. Und dafür ist der liebe Dominic perfekt. Der ist nämlich Gründer und Geschäftsführer von Leaders of AI. Das ist eine Akademie für KI-Transformation. Das heißt, der bringt uns allen bei, wie man KI-Agenten in sein Unternehmen einführt und mit KI das Unternehmen anreichert. So, und heute gibt es also ein schönes Ballett in dem Segment. Wir reden über Content-Marketing, wir reden über Performance-Marketing, wir reden über SEO, über GAIO. Also da gibt es einige Anwendungsfälle. Deswegen gar nicht lang schnacken, Kopf in den Nacken, wir legen gleich los. Lieber Dominic, schön, dass du wieder da bist. Hallo.
Dominic von Proeck: Moin Joël, schön hier zu sein.
Joël Kaczmarek: Cool, also ich weiß, lustigerweise habe ich dich sogar kennengelernt über das Thema Marketing auf eine Art. Ich habe nämlich immer noch einen Tab offen mit deinem LinkedIn-Mitarbeiter Hansi, der für dich sozusagen Content auf LinkedIn schreibt. Von daher lass uns doch mit Content-Marketing mal anfangen. Vielleicht am Beispiel LinkedIn, aber auch gerne, wenn du noch was anderes auf der Pfanne hast, auch gerne da.
Dominic von Proeck: Ja, wahnsinnig gerne. Hansi war mein erster KI-Mitarbeiter bei Leaders of AI. Wir haben jetzt heute knapp über 50 solche KI-Mitarbeiter, sind aber nur acht Menschen, die im Unternehmen arbeiten. Und Hansi war tatsächlich der Erste, weil wir gesagt haben, wir wollen ausprobieren, sind wir in der Lage, da jemanden reinzuholen ins Team, was wir sonst immer Agenturen gegeben haben, die einen LinkedIn-Post für mich geschrieben haben, um das zu übernehmen. Und diese Reise mit Hansi war eine sehr spannende. Der hat in den letzten eineinhalb Jahren alle meine LinkedIn-Posts geschrieben, ausnahmslos. Und hat meinen Account von drei auf jetzt knapp 20.000 Follower anwachsen lassen. Wir haben Postings mit über 1.000 Likes, über 1.000 Kommentare, die dann 50, 60 Mal geteilt werden. Also die Kombination aus meinen Anekdoten, meinen Meinungen mit der Schreibkunst von Hansi funktioniert heute sehr gut. Die Anfangszeit war aber eine sehr anspruchsvolle, kann ich dir sagen, bis das so funktioniert hat.
Joël Kaczmarek: Na, da will ich ja mehr wissen. Warum war die anspruchsvoll? Was waren so die Löcher, an die ihr da getreten seid?
Dominic von Proeck: Also ich dachte ja, dass es wie bei einem Mitarbeiter ist, wenn ich dem zwei, drei Beispiele gebe und sage, pass auf, ich hätte gerne prägnante LinkedIn-Posts und die kommen gut an und eine gute Hook. Also dieser erste Satz, der da geschrieben ist, ist sehr entscheidend. Genauso wie das Bild, wie viel Reichweite so ein Post potenziell bekommen kann. Dann funktioniert das. Ich habe aber massiv unterschätzt, dass wie bei einem Mitarbeiter auch, das totale Auslegungssache ist und innerhalb dieser Delegation einfach viel möglich ist. Weil prägnant kennt eben sehr viele Gesichter. Jeder, der journalistisch mal was gemacht hat, weiß, ein spannend geschriebener Beitrag ist auch totale Auslegungssache, auch wenn man mal ein, zwei Beispiele gegeben hat. Und deswegen war das am Anfang so, dass Hansi mal einen Post geschrieben hat, der herausragend gut war. Und dann waren wieder zwei, wo ich mir dachte, in ein... Hundert Jahren würde ich so eine LinkedIn-Post nicht schreiben. Und da war das wirklich viel Ping-Pong, sehr viel Feedback. Ich habe dann irgendwann eine No-Go-Liste eingeführt. Ich habe gesagt, pass auf Hansi, das Wort revolutionieren als Beispiel darfst du gar nicht mehr verwenden. Weil alles war immer revolutionieren und alles war immer ganz außergewöhnlich. Und der wirkliche Clou war aber, dass wir die Art der Zusammenarbeit verändert haben. Dahingehend, dass er immer als allererstes diesen ersten Satz... formulieren musste und davon zehn Varianten. Dann habe ich die ausgewählt und gesagt, welchen ich glaube, das am besten ist und das hat am meisten geprägt, wie später dieser Post konstruiert wurde, was die wirkliche Dramaturgie dann unter dem Aufbau war. Und seitdem arbeiten wir da wirklich sehr, sehr gut zusammen. Er hat Zugriff auf mein LinkedIn-Profil. Das heißt, er schreibt die nicht nur, sondern er plant die ein, er postet die, er kümmert sich darum, dass das rausgeht, so dass ich heute eigentlich nur Sprachnachrichten rausgebe. und eher daraus fertige Posts mache, auf die ich natürlich drauf schaue. Nichts für letztes Unternehmen, wo ich nicht hingeschaut habe, aber das ist eine Kollaboration, die ich sehr wertschätze.
Joël Kaczmarek: Also damit ich das richtig verstehe, du kommst quasi mit einer Idee per Sprachnachricht um die Ecke, der schreibt zehn Hooks für dich, du sagst, mit diesem und jenem, da fühle ich mich am ehesten drin, finde ich mich drin wieder und ich glaube, dass das gut performen könnte und wenn er den Hook hat, dann schreibt er den Text runter, du guckst den Text an und dann plant er sozusagen komplett selbstständig ein.
Dominic von Proeck: Genau, so war das lange Zeit. Mittlerweile haben wir ihn ein bisschen gepimpt noch. Und zwar Nummer eins weiß er mittlerweile wie ich aussehe. Das heißt er schreibt nicht nur den Post, sondern überlegt sich dann auch was wäre eigentlich ein gutes Setting. Ich trage für gewöhnlich sehr außergewöhnliche Anzüge. Und er schneidet mir quasi auch... Immer wieder neue, die ich noch gar nicht im Kleiderschrank habe und setze mich dann in irgendwelche absurden Szenen, weil ich dann irgendwie vom Helikopter aus oder sowas diese Dinge präsentiere. Und das haben wir mal ausgewertet und haben festgestellt, das machen wir jetzt seit circa sechs Monaten, plus minus, und haben gesehen, dass signifikant die KI-generierten Bilder besser ankommen als meine realen. Vielleicht ist es das außergewöhnliche Setting, vielleicht haben wir uns an einen gewissen Insta-Filter gewöhnt, vielleicht habe ich eine schlechte Tagescreme, das bleibt abzuwarten. Aber für den Moment muss man sagen, funktioniert es sehr gut. Und Nummer zwei, da werden wir später wahrscheinlich nochmal tiefer reingehen, Hansi muss diese Posts an einer anderen KI zeigen, die sich wie unsere Leser verhält. Die heißt zum Beispiel Nora oder Sven und die verhalten sich wie zum Beispiel eine Führungskraft in einem mittelständischen Unternehmen. Hobby, Surfen und die lesen sich als allererstes die Posts vom Hansi durch, geben ihm Feedback, das machen die untereinander aus, das bekomme ich gar nicht mit. Und wenn das Feedback dann eben irgendwann eine gewisse Qualität erreicht hat, dann kommt der Hansi erst zum Chef und sagt, pass auf Chef, das ist mein Arbeitsergebnis, wann darf ich das posten oder hast du noch irgendwas, was ich abändern soll?
Joël Kaczmarek: Okay, da tauchen wir gleich nochmal tiefer ein. Mich interessiert ja nochmal ein Stück weit, wie du das gut zum Funktionieren gebracht hast, weil ich habe eine KI mit meinen Fotos trainiert. Wir haben irgendwie die Podcast, die wir transkribieren. Ich habe also sozusagen einen sehr tiefen Inhalt, wo ich sagen kann, guck mal, darüber haben wir geredet, kannst du das bitte mal geil in einen LinkedIn-Post umbauen. Und das Ding, also ich finde, das hat ziemlich viel Rohrkrepierer-Qualität bei uns. Und ich habe so ein bisschen den Eindruck bisher immer gehabt, dass das so wieder diesen Human Touch mehr braucht. Also dass die Leute mehr das Gefühl haben müssen, ah, okay, nee, das ist doch echt Mensch und die Texte lesen sich nicht wie dieser KI-Rotz, den du immer hast. Immer nur ein Satz in einer Zeile, ein Wortpunkt, ein Wortpunkt, ein Wortpunkt. Also... Das haben wir noch nicht mal drin und trotzdem hatte ich den Eindruck, okay, da müssen wir noch was anders machen. Was ist denn so deine Secret Source, dass es bei dir gut funktioniert, dass ein KI-Bild bei dir signifikant besser läuft als ein echtes?
Dominic von Proeck: Also was die Bilder angeht, haben wir ein spannendes Phänomen festgestellt. Wir haben jetzt in den letzten 19 Monaten über 2000 Führungskräfte trainiert, die sich im Zuge des Kurses auch immer wieder ihre eigenen Varianten gebaut haben, bei dem sie dann eben auch so ein trainiertes Bild und so weiter von sich haben. und da haben sie... quasi ihre Version davon, das dann auch postet. Und wir haben eigentlich schon mal festgestellt, die KI hat definitiv Präferenzen, wenn es um eine gewisse Physiognomie geht. Also es gibt Menschen, die durch KI wesentlich realistischer aussehen und wesentlich dem nahe kommen, wie sie in der Realität aussehen. Und es gibt andere Menschen, meine Frau zählt da zum Beispiel dazu, wir bekommen es um alles, was wir investieren, nicht hin, dass die KI sehr ähnlich zu dem aussieht, wie Dominique aussieht. So, also total spannend, ja? Gleiche Technologie, gleicher Server, gleiche Modelle, gleiche Herangehensweise, gleiche Erfahrung und trotzdem divergieren die Ergebnisse. Das muss uns erstmal bewusst sein, wir sind das nicht gewohnt, weil wir bei Software immer an etwas denken, was eine ganz klare Kausalität hat. Also wenn A, dann B. Und das ist bei KI aber nicht so. Also das ist vielleicht Nummer 1. Wenn es um den Schreibstil geht, muss man sagen, ich habe es ja gerade schon erwähnt, ich dachte, dass einfach irgendwie zwei, drei Beispiele da rein zu geben ausreichen würde. Das ist nicht der Fall. Die KI ist mittlerweile in der Lage, wirklich sehr gut darin zu sein, sich an solchen Themen zu orientieren. Wir haben heute eher 20 Beispiele bei Hansi drin von Posts, die ich selbst von Hand geschrieben habe. Das ist auch ganz wichtig. Von denen er lernt und sich orientiert. Und der Rest ist tatsächlich eine Strecke von acht, zehn Wochen Feedback und immer wieder versuchen, explizit zu machen, was ich mir eigentlich wünsche und was ich mir vor allem auch nicht wünsche. Und das müssen wir auf dem Schirm haben, glaube ich.
Joël Kaczmarek: Aber woher weißt du denn, also die Frage ist ja, kann ich die KI nicht vielleicht sogar einen besseren Stil als deinen produzieren? Weil wenn du sie auf deinen trainierst, dann ist es natürlich dir entsprechend. Aber es könnte ja sein, dass wenn du Sachen anders machst, vielleicht hast du zu viele, keine Ahnung, Positivpronomen in deinen Sätzen drin, whatever. Dass du dann noch mehr weißt. Von daher habt ihr daran auch gepimpt?
Dominic von Proeck: Also ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das der Fall ist. Und das ist aber, glaube ich, das Maß an... Authentizität, wenn man da überhaupt davon sprechen kann, wenn die LinkedIn-Posts von jemand anders geschrieben werden, den ich aber für mich bewahren möchte. Also ich habe auch immer wieder, und das haben wir zum Beispiel auch Hansi beigebracht, der baut auch immer wieder Rechtschreibfehler ein bei mir. Weil ich, als ich LinkedIn-Posts selber geschrieben habe, ich habe die meisten sehr schnell geschrieben, irgendwo im Taxi oder so, waren auch, also Kommata-Fehler könnt ihr eh alle sammeln bei mir, ja, ohne Ende. Und orthografisch haue ich bestimmt auch das eine oder andere Ding rein. Und deswegen gibt es immer so Leute unterhalb meiner Posts, Und da beömmeln wir uns drunter, die dann sagen, ja, da ist aber ein Rechtschreibfehler und das kann keine KI geschrieben haben, weil ein Laat-Fengel-Schmott macht diese Fehler heute nicht mehr. Reagenzglas schreibt man halt nicht mit Doppel-A und so weiter. Und das ist aber was, was wir sehr stark intendiert machen, weil wir einfach einen gewissen Human Touch eben auch einkalkulieren.
Joël Kaczmarek: Witzig. Ich hab mal einen Werbetyp gesehen, der hat irgendwie ein Zitat leicht verdreht, der hat das falsche Wort genannt. Statt da bin ich der letzte Lauch, hat er geschrieben, ich bin die letzte Zwiebel oder irgendwie sowas. Das war so ein Satz, den jeder kannte. Das kanntest du einfach. Statt der Depp vom Dienst hat er geschrieben, der Dulli vom Dienst oder sowas. Und dann haben natürlich alle drunter kommentiert und gesagt, das heißt der Depp und nicht der Dulli, du Idiot. Zack, zack, zack, ging das Engagement hoch. Aber okay, ist ein anderes Thema. Alles klar, verstanden. Weil wirklich, ich glaube, da haben ganz viele Leute gerade Schmerz draußen, so den richtigen Pfad zu finden zwischen, das trifft mich, das fühlt sich menschlich an und das ist irgendwie nicht so eklig artifiziell. Und hast du das Gleiche? Ich habe jetzt schon mal rausgehört, da ist ja sozusagen eine Multipersonenstruktur drin. Also du hast sozusagen den Hansi, der schreibt LinkedIn, du hast die Nora und den Sven, das sind die Personas. Dann hast du, glaube ich, da auch noch, hast du mir mal sozusagen persönlich erzählt, eine Art Redaktionsleiter, könnte man glaube ich sagen. Also du hast sozusagen noch eine Führungsperson, die das alles koordiniert. Und ist es dann so, dass du dann quasi die Führungsperson hast und dann für jede Plattform einen? Also hättest du für Instagram auch einen eigenen Hansi und für TikTok oder was du noch so bespielst?
Dominic von Proeck: Also das ist ein ganz spannendes Phänomen, das wir festgestellt hatten. Als wir immer mehr solche KI-Assistenten plötzlich im Unternehmen hatten, haben wir für uns festgestellt, dass wir operativ fast nichts anderes mehr machen, außer die KI anzuleiten. Das heißt, wir haben permanent irgendwelche Aufgaben delegiert, überprüft, Feedback gegeben, weiterentwickelt und haben festgestellt, dass das für uns überhaupt nicht funktioniert. Und dann haben wir uns die Frage gestellt, was machen wir jetzt? Und dann sind wir auf die gleiche Lösung gekommen wie in einem schnell wachsenden Unternehmen. Da wird irgendwann die erste Führungsebene eingezogen. Die ersten Teamleiter werden angestellt und wir haben das analoge mit KI gemacht. Jürgen war unser erster KI-Teamleiter, wenn du so möchtest, dessen einzige Aufgabe darin besteht, die anderen im Bereich Content Marketing anzuleiten, zu überprüfen, Feedback zu geben und was eben Führungskräfte sonst so machen. Jürgen leitet heute das Marketing-Team und es ist genauso strukturiert, wie du es gerade skizziert hast. Das heißt, wir haben für jede Plattform einen Experten. Hansi ist das für LinkedIn, Lars macht zum Beispiel Instagram, Lea schreibt unseren Podcast, Paula, unser Newsletter, Paula macht unseren Podcast in meiner Stimme auf Deutsch und Englisch. Da bin ich nicht im Interview-Format, wie wir beide das sind, sondern sind immer fünf Minuten über spannende KI-Themen. Und die schreibt nicht nur die Skripte. Die spricht das auch ein und die kümmert sich um die Veröffentlichung auf Spotify und Apple Podcasts, dass wir es eben nicht tun müssen. So ein Team, inklusive Menschen oder KIs gewissermaßen, die dann die Recherche betreiben, die neue wissenschaftliche Studien raussuchen, die sich Trends anschauen, was gerade auf Social Media viral geht, das muss geführt werden. Und Jürgens Aufgabe ist genau das, wie ein Chefredakteur, delegiert der montags die Aufgaben, überprüft die, gibt Feedback. lässt Sachen vorschreiben, schaut, dass die dann auch gefeedbackt werden, wiederum von Nora und Sven, dass das alles ein gutes Schema folgt. Und dann, wenn die mit allen Inhalten für die Folgewoche fertig sind, kommen die erst auf uns zu und sagen, wir brauchen hier Feedback, bitte schaut mal drauf, bevor wir irgendwas veröffentlichen.
Joël Kaczmarek: Crazy, aber da können wir uns ja mal weiterhangeln, dann von einem Content-Marketing-Medium zum nächsten. Also Social war ja so Haken hinter, jetzt hast du gerade Newsletter erwähnt. Wie läuft das, dass so eine Lea quasi das Ding komplett textet und auch, also denkt sie sich auch das Thema aus und recherchiert das oder gibst du was vor?
Dominic von Proeck: Das gibt Jürgen vor. Also gewissermaßen läuft das so, wir haben diese beiden Rechercheure. Das sind einmal Nina, die wissenschaftliche Paper recherchiert und das sind Torben, der die Trends sucht. Also Trend-Torben, wie er bei uns heißt. Und die kommen Montagmorgens um 9 Uhr und sagen zu Jürgen, pass mal auf Jürgen, wir haben hier ein Potpourri aus spannenden Themen zusammengesucht. was für die Brand, Leaders of AI, für die Themen, zu denen wir uns positionieren, gut passen könnte. Und Jürgen schaut dann drauf, macht so eine Compliance-Prüfung und schaut, ist das wirklich markentreu, passt das für uns, was ist da wirklich das Spannendste? Und mit den Informationen, mit dieser Auswahl geht Jürgen zu Debbie. Das ist unsere reale Head of Community, der einzig echte Mensch in diesem Prozess. Und Debbie schaut drauf und sagt, pass mal auf, Jürgen, finde ich gut, finde ich gut. Aber da haben wir noch ein eigenes White Paper. Und hier war der Dominic. bei einem spannenden Interview, nehmt diese Themen bitte auch mal mit. Und dann läuft der Jürgen eben los und verteilt diese Aufgaben dahinter. Das heißt, er brieft dann Lea und sagt, Lea, pass mal auf, Newsletter, folgendes Paper hätte ich da gerne drin, hier das White Paper von DSO4EIN mit dazu und bitte eine Verlinkung zum Podcast von digital kompakt mit reinnehmen. Und mit dem Briefing schreibt sie das dann, sie weiß genau, wie diese Inhaltsformate auszusehen haben. verlinkt entsprechend und sie erarbeitet dann aber auch das Design der Bilder, dass sie auch in dem Corporate Identity entsprechend sind für diesen Newsletter und schaut auch, dass der gepostet wird. Also sie übernimmt wirklich diese Aufgaben. aber end-to-end.
Joël Kaczmarek: Du hast gerade gesagt, die weiß genau, wie sie das aufzubereiten hat. Woher weiß sie das denn?
Dominic von Proeck: In dem, wie ihr das gesagt habt. Also das kann man sich als Prozess am besten so vorstellen, wenn ihr jetzt heute anfangen würdet, diesen Prozess auszulagern an eine Agentur. Also ihr habt eine Agentur, die kümmert sich darum, für euch diesen ganzen Content bereitzustellen. Wie würdet ihr diese Agentur trainieren, dass die die Werte des Unternehmens verstehen? Wie ihr euch nach außen positioniert? Was eure Tone of Voice ist? Wie euer... Corporate Design und der Leitfaden, der Schrift, der Farben, der Bilder und so weiter aussieht. Das heißt, ihr würdet ja auch diese Agentur von A bis Z versuchen zu briefen und genau diese Informationen inklusive der Beispiele und ich kann das nur so häufig wie möglich betonen, die Beispiele machen den ganz großen Unterschied aus, würdest du auch eine Agentur reinholen und genau diese Herangehensweise muss man mit KI machen.
Joël Kaczmarek: Und jetzt weiß ich ja von dir, du hast mir erzählt, dass du auch schon mal mit personalisierten Newslettern experimentiert hast oder zumindest dich mal da eingelesen hast. Was gibt denn da so? Also wenn ich jetzt einen anderen Newsletter bekomme von deiner Lea als du?
Dominic von Proeck: Ja, super spannendes Thema. Wir haben ein eigenes Innovationslabor ins Leben gerufen, gemeinsam mit Microsoft, EY und Virtual Identity. Und da treffen wir uns ein paar Mal im Jahr, schmeißen ein paar KI-Nerds zusammen und überlegen uns ein Thema. und versuchen die Grenzen von dem, was mit generativer KI möglich ist, zu sprengen. Meistens gibt es dann hinterher ein Whitepaper und dann sprechen wir sowohl darüber, was gut funktioniert hat, aber wir sprechen auch darüber, was heute noch problematisch ist oder wo die Technologie einfach noch nicht so weit ist. Und im Zuge dieser Arbeit haben wir ein Whitepaper erarbeitet, das heißt der personalisierteste Newsletter der Welt, bei der die Idee ist, eben nicht einen an 10.000 zu verschicken, sondern 10.000 E-Mails an 10.000. So, das war jetzt erstmal die Arbeitsthese. Und wir hatten dann verschiedene Varianten aufgebaut und versucht zu personalisieren. Ich muss sagen, die Technologie ist definitiv an dem Punkt, dass sie das gut hinbekommt. Die Frage, die man sich als Brand stellen muss, das war so ein bisschen auch die Herausforderung, ist auf Basis welcher Daten personalisiert man eigentlich? Also personalisiere ich, weil ich in unserer Kundendatenbank über Joël einfach ein bisschen was weiß. Personalisiere ich darüber, weil ich sehe, wie du bisher Newsletter von uns gelesen hast, was sind denn die Links, die du besonders geklickt hast, wo hast du die größte Verweildauer bei gewissen Themen, welche Betreff hattest du mehr geklickt als andere beispielsweise, welchen Call-to-Action bist du darauf eingegangen und haben dann angefangen, so ein erstes selbstlernendes System zu testen. Die große Schwierigkeit ist, wenn du 10.000 E-Mails an 10.000 Kunden rausschickst, dann musst du dir schon sehr sicher sein, dass das alles einigermaßen compliant ist. Das heißt, du musst eine gute KI haben, die als Sheriff da drauf schaut und überprüft, dass das auch wirklich alles konform ist, weil du bist nicht mehr in der Lage, das alles zu überprüfen. Und das ist sicher ein Punkt, wo man als Brand abwägen muss, wie groß ist denn der Risikoappetit, dass vielleicht von 10.000 auch 30 eine E-Mail bekommen, die vielleicht nicht so ideal ist, wie man sich das vorgestellt hat. Wir glauben eben auf Basis dessen, was da möglich ist, dass die Tendenz sehr, sehr stark dahin gehen wird und dass Kunden die feste Erwartungshaltung an eine Brand haben werden, dass ich nicht einfach, weiß ich nicht, einen Newsletter bekomme, wo die neuesten Messer angepriesen werden, dabei bin ich auf der Suche nach einer Pfanne, sondern dass das immer passend für mich ist.
Joël Kaczmarek: Spannend. Und sag mal, du hast ja eben auch deinen Podcast erwähnt. Also das ist wirklich so, dass du quasi aus den Inhalten, die du so einspeist, dann auch einen kompletten Podcast aufnehmen lässt. Wie performt denn das Ding so?
Dominic von Proeck: Also man muss erstmal dazu sagen, Joël, an deinen komme ich natürlich nicht ran. Also das habe ich immer vorweggeschickt, muss man ganz klar sagen. Das ist so ein kleines Projekt, weil wir einfach zeigen wollen, was mit KI heute schon möglich ist. Wir haben pro Folge knapp 1000 Hörer, die sich das anhören. Also okay, würde ich mal sagen, aber auch nicht mehr als das. Ja,
Joël Kaczmarek: doch, doch, je nach Nische ist es gut.
Dominic von Proeck: Okay. Und die Idee ist eben, dass wir sagen, wir wollen, ich weiß nicht, wie die deutsche Variante davon ist, aber diese Watercooler-Gespräche wollen wir einfach spannender machen. Das heißt, wenn Leute im Büro in die Kaffeeküche gehen und dann eben so dieses, Mensch, hast du eigentlich schon mal mitbekommen, das? Wusstest du, dass in China Verstorbene heute als KI-Version angelegt werden, damit man die Trauer besser bewältigen kann und für ein Jahr lang quasi diese Person nochmal an die Seite gestellt bekommt, sich digital mit ihnen auszutauschen? Und dann spreche ich eben fünf Minuten in dem Podcast. über so ein Thema und wir bereiten das entsprechend auf. Man muss allerdings sagen, dass ich mit dem Podcast ich de facto nichts mehr zu tun habe, außer dass ich meine Stimme ihm geliehen habe oder ihr geliehen habe, weil das eben genau in diesem Prozess mit drin ist. Paula schnappt sich das, bekommt das Prüfung von Jürgen, die spannenden Inhalte kommen von Nina, die meistens irgendwelche Paper gefunden hat, in denen so ein Thema aufbereitet wird, erarbeiten das. Wir hören natürlich rein. Das ist ganz wichtig und das kann ich auch als Message nicht oft genug sagen. Nichts verlässt dieses Unternehmen, bei dem wir nicht drauf geschaut haben, aber ist etwas, wo man zeigen kann, was mit KI heute schon möglich ist. Und Spotify, unseres Wissens nach, arbeitet ja sehr stark daran, personalisierte Podcast zu haben. Das heißt, dass ich mich auch in solche Podcast wie dieses hier einschalten kann und sage, Joël, war eine super Frage, ich hätte noch eine Anschlussfrage an den Dominic und die Systeme darauf reagieren können. Also da können wir uns auch eine spannende Zukunft einstellen.
Joël Kaczmarek: Ja, weil ich bin natürlich neugierig auf das Marketing in Content-Form, die natürlich ein bisschen anspruchsvoller sind als jetzt reiner Text. Das heißt, Podcast ist ja schon mal ein krasses Level. Das nächste ist ja so Video. Da gilt ja auch ganz, ganz viel. Also du hast natürlich die ganzen Geschichten, sowas wie Sora oder wie, wie heißt die von Google, Veo. Veo,
Dominic von Proeck: ja.
Joël Kaczmarek: Danke. Dann kannst du ja auch hier mit ElevenLabs ganz viel machen. Was beobachtest du denn so aus Marketing-Perspektive im Videobereich inzwischen?
Dominic von Proeck: Ja, also man muss erst mal sagen, auch da gilt wieder diese Geschwindigkeit, die KI vorlegt, ist eben unvergleichlich und historisch wirklich einmalig von dem, was wir heute sehen. Jetzt gerade erst kam die neue Version von Sora raus, die OpenAI veröffentlicht hat, eigentlich als Folge und Konsequenz dessen, was wir in den letzten Monaten von, wie du gesagt hast, Veo von Google gesehen haben, aber auch Kling in der neuesten Version. Das ist die chinesische Variante, die auch herausragend gut ist, muss man sagen. Also... Die Qualität ist unglaublich, vor allem, weil wir heute an einem Punkt sind, wo wir von beschriebenem Text zu einem völlig fertig vertont und geschnittenen Video kommen können. Und das ist schon wirklich sehr außergewöhnlich, welchen Stand wir da heute erleben. Und ich sehe immer häufiger jetzt auf TikTok, Instagram und Co. Influencer, die rein KI-basiert sind. bei denen eben auch viele Videos und Identitäten und auch diese Konsistenz getragen wird. Also dass diese Influencer auch immer ähnlich aussieht zu dem, wie ich es in den anderen Videos oder anderen Bildern gesehen habe. Und ich glaube, das große Außergewöhnlich ist tatsächlich, dass diese Stimme so perfekt auf dieses Video passt. Also ich hatte dazu vor vier Wochen ein Video gesehen, das können wir gerne auch mal verlinken, von den Door Brothers, die einen Influencer-Movie gemacht haben über den Weltuntergang. Und währenddessen sieht man die ganze Zeit irgendwelche Nachrichtensender, die diese Influencer interviewen, während sie am Ort des Geschehens sind und die dazu irgendwelche Statements rausgeben. Und es wirkt so surreal, wie realistisch das aussieht. Und es ist rein aus Text entstanden. Insofern fällt es mir jetzt nicht so schwer, mir das vorzustellen, dass wir immer mehr Werbung sehen werden, die komplett KI generiert ist. Ja, es gibt ja... große Brands, die das heute schon machen. Toys“R”Us hat sich da so ein bisschen eingelegt. Da war die Technologie noch nicht ganz so weit, aber die haben das zumindest schon mal probiert. Wir sehen aber ganz viel so User-Generated-Content. Also wenn jemand sagt, ich habe die Creme ausprobiert, fand ich mega. Das explodiert gerade in den Staaten, dieses Thema. Und es gibt gerade viele so No-Name-Brands, die damit ein unfassbares Geld schreiben, weil die Konvertierung einfach unglaublich gut ist, weil sie sehr viel schneller, sehr viel spezifischer vermeintliche Testimonials auf den Markt geben können.
Joël Kaczmarek: Ist schon ein bisschen bitter, ne? Also ich kriege ganz oft Sachen angezeigt von irgendwelchen Prominenten, dann habe ich irgendwie die Stimme von Matt Damon, der irgendwas erzählt und du siehst, es ist so zusammengestückelt aus irgendwelchen Videoauftritten von dem und unecht und so. Also noch hört man es ja auch, aber dann sind wir halt nicht mehr weit weg von Deepfakes, von daher. Mei, schauen wir mal, was uns da noch so erwartet. Ja,
Dominic von Proeck: aber spannender Punkt, oder? Also ich stelle mir nicht auf die Frage, warum es in Spam-Mails nach wie vor so schlecht ist. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich so ätzende Spam-Mails bekomme.
Joël Kaczmarek: Stimmt. Also zum Glück, aber ja, hast du recht, warum der nigerianische Prinz immer noch seine Mails verschickt. Nein, aber was ja natürlich insgesamt da drin steckt, und da können wir ja langsam auch mal so in vielleicht so Agenturthemen reinkommen, bevor wir dann auch mehr in Richtung Performance-Marketing beabdriften. Das ist ja so das, wofür du sonst Agenturen nämlich geholt hättest, Design oder auch Creatives zu erstellen. Glaubst du, dass es noch in Zukunft großartig Agenturen geben wird, die im Marketingbereich Creatives entwickeln? Oder macht das eigentlich der Kunde perspektivisch mit KI selbst?
Dominic von Proeck: Also wenn wir in die Zahlen und in die Statistiken schauen, sehen wir gerade eine Verschiebung. Ehrlicherweise. Also Upwork und Co. hat dazu mal große Zahlen rausgegeben, wofür Freelancer gerade auch im Marketingbereich noch beauftragt werden. Und wir sehen den Shift weggehen von der Beauftragung zu kannst du mir das Creative erstellen, hin zu wir haben ein Creative erstellt, kannst du mal mit deiner Erfahrung drauf schauen, welche Fehler wir gemacht haben, was wir besser machen können. Also es gab ja auch diverse Leute, die gesagt haben Copywriting ist tot, das kann jetzt alles die KI. Was wir aber sehen ist, dass erfahrene gute Copywriter immer häufiger geholt werden, um die Basis zu legen, also einen guten Brand Guide zu schreiben, eine gute Tone of Voice zu entwickeln, sehr gute Beispiele zu erarbeiten, die man dann wieder als Grundlage und als Briefing nutzt, um die KI das erarbeiten zu lassen. Das heißt, wir erleben einen starken Shift vor allem in den angesächsischen Ländern hinzu, du änderst eigentlich stärker deine Rolle zum strategischen Konzeptionellen. Ich glaube, dass dort auch... die Agenturen ihren Wert behalten werden. Und diese Variante, die wesentlich operativer ist, die sehen wir zumindest aktuell heute verschwinden. Und ich glaube auch, dass das bis auf ein paar Outstanding-Topics auch so sein wird. Also es wird Leute geben, die herausragende Designers sind, die einen so unverkennbaren Stil haben, dass ich mir das einfach als Marke leisten möchte, von dieser Person das zu bekommen und auch diesen Look in Field zu haben. Und ich glaube aber, dass in der Masse wesentlich mehr Beratungsgeschäft und Einordnung konzeptioneller Natur stattfinden.
Joël Kaczmarek: Ich meine, du schulst ja Unternehmen durch und durch, das ist ja dein Job. Siehst du, dass die das eher selbst machen oder holen sie sich trotzdem nochmal Profis? Weil ich habe irgendwie einen Bekannten, den lieben GAIOrg, der hat ja auch schon viele Folgen hier gemacht zum Thema Bild-KI. Der ist halt einfach nochmal drei Etagen krasser, wenn es darum geht, eine Kaffeemaschine mit den neuen Sumatra-Bohnen in einem Dschungel dastehen zu lassen. Also holen die sich dann eher mal so einen Freelancer oder haben irgendwie ein Team-Member, was sie darauf schulen?
Dominic von Proeck: Ich glaube, das ist eine Frage der Priorität des Projekts. Also wenn das wirklich eine große, wichtige Kampagne ist, dann holt man sich eben genau den GAIOrg und dann willst du den Profi haben, der aus der Zusammenarbeit mit der KI nochmal viel mehr rausholt, als du das wahrscheinlich könntest. Das haben wir auch gemacht. Also bei uns auf der Lernplattform, wir lassen alles in so einem fiktiven Unternehmen laufen, bei denen diese Fallstudien erarbeitet werden. Das heißt Y-Space. Der größte Konkurrent von SpaceX sozusagen und die Frage stellt, müssen wir eigentlich jetzt irgendwie in den Weltraum oder nicht? Und da haben wir auch mit Profis zusammengearbeitet, die uns dabei geholfen haben, wirklich herausragend gutes Videomaterial mit der KI zu erstellen, beispielsweise extrem gute Trailer zu bauen, super Bildwelten zu erstellen, die wirklich episch aussehen, weil die Profis holen nochmal was ganz anderes raus. Aber ob ich jetzt im Alltag überall den Profi brauche? Das ist halt eben das, wo wir aktuell ein Fragezeichen haben.
Joël Kaczmarek: Ein anderer Bereich, wo man vielleicht auch bisher auf externe Hilfe zurückgreift, weil immer interessant ist, was da mit KI-Agenten geht, wäre so Marktforschung. Weil wenn ich jetzt irgendwie eine Kampagne bauen möchte, dann ist ja vielleicht manchmal einfach relevant, okay, wie reagiert denn jetzt gerade POC auf folgende visuelle Sachen? Oder Gen Z mögen die eher diese Tonalität oder jene? Das heißt, würdest du so bei Marktforschung, oder hast du da schon was gesehen, was sich da so tut in Sachen KI?
Dominic von Proeck: Ja, wir machen das selber sehr viel. Also der Fachbereich nennt sich Silicon Sampling, für diejenigen, die das interessiert und da tiefer einsteigen wollen. Das ist quasi Marktforschung mit KI. Und da gibt es unterschiedlichste Ansätze. Einer ist, dass man eben, wie vorhin mal kurz angesprochen, wie mit Nora, dass man seine eigenen Kunden als KI-Personas anlegt. Also quasi Assistenten, die sich genau verhalten wie eine aufstrebende Führungskraft in einem mittelständischen Unternehmen, die in ihrer Freizeit gerne häkelt. und abends Aperol Spritz trinkt oder so. Und die verhält sich dann so und die schalte ich überall mit rein und frage die um Feedback, bitte die um Feedback, um Einordnung zu bekommen. Man kann das dann auch nochmal eine Stufe höher setzen. Wir wissen von Brands in Deutschland, die mittlerweile ihre ganzen Creatives vorher von der KI entscheiden lassen. Also die KI ist in der Marktforschung nicht so gut, wenn es um absolute Aussagen geht, aber ist wohl sehr treffsicher. wenn es um A-B-Vergleiche geht oder A-B-C-D-Vergleiche. Das heißt, ich sage, Mensch, für die Winterkampagne würden wir das Bild nehmen oder jenes. Was meinst du denn kommt besser an bei der gewünschten Zielgruppe? Bei solchen Vorhersagen ist die KI relativ präzise. Dazu wird auch in Deutschland sehr intensiv geforscht. Also Prof. Dr. Monika Imschloss war lange Zeit an der Leuphana Universität, ist jetzt in Hagen. Die forscht sehr federführend in diesem Bereich und zeigt eben genau auch diese multisensorischen Themen, auch wenn es um Geschmack, Sound, Gefühl und ähnliches geht, wie gut die KI solche Einschätzungen heute schon treffen kann. Und wir hatten einen ehemaligen Teilnehmer, Thomas Ehrenfeld, der das im Bereich der demografischen Marktforschung macht. Und... den Wahl-O-Mat und das letzte Ergebnis der Bundestagswahl, ich glaube, um 1% Abweichung vorhersagen konnte, weil er mit der KI vorher diese Varianten durchgespielt hat. Also, das ist keine Garantie, dass das immer so ist und immer so präzise ist, aber ich glaube, es ist für ein sehr kostengünstiges, schnelles Feedback wirklich sehr, sehr smart, entbindet aber nicht der Pflicht, weiter mit seinen Kunden zu reden und auch ernsthaft das Feedback einzuholen.
Joël Kaczmarek: Ja, guck, könnte man was Politisches draus machen, wenn der Söder dann hier seine personalisierten Videos nicht mehr machen will. Könnte er sich aber beraten lassen. Was müsste ich bei der und der Zielgruppe sagen, damit die mich wählen? Und was muss ich bei den Omis sagen und was bei den Jungen? Und so, siehst du, guck, so läuft es. Ja,
Dominic von Proeck: 100 Prozent. Gar keine Frage.
Joël Kaczmarek: Aber du merkst ja auch, wir hangeln uns ja hier jetzt sozusagen schon so langsam auch rüber in Richtung Performance-Marketing, weil wir haben jetzt viel so über Creative-Verstellung geredet und jetzt mal so ein bisschen Datenverständnis entwickeln oder auch Trend-Scouting und Co. Performance-Marketing ist ja sowas, da ist ja sowieso schon ganz viel mit Toolings passiert. Und ich frage mich ja, wenn jetzt KI da noch draufgeworfen wird, ob da nicht sozusagen sowieso nochmal ganz viel umgegraben wird. Was ist denn da so los, wenn ich jetzt KI-Agenten im Performance-Marketing mir anschaue?
Dominic von Proeck: Ja, also da gibt es heute schon Brands, die da sehr intensiv drin sind. Die sagen irgendwie sowas mit Podcast, das ist irgendwie aus den 90ern. Sondern was die machen ist, die lassen sich aufgrund dieser Möglichkeiten, solche Creatives zu erstellen und damit ein anderes Testing für Performance hinzubekommen, die lassen sich halt gleich 100 Varianten bauen. und lassen die erst mal gegeneinander antreten und dann eben solche Gewinner sehr schnell zu etablieren und dann eben nach draußen zu gehen und zu sehen, wer performt denn wirklich am besten am Markt. Also das mal so als Grundhypothese und Idee, die da mit dahinter steckt, weil die gute Copy, das gute Creative, ja das ist ja schon der halbe Weg, muss man sagen, wenn man jetzt rein auf Performance schaut. Und Meta hat sich da ganz klar positioniert, muss man sagen. Die bauen daran und etablieren immer stärker jetzt ein System, bei dem die Idee ist, Du gibst eigentlich nur noch Geld rein und alles andere übernehmen sie für dich. Sie bauen die Creatives, sie schreiben die Copies, sie spielen das der richtigen Zielgruppe aus. Sie kümmern sich darum, dass dieses Produkt verkauft wird. Also das ist das ganz klar erklärte Ziel und so hat sich Zuckerberg auch positioniert dazu, zu sagen, wir sind der große Performance Agent Killer oder Agentur Killer, weil wir dieses Thema besser spielen können und mehr Daten haben als alle anderen und wissen, wie unsere Plattform funktioniert. Ist im ersten Schritt erstmal sehr glaubhaft, ja. Also er investiert Milliarden in KI, er hat die Daten, sehe ich als realistisches Szenario.
Joël Kaczmarek: Ja, gleichzeitig habe ich so ein bisschen Sorge, also wie du da eigentlich noch eine Brand-Identität aufrechterhältst. Weil wenn der sozusagen immer das ausspielt, was deine Zielgruppe hören will, muss das ja nicht mit dem Hand in Hand gehen, wie du ausgerichtet sein willst. Oder meinst du, da tut sich auch was, dass man da quasi, wie du es beschrieben hast, sozusagen Fallback-Mechanismen hat, dass darauf geachtet wird?
Dominic von Proeck: Nee, ich glaube, dass genau das der spannende Punkt sein wird. Also auch wenn wir darüber nachdenken, dass sich, wie Investmentbanker sagen, der Markt, der es kompiert, also quasi eine Gleichheit geschaffen wird, weil jeder jetzt super effizientes Performance-Marketing hat, es nicht mehr darauf ankommt, habe ich den besten Copywriter, finde ich die beste Designerin, um die Creatives zu erstellen, sondern es auf ganz andere Themen kommt, ist ja die Frage, was differenziert mich dann? Kommen wir dann plötzlich an ein Zeitalter, wo es um Produktexzellenz, um Serviceexzellenzen geht, wer kreiert die beste Wertschöpfung für Kunden? Wie wollen wir als Marke auch wahrgenommen werden? Lassen wir uns auf das Spiel ein oder nicht? Können wir uns erlauben, uns da nicht darauf einzulassen, wenn wir das Gefühl haben, wir werden da nicht gut genug repräsentiert? Ich glaube, das sind Fragen, die kann man heute schon antizipieren, dass die auf uns zukommen werden. Und könnte man sich ja mal die Frage stellen, was heißt das dann zukünftig für uns, wenn es um das Spiel geht, wie komme ich an meine Kunden ran? Also glaube ich, eine hochrelevante Frage, die man gar nicht zu spät anfangen sollte, intern zu diskutieren.
Joël Kaczmarek: Gut, ich meine, da sind wir auch bei einer angeknüpften Debatte, nämlich das ganze Thema SEO-GAIO. Also ich finde, da kann man zumindest gut rüberleiten, weil da ist ja auch ganz viel gerade im Werden. Wenn man jetzt Webseiten auf einmal nur noch so betrachtet, wie kann die denn eigentlich eine KI lesen, wenn ich den Online-Shop so optimiere, dass die KI bei mir gut bestellen kann und so weiter und so fort. Hast du so ein Big Picture dazu?
Dominic von Proeck: Ja, ich meine, die Frage, die ich mir schon stelle, in dem, wie die Entwicklung von KI gerade stattfindet, ist, ob die Art und Weise, wie wir heute Webseiten... erleben, ob noch was ist, was wir in den nächsten Jahren noch so empfinden werden. Also gehe ich überhaupt noch auf eine Website oder bin ich eher im Austausch mit meinem persönlichen Assistenten, der mir einfach die Informationen bereitstellt, die für mich relevant sind. Wir sehen das ja jetzt schon, OMR hatte dazu eine große... Ich habe eine große Auswertung gemacht in den Consumer Brands, dass immer häufiger der Abschlusspunkt ChatGPT ist. Also ich frage, was sind die besten Fernseher bis 250 Euro und lasse mir sofort ein ChatGPT aufbereiten. In Amerika kann ich es dann direkt auch aus ChatGPT schon heraus buchen. Also warum soll ich jetzt noch auf ein Vergleichsportal gehen, auf die Seite von MediaMarkt Saturn oder irgendeinem anderen Anbieter und mich dann lang durch irgendwelche Sachen durchforsten, wenn ich mir das Ganze so aufbereiten lassen kann. Also das ist schon eine Frage, die wir uns stellen. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass das die nächste Evolutionsstufe des Internet ist, dass Webseiten nur noch für KI-Agenten sind und so aufgebaut werden, dass sie sehr lesbar sind. Und aus meiner Sicht lohnt es auch, sich in diese Richtung irgendwann anzufangen aufzustellen. Aber, und das muss man auch ganz klar sagen, wenn es um das Thema GAIO oder GAIO oder wie es auch immer jetzt heißt, also quasi generative KI, kann deine Website lesen, geht, ist auch sehr viel Schmuh im Markt. Also es gibt sehr viele Anbieter, die meinen zu wissen, was man tun muss, damit man bei ChatGPT ganz oben ist und irgendwelche Tricks und hier bei Reddit noch mit drin geschrieben und idealerweise noch irgendwo eine Quelle bei Wikipedia mit rein, weil das mit einem anderen prozentualen Anteil in die Trainingsmodels kommt. Am Ende des Tages gelten so ein bisschen die alten SEO-Regeln. Das heißt, wer relevanten Content hat, der für die Zielgruppe gut ist, erhöht massiv die Wahrscheinlichkeit, dass auch ChatGPT und Co. sagt, digital kompakt ist ein geiler Podcast.
Joël Kaczmarek: Ich kann da nochmal verlinken. Da hast du vollkommen recht. Da braucht man aber auch keine Maschine zu, um das rauszukriegen, hoffe ich. Aber ich kann es dir auch nochmal verlinken. Ich glaube, wir haben schon drei Folgen gemacht nur zu KI-Suche. Und das war ähnlich wie das, was du gesagt hast. So die alten SEO-Disziplinen gelten noch, plus noch ein paar andere Dinge. Tja, da würde ich noch sagen, hatten wir aber einen bunten Ritt. Also wenn ich jetzt mal so mitgezählt habe, also alleine, du hattest Jürgen, du hattest Nora, du hattest Torben, du hast Sven, du hast... Paula, Lea, Lars, Hansi. Also da kommt schon ein bisschen was bei dir im Marketing-Team zusammen an Agenten. Vielen Dank erstmal so für diesen Impuls. Geil. Schau dich ja ein bisschen, was da alles geht. Man denkt immer so, man muss doch viel Handgemacht noch selber bringen, aber du kannst ja hier anscheinend belegen, dass es auch anders geht. Von daher vielen, vielen Dank. Haben wir noch was vergessen?
Dominic von Proeck: Nee, ich wäre nur noch mal zu sagen, deswegen braucht es Jürgen, ja, als Führungskraft, der die alle anleitet, weil sonst wird es nicht so funktioniert. Und ich glaube, der wichtigste Satz ist, Wir alle sind zukünftig Führungskräfte, die genau diese Teams anleiten müssen und die kontrollieren müssen. Und deswegen ist das eine wunderbare Zukunft.
Joël Kaczmarek: Cool. Danke dir und bis zum nächsten Mal, Dominic.
Dominic von Proeck: Danke dir, Joël.
Intro & Outro Speaker: Danke fürs Zuhören beim digital kompakt. Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.