TUMO Berlin: Digitale Bildung für Jugendliche
26. Mai 2021, mit Mathias Weigert
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Intro: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen People-First-Podcast von Digital Kompakt. Go!
Matthias Weigert: Mein Name ist Matthias Weigert und ich bin Geschäftsführer der Unternehmerschmiede. Die Unternehmerschmiede unterstützt Unternehmen dabei, digitale Innovationen erfolgreich umzusetzen, indem wir die richtigen Teams gewinnen und schmieden. Das heißt vor allem erfolgreich machen. Wenn dieses Thema auch für euch interessant ist, kommt gerne direkt über LinkedIn auf mich zu. In unserem Podcast People First geht es um das Thema Mensch in der digitalen Welt. Heute spreche ich über ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Es geht um das Thema der digitalen Bildung für Kinder. Wir bezeichnen die neue heranwachsende Generation gerne als Digital Natives, also Kinder, die in die Technologie-Generation hineingeboren sind. Und dabei bleiben viele dieser Kinder häufig digitale Nutzer. Wir werden aus diesen digitalen Nutzern digitale Kreative und dieses unabhängig vom sozialen Status der Eltern, gerade in der aktuellen Zeit der Pandemie, eine der zentralen Fragen. Wie geben wir Kindern eine Perspektive, kreative Technologien zu erleben und spielerisch anzuwenden? Wie finden Kinder heraus, was sie wirklich, wirklich wollen? Nach dieser Folge weißt du, wie Kinder Möglichkeiten nutzen können, kreative Technologien spielerisch zu erleben, aus welchem Grund Armenien ein Vorreiter ist, wie die KfW das Bildungsprojekt fördert und welche Menschen hinter diesen für uns allen so wichtigen Initiativen stehen. Heute geht es um TUMO, das über sich selber sagt, es ist das Center of Creative Technology. Zu Gast im Podcast heute ist Michael Strauß, der in seinem normalen Leben der CDO, also der Chief Digital Officer der KfW ist und mit unheimlicher Leidenschaft das Bildungsprojekt TUMO mit einem Team in Deutschland vorantreibt. Persönlich freue ich mich unheimlich, dass du heute bei uns zu Gast bist und über TUMO sprichst, Michael. Herzlich willkommen. Dankeschön. Zu Beginn bitte ich ja immer meine Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, sich einmal kurz vorzustellen. Michael, was sind so deine Lebenslampen? Was hat dich dazu gemacht, was du heute bist?
Michael Strauß: Das ist eine gute Frage. Vielleicht fange ich erstmal an, was ich mache, woher ich komme und vielleicht das ein oder andere Anekdötchen vielleicht noch dazu. Also Michael Strauß ist mein Name. Ich bin tatsächlich in Frankfurt aufgewachsen. Wenn man in Frankfurt aufwächst, muss man natürlich braver Banker werden. Das war ich auch, habe ich mal brav auch gelernt. Habe studiert, bin zurück in die Bank gegangen. Das war die Dresdner Bank. Gott habe sie selig, die gibt es ja leider nicht mehr. Aber ich habe auch schon gemerkt, so ein Bankgeschäft läuft. Ist es das eigentlich für mich so, wenn du so ein paar kreative Ideen hast, manchmal so in der starken Hierarchie stößt man dann schon mal auf Gegenwind, nicht wahr? Und zu dem Zeitpunkt hat SAP Banker gesucht. Und das war die Gelegenheit, in eine ganz andere Welt einzutauchen. Ich war zwölf Jahre bei SAP. Immer so zwischen Produktentwicklung, Produktvertrieb. Man hat versucht, dann von der anderen Seite Banken mit guter Software zu beglücken sozusagen. Bis dann irgendwann die KfW mal auf mich zukam und sagt, willst du nicht mal wieder zurückkommen in der Bank? Und das habe ich dann auch getan. Bin jetzt seit acht Jahren dort und seit vier Jahren darf ich tatsächlich diese Rolle als CDO, als Chief Digital Officer bekleiden, was mir furchtbar viel Spaß macht, was sehr viel Freude tatsächlich bringt. Und das würde ich mal sagen, ist so eine Station, die mit Sicherheit für mich auch die spannendste und schönste jetzt in meinem Leben ist.
Matthias Weigert: Vielleicht bevor wir auf das eigentliche Projekt TUMO kommen, noch zwei Worte zur KfW und deiner Rolle als Chief Digital Officer. Für Hörerinnen und Hörer, die KfW noch nicht ganz so geläufig ist.
Michael Strauß: Gerne, gerne. Also KfW, vielleicht nochmal, was heißt das eigentlich? Kreditanstalt für Wiederaufbau. Hört sich ein bisschen komisch vielleicht an, aber tatsächlich sind wir 1948 schon gegründet worden. Also bevor die Bundesrepublik sie gegründet hat, weil das quasi die Institution war für den European Recoverment Fund, wo damals der Wiederaufbau in Deutschland auch gesteuert wurde. Heute ist natürlich eine ganz andere Rolle. Wir haben ein relativ breites Spektrum, was gar nicht so sehr bekannt ist. Man kennt uns über 100.000 Solardächer, energieeffizient bauen und sanieren. Der eine oder andere hat auch Baukindergeld beantragt oder einen Studienkredit vielleicht mit uns zusammen gemacht. Wir haben aber auch gleichzeitig eine Tochter, die nennt sich IPEX. Die unterstützt die deutsche Wirtschaft auch mit großvolumigen Krediten, um das Investitions- und Exportgeschäft in Deutschland auch zu fördern. Und auf der anderen Seite haben wir, wir nennen das finanzielle Zusammenarbeit. Bitte nicht Entwicklungshilfe, sondern finanzielle Zusammenarbeit. wo wir für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in übrigens 80 Büros weltweit versuchen, auch zu unterstützen und Mittel zur Unterstützung auch hinzubringen quasi. Meine Rolle ist eigentlich so in zwei Richtungen. Das eine ist, wie in jedem Unternehmen, wie gehen wir mit Digitalisierung um? Was heißt für uns digitale Transformation? Was heißt agile Arbeitsweisen? Wie passt das zu uns als KfW? Anstalt öffentlichen Rechts? Ich sage mal willkommen in der Anstalt. Auf der einen Seite also das Thema nach innen. Natürlich auch die Frage, welche Technologien passen an welcher Stelle? Wie können wir neue Technologien einsetzen? Und auf der anderen Seite immer die Frage, wie können wir auch bei uns in Deutschland das Thema Digitalisierung fördern? Und da auch immer Gedanken zu haben, wo könnte es passen? Was könnte ein ordentliches Förderprogramm sein? An welcher Stelle können wir der deutschen Wirtschaft helfen? Oder wo können wir auch im Bildungsbereich helfen? Das ist so die Rolle, die ich da bekleide.
Matthias Weigert: Also auch eine spannende Rolle bestimmt und ein spannendes Thema für einen weiteren Podcast. Heute sind wir hier zusammengekommen, weil es ein Herzensprojekt gibt. Ihr habt einen Bildungsauftrag, habt ihr nicht, aber ihr seid schon sehr nah dran, auch Bildung in der digitalen Form zu fördern. Wir sitzen gemeinsam heute hier in Berlin im ersten TUMO-Zentrum in Deutschland, haben uns auch Corona-konform nochmal getestet vorher, sodass wir also die ja wirklich live auch den Podcast aufnehmen können. Erzähl uns doch ein bisschen, wie kommt es zu dem TUMO-Vorhaben? Was steckt eigentlich dahinter? Die Hörerinnen und Hörer ein bisschen begreiflicher machen, was das Projekt eigentlich ist.
Michael Strauß: Ich muss überlegen, wo ich jetzt anfange. Vielleicht noch eine Begriffsklärung, weil häufig erschreckt man hier in Deutschland, wenn man den Begriff TUMO nennt. Du hast ja in der Einleitung gesagt, was hat das mit Armenien zu tun? Das kommt aus Armenien tatsächlich. Und wie wir dazu kommen, kann ich nachher noch was erzählen. Tatsächlich ist es so, dass dieses TUMO-Gebäude in Armenien in einem Park steht, der nach dem armenischen Nationaldichter benannt ist. Der nennt sich Johannes Tumanyan, kurz TUMO. Also hat nichts mit TUMO zu tun oder irgend sowas. Daher kommt der Name. Vielleicht das nochmal vorneweg. Wie kommen wir dazu? Vielleicht eines ganz wichtig. Natürlich haben wir auch den Auftrag, das Thema Bildung im Allgemeinen zu fördern. Also viele, die mal studiert haben, haben vielleicht mal einen Studienkredit von der KfW bekommen. Wenn es darum geht, BAföG zu unterstützen, dann sind wir da auch häufig mit dabei. Also im Bildungsbereich haben wir schon gewisse Aufträge. Das Thema digitale Bildung, das sollte ich noch gar nicht so sehr, obwohl das ja gerade ein riesiges Thema ist. Das wird ja auch, glaube ich, von der Politik gerade dieses Jahr das Jahr der digitalen Bildung ausgerufen. Das ist noch gar nicht so bekannt, aber das ist auf dem Weg. Ja, ich erzählte vorhin von dieser finanziellen Zusammenarbeit und wir kooperieren natürlich mit vielen, vielen Ländern der Welt und die besuchen natürlich auch mal uns. Und wir hatten mal eine Delegation aus Armenien da, die hat mich dann eingeladen und sagt, komm doch mal zu uns. Und dann bin ich mal in Yerevan gewesen und da bin ich dann in dieses TUMO-Center reingekommen und das hat mich vollkommen überwältigt. Deswegen überwältigt, weil unendlich viele Kinder, 200, 300 auf einem Fleck, Dinge gelernt haben in einem super modernen Umfeld. Man erwartet das ja dann nicht so sehr. Ganz im Gegenteil, man hat etwas gesehen, was es bei uns in Deutschland überhaupt nicht gibt. Kann ich nachher erzählen, was da so alles mich beeindruckt hat. Aber die Kernfrage für mich persönlich war, als ich es gesehen habe, gibt es sowas eigentlich in Deutschland? haben wir eigentlich die Möglichkeit, ich nenne es immer gerne barrierefrei, das heißt kostenfrei, genau diejenigen auch zu fördern, die vielleicht nicht das Privileg haben, von ihren Eltern einen Programmierkurs bezahlt zu bekommen. Aber nicht nur das, sondern in einer besonders großen Vielfalt auch dem Thema digital sich zu nähern. Und das gibt es tatsächlich nicht. Und das ist uns am Ende bewogen zu sagen, okay, dann lasst uns doch das nach Deutschland holen. Lasst uns das pilotieren, hier einen Leuchtturm hinbauen. Und der steht jetzt hier in Berlin leider nicht. Ja, zu Covid-Zeiten in virtueller Nutzung. Aber der steht jetzt hier und lasst uns versuchen, möglichst viele Nachahmer in Deutschland zu finden. Naja, so haben wir uns ja auch ein bisschen kennengelernt. Und ja, das ist das Ziel dahinter. Und das vielleicht mal so in der Natsche auch vorneweg.
Matthias Weigert: Magst du noch ein bisschen was zu dem Purpose, dem allen zugrunde liegenden Warum TUMO sagen? In Deutschland, was für eine Lücke schließt TUMO? Was ist so dieser Kerngedanke, der dich bewegt, der das Team auch mobilisiert hat, später das zu erschaffen, was wir hier jetzt sehen?
Michael Strauß: Vielleicht muss man nochmal beginnen und sagen, was ist TUMO eigentlich? Vielleicht wirklich kurz beschrieben. Wir werden da sicher nochmal im Detail drauf eingehen. Also TUMO nennt sich nicht etwa TUMOMINT. MINT ist ja hier in Deutschland so ein schöner Begriff. Also wenn es um Mathematik, Naturwissenschaft und so weiter, MINT-Förderung, nein. Es nennt sich ganz im Gegenteil Center for Creative Technologies. Und das ist für mich ganz arg wichtig. Warum? Weil TUMO ein kostenloses Angebot ist für Kinder von 12 bis 18 Jahren, die die Möglichkeit haben, in 14 verschiedenen Curricula sich vorzubilden. Und das kostenlos. Und das geht über 3D-Design, Game-Development, Music bis hin zu Programmierung oder Robotics. Und es ist eine Vielfalt von Angebot, wo Kinder vielleicht auch mit einem Mal beginnen können und sagen, das passt nicht zu mir und dann in ein anderes reinspringen können und es ist überhaupt kein Problem. Also es ist die Breite des Angebotes und das hat mich erstmal bewegt, das habe ich noch nie gesehen vorher. Das zweite ist natürlich das Kostenlose. Bildung in Deutschland ist teuer. Wenn wir jetzt so hier sitzen, wir sind, sorry, wenn ich das so sage, wir sind privilegiert. Wir können unseren Kindern dann mal, was weiß ich, für vier, fünf Wochen mal so einen Robotics-Kurs ermöglichen, aber der kostet Geld. Und du kriegst ihn in der Regel für 200 Euro. Bitteschön, wer kann das bezahlen? Und das sind ja nur vier, fünf Wochen. Alles oder das Angebot, sich in Digitalthemen auszubilden in Deutschland, ist meistens extrem teuer. Und das befördert natürlich die Schere, die wir sowieso schon bei uns in Deutschland haben, also das Kostenlose. Damit habe ich natürlich das Thema Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die eben finanziell nicht die Möglichkeit haben, eben in einem sozial schwächeren Umfeld leben. Die haben die Möglichkeit, eben kostenlos das zu genießen. Aber gleichzeitig auch das zusammen mit Leuten zu tun, die vielleicht besser situiert sind. Also in so einem Center trifft sich armreich, dick, dünn, ich sage mal Geldrob schwarz-weiß. Und das ist total cool. Und schließlich und endlich ist es so, und das würde ich gar nicht leugnen, ich habe auf meine Kinder geschaut, die sind 13 und 15. Und ich habe immer mal gesucht und habe gesagt, haben die was? Gibt es da was? Und er hat gesagt, ey, das ist genau das, was sie brauchen. Und das gibt es bei uns halt nicht. Und ein schönes Beispiel für mich ist auch, und das ist auch so eine Gender-Thematik, vielleicht ganz interessant, ich habe mal mit den Fraunhofer-Kollegen gesprochen, die kriegen immer, seid mir nicht böse, wenn ich das so sage, immer ein bisschen Ärger, weil irgendwie in ihren Instituten 85 Prozent nur männliche Assistenten, Studenten oder wie auch immer sind. Aber was sollen sie tun? Weil die Selektion passiert ja vorher. Und das ist genau das Thema. Und wenn ich jetzt meine Tochter fragen würde, ey, wie sieht es denn aus? Machst du jetzt mal einen Programmierkurs? Dann wird sie total begeistert sagen, ja, mache ich gerne. Nein, sie würde es überhaupt nicht gerne tun. Wenn ich aber sage, wie wäre es mit 3D-Design? Wie wäre es mit ein bisschen Music? Wie wäre es mit ein bisschen Game? Und so weiter. Dann macht die das sofort. Und das ist halt, was ich meine mit Center for Creative Technologies, was in diesen zehn Jahren passiert. Und solange gibt es Tumor schon, Tumor gelernt hat, ist, dass viele Kinder, gerade auch Mädels, mit den Dingen anfangen, die so natürlicherweise ihnen näher liegen. Ob das natürlich ist oder nicht, können wir gerne diskutieren. Aber dann plötzlich feststellen, hey, Technik ist geil. Und dann fangen sie plötzlich an, Python zu programmieren. Und das ist das, was ich meine. Auch die Einstiegshürde für solche, die sagen, auch eigentlich interessiere ich mich gar nicht dafür, zu senken. Und das funktioniert.
Matthias Weigert: Super, also nochmal vielleicht zusammengefasst, HAPES ist zukunftsfähigkeitssichernd, Bildung fördern und insbesondere digitale Bildung über kreative Technologien, die angewandt werden und in unterschiedlichen Curricula erlernbar sind.
Michael Strauß: Ja, vielleicht noch eine Ergänzung, wenn wir über die Grenzen schauen. Nehme ich jetzt mal Dänemark. Da sind 90 Prozent der Schulen mit WLAN ausgestattet. Für die war die Herausforderung jetzt in der Pandemie eine andere als für uns. Wohlgemerkt, wir haben jetzt natürlich alle gelernt, wie wichtig auch das Thema digital, wohlgemerkt, man muss das unterscheiden, in den Schulen ist. Denn das, was ja fehlt oder gefehlt hat, was wir ja alle als Eltern auch erleben, ist Hardware. Hat eine Schule überhaupt einen WLAN-Anschluss? Haben sie genug Tablets? Sind die Lehrer ausgestattet? Etc. Aber das ist alles Technik. Aber haben wir Lehrer, die den Kindern Robotics beibringen? Gibt es welche, die wissen, wie man Games development, die vielleicht wissen, wie man in drei Zeilen Python schreibt und so weiter? Ich will das gar nicht verlangen von Lehrern. Wir verlangen ja immer, dass alles aus der Schule kommt. Und deswegen ist TuMiMe auch so wichtig, weil es ist ein außerschulisches Angebot. Das heißt, die Kinder gehen dann in das Tumorzentrum, wenn die Schule vorbei ist und wenn es sie interessiert. Und so ist das ein sehr, sehr ergänzendes Element. Und das finde ich ganz gut, weil wir manchmal hier in Deutschland auch immer glauben, das muss der Staat alles richten, das muss aus der Schule kommen und die Lehrer und alles drum und dran. Ich glaube das nicht. Ich glaube, wir brauchen komplementäre Angebote.
Matthias Weigert: Das heißt konkret ist es ein ergänzendes Angebot zu einem schulischen Curriculum, das ihr Kindern anbietet, jetzt von 12 bis 18 Jahren. Wie kann ich mir das vorstellen? Wie ist das so ganz operativ, wenn ich jetzt so ein Kind bin, vielleicht 14, habe irgendwie so erste Kontakte, spiele ein bisschen irgendwie ein cooles Online-Game und möchte jetzt mehr. Wie kann ich mir das Lernen hier vorstellen?
Michael Strauß: Ich glaube, wichtig erstmal zu beschreiben, wie funktioniert das Ganze. Also ich beschreibe das immer so, dass ich sage, du musst ein pyramidales System. Pyramidal bedeutet, du hast ein Basisangebot und das Basisangebot ist ein Self-Learning-Angebot. Das heißt, in diesen 14 Curricula, und das ist auch wichtig, es ist von jungen Leuten für junge Leute auch geschrieben. Also es ist nicht, wie wir das so, Front und so weiter, sondern es ist YouTube-basiert, es ist spielerisch. Können Kinder in diesen 14 Curricula, je nachdem, wie lange sie brauchen, nicht so, wie man es ihnen vorgibt, sich an ein Thema eintauchen und gucken, was steckt da eigentlich drin. Das nennt man den sogenannten Self-Learning Path oder auch Selbstlernphase. Und wenn sie beispielsweise, nehmen wir erstmal Game Development, durch dieses Curriculum durch sind und sich quasi qualifiziert haben, gibt es in der nächsten höheren Stufe ein Workshop-Angebot, Woche lang zum Beispiel mit einem Experten zusammen in einer Gruppe von 10 ganz tief eintauchen, eigene Prototypen bauen und das Thema wirklich vertieft kennenlernen. Und in der Spitze gibt es noch die sogenannten Learning Labs. Das heißt, auch in Kooperation mit Unternehmen, die sich mal zeigen wollen, vielleicht auch ein paar schlaue junge Leute ein bisschen akquirieren wollen, Angebote und sagen, komm, wir machen jetzt zusammen mal in unserem Geschäftsfeld einen Prototyp im Robotics-Umfeld oder im Development-Umfeld oder wie auch immer. Und so können die Kinder ihr Knowledge ausprobieren, können aber gleichzeitig Unternehmen zeigen, man kann sich vernetzen und das ist das Grundangebot. Wichtig dabei ist auch noch, dass immer Menschen die Kinder begleiten. Also ich spreche zwar von Self-Learning, aber hier physisch in diesem TUMO-Center sind Coaches beiseite, da können sie mal die Hand heben und sagen, das verstehe ich nicht. und dann sind sie auch dann da und helfen. Aber generell sind die Kinder auf sich selbst gestellt. Und vielleicht noch ganz wichtig, ganz zu Beginn gibt es für die Kinder so eine Art Orientierungsphase, wo sie erstmal gucken, welches von diesen Curricula gefällt mir eigentlich am besten. Und wenn sie dann ausgewählt haben, dann starten sie quasi. Also ein Pyramidal ist das Thema. Und wenn du jetzt fragst, wie der 14-Jährige, der jetzt Game macht, irgendwie da hinkommt, sage ich einfach, komm vorbei, guck dir es an und mach das, wozu du Spaß hast. Das Angebot ist da. Und wir erklären dir vor allen Dingen, wie du nicht nur Game spielst, sondern wie du es entwickelst. Und das vielleicht noch, wenn du erlaubst, ist mir ganz wichtig, du hast von Digital Natives gesagt, Also das muss ich vorsichtig in meiner Wortwahl sein, aber mich kotzt dieser Begriff echt an. Warum? Unsere Kinder sind keine Digital Natives. Ich meine, das hat man unserer Generation ja fast schon gesagt. Wir wollen jetzt nicht sagen, wie alt wir sind, dass wir Digital Natives sind. Die Kinder sind Digital Consumer. Sie sind Consumer. Sie hängen an ihrem Ding dort, die daddeln rum. Sie sind auf TikTok, Facebook, Instagram und so weiter. Werden durch alles, was rundherum irgendwie passiert, in diesem Medium auch manipuliert. Aber sie haben keine Ahnung, was technisch dahinter passiert. Und wir müssen allen Kindern, genauso wie Erwachsenen übrigens auch, beibringen, was steckt dahinter, wie kannst du es gestalten, wie baut man sowas eigentlich. Und das müssen sie lernen. Und deswegen ist mir das Thema so wichtig.
Matthias Weigert: Das kommt auf jeden Fall rüber. Das ist fantastisch. Wenn wir jetzt nochmal schauen auf die Kinder, die tatsächlich kommen. Du hattest gesagt, es sind 12- bis 18-Jährige. Gibt es einen Schwerpunkt in irgendeiner Form, wo ihr sagt, das ist so eine Zielgruppe, auf die wir innerhalb dieser doch sehr breiten Altersgruppe besonders Wert legen, gerade am Anfang?
Michael Strauß: Es gibt keinen Fokus. Tatsächlich ist es so, dass es keinen Fokus gibt, weil wir das nicht wollen. Es soll erstmal offen sein. Aber ich kann vielleicht Beispiele geben, wie man das auch gewissermaßen steuern kann. Also es ist jetzt nicht so, dass wir jetzt hier im Greenfield irgendwie was hinstellen, sondern das ist ja schon erprobt. Tumor gibt es seit zehn Jahren. Vor vier Jahren gab es so den ersten Ableger, international, der ist in Paris, in Leal, schön zentral gelegen. Und der Haupt-Purpose von diesem Thema in Paris waren zweierlei Dinge. Also zum einen die Oberbürgermeisterin von Paris, so die Sponsorin davon, da waren zwei Dinge wichtig. Das erste ist, 50 Prozent müssen Mädels sein und 50 Prozent müssen aus dem Bolognese kommen. Also man kann das auch ein bisschen steuern. Das wollen wir jetzt erstmal nicht tun, aber es ist ein Element. Und interessanterweise ist es so, dass in Paris riesige Wartelisten sind und die, die warten müssen, sind nicht die Armen. Das sind die reichen. Man kann es als Steuerungsinstrument nehmen, aber eigentlich wollen wir das offen halten. Das Schöne hier in Berlin ist, wir haben ja leider virtuell beginnen müssen, aber wir haben ohne irgendwas zu steuern eine 45-prozentige Mädelsquote. Das finde ich sensationell, finde ich toll, freut mich total. Aber nein, es gibt keine Grenzen, es gibt keine Einschränkungen. Das kann man sicherlich überlegen später, aber altersmäßig überhaupt nicht. Und man merkt auch, wir haben letztens mal hier unsere Kinder befragt, wie gefällt es euch denn? und so weiter und so fort und hatten es eine Mutter hat tatsächlich geschrieben, wie glücklich sie ist, dass sie für ihren 16-Jährigen jetzt endlich mal was gefunden hat, was ihm richtig Spaß macht. Und wir hatten auch ein bisschen Sorge. Naja, 12, 13, 14, die kommen bestimmt und die anderen vielleicht gar nicht so sehr. Das ist nicht so. Das hat uns bestärkt. Also Grenzen gibt es keine und wer Lust hat, soll es machen. Und ganz ehrlich, ich gucke jetzt meinen Sohn an der S15. Ich wäre heilfroh, wenn ich so ein Angebot für ihn hätte. Ich wüsste, er hätte Spaß. Und spätestens dann, wenn es in die Praxis geht, mal prototypisch zu arbeiten, das ist es eigentlich. Vielleicht ein Satz noch dazu, was ich auch noch immer gerne teile, ist, es kommt ja aus Armenien und einer der Gründer, Pegor Papazian, lässt immer einen Satz los, der mich sehr beeindruckt, der heißt Kids hate to study, but they love to learn. Und das ist es, wenn sie etwas begeistert, dann sind sie da dran. Wenn man ihnen aber fest vorgibt, was sie zu tun haben mit einem klaren Lernplan und so weiter und so fort, das ist was anderes. They love to learn, wenn es sie interessiert und wir wollen ihr Interesse wecken.
Matthias Weigert: Wie ist das konkret? Du sprichst von Gruppen, von Lerngruppen, Self-Learning. Wie viele Kinder sind hier so in diesem doch knapp 2000 Quadratmeter oder größer sogar? Wenn es denn wieder eröffnet werden darf, natürlich immer unter der Voraussetzung. Aber wie können wir uns das vorstellen?
Michael Strauß: Also grundsätzlich ist es so, es ist ein außerschulisches Angebot. Das heißt natürlich, dass das Angebot erst dann beginnt, wenn die Schule zu Ende ist. Wie läuft das? Die Kinder haben tatsächlich einen festen Stundenplan. Das heißt, die kriegen gesagt, Dienstag von 14 bis 16 Uhr. Hast du deine zwei Stunden. Hier in Berlin machen wir es tatsächlich, dass wir von ihnen vier Stunden die Woche verlangen. Das ist schon eine Menge Holz, aber sie machen es. Wir haben eine ganz geringe Absprungquote, trotz dass es virtuell ist. Ganz wichtig, das Konzept ist eigentlich nicht virtuell, es ist on-site. Aber sie haben ihren festen Schedule. Das ist auch ganz gut, weil wir dann auch mal nachfragen können, warum war es denn heute nicht da gewesen. Ich meine, das ist ja for free, aber wenn jemand keine Lust hat, dann kann man auch mal fragen, es gibt andere, die würden das vielleicht auch gerne machen. Nein, aber sie haben einen festen Stundenplan, zu dem sie dann einfach kommen, indem sie einfach aktiv dann auch agieren. Das ist das eine. Spannend dabei ist aber, das Tumorzentrum ist morgens leer. Und da ist ja die Frage, hey, was machst du mit so einer riesen Fläche? Und das ist das Spannende jetzt auch hier in Berlin, dass Anfragen von Schulen kommen, können wir nicht mit einer Schulklasse mal vorbeikommen? Ja, genau das ist das, was wir wollen. Diese wunderschöne Einrichtung hier muss man ja sagen, auch zu nutzen, um Veranstaltungen zu machen, um mit Schulen zu kooperieren, um über die Schulen auch wieder Kinder fürs Tumorzentrum zu gewinnen und umgekehrt. Das ist so der Ansatz, den wir hier eigentlich fahren. Und der läuft gut, also das Interesse ist riesig groß.
Matthias Weigert: Klar, vielleicht ein kleiner Hinweis nochmal an die Hörerinnen und Hörer, schaut euch gerne die YouTube-Filme an oder mal einfach auf der Homepage, dann gewinnt ihr auch einen Eindruck, wie die TUMO-Zentren eingerichtet sind, die wirklich auch begeisternd sind von der Atmosphäre, der Architektur und auch den, ja es fängt ja auch meistens so ein bisschen bei dem Wohlfühlen, bei den Möbeln an. Also es lohnt sich wirklich da reinzugucken. Das ist ja auch, was ich da raushöre, Michael, so ein bisschen Community-Building. Schon fast. Was ihr ja betreibt, ein Platz zu werden, wo digitale Bildung möglich wird, möglich ist. Wie schafft ihr das, attraktiv zu sein, nicht nur für die Kinder selber, sondern auch euer Konzept? Und das sieht ja vieles auch im Selbstlernen vor, aber hat immer auch wieder diese Coaches. Wie schafft ihr es, in der Sprache der Kinder zu sprechen?
Michael Strauß: Also zum einen, glaube ich, ist es wichtig, dass die Coaches, so blöd es klingt, jung sind. Man muss sich das auch so vorstellen, Coach in der Selbstlernphase ist jetzt nicht, dass du Robotics-Expert sein musst, sondern du solltest die Curricula kennen, du wirst auch ausgebildet, da helfen uns die Kollegen in Jerewan, da gibt es ein strenges Regiment, wie die auszubilden sind, aber die stehen den Kindern zur Verfügung, es sind Studenten, es sind junge Leute, die stehen nebendran, sprechen ihre Sprache und helfen ihnen, wo sie helfen können und wollen. Es gibt so einen schönen Quote in einem unserer Videos, wo eine Schülerin sagte, Well, the teachers are younger. Also gut, das ist nur so ein Spaß beiseite. Nein, aber sie sollten schon die Sprache da auch sprechen. Interessant ist auch in Jerewan, dass die meisten Coaches, das läuft ja schon zehn Jahre, eigentlich solche sind, die es selber durchlaufen haben. Das macht es dann natürlich auch noch spannend. Du rekrutierst ja quasi auch deinen Nachwuchs quasi selber. Das ist das eine. Ich glaube, dass das Wichtige ist, ist dieses animierte Lernen. Es ist ein Self-Learning-Path, durch den die Kinder automatisiert durchgeführt werden. Und ich glaube, abgesehen von, ist das jetzt irgendwie besonders animiert oder besonders für Kinder gemacht, ist das Wichtige, dass es sehr frei ist. Also der Path lehnt sich an die Lerngeschwindigkeit der Kinder an. Es ist also nicht so, dass du sagst, du hast drei Monate und dann musst du fertig sein, sondern jedes Kind hat seine Geschwindigkeit. Und das ist, glaube ich, ganz wichtig. Und dann kriegst du auch mal ein YouTube-Video, wo dann gezeigt wird, wie das funktioniert. Dann kannst du es nachahmen. Also ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Die Kinder müssen in diesem Self-Learning auch Spaß haben. Das ändert sich natürlich schon im Workshop-Bereich. Dann hast du einen Expert sitzen und der packt dich dann auch schon ein bisschen anders an und sagt, jetzt wollen wir mal gucken, so viel Zeit habt ihr, dann gucken wir, ob ihr was Schönes bauen könnt. Aber wenn die Kinder sich über das Selbstlernen qualifiziert haben, haben sie auch echt Bock drauf, das Thema zu vertiefen. Also das ist eigentlich überhaupt kein Thema. Und ich glaube, was auch sehr wichtig ist, ist, ich sagte schon, das ist On-Site. Natürlich ist es so, wenn so ein Zentrum so cool aussieht wie das hier, da bist du natürlich auch gerne. Das können wir leider jetzt noch nicht so sehr erleben. Aber wie gesagt, guckt euch das auf Videos mal an, wie es aussieht, ob hier in Paris, Jerewan oder sonst wo. Das ist die Community der Kinder untereinander. Die sehen sich natürlich auch immer zum gleichen Stundenplan. Und dann werden auch Freundschaften geschlossen. Man kennt sich vorher nicht, dann kennt man sich, dann nennt man sich. Also es ist alleine ein Community-Build schon darüber. Und vielleicht noch ein Aspekt zum Community-Build. Ich sprach vorhin von dieser Pyramide. Das ist natürlich auch die Vernetzung mit Schulen bis hin zur lokalen Wirtschaft, die sich ja auch zeigen kann und sagen, hey, ich biete mal was an. Ich meine, das ist der Nachwuchs, von dem immer gefordert wird, er soll da ausgebildet werden. Hey, ich kann nur sagen, Unternehmen, präsentiert euch, macht auch mal ein Learning Lab und macht euch bekannt. Und das ist natürlich auch eine wunderbare Rekrutierungsmöglichkeit am Ende, auch wenn das nicht zuallererst steht.
Matthias Weigert: Also hier auch nochmal ein klarer Appell und eine Einladung an Unternehmen, sich zu beteiligen, dass die Möglichkeit besteht, in unterschiedlichen Formen hier auch sich aktiv einzubringen in die Weiterbildung von der nächsten Generation.
Michael Strauß: Ja, nicht nur das, sondern du hast ja vorhin gefragt, Community. Und das ist mir auch nochmal ganz wichtig, das zu kommunizieren. Wir haben als KfW das deswegen jetzt gemacht, weil wir einfach mal zeigen wollten, dass das geht und dass es funktioniert. Damit wollen wir Nachahmer einfach animieren, inspirieren, das auch zu tun. Und es gibt einige. Ich gucke mal so zu meinem Gegenüber, find das ja auch ganz cool, ne? Aber Fakt ist, dass wir eigentlich wollen, dass die Last der Ausbildung, deswegen auch außerschulisches Angebot, nicht immer nur auf den Schulträger übertragen wird. Also bei uns ist ja so die Erwartungssache, die Schule muss irgendwie alles regeln. Sie müssen gut schreiben, lesen, lernen, rechnen, Physik, Mathe und so weiter können und Fremdsprachen aus. Aber gleichzeitig erwarten wir als Unternehmen, dass sie auch noch gleichzeitig Robotics, Animation und die neuesten Softwaren alle nutzen können. Ich glaube, das kann man von den Schulen nicht erwarten. Ich finde das auch zu viel. Und alles übrigens noch for free. Das ist ja auch so eine Mentalität, ein bisschen Bildung for free. Was übrigens in anderen Ländern komplett anders ist. Da wird in Bildung investiert. Und da ist es auch nicht schlimm, für etwas zu zahlen oder auch mal sich zu engagieren, Geld zu geben. Und das ist eigentlich, was wir wollen. Wir wollen Städte und Gemeinden genauso wie aber vor allen Dingen auch Unternehmen investieren. Dazu bringen, nicht zu jammern und zu sagen, es gibt keinen Nachwuchs, sondern sich zu engagieren. Vielleicht auch mal mit einem kleinen Betrag so einen TUMO zu unterstützen und sich selber auch dort zeigen. Und ich glaube, darum geht es. Ich nenne das mit Absicht jetzt nicht Private-Public-Partnership. Das ist mir irgendwie zu strukturierter Begriff. Aber wenn man interessierte Kommunen hat und ein paar Unternehmen, die lokal bereit sind, da mitzumachen, auch man braucht Geld für Bildung. Bitte engagiert euch und lasst uns gucken, dass wir da und dort noch ein weiteres TUMO-Zentrum hinstellen. Das ist das, was wir eigentlich wollen.
Matthias Weigert: Das ist auch nochmal eine gute Einladung. Und ich finde dieses Bild, ich mag Bilder, immer sehr schön, Gemeinschaften zu bilden, Partnerschaften zu kreieren, ohne dass es da Verpflichtungen gibt. Dennoch, und das finde ich auch in der Zusammenfassung nochmal ganz wichtig zu sagen und zu betonen, es gibt Regeln und einen Rahmen jeweils. Hier auch für das Bildungskonzept, also es ist nicht ein völlig offenes Haus, dass Kinder kommen, sondern es gibt einen, wie du da sagtest, auch bewusst festen Stundenplan. Es gibt Regeln, es gibt eine Entwicklung einer Lernreise, eines Learning Path, der Kindern die Möglichkeit gibt, sich auch zu orientieren und zu gucken, was andere in dem gleichen Feld gemacht haben. Jetzt gibt es das TUMO-Zentrum in Berlin. noch nicht so lange, aber im Vergleich zu internationalen Zentren, wie lange sind so Kinder üblicherweise in so einem Learning Path? Gibt es da so Erkenntnisse, wie lange auch die Verbindung in dieser Gruppe bleibt?
Michael Strauß: Ziemlich lang, um ehrlich zu sein. Also wir haben das natürlich vor allen Dingen aus Erfahrungswerten aus Jerewan. Übrigens, die haben 5000 Quadratmeter, um das nochmal zu sagen, die Studenten. sind also nochmal viel größer als wir hier. Und dort sind inzwischen schon in den letzten Jahren über 20.000 Kinder durchgelaufen. 20.000, das ist nicht so wenig. Und wir haben auch die Erfahrungswerte aus Paris. Also die durchschnittliche Überwahldauer eines Kindes in so einem Tumorcenter ist tatsächlich im Jahr. Ein ganzes Jahr. Woran liegt das? Das liegt daran, dass man vielleicht mit einem Curriculum beginnt, dann das nächste nimmt, einen Workshop macht und dann sagt, oh, ich will mich für das andere interessieren. Also es ist nicht so, dass wir sie rauswerfen. Ganz im Gegenteil, wenn sie bleiben und sich weiterbilden wollen, ist das genau das Richtige. Natürlich müssen wir auch gucken, dass neue dazukommen, das ist keine Frage, aber das passiert ganz automatisch. Und sie bleiben in der Regel dem TUMO Center auch sehr verbunden. Wie ich schon sagte, man hat die Coaches wieder aus der Runde rekrutiert. Ganz spannend ist das Modell, finde ich, auch in TUMO Jerewan. Die haben ein riesiges Gebäude und in dem dritten und vierten Stock hat sich eine Startup-Szene angesiedelt. Also manche Kinder sind quasi aus dem TUMO Center direkt ins Startup reingewandert. Und das meinte ich übrigens auch mit Verbindung zu lokalen Wirtschaften. weil schnappt sie euch gleich sozusagen und investiert aber vorher auch. Und das finde ich auch einen wunderschönen Anschluss an der Stelle. Natürlich, wenn jetzt jemand mit 13 anfängt, ob er dann fünf Jahre dabei hat, das weiß ich nicht. Aber ich kann mir gut vorstellen, wenn du da einen smarten Jungen oder ein smartes Mädel hast, die mit 15 wahnsinnig gut mit allen möglichen Themen umgehen können, ja, dann hast du auch einen smarten Praktikanten vielleicht, der gerne auch nach der Schule ein bisschen was arbeiten möchte und an die Unternehmen herangeführt werden, die ihre aller Welt kennenlernen. Und es gibt Natürlich auch so eine Alumni-Organisation und so. Gut, da sind wir noch nicht, aber wir hoffen, dass das schnell und bald passiert. Und wenn wir viele Tumorzentren haben in Deutschland, dann können die es natürlich untereinander auch vernetzen. Ich meine, wenn wir sagen, wir haben eins in Berlin, ich komme jetzt aus dem Rhein-Neckar-Raum, Heidelberg, Mannheim haben wir vielleicht eins, in München, Hamburg, Dresden, Magdeburg, I don't know. Dann ist es so, dass man natürlich auch Coaches mal austauschen kann. Austauschen im Sinne von, dass man sie nutzt, auch in einem anderen Zentrum. Oder dass man sagt, warum soll nicht mal eine Lerngruppe von A zur Lerngruppe nach B fahren, weil die machen dort ein super Learning Lab von einem Unternehmen XY. Und so kann natürlich noch viel mehr Vernetzung stattfinden, der Zentren auch untereinander. Das ist so ein bisschen mein Traum.
Matthias Weigert: Ich glaube, das kommt auf jeden Fall auch aus dem Herzen bei dir. Was ist, jetzt nochmal zurückkommt auf das Curriculum und die Inhalte. Ich habe im Vorgespräch auch verstanden, es ist ein Franchise-Konzept, es wird zentral aus Yerevan gesteuert, auch dort mit einer gemeinnützigen Organisation unterstützt. Also es ist keine Organisation, die Geld verdient damit. Vielleicht zu Beginn, warum entsteht sowas in Armenien und Nicht irgendwo anders auf dieser Welt?
Michael Strauß: Sehr spannende, gute Frage. Vielleicht muss man was zum Land Armenien erstmal erwähnen. Also für all diejenigen, die zuhören und sagen, wo liegt das eigentlich immer geografisch und wie groß ist das Land eigentlich? Ich beschreibe das immer so, gut drei Millionen Einwohner. Von der Fläche so groß wie Brandenburg ungefähr. Liegt nur tausend Meter höher. Wir sind im Kaukasus. Kein Meer, keine Bodenschätze. Eines der größten Güter dieses Landes ist Bildung. Das muss man einfach sagen. Und die Gegend um Yerevan nennt sich auch gerne nicht Silicon Valley, sondern Chess Valley. Auch Kinder lernen in der Schule bereits Schach. Also das soll man vielleicht noch erwähnen. Aber Bildung ist ein riesen Asset dort. Es gibt auch eine sehr spannende IT-Szene tatsächlich. Man muss aber vielleicht auch nochmal zum armenischen Volk ein bisschen was sagen. Also drei Millionen Armenier leben dort in Armenien selber, aber das armenische Volk als solches sind eigentlich zwölf Millionen. Man spricht von der armenischen Diaspora. Neun Millionen Leben über die Welt verstreut. Also wenn irgendjemand mit Iyan aufhört, dann hat der oder die einen armenischen Hintergrund. Ganz bekannt ist Charles Aznavour. Der ist eigentlich Armenier. Das weiß bloß kaum jemand. Da ist man ganz stolz auch in Armenien drauf. Aber Fakt ist, Bildung ist ein Riesenasset. Und wenn jetzt jemand fragt, ja, aber Ist das denn State of the Art und ist das eigentlich gut, was die dort machen? Das ist das Schöne an der Diaspora. Derjenige, der damals diese TUMO Foundation gegründet hat, ist ein Amerikaner, ein armenischer Amerikaner, der ein smartes Startup hatte, das verkauft hat und über Geld eben dort eine Stiftung gegründet hat, die sich eben um Bildung tatsächlich jetzt auch kümmert. Und was auch spannend ist, ich hatte vorhin über Workshops gesprochen. Da gibt es natürlich ein paar Menschen mit armenischem Background in Stanford, beim MIT, bei Google, bei Microsoft. Und die können dann gerne mal nach Heriwan geflogen, um da Workshops zu machen. Und sie kooperieren auch mit diesen Universitäten. Also es ist nicht irgendwoher, sondern es ist wirklich klasse. Es ist inhaltlich fantastisch. ganz vorne dran. Und man muss sich auch keine Sorgen machen, weil das Gericht wird immer wieder alimentiert, mit neuen Ideen weiterentwickelt und natürlich wird das, was wir als Franchise-Gebühr dann auch zahlen, dort wieder reingepackt. Und das ist vielleicht auch nochmal ganz wichtig, das war für uns als KfW so eine Double-Fast-Triple-Win-Situation, weil wir gleichzeitig über das, was wir hier zahlen, Bildung wiederum in Armenien auch fördern. Und das fand ich dann irgendwie auch smart und wir profitieren umgekehrt dann wieder von der Fortentwicklung des Curriculums. Das ist jetzt sehr weit ausgeholt, aber ich glaube, als Hintergrund ist das ganz spannend mal zu erfahren.
Matthias Weigert: Und da auch nochmal zusammengefasst, also Armenien eines der wesentlichen Schätze ist. Bildung. Dadurch eben auch ein sehr starkes Fokusthema und auch dann sinnvoll, dort eben die Curricula ständig überarbeiten zu lassen, sodass sie immer wieder aktuell sind. Ich glaube, 14 Curricula gibt es. Wie viele sind übersetzt schon in die deutsche Sprache?
Michael Strauß: Wir haben jetzt nicht mit 14 angefangen. Wir haben 10 hier tatsächlich. Jetzt alle auf 10 kann ich sie, glaube ich, jetzt nicht. Aber tatsächlich sind sie alle auf Deutsch übersetzt. Das ist schon richtig. Aber das Smart ist auch rein theoretisch, wenn ich möchte, kann ich es auch in Englisch weitermachen. Wenn ich möchte, auch gerne in Russisch oder in Armenisch. Aber nein, das haben wir natürlich gemacht. Das ist die Grundvoraussetzung dafür. Wie gesagt, jeder Nachahmer kann sich überlegen, ob er die übernimmt oder sagt, nee, also das eine Curriculum, das möchte ich gerne noch mit dabei haben oder ich nehme vielleicht nur acht. Das ist sehr flexibel. Aber was ganz wichtig ist, es braucht eine gewisse Größe für jeden, den es interessiert, weil natürlich das pyramidale System bedeutet, man hat viele Kinder im Self-Running. Und ich kann natürlich, wenn ich viele Kinder nur habe, auch die Workshops wiederum befüllen mit einer richtigen Größe. Das hängt miteinander zusammen. Also don't think small, da muss man schon think big sagen. Und das ist ganz arg wichtig. Nur dann kann das auch gut funktionieren.
Matthias Weigert: Klasse, jetzt braucht ja so ein Team neben einem Gebäude, einer tollen Ausstattung, Möbeln, vor allen Dingen Menschen, die Seele. Wie sieht so ein Team, Michael, aus, das neben dir die gleiche Begeisterung mitbringt für diese Initiative? Wie hast du es geschafft, Menschen zu mobilisieren? Was sind das für Menschen, die du mobilisiert hast? Und am Ende muss man ja auch sagen, eine große deutsche Institution, die jetzt im ersten Schritt ja mal in Vorleistung tritt und sagt, wir glauben an das. Was sind da so deine Learnings?
Michael Strauß: Das Learning ist eigentlich, gut, zu pandemischen Zeiten ist das schlecht formuliert, aber ich war quasi in Armenien, habe so ein Virus mitgebracht, der hat mich quasi infiziert. Und ich habe in meinem Leben noch kein Projekt gehabt, das sage ich auch ganz offen, wo nicht jeder sagt, wie cool ist das denn? Und das ist auch genau das, was wir genau gerade jetzt auch brauchen. Das heißt, ja, ich bleibe mal in diesem Bild, Virus zu übertragen, das ist gar nicht schwer, weil eigentlich jeder es gut findet. Ich habe viele Projekte gehabt, wo ich schon schlimm beschimpft wurde, was ich da machen würde. Hier, Dann kriegst du eigentlich nur Begeisterung. Und so war das auch bei uns. Es war gar nicht so schwer, unseren Vorstand zu überzeugen, mal was anderes zu machen. Wir sind auch echt stolz drauf, dass wir es jetzt gemacht haben. Und so läuft das dann auch. Und dann braucht es natürlich ein paar Menschen, auch unser Team, was das hier aufgebaut hat, die da mit Haut und Haaren drin sind, die es auch mal cool fanden, was anderes zu machen. Das muss man vielleicht auch sagen. Aber was das Spannende ist, egal mit wem du sprichst, du findest immer mehr Mitstreiter. Und das ist eigentlich auch das, was ich mir wünsche, zu sagen, wenn jemand von euch jetzt, die ihr zuhört, meint, das finde ich jetzt ganz toll, ich möchte das bei mir vielleicht auch machen, sprecht uns an. Und was man immer braucht natürlich ist so ein Team. Also ich gebe auch ehrlich zu, da wo ich wohne, versuche ich das jetzt irgendwie auch voranzubringen. Und das ist so mein privates Vergnügen. Ich habe ein paar coole Leute mit dabei. Wir treiben das gerade so ein bisschen und es funktioniert. Die Tür wird dir nie zugeschlagen. Aber natürlich, du brauchst ein paar Dinge. Du brauchst so ein Team, das das treibt mit Werbe. Irgendwann brauchst du auch eine Durchführungsorganisation. Du brauchst jemanden, der das am Ende auch tatsächlich täglich dann betreibt. Du brauchst eine Immobilie und du brauchst Geld. Da muss man halt mit einem Klingelbeutel ein bisschen durch die Gegend tun und sagen, willst du dich nicht daran beteiligen? Das ist aber zumeist immer Also jeder fühlt sich so ein bisschen, da müsste ich eigentlich auch mal was reintun und kann das nur jeden animieren, startet das mal. Man kriegt eigentlich immer nur positives Feedback, das tut ganz gut.
Matthias Weigert: Super und neben diesen ganzen Dingen, glaube ich, braucht es auch noch eine Portion Aufmerksamkeit. Jetzt seid ihr ja auch ein bisschen bescheiden gestartet, aber doch auch prominente Unterstützung. Wie haben die zu euch gefunden? Wie habt ihr zu denen gefunden? Wer sind es vielleicht, magst du da zwei, drei Worte zu sagen, wer für euch so ein bisschen Aufmerksamkeit schafft?
Michael Strauß: Ja, vielleicht eine ganz lustige Anekdote. Als ich dann dort in Leroy war, hat mir plötzlich ein Video vorgestellt, wo dann ein Jahr zuvor tatsächlich unsere Kanzlerin Merkel sich so ein Tumorcenter angeguckt hat. Und sie ist auch total begeistert davon, das muss man sagen. Das hilft natürlich da und dort mal, wenn man das so als Video zumindest auch zeigt. Nein, tatsächlich ist es so, dass wir versuchen, auch gerade, sag ich mal, Fürsprecher, so Botschafter auch zu gewinnen. Ich darf da Staatsministerin Bär nennen. die ja für das Digitale auch zuständig ist, die auch hier schon gewesen ist und das ganz toll findet, auch supportet. Sie ist eine unserer Turbo-Botschafterin. Verena Pauster ist wohl bekannt, das neue Land. Sie findet das auch total cool, auch in Berlin ist hier und stößt immer mal ein paar Türchen entsprechend mit auf. Also wir haben da schon prominente Unterstützer, die da und dort das Türchen dann aufmachen, wo man es entsprechend braucht. Das ist schon sehr, sehr hilfreich. Das zeigt, dass wir aber auch das Richtige zum richtigen Zeitpunkt gegriffen haben, weil das macht man nicht einfach so. Die beiden sind auch überzeugt von dem Ansatz.
Matthias Weigert: Toll, also auch das unterstützt nochmal die Botschaft im Grunde genommen, dass Bildung eben ein ganz zentrales Thema ist, ein Herzensthema eben. Und wenn nicht jetzt, wann dann eben auch so dieser Digitalisierungsschub einfach kommen muss. Und das Tolle eben hier wieder nochmal betont, völlig ohne Grenzen, ohne Barrieren, sodass also auch keine finanziellen Gründe jemanden abschrecken, hier sich weiterbilden zu lassen, sich ausbilden zu lassen. Das ist ganz toll. Jetzt würde mich nochmal interessieren, wer dich so ein bisschen erlebt auch im Gespräch, der merkt, du hast Energie, du hast Leidenschaft für das Thema. Was ist die Zukunft? Du hast davon gesprochen, ihr wollt breiter werden. Wir haben eine Zielgruppe im Moment, 12 bis 18. Wir haben natürlich noch jüngere Schülerinnen und Schüler. Wir haben viele ältere Menschen, die ja auch vielleicht eine Bildungslücke im Digitalen schließen sollen. Hast du ein neues Thema oder ist dein Thema und bleibt jetzt erstmal das Virus weiterzugeben an? ganz viele Begeisterte. Was ist so dein nächster Schritt?
Michael Strauß: Ich glaube, man muss sich jetzt erstmal konzentrieren darauf, eines erfolgreich zu machen und das auch zu erreichen. Und ich meine, das ist ja Investition in unsere Nachwuchsen, in unsere Zukunft. Das ist sicherlich das Primäre. Aber natürlich hast du vollkommen recht, in unserem Kopf gehen ganz viele Dinge tatsächlich um. Wenn das Kopfkino mal an ist, ist es ja ganz furchtbar immer. Wir alle sprechen über lebenslanges Lernen. Wenn ich an meine Eltern, meine Schwiegereltern denke, den haben wir dann mal beigebracht, jetzt auch in der Pandemie, wie man ein Tablet bedient, wie man sich vielleicht zum Impfen anmeldet und alles, was dazugehört. Wir wissen auch, fand ich ganz toll, hat mir ein Lehrer aus der Schule für Digitalisierung mal so zwei Quotes mitgegeben, wo er dann auch sagte, wir wissen heute nicht oder 60 Prozent der Berufe, die wir haben, werden in 15 Jahren überhaupt nicht mehr. Das heißt, wir müssen tatsächlich immer auch gucken, dass wir über alle Berufe, Alterskohorten hinweg Angebote haben. Und die sind natürlich auch viel zu wenig. Also mir wäre es am liebsten, ein Konzept zu haben. Stell dir vor, du hast einen Kreis, du machst den so in schöne Scheibchen, Kuchenscheibchen und sagst, in dem Alter bieten wir das an, für das, das, für das, das. Schönes Beispiel. Das kommt aus Frankreich. Ecole Carondeux ist auch sehr, sehr bekannt. Das ist eher jetzt für Menschen, die relativ schnell auch zum Programmierer geschult werden wollen. Das ist auch ganz toll. Und ich finde, man sollte diese Angebote über alle Altersgruppen hin tatsächlich auch fördern. Und das ist das, was wir dringend tun müssen und ist dann der nächste Schritt. Jetzt wollen wir erst mal das hier anpacken und das sozusagen ins Land bringen. Aber man ist ja viel für andere Schandtaten auch bereit.
Matthias Weigert: Also erst mal Fokus. Auch da finde ich, glaube ich, ein gutes Statement, nicht sich verheben, sondern einfach jetzt einmal dieses Thema weiterzutreiben, das Virus weiterzugeben im Norden wie im Süden der Republik und hoffen, dass eben auch viele auf diesen Zug aufspringen. Bildung ist ein schönes Thema und für mich auch immer. am Schluss noch so drei Fragen. Michael, wie bildest du dich selber weiter? Wie stellst du sicher, dass du immer wieder auf dem neuesten Stand bist?
Michael Strauß: Ich habe ein Privileg. Ich habe einfach ein cooles Team. Und da sind ein paar Hardcore-Entwickler dabei, da sind ein paar dabei, die sich mit agilen Methoden, Design Thinking, Lean Startup, was es also so schön an Buzzwords gibt, beschäftigen. Und dadurch, dass ich das sehe, sie es mir erklären und manchmal auch erklären, hey Oldboy, du hast dich gerade Ziemlich übel verhalten. Das ist so, wie man vor 30 Jahren geführt hat. Also das ist so viel, das verkrafte ich schon gar nicht mehr. Also dann nimmt man sich Dinge raus. Das ist Learning on the Job, um ehrlich zu sein. Natürlich greift man sich da und dort auch mal ein Büchlein und guckt mal rein. Aber das ist das Daily Learning. Das ist für mich tatsächlich ein Privileg, was ich da habe. Ja, das muss ich ehrlich zugeben. Und ganz ehrlich, in vielen Dingen, die da so im digitalen Raum rumfliegen, habe ich auch keine Ahnung. Das darf ich auch als CDO gerne sagen. Ich kann zwar über die Blockchain reden, ich weiß vielleicht auch noch, wie man Applikationen drauf baut, aber das gehört ja zum Job auch mit dazu, da bin ich ganz ehrlich.
Matthias Weigert: Gibt es so, also wieder noch eine Frage, wie hältst du dich digital? Also bist du eher so ein Ausprobierer oder eher so ein Anschauer?
Michael Strauß: Ich glaube, ich bin eher ein Anschauer. Ich muss ehrlich sagen, ich würde viel mehr gerne ausprobieren, aber da habe ich auch manchmal zu wenig Zeit. Ich habe auch noch eine Family und so weiter, das gehört auch mit dazu. Ein bisschen würde ich mit meinen Kindern ausprobieren, das dann manchmal schon vielleicht, aber das Schöne ist, ich sehe ja, wie meine Kollegen und Kolleginnen ausprobieren und da kann ich immer ein bisschen gucken, aber ich schaue mir es an. Und wenn dann irgendwas dabei ist, was mich dann total heiß macht, dann mache ich es dann vielleicht auch mal selber. Also es ist eher anschauen, aber wie gesagt, ich habe das Privileg, dass ich halt jeden Tag ganz viel sehe und dann kann ich mir mal was rauspicken.
Matthias Weigert: Vielen Dank für die tollen Inhalte. Jetzt noch abschließend die Frage, Michael, wenn unsere Hörerinnen und Hörer mit dir in Kontakt kommen können, einen Austausch möchten, wie können sie mit dir in Kontakt kommen?
Michael Strauß: Wenn wir mal über Social Media gehen, da bin ich jetzt nicht so stark drin, damit ihr zurückhaltet. Als CDO, seltsam, ich weiß, aber dann ist es im Wesentlichen LinkedIn. Sprecht mich gerne über LinkedIn an. Michael Strauß, KfW, schon habt ihr mich gefunden. Auch gerne E-Mail, Vorname und Nachname, kfw.de, auch kein Problem. Was ich euch empfehle, geht vielleicht mal auf unsere Website, also kfw.de. Da haben wir unter der Rubrik Stories. Ich finde einen wirklich schönen Überblick über all das, was mit digitalem Lernen, was mit Tumor zu tun hat, auch mal aus etwas anderer Perspektive. Und wenn euch interessiert, Oder ihr seid in Berlin und sagt, meine Tochter, mein Sohn ist 12 oder 12 bis 18. Ich möchte da sofort hin. Macht das. Geht auf berlin.tumo.de und da habt ihr alle Informationen. Und das ist auch wiederum auf anderes verlinkt. Und ich glaube, dann habt ihr einen guten Überblick. Und ich freue mich natürlich auf jeden, der mich persönlich anspricht.
Matthias Weigert: Michael, vielen Dank für das inspirierende, wirklich leidenschaftliche Gespräch. Ich hoffe, wir haben einige anzünden können mit dem Virus. Und insofern nochmal ganz vielen Dank und viel Erfolg.
Michael Strauß: Ich danke dir.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Digitalisierung: Der Spagat zwischen digitaler Transformation und Unternehmenskultur ist eine echte Herausforderung. Doch keine Sorge, mit Mathias Weigert hatten wir dazu regelmäßig einen Gastmoderator, der dir zeigt, wie echter Kulturwandel funktioniert, wie das digitale Mindset ins Team kommt und wie du digitale Talente findest.