K5-Special: Deutschlands größte Marktplätze in der Analyse

26. Juli 2022, mit Joel KaczmarekDominik Dommick

Dieses Transkript wurde maschinell erstellt. Wenn dir ein Fehler auffällt, schreib uns gerne zu diesem unter redaktion@digitalkompakt.de.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek, ich bin der Geschäftsführer von digital kompakt und digital kompakt ist der Podcast für digitale Strategien und Unternehmenserfolg. Und wir fangen mal mit drei kurzen Hinweisen an. Erster Hinweis, wie cool ist es bitte, mal wieder auf einer echten K5-Konferenz zu sein, nach so vielen Jahren ohne. Also an dieser Stelle mal ganz vielen Dank an Sven, Verena, an euch alle, die da hinter den Kulissen seid. Wir fühlen uns sehr gesegnet. Zweiter Hinweis, ich glaube, ihr habt es schon gemerkt, echt ganz coole Elefantenrunde. Und ich finde eine Sache vorneweg aber immer wichtig zu sagen, warum steht hier eigentlich keine Frau? Weil K5, Digital Compact, PAYBACK, wir alle stehen für Vielfalt. Und es lag in dem Fall mal daran, dass wir gesagt haben, wir wollen die größten Marktplätze haben. Und da hat der Zufall ergeben, dass das alles Herren waren. Nevertheless, nächstes Mal nehmen wir uns wieder vor, dass mehr Frauen sind. Und dritter Hinweis. Falls ihr früher weg müsst oder nochmal nachhören wollt oder dieses coole Gespräch euren Freunden mitteilen wollt, dann, wir nehmen das auch wieder als Podcast auf. Das heißt, das wird auch nochmal fleißig verlängert innerhalb von Digital Kompakt. Ihr könnt das also auch nochmal nachhören.

Dominik Dommick: Von meiner Seite, Dominik, ich bin Geschäftsführer bei PAYBACK. Wir machen seit jetzt, ich glaube, etwas über fünf Jahren dieses E-Commerce Powwow, wo wir immer versuchen, so E-Commerce-Segmente zu versammeln und dann darüber zu diskutieren, warum das spannend ist. Diesmal ist es, glaube ich, kein Segment, sondern es ist wirklich die Elefantenrunde geworden an der Stelle. Das freut mich sehr und deswegen bin ich sehr gespannt, wie sich die nächste Dreiviertelstunde entwickelt.

Joel Kaczmarek: Genau, machen wir eine ganz kurze Vorstellungsrunde, also in unserer Mitte, fast ein bisschen zwischen den Tischen, ich gehe mal ein Stück nach außen. für dich, ist der liebe Marc, Marc Opelt, der ist schon seit 2018 Vorsitzender des Bereichsvorstands bei Otto, sowohl auch fürs Marketing und wir sagen immer, er ist schon so lange bei Otto, dass sie darüber nachdenken, ihn zu adoptieren in der eigenen Familie, also vielleicht hat es ja auch bald nicht mehr Marc Opelt, sondern „Marc Otto“. Wir freuen uns sehr, dass du da bist.

Marc Opelt: Dankeschön.

Dominik Dommick: Dann haben wir den Oliver Klinck neben mir, Geschäftsführer bei eBay. Du warst 17 Jahre davor bei Otto, das hätte man dann ja auch schon fast adoptiert an der Stelle. Ich war mal fünf Jahre bei eBay, also insofern ist das dann auch alles immer ein bisschen durchgemischt. Schön, dass du da bist.

Oliver Klinck: Man trifft sich. Wir haben ja gerade gerätselt, irgendwie mehr als zehn Jahre kennen Marc und ich uns schon.

Joel Kaczmarek: Ja, guck mal, uns beide gebraucht, um euch mal zusammenzubringen hier. Sehr gut. Und last but not least, wir haben uns halt als Ziel gesetzt, wir wollen die größten Marktplätze da haben. Und da haben wir gedacht, okay, eine Ausnahme können wir machen, können auch jemanden kleineren nehmen. Und deswegen haben wir hier den lieben Markus mit dabei, mit Amazon. Er ein kleiner Nischenplayer. Nein, aber Spaß beiseite. Markus ist auch nach seiner Beraterkarriere zu Amazon gegangen und schon so lange da. Also dich müssen sie, glaube ich, auch schon assimiliert haben, wenn ich mich nicht täusche. Ich bin gespannt, was du zu erzählen hast. Schön, dass du da bist.

Markus Schöberl: Ja, hallo, herzlich willkommen. Ja, ich bin seit elf Jahren bei Amazon.

Joel Kaczmarek: Guck mal, ey. In Hundejahren, was man bei Startups ja immer rechnet, werden das schon über 70. Gut, fangen wir mal vielleicht ein bisschen basic an. Wir haben uns überlegt, dass wir mal mit Number Crunching beginnen. Ich weiß nicht, was ihr an Zahlen rauslässt. Aber was Dominik und ich uns so angeguckt haben, auch vom E-Commerce Retail Institute, würde ich jetzt mal schätzen, dass wir mal ein bisschen die Zahlen als Gefühl kriegen. Amazon haben wir bei einem GMV von ungefähr 14 bis 18 Milliarden taxiert. Magst du das kommentieren?

Markus Schöberl: Nein.

Joel Kaczmarek: Na gut, hätte ja sein können.

Markus Schöberl: In Deutschland oder in Bayern oder Aber nein.

Joel Kaczmarek: eBay, ich war ganz baff, ihr seid ja mittlerweile auch ERC gelistet seit kurzem, so 10 bis 12 Milliarden.

Oliver Klinck: Genau, nach ERI 12 Milliarden in Deutschland.

Joel Kaczmarek: Kommt es hin? Haben die gut recherchiert? Die sind ja eigentlich immer ein bisschen zu niedrig.

Oliver Klinck: Ist nicht weit entfernt, aber mehr darf ich auch nicht sagen.

Joel Kaczmarek: Na gut. Und Otto habe ich bei 4 bis 5 taxiert.

Marc Opelt: Letztes Jahr stand in der Presse auch 7.

Joel Kaczmarek: Na, guck mal. Gut, okay und vielleicht starten wir mal wirklich basic, ich weiß, man kommt sich ein bisschen dumm vor, wir sind auf einer E-Commerce-Konferenz und dann reden wir über Definitionen, aber ich würde gerne mal mit euch beginnen, was ihr eigentlich als Marktplatzansatz versteht, weil in meiner Denke ist es immer, dass ich Produkte gar nicht mehr wirklich vollständig finanziere, sondern quasi Anzeigenfläche vermiete, aber fangen wir mal mit Oliver an, wie definierst du denn für dich oder für euch als Team auch Marktplatz?

Oliver Klinck: Ja, wir haben uns vorhin schon unterhalten, das ist nicht eine einfache Definition, weil es sehr grau wird, aber es ist deutlich mehr als ein bisschen Anzeigefläche zu vermieten. Wir unterscheiden so ein bisschen zwischen den Managed Marketplaces, so wie Taobao, JD.com und Ebay oder Amazon oder AdOtto etc., wo wir deutlich mehr tun, an Sicherheit herzustellen für den Käufer und für den Verkäufer, was deutlich mehr als Anzeigefläche ist. Und deutlich mehr in das Managed-Thema auch wirklich hineingeht. Und dann gibt es natürlich auch viele Marktplätze, die weniger managen, die ja wirklich die Anzeigen, also es gibt ja auch eBay-Kleinanzeigen, da sagt der Name schon was darüber aus, wo halt deutlich weniger Management dabei ist, mit ein paar Vor- und ein paar Nachteilen. Aber Managed-Marketplace ist eigentlich das, wo wir alle drei uns gut zu Hause fühlen.

Joel Kaczmarek: Marc, so kurzer Einwand mal von dir, wie ordnet ihr das? Also

Marc Opelt: wir definieren das so, es ist erstmal ein Stück Software, was im Grunde genommen die ganzen Oberflächen zu unseren Endkund:innen managt und dort findet bei uns eben mittlerweile neben unserem eigenen Handelsgeschäft unser Partnergeschäft, der Marktplatz, statt, der oft verwechselt wird mit der Plattform an und für sich, aber das ist der Marktplatz und als dritte Erlössäule jetzt eben auch die Advertising Services und das ist unsere Plattform. Und im Grunde genommen stellen wir unsere Reichweiten jetzt unseren Partnern eben auch zur Verfügung. Das ist so, wie wir dieses System beschreiben würden.

Joel Kaczmarek: Und ihr seid ja gefühlt Wegbereiter für Marktplätze. Dich muss ich fast gar nicht fragen, wa?

Markus Schöberl: Ja, wobei unsere Definition oder auch meine Definition ist, erstmal wir sind der Amazon-Laden. Wir sind ein Store, deswegen kann ich auch mit dem Begriff Plattform gar nicht so viel anfangen. Amazon, wir sind selber Händler in diesem Laden, aber wir haben eben auch als Herzstück den Marktplatz und schon seit vielen, vielen Jahren. Und der zweite Teil der Definition ist auch, dass wir versuchen, das kundenorientierteste und kundenzentrierteste Unternehmen der Welt zu sein. Ob wir das sind, die Historie wird es zeigen, die Kunden werden es uns bestätigen. Aber das bestätigt und bestimmt auch sehr stark unser Handel und zwar für den gesamten Store, sowohl für Marketplace als auch eben unser Einzelhandelsgeschäft.

Joel Kaczmarek: Dominik, dich muss ich eigentlich auch fast nochmal fragen, also wenn ich es jetzt richtig auf dem Schirm habe, 31 Millionen Kunden, 10 Millionen aktive App-Installs, glaube ich, 600 Online-Stores, also eigentlich werdet ihr ja fast auch ein bisschen.

Dominik Dommick: Ja, wir sind wahrscheinlich wirklich ein bisschen im Marktplatz, ich möchte mir das nicht anmaßen, da den gleichen Terrain zu spielen, weil wir natürlich eher Stores bei uns als Marktplatz-Elemente haben und weniger Produkte, aber die Umsatzdurchdringung, die wir da haben, die liegt dann auch so bei 6 Milliarden, also insofern ist das dann schon auch eine E-Commerce-Dimension, die relevant ist, ja.

Joel Kaczmarek: Okay, also sechs, sieben, zwölf und du hast gesagt, allein in Bayern macht ihr irgendwie 14 bis 18, dann haben wir jetzt alle mal einen auf den Tisch gelegt, sehr schön. Tauchen wir doch mal vielleicht aktuell auch mal ein in die Marktsituation, weil ich glaube, alle, die hier sitzen, denen ist klar, 2022 ist so ein Stück weit so ein Jahr der Erweckung, Die fetten Jahre sind vorbei, hat man so ein bisschen gesagt, weil Ukraine-Krieg, Lieferproblematiken, dann irgendwie so Corona-Supereffekt, dann jetzt wieder so ein bisschen zurückgenommen. Was seht ihr denn gerade so als aktuelle Trends und Herausforderungen? Vielleicht fangen wir mit euch mal an, ihr seid ja eigentlich die Größten. Was beschäftigt euch in dieser Hinsicht?

Markus Schöberl: Ja, also war natürlich jetzt die letzten zwei Jahre eine sehr besondere Situation, auch sehr volatil, sehr unsicher, aber der Onlinehandel insgesamt hat einen ordentlichen Schwung erfahren. Wir haben auch sehr viel investiert in der Zeit, wir haben ja unsere Kapazitäten im Fulfillment verdoppelt weltweit, also sehr viele Logistikzentren gebaut, Sortierzentren und so weiter. Und wir dachten, 2022 kehrt jetzt Normalität ein. Ist nicht so, beschäftigt uns auch sehr. Wir wissen, dass es sehr viele Verkaufspartner beschäftigt, Kostendruck, Margendruck. Nicht jeder ist in der gleichen Situation, aber das ist schon so ein bisschen der rote Faden. Und ich kann natürlich jetzt nicht für jeden Verkaufspartner sprechen, aber ich kann ein bisschen Einblick geben, wie wir intern damit umgehen. Und wir machen das tatsächlich so. Natürlich schauen wir uns auch die Zahlen an, schauen uns die Umsätze an, Profitabilität. Wir schauen Und ein bisschen von dem Vorredner die Idee aufzunehmen, wir schauen sehr stark auf Long-Term Free Cashflow, wenn wir auch über Investitionsentscheidungen nachdenken. Aber primär fokussieren wir uns auf das, was wir Inputs nennen und das, woran wir glauben, dass es immer zählen wird. Und das ist für uns gute Preise, größtmögliche Auswahl, schnelle Verfügbarkeit und zuverlässige Lieferung. Und das war vor 20 Jahren. wahr und das ist auch, glaube ich, jetzt noch wahr und wir fokussieren uns deswegen darauf, weil das halt auch kontrollierbar ist. Also man kann sich wahnsinnig machen, man kann sich verrückt machen mit der Situation, wir können sie aber auch nicht prognostizieren und wir können die Umstände nicht ändern, aber wir können zumindest uns auf das fokussieren, was wir auch selber in der Hand haben und das heißt dann eben auch für den Marktplatz ganz speziell eben weitere Tools, weitere Features, noch bessere Programme und daran arbeiten wir.

Joel Kaczmarek: Aber seid ihr nicht daran schuld, dass das, was du gerade beschrieben hast, bei vielen gefühlt schon als Commodity wahrgenommen wird? Also ich habe den Eindruck, viele Marktplätze müssen mit euch eigentlich konkurrieren, dass sie genau das als den Standard mittlerweile schon beim Kunden bedienen. Kannst du dich in der Situation jetzt gerade damit noch hervortun?

Markus Schöberl: Ich weiß nicht, ob aus Kundensicht das Thema, ein Produkt zu finden, was ich auch suche und dann zu einem guten Preis zu bekommen, wirklich schnell und zuverlässig geliefert zu bekommen, eine Commodity ist. Ich glaube, das sind Werte, die zeitlos sind.

Joel Kaczmarek: Aber ich glaube, ihr habt die Leute dahin geführt, dass sie das irgendwie erwarten und dass ihr so der Benchmark seid. Weil Marc, wie geht es denn dir damit? Also was wir gerade beschrieben haben als Szenario, was ist denn da euer Blick drauf?

Marc Opelt: Also die letzten zwei Jahre waren natürlich für uns auch eine Achterbahn, die am Ende schon eine sehr hohe Geschwindigkeit hatte und für die gesamte Online-Branche auch sehr positiv war. Von den verschiedenen Wellen, das Zuhause auszustatten im Homeoffice, über die ganze Ausstattung mit Möbeln, dann den Garten zu verschönern, das haben wir natürlich alles auch zum Vorteil sozusagen für die KundInnen etc., aber auch für unser Wachstum nutzen können. und in dieser ganzen Zeit dann auch eben komplett im Homeoffice hat halt Otto auch noch, Vollgas gegeben in der Transformation. Also wir haben den Marktplatz 2020, der fing gerade an, als dann alle ins Homeoffice gegangen sind. Jetzt im ersten Jahr über eine Milliarde GMV. Also auch die Technologie, die wir gebaut haben, die funktioniert auch, die ist skalierbar. Wir haben das Sortiment in der Zeit auch dramatisch hochgefahren. Innerhalb von einem Jahr über 10 Millionen zusätzliche Artikel. Also für unser Verhältnis gigantisch durchskaliert. Und jetzt ist natürlich schon so, wie soll ich sagen, leichter Hangover, um es mal nicht angemessen zu formulieren. Die Wahrheit ist, dass wir alle ja nicht nur E-Commercler oder zu dieser Branche gehören, sondern dass wir auch Menschen sind. Und genauso wie unsere KundInnen machen wir uns auch Sorgen. Ich bin ja schon wirklich, glaube ich, so lange dabei wie alle, die hier stehen. Aber das habe ich noch nicht. erlebt, dass sich eine Inflation initiiert sozusagen über hohe Energiepreise und dann durch den Angriffskrieg in der Ukraine, der ja vor unserer Haustür stattfindet mit dem, was wir alles erleben, auch bei den Flüchtlingen etc., dass das so hautnah ist. Und ich glaube, jeder Verbraucher spürt das jetzt an der Tankstelle, in der Gasabrechnung Und ich glaube, jeder Wettbewerber muss jetzt seinen Weg da finden und wir fahren so ein bisschen auf Sicht. In Summe muss man natürlich sagen, dass man dann als Anbieter, der ein sehr, sehr großes Angebot nicht nur durch sein eigenes Händlersystem bereitstellen muss, über seine eigenen Systeme, sondern eben auch einen Marktplatz hat, dass der da im Zweifel echte Wettbewerbsvorteile hat, weil wir haben ja auch parallel dazu Beschaffungsprobleme, die wir so noch nie gesehen haben. In den Lieferketten, in China, da werden ganze Branchen durch Knappheiten in einzelnen Materialien lahmgelegt und da ist es schon gut, dann ist eben mal eine Farbe fahrlässig verwendbar. vereinfachen, von einem Toaster mal ausgefallen, da hast du noch 40 andere und insofern haben da schon Plattformen auch Wettbewerbsvorteile. Aber was wir jetzt sehen, natürlich wünschen wir, dass als allererstes mal der Krieg vielleicht ein Ende findet und dass die Inflation dann auch handelbar wird, zurückgeht und dass wir zu normalen Zeiten zurückkommen. Wenn du mich jetzt fragst, wann ist das der Fall, das kann ich dir nicht sagen.

Joel Kaczmarek: Oliver, als letzter Bunde, wie ist es bei eBay-Marktplatzteilnehmern? Waren die auch ähnlich hart getroffen?

Oliver Klinck: Ja, also wir haben auch gewonnen während der Zeit, wo Corona war. Aber ich will den Blick mal auf was anderes richten. Wir haben stationären Handel in Deutschland, der während Corona sehr stark gelitten hat und auch immer noch leidet und der auch nicht diesen erhofften Aufschwung aktuell sieht. Und das ist für uns bei eBay ganz wichtig, da zu unterstützen, weil wir haben eigentlich nur Kunden. Also wir haben keine Partner und Kunden, sondern wir haben nur Kunden. Und auch der Handel ist bei uns der Kunde. Und 50 Prozent, wir haben weit über 100.000 Händler allein in Deutschland, die bei uns verkaufen. Und 50 Prozent von denen haben stationären Hintergrund. Also sprich, haben entweder einen Laden und praktisch sind dann online gegangen oder sind online gegangen und haben dann einen Laden gegründet. Und insofern war in dem Moment, wo die Corona-Krise startete, uns sehr wichtig, wir haben zusammen mit dem HDE gearbeitet, da Unterstützungsprogramme zu machen, um diese Händler, wir haben das vorhin auch gesehen, online zu bringen. Das ist uns auch gut gelungen. Warum haben wir das gemacht? Nicht nur aus Gutwillen, sondern weil diese Händler uns Angebote bringen, die man halt sonst nicht so unbedingt findet. Und deswegen ist das auch ein strategisches, sehr wichtiges Feld für uns. Und klar, in den Kommunen haben wir durch Iberdeine Stadt zum Beispiel auch praktisch mehr Sichtbarkeit gegeben, um ihre Innenstädte zu fördern etc. Und das setzt sich halt, wie gesagt, fort. Also wir haben auf der einen Seite natürlich die Konsumentenbetroffenheit zurecht. Und auf der anderen Seite hat der stationäre Handel weiterhin Schwierigkeiten. Und da freut es mich zum Beispiel besonders, wir haben seit Anfang des Jahres so ungefähr 15.000 Händler noch dazu gewonnen. Und die haben alleine 150 Millionen neue Angebote eingestellt. Also sozusagen da ist eine ganze Menge an Bewegung. Deswegen sage ich das, weil ich vorhin auch diesen Vortrag noch kurz mitbekommen habe. Also es ist nicht so, es gibt immer noch viele Stationäre, die sagen, online is the evil und meine Kunden sind nicht online. Aber die sind eher die aussterbende Rasse. Also praktisch sehr viele gehen online und wir wollen die halt maximal dabei unterstützen. Das ist die andere Sicht. Die Kundensicht teile ich genauso, auch wie meine beiden Kollegen hier das gesagt haben. Aber man darf auch nicht die Händler vergessen. Wir sind auch Kunden und uns liegen halt die stationären Händler auch noch besonders am Herzen.

Joel Kaczmarek: Ja, aber interessanter Blick, weil wir alle natürlich immer sehr online-affin denken, die wir jetzt hier auf der Bühne stehen, aber ganz veritabel.

Dominik Dommick: Wir wissen jetzt auch, wo das Flughafenpersonal ist. Die haben alle jetzt in Ich habe bei euch aufgemacht und darum klappt das alles nicht mehr in Deutschland.

Oliver Klinck: Du wirst lachen, also ich kann jetzt nicht zum Thema Flughafenpersonal sagen, aber eine andere große Klientel unserer Kunden auf der Händlerseite sind halt Menschen, die sagen, okay, was mache ich denn jetzt? Ich möchte irgendwie ein Geschäft aufbauen und da sind ganz viele, die bei uns halt durchstarten. Ich habe auch hier ein paar getroffen, die irgendwann teilweise vor 10, 20 Jahren mal ein Geschäft aufgebaut haben, mittlerweile riesig sind, aber ja, das ist auch Ebay.

Joel Kaczmarek: Lass uns doch auch mal ruhig noch ein Stück weit spezifischer werden. Das heißt, Dominik und ich würden mit euch auch gerne mal so über aktuelle Strategien und Trends reden. Und in Vorbereitung auf unser Panel haben wir so darüber nachgedacht, was sind eigentlich die Prämissen, um erfolgreichen Marktplatz zu betreiben? Und wir haben immer überlegt, okay, man hat natürlich so das Thema, die Position der Stärke, die alle drei irgendwie ein Stück weit habt, also qua Größe was zu machen. Und es gibt ja so diesen schönen Satz, get big, get specialized or get out. Und wenn man sich mal so umguckt, was sonst so an Marktplätzen sich tummelt, ist man ja sehr schnell auch bei Spezialisierung. Also ich habe zum Beispiel an sowas gedacht wie Douglas mit Beauty-Produkten oder Thomann mit Audio, wo man sehr viel über den Service kommt oder MyToys mit Family-Commerce etc. Was sind denn so eure Hypothesen, wenn ihr jetzt mal den Menschen hier im Raum auch irgendwie so ein Gefühl gebt, wie wichtig ist denn zum Beispiel sowas wie Service, wie Produktkompetenz geworden?

Marc Opelt: Ja, also erst einmal grundsätzlich würde ich meinem Kollegen hier auch recht geben, Auswahlpreis und Verfügbarkeit und dann auch Genauigkeit in den Verfügbarkeitsangaben und die Verlässlichkeit ist am Ende des Tages das, was die Verbraucherin schon umtreibt. Aber darüber hinaus würde ich schon sagen, musst du dir sehr genau überlegen, also wir haben ja eigentlich im Moment eine Flut vom Banken. Plattform, also alles, was bei Dreiniger auf dem Baum ist, ist irgendwie eine Plattform. Aber ich glaube, du brauchst, wenn du nicht tatsächlich in einer Nische unterwegs bist, sondern große, breite Sortimente hast, brauchst du schon eine grundsätzliche Schwungmasse und Momentum an Besucherzahlen, um überhaupt Flywheel-Effekte, also sozusagen mehr Anbieter mit mehr Angebot treffen auf mehr KonsumentInnen etc. und dann beschleunigt sich das, um das überhaupt entfachen zu können. Und ich glaube, in der Dimension gibt es da nicht so viel in Deutschland mehr. Natürlich liegt in der Spezialisierung auch ein Reiz. Hans Thomann ist auch ein guter Freund von mir. Der hat es allen gezeigt, wie das geht, eine Nische praktisch komplett zu dominieren. Aber ich glaube, irgendwas dazwischen und so ein bisschen Marktplatz oder ein bisschen davon, das geht dauerhaft nicht gut. Weil du musst ja in deinen Erlösfunktionen auch irgendwie unabhängiger werden. Ich glaube, es ist sehr, sehr schwer, nach vorne ein ganzes Geschäft nur auf Marge zu basieren.

Dominik Dommick: Marc, vielleicht dann nochmal anschließend, gerade wenn du sagst Flywheel und wir gehen mal so ein bisschen aus dem Kern Produkt und Produktangebot heraus, auch ein Buzzword, das uns hier alle beschäftigt, ist nicht das klingelnde Telefon, sondern ist ja auch Retail Media. Und das geht ja letztendlich auch nur mit einer Flywheelgröße und einem gewissen Volumen. Was spielt das für eine Rolle? Ist das tatsächlich Kern oder ist das eine Ergänzung zu dem, worüber wir gerade sprechen?

Marc Opelt: Ich glaube, Retail Media wird immer verwechselt mit, du kannst bei mir irgendwie Displayflächen schalten und feste Werbeflächen. Ich glaube, Retail Media ist eben viel, viel mehr. Es erlaubt unseren Partnern, aber auch Dritten, Marken etc. Werbung zu machen und das insbesondere eben Full Funnel. Also wir haben ja verschiedene Produkte, die wir anbieten. Bieten vom Otto-Display-Netzwerk über die Target-Maschine etc. bis hin zu SBA tatsächlich auf unserer Plattform. Und das ist insofern viel mehr als nur Werbung schalten, weil natürlich die Partner ihr Geschäft sehr, sehr aktiv mit einer hohen Datentransparenz dann auf der Plattform eben auch steuern können. Und selber entlang auch einer Saison oder eines Geschäftsjahres dafür sorgen können, dass ihre Artikel auftreten. abfließen. Also wenn du früher einen Lagerbestand hattest und entlang der Saison hast du den abgewertet, zum Schluss zum Aufkäufer hast du jetzt noch ganz andere Möglichkeiten, viel, viel früher, zu einem viel früheren Zeitpunkt, deine Sortimente auch zu vermarkten. Ich glaube, Retail Media ist eine großartige Erweiterung von den Möglichkeiten, auf Plattformen Geschäfte zu machen. Übrigens, auch unser eigener Händler benutzt die Produkte von unserem Advertising Services.

Dominik Dommick: Was ja, da denke ich auch dazu kommt, wenn ich es aus der PAYBACK-Brille mir anschaue, so ein bisschen lästerlich könnte man ja auch sagen, wir alle sind hier irgendwie Plattformen, wo der Kunde oder die Kundin nicht hingeht, um sich Katzen- und Hundebilder anzugucken, sondern um tatsächlich irgendwas zu kaufen, sich Produkte anzuschauen. Dann ist natürlich Media in diesem Kontext auch per se viel Commerce näher, als wenn man das in die private Unterhaltung einmischt, so wie es damals beim TV gewesen ist oder jetzt wahrscheinlich auch auf Social-Media-Plattformen der Fall ist. Dadurch werdet ihr ja auch die guten Reaktionsraten an der Stelle sehen. Das habt ihr wahrscheinlich auch, oder?

Oliver Klinck: Ja, vielleicht zu dem ergänzen, was Marc gerade gesagt hat, zu sagen, ich glaube, wir alle drei sind da ja auf allen Spielfeldern unterwegs. Was vielleicht ein bisschen auch spezifisch noch bei eBay dazu kommt, ist, wir bieten halt unseren Händlern auch die Möglichkeit, CRM direkt für Kunden zu machen. Also praktisch direkt auf den Kunden zuzugehen, der auf unserer Plattform ist und zu sagen, du hast schon mal bei uns gekauft, willst du nochmal kaufen, etc. Also es gibt eine ganze Menge Spielfelder. Also das Thema Advertising ist halt viel, viel umfassender, als man es im ersten Blick manchmal denkt.

Joel Kaczmarek: Aber Markus, magst du nochmal vielleicht auf die beiden Punkte, die wir gerade mit Marc durchgesprochen haben, eingehen? Also das eine war ja dieser Spezialisierungsgrad, wo er mit Flywheel lustigerweise eigentlich eine Amazon-Vokabel auch in den Mund genommen hat. Also der Faktor, den er gesagt hat, Verfügbarkeit, Preis, Transparenz etc. Wie wichtig setzt du das im Benchmark zum Thema Spezialisierung? Und vielleicht als zweites nochmal, wenn wir über Retail Media reden, es gibt ja durchaus auch immer Stimmen, die sagen, macht es überhaupt Sinn für mich, Werbung auf so einer Plattform zu schalten, weil am Ende gewinnt ja eher vor allem die Plattform. Wie sind denn so deine Haltungen zu den beiden Fragen?

Markus Schöberl: Ja, vielleicht nochmal ganz zurückgehend zu dem Ausgangspunkt der Frage, also auch Spezialisierung versus brauche ich eine Position der Stärke. Das ist immer lustig, das aus dem heutigen Zeitpunkt heraus zu beurteilen, aber was man glaube ich vergisst ist, wir haben ja mal als Händler angefangen. Wir waren mal Online-Buchhändler. Und wir haben damals mit dem Marktplatzgedanken angefangen in einer Phase oder kurz nach einer Phase, wo die Schlagzeilen waren Amazon.toast. Also wann geht Amazon, Amazon ist hops, damals so platzende Internetblase, die ganzen Diskussionen. Und wir haben versucht, so ein bisschen Auktionsmodell zu machen und schnell gemerkt, das klappt nicht so ganz. Dann haben wir versucht, den Marktplatz irgendwo so auf der Webseite zu verstecken erstmal, weil wir uns auch nicht sicher waren. Ist es aus Kundensicht gut oder nicht? Wie managen wir das? Wie stellen wir Qualität sicher? Und am Ende das Einzige, was funktioniert hat, ist, dass wir den Marktplatz voll in den Store integriert haben. und eben mit diesem Prinzip, es gibt eine Single Detail Page, also eine Produktteilseite, wo mehrere Angebote dranhängen, mit einer gewissen Logik, um den Kunden eine Empfehlung zu geben. Das war eigentlich der Startpunkt für die Erfolgsgeschichte. Und dann ist es aber auch so, also alles, was wir jetzt erreicht haben, ist ja nicht vom Himmel gefallen, sondern eben, weil wir verschiedenste Dinge investiert haben, innoviert haben, ausprobiert haben. Also wenn man da so ein paar Meilensteine anschaut wie FBA, das Fulfillment bei Amazon, das machen wir nicht. oder haben wir auch damals nicht angefangen, weil wir so gerne Logistik-Outsourcing machen wollten, sondern weil es halt Sinn macht aus Kundensicht, die gleiche Zuverlässigkeit und Liefergeschwindigkeit zu bekommen, als wenn ich bei Amazon selber bestelle. Oder Themen wie, dass ich sehr leicht international verkaufen kann, einmal ein Konto anmelden und dann EU-weit verkaufen, Amazon Business und all diese Dinge, das sind ja Dinge, die aus heutiger Sicht vielleicht uns geholfen haben, erfolgreich zu sein, aber wobei keine einzigen dieser Themen es im Vorhinein klar war, werden sie funktionieren. Und von daher kann ich nur darüber sprechen, was für uns gut funktioniert ist und das hat eben funktioniert, dass wir als Store agiert haben, dass wir durch Innovationen und Services versucht haben, den Verkaufspartnern neue Möglichkeiten zu bieten und wir sind der Everything Store. Deswegen kann ich zum Thema Spezialisierung relativ kurz. Wenig beitragen.

Joel Kaczmarek: Du wirst ja bestimmt aber auch oft angesprochen hier auf so einer Konferenz, wir überlegen auch einen Marktplatz aufzuziehen, sollten wir das tun, was sind deine Tipps und Tricks, was sagst du solchen Leuten?

Markus Schöberl: Genau das gleiche, was ich jetzt gesagt habe. Also ich muss mich dann immer kurz mal ausblenden, ich war ja auch mal Berater, habe tatsächlich auch so ein bisschen zum Thema E-Commerce, Multichannel, Omnichannel, all diese Buzzwords, die gab es auch 2006, 2007, 2008 schon. Aber in der Tat, ich kann nur darüber sprechen, was für uns funktioniert hat und ich glaube, das ist immer ganz gefährlich, von sich auf andere zu schließen oder von anderen auf sich. Unsere Strategie macht für Otto wahrscheinlich gar keinen Sinn oder teilweise und für eBay genauso und umgekehrt. Und deswegen ist auch, glaube ich, ganz, ganz wichtig, dass man nicht zu sehr darauf schaut, was andere machen. Natürlich immer ein bisschen Inspiration von anderen lernen ist fein, sondern aber vor allem sich halt selber überlegt, wo liegt denn eigentlich mein Mehrwert? Und für uns ist der Mehrwert, das klingt immer so platt, aber wir versuchen tatsächlich, der kundenfreundlichste Store zu sein mit allem, was dazugehört. Das ist nicht nur eine Worthülse, sondern da arbeiten wir jeden Tag dran.

Joel Kaczmarek: Ich wollte gerade sagen, du siehst so aus, da muss was raus bei dir.

Marc Opelt: Ich habe da einen gewissen Inindruck. Ich würde bei dem ganzen Thema, macht das denn noch Sinn, da Werbung zu schalten etc. Also alle Werbetreibenden in Deutschland, egal ob sie Händler sind, ob sie Marken sind, die machen das ja nicht seit gestern. Die haben ein Budget, die gucken da drauf und ziehen sich so viel wie möglich Zahlen, Daten, Facken und gucken, wo ihr ihre Werbe-Euro am besten angelegt ist. Und da bist du auf den Plattformen einfach gut unterwegs. Du bist sehr, sehr nah am Warenkorb dran. Bei Otto haben wir, wie gesagt, können wir den gesamten Funnel auch abbilden und zum Schluss kriegst du transparente Daten. Und da weicht sich ja auch extrem von den Marketing- oder den Werbenden die Perspektive bei den großen Markennamen auch auf, wo Budgets plötzlich durchlässiger werden, wo die Grenzen zwischen vertrieblichen Budgets und Marken-Marketing-Budgets sich auflegen und die wissen genau, wie sie ihre Kanäle steuern. und da ist eben Retail Media eine sehr, sehr effiziente und interessante Werbeform mittlerweile und das zeigen ja auch die Zahlen in Amerika, in Europa.

Joel Kaczmarek: Und ich meine vielleicht mal Nachfrage dazu, also letztes Thema zum Thema Retail Media, weil Markus meinte ja gerade, über allem steht Kundenzufriedenheit und so ein gewisser Service und so eine gewisse Flüssigkeit des Verkaufserlebnisses. Was ist denn so eure Wahrnehmung? Wie wirkt sich denn das ganze Thema Retail Media auf die Wahrnehmung des Kunden aus? Weil der hat ja auf einmal irgendwie, der gibt ein, ich suche die Kopfhörer von Bose und kriege dann erst mal zwei, drei asiatische Anbieter, bevor irgendwie nur was sich vertieft.

Marc Opelt: Unterschiedlich.

Oliver Klinck: Abgesehen davon würde ich auch da mal reingehen, also wer auch immer Werbung macht, muss natürlich auch das Ziel verfolgen und dafür sorgen wir selber auch, dass das relevant für den Kunden ist, weil sonst schmeißt er nur Geld raus. Also insofern, das Thema, was du gerade gesagt hast, taucht auf, aber in ganz absoluten Randgebieten und dann ist es eher so, dass dann ein anderer vielleicht seinen Job nicht richtig gemacht hat. Ansonsten passiert das nicht. Ansonsten ist es so, der Profi geht ja da hin und sagt, der Kunde hat irgendwie ein relevantes Bedürfnis und ich möchte ganz vorne dabei sein, um wahrgenommen zu werden. Und dann greift genau die ganzen Mechaniken, die Marc gerade gesagt hat. Es ist halt einer der effizientesten Kanäle, weil es so retail-nah, weil es so basket-nah ist, um Advertising zu schalten.

Marc Opelt: Also ich würde da gerne nochmal einhaken. Ich glaube, am Ende des Tages ist das alles nichts ohne eine sehr, sehr kompetitive Kundenleistung. Da sind wir wieder bei Auswahl, Preis, Verfügbarkeit. Nur du schaltest ja keine Werbung der Werbung willen oder des Budgets willens. Also wir haben bei Otto da eine Intent Recognition Maschine vorgeschaltet, die zuerst guckt, sind es grob Menschen, die vor allen Dingen sich inspirieren lassen wollen. Also je nach Warengruppe ist das sehr, sehr unterschiedlich. Oder die, die einen starken Zug direkt zum Artikel haben und dementsprechend verändern wir entlang des Weges auch den Userflow. Und ich glaube, da liegt eben genau der Reiz drin, weil am Ende des Tages geht es ja darum, praktisch den Intent der KundInnen am besten bedienen zu können. Und die sind, wenn du eben so eine gigantische Bandbreite von Sortimenten hast, höchst unterschiedlich.

Joel Kaczmarek: Gut, jetzt gibt es ja noch einen Elfmeter für dich eigentlich, Dominik, wenn wir über Spezialisierungen reden, wenn wir über Strategien und Trends reden. Das ist ja deine Haus- und Hofdisziplin Loyalty. Was siehst du denn da für Potenziale, wenn man jetzt mal hier schaut, wer auf der Bühne steht und welchen Impact das hat?

Dominik Dommick: Naja, es ist ja gar nicht so ein Elfmeter, weil wenn man mal durchgeht, eBay Plus, ihr habt glaube ich gerade Otto Up gelauncht und Prime hat man glaube ich auch schon mal gehört. dann ist Loyalty offensichtlich ein Thema für uns alle, wie wir hier stehen. Im Endeffekt, also aus meiner persönlichen Sicht, wir machen es halt in der Breite und nicht für einen Händler mit 600 Händlern von About You bis Zalando. Woraus ist das geboren? Irgendwo in den meisten Geschäften, die man sich anguckt, hat man irgendwie so einen groben Pareto. So 20 Prozent der Kunden machen 80 Prozent des Umsatz, manchmal ist es 10 und 90, manchmal ist es 30, 70, was auch immer. Aber das ist auf jeden Fall so, dass es einen Kern von Kunden gibt. die einen Riesenanteil des Umsatzes machen. Und wenn man das mit den, ich sage mal, sehr, sehr klassischen E-Commerce-Dimensionen bedient, so würde ich es jedenfalls definieren, immer eine Reacquisition macht oder immer nur versucht, die genau gleich anzusprechen, dann ist das halt nicht so besonders schlau. Also fängt man irgendwann an zu sagen, gerade die Wichtigsten und sowieso die ich schon habe, mit denen sollte ich irgendwie doch auf Loyalität setzen und auf Interaktion setzen, um sie stärker noch zu binden und da nochmal ein Upselling zu machen und die, die noch nicht so stark gebunden sind, da auch nochmal stärker hineinzubringen in dieses Feld. Ich glaube, das bedingt uns sehr. Irgendwo alle und ich glaube auch jeden E-Commercer bedingt das, weil sonst zahlt er halt für den gleichen Kunden fünfmal an Google und das ist vielleicht auch nicht ganz so schlau, auch wenn sie nicht auf der Bühne stehen. Und dann sind die Systeme natürlich alle ein bisschen anders. Wir sind alle sehr, sehr nett zueinander, deswegen vielleicht mal so ein bisschen getriggert. Der Prime ist ja so ein bisschen anders. Also ihr macht da ja nochmal ein bisschen mehr da drin mit Media-Vorteilen und so weiter. Kann das was, was wir anderen hier mit Loyalty machen? Die Kollegen neben dir und wir im Breiten, könnt ihr es besser? Wie schätzt du Prime ein? Wie wichtig ist es für euch? Was kommt da noch?

Markus Schöberl: Ich kenne tatsächlich die Spezifika eurer ganzen Vorteile und Programme nicht wirklich und ich bin auch nicht für Prime verantwortlich, von daher kurze Antwort kann ich dir, glaube ich, nicht sinnvoll beantworten. Aber ich kann gerne mal die Kollegen, wir können mal ein Interview mit den Kollegen, die das Prime-Programm verantworten.

Joel Kaczmarek: Aber du wirst noch ein Gefühl haben, welche Rolle Prime-Faktoren bei euren Marktplatzumsätzen spielen, oder?

Markus Schöberl: Habe ich natürlich, aber trotzdem kann ich nicht viel dazu sagen.

Dominik Dommick: Warum habt ihr es gelauncht, Marc, jetzt das Neue bei euch?

Marc Opelt: Also Otto Up ist jetzt in der Ausbaustufe ungefähr seit zwei Monaten aktiv und wir sind auch sehr zufrieden mit den Penetrationsraten im Programm. Ich würde gerne nochmal auf einen anderen Punkt gehen. Ich glaube, das große Loyalty-Programm ist, neben den Basisleistungen kommen jetzt eben auch noch zusätzliche Sachen. Ich hatte eben das Thema Inspiration am Wickel, aber das ganze Thema auch Wertewandel, also die Perspektive auf Nachhaltigkeit. Da werden Fragen gestellt, wo kauft ihr die Sachen eigentlich an, wo kommen die her? welche Händler sind bei euch, wo zahlen die Steuern. und ich glaube, das ist zwar ein absoluter Marathon, aber der kommt erst gerade richtig in Schwung und wir sehen das in unseren Marktforschungen, dass das ein immer stärker werdender, wie soll ich sagen, Sympathiepunkt oder ich tue mich schwer schon Kaufentscheidungsgrund zu sagen, weil am Ende des Tages, die Leute, die man vor dem Primemarkt interviewt, die Sagen vorher was anderes als nachher, aber das wird mittlerweile ein sehr, sehr dominantes Thema. und da versuchen wir eben in der gesamten Wertschöpfungskette von den ganzen logistischen Wegen, CO2-Footprint etc., den auch zu berechnen, da in den Warengruppen, wo es auch geht und natürlich auch in den ganzen Verpackungen etc. kompostierbar, dass hat man auch alles schon über Otto gelesen, Traceless etc., solche Sachen auch skalierbar dann nicht für sich selber nur zu machen, sondern auch für den Marktplatz. Also ich glaube, Nachhaltigkeit, Inspiration, sehr, sehr wichtige Themen, eben den klassischen.

Oliver Klinck: Jetzt habe ich Innendruck. Also das Thema Konsumenten, fragen sich, wer hier wie Steuern zahlt, ich glaube, das ist klar geregelt, es gibt klare Regularien, sozusagen Ebay ist ein Ebay GmbH Deutschland und so weiter und so weiter. Nehme ich weniger wahr, was ich wahrnehme, wo ich Max mal nur teile, ist, das Thema Nachhaltigkeit ist immer extrem nach oben getrieben. Das sehen wir auch bei uns an Nachfragen. Was extrem bei uns gewachsen ist, ist alles, was wir unter Restore und Refurb praktisch verkaufen. Neben dem, dass wir ja auch einen signifikanten Anteil C2C haben, also praktisch Consumer, Verkaufer und Consumer, wo natürlich auch der Anteil von gebrauchter Ware extrem hoch ist. Aber das, was extrem wächst, ist der wieder aufbereitete Ware. Und das hat halt zwei Gründe. Der eine Grund ist drei. Der eine Grund ist Nachhaltigkeit, weil das Beste ist Produktlebenszyklus verlängern. Das wissen auch die Käufer und sagen, bevor ich mir ein neues Gerät kaufe, kaufe ich mir wieder aufbereitetes. Das zweite ist Supply Chain-Knappheit, hatten wir vorhin schon. Bestimmte Sachen gibt es einfach nicht mehr in der richtigen Verfügbarkeit. Und dann kaufe ich mir halt das sozusagen einfach nochmal wieder aufbereitet, wenn es nicht das Neueste sein soll. Aber ich kriege halt dann statt ein iPhone X ein iPhone X-1 und wieder aufbereitet oder sogar ein iPhone X wieder aufbereitet. Und das dritte ist Value. Wir hatten das Thema auch gerade, was die Leute bewegt. Also am Ende des Tages natürlich schon, alle Konsumenten überlegen sich gerade, was gebe ich für Geld aus und was kann ich überhaupt noch ausgeben? Und das sind so drei Themen, die wir sehr stark im Konsumentenverhalten derzeit sehen.

Joel Kaczmarek: Bevor wir nochmal die letzte Viertelstunde nutzen, um auch mal über eure einzelnen Besonderheiten zu reden, wie ist denn das bei euch anderen? Also dieses Refurbished-Thema oder Pre-Loved, ich habe immer den Eindruck, das macht man so Alibi-mäßig, weil das zum guten Ton dazu gehört, aber gerechnet kriegt man die Cases nicht, oder?

Marc Opelt: Ich glaube, dass wir da erst am Anfang stehen. Also wir sehen zum Beispiel, wir haben jetzt die erste Mode-Kollektion gelauncht, die praktisch zu 100% recycelt ist und recycelbar ist. Also die ganzen Textilien sind so konstruiert, dass sie sofort, die können an uns zurückgegeben werden, aufbereitet werden. Die Knöpfe sind zum Beispiel verschraubt statt genietet etc., Und das funktioniert wunderbar. Das ist vor allen Dingen, wächst hier eine ganze Generation ran, die eben genau diese Fragen richtigerweise stellt. Und insofern stehen wir auch, was das ganze Thema Cycle-Commerce und Aufbereitung von Ware angeht, erst am Anfang. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.

Oliver Klinck: Aber es ist keine, also weil du es gerade so schön formuliert hast, so ein Nischenthema. Also wenn die zwölf Milliarden ungefähr stimmen, dann haben wir alleine in dem Geschäft nur in Deutschland über eine Milliarde. Und zwar ohne den C2C-Teil, sondern nur an wiederaufbereiteter Ware, die da in den Markt fließt. Da muss man sich vorstellen, das sind nicht nur Telefone, sondern das sind wiederaufbereitete Bohrmaschinen etc. Also alles das, was sich lohnt, wieder aufzubereiten. Und da sehen wir auch einen hohen Schwung an neuen Spezialisten kommen, die sich darauf spezialisieren. Und was man auch nicht vergessen darf, ist, wir sind ja auch noch das Retourenland in Deutschland. Ich Gott sei Dank nicht mehr. weil ich praktisch keine eigene Ware führe bei eBay Deutschland, aber ich kenne es auch aus meinen Otto-Zeiten, ist natürlich immer eine Herausforderung. Und ein guter Weg, das abzuschleusen, also gebrauchte Ware muss nicht 20 Jahre alt sein. Gebrauchte Ware kann das Ausstellungssteck sein. Gebrauchte Ware kann die Ware sein, sozusagen, die halt wieder zurückkommt, leichte Mängel hat, aber wieder in Verkehr gehen kann. Also insofern, das ist ein signifikantes, großes Thema, was halt durch die drei Themen Nachhaltigkeit, Value und Supply Chain Knappheit nochmal befeuert wird.

Joel Kaczmarek: Du nickst die ganze Zeit so gerade. Ihr müsst doch Schwierigkeiten haben, weil es nicht so standardisierbar ist, nicht indizierbar.

Markus Schöberl: Nee, ich meine, wir haben jetzt über verschiedene Aspekte gesprochen. Ich glaube, der eine ist in der Tat, Kunden sind vielfältig und haben unterschiedliche Interessen. Von daher, wir kriegen auch ganz viel Feedback. Das Thema Nachhaltigkeit ist definitiv ein Punkt, aber auch nicht für jeden Kunden und nicht zu jeder Zeit. Und deswegen bieten wir auch gewisse Optionen, zum Beispiel, dass ich als Kunde auch festlegen kann, Ich möchte all meine Amazon-Lieferungen nur an einem bestimmten Wochentag bekommen. Weiß, glaube ich, nicht unbedingt jeder. Also müssen wir vielleicht auch noch ein bisschen stärker bewerben, aber nur mal so als eine Facette. Und natürlich kriegen wir Applaus, wenn wir jetzt auch Plastik aus unseren Verpackungsmaterialien entfernt haben, was wir jetzt getan haben. Das Thema Used und Gebraucht, das, glaube ich, passt da auch ganz gut rein. Ich kann natürlich auch gebrauchte Artikel bei Amazon kaufen. Das Thema Used Fashion ist nochmal Speziell, auch mit speziellen Herausforderungen. Du hast vorhin Thomann erwähnt. Ich glaube, der Sven Schöderberg, der jetzt nicht mehr bei Thomann ist, aber hat das mal auch in dem Podcast ganz gut erläutert, warum Thomann keine gebrauchten Artikel auf der Webseite zulässt, weil das unter anderem auch deren Sorge war, die Qualität der Katalogdaten könnte dadurch beeinträchtigt werden. Es kann Herausforderungen mit sich bringen, jetzt nicht nur bei Fashion, sondern auch in anderen Bereichen mit dem Thema Design. Fälschung oder mit Kundenirritation, ist das jetzt wirklich ein Gebrauchtes oder ist es möglicherweise sogar ein nicht authentisches Produkt? Und von daher, das sind auch Themen, die wir intern sehr, sehr intensiv diskutieren. Und auf der anderen Seite, und das zeichnet uns, glaube ich, auch ein Stück weit aus, gerade bei dem Thema Nachhaltigkeit, wir haben ja lautstark diesen Climate Pledge ausgegeben. Also wir haben gesagt, wir wollen zehn Jahre früher als das Pariser Klimaabkommen CO2-neutral sein. Was bedeutet Ich glaube, viele Unternehmen in der einen oder anderen Form vorhaben, manche früher, manche später. Für uns ist es halt schwierig, weil wir tatsächlich diese ganze physische Infrastruktur auch haben. Ja, da fahren Amazon-Trucks rum und da fliegen Amazon-Flugzeuge durch die Gegend und wir haben Logistikzentren. Aber wir haben uns da mutig nach vorne gestimmt und gesagt, wenn wir es schaffen und wenn wir uns das vornehmen, dann kann das auch Inspiration für andere sein. Und mittlerweile haben mehr als 350 Unternehmen dieses Klimaversprechen auch unterzeichnet. Und für uns ist es eine starke Aufgabe, da wirklich jedes Jahr auch neu nachzulegen an allen Dimensionen, die da eine Rolle spielen. Also wirklich elektronisch, also rein elektrisch betriebene Lieferflotte wollen wir ein paar Jahre vorher schon haben und so weiter und so fort. Also das Thema ist definitiv, liegt im Trend, aber nicht jeder Kunde Ist schon da.

Joel Kaczmarek: Jetzt vielleicht nochmal auf euch alle individuell eingegangen, was seht ihr denn noch so als eure Baustellen? Also ich habe mir mal Gedanken gemacht, bei Amazon finde ich, ihr wart ja lange der Maßstab, also man hat immer geguckt, wie viel wachst ihr und hat versucht da dran zu kommen. Ich finde, was man am ehesten bei euch noch so thematisieren könnte, wäre das ganze Thema Mobile. Also ich finde so mobile Erfahrung, Innovationsgrad, ein bisschen Altbackenheit des Displays, der Usage, das wäre noch so das eheste, wo ich sagen würde, da finde ich, habt ihr noch Baustellen. Wie nimmt man das aus der Innsicht wahr?

Markus Schöberl: Was ist da so dein Benchmark, so zum Beispiel die Toni Kroos Academy App? Ich sage es nur, ich habe gestern den Tobias kennengelernt, der das mitverantwortend aufgebaut hat und ganz cool gemacht hat und sowas in der Art.

Joel Kaczmarek: Mein Benchmark wären halt diese ganzen Anbieter, die teilweise E-Commerce denken und schon mobil starten, die sozusagen so leapfroggen und eigentlich Themen ganz neu denken. Und da habt ihr natürlich dadurch die Legacy einen Nachteil, in Anführungsstrichen, und eure App ist ja gefühlt, gab immer mehr Reiter dazu, ja, dann gibt es einen Twitch-Reiter und dann gibt es den Reiter und diesen und jenen, das wäre so, was ich so als eure wesentliche Baustelle sehe.

Markus Schöberl: Ja, also wenn man den Zahlen vom Professor Heinemann glaubt, in dem vorherigen Vortrag, dann liegt der Mobile-Anteil bei uns so bei 50 Prozent, die kommentiere ich jetzt nicht, die Zahlen, aber

Joel Kaczmarek: Das ist ja Marktrend, das hat ja nichts damit zu tun, dass ihr einen guten Job da macht.

Markus Schöberl: Ja, genau, aber wir sind und bleiben ein datengetriebenes Unternehmen, was sehr viel experimentiert und deswegen, man kann jetzt glaube ich über Look and Feel sehr viel streiten, ist sehr emotional, ist so ein bisschen wie

Joel Kaczmarek: Darum geht es ja gar nicht, geht ja gar nicht um Look and Feel, geht ja eigentlich eher um Geschäftsmodell, um Art zu verkaufen, wie ich Nutzer führe und so weiter, ne?

Markus Schöberl: Genau, aber auch da probieren wir viel aus und bislang sind wir mit dem Weg, den wir gehen, ganz zufrieden. Wir messen das auch ständig, wir machen viele A-B-Tests. Ob das in fünf Jahren mal anders sein sollte, müsste, könnte, weiß ich auch nicht. Wenn du da Feedback hast für unser Team, gerne, können wir nachher noch ein bisschen Die junge Generation im Saal.

Dominik Dommick: Wenn ich da auf die Ebay-Seite gucke und so ein bisschen natürlich auch gefärbt, wir haben auch vorhin darüber geredet aus meinen eigenen Jahren da. Ich finde ja bei euch ist es so ein bisschen dieses, wenn man es vergleicht mit Amazon, die waren mal der Buchhandel. Ich glaube, wenn man jetzt Berliner auf der Straße fragen würde, dann würden nicht die meisten sagen, das ist ein Online-Buchhändler, sondern die würden sagen, das ist ein Store. Ich glaube, bei Ebay würde da noch in höherem Anteil gesagt werden, das ist der Flohmarkt. Und das seid ihr ja schon lange nicht mehr. Ist so Positionierung und für was steht ihr eigentlich, was seid ihr eigentlich, ist das ein Problem oder ist das meine Eigenwahrnehmung?

Oliver Klinck: Ja, ich würde einmal anschließen, was vorhin gesagt wurde bei Amazon. Wir haben Auktionen gelauncht und eigentlich hat es dann nicht so richtig funktioniert. Wir haben auch Sachen falsch gemacht. Wir haben irgendwie auch versucht, was bei Amazon nachzumachen und das hat dann nicht so richtig funktioniert. Also sprich, das, was wichtig ist, ist eigentlich, wir haben auch über Spezialisierung vorhin geredet, ist, ob man groß ist oder klein ist, man braucht eine klare Positionierung. Und man braucht einen Grund, warum es uns drei gibt. Und da kann nicht sein, wir machen alle drei das Gleiche. Das tun wir auch nicht. Und insofern, ja, ich glaube, bei Otto war es in Hamburg noch im Kopf. Das ist jetzt weg. Bei Ebay gab es dieses Ebay 3, 2, 1, meins. Das ist fast weg. Und wir sind bis zu einem gewissen Grad, sind wir natürlich Flohmarkt. Weil das, was wir sind und was wir verkörpern und was wir auch weiter stärken, ist, wir sind eigentlich der Longtail-Markt. Also sozusagen alles, was man sonst nirgendwo findet, findet man bei uns. Das ist ein Teil von Flohmarktgeschäft. Hat mit Auktionen nichts zu tun. Auktionen gibt es bei uns noch, aber sind für mich sehr gering. Aber es hat damit zu tun, man findet halt spezielle Themen bei uns. Und das ist auch das, was wir stärken. Dass wir nicht nur das Commodity-Item haben, was jeder hat. Deswegen auch zum Beispiel stationärer Handel. Deswegen gehen wir rein in die Themen wie Autoteile und Zubehör. Es ist ein riesiger Longtail-Markt. Jeder stellt sich mal vor, nur ein Auto, Explosionszeichnung, wie viele Teile da drin sind. Die findet man alle bei uns, aber nicht nur für ein Auto, sondern für alle. Was das für eine technische Herausforderung ist, man kann sich bei uns ein Auto hinterlegen, sein Auto, dann ist die ganze Suchmaschine darauf gedrillt, weltweit zu gucken, okay, zeig nur noch die Autoteile an für den Audi A6 von Bauer XYZ. Also das sind die Themen, auf die wir setzen. Das sind die Themen, die wir auch stärker zu den Kunden kommunizieren. Das sind die Themen, wo wir lokal auch in Deutschland viele Leute aufgebaut haben, um da noch besser zu werden. Das sind die Themen, wo wir Marketing machen. Das sind die Themen, wo wir uns Produktentwicklung darauf fokussieren. Also sprich, ja, Positionierung ist ein Thema. Ja. Bis zu einem gewissen Grad sind wir Flohmarkt. Ich würde mal sagen, Flohmarkt ist so negativ behaftet. Das meine ich gar nicht. Es ist natürlich, wir haben einen riesen Flohmarkt bei uns auf der Seite, weil es halt wahnsinnig viel Angebot kommt und der kommt von allen möglichen Händlern. Das macht uns aber aus, das ist unsere Stärke und die werden wir halt weiter stärken.

Dominik Dommick: Und Stichwort Produktroadmap, was kommt?

Oliver Klinck: Ja, habe ich dir vorhin schon gesagt, das darf ich ja immer nicht sagen, da bin ich in den gleichen Anfällen. Aber du hast dann ja was gesagt. Ich glaube, was man gut einfach schon mal sagen kann, man kann nach den USA gucken, da launchen bei uns in der Regel die Produkte immer als erstes und dann sind sie irgendwie drei bis sechs Monate später in Deutschland. Ein Thema neben dem ist auch das Autoteil und Zubehör, ein großes Thema für uns, ist auch weltweit, ist aber nur eins von mehreren. Also praktisch alles, was sammeln und selten ist, ist ein großes Thema. Alles, was Luxusgüter sind, ist ein großes Thema. Alles, was wieder aufbereitete Ware ist, ist ein großes Thema. Also es gibt viele große Felder, auf die wir uns fokussieren. Und ein Thema, was zum Beispiel jetzt auch gerade kommt im Rahmen Sammeln und Seltenes, ist NFT in der Kommunikation und mit Luxusgütern auch NFT. haben wir gerade auch eine Akquisition getätigt, man sieht in den USA, dass wir auch sehr viel dabei launchen, um das Wertschöpfungsspektrum nochmal zu erweitern und auch in den Punkt zu gehen, es ist aktuell nicht gerade sehr stark im Wachstum, haben wir auch gesehen, wie auch der Aktienmarkt ist nicht gerade so stark im Wachstum, aber es wird sich ändern, das ist ein neues Feld, ein neues Käuferverhalten und das sind zum Beispiel Themen, die wir weiter investieren

Joel Kaczmarek: werden. Müsstet ihr nicht auch an der Brand was machen? Also so ein eBay-Kleinanzeigen umbenennen, euer Flohmarktgeschäft vielleicht mit eurem Neugeschäft trennen, NFTs nochmal eine andere Ecke?

Oliver Klinck: Ja, eBay-Kleinanzeigen haben wir ja verkauft vor einem guten Jahr und die haben drei Jahre Zeit, sich umzubenennen. Und dann gibt es halt nur noch ein eBay, so wie es es vorher auch gab.

Joel Kaczmarek: Marc, wie ist es denn bei Otto? Du kannst ja eigentlich mit breiter Brust und breitem Schritt hier durchgehen, weil dadurch, dass die Kollegen aus den USA auch mal ein bisschen verschwiegen waren, ihr werdet immer als Marktplatz Nummer zwei wahrgenommen. in Deutschland, wenn wir jetzt unsere hypothetischen Zahlen nehmen, seid ihr Nummer drei, aber anyway, Success Story ist ja da. Was mich aber bei euch beschäftigt ist, müsste nicht internationaler Markt für euch noch zusehends ein Thema sein?

Marc Opelt: Also bevor wir darüber sprechen, vielleicht erstmal grundsätzlich, weil du nach der Positionierung gefragt hast. Wir wollen eben der Anbieter sein für Menschen, die ihr Leben nachhaltig und verantwortungsbewusst gestalten wollen. Und das heißt, wir werden nicht wachsen um jeden Preis. Wir werden auch nicht alle Sortimente und alle Händler, die bei uns auf die Plattform wollen, auf die Plattform lassen. Das wird nach vorne hin sich in unseren Richtlinien, die ja auch immer weiterentwickelt werden, die heute schon sehr, sehr hohe Standards anlegen, das wird so bleiben. Aber wenn du nach Baustellen fragst, also unser kompletter Schwerpunkt ist natürlich die App. Das sind mittlerweile an die 60 Prozent, was alles über die App läuft. Da liegt auch der ganze Entwicklungsprozess. Schwerpunkt. Wir müssen jetzt gerade mal ein bisschen aufpassen, dass wir uns nicht links und rechts überholen. Wir haben, habt ihr vielleicht gelesen, vor ungefähr anderthalb Wochen die BaFin-Lizenz bekommen. Wir haben jetzt die Auto-Payment auf die Straße gebracht. Da findet jetzt gerade die ganze Migration statt. Also wir haben viele technische Systeme, die wir abnehmen. Der Marktplatz ist jetzt anderthalb Jahre am Start, skaliert komplett durch. Die ganze Infrastruktur ist für die Advertising Services ist aufgebaut größtenteils und gleichzeitig haben wir jetzt die ganze Organisation auf das neue Geschäftsmodell umgebaut. Das heißt also, die Trennung zwischen Marketing, Vertrieb und Entwicklung ist zum Beispiel in meinen Bereichen komplett aufgelöst. Das sind alles Teams, die sowohl entlang des Funnels alle Produkte entwickeln, aber die auch selber bauen. Also die ganzen Entwickler sind dort auch mit drin. Also das Thema verantwortungsvolles Lebensgestalten, Nachhaltigkeit, Inspiration. Und Inspiration, da ist, ich glaube, für uns alle noch ein weiter Weg zu gehen. Das sind so unsere Schwerpunkte. So noch ein Schlusswort?

Markus Schöberl: Schlusswort. Ne, ich wollte nur hinzufügen, für uns ist es tatsächlich sehr viel Brot und Butter. Das, was wirklich den Kunden wichtig ist und was den Verkaufspartnern hilft. Also ein Beispiel mal, was wir seit ein paar Monaten machen, hört sich total langweilig an, aber aus Kundensicht ist es, glaube ich, sehr, sehr relevant, dass nämlich auch Verkaufspartner bei uns, die selber versenden, also die nicht fulfillment bei Amazon nutzen, den Kundenservice durch Amazon versenden. machen lassen können, also den bestellbezogenen Kundenservice, was Verkäufer, die FBA machen oder die es Prime durch Verkäufer machen, gewohnt sind und bekannt sind, da läuft das schon immer so, aber jetzt optional kann man das da auch machen. Dann das zweite Thema, geografische Expansion. Wir haben jetzt Webseiten in Holland, in Schweden, in der Türkei seit ein paar Jahren, Polen letztes Jahr gelauncht. Und nicht nur die Webseiten, also die Stores, sondern auch das ganze Thema Export, auch innerhalb der EU. Das versuchen wir so einfach und möglich zu gestalten, globale Listings zu ermöglichen. Also ich liste halt meinen Product Feed einmal und dann wird er eben auf allen relevanten Marktplätzen, auf denen ich verkaufen will, gleich ausgespielt. automatische Übersetzung und so weiter. Und tatsächlich, wir investieren viel auch im Bereich Produktempfehlungen, Trends, Trendsanalysen. Wir haben so ein Produkt, das nennt sich Chancenerkunde oder Opportunity Explorer. Das kommt gerade aus der Beta-Phase raus, wird jetzt an alle professionellen Händler ausgerollt über die nächsten Wochen, wo ich halt wirklich auch neue Sortiments, Nischen, neue Produktideen mir anschauen kann als Reseller, aber auch als Markeninhaber. Und für uns ist sind das eben einfach so. Beispiele entlang der Dimension, die ich vorhin genannt habe. Also alles, was hilft, eben bessere Preise, höhere Auswahl, schnellere Verfügbarkeit. Also es ist Brot und Butter und wir schauen mal, wie es ankommt.

Joel Kaczmarek: Sehr gut. Marc, Oliver, Markus, lieber Dominik, ich glaube, wir hatten einen guten Ritt. An euch alle vielen herzlichen Dank.

Mehr zum Thema

Branchenführer

Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um E-Commerce: Gemeinsam mit Dominik Dommick, dem Geschäftsführer von PAYBACK lädt Joel regelmäßig zum Häuptlingstreffen der relevantesten Unternehmer:innen und Expert:innen im (Online-)Handel. Such dir einen Platz im Wigwam, folge den Strategiediskussionen und profitiere vom Praxiswissen der verschiedenen Häuptlinge.