Vom traditionellen Verlagshaus zum digitalen Medienunternehmen

25. Mai 2020, mit Mathias Weigert

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Matthias Weigert: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen People-First-Podcast von Digital Kompakt. Mein Name ist Matthias Weigert und ich bin Geschäftsführer der Unternehmerschmiede. Die Unternehmerschmiede unterstützt Unternehmen dabei, digitale Innovationen erfolgreich umzusetzen, indem wir die richtigen Teams gewinnen und schmieden. Das heißt vor allem erfolgreich machen. Wenn dieses Thema auch für euch interessant ist, kommt gerne über LinkedIn direkt auf mich zu. In unserem Podcast People First geht es um das Thema Mensch in der digitalen Welt. Heute sprechen wir über das Thema eines wirklich tiefgreifenden digitalen Wandels in der Medienwelt. Vom traditionellen Verlagshaus zum modernen Medienunternehmen. Es geht um die Digitalisierung einer der zehn größten Verlagsgruppen in Deutschland. Es geht um die NOZ und MHN Mediengruppe. Mit mehr als 3000 Mitarbeitern an verschiedenen Standorten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt die NOZ und MHN Mediengruppe klassische Tageszeitungen und Anzeigenblätter heraus. und ist mittlerweile auch in vielen digitalen Geschäftsmodellen engagiert. Nach dieser Folge weißt du, wie sich eine Verlagsgruppe digital transformiert, welche Herausforderungen neue digitale Geschäftsmodelle in der Medienwelt mit sich bringen und was eine Innovationseinheit im Mediatek alles bewirken kann. Zu Gast im Podcast heute ist ein digitaler Brückengänger, Alex Kornelsen. Alex ist Gründer, Buchautor, leidenschaftlicher Podcaster und vor allem einer der Antreiber der digitalen Transformation bei der NOZ und MHN Mediengruppe. Herzlich willkommen, Alex.

Alexander Kornelsen: Vielen Dank, Matthias.

Matthias Weigert: Heute ist echt ein besonderer Tag. Nach langer Zeit der virtuellen Podcast-Aufzeichnung. endlich mal wieder ein persönlicher Podcast, über den ich mich sehr freue. Ich bin diesmal zu Gast bei euch hier im wundervollen Studio hier in Hamburg. Also auch das sehr beeindruckend, wie ihr das Thema auch an der Stelle schon physisch der digitalen Transformation umsetzt. Alex, gemeinsam mit Lisa Nölting hostest du den Podcast New Work Stories zum Thema Veränderung in der Arbeitswelt. Was treibt einen Gründer, Autor, Netzwerker und Podcaster zu New Work dazu, in einem traditionellen Verlagshaus das Thema der digitalen Transformation aufzunehmen?

Alexander Kornelsen: Das ging nicht von heute auf morgen. Das ist eine lange, lange Geschichte, glaube ich. Ich bin so ein typischer Student, der nicht wusste, warum er studiert, was er studieren soll. Also habe ich Ökonomie, also VWL studiert und daraus bin ich ins Gründen reingerutscht eigentlich, weil ich einfach Menschen kennengelernt habe, die Gründer waren und mit denen was zu machen. Das ging ein paar Jahre ganz gut in Berlin und Kalifornien und irgendwann habe ich angefangen, dieses Wissen als Unternehmensberater anzuwenden. Ja. Also im Bereich Innovationsberatung. In den letzten über sechs Jahren war ich bei Venture ID angestellt, die auch mittlerweile sehr schön renommiert ist mit Vivo, Best of Consulting Award, Brand 1, Beste Beratung und so. Da war ich sehr stolz drauf. Da war ich bis vor kurzem, da bin ich aus persönlichen Gründen nach Hamburg gezogen und wurde ich von der NOZ digital kontaktiert, ob ich nicht für die digitale Geschäftsmodelle entwickeln wollte. Und dadurch bin ich in dieses Haus reingekommen und seit Januar bin ich dabei und erlebe diesen digitalen Wandel mal endlich von einem großen Unternehmen von innen heraus und nicht nur von außen als Beratung.

Matthias Weigert: Das ist ja schon ein Riesenschritt, nicht nur räumlich, sondern auch von der Größe her. Kleine Unternehmen vorher, was hat dich besonders geprägt auf dem Weg? Student, weiß nicht so genau, bin dann in die Innovationsecke groß geworden, hast dir sehr interessant auch ein Portfolio aufgebaut an Wissen. Was waren so Stationen?

Alexander Kornelsen: Was ich ganz klar sagen kann, ich war lange geprägt von fremdbestimmt sein. Also ich sage immer gerne, ich bin wirklich reingerutscht in das Thema. Ich war nicht geboren, Gründer zu sein und wollte es nicht immer machen und es war nicht mein Ziel, sondern es ist einfach passiert. Und das war immer sehr viel fremdgestimmt, einfach gemacht, machen, machen, machen. Es macht auch Spaß, Dinge aufzubauen, aber nie selbstbewusst bedacht, das ist das, was ich machen möchte. Bis ich dann bei Venture Idea gewesen bin, mich dann gefragt habe, warum mache ich das eigentlich? Was ist mein Purpose dahinter? Was ist die Motivation dahinter? Was sind meine Antreiber? Und das sind genau die Dinge, die mich letztendlich auch zu New Work geführt haben, weil Dinge zu hinterfragen und die Motivation dahinter zu finden. Daraus ist dann das Buch Good Job entstanden, daraus ist der erste Podcast damals in Düsseldorf für die Rheinische Post. Gleich nahm ich auch Good Job entstanden und wenn man sich einmal mit dem Thema beschäftigt, warum und wie man gut arbeiten kann, dann ist man da wirklich angefixt und möchte das dann auch ein bisschen predigen. Das ist wie bei vielen Coaches irgendwie, die irgendwie so eine Epiphany haben und dann sagen, okay, das hat mein Leben verändert, das möchte ich jetzt allen beibringen und so war es auch bei uns.

Matthias Weigert: Vielleicht bevor wir nochmal auf das Thema digitale Transformation konkreter kommen und die Medienbranche, die ist ja einem profunden Wandel unterzogen. Magst du noch zwei Worte zur NOZ- und MHN-Mediengruppe sagen?

Alexander Kornelsen: Also ich finde, du hast sie wundervoll eingeleitet. Also wirklich, wie gesagt, eine der zehn größten Verlagsgruppen in Deutschland. Viele kennen sie vielleicht gar nicht, weil sie sehr lokal-regional ist. Also mit den Neuen Osnabrücker Zeitungen oder dem SHZ-Verlag in Schleswig-Holstein oder den SHZ in Schwerin und in Rostock einer Zeitung. Da muss man schon lokal unterwegs sein, um die Zeitung zu kennen. Aber als Summe sind wir wirklich sehr, sehr groß und haben entsprechend diesen digitalen Wandel, den wir durchführen müssen. Ich glaube, die Medienbranche ist eine, die schon am längsten disruptiert wird und alle immer panisch sind, was machen zu müssen. Und ich selber war ja aktiv in dieser Branche nie tätig und bin hier eingetaucht und finde es fantastisch, hier zu arbeiten, weil dieses Bedürfnis wirklich da ist, sich zu verändern. Weil dann guckst du dir die Zahlen an, wie die Printabonnements runtergehen. Und denkst, okay, was tue ich jetzt, um diese einfallenden Umsatzeinbrüche eigentlich wieder aufzufangen? Und da ist digital natürlich die Antwort.

Matthias Weigert: Jetzt habe ich gesagt, ganz frech so ein bisschen Innovationseinheit. Was macht eine Innovationseinheit in einem so großen Unternehmen, das zudem noch in dieser besonderen herausfordernden Situation steckt, die du gerade beschrieben hast?

Alexander Kornelsen: Das ist die Innovationseinheit hier, die nennt sich das HH-Lab. HH steht für Hamburg, also wir haben auch ein Hamburger Büro, wo wir auch gerade aufnehmen. Viele fragen sich, warum hat die Osnabrücker Zeitung ein Hamburger Büro? Ganz einfach, das Unternehmen ist natürlich sehr groß mit vielen verschiedenen Bundesländern und Hamburg ist genau in der Mitte, aber Hamburg ist halt auch modern und digital und hier findet man auch die Talente, die man vielleicht möglicherweise nicht unbedingt in Osnabrück oder in Lingen findet. findet. Und hier ist auch das HH Lab diese Innovationseinheit, die eigentlich eine F&E-Einheit ist, also wirklich Forschung und Entwicklung betreibt mit ein Dutzend Mitarbeiterinnen und das ist ein großer Luxus. Das ist keine klassische Innovation Unit wie von Lufthansa zum Beispiel, sondern eher wirklich Grundforschung macht und mal versucht herauszufinden, wie sieht eigentlich der Journalismus der Zukunft aus und wie müssen wir es aufstellen und bedienen, sodass wir auch zukünftig noch als Unternehmen existieren können und zwar gut existieren können. Und diese Fragestellungen werden gestellt, mit Innovationsmethoden natürlich, mit mit einem Team, das sehr unterschiedlich aufgestellt ist. Natürlich mit Journalisten, die sich damit beschäftigen, aber mit UX-Design, mit Programmierern, mit Videoteams, die wirklich in Themen reintauchen können und sich damit sehr explizit mit Herausforderungen beschäftigen, die auf uns zukommen werden und wie entsprechende Lösungen aussehen können.

Matthias Weigert: Jetzt sind ja viele unserer Hörer auch so in dieser Welt zwischen Startup und vielleicht reizt es ja auch mal, in den großen familiengeführten Mittelständler zu kommen. Was waren für dich ganz persönlich vielleicht so zwei, drei Punkte, wo du gesagt hast, so jetzt will ich mal was anderes machen.mich selber verändern?

Alexander Kornelsen: Vielen Dank, dass du diese Frage stellst,weil ich rede gerne darüber,weil ich als Gründer und Startup-Junge sowar immer in einem kleineren Unternehmen,also keines von den Unternehmen, die ich gegründet habe,sind jetzt wirklichin die hunderte Mitarbeiter gegangen,sondern immer so vielleicht ein, zwei Dutzend. Und jetzt bin ich in einem Team mit 3000 Menschenan verschiedensten Standortenund habe immer vorher gehört so,ja, geh nicht in die großen Unternehmen rein, Das ist alles, das ist ein starrer Tanker, da kannst du nichts bewirken. und wenn man mir sowas sagt, dann bin ich erst recht neugierig. Das möchte ich auch mal von innen sehen. Und deswegen habe ich gesagt, okay, ich schaue mir das mal an. Und letztendlich trifft genau das Gegenteil ein. Ich bin hier, klar gibt es eine Unternehmensstrategie, die relativ starr ist, wo man genau gucken muss, was kann ich bewirken. Du hast halt so viel Power dahinter, so viele Ressourcen, wenn du einmal die richtigen Menschen findest und ich bin erst seit einem knappen halben Jahr hier. Aber wenn du dann mal die Ressourcen nennst, wie Marketingleitung, Chefredaktion, Geschäftsführung, den Vertrieb und dann neues Projekt aufsetzen möchtest, da hast du ein, zwei Wochen und kannst dann direkt was auf die Straße bringen, was zehntausenden von Menschen an Impact hat. Beispiel Corona haben wir jetzt ja gerade. Und da war ganz zu Beginn diese große Firmensicherung, welche Geschäfte haben offen, wo kann ich noch hingehen, da wussten wir alles gar nicht. Mittlerweile sind wir alle Profis, um herauszufinden, wie wir mit der Situation umgehen. Aber zu Beginn war so viel Verunsicherung. Und wir haben uns gesagt, okay, lass uns mal eine Solidaritätskampagne machen und den Menschen dabei helfen, herauszufinden, welcher Bäcker, welche Apotheke hat vielleicht noch offen. Hieß dann bei uns, wir halten zusammen. Es gibt viele solche Kampagnen, die noch offen sind. Und die durfte ich dann anrollen, lassen. Und innerhalb von wenigen Tagen waren die einfach live mit einer interaktiven Karte. Und da waren schon tausende von Geschäften, die sich eingetragen haben, die es selber eintragen durften. Und zehntausende von Menschen, die draufgegangen sind, einfach endlich herausfinden können, was können wir machen. Das Ganze haben wir dann digital gespielt, aber wir konnten es auch in Print spielen zum Beispiel. Wir konnten in Zeitungen abdrucken, welche Geschäfte haben offen, wo kannst du hingehen. Und diese extreme Reichweite einer Mediengruppe, einer Verlagsgruppe, das hätte man als Startup vielleicht nicht so schnell hinbekommen. Und das war eine Energie, die mich berauscht hat, muss ich fast schon sagen. Vor allem, weil ich auch in dieses kalte Wasser reingeworfen wurde, weil ich erstmal alle wichtigen Menschen kennenlernen musste im Unternehmen, musste die ganze Zeit rumfragen, okay, wer macht jetzt den Druck und wer macht den Satz in der Zeitung? und Wer ist eigentlich das Social Media Team? Wie bringe ich das auf Social Media? Wer macht die Grafik? Und das kann man, wenn man will, sehr, sehr schön erreichen. Und da ist einfach eine Power hinter.

Matthias Weigert: Das ist beeindruckend, mit welcher Begeisterung du das auch vermittelst hier. War dir das bewusst, als du die Verlagsgruppe von außen gesehen hast? Weil wir erleben immer so ein bisschen in der ersten Phase, dass viele der großen familiengeführten Häuser ganz, ganz viele tolle Sachen haben, aber die gar nicht so ins Schaufenster stellen, wie es vielleicht auch Andere eher datengetriebene Unternehmen aus den USA machen, die einfach ein ganz anderes Employer-Branding, um es da mal ganz konkret auch zu nennen, nutzen in den Digitalfeldern. Wie ist dir das begegnet hier in dem, wie du die Gruppe getroffen hast, was du erwartet hast? Wie gesagt, die Begeisterung dessen, was dann eingetreten ist, haben wir schon gehabt, aber wie hast du diese erste Phase erlebt?

Alexander Kornelsen: Als ich angefangen habe, war mir überhaupt nicht bewusst, wie digital das Unternehmen schon ist. Also tatsächlich war ich dann schon positiv überrascht. Ich wusste, dass sie schon Podcasts machen, Podcast-Produktion, Vermarktung, was schon sehr gut funktioniert, was wirklich ein digitales Trendprodukt ist momentan, was hier alle irgendwie machen, du und ich anscheinend auch. Und deswegen fand ich es auch schon interessant, reinzugehen. Eigentlich dachte ich auch, ich gehe in das Audio-Team rein, um da zu unterstützen. Aber als ich dann drin war, habe ich gemerkt, wie viele Projekte, Baustellen es gibt, an denen ich unterstützen darf. Zum Beispiel auch Chatbots im Bereich Customer Support. Da war ich so, das machen wir, das ist ja krass. Ich bin da eingetaucht und durfte da unterstützen. Wir machen sehr viel im Bereich Paid Content. Das ist eine der großen Fragen von den Medienhäusern, wie verdienen wir eigentlich Geld? Und als wir dann erfahren haben, wie die arbeiten, vielleicht können wir da nochmal eintauchen, weil das wirklich sehr lehrreich ist, was wir auch als Learnings, das heraustragen möchten, als Unternehmensberatung eigentlich, weil da viele sich beschäftigen, was da geschaffen wurde, fand ich faszinierend, wie irgendwie Startups auch arbeiten schon. Wir sind ja auch Teil des NMAs, des Next Media Accelerators hier in Hamburg, wo wir mit sehr vielen Startups einfach Dinge mal ausprobieren und das sehr agil gestalten. Also ich war wirklich komplett überrascht und super froh darüber, weil beim Bewerbungsgespräch war das eher so, zeig denen mal, wie Office 365 funktioniert, wie man digital parallel an einem Dokument arbeiten kann, das würde ich schon flashen und ich war so, okay. Dann fangen wir mal ganz unten an. Ist aber überhaupt nicht so ganz im Gegenteil. Und jetzt durch die aktuelle Krisensituation nochmal beschleunigt. Also diese Zwangsdigitalisierung, die wir gerade durchfahren mit Slack und weiteren digitalen Tools, da werden noch an den letzten Standorten reingeschmissen und sind gezwungen, irgendwie digitaler zu arbeiten. Und wenn du mal mit einem Chefredakteur redest, der von zu Hause aus mit den ganzen Redaktionen und Fotografen eine Zeitung machen muss, dem Print landet am Ende, das ist dann beeindruckend.

Matthias Weigert: Also auch da vielleicht zusammenfassend nochmal der Appell auch an die größeren Unternehmen, gerade auch familiengeführte Unternehmen, die eher auch zurückhaltend sind in der Kommunikation, was ihre eigene Rolle betrifft, durchaus stärker die Vorteile auch direkt ins Schaufenster zu stellen, um noch mehr Alexes zu bekommen für die digitale Transformation. Ich würde jetzt gerne auf das Thema, was du schon einleitend auch so ein bisschen erwähnt hast, kommen. In unserem Modell findet sich immer so ein bisschen am Anfang, wenn wir über Digital sprechen und Digitalisierung, natürlich der Grund, das Warum. Du hast es auch Purpose genannt. Damit beginnen wir. So was treibt das Verlagshaus? Was ist der Purpose, sich in dem Thema Digitalisierung stärker zu engagieren? Was ist Purpose? So ein bisschen das, was euch an dieses Warum glauben lässt. Und bevor wir dann auf den Weg kommen, wie ihr das konkret angeht, würde ich vielleicht zwei Worte nochmal so ein bisschen mit dir auch reflektieren. Was treibt so dieses Warum? Du hast schon einige Dinge auch offensichtlich angekündigt, also abseits auch vielleicht von Geschäftsmodellveränderungen und tatsächlichen Medienbrüchen. Aber was ist das Warum, was euch treibt?

Alexander Kornelsen: Was ist der Purpose? Ich möchte jetzt nicht direkt für die Geschäftsführung sprechen, aber was natürlich Kern eines derartigen Unternehmens ist, ist der Journalismus. Wie informiere ich Menschen? Gerade heutzutage spüren ja Medienunternehmen sehr viel Vertrauen. Viele Menschen lesen jetzt eine Neues Neuburger Zeitung lieber als eine Bild zum Beispiel, weil sie wissen, was da drin steht, dem kann ich glauben. Aber wie wird das definiert und wie sieht es in der Zukunft aus? Damit beschäftigt man sich sehr stark und das ist auch entsprechend sehr interessant. oder ein sehr spannender Innovationstreiber, wenn man einfach Dinge interpretiert. fragen muss. Der Leiter der F&E-Abteilung hat vor einer Weile einen Medium-Artikel veröffentlicht und einfach mal gefragt, ist Qualitätsjournalismus wirklich das, was wir als Journalisten denken oder sehen das die Konsumenten, die Leserinnen anders? Weil die Definition ist vielleicht eher sowas, was Spaß macht, was uns stolz macht, was viel Mühe ist, also wirklich Artikel zu schreiben, wo man ein halbes Jahr vielleicht recherchiert oder so. Ist das der Qualitätsjournalismus, den wir wahrnehmen, den auch die Konsumenten dann haben möchten oder achten die auf andere Dinge? Wofür sind sie bereit zu bezahlen, ist dann entsprechend die große Frage. zahlen die lieber für einen Artikel 10 Euro, weil die jetzt ein halbes Jahr gebraucht hat, oder zahlen sie lieber einen Kleinstbetrag, weil sie dadurch sofort informiert sind für Dinge, die sie wirklich interessiert und relevant sind. Und jetzt auch gerade in der Krise. zum Beispiel haben wir als regionale oder lokale Zeitung den großen Vorteil, weil wir auch so ein bisschen eingekesselt werden in unserem Umfeld. Also wir wollen wirklich wissen, sind die Geschäfte in meiner Umgebung offen? Ist meine Umgebung sicher? Wo kann ich doch hingehen? Und auf einmal ist so eine regionale Zeitung super, super viel wert. Und das sehen wir auch bei uns wieder im digitalen Modell. Wenn wir das richtig machen, richtig verstehen, können wir da entsprechend wieder Digitalbonus verzeichnen, die wir sonst nicht erreicht hätten. Aber dafür brauchst du ein Verständnis. Dafür musst du wirklich am Journalismus arbeiten selber. Und ich denke, das zahlt wirklich viel auf den Purpose ein.

Matthias Weigert: Wenn ihr jetzt nochmal guckt, wenn du so ein bisschen reflektierst, das, was du sagst, das klingt sehr schlüssig, eine Menge Sinn, auch verändertes Konsumentenverhalten. Auf der anderen Seite natürlich auch die Anzeigenkunden, die sicherlich Rotstifte ansetzen bei klassischen Zeitungsformaten. Also könnte ich mir auch da vorstellen, braucht ihr Veränderungen?

Alexander Kornelsen: Ganz krass. Also so schön und gut sich das Digitalgeschäft entwickelt, das fängt nicht auf, was an Rückgang im Anzeigenmarkt passiert. Und das ist jetzt nicht bei uns so, das ist ja in der Branche so. Und ich hatte letztens ein Gespräch, dass wenn man den Rückgang ein bisschen bremst, ist das schon ein Erfolg. Denn zu erwarten, dass das wieder nach oben geht im Anzeigenmarkt, vor allem im Printbereich, das wäre schon fast naiv. Und das ist dann schön, dass man wirklich diesen Tablet schon gewöhnt, dass er zehn Jahre einfach bergab geht und wenn einfach nur die Kurve ein bisschen gebremst wird. wird das schon als Erfolg verzeichnet. Und da muss man sehr stark drauf achten. Wie kann man anders Geld verdienen? Das ist entsprechend die Paid-Content-Strategie, die wir fahren, sehr wichtig. Und wir sind zum Beispiel einer der wenigen Unternehmen, die sich für eine harte Paywall entschieden haben. Nicht sofort überall gleichzeitig.

Matthias Weigert: Vielleicht kannst du ganz kurz erklären, weil einige vielleicht noch nicht ganz so vertraut sind mit den Begriffen, was sich dahinter verbirgt.

Alexander Kornelsen: Natürlich. Digital-Journalismus, wenn du jetzt auf spiegel.de gehst oder ich weiß nicht, was man sonst liest, ein Golem.de-Artikel ist ja für alle verfügbar. Monetarisiert wird das über Werbung. Wir haben uns Schritt für Schritt dafür entschieden, dass wenn du Artikel lesen möchtest, zum Beispiel auf shz oder noz.de, musst du digital Abonnent sein. Das heißt, du musst einen monatlichen Betrag dafür bezahlen, dass du es lesen kannst. Und das ist natürlich ein super harter Schritt, ist aber sehr wichtig gewesen, um entsprechend die monetare Sicherheit sicherzustellen. Und da musst du halt sehr viel Arbeit machen.vorher reinstecken und zu gucken,was muss ich verändern,sodass Menschen bereit sind dafür zu bezahlen. Und das kannst du kannst du Sachen machen,wie das Bundlen mit dem Print,zum Beispiel sagen,okay, wenn du ein Print-Abo damit bist,kriegst du für einen minimalen Aufpreisauch die digitalen Abos dazuoder machst Probeabos zum Beispiel,was auch viele machen,die ersten vier Wochen sind umsonst,aber dann gehst du rein,so wie Netflix eigentlich,das sind ja auch schon viele gewöhnt. Das ist ja auch das Schöne,mehr und mehr Bezahlungsmöglichkeiten gibtoder Monetarisierungsmöglichkeiten,die gelernt sind. Also keiner erwartet mehr, dass Spotifyumsonst ist oder das Wissen ist umsonst,dafür muss ich über Werbung hören zum Beispiel. Da kann man sehr viele Dinge ausprobierenund das machen wir natürlich auch. Also die Paid Content Task Force,die sich wirklich nur damit beschäftigt,hat glaube ich im letzten Jahr 200 Tests gemacht,was kann ich an dieser Paywaller,also dieser Seite, wo ich entscheide,bezahle ich oder gehe ich raus sozusagen,machen, um die Conversions zu testen. Ist das die Kommunikation? Ist es Debatten? Wie viel zeige ich vom Artikel? vielleicht schon? Ist das die ersten fünf Zeilen oder nur ein Hinweis darauf, dass man bezahlen muss? Da kann man sehr viel rumprobieren und da haben wir uns sehr, sehr viel Zeit genommen und dieses Wissen ist einfach sehr wertvoll mittlerweile.

Matthias Weigert: Also insofern auch ganz spannend nochmal so zu sehen, welche Dynamiken da auch in den Markt kommen und wie ihr euch differenzieren wollt auch dann von anderen, die eben auch zum Teil ja sehr tiefgreifende Inhalte auch Content anbieten. Jetzt die Frage, du hast schon eben auch so ein bisschen beschrieben, wie ihr vorgeht. Purpose haben wir verstanden, ist klar auf der inhaltlichen Seite auch zu finden, dadurch gewinnt ihr Leute, aber wie ihr vorgeht, du sagst auf der einen Seite habt ihr ein Accelerator-Programm, an dem jetzt Startups teilnehmen, da schaut ihr euch welche an, überlegt, ob ihr mit denen zusammenarbeiten wollt, da würde ich vielleicht gern gleich nochmal zwei, drei Minuten drauf verwenden, aber was sind andere Ideen? Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten, haben in der Regel auch eigene Einheiten, die dann wirklich aus sich heraus neue Digitalgeschäftsmodell-Innovationen entwickeln. Habt ihr da eine mehrgleisige Vorgehensweise, wie ihr dem Thema Digital-Digital-Transformation erstmal auf der Neugeschäftsseite begegnet?

Alexander Kornelsen: Ich würde sagen, wenn wir vom Innovationsprozess sprechen, ist das eher inkrementell, also noch relativ wenig systematisch, sag ich mal. Und das ist etwas, wofür ich eigentlich eingestellt wurde, ehrlich gesagt, weil die letzten sechs Jahre war ich wirklich in der Beratung, wir haben systematische Innovation, Großunternehmen beigebracht, vielleicht in DAX-Unternehmen. Wie könnt ihr wirklich strukturiert, Schritt für Schritt, qualitative Innovation betreiben? Und genau diesen Prozess gibt es hier noch nicht so sehr. Und den führen wir gerade ein. Und das ist wirklich eine wundervolle Aufgabe, wenn du reingehst und sagst, okay, ich sehe, wir haben ja, ich glaube ich, 80 verschiedene Standorte,einzelne Bemühungen,Innovationen zu machen,aber einmal zu sagen, okay,lasst uns einmal gucken,wie können wir das wirklichstrukturiert machenund wir fangen jetzt hier wirklichmit der Geschäftsführung an,zu definieren,was wollen wir eigentlichmit Innovationen erreichen,was ist die Zielsetzung überhaupt,gibt es ein gemeinsames Ziel,das definieren wir geradeund wenn wir dasperfekt kennen,erst dann können wir eigentlichin die Innovationen hier reingehen,wenn wir wirklich wissen,was wollen wir erreichen,ist das zum Beispiel,wir wollen mehr Markteinschalt habenoder wir wollen auf unser Profit achten,ist unabhängig von der aktuellen,ich sag mal Krisensituation,wo alle auf Liquidität achten, Das als Fundament zu definieren, dann können wir entsprechend alles einfließen lassen. Dafür bin ich tatsächlich gerade da und habe diese große Aufgabe, das mal von innen zu machen. Als Berater machst du das von außen, erzählst mir, wie es geht und begleitest es vielleicht auch. Aber hier wirklich reinzugehen und ein Teil zu sein und auch wirklich als Teil wahrgenommen zu werden, das ist erstens ein fantastisches Gefühl und zweitens wirst du auch sehr schön gehört und kannst wirklich die Dinge mal durchziehen und mal glatt ziehen und strukturiert durchführen. Also wir haben, um jetzt mal von Venture Idea zu sprechen, wo wir auch das Innovationsbuch-Comeback der Konzerne geschrieben haben, immer vom 5C-Prozess gesprochen. Das sind fünf Schritte, die durchgeführt werden müssen, um systematische Innovation zu haben. Und genau diesen Prozess, diese Erfahrung bringe ich einfach mit rein. Und da sind die teilweise auch sehr dankbar für, weil Innovation ist wirklich schwer. Klar gibt es tolle Methoden, wie die Design-Figur, die man anwenden kann, um kreativ zu sein. Aber wirklich mal systematisch das ganze Unternehmen zu betrachten, die ganzen Restriktionen, die ganzen Ressourcen, das ist wahnsinnig. Viel, viel Fleißarbeit und diese Mühe mache ich mir gerade auch sehr gerne. Und am Ende wird dann ein Prozess aussehen, wo du wirklich sagen kannst, an welcher Stelle haben wir die Zielsetzung, wann treffen die Restriktionen ein, wann gucken wir uns Startups an? zum Beispiel, an welcher Stelle macht es Sinn, Human-Centered Design, also die Konsumenten zu betrachten. Das ist unserer Meinung nach nicht der allererste Schritt. Da schreiten wir uns gerne zu, aber was bringt es mir Konzepte zu entwickeln, Innovationen zu entwickeln, die die Konsumenten haben wollen, aber die gar nicht zu unserem Unternehmen passen, unserer Struktur passen. Und so weiter und so fort. Also wirklich diese Systematik führen wir gerade ein. Und das ist etwas, was wirklich eine große, spannende Aufgabe ist.

Matthias Weigert: Sehr, sehr interessant. Glaube ich auch ein sehr, sehr umfassendes Aufgabenfeld. Ich habe so ein bisschen rausgehört, es geht nicht nur um Innovation, sondern auch ein Stück Transformation der Kernorganisation in Richtung Digital. Ist das richtig?

Alexander Kornelsen: Das fand schon länger statt. Also das Thema, früher war es ja zuerst Print und dann kam irgendwie digital dazu. Mittlerweile ist es wirklich Digital First und so sind auch die Redaktionen aufgestellt. Das heißt, diesen Wandel haben sie bei der NOZ und MHN Medien schon sehr weit fortgeschritten. Das ist was ich meinte, wo ich vorher auch nicht viel Bescheid wusste, weil ich auch nicht aus der Medienwelt kam und was mir wirklich sehr mühsam beigebracht wurde, wo ich wirklich mit den Redaktionen gesprochen habe, mit dem Vertrieb, mit dem Marketing, einfach mal zu verstehen, wo sind die Hebel, wo sind wir schon weit fortgeschritten. Und da kann ich wirklich sagen, da ist unser Unternehmen, gerade was Digitales angeht, sehr weit vorne. Und das macht entsprechend auch Spaß. Und erst jetzt weiß ich, wie viele von uns eigentlich auf die ganzen Events gehen. Und da würde ich berichten, wie gut das Unternehmen schon ist. Und das ist wirklich schon weit fortgeschritten, wo wir da noch arbeiten. Arbeiten können und das ist auch vielleicht spannend für diesen Podcast, ist das Thema New Work, HR, wie kann ich einzelne Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen auf die Innovationsschiene bringen. Weil momentan machen das alle irgendwie aber noch nicht super befähigt, sag ich mal. Wir haben natürlich in der F&R-Beteiligung diese unglaubliche Innovationskompetenz mit den Methoden, mit dem Wissen, auch mit der Kultur, mit Fehlerkultur. Wie arbeiten wir eigentlich? Aber das dann nochmal tiefer in die Kernstruktur reinzubringen, das ist eine riesige Aufgabe, an der ich mich jetzt auch beteilige, wo du wirklich zum Personal gehst und sagst, okay, wie kann eine Struktur aussehen, welche Programme müssen wir fahren, sodass im Prinzip jeder auch im Kernteam befähigt ist, innovativer zu arbeiten. Weil das finde ich super wichtig. F&E-Abteilung ist ein Luxus, den man sich hier gegönnt hat, den man auch super gut nutzen kann. Aber wie auch bei anderen Innovationsabteilungen, externen Innovation-Hubs, Innovation-Labs hast du hier das Problem, dass es teilweise sehr abgeschottet ist. Auch der Gleb meinte es bei dem Innovation Hub von der Lufthansa. Die werden ein bisschen komisch beäugt von den Kernteams. Was machen die eigentlich alle in ihrem hippen Büro in Berlin? Das ist hier ein bisschen auch. Und da muss man super aufpassen, sodass die Innovationskompetenz auch wirklich wahrgenommen wird und auch zurückgeführt wird ins Unternehmen. Und da beschäftige ich mich gerade sehr viel mit, was nicht einfach ist, aber auch super viel Spaß macht. Und da geht es mit kleinen Workshops los, aber auch mal das Mindset zu hinterfragen. Und ja, hier gibt es auch Alte, weiße Männer, die immer das Gleiche gemacht haben und denken im Print wird nicht sterben, aber zum Glück sehr, sehr wenig. und doch die Bereitschaft für Digitales ist da und wird auch noch stärker passieren.

Matthias Weigert: Ich glaube, das ist ein ganz zentrales Thema, das eben neben euch auch ganz viele andere betrifft. Beginn mit dem Purpose. Warum gibt es euch als Gesamtunternehmen und was macht vor allen Dingen in diesem Kontext Das ganze Thema Innovation, Innovationseinheit, das waren immer wieder auch Themen, die wir in den Projekten hatten, um auch den unterschiedlichen Purpose herauszuarbeiten, um die Besonderheit dann abzubilden über den Weg, wie man vorgeht. Entweder selber Innovation entwickelt aus sich heraus, aus Daten heraus, aus eigener Kraft. Mit eigenen digitalen Unternehmerinnen und Unternehmern oder eben auch der Beteiligung an Startups. Wenn du jetzt später wieder in die Pitches gehst, was ist die Erwartung, wie ihr mit Startups zusammenarbeitet? Gibt es da einen Rahmen, ist es so, dass ihr euch beteiligen würdet, dass ihr eure Datenassets oder Content, Vertriebspartner, Wie kann ich mir das vorstellen, wenn ihr im Rahmen auch dieser verschiedenen Wege der Innovation über die Kooperation mit Startups nachdenkt?

Alexander Kornelsen: Also beim NMA ist es so, es gibt eine Art Grundbeteiligung, die du eingibst und da ist auch ein Tagesschau dabei, da ist auch ein Spiegel dabei und viele Verlagsgruppen sind dabei.ermöglichen Medien-Startupsentsprechend auf die Straße zu kommen. Das Spannendste,und das haben wir jetzt auch schon viel gemachtüber die letzten Jahre,ist, mit denen einfach mal ins Arbeiten zu kommen. Das Wichtigste für ein Startup ist meiner Meinung nach auch,Kunden zu haben,mit denen du Dinge ausprobieren kannst,lernen kannst. Es ist ja nicht unbedingt das Geld,das du brauchst,aber du musst ja erstmal gucken,ob dein Ideebau funktioniert,ob du wirklich Redaktionen helfen kannst,ob wirklich eine AI nötig ist, ist, ob wirklich ein Chatbot gerade hilfreich ist, ob Social Media wirklich in diese Richtung geht. Das muss einfach mal testen. Und da ermöglichen wir ziemlich vielen Startups einfach mal mit uns Sachen auszuprobieren. Also das Thema mit dem Chatbot zum Beispiel oder im Bereich Podcasting dort irgendwie Technologien für Text-to-Speech einzuführen oder Recherchetools zum Beispiel, die es ermöglichen, für Journalisten für große Stücke nicht mit Google und Tabs zu recherchieren, sondern wirklich ein Tool zu haben, was dir ermöglicht, leichter und strukturierter Recherche für ein großes redaktionelles Stück zu erarbeiten. Da gibt es viele Startups, die sehr kreativ sind. Ich weiß gar nicht, wo die Ideen herkommen, bekommen. teilweise, bin ich total beeindruckt. Und auch für mich als Neuer in der Branche ist es erst einmal schwer gewesen zu beurteilen, ist das wirklich neu und innovativ. Wodurch ich jetzt noch einen Schritt vorgelegt habe für mich, ist mit den Abteilungen vorher zu reden, zu fragen, Was sind eure größten Herausforderungen? Wo habt ihr Schwierigkeiten? Wo braucht ihr Hilfe? Weil dann kann ich für euch rausgehen in die Startup-Welt und mich umhören, was es für Lösungen gibt. Weil sonst funktioniert das einfach nicht. Und das ist eine Arbeit, die ich machen musste und auch noch dabei bin. Aber dann macht es auch richtig Spaß. Und dann kann es auch wirklich ins Testen gehen.

Matthias Weigert: Also auch so eine Art Matchmaking dann zwischen Bedarf erheben, finden und die richtigen Startups dann heraussuchen im Endeffekt in dem konkreten Fall.

Alexander Kornelsen: Genau.

Matthias Weigert: Lass uns ein bisschen mehr, weil uns das Thema Mensch natürlich beide auch bewegt, auf das Thema Mensch kommen. Wie seid ihr Erstmal vielleicht im Team organisiert. Du hast schon ganz am Anfang mal so ein bisschen ein paar Rollen angesprochen. Dann haben wir über das Mindset gesprochen. Ich würde erst nochmal so ein bisschen auf dem Skillset bleiben, wie ihr organisiert seid und dann mit dir abtauchen in das Thema. Was braucht es eigentlich so im Herzen, im Mindset, um auch digital Innovation voranzutreiben? Aber wie seid ihr jetzt erstmal so aufgestellt?

Alexander Kornelsen: Also vom Unternehmen her sehr dezentral, weil wir entsprechend viele Lokalredaktionen sind. Wie gesagt, viele kleine Zeitungen, die sich zu dieser großen Verlagsgruppe zusammengetan haben, beziehungsweise noch krasser. Die NOZ hat ja vor vier Jahren ungefähr die MHN Medien gekauft mit ihren vielen Zeitungen und es wirklich eine große Herausforderung gewesen, da wirklich auf Tool-Ebene auf den gleichen Basen zu arbeiten. Und ich rede gar nicht von den Druckereien von Print, was ein ganz anderes Thema ist, weil die einfach andere Druckvorlagen haben und andere Druckmaschinen brauchen, sondern einfach auch wirklich, wo dadurch Artikel hoch ist. Brauchen wir SAP oder Salesforce oder was auch immer? Da war super viel zu tun, um erstmal alles gleich zu schalten. Was parallel auch passiert ist, da kommt die Komponente Mensch, ein gemeinsames Bild zu entwickeln. Wie oft ich zu Beginn gehört habe, ja, die Osnabrücker, die ticken ganz anders als die Flensburger und dann kommen auch noch die Leute aus Rostock, von Schwerin, Das war sehr schwer. Und als ich angefangen habe, habe ich versucht, allein für die NOC Digital, also für unseren Digitalbereich, wir sind knapp 70, 80 Mitarbeiterinnen, zu sagen, okay, lass uns einmal eine Veranstaltung machen hier in Hamburg, ein Barcamp, einfach mal zusammensitzen und noch mehr zusammenzuwachsen.

Matthias Weigert: Das klingt spannend. Erzähl nochmal ein bisschen zwei Worte zum Barcamp. Was du da gemacht hast.

Alexander Kornelsen: Die Unconference ist, ich habe jetzt schon zwei, drei Mal an welchen teilgenommen. Jedes Mal, als ich bei einem Barcamp war, bin ich auch auf die Bühne gegangen, weil bei der Barcamp ja jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin auch was präsentieren darf, wo ein Voting entscheidet vor Ort, worüber wird heute diskutiert, in welcher Session man entsprechend was bespricht. Ein Konzept, wovon ich sehr überzeugt bin, weil es einfach die Menschen noch stärker verbindet, als der normale, jemand steht auf der Bühne und alle anderen hören zu. Wo du wirklich dich mehr austauschst und in Gruppen reingehst und auf Augenhöhe bist, ganz einfach. Und als neuer Mitarbeiter hier wollte ich einfach möglichst schnell auf Augenhöhe mit allen Menschen sein, weil ich einfach was bewirken möchte und meine Aufgabe wirklich möglichst schnell alle kennenzulernen. Und da ich auch gemerkt habe, dass es unter anderem untereinander auch noch so ein bisschen Grüppchenbildung aufgrund der Standorte einfach gegeben hat, dachte ich, machen wir das. In Hamburg, super schnell Location organisiert, Themen eingesammelt, wir wollten schon ein bisschen was vorbereiten und dann kam Corona. Da war echt so Alle Reisen abgesagt. Und für mich war das eine kleine Katastrophe, weil ich war gerade zwei Monate da und durfte nicht mehr in die anderen Standorte reisen, um Menschen kennenzulernen. Ich dachte, wie mache ich das denn jetzt? Also Bankarbeit hat nicht stattgefunden, wird irgendwann hoffentlich nachgeholt. Übrigens das Schöne beim Barcamp auch, man kann auch persönliche, private Interessensthemen reinbringen. Also einer wollte das Thema reinbringen, wie kann ich Lautsprecherboxen machen. Der andere NLP. Also einfach, um mehr in Diskussionen zu kommen, den Wissenshorizont zu erweitern und gleichzeitig auch wirklich miteinander zu lernen. Dann kam Corona und ich dachte, boah, kacke, das wird jetzt richtig schwierig. Und wir wurden alle gezwungen, mehr oder weniger Slack zu benutzen. Und das war für manche bekannt, also bei den Digitalen schon, aber bei den anderen, beim älteren Units wie das Marketing und den Redakteuren gerade, war das schon etwas Neueres, sag ich mal. Hat sich aber dann doch durchaus sehr positiv entwickelt, was ich am aller beeindruckendsten fand. Das war der neu gefundene Zusammenhalt. Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Ich bin kein Psychologe, aber irgendwie das Gefühl gehabt, weil wir alle im gleichen Boot saßen und wir irgendwie zusammenhalten mussten und irgendwie du durch die Kameras Einblick in die Leute zu Hause hattest, dass dann ein wunderschöner Zusammenhalt entstanden ist. Ein gleiches Mindset hat sich irgendwie entwickelt. super viele Menschen haben mich unterstützt bei meinen Aufgaben und ich habe sie dadurch kennengelernt und kann dadurch sagen, ich freue mich so sehr darauf, wieder ins Büro gehen zu können, wenn alle da sind. Also wir sind jetzt auch gerade hier im Büro und weil normalerweise 40 Leute sind und wir irgendwie zu vier oder zu fünf sind, ist das okay, das dürfen wir mit entsprechender Sicherheitsabstand. Aber dieser ganze Zusammenhalt, der in den letzten Monaten entstanden ist, ich kann gar nicht abwarten, den wirklich wieder in echt spüren zu können und auch an den anderen Stortmünchen wieder hinzufahren und da wirklich auch in echt zusammenzuwachsen. Und das ist etwas, was glaube ich tatsächlich auf den Purpose, auf das Mindset der ganzen Mediengruppe eingezahlt hat. So schwierig die Situation ist, auch bei uns gibt es Kurzarbeit, umso mehr ich das Gefühl, dass die Menschen Verständnis dafür haben. Und wenn es dann einzelne Personen gibt, die das besonders hart trifft, weil sie Kinder haben und entsprechend keinen Betreuungsplatz haben oder weil sie finanziell wirklich gerade dringend Geld brauchen, wurde jedem Einzelnen im Einzelfall wirklich geholfen und es kam auch Verständnis hinzu. Also das ist wirklich toll gewesen und da bin ich wirklich dankbar dafür, dass es sich in die Richtung entwickelt hat und nicht zerstritten.

Matthias Weigert: Wenn du jetzt so ein bisschen guckst nochmal, das sind ja schon sehr persönliche Einblicke auch in die Zusammenarbeit hier, wenn du schaust nochmal, das ist eben angesprochen, nochmal eher funktional auch, ihr habt UX-Designer, ihr habt Content-Spezialisten, wahrscheinlich Performance-Marketing, so ein bisschen, was habt ihr für Rollen? und dann komme ich gerne nochmal auf das Zusammenarbeitsmodell und was so der Klebstoff ist, das Mindset, das euch zusammenhält, von dem du ja eben schon sehr viel auch sehr beeindruckend beschrieben hast, aber ich würde da gerne nochmal ein bisschen stärker verstehen, auch wie so dieses Innovationsteam sich zusammensetzt.

Alexander Kornelsen: Also wie gesagt, dadurch, dass wir viele kleine lokale Redaktionen sind, ist alles sehr dezentral. Also im Prinzip gibt es viele Grafikabteilungen, die wirklich für die einzelnen Abteilungen zuständig sind. Auch Content-Duals, alle haben mehr oder weniger eigene Social-Media-Einheiten. Das ist wirklich sehr heterogen und das ist auch eine große Herausforderung. Und auch da erstmal den Schritt zu machen, wie können wir voneinander lernen zum Beispiel. Das war der große Schritt, den wir im Bereich Paid Content geschaffen haben, indem wir gesagt haben, wir gründen eine Taskforce Paid Content, wo alle Redakteuren an den vier großen Standorten gemeinsam mal gucken, was kann man tun, wenn sich dann alle Vertriebseinheiten da reinsetzen. Dann haben wir noch die Enderzeit Digital, die stark reingegangen ist mit den digitalen Tools einfach. Und da diese Unit geschaffen wurde, die einfach mal über allem drüber steht, das war der Punkt, wo wir sehr, sehr, sehr viel positiven Unternehmenswachstum verzeichnen konnten, wo wir einfach sehr viel von den Learnings austauschen konnten, wo jetzt klar war, das hat super funktioniert und das möchten wir auch in ähnlichen Formen auf andere Themen ausweiten. Und das ist wirklich etwas, was exemplarisch sehr gut funktioniert hat.

Matthias Weigert: Jetzt bist du, habe ich einleitend ja auch gesagt, bist du Netzwerker. Wir haben im Moment nur über euch als Verlagsgruppe gesprochen. Wie lebst du das Ökosystem? Wie kannst du auch vielleicht andere motivieren, dass du auch sagst, Mensch, dieses Open stärker auch einzubeziehen in das,was ihr in denEntwicklung neuer Themen vor allen Dingen nutzt. Nutzt ihr das in irgendeiner Form schon oder ist das noch

Alexander Kornelsen: Also du sagst wirklich gut, ichbin wirklich so ein Menschenmensch,also ich mag gerne Menschen kennenlernenund was ich immer gerne mache ist,einen Menschen zu fragen,wen ich unbedingt kennenlernen sollte aus dem Unternehmen. Und dadurch habe ich sozusagen meine einzelnen Rollen in den Einzelabteilungen kennengelernt und bin dadurch praktisch relativ schnell eingetaucht im Unternehmen und habe relativ schnell herausgefunden, mit wem kann ich auch Dinge erreichen. Was sind auch Menschen, mit denen ich sofort connecte und habe so meine Peers dadurch gefunden und habe einfach gefragt, wen soll ich noch kennenlernen. Das funktioniert sehr gut und das ist auch super erfrischend, weil du dann entsprechend mit Menschen arbeitest, die dich verstehen und auf einer Augenhöhe sind. Und das würde ich auch jedem empfehlen. und was sie demnächst auch hoffentlich einführen werden, ist Working Out Loud, die Methodik, die sehr bekannt ist in Deutschland gerade. Ich selber habe tatsächlich mit Katharina Krenz gerade einen Wall Circle am Laufen. Wir sind gerade mitten in der Mitte, weil ich es vorher testen wollte, bevor ich das der Personalleitung vorschlage. Und da ist jetzt auch morgen der Termin mit der Personalleitung, um da mal zu gucken, wie können wir das einführen, um da entsprechend auch wieder noch mehr die Silos einzubrechen, noch mehr zu verbinden. Und bei Working Out Loud, ähnlich wie beim Barcamp, geht es nicht im Kern darum, Arbeitsthemen zu befassen,sondern eher eine Zielsetzungfür sich selber zu formulieren,die man mit anderen verfolgt. Und dadurch findest du wirklichgleichgesinnte Menschen,wo du vielleicht auch vorher nicht gedacht hättest,dass das zusammenpasst,aber auch gerade auchaus verschiedensten Abteilungenund dadurch brichst du wirklich die Silos einund es macht richtig viel Spaßund du lernst einmal für dich selber wasund einmal auch das ganze Unternehmenund die ganzen Arbeitskollegen sehr gut kennen.

Matthias Weigert: Also auch da neue Methoden einzuführen. Gibt es andere Methoden, die du auch aus den New Work Stories überführen kannst, wo du sagst, Mensch, haben wir echt mega Erfahrungen gemacht mit neuen Themen, die sollten wir hier auch gleich machen.

Alexander Kornelsen: Das Thema junge Generation, sage ich mal, das ist eine Folge, die wir gerade sehr stark bespielen. Generation Z, Generation Y ansprechen. Was macht man da eigentlich? Für eine NSZ Digital, die in Hamburg sitzt, mitten in Ottensen, im hipsten Viertel eigentlich, ist das gar nicht so schwierig. Aber für einen Verlag, der nicht unbedingt Axel Springer heißt, da wirklich spannende, kreative, junge Leute zu finden, ist gar nicht so einfach. Anekdote, ich habe mich entschieden in drei Monaten von Hamburg nach Osnabrück zu ziehen, um entsprechend dort noch näher am Kernteam zu sein, noch näher in der Geschäftsführung und dann noch mehr, wenn dann wieder Normalität eingetroffen ist, mit den Arbeitskollegen zu arbeiten. Viele haben gefragt, warum willst du nach Osnabrück? Wieso? Ich so, hat das die Geschäftsführung von dir verlangt? Ich so, nein, das war meine eigene Entscheidung. Aber daran merkst du schon, das sind nicht die attraktivsten Standorte. Und dort an Dingen zu arbeiten, die auch junge Talente anziehen, das ist ein Thema, das wir sehr stark besprechen und wo man auch sehr viel machen kann und wo wir auch machen werden. Aber ich versuche auch nicht, alles gleichzeitig zu machen. Sonst, wenn du als Berater reinkommst und dann dem Personalchef sagst oder der Personalchefin bei uns, wir können auch das, das und das und das machen, dann arrangieren sich vielleicht keine Meets mehr mit dir.

Matthias Weigert: Irgendwann ist das auch erschöpft, das Reservoir.

Alexander Kornelsen: Sehr gut. Ich versuche auch nicht so pushy zu sein mit meinem entrepreneurial Spirit. Aber wir arbeiten zum Beispiel auch an einem intrapreneurship-Programm, weil auch da wirklich Menschen zu identifizieren, die wirklich einen gewissen Spirit haben, sag ich mal, ein gewisses Mindset und denen die Möglichkeit zu geben, entrepreneuriell zu arbeiten und da reinzugehen und die auch wirklich zu unterstützen mit Zeit, mit Tools, mit Mindset. Das ist etwas, was ich jetzt auch ziemlich zeitnah angreifen möchte. Weil ich auch da die Erfahrung gemacht habe, dass das die Innovationsmethodik in Anführungsstrichen ist, die den großen Unternehmern am meisten geholfen hat. Nicht unbedingt Methoden wie Design Thinking oder vielleicht auf Messen zu gehen, sondern wirklich aus dem Unternehmen heraus Menschen zu identifizieren, die Bock haben, was zu tun. Und das ist etwas, wo ich ein großes Augenmerk drauf legen möchte.

Matthias Weigert: Also auch da wieder so ein bisschen die zu identifizieren in der Organisation, die Innovation treiben können und dann in der Zukunft auch verantworten können und umsetzen können. Dann würde ich gerne nochmal kommen, so ein bisschen auf das Thema. Du hast auch die aktuelle Situation schon angesprochen. Ich selber erlebe das auch im Homeoffice und da dann auch noch das Thema Homeschooling. Also insofern viele Herausforderungen, viele Einblicke auch in Privates, die man sonst nicht bekommen kann. Auf der anderen Seite können wir natürlich auch aus jeder Herausforderung viel, viel Positives herauslesen und sagen, da gibt es eine Veränderung, da gibt es einen Push, wie sich auch Verhalten verändert. Ich würde so ein bisschen auf drei Punkte nochmal, wenn du magst, eingehen, dass das eine Thema so ein bisschen weitergeht. Was habt ihr aus dieser neuen Situation gelernt? Gibt es etwas, was ihr zurücklasst? Vielleicht im kleineren Team oder auch größer gerne, aber so ein paar Sachen, wo du sagst, Mensch, da haben wir schon lange drauf gewartet, die wollten wir eigentlich, da waren wir so halb schwanger und wollten so ein bisschen, die wollen wir eh schon. Gibt es da was, wo du sagst, da haben wir was Konkretes, was wir zurücklassen?

Alexander Kornelsen: Also konkret ein Thema, mit dem sich gerade alle beschäftigen, ist das Thema Homeoffice. Punkt. Das war vorher etwas, was semi-gerne gesehen wurde, sage ich mal, von wichtigen Entscheidern in Unternehmen, die jetzt merken, das funktioniert. Und wo jetzt auch die Geschäftsführung sagt, wegen der vielen Standorte, ich muss nicht mehr in der Woche einmal in Osnabrück, Hamburg, Flensburg und Schwerin sein, sondern es reicht es, alle zwei Wochen zu machen zum Beispiel. Also er hat auch gesagt, seine Kilometerzahl möchte er wirklich nach der Krise halbieren. Und weil er sich freut über die Effizienz, er freut sich darüber, dass er sich Zeit spart und natürlich muss er dafür die Mitarbeiterinnen mehr vertrauen. Aber da machen wir gerade sehr, sehr, sehr gute Erfahrungen mit, dass es funktioniert und das werden die auch zurückschrauben und dann sicher auch den Mitarbeiterinnen ermöglichen, also Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich ermöglichen, auch von zu Hause öfter zu arbeiten. Weil Montan ist super viel oder vorher super viel hin und her gereist und gewesen und das kann man auf jeden Fall einschränken aus Effizienzgründen und natürlich auch aus Umweltgründen, klar.

Matthias Weigert: Also das heißt klar, zurücklassen, physische Termine, viele Reisen, mehr virtuell arbeiten. Das ist nämlich meine zweite Frage, was hier startet. Gibt es andere Dinge, wo du sagst, da haben wir so viel Positives daraus erlebt, das gibt uns so einen Schub. Das ist etwas, was wir noch viel, viel stärker umsetzen wollen zukünftig.

Alexander Kornelsen: Also was ich auch sehr positiv erlebt habe, was wir jetzt einmal die Woche machen, ist eine Ask Us Anything Session mit der Geschäftsführung. Ich bin da nur bei NWC Digital dabei. Mit 70 Leuten ist das auch eine große Runde groß genug. Immer freitags um vier mit Bier, wenn man möchte. Und das ist echt cool, weil dann kann man gerade auch Fragen stellen, was einen verunsichert mit Kurzarbeit und Homeoffice, keine Ahnung was. Aber gleichzeitig ist das ein Umfeld, was sehr locker und entspannt ist. Es ist nur eine Stunde, die kann man sich meistens nehmen. Und man hat wirklich das Gefühl, man wächst zusammen. Und auch da meinte ich, man sieht dann noch Kollegen, die man vorher noch nie gesehen hat. Und dann fragt man sich, okay, wer ist denn diese Person? Und fragt rum und merkt man, okay, vielleicht kann sie mir dabei helfen, einfach mal alle in einen Raum zu schmeißen. Also im Prinzip, was ich mit Parken bereichen wollte, passiert das automatisch durch die Digitalisierung. Und das funktioniert sehr gut.

Matthias Weigert: Super, dann bin ich immer abschließend noch so ein bisschen nach dem Thema, was hier intern startet. Magst du noch zwei Worte sagen, so was Zukunftsvorhaben sind, die du jetzt noch umsetzen willst, die euch vielleicht noch nicht jetzt, aber so morgen, übermorgen befassen, so einen kleinen Blick in die Digitalwerkstatt zu geben?

Alexander Kornelsen: Ja, wie gesagt, einen großen Fokus möchte ich auf das Thema Intrapreneurship und Academy legen, gemeinsam mit der Personalabteilung, weil einfach da super viel Potenzial ist, was noch ausgeschöpft werden kann. Und ich möchte uns noch mehr dazu ermutigen, Dinge auszuprobieren. Im Bereich Podcasting, weil das Audio-Team ist auch sehr jung und sehr innovativ, die machen auch Sachen wie zum Beispiel Podcasts über den Telefonhörer anzuhören. im Printbereich gerade eine sehr alte Zielgruppe haben, die nicht wissen, was ein Podcast ist und teilweise auch aufgrund der Situation mit den Zeitungslieferanten nicht mit Zeitungen bedient werden können. Wie informieren die sich dann über Corona und so? Und deswegen haben wir das wirklich angeboten. Dann hast du wirklich in der Zeitung abgedruckt, hier unter dieser Telefonnummer anrufen und dann kommt halt so ein Audio-Player mit 120 Sekunden Corona-Update zur Region. Und das sind so Sachen, die bringen vielleicht nicht in erster Linie Geld, kann man übrigens eigentlich ganz gut monetarisieren, Telefon-Hotlines gibt es ja schon, aber die wirklich mal neue Wege anstoßen, noch mehr ermöglichen, die Zielgruppe zu erlernen und Diese Ermutigung zu haben, möchte ich auf jeden Fall weiterhin unterstreichen. Und das ist schon da. und mehr bitte.

Matthias Weigert: Jetzt ganz zum Abschluss drei persönliche Fragen an dich, die ich immer so ein bisschen auch in die Richtung stelle, wie was andere von dir lernen können. Die erste geht in deine Richtung Weiterbildung. Du bist ja sehr interessiert daran auch. Also wie bildest du dich persönlich weiter? Hm.

Alexander Kornelsen: Zwei Dinge. Durch Menschen, also durch den New York Stories Podcast, jede Woche einfach einen Menschen zu treffen, der dich wirklich inspiriert und das klappt sehr gut. Das genieße ich auch sehr und ich befreue mich, dass wir auch das erste Mal wieder einen Gast face to face sehen können. Da entwickelt sich auch eine schönere Dynamik als immer nur digital. Aber ich bin ein Mensch, der sehr viele Hörbücher hört. Lesen tue ich viel. Fast gar nicht, da bin ich einfach abends zu fertig. Aber gerade bei langen Roadtrips oder Spaziergängen oder Gassigängen, keine Ahnung was, ein Hörbuch reinzuhören und da vor allem Biografien. Jetzt letztens war es Elon Musk zum Beispiel. Einfach zu verstehen, wie ticken die. Ich finde es auch super motivierend zu hören, wie die arbeiten. Aber dann auch noch andere Hörbücher. Ich höre gerade jetzt Robinson Crusoe, weil ich nicht genau wusste, wen ich noch anhören möchte. Hahaha. Und es ist auch einfach ein Klassiker zum Beispiel. Ich weiß gar nicht, ob man den noch lesen kann, weil der ist so langsam geschrieben und es ist, als würde er sein Tagebuch vorlesen, aber auch inspirierend die alten Denkeweisen, was würde ich auf einer einzelnen Insel machen, wie geht es damit um, warum dreht er nicht durch, sehr

Matthias Weigert: spannend. Wie hältst du dich digital?

Alexander Kornelsen: Ja, also ich glaube, ähnlich wie beim Gleb auch, ich muss eher mich zwingen, nicht digital zu sein die ganze Zeit. Das fällt mir auch nicht so leicht. Also ich bin tatsächlich auch seit neuestem Apple Watch Besitzer, weil ich das Gefühl hatte, auf mein Handy verzichten zu wollen. Weil mein Handy guckst du halt die ganze Zeit drauf so. Okay, was ist gerade auf Instagram, auf Facebook, auf der Apple Watch? Das Handy ist halt weg. Du bist halt nur benachrichtigt, wenn du eine wichtige Nachricht bekommst. Und sonst verlierst du dich nicht im Telefon. Also das bringt mich dazu wirklich. weniger digital zu sein. Klingt eigentlich total surreal irgendwie. Aber dadurch, dass ich mein Handy eigentlich nicht mehr dabei habe und wenn ich spazieren gehe, joggen gehe, rausgehe, ich kann damit auch nur telefonieren mit den Kopfhörern, halte ich mich dadurch weniger digital und genieße das sehr. Weil ich neige auch dazu, buchstäblich mal, wenn man auf dem Klo ist, nochmal kurz bei Instagram oder LinkedIn reinzugucken. Diese Zeit hat man dann doch mehr, um sich mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen.

Matthias Weigert: Also auch da ein bisschen digitaler Detox, also nicht nur volles Programm weiter und immer höher besser, sondern auch da ein Stück reduzieren. Klasse. Abschließend, wie können unsere Hörer mit dir im Austausch bleiben, wenn sie spannende Sachen gehört haben? Wir haben ja schon eine Werbung auch für deinen Podcast gemacht, den ich auch sehr gerne höre, dem ich auch folge, also New Work Stories. Toll. Was gibt es noch an Möglichkeiten mit dir, mit euch hier in Kontakt zu bleiben oder in Kontakt zu kommen?

Alexander Kornelsen: Vielen Dank für die netten Worte. Am besten einfach bei LinkedIn tatsächlich. Ist jetzt ironisch, weil der Podcast ist ein Xing-Podcast, aber ich bin eigentlich nur auf LinkedIn unterwegs und da nehme ich jede Annahme wahr und wenn es keine Person ist, die mir direkt was verkaufen möchte, dann gehe ich auch sehr gerne in den Austausch und das genieße ich sehr und darüber kann man auch sehr gut in Kontakt bleiben. Also das sind wirklich die sozialen, also Social Network Art und Weise von LinkedIn mittlerweile, die genieße ich sehr gerne, dass man auch da wirklich Artikel teilt und Austausch und viel diskutiert mittlerweile. Das genieße ich und freue mich dabei jeden neuen Kontakt.

Matthias Weigert: Prima. Alex, ganz vielen Dank für deine tollen Einblicke, Impulse und motivierenden Worte.

Alexander Kornelsen: Danke, Matthias. Vielen Dank, dass du mich eingeladen hast.

Speaker 2: Ihr Lieben, hier ist nochmal Joel von digitalkompakt und als Selbstständiger habe ich eine gewisse Odyssee hinter mir, was meine Handytarife angeht. Große Anhänge runterladen, Online-Recherche betreiben, Dateien verschicken, das kratzt ganz schön am Datenvolumen. und egal wie sehr man aufpasst, am Ende des Monats tingelt man doch wieder von WLAN zu WLAN. Echt nervig. Wenn ihr da auch keine Lust mehr drauf habt, solltet ihr euch mal die Angebote unseres Partners O2 anschauen. Da lohnt es sich jetzt nämlich doppelt Unternehmer zu sein, denn in allen O2-Free-Tarifen gibt es aktuell doppeltes Datenvolumen, wenn man sich als Selbstständiger legitimiert. Zum Beispiel 120 statt 60 GB oder 40 statt nur 20 GB. Dann ist also Schluss mit der lästigen Hotspot-Suche. Klingt interessant für euch? Dann schaut doch mal auf digitalkompakt.de slash O2 vorbei. Da findet ihr alle O2-Free-Tarife im Überblick und wie immer verlinke ich euch das auch in den Shownotes und auf unserer Sponsorenseite unter digitalkompakt.de slash Sponsoren. Ihr Lieben, hier ist nochmal Joel von digitalkompakt und jetzt müsst ihr konzentriert zuhören, es wird nämlich komplex, aber super wertvoll. Ich möchte euch nämlich unseren Partner Serene vorstellen. Serene ist eine End-to-End-Management-Plattform, die komplexe Zusammenhänge in der Softwareentwicklung analysiert. Die Disziplin des Software-Engineerings ist ja leider noch keine so ausgereifte Ingenieursdisziplin wie zum Beispiel der Maschinenbau und entsprechend hinkt die Softwareentwicklung beim Thema Prozessoptimierung noch weit hinterher. Das klingt erst einmal schlecht, ist aber als positive Nachricht zu verstehen, denn es bedeutet, dass ein schlummerndes Produktivitätspotenzial existiert, das man einfach heben kann. Nicht selten lässt sich so quasi aus dem Nichts weit mehr als 30% zusätzliche Entwicklerzeit zaubern. Um diese Prozesstransparenz zu erzeugen, nutzt Serene einen analyticsbasierten Software-Process-Mining-Ansatz. Die Serene-Plattform wertet vorhandene Datenspuren aus den Tools der Entwicklungsinfrastruktur aus und erzeugt eine ganzheitliche Sicht auf die real gelebten Prozesse mit all ihren Schnörkeln und Ineffizienzen. Per KPIs im Digital Boardroom erhält man einen Überblick über unterschiedlichste Dimensionen, die man für eine hohe Softwareexzellenz im Blick haben sollte und zusätzlich kann man von jedem KPI in die Details hinunter navigieren und so zum Ursprung der Probleme gelangen. Man sieht, mit der Serene-Plattform bekommen alle Stakeholder in der Softwareentwicklungsorganisation von den Entscheidern bis hin zu den Experten wertvolle actionable insights, sodass sich die gesamte Organisation jeden Tag zu höchster Softwareexzellenz hin entwickeln kann. Wenn das für dich interessant ist, dann schau dir Serene jetzt einfach mal selbst an. Ich habe dir unter digitalkompakt.de slash Entwicklung eine Weiterleitung eingerichtet und natürlich verlinke ich dir das auch in den Shownotes. und alle Sponsoren findest du immer auch auf unserer Sponsorenseite unter digitalkompakt.de slash Sponsoren. Hey! Hey!