Kim Gloss & Ina Aogo: Influencerinnen Klischee und Wirklichkeit

26. April 2020, mit Joel KaczmarekSebastian Krumbiegel

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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Kunst-Drift-Digital-Podcast von digital-kompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek und heute geht es heiß her, in jeder Hinsicht und auch Influencer-mäßig und interessant und bunt und Social Media-mäßig. Wir haben nämlich ein ganz spannendes Thema mit ganz spannenden Gästen. Aber zuerst darf ich wie immer meinen geliebten Co-Moderator vorstellen, den guten Sebastian Kruppmichel. Hallo Sebastian.

Sebastian Krumbiegel: Geliebter Joel, ich grüße dich.

Joel Kaczmarek: Wir sind ja, wie wir immer so schön sagen, auf gemeinsamen Umlaufbahnen und heute sind wir gleich hier sozusagen von beiden Seiten flankiert. Unser erster Podcast mit zwei Gästen, das wird sportlich heute.

Sebastian Krumbiegel: Ich bin echt gespannt, lasse mich wie immer treiben und freue mich auf das, was da kommt.

Joel Kaczmarek: Hast du dich mit dem Thema, was wir heute haben, schon mal auseinandergesetzt? Instagram-Marketing, Influencer?

Sebastian Krumbiegel: Ja, natürlich. Man kommt ja nicht dran vorbei, aber ich muss ganz ehrlich auch sagen, dass für mich das schon ein bisschen eine fremde Welt ist, weil sie für mich vielleicht auch neu ist und ich bin gespannt und glaube, dass ich heute eine Menge lerne.

Joel Kaczmarek: Begrüßen wir erstmal unsere sehr sympathischen und, wie ich finde, super spannenden Gäste. Fangen wir mit der Rechten an. Ihr seid ja sozusagen bald, du bist quasi anderthalb Gäste, denn du bist schwanger. Mein Glückwunsch erstmal. Liebe Ina, herzlich willkommen. Stell dich doch mal ganz kurz vor.

Ina Aogo: Ja, hallo. Ich bin Ina Aogo, bin die Frau von Dennis Aogo, den Namen habt ihr vielleicht schon mal gehört. Bin aktuell Spielerfrau in Pause, weil mein Mann momentan keinen Verein hat. Hab mich aber mittlerweile als Influencerin auf Instagram gegründet. so groß gemacht, dass ich eigentlich jetzt keine Spielerfrau mehr bin, sondern jetzt meine eigene Plattform habe und habe auch erfolgreiche Podcasts am Start.

Joel Kaczmarek: Ja, ich war gerade schon ein bisschen baff, dass du sagst, ich bin Ina, die Frau von Dennis. Du musst doch eigentlich sagen, ich bin Ina, ich bin Content Creator auf Instagram, fuck it, hier.

Ina Aogo: Nee, das mache ich mit Absicht. Ja, warum? Ja, die Leute wollen das so.

Joel Kaczmarek: Wirklich? Machst du, was die Leute wollen?

Ina Aogo: Ja, ich mache so ein bisschen Klischee-Bedienen.

Sebastian Krumbiegel: Das finde ich ja ein geiles Understatement, muss ich. Ich habe mir ganz fest vorgenommen, heute alle Vorurteile in irgendwas über Bord zu werfen und das, was ihr beide tut, ernst zu nehmen. Und ich will das gar nicht so betonen, weil ich nehme es ernst, weil ihr seid am Ende auf eurem Gebiet erfolgreich. Und ich glaube, dass viel, viel mehr dahinter ist, dass wir heute mit vielen Vorurteilen aufräumen können, die viele Leute in ihren Köpfen haben. Und vielleicht deswegen gleich zu dir, Kim. Stell du dich doch bitte mal vor.

Kim Gloss: Hallo, mein Name ist Kim Gloss. Ich bin eigentlich keine reine Influencerin. Ich komme eigentlich aus dem TV und bin da irgendwie reingerutscht.

Joel Kaczmarek: Was heißt, du bist da reingerutscht?

Kim Gloss: Also ich sehe mich gar nicht als klassische Influencerin. Ich komme ja eigentlich aus den Boulevardmedien, habe in sämtlichen Formaten mitgemacht, die sehr erfolgreich waren. Also ich komme eigentlich aus dem TV und habe dann wie viele andere mit Instagram und Facebook, ich habe da fast 900.000, was mir jetzt nichts mehr bringt, aber damit angefangen und habe es eigentlich auch eher privat genutzt, aber es wurde dann irgendwann groß. und ja, da bin ich irgendwie so reingerutscht, also durch einen Zufall.

Joel Kaczmarek: Ist das eigentlich so ein bisschen bei, wenn ihr auch mit Marken zusammenarbeitet, weil du gerade deine Follower-Anzahl genannt hast, muss man da immer so sein Ding auf den Tisch packen und es geht rein nach der Zahl. oder wonach guckt man da eigentlich?

Kim Gloss: Also man guckt natürlich nach der Reichweite. So guckt man natürlich auch bei den TV-Werbespots nach den Quoten und bei den Sendern. Und ja, wir haben auch unseren TV-Sender. Das ist eigentlich mein TV-Sender. Mein YouTube-Kanal, mein Instagram-Kanal ist mein TV-Sender. Und da zeigt man natürlich auch seine Reichweite und seine Follower-Anzahl spielt eine große Rolle.

Joel Kaczmarek: Ihr seid beide auch befreundet, glaube ich, oder?

Ina Aogo: Ja, zufälligerweise ja.

Kim Gloss: Wir kennen uns schon sehr lange. Also schon ein paar Jahre, oder? Stimmt. Bevor du mit Dennis zusammengekommen bist, da kannten wir uns auch schon. Da hast du noch bei Udo Walz gearbeitet.

Ina Aogo: Stimmt, das war 2014, glaube ich.

Kim Gloss: Ich bin da ein- und ausgegangen.

Ina Aogo: Und ich habe mir gedacht, das, was die Kim macht, will ich auch haben. Ich muss da raus.

Kim Gloss: Oh, es war doch eine schöne Zeit bei Udo, ne? Es war eine schöne Zeit, ja.

Ina Aogo: Ich war aber auch selbstständig, ich war da nicht angestellt, das muss ich dazu sagen. Also ich war als Hair- und Make-up-Artist damals da angestellt und hab dann da die Kim kennengelernt, weil sie da Kunde war und haben uns eigentlich gut verstanden, ne? Haben uns dann mal getroffen und dann die Freundeskreise haben sich dann überschnitten. und ja.

Joel Kaczmarek: Du warst, glaube ich, auch richtig gut in dem, was du gemacht hast, oder?

Ina Aogo: Ja, also wie gesagt, ich habe mich selbstständig dann gemacht und habe drei Ausbildungen als Kosmetikerin, als Friseurin und als Hair- und Make-up-Artist nochmal gemacht. Und ja, dann habe ich Dennis getroffen und dann war Familie angesagt. Und seitdem mache ich eigentlich nichts mehr auf dem Gebiet. Aber trotzdem bin ich stolz, dass ich das alles durchgezogen habe und dass ich auch weiß, wie es ist. Ich finde es immer ganz wichtig, dass man das lernt im Leben, dass man wirklich weiß, was Arbeiten ist. Und das weiß ich definitiv, weil Friseurausbildung ist, glaube ich, eine der schlimmsten Ausbildungen, die man machen kann. Warum? Weil es undankbar ist. Also du bist der Letzte, der Erste, der kommt und der Letzte, der geht, der noch am Ende mit einer Zahnbürste die Fußleisten sauber macht. Und das ist wirklich auch so unterbezahlt, das ist einfach unmöglich eigentlich.

Joel Kaczmarek: Und wie hast du den Schritt dann gemacht zu dem, was du jetzt tust?

Ina Aogo: Also ich wollte eigentlich nie Friseur werden, sondern ich wollte eigentlich immer Hair- und Make-up-Artist werden. Das heißt, es war mir immer total wichtig, dass ich mehr, also nicht in so einem Laden stehe. Das war schon noch nie was für mich. Und ja, irgendwann war das einfach so Es hat sich auch so entwickelt wie bei Kim einfach, glaube ich. Das ist so spontan. Da gab es damals mal eine Spielerfrauenwahl. Ich war damals mit Dennis zusammen und die schönste Spielerfrau wurde gewählt und ich wurde damals auf Platz eins gewählt. Und da fing das an, dass mein Instagram auf einmal explodiert ist. Ich hatte das ja schon früher, aber früher hat sich keine Sau für mich interessiert. Und da fing das dann an und da habe ich so gedacht, es macht schon Spaß. Die Leute sind schon interessiert an dem, was du machst, an Spielerfrauen. Und das ist ja so ein Phänomen in Deutschland. Also ich glaube, jede kennt irgendeine Spielerfrau. Jeder könnte irgendeine betiteln. Und ja, ich habe das so ein bisschen zu meiner Marke gemacht und habe das so ein bisschen, ja, wie ich schon sage, ich spiele gerne mit dem Klischee, weil ich weiß, die Leute finden das auch witzig. Ich gebe denen dann, was sie hören wollen. Und ja, wenn die mich dann öfter auf Instagram verfolgen, sagen die, ja, ich hätte dich ja gar nicht so eingeschätzt. Kann da meistens.

Joel Kaczmarek: Ja, ich überlege gerade, also das Lustige ist, mit euch allen beiden ist es immer so, man darf jetzt, glaube ich, ein Geheimnis entlüften, wir haben alle unsere Kinder in der gleichen Kita und wenn ich dort mit Menschen immer rede, also ich spreche die irgendwie an, ich habe irgendwie jemanden vom Personal gefragt, ich sage so, du, wie ist denn die so, ich wollte die mal anfragen,

Ina Aogo: die ist total

Joel Kaczmarek: nett, das denkt man ja gar nicht, die ist total nett. Also es ist so lustig, dass die Leute dann einen auch immer auf so ein Podest schieben und irgendwie auch vermeintlich sagen, die können irgendwie zickig sein oder arrogant oder unfreundlich oder sowas. Ja, das ist so, staut man eigentlich.

Sebastian Krumbiegel: Woher kommt das? Warum diese Vorurteile? Also ist es jetzt so, was ich, also ich habe jetzt neulich wegen Corona, wir befinden uns ja alle zurzeit in diesem Corona-Wahnsinn und ich habe neulich diese, ich vergesse den Namen immer wieder, diese Wissenschaftlerin, die Chemikerin, die Vietnamesin, die auch einen YouTube-Kanal hat. Und die in den Tagesthemen neulich einen Kommentar gesprochen hat und die mittlerweile auch bei Lanz gesessen hat und die mir echt geholfen hat, viele Dinge zu verstehen. Und da habe ich richtig gemerkt, als ich das Leuten empfohlen habe, die dann gesagt haben, ah, das ist eben wieder so eine Tussi, die dadurch, dass sie irgendwie gut aussieht, ihre Plattform hat. Und das finde ich so undankbar, dass man, weil jemand gut aussieht, weil jemand irgendwie dieses Klischee sozusagen bedient, automatisch den Stempel hat. Die ist ja sowieso bescheuert und da ist nichts dahinter. Und das finde ich so undankbar. Ich meine, ich sehe auch überdurchschnittlich gut aus.

Joel Kaczmarek: Merkt ihr das oft? Ist das wirklich so, dass man so reduziert wird und verurteilt?

Ina Aogo: Ich finde, das hat Vor- und Nachteile. Also es ist auf jeden Fall so, dass Aussehen einen viele, viele Türen öffnet. Auch bevor das alles bei mir angefangen hat, gerade bei Udo Walz, der hat mich auf der Straße angesprochen und hat gesagt, du musst in meinen Laden kommen. Er wusste, dass ich Make-up mache und der hat mich quasi in seinen Laden reingezogen und hat gesagt, Du hörst jetzt den Job. Also ich habe den innerhalb von ein paar Sekunden gekriegt. Ich meine, das ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite musst du immer dich beweisen, auch bei Männern, auch in Beziehungen. Wenn du Männer kennenlernst, ist es auch immer so, dass du dich erstmal ein bisschen beweisen musst, dass da auch was hinter steckt. Aber auf der anderen Seite kann es auch viele Türen öffnen. Also ich finde, das ist teils, teils. Bei dir?

Kim Gloss: Ja, ich sehe das genauso wie Ina.

Joel Kaczmarek: Ist nicht gerade Olli Pocher auch so unterwegs, sich über Influencer lustig zu sehen? Ja.

Kim Gloss: Aber ich stehe in den Startlöchern, also wenn er irgendwas bringt, dann meine ich es. Hat er schon was gemacht? Ja, er hat schon was repostet. Ich habe für Kopfhörer geworben, wo einige nicht so zufrieden sind, aber mein Gott, das sind Kopfhörer, die 29 Euro kosten und nicht wie von Apple.

Joel Kaczmarek: Oder diese schönen Bang & Ola's, die wir aufhaben.

Kim Gloss: Tja. Und ich fand es ja anfangs auch sehr amüsant und ich habe drüber gelacht, aber irgendwann reicht es und es wird auch irgendwann langweilig und ich finde es schade, dass er einfach immer nur auf Kosten anderer, immer sich irgendwie bei anderen lustig machen kann. und ja, mich langweilt es.

Joel Kaczmarek: Aber hat er Punkte bei dem, was er sagt?

Kim Gloss: Er hat sich ja da so auch einige rausgepickt, ne?

Ina Aogo: Ja, der hat sich schon eingeschossen. Also ich bin mit Olli und Amira befreundet, also wir kennen uns, weil wir auch im selben Management sind und deswegen wurde ich auch, glaube ich, immer ein bisschen verschont, muss ich dazu gestehen, weil die Frau von ihm mag mich halt sehr gerne und wir sind befreundet, wir haben eigentlich jeden Tag auch Kontakt und sie hat den Joker gezogen, Ina bitte nicht, obwohl er eigentlich schon ganz oft meinen Namen Gerade als ich in Dubai war zu dieser Corona-Zeit, das fand er gar nicht witzig. Und ich muss sagen, ich fand die Wendler-Nummer auch gar nicht witzig, weil ich mag das einfach nicht, Leute zu mobben. Das ist überhaupt nicht meine Art.

Kim Gloss: Das grenzt ja echt schon an Mobbing.

Ina Aogo: Ja, aber auf der anderen Seite muss ich sagen, er hat ihm ja auch geholfen, weil der Wendler hat ja so super seine Single verkauft. Die hätte doch kein Schwein sonst gehört.

Sebastian Krumbiegel: Ich wollte gerade fragen, ist es nicht dann auch ein bisschen so, dass der alte Spruch, any promotion is good promotion, auch irgendwie Punkte bringt?

Ina Aogo: Das stimmt, da hast du auf jeden Fall recht, aber ich finde, also er macht das manchmal auf so einer ganz fiesen Art und Weise, zum Beispiel es geht auch gerade um Kinder zeigen. Ich zeige meine Tochter Kim, macht das zum Beispiel nicht. Ich finde, es muss jedem selber überlassen sein, wie er das macht und das sind so Sachen, wenn er dann sagt, die Leute, die das machen, sind asozial und die sind like geil und Er versucht, die Leute so eine Meinung aufzuzwingen und er schafft das auch, weil er hat mittlerweile so eine Medienmacht, dass er es schafft, die Leute zu beeinflussen. So, da haben wir das Wort. Und ich glaube, der ist sich nicht bewusst, was er damit anrichtet. Der hat nicht mal meinen Namen gesagt und mein Instagram war voll von Hassnachrichten, was ich dann für eine Mutter wäre. Und vorher habe ich nie sowas bekommen. Also das ist halt so ein schwieriger Grad. Und ich finde, manche Sachen sind wirklich witzig, zum Beispiel über diesen Johannes Haller, wo er da über ganz Deutschland gereist ist. Wie er das erzählt, das ist witzig und das ist auch nicht bösartig. Aber es gibt Sachen, wo ich finde, er so ein Grad überschneidet zu bösartig und witzig. Und da muss er aufpassen, meiner Meinung nach.

Sebastian Krumbiegel: Auf Kosten anderer ist immer doof. Ist immer irgendwie bescheuert. Finde ich auch.

Ina Aogo: Ist natürlich auch eine Binsenweisheit, aber Ja, hat Stefan Raab aber damals auch eigentlich

Sebastian Krumbiegel: Mir lag es auf der Zunge, diesen Namen gerade zu sagen.

Kim Gloss: Ja, aber das war irgendwie anders. Das war noch ein bisschen mit Kunst und so, mit seiner kleinen Gitarre und so. Und mit dem Knopf.

Sebastian Krumbiegel: Ich weiß noch, wir haben mit Stefan mal ein Album produziert, Ende der 90er, und haben ihn kennengelernt. Und wir waren in seiner Sendung irgendwann und er fragte mich, als ich reinkam, fragte er mich irgendwie, also vor laufender Kamera bei TV Total damals, fragte er Ach und du, bist du wieder gesund? Ist wieder alles okay bei dir? Ich hab gesagt, hey, was meinst du? Ja, du hattest doch Mumps. Ich sag, nee, überhaupt nicht. Ach, du siehst immer so aus.

Kim Gloss: Aber macht euch nichts draus, ich hatte schon einen Knopf bei ihm.

Ina Aogo: Mit was?

Kim Gloss: Darüber möchte ich nicht sprechen. Das Wort, was ich da gesagt habe, möchte ich nicht mehr aussprechen.

Ina Aogo: Das recherchiere ich nochmal nach.

Kim Gloss: Findest du, glaube ich, nichts mehr zu.

Ina Aogo: Schade.

Sebastian Krumbiegel: Hey, das Internet vergisst nie.

Kim Gloss: Ja, das stimmt. Doch, das habe ich mal gefunden im Internet. Wahrscheinlich werdet ihr es finden.

Ina Aogo: Du kannst es mir später erzählen.

Joel Kaczmarek: Ja, im Off werden wir dich das fragen. Da werden wir dich löchern. Aber lass uns mal in der Sache vertiefen. Also wie Leute damit umgehen, muss man denen gar keine Aufmerksamkeit jetzt schenken. Aber wenn du zum Beispiel dieses Thema gerade erwähnst mit deiner Tochter, die hat glaube ich auch einen eigenen Instagram-Account.

Ina Aogo: Nee, nicht mehr. Den habe ich tatsächlich gelöscht, aber nicht in Bezug auf Olli, sondern das war so, dass die Amira sich ja engagiert hatte wegen den Pädophilen da im Netz. Und ich war wirklich schockiert. Ich darf es ja gar nicht sagen. Ich habe diese Bilder gesehen und was ich da gesehen habe, war wirklich….ekelerregend. Und ich hatte einfachich habe da nichts Böses mit im Sinn. Ich möchte einfach, dass Kinder was Positives vermitteln. Ihr seid ja alle Eltern, ihr wisst jaich weiß gar nicht, bist du auch? Ja, ja. Ich finde, Kinder sind das Beste, was es gibt. Und klar, man muss sie auf eine Art und Weise schützen. Aber trotzdem finde ich, es gibt so viele negative Nachrichten in der Welt. Und wenn ich mit meiner Tochter wirklich nur ein bisschen positive Vibes bei manchen Leuten hinbekomme, die sich dann auch eine Familie wünsche, dann ist es schon das, was ich wollte. Und das wollte ich eigentlich erreichen. Aber als ich dann diese Accounts gesehen habe, wo kleine Kinder mit gespreizten Beinen lagen und Instagram diese Fotos nicht blockiert, da habe ich, mir wurde so schlecht, dass das erste, was es war, ich sofort in dieses Instagram gegangen bin und das gelöscht habe. Mein Mann sagt so, wieso redest du nicht vorher mit mir darüber? Ich so, ja, das war eine Bauchentscheidung. Genauso wie damals, wo ich den Account eröffnet habe. Wollte ich den jetzt auch wieder loswerden, obwohl der geschützt war, weil ich hatte den zu, ich hatte die Leute selektiert, aber trotzdem hat es irgendwie sich komisch angefühlt, weil ich mir dachte, Instagram passt gar nicht auf uns auf. Also ich dachte eigentlich, es ist viel sicherer da.

Sebastian Krumbiegel: Aber glaubst du nicht, dass du selbst auf dich aufpassen musst? Das denke ich ja wirklich, weil, wie gesagt, ich finde allgemein, jeder muss das tun, was er für richtig hält. Wir sind alle erwachsen, wir können alle irgendwie Entscheidungen fällen, aber ich glaube schon, also ich hatte immer den klaren Kompass für mich, meine Kinder sind mittlerweile erwachsen, ja, und ich hatte immer den klaren Kompass zu sagen, irgendwie, die halte ich aus der Öffentlichkeit raus und das ist meine Entscheidung gewesen und du hast ja die Entscheidung. sozusagen danach, nachdem du das gesehen hast und du gesagt hast, scheiße, ich muss meine Kinder, mein Kind schützen, hast du die Entscheidung, weil dich ja auch selbst gefällt und deswegen, also ich halte das auch für richtig.

Ina Aogo: übrigens, ja, Also sie ist trotzdem noch zu sehen, muss ich dazu sagen. Ich zeige sie trotzdem noch auf meinem Account. Eigentlich ist es nichts anderes. Aber ich fand das irgendwie so, dass sie einen eigenen Account hatte. Weil ich gesehen habe, da sind Kinder und da sind Eltern, die ihre Kinder, also angeblich Eltern, ich glaube nicht, dass es wirklich die Eltern sind. Da steht aber drauf, meine Eltern verwalten diesen Account. Und dann sind da so eklige Fotos, wirklich eklige Fotos. Sexuelle Anspielungen auch auf diesen Bildern. Und das kann ich mir nicht vorstellen, dass das die Eltern selber machen. Ich glaube, dass es nur ein Schutz ist, dass sie das da hingeschrieben haben.

Joel Kaczmarek: Dann sieht man gerne mal so, er sitzt da mit so einem Balenciaga-Shirt, du hast mal Chanel oder was weiß ich nicht was. Also deine Attitüde, finde ich, kommuniziert für mich oft Wohlstand, Reichtum, teuer. Ich hätte viel eher Angst, dass jemand mal irgendwie so guckt, okay, wo postet die so, kenne ich das Stadtbild, wie sieht die Tochter aus, haben wir auf, zack, ist die weg. Weißt du, was ich meine? Also so vor Entführung hätte ich eher Angst. Hast du sowas nicht?

Ina Aogo: Das verstehe ich schon, aber das könnte man auch so rausfinden. Also man muss ja nur eigentlich gucken, wo wir sind und uns beobachten. Wie oft habe ich von meiner Tochter auf Twitter Bilder gefunden, die ich gar nicht bemerkt habe, weil Leute uns einfach fotografiert haben. Und das ist für mich eigentlich das Gleiche. Deswegen entscheide ich lieber dann, welche Bilder online gehen. Und ja, sie ist ja nie alleine, also noch nicht. Und ich denke, man muss einfach darauf aufpassen. Aber ich denke, bekannte Kinder zu kidnappen ist auf jeden Fall schwieriger als unbekannte Kinder.

Kim Gloss: Warum?

Ina Aogo: Ja, weil das Gesicht ist einfach viel präsenter. Die können ja nirgendwo mit diesen Kindern. Weißt du, was ich meine? Das Kind ist bekannter.

Joel Kaczmarek: Sagt es mal Remsma, glaube ich. Der irgendwie vor ein paar Jahrzehnten ist ja schon wieder her. Also ich gebe dir recht, es ist natürlich, je bekannter das Kind, desto mehr die Aufmerksamkeit und desto härter wahrscheinlich die Strafverfolgung, auch wenn es eigentlich nicht okay wäre.

Ina Aogo: Ist aber so.

Sebastian Krumbiegel: Ich finde das schon ein heavy Thema gerade. Und ich finde, man muss das sehr ernst nehmen. Ich glaube ja, man weckt schlafende Hunde sozusagen. Man bringt Leute auf dumme Ideen. Und Kinder können sich nicht wehren über das, was ihr als Erwachsene mit ihnen anstellt oder was wir als Erwachsene mit ihnen anstellen. Also ich kann, wie gesagt, nur meine Meinung sagen. Ich habe dir nichts vorzuschreiben, aber ich kann dir nur sagen, ich habe es immer anders gemacht. Ich habe vorhin ja auch gesagt, ich kenne mich ganz wenig aus in Social Media, bin da eher irgendwie Die Kanzlerin hat irgendwann vor ein paar Jahren, da ist sie verlacht worden, dass sie gesagt hat, es ist Neuland. Es ist für viele Leute nach wie vor Neuland. Wir müssen irgendwie lernen, mit dieser digitalen Öffentlichkeit umzugehen und müssen versuchen, die Spielregeln für uns selbst auch irgendwie festzuzurnen. Und ich kann nur sagen, ich würde es anders machen, aber ich habe dir nichts vorzuschreiben.

Ina Aogo: So einfach ist es. Ne, und das finde ich auch in Ordnung. Ich finde es auch gar kein Problem, wenn man das sagt. Und ich respektiere das auch, wenn jemand sagt, ich finde das nicht gut. Und ja, wie gesagt, wir haben uns dafür entschieden, denn es Ist auch der Meinung, dass es gut so ist. Ich habe, ich will nur kurz erzählen, ich habe damals eine in Stuttgart kennengelernt. Wir haben eine Zeit in Stuttgart gelebt, weil mein Mann da gespielt hat. Und da war ich in einem Fitnessstudio. Ich überspringe das kurz, damit es nicht so lang wird. Und da war eine Frau, die hat ihr Kind verloren. Das wurde geklaut auf der Straße und sie hat ihr Kind ein Leben lang versteckt. Also sie hat immer gesagt, sie ist eine reiche Russin gewesen, das Kind wurde wirklich gekippt, nicht auf der Straße, in so einen LKW reingezogen. und dann hat sie zu mir gesagt, Ina, die haben mir bei der Polizei gesagt, das ist besser, wenn man sein Kind zeigt, weil die verkaufen Kinder für 100.000 Euro. Sie war wirklich besessen davon, sie wollte zu Radiosendern gehen, sie wollte zu Stern TV gehen. Sie hat gesagt, keiner möchte mir zuhören, weil die sagen alle, nee, also ein vermisstes Kind, das können wir jetzt gerade nicht bringen. Dann kriegen die Leute Unruhe. Aber ihr müsst mal googeln, wie viele Kinder in der Sekunde vermisst werden in Deutschland und keiner berichtet eigentlich darüber. Das finde ich krass. Und da habe ich mir so gedacht, okay. Das ist so ein Zwiespalt, weil man weiß nicht, ist das jetzt der richtige Weg oder ist das nicht der richtige Weg? Das kann man, glaube ich, nicht wissen. Es kann dich treffen, trotzdem, dass du dein Kind nicht zeigst. Es kann dich aber auch treffen, wenn du dein Kind zeigst. Ich glaube, das kann keiner wissen. Es ist einfach ein Glücksspiel, wie alles im Leben.

Kim Gloss: Bekommst du eigentlich negative Kommentare? Wurde Patty zum Beispiel schon mal beleidigt? Weil das habe ich halt

Ina Aogo: Da hast du Angst vor?

Kim Gloss: Nee, ich habe das erlebt. Deswegen habe ich für mich entschieden, ich nehme sie ganz, halte sie raus. Ich hatte aber auch eine schwere Zeit mit so Paparazzi. Ich hatte ja da so einen Autounfall und danach wurde ich verfolgt von denen. Und seitdem lasse ich sie auch, also die Gesichter verpixeln. Ich habe ja noch einen Stiefsohn. Also wenn was in der Presse ist, es verpixelt das Gesicht. Und also da hört es dann auf, wenn meine Tochter beleidigt wird auf Social Media. Damals, bis sie drei war, habe ich sie gezeigt. Dann hatte sie eine Windel da an mit drei. Und dann haben die sie beleidigt, meine dreijährige Tochter. Und dann habe ich entschieden auch, sie soll das selbst entscheiden können.

Ina Aogo: Also das hatte ich Gott sei Dank noch nie. Das sollte mal einer sich fragen.

Kim Gloss: Kinder können es halt nicht entscheiden. Ich finde, wenn sie alt genug sind, können sie es selbst entscheiden.

Joel Kaczmarek: Wie geht ihr denn generell damit um? Also gerade du, du wirkst auf mich so, wie ich dich hier heute erlebe. Du hast gesagt, ich war so in einem Trash-TV und ich hatte Paparazzi und ich werde angegriffen und mein Kind wird attackiert. Also das wirkt fast manchmal, als wenn du auch ein bisschen getrieben bist vielleicht. Ist das so? Fühlt sich das für dich so an, dass da irgendwie so ein anonymer Mob ist, der auf dir rumhackt? oder hast du da eine positive Einstellung zu?

Kim Gloss: Ich bin immer positiv, aber ich möchte auf jeden Fall einfach mein Kind schützen.

Joel Kaczmarek: Und generell, was dich jetzt angeht als Person, also lassen wir mal Kinder außen vor, so wie du wahrgenommen wirst.

Kim Gloss: Ich verstehe die Frage nicht. nochmal, bitte.

Joel Kaczmarek: Na, wie geht man mit dir um? Wie fühlt sich das für dich an eigentlich? Weil ich glaube, das muss man vielen Leuten auch deutlich machen. Man sieht immer so, das hat ja fast so Postercharakter. Da sind so Menschen im Internet, die zeigen sich ganz toll und dann wird auf denen rumgehackt. Man kennt die ja gar nicht. Leute verlieren auch ganz viel Hemmung so im Digitalen. Ist das für dich irgendwie, also ist das so dein täglicher Begleiter?

Kim Gloss: Ist mein täglicher Begleiter seit zehn Jahren. Also ich bin seit zehn Jahren ja in den Medien tätig und Facebook. Damals wurde ich auch, also ich bin sowas von abgehärtet und ich weiß auch, dass im realen Leben diese Leute, die da hinter ihrem Computer, Handy sitzen, es mir niemals so sagen würden. Deswegen sehe ich das alles ganz locker. Ich bin da tiefenentspannt und ich lasse sowas nicht an mich ran. Aber wie gesagt, sobald meine Tochter beleidigt wird, da hört es auf.

Sebastian Krumbiegel: Ich bin ja auch ganz gut Shitstorm erprobt sozusagen. Wenn du dich irgendwie aus dem Fenster lehnst und irgendwelche Sachen sagst, natürlich ist es wirklich so, wie du sagst, im Netz verliehen die Leute jede Art von Hemmungen und wenn du ihnen gegenüber sitzt, gegenüber stehst, würden sie das nie dir erzählen. Gibt es ja auch viele Experimente dazu, wie das eben wirklich funktioniert. Also ich finde es immer ein bisschen befremdlich, wenn Leute sich darüber aufregen oder sagen, mir geht es so schlecht, ich bin so prominent und ich werde so viel reflektiert von Leuten und werde irgendwie beleidigt und so. Hey, dann geh nicht in die Öffentlichkeit, sage ich immer. Jeder kann sich aussuchen, was er macht. Genau. Du hast dir das ausgesucht, ich habe mir das ausgesucht. So weit sind wir gar nicht voneinander entfernt, weil ich bin auch irgendwie in den Medien sozusagen eine öffentliche Person und muss am Ende damit klarkommen und kann es aber eben auch selbst steuern. Und das denke ich, das meine ich gerade im Umgang mit Kindern, irgendwie, wie gehst du damit um? Wie gesagt, ich kann niemandem vorschreiben, wie er das zu machen hat, aber ich weiß schon, wie ich damit umgehe und ich fahre damit, glaube ich, ganz gut.

Joel Kaczmarek: Hol uns mal ein bisschen ab, wie bist du da so reingestolpert? Also du hast jetzt gesagt, wo du alles schon warst, aber was war für dich der erste Stein? Was hat was womöglich ganz

Kim Gloss: Ich bin mit 16 zu Deutschland sucht den Superstar gegangen, war ziemlich jung, eigentlich schon mit 15. Da bin ich unter die letzten 30 gekommen, Dieter Bohlen hat mich rausgeschmissen, meinte, Kim geh nach Hause, ein Jahr üben, komm wieder. Hab ich gemacht, hab ich dann den vierten Platz gemacht, war ich die beste Frau 2010. Ja, und bin dann da so reingerutscht, habe die Schule abgebrochen und mache seitdem TV. Da war ich 17, als ich da raus war, also seit 2010. Und war in sämtlichen Formaten, das Dschungelcamp. und ja, ich habe Rami Shopping Queen zweimal gemacht, weil es mir einfach Spaß macht. Ich wollte auch einfach diese Herausforderung, Dschungelcamp, wollte ich machen, fand ich cool, würde ich auch wieder machen. Es war ein geiles Erlebnis.

Joel Kaczmarek: Ich erinnere mich an eine Szene, ich glaube, das warst du, da standest du da und dann musste dir dieser Dr. Bob eine Kakerlake aus dem Ohr holen, oder?

Kim Gloss: Richtig, ja, das war ich.

Joel Kaczmarek: Da habe ich gedacht, Alter.

Kim Gloss: Das hat echt Spaß gemacht, das ist eine super Erfahrung gewesen und seitdem mache ich das halt und bin dann irgendwann in diese Influencer-Geschichte reingerutscht. Ich habe einen erfolgreichen YouTube-Kanal, wo es um Beauty geht. Und bin dann von, also Facebook zu YouTube und von YouTube zu Instagram. und jetzt gerade mache ich auch noch TikTok.

Ina Aogo: Also es kommt immer was Neues.

Kim Gloss: Das ist ziemlich lustig.

Joel Kaczmarek: Ja, es ist lustig, was du da machst. Mein Lieblingsvideo ist, wo du auf dem Balkon stehst. Ja, Neighbors. Ich glaube, das ist von Prinz aus der Bunde, meine ich.

Kim Gloss: Ja, und ich habe da auf einem Video schon 3,6 Millionen Views und ich mache das seit zwei Wochen oder so. Ich war auch so ein bisschen schockiert, wie viele Leute da auch aktiv sind. Also man unterschätzt das. Aber ich finde es auch wiederum erschreckend, wie viele junge Mädels, unter anderem auch meine Schwester leider, die neun ist, da bei TikTok aktiv sind. Die Profile sind öffentlich, mit Bauch frei und ich habe auch eine Reportage gesehen, da bin ich echt erschrocken. Das ist noch viel, viel schlimmer als Instagram.

Sebastian Krumbiegel: Du meinst jetzt, was Voyeurismus betrifft und was sozusagen, was zeige ich euch, wie nah lasse ich euch an mich ran, was generiere ich für Gedanken bei euch?

Ina Aogo: Aber ab wann sind für euch denn Jugendliche oder Kinder bereit fürs Internet?

Kim Gloss: Ab 15.

Sebastian Krumbiegel: Wer weiß, also ich, ja, ab wann darf man sich, oder ab wann musst du deine Eltern fragen, dass du dich tätowieren lassen darfst? Wann bist du wirklich fertig, wann kannst du irgendwie Entscheidungen fällen? Das ist eine Frage, weißt du, ich habe da keine Antwort drauf, ja.

Joel Kaczmarek: Ich hatte mal einen Freund oder eine Freundin, die hatte ein Kind, einen Jungen, der war glaube ich so zehn oder zwölf und der hat Playstation gespielt. Und ich weiß nicht, ihr seid ja vielleicht nicht so firm und weiß nicht, ob man als Frau mit Playstation sich viel auseinandersetzt, aber du kannst ja teilweise so Teamspeak machen, das heißt, du chattest, während du Videos spielst, Multiplayer gegen andere Leute irgendwo auf der Erde.

Ina Aogo: Fremde Leute, ja.

Joel Kaczmarek: Und dann saß die in der Küche und hat irgendwann nur gehört, wie der Junge irgendwie erzählte, ja, in der So-und-so-Straße. Da hat die einen Fremder über den Chat von seiner Playstation gefragt, wo er wohnt. Und die hat ihn natürlich voll rund gemacht.

Sebastian Krumbiegel: Ja, fuck ey, das ist doch wirklich ätzend. Also da muss man vorsichtig sein.

Ina Aogo: Ja, man muss seine Kinder damit sensibilisieren einfach.

Kim Gloss: Aber das ist so schwer auch, ne?

Joel Kaczmarek: Also ich glaube, die Wahrheit liegt ein bisschen in der Mitte. Ich finde, du hast einen fairen Punkt, dass man sagt, du hilfst nicht davor, also wenn du sie abschottest. Es gibt keinen richtigen Weg. Die müssen selbstwirksam werden und lernen, wie man selber sich ….

Ina Aogo: Naja, guck mal, es fängt ja schon …. Also ich selbst wurde als kleines Mädchen, wo ich bei meiner Freundin geschlafen habe, von dem Vater angekrapscht. Also selbst wenn deine Tochter irgendwo anders schläft, kann das passieren.

Sebastian Krumbiegel: In der ganz normalen, analogen Welt sozusagen.

Joel Kaczmarek: Ja.

Ina Aogo: Und da war ich auch nicht im Instagram oder was weiß ich. Und ich finde einfach, man muss einfach versuchen, Glück zu haben. Ich glaube, es ist das Einzige. Du kannst niemanden schützen. Du kannst deine Kinder ja auch nicht ins Freibad lassen. Da stehen die Pädophilen und gucken über das Dings, über diese Absperrung oben. Ich hatte es selber hier in dem, wie heißt es, ein Café hier auf der Cannstraße, war ich auf Toilette, wurde ich bespannt. Also es kann dir einfach überall passieren. Das ist einfach so.

Joel Kaczmarek: Ich weiß nicht, wie es dir geht, Sebastian, aber man merkt manchmal auch, was man als Frau für andere Lebenswelten hat. Man gerät manchmal und denkt sich so, warum sind die denn so empfindlich? Sowas passiert ja als Mann halt gar nicht. Das ist krass.

Ina Aogo: Also ich habe mal eine Umfrage gemacht auf Instagram, wer schon mal alles belästigt wurde. Und das fängt ja, Belästigung fängt ja schon bei Kleinigkeiten an. Also schon, wenn du, keine Ahnung, jemanden einfach nur kurz anfasst oder so. Oder ich hatte auch mal einen Chef, der hat mich schon mal angefasst. Ätzend.

Sebastian Krumbiegel: Oder auch verbal. Es geht ja auch verbal los. Die Frage, was ist das? Kompliment machen, ja oder nein? Das ist wirklich schwierig. Ich bin manchmal auch durcheinander, wie weit ich mich selbst darüber aufrege, inwiefern politisch korrekte Sprache wirklich einzufordern ist. Und ich bin eigentlich ein großer Freund davon, politisch korrekt mit Leuten umzugehen und eben nicht sexistisch zu sein, geschweige denn rassistisch irgendwie den ganzen Scheiß. Will ich nicht. Und trotzdem denke ich manchmal, was darf man denn eigentlich noch? Und ich glaube, die Frage muss man auch erlauben.

Joel Kaczmarek: Es ist lustig, die Geschichten, finde ich, die so an mich herangetragen werden, die häufen sich. Ich kann ja mal nur so zwei, drei erzählen, wo ich so denke, da drehst du irgendwie ab. Ich habe einen Freund, der leitet eine sehr große Firma hier in Deutschland, die gehört zu einer amerikanischen und noch viel, viel größeren Firma. Und wenn die in den USA sind, gibt es Elevator Rules, also Aufzugregeln. Die besagen, du darfst nicht als Mann mit einer Frau alleine im Fahrstuhl fahren. Wenn du irgendwo anhältst, du fährst vom 13. ins Erdgeschoss und du hältst auf der 10, da steigt eine Frau zu, da musst du als Mann aussteigen. Wo ich so denke, wo ich sage, pervers, das ist ja so ein Generalverdacht. Der Mann wird verdächtigt, die zu betatschen oder die Frau dem irgendwelche falschen Vorwürfe zu machen.

Ina Aogo: Aber das kommt ja wahrscheinlich nicht von ungefähr.

Joel Kaczmarek: Weiß ich nicht, ist so ein amerikanisches Ding auch sehr, sehr stark.

Ina Aogo: Ich dachte jetzt Dubai, da hätte ich das auch vermutet, da könnte das auch, da traut sich das keiner.

Joel Kaczmarek: Ich habe einen anderen Freund, der war zehn Jahre Chef von Ebay Deutschland, der kriegt nachts einen Anruf, sagt so, hey, we gotta talk, hat auch ein Buch, glaube ich, ein Buch darüber geschrieben, in einem Buch hat er das erwähnt. Ja, was ist denn los? Ja, wir haben hier irgendwie zwei Mitarbeiter von euch aus Deutschland und die haben hier zwei Frauen belästigt. Ach du Scheiße, wer denn? Der und der. Was? Die sind total nette Männer. Was ist passiert? Ja, die sind vor zwei Frauen hergekommen und haben ihr die Tür aufgehalten. Und er so, ja und dann? Ja, nichts. Und dann haben die die Tür aufgehalten. Willst du mich verarschen, weil die die Tür Nee, das war bei denen sexuelle Belästigung die Tür aufzuhalten. Oder ich habe eine Frau, ich hatte neulich jemanden, sehr, sehr hochrangige, wirklich so börsennotiertes Unternehmen. Die Frau sagte, sie hat eine Kollegin, die hat zu einem männlichen Mitarbeiter gesagt, oh, du hast aber eine schöne Jacke an. Daraufhin hat er ihr sie sozusagen wegen Belästigung verklagt. Wo du denkst, das ist so die eine Seite der Medaille.

Sebastian Krumbiegel: Man muss da sehr vorsichtig sein, finde ich wirklich. Weil am Ende musst du wirklich, also finde ich, dass alles, was in irgendeiner Weise dahin führen könnte, dass sich eine Frau nicht nur belästigt fühlt, sondern dass sie belästigt wird, das muss man unterbinden. Und deswegen würde ich sehr vorsichtig sein mit solchen Sachen. Natürlich finde ich das auch total schräg mit den Aufzugregeln und was weiß ich was. Aber trotzdem kann ich das nachvollziehen. Weil, wie du sagst, irgendwoher kommt das. Und die Erfahrungen, die gemacht worden sind, wir können es da nicht reinversetzen als Männer, denke ich jetzt, dass du wirklich, wie wirst du sexuell belästigt als Frau. Und jede Frau wird in ihrem Leben irgendwann mal sexuell belästigt.

Ina Aogo: Und der eine steckt das besser weg und der andere eben nicht. Also kommt auch immer darauf an. Also jetzt wäre ich mega tough, aber früher war ich ja auch einfach noch zu jung und habe das über mich ergehen lassen teilweise, weil ich gar nicht wusste, ist das jetzt richtig oder falsch, weil du noch gar nicht. Und deswegen versuche ich zum Beispiel meine Tochter da auch so ein bisschen auch ranzuführen, auch an diese Social Media Welt. Wenn die mir mit sieben sagt, boah Mama, ich habe jetzt keinen Bock mehr, dann würde ich das auch nicht machen. Ich würde sie niemals zu irgendwas zwingen, aber sie ist auch eher wie so eine Rampensau, die kommt dann immer und macht so. Sie weiß halt auch noch nicht, was passiert. Aber auch wenn wir manchmal Kamerateams da haben, sie weiß ja nicht, wo das gezeigt wird, weil sie das noch nicht einordnen kann. Aber man hat so das Gefühl, sie findet das toll. Genauso wie bei Verona Poth, die hat ja ihre Kinder von Anfang an auch in der Öffentlichkeit. Und ich glaube, die Kinder arbeiten jetzt auch damit. Die finden das cool, die machen das gut. Genauso wie bei Boris Becker. Es gibt ja einfach so Familien, wo das so mit reingewachsen ist. Und deswegen finde ich das auch nicht so schlimm, weil so schlechte Sachen kann dir überall passieren. Trotzdem muss es jeder selber entscheiden, ob er seinem Kind das überlässt oder ob man das selber übernimmt.

Joel Kaczmarek: Ich bin total dankbar, weil ich bisher immer das, also ich war eher so wie bei Sebastian, total rote Linie, wie kann man nur, um Gottes Willen. Also ohne, dass ich den Leuten das jetzt verurteile, aber ich habe gedacht, das würde ich never machen. Aber da hast du meinen Horizont erweitert, da bin ich echt dankbar für. Das ist schön. Ja, da bin ich ganz ernst, dass man halt auch mal drüber nachdenkt, dass man die halt auch da ranführen muss, dass die damit umgehen lernen müssen, dass so Abschottung sie eigentlich ihnen auch schadet.

Ina Aogo: Heutzutage kannst du die da nicht mehr komplett von isolieren, weil deine Tochter wird auch irgendwann mit zwölf oder so, wie du spätestens fragst, kann ich mein Handy haben?

Kim Gloss: Wenn sie in die Schule kommen, fangen sie schon an, TikTok. Meine Tochter kennt schon TikTok. Sie ist in der ersten Klasse, sag mal.

Ina Aogo: Ja, weil manche dürfen es dann, manche halt nicht.

Kim Gloss: Das wurde gekauft, glaube ich.

Sebastian Krumbiegel: Ich glaube, man muss aufpassen, dass man, das denke ich bei mir, bei aller Verantwortlichkeit, die man empfindet bei solchen Themen, dass man trotzdem nicht sich der Zeit verweigert sozusagen. Und am Ende ist es vielleicht wirklich so, dass ich als 53-jähriger Kerl einige Sachen einfach nicht checke und nicht verstehe. und da, wie du eben sagst, Joel, dass ich vielleicht auch jetzt dazulerne, obwohl ich immer noch denke, ich würde niemals meine Kinder in die Öffentlichkeit zerren, aber wer weiß.

Ina Aogo: Du kannst dir ja mal mein Profil anschauen.

Sebastian Krumbiegel: Werde ich garantiert tun, bin ich überzeugt von. Also ich glaube, dass es viel wichtiger ist, die Kinder so zu sensibilisieren und sie zu stärken in ihrer Erziehung, dass du sagst, hey, der ganz einfache Satz, egal wer dich anspricht oder wer dich geschweige denn anfasst. zu sagen, hey, ich möchte das nicht. Und hier ist das Kind, dass du dem Kind ein Selbstbewusstsein gibst, zu sagen, ich wehre mich dagegen, dass irgendjemand sich mir verbal oder körperlich nährt. Und ich glaube, das wäre meine Lektion, die ich auf jeden Fall Kindern mitgeben würde.

Ina Aogo: Total richtig. Ich wollte noch dazu was sagen. Wahrscheinlich müssen wir das Thema auch irgendwann mal abschließen. Wir haben noch so viel zu sagen. Ich finde es auch einfach so schön, dass man manchen Familien einfach Man gibt, man stärkt die, weil heutzutage ist es ja sowieso wahrscheinlich jetzt nach der Corona-Zeit nicht mehr so, jetzt gibt es mehrere Kinder, aber es gibt ja gar nicht mehr so viele Kinder, keiner traut sich mehr an Familien ran. und ich finde gerade, wenn man eine Familie zeigt, so wie es bei uns der Fall ist oder es gibt ja auch noch andere Familien auf Instagram, dann finde ich, bestärkt man auch manche Leute dazu, dass das Leben trotzdem noch schön sein kann und dass du trotzdem noch cool aussehen kannst und sexy aussehen kannst und dich sportlich aktivieren kannst. und obwohl du ein Kind hast und du kannst das alles irgendwie einbauen. Und das ist auch so ein bisschen der Hintergrundgedanke, warum ich das alles so einfließen lasse.

Joel Kaczmarek: Aber ist es bei dir nicht so, ich würde dich so einschätzen, dass du dir vielleicht im Zweifelsfall auch ein, zwei oder drei Nannys leisten könntest. Das heißt, wir alle, die hier sitzen, sind schon latent privilegiert, oder?

Ina Aogo: Ja, klar. Also ich habe auf jeden Fall eine Nanny, aber ihr habt ja auch, dafür sind eure Kinder dann in der Kita. Ist das eigentlich das Gleiche?

Joel Kaczmarek: Ich wünschte, sie wären da gerade.

Ina Aogo: Ich liebe sie, aber Aber man kann ja da entscheiden, ob sie bis, keine Ahnung, vier oder fünf, ich weiß das gar nicht. Peyton geht ja immer schon um eins oder so, aber ich hole sie immer schon ein bisschen erb, weil ich sie ja einfach so gerne zu Hause habe.

Joel Kaczmarek: Okay, deswegen sehe ich dich so selten. Meine Frau meint immer, ich sehe die gar nicht, die ist bei uns in der Kita, echt?

Ina Aogo: Ja, meine ist immer nur zwei Stunden da. Die sagen mir, lass sie doch mal länger. Ich so, nein, ich will die zu Hause haben.

Joel Kaczmarek: Was mich jetzt mal interessieren würde, gerade auch bei dir, Kim, wie viel von dem, was du getan hast, hast du mit einem Plan gemacht? Und wie viel war eigentlich Zufall oder hast du dich so treiben lassen?

Kim Gloss: Also bei mir war vieles Zufall. Also ich bin da reingerutscht, wie ich schon eben erzählt hatte, was mir aber sehr viel Spaß macht. Ich habe ja einen erfolgreichen YouTube-Kanal und habe da angefangen, Produkte zu testen, hatte da eine Rubrik Kim testet und so bin ich überhaupt dann irgendwann darauf gekommen. Also da fing alles an und ja, dann sind Firmen auf mich zugekommen und jetzt mache ich das halt hauptberuflich. Ich bin aber auch Unternehmerin mittlerweile, habe meine eigene Make-up-Linie gegründet, die ich jetzt gerade aufbaue. Ich bin sehr, sehr dankbar dafür und es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, auch die Follower zu motivieren jeden Tag. Es ist auch nicht immer einfach. Vielleicht denken manche, was machen die denn überhaupt? Das ist ja überhaupt nicht anstrengend, aber man muss schon 24-7 online sein, fast. Man muss aktiv sein, man muss im Kontakt bleiben, man muss sich auch mal von einer nicht so schönen Seite zeigen, mit Augenringen und ja.

Joel Kaczmarek: Das würde ich noch tiefer verstehen alles. Vielleicht mal als ersten Schritt, wenn du sagst, du bist sehr erfolgreich auf YouTube, was heißt erfolgreich? Also hast du da eine Kennzahl oder was macht das für dich?

Kim Gloss: Ich hatte da schon viele Follower, 200.000 oder so.

Joel Kaczmarek: Da muss man mal einhaken, ich kenne mich mit YouTube aus, 200.000 ist richtig fucking schwer auf YouTube.

Kim Gloss: Ja, ich habe ja auch einen Preis bekommen schon. Das ist, man kriegt ja dann ab 100.000 dann immer so einen Preis zugeschickt. Das hat mich sehr gefreut. Ja, aber irgendwie bin ich da ein bisschen, ja, da bin ich älter geworden, man wächst und ja, jetzt bin ich rüber zu Instagram und da mache ich jetzt weiter und ….

Joel Kaczmarek: Okay, das will ich genauer verstehen. Also du sagst, also Facebook war ein Ding, YouTube, Instagram. Ist das so ein bisschen alles, was du dir da aufgebaut hast, kann es jetzt in die Tonne treten oder ist es nicht mehr so performant oder spielst du alles parallel? Wie muss man sich das vorstellen?

Kim Gloss: Ich habe gemerkt, dass ich einfach für YouTube zu alt bin. Ehrlich? Ja. Bei YouTube sind sie so meistens bis 13 Jahre alt und dann wechseln sie zu Instagram. TikTok ist schon so wirklich ab sieben oder so, da sind die wirklich schon ganz früh dabei, was ich halt auch erschreckend finde.

Joel Kaczmarek: Aber du musst ja nicht so alt sein wie dein Zielpublikum, also obwohl du jetzt sozusagen mit 13-Jährigen, du siehst ja irgendwie hot aus, kannst ja sagen, hier, wenn ihr auch so hot aussehen wollt, so schminke ich mich. Das ist trotzdem so, dass du da sozusagen schon aus dem Fokus bist bei denen?

Kim Gloss: Es kommen ja immer neue dazu. Also die Konkurrenz schläft nicht und ja, man wird älter und ich habe dann einfach an den Klickzahlen auch gemerkt, dass das nicht mehr so das Richtige ist, die richtige Plattform. und bin zu Instagram rüber und das läuft jetzt erfolgreich und Und man ist da auch viel schneller. YouTube ist schon ein bisschen aufwendiger. Da muss man halt die Videos schneiden. Und ja, Instagram ist einfach sehr schnell. Man haut eine Story raus und man ist viel näher dran an der Community.

Joel Kaczmarek: Was heißt, wenn du bist rübergegangen, heißt das, das Alter pflegst du einfach nicht mehr? Genau.

Kim Gloss: Es ist leider seit einem Jahr inaktiv.

Joel Kaczmarek: Ich finde das total krass, weil du ja da ganz viel Energie und Herzblut reingesteckt hast. Und mit einer Sekunde ist es gefühlt wegen einem Alterssprung entwertet. Ja.

Kim Gloss: Nee, es ist einfach auch mein Bauchgefühl. Ich habe einfach auch durch die Make-up-Linie, die Firma, die ich gegründet habe, einfach nicht mehr so viel Zeit, diese Videos zu schneiden, Lichtaufbau und so weiter. Das ist bei YouTube schon ein bisschen aufwendiger alles. Deswegen.

Joel Kaczmarek: Du hattest ja auch einen Onkel für bestellen, oder? Also Videoschnittleute gibt es ja auch.

Kim Gloss: Hatte ich auch, ja, hatte ich auch. Aber man kann ja nicht auf so vielen Hochzeiten tanzen.

Joel Kaczmarek: Und wie gründet man eine Kosmetikfirma? Ist das so, man sourcet es in China und klebt ein anderes Label drauf?

Kim Gloss: Es ist made in Germany bei mir. Ich habe schon mit 17 meine eigene Kollektion für eine große Discounterkette gehabt. Als ich bei DSDS raus war, habe ich dann auch Musik gemacht. Ich habe ein Album aufgenommen, ein paar Singles rausgehauen. Musikalisch hat es leider nicht so hingehauen. Nach so einem Casting-Format bist du einfach verbrannt. Da hast du es so schwer, einfach musikalisch. Wirklich so. Kannst du knicken. Sogar als DSDS-Sieger kannst du es knicken eigentlich. Und deswegen habe ich das so für mich abgeschrieben. Also ich war noch vier Jahre am Ballermann. Musikalischer Selbstmord für mich gewesen. Ja, und dann habe ich halt aber dann diese Influencer-Geschichte angefangen.

Sebastian Krumbiegel: Was mich noch interessiert, weil du das eben gesagt hast, man muss sich auch mal von einer nicht so schönen Seite zeigen, Augenringe, was weiß ich was. Inwiefern ist denn da Authentizität wirklich wichtig oder inwiefern ist es sozusagen eine Rolle, die du verkaufst oder eine Künstlichkeit? Also ich merke es ja selbst, wenn ich irgendwie ein Selfie poste, egal ob es bei Twitter oder bei irgendwie….

Kim Gloss: Du postest Selfies, ja? Da muss ich mal reinschauen. Jetzt bin ich aber wirklich interessiert.

Sebastian Krumbiegel: Ich bin ja auch so ein eitler Fatzke und sage schon, wenn mich Leute fotografieren oder wenn Leute mit mir Selfies machen, sage ich immer, hey, von oben, wegen Doppelkennung und so.

Kim Gloss: Hast du den richtigen Winkel rausgefunden.

Sebastian Krumbiegel: Ja, klar. Und da versuche ich auch ehrlich zu sein und denke natürlich, natürlich inszeniere ich mich da auch in irgendeiner Weise. Und die Frage wäre Wir haben heute Vormittag darüber gesprochen, bei unserem allerersten Podcast, den wir gemacht haben, wo wir uns auch kennengelernt haben, Joelle und ich, inwiefern eigentlich alles, was wir tun, Inszenierung ist. Inwiefern Authentizität wirklich Authentizität ist oder inwiefern es am Ende doch eine Rolle ist, die wir spielen. Sobald ich rausgehe auf die Straße und sage, hey, du bist doch der von den Prinzen, dann sage ich, okay, dann muss ich jetzt auch irgendwie dieser Rolle gerecht werden. Du musst wenigstens irgendwie, kann ich sagen, also

Joel Kaczmarek: Du musst einmal Küssen verboten zu ihm sagen.

Sebastian Krumbiegel: Oder anfangen zu singen. Ja, ja, ja. Nein, nein, aber ich meine einfach wirklich auch sozusagen nicht genervt sein, sondern eben auch Respekt von den Leuten umgehen. Und das wäre jetzt meine Frage an dich, inwiefern inszenierst oder inwiefern inszeniert ihr euch künstlich und sagt sozusagen, ich muss jetzt aber immer geschminkt und immer irgendwie tiptop aussehen oder ich kann mir eben auch mal leisten zu sagen, hey, ich bin auch nur ein Mensch und wenn ich früh aufwache, sehe ich so und so aus.

Kim Gloss: Also ich zeige mich auch verletzlich, ich habe auch schon auf meinem Account geweint, ich habe gelacht, ich zeige mich ungeschminkt, geschminkt, top gestylt, auch mal fix und fertig und ich bin immer ehrlich und zeige mich so, wie ich auch wirklich im privaten Leben bin. und das ist auch die Herausforderung, man muss einfach auch so sein, wie man ist, sonst glaube ich funktioniert das nicht, oder Ina? Ja.

Ina Aogo: Ja, das sehe ich auch so. Also bei mir ist immer so, ich mache zum Beispiel, die Storys sind bei mir immer sehr authentisch und ich lösche ganz selten irgendwas und nehme das nochmal auf, weil ich eigentlich immer alles raushaue. Manchmal denke ich, man, jetzt mal vorher überlegt, jetzt kriegst du da schon wieder eine Schlagzeile für. Dafür mache ich aber an meinen Bildern, versuche ich schon, dass der optische Eindruck sehr Perfekt ist, das ist mir irgendwie schon wichtig, weil das so der erste Eindruck auch für Firmen interessant ist.

Kim Gloss: Ja, das ist die heutige Visitenkarte.

Ina Aogo: So und deswegen, da achte ich immer drauf, dass das alles schön ist, aber meine Story sieht man mich dann auch privat und so wie ich halt wirklich bin, ohne dass man jetzt irgendwas retuschieren könnte oder was weiß ich, aber das sage ich auch immer offen.

Kim Gloss: Viele sind aber nicht so, ne, Influencer-Kollegen. Weil manche, also in der Story, die sind ja so perfekt, die Haare sitzen immer top geschminkt.

Ina Aogo: Ja, das wird viel zu anstrengend.

Kim Gloss: Und das, ja, das bin ich auch überhaupt nicht.

Ina Aogo: Vor allen Dingen auch mit Kind, ich frage mich manchmal, wie kriegen die das überhaupt hin?

Sebastian Krumbiegel: Immer perfekt auszusehen.

Ina Aogo: Ja, das ist ja anstrengend, also es ist wirklich anstrengend, es ist….

Sebastian Krumbiegel: Ach, das fragen mich die Leute auch immer wieder.

Joel Kaczmarek: Ich finde das sympathisch, dass du das mal sagst, dass das anstrengend ist, weil es wirkt ja irgendwie immer so, als wenn es so easy ist, ne?

Ina Aogo: Es gibt auch mal Tage, wenn ich mich richtig blöd fühle, dann mache ich auch nichts. Manchmal muss man auch einfach mal auf sich hören, auf seinen Körper hören und mal einfach einen Gang zurückschalten und dann einfach mal morgen wieder da sein oder übermorgen. Also es ist trotzdem wichtig, weiß Kim auch, dass man eigentlich nicht länger als zwei, drei Tage weg ist, weil sonst Instagram verzeiht dir nämlich nichts. Hauen dir deine Reichweite halt um die Ohren und sagen so, ja, du warst jetzt ein paar Tage hier inaktiv und das siehst du dann halt auch sofort, weil deine Storys bei den Leuten dann mal weiter hinten angezeigt werden. Das heißt, die gucken sich das nicht mehr an. Aber wenn du immer präsent bist, hast du natürlich auch immer eine höhere, das ist so eine Drucksache jetzt geworden mittlerweile.

Kim Gloss: Jeden Tag ein Bild posten um 21 Uhr ist auch super wichtig.

Joel Kaczmarek: Warum 21 Uhr?

Kim Gloss: Das ist so die beste Zeit.

Joel Kaczmarek: Da sitzt man auf der Couch.

Kim Gloss: Und dann musst du dir natürlich so ein Content auch überlegen, was poste ich am Montag, am Dienstag, am Mittwoch.

Ina Aogo: Machst du das?

Kim Gloss: Ja.

Sebastian Krumbiegel: Baut dir dann auch so Cliffhanger ein, dass du sozusagen die Leute, ja, das ja anfüttert und sagst, ab morgen kommt dann das.

Kim Gloss: Also viele schreiben auch, hey, post um 21 Uhr, ja, und steht dann auch oben im Profil. Wirklich, du machst das? Nee, ich mache das jetzt nicht, also ich entscheide auch…. Also ich mache mir schon Entwürfe für die nächsten Tage, dass ich weiß, ob mein Feed auch stimmig ist.

Ina Aogo: Aha, es gibt ja so eine App.

Kim Gloss: Oben hast du ja die Entwürfe. Ach so, ja. Da kannst du dein Feed für die nächsten Tage halt planen und dann siehst du, ob alles stimmig ist, Filtergruppe und so weiter.

Ina Aogo: Also so durchgefuchst bin ich noch nicht. Da muss ich noch was lernen bei Kim.

Joel Kaczmarek: Ja, aber das interessiert mich auch immer, ob es da so Tools gibt, dass ich irgendwie 50 Fotos aufnehme und plane die schon mal für einen ganzen Monat durch und verpisse mich dann irgendwie süß hier. Ist nicht so?

Kim Gloss: Also doch viele Planen den ganzen Monat im Voraus, ja. Geht schon. Ich bin, ja. Ich habe ja auch ein Team mittlerweile. Ich habe eine Fotografin, eine Visagiste, mit der ich zusammenarbeite. Ich habe einen Grafikdesigner. Ja, da hat man schon irgendwie sein kleines Team mittlerweile.

Joel Kaczmarek: Und dein Einkommen, was du sozusagen durch Werbepartnerschaften und durch deine Kosmetiklinie erhältst, das füttert das alles sozusagen, deinen ganzen Mitarbeiterstamm?

Kim Gloss: Ja, schon.

Joel Kaczmarek: Weil da merkt man weiter, ich finde, ich habe mir so als eine der Fragen vor euch notiert, was könnt ihr eigentlich, weil ganz viele Menschen da draußen, da habe ich immer gedacht, das ist so simpel, ich liege morgens im Bett, mache hier ein Foto und dann merkt man, was man eigentlich dahinter steckt,

Kim Gloss: oder? Gegenfrage, könntest du jeden Tag aufstehen und vor der Kamera stehen und jeden Tag den Leuten irgendwas erzählen?

Joel Kaczmarek: ob das sinnhaft und interessant wäre, was ich zu erzählen hätte.

Kim Gloss: Ja, dir immer Content überlegen, Themen überlegen. Und könntest du einfach ständig online sein? Nachrichten beantworten, Kommentare liken, kommentieren.

Sebastian Krumbiegel: Da sage ich ja, die Frage wäre für mich, würde sich eher stellen, will ich das? Das, naja, wirklich. Also das ist ja, also ohne jetzt auch despektierlich das abzuwerten, aber ich würde es nicht wollen. Weil ich will schon irgendwie am Ende auch meine Ruhe haben und will irgendwie auch sagen, hey Leute, Tür zu und ich bin ich und das geht euch jetzt gar nichts an, was ich hier mache.

Kim Gloss: Und davon hat man halt sehr wenig so, ne?

Joel Kaczmarek: Ich habe auch gedacht, eins meiner Learnings mit euch beiden war, dass ihr ganz schön, also fast klar, das klingt mir zu krass, aber ihr seid sozusagen ganz schön, also diese Plattformen machen euch ganz schön Druck. Also ihr seid ganz schön sozusagen in der Abhängigkeit. So, das trifft es besser als Wort, oder? Ja. Wenn du mir auch erzählst, so ja, hier, dann kann ich jetzt YouTube zumachen, dann denkst du, das ist ja so, wie ich habe mein Haus auf fremdem Grund gebaut. Ja, scheiße, war Sumpfland, jetzt muss ich bei Instagram neu anfangen, oder?

Kim Gloss: Das ist ja aber unser Job. Also so eine GQ oder Vogue, die leben ja auch davon, wenn sie zum Beispiel sagen, hier, das Teil ist von Hugo Boss und die kriegen dafür auch ihr Geld. Und ja, bei uns ist es genauso.

Joel Kaczmarek: Ich mag deinen Pragmatismus. Aber wie geht es dir damit? Ist es nicht schon so, diese Abhängigkeit ein bisschen?

Ina Aogo: Also bei mir ist es ja auch ein bisschen eine andere Situation. Mein Mann hat einfach unheimlich gut verdient. Das heißt, ich bin da eigentlich nicht so darauf angewiesen, dass ich davon meine Miete jetzt bezahlen müsste. Ich bin nicht so ganz durch diesen Druck getrieben wie andere Influencer. Kim hat ja auch jemanden, der wahrscheinlich auch ihr mithilft. Und ich finde, als Frau ist das auch okay, wenn man, also mein Mann und ich haben zum Beispiel so ein kleines Rollenbild im Kopf. Wir finden das eigentlich ganz gut. Er mag das eigentlich, wenn die Frau nicht arbeitet. Jetzt mittlerweile verdiene ich eigentlich ganz gutes Geld und sagt da auch so, ja, dann mach mit deinem Geld, was du willst. Da kannst du dir dann deine Sachen von kaufen. Aber ich finde, ja, man muss irgendwie immer so ein gewissen Mittelweg haben. Also ich könnte es, weiß ich nicht, wie es wäre, wenn ich jetzt davon auch meine Miete und alles bezahlen müsste. Also ich stelle mir das manchmal so vor, wenn ich mich jetzt von meinem Mann trennen würde und er würde sagen, so ich nehme jetzt, oder keine Ahnung, es ist irgendwas eingetreten im Leben, dass ich jetzt alles für mich selber sorgen müsste, dann würde ich wahrscheinlich auch viel mehr Druck noch verspüren, als es eigentlich, als es jetzt habe.

Joel Kaczmarek: Hol mich mal dafür ab. Du hast gesagt, du würdest keinem so eine Friseur lehre. Das ist richtig so.

Ina Aogo: hier, so hart.

Joel Kaczmarek: Mit der Bürste da abends putzen.

Ina Aogo: Das ist auf jeden Fall schlimmer als Influencer sein, das kann ich dir sagen.

Joel Kaczmarek: Also was ich so, ich überlege noch, ob ich es, manchmal ob es mich traurig macht, dass jemand wie du richtig harte Arbeit gelernt hat, sich was aufbaut, sich was etabliert und dann in so einen Status wechselt und sagt, jetzt habe ich einen wohlhabenden Mann, Rollenbild ist jetzt mal eher so Frau 1960. Ich bin jetzt Mutter und der holt die Kohle ran und alles, was ich mir bisher aufgebaut habe, ist so wie Kims YouTube-Kanal jetzt mal irgendwie pausiert.

Sebastian Krumbiegel: Hast du ja nicht gesagt. Ich habe eher verstanden das so, dass du sozusagen, also ich denke eher, diese auch finanzielle Unabhängigkeit ist doch eigentlich auch ein geiles Gefühl, dass du sagen kannst, ich könnte auch ohne. Also ich bin sozusagen, ich bin meine eigene Frau, ich bin mein eigener Herr.

Ina Aogo: Also ich finde das geil, dass ich in den Laden reingehen kann und mir eine Tasche kaufen kann, ja. Und der nicht sagen kann, was hast du dir jetzt schon wieder gekauft? Er macht es ja trotzdem immer noch, auch wenn es mein Geld ist. Es nervt so, das wollte ich jetzt nochmal loswerden, wenn er jetzt diesen Podcast hört, es nervt mich. Nein, es muss ja auch jeder für sich selber entscheiden. Ich finde das schön, also so war es früher, meine Mutter war immer für uns da, die hat auch nie gearbeitet. Und heutzutage ist es so, man muss sich dafür schämen, wenn man als Frau zu Hause ist. Dabei machen die Frauen so viel wertvolle Arbeit zu Hause. Auf jeden Fall sollte man das einfach nicht unterschätzen. Die Frauen machen so viel. Ihr wisst ganz genau, wie das ist. Ich bin die ersten drei Monate, Peyton hat nach dem dritten Monat durchgestanden, ich habe alles alleine gemacht. Mein Mann ist nicht einmal nachts aufgestanden. Das ist der härteste Job, glaube ich, auf dieser Welt. Also der ist schlimmer als eine Friseursbildung.

Sebastian Krumbiegel: Ich wollte gerade sagen.

Joel Kaczmarek: Ich glaube, Mutter sein ist anstrengender als Friseur.

Ina Aogo: Ja und ich kriege jetzt noch ein zweites und ich will mich einfach die ersten drei Jahre komplett meinem Kind hingeben. Das ist für mich oder das ist für uns total wichtig, weil ich denke, dass es für die Erziehung unheimlich wichtig ist, für das Kind alles zu geben. Und ich sehe ja auch, dass es sich ausgezahlt hat. Ich sehe ja, wie sie drauf ist. Kim kennt sie ja auch. Und ich weiß einfach, dass es unheimlich wichtig ist, dass man für die Kinder da ist. und deswegen finde ich, sollte man als Frau sich die ersten Jahre auch ruhig auf das Kind konzentrieren und nicht unbedingt auf die Arbeit.

Sebastian Krumbiegel: Aber warum so fokussiert auf Frau? Sag doch Dennis, hey, Babywindeln, lern das mal, mach das auch mal.

Ina Aogo: Der Dennis kann das auch, aber der hat ja, guck mal, der ist ja Leistungssportler gewesen zu der Zeit und steh du mal morgens um sieben auf und renn deine Kilometer, das schafft der nicht, wenn er nachts da das Baby gewickelt hätte, ne? Da war ich ihm auch nicht böse, das war dann mein Job und das habe ich auch gerne gemacht.

Joel Kaczmarek: Also es ist fast eine unternehmerische Entscheidung, dass du sozusagen seine Assets schützt quasi.

Ina Aogo: Naja, ist ja auch manchmal so, dass der Mann, dass die Frau, wenn die eigentlich mehr verdient, geht die Frau ja arbeiten und der Mann bleibt bei dem Kind, das gibt es ja auch.

Sebastian Krumbiegel: So meinte ich das eben auch ein bisschen, dass man das nicht als Rollenbild, wie du eben gesagt hast, 1960, sondern irgendwie. das ist schon, wir leben im Jahr 2020 und da, ja, ich finde das normal und wir finden es alle normal und finden es auch geil, wenn wir irgendwo Väter sehen, die Kinderwagen schieben und das war vor 20, 30 Jahren noch nicht so.

Joel Kaczmarek: Es gibt ja auch so ganz merkwürdige Extreme. In meiner Branche ist es immer mehr so, du siehst so eine Frau, die hat so ein Baby vor den Bauch geschnallt, in so einer Manduka, in so einer Babytrage und zeigt auf so einem Whiteboard und erklärt da ihren Arbeitskollegen irgendwas. Und dann wird die voll abgefeiert bei Facebook, Instagram und Co. Da bin ich zum Beispiel so ein Kandidat, dass ich sage, ich finde das brutal beschissen. Gar nicht, dass ich ihr nicht irgendwie, also fürs Baby denke ich mir so, da kann jeder seine Einstellung haben, aber fürs Baby weiß ich so, wow. Das macht denen Schlafstörungen.

Ina Aogo: Ja, du musst doch deinem Kind die Hingabe geben, dass du da bist und dass du dem auch die Sachen beibringst. Und ich kann mich nur vollkommen auf das Kind einlassen, wenn ich auch ausgeglichen bin und gar nichts anderes um die Ohren habe. Und deswegen ist Social Media eigentlich cool, weil das läuft so nebenbei. Und deswegen ist auch das Family Content so cool, weil ich wüsste gar nicht, wie ich das ohne sie machen sollte. Sonst müsste ich ja immer warten, bis sie schläft und dann schnell die Kamera nehmen und meine Sachen abdrehen. So kann ich aber nebenbei machen, ohne dass ich Angst habe, mein Kind läuft jetzt durchs Bild, alsoda bin ich irgendwie auch froh, dass ich da jetzt nicht die ganze Zeit

Kim Gloss: Meine ist schon voll geschult, wenn ich mich filme, dann weiß sie,ich warte ganz kurz,bis Mama ihre Sequenz fertig hat.

Joel Kaczmarek: Ja. Ja, ich finde, also, damit wir uns richtig verstehen,also was mir wichtig ist, dir auch noch mal zu sagen,ich finde total den, den, den Job als Mutter valuable, ne,also wertvoll, ich wollte jetzt nicht sagen,dass das was Blödes ist oder so,was bei dir halt nur so immer ist,du inszenierst dich ja so, ich bin eine Spielerfrau und Ich finde das total geil, weil ich das selbst erotisch finde und es ist für mich die höchste Kunst der Selbstreflektion. Auf der anderen Seite schwingt halt manchmal so ein bisschen mit, dass man so einen Anspruch an sich nicht stellt. Das kommt bei mir so an. Nehme ich das richtig wahr oder falsch?

Ina Aogo: Die ersten paar Jahre war ich eigentlich ganz froh, dass ich erstmal so ein bisschen von meiner Arbeitswelt weg konnte, weil mich das auch nicht glücklich gemacht hat. Ich war noch nie die krass karriereorientierte Person. Also ich wollte immer Familie, das war für mich meine Karriere. Und deswegen war ich total happy, dass Dennis das auch genauso gesehen hat. Wir haben auch in einer Podcast-Folge darüber mal gesprochen, wie wir das so handhaben, weil man wird ja auch oft angefeindet deswegen. Ja, die arbeitet nicht, die lebt nur auf Kosten des Mannes. Aber man bringt ja auch als Partner was mit rein. Also nur weil man kein Geld, physisches Geld anschafft, schafft man ja trotzdem was anderes in der Familie und hebt seinen Partner auf und ist für den da. Man macht ja so viele andere psychische Sachen auch im Hintergrund, gerade bei Sportlern. Also das ist nochmal eine ganz andere Nummer. Ich kenne das ja auch von Kolleginnen, das ist einfach auch nicht zu unterschätzen, das ist einfach so. Und das ist einfach so traurig und deswegen macht mich das dann immer so sauer, wenn so Leute sagen, ja, hast du dich denn komplett aufgegeben? Also, ich meine, ich habe den ganzen Tag irgendwas zu tun, ich weiß nicht, was los ist. Tage versiegen auch immer mit Kindern sowieso. Ich habe auch in der ersten Zeit damals, wo ich noch kein Kind hatte, ich hatte gar keine Putzfrau. Ich habe die ganzen, wir hatten eine riesen Wohnung gehabt mit drei Bädern und ich habe die alle selber geputzt am Anfang noch. Jetzt mittlerweile schaffe ich das natürlich nicht mehr, weil ich ja noch ein Kind habe. Aber das so mal so nebenbei, das sieht ja auch keiner so. Da filme ich mich dann ja auch nicht weiter. Schade.

Joel Kaczmarek: Ich überlege gerade, ob eine geilere Intro von dir am Anfang gewesen wäre. Hallo, ich bin Ina Aogo, Power-Mama, Influencer-Macherin und ich bin mit einem tollen Typen verheiratet, der Sport macht und den unterstütze ich auch noch. Weißt du, was ich meine?

Ina Aogo: Ja, ich muss auch immer sagen, ich muss immer ein bisschen reingrooven hier. Aber auf der anderen Seite denke ich mir immer, wenn die meinen Namen hören, Aogo, der Name ist einfach so in Deutschland bekannt, dass sie sich dann immer sofort fragen und dann will ich die Hörer direkt abholen und immer so sagen, ja, okay, jetzt weiß ich, woher ich sie kenne, so.

Joel Kaczmarek: Glaubst du eigentlich, dass in zehn Jahren dein Mann sagen muss, ich bin Dennis, der Frau von

Ina Aogo: Ist ja schon so. Ist schon so. Deswegen lasse ich ihm jetzt immer noch den Vortritt. Ich sage es immer noch so, auch wenn die Medien manchmal den Spieß umdrehen. Es gab jetzt was Witziges, er ist ja zu Hannover gewechselt und da haben die Zeitungen geschrieben, ah, Ugo kommt und ihr Mann kommt auch mit. Also das tut mir dann ja auch schon leid.

Joel Kaczmarek: Ja, deswegen sage ich das so. Merkst du manchmal gerade zumindest am Selbstbewusstsein?

Ina Aogo: Nee, aber er fühlt sich jetzt auch so ein bisschen dazu. Er findet Instagram jetzt auch mittlerweile spannend, habe ich das Gefühl.

Kim Gloss: Ist er auch Influencer geworden? Ja.

Ina Aogo: Nein, er macht das auch ganz gerne. Er kann ja auch gut reden. Also ich finde, er macht das gut. Er sollte eigentlich mehr mit Fernsehen machen. Mal sehen, was noch kommt.

Joel Kaczmarek: Was habt ihr beide euch denn eigentlich so vorgenommen? Wie wollt ihr denn eigentlich gesehen werden? Also sagt ihr für euch so, was Sebastian von andeutete, man spielt ja ein bisschen eine Rolle. Rolle heißt für mich da nicht, ich verstelle mich, aber ich zeige halt schon ganz bestimmte Facetten und das sehr selektiert. Habt ihr für euch definiert, wie ihr gesehen werden wollt? Wollt ihr irgendwie erfolgreich sein, reich, hübsch? geistig inspirierend?

Kim Gloss: Ja, unser Aussehen ist uns ja wichtig, ne? Aber mir ist wichtig einfach, dass ich meine Follower motiviere und einfach, ja, aber Reichtum ist mir jetzt nicht wichtig.

Joel Kaczmarek: Okay, also du machst das wirklich für andere, was du tust?

Kim Gloss: Ja. Naja, schon.

Joel Kaczmarek: Ist das bei dir auch so?

Ina Aogo: Also, Natürlich ist es so, dass ich mir immer denke, wenn jetzt so Kooperationsanfragen kommen und sagen, ja, wir können jetzt das geben, du benutzt das Produkt sowieso, dann finde ich es gut, wenn man auch was promotet und quasi man macht ja den ganzen Tag Content und das muss auch irgendwie bezahlt werden, finde ich. Weil die gucken sich das ja alles umsonst an und deswegen finde ich schon, dass sowas honoriert werden muss, meiner Meinung nach, und ich finde das auch total gut.

Sebastian Krumbiegel: Ja, zumal die Kohle ja auch irgendwo herkommt. Also die Kohle ist ja da und wenn sie jemandem zusteht, dann dem, der die Leute lockt.

Ina Aogo: Ja, und ich finde, man hat ja ständig Kontakt zu den Kunden. Das ist so, ich sage immer, wie so ein Staubsaugervertreter. der zu Tür zu Tür geht. Also ich antworte fast jedem, der mir schreibt. Das ist ja auch viel Arbeit, also so viel Papierkram, den man da macht.

Kim Gloss: Man sitzt da manchmal bis in die Nacht, oder?

Ina Aogo: Ja. Ich antworte wirklich, versuche jeden zu antworten und das ist einfach so, ja. Aber ich finde schon, dass das so ganz umsonst, ich weiß nicht, ich könnte, also das ist so energieraubend. Ich finde das schon schön, wenn man sich zwischendurch mal belohnen kann oder ich belohne zum Beispiel manchmal auch die Follower. Ich habe denen letztens eine Tasche verlost. Ich habe denen eine Tasche gekauft und habe die dann verlost auf meinem Account, weil ich weiß, Manche können sich das vielleicht nicht leisten und die freuen sich dann, wenn sie auch mal sowas gewinnen können und sowas finde ich dann ganz cool. Ich mache auch gerne was für andere Leute so.

Kim Gloss: Gewinnspiele sind super wichtig. Man bekommt als Influencer so viel, da kann man ruhig auch mal was schenken.

Ina Aogo: Ja, das sowieso, aber….

Sebastian Krumbiegel: Ihr kriegt das sozusagen von den Werbepartnern, kriegt ihr Sachen gestellt.

Kim Gloss: Ja, wir bekommen manchmal Pakete zugeschickt. Ich weiß davon auch nicht mal was. Und ich nehme teilweise Pakete nicht mal mehr an. Ich meine, man muss ja es auch noch versteuern. Ah ja. Und wenn sie die einfach dann in der Schwangerschaft auch, ich Kinderwagen einen nach dem anderen und so.

Sebastian Krumbiegel: Ich muss ehrlich sagen, ich kenne das ein bisschen. Also wir haben 2015 Bambi gekriegt. Und das wurde in Berlin, glaube ich, verliehen. und durch Sing My Song, diese Sendung Vox, wo wir damals mitgemacht haben. Und ich kam in mein Hotelzimmer und das Hotelzimmer war voll mit Giveaways. Und wirklich mit schönem, schicken Zeug. Mit irgendwie wirklich Markenzeug, mit Koffer, mit irgendwie Klamotten, mit Parfüm, mit irgendwie, wo ich auch echt gedacht habe, ey, die Welt ist so ungerecht. Da kriegen irgendwie die, die hier so einen Preis kriegen, kriegen es noch irgendwie vorne und hinten reingesteckt. Und da habe ich damals richtig gedacht, ey, sag mal, komische Welt. Wenn ihr sagt, ihr kriegt sozusagen von den Sachen, die ihr bewerbt, ungefragt Sachen zugeschickt, ist schon auch strange.

Kim Gloss: Deswegen sind diese Gewinnspiele ganz wichtig, dass man einfach auch was wiedergibt und den Followern was schenkt von dem Ganzen.

Joel Kaczmarek: Spendet ihr manchmal solche Sachen auch einfach?

Kim Gloss: Ja, davon habe ich ja gerade gesprochen.

Ina Aogo: Also es ist ja eigentlich wie Spenden, wenn du das verlost, ist ja eigentlich wie Spenden.

Kim Gloss: Man hat es ja doppelt und dreifach teilweise.

Ina Aogo: Also ich bin jetzt schon vorsichtig, ich gebe meine Adressen gar nicht mehr überall an, weil ich bin ja schon ein paar Mal umgezogen. Bei mir wissen die schon gar nicht mehr, aber ich finde es auch so eine Müllverschwendung teilweise.

Kim Gloss: Diese ganzen Kartons und alles, ja.

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