Streitgespräch: Wie machst du Video auf LinkedIn? 🎬
5. Dezember 2024, mit Joel Kaczmarek
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Joel Kaczmarek: Hallo Leute und herzlich willkommen zu einer neuen Folge, heute zu einem super aktuellen Thema, was euch richtig Benefit bringen wird und vor allem mit zwei sehr, sehr tollen Frauen. Und zwar rede ich heute mit zwei absoluten Expertinnen über das Thema Video auf LinkedIn. Also ist ja fast schon ein bisschen überfällig, weil es gibt ja eine Weile das Thema Video dort und viele beschäftigen sich damit. Aber wir haben uns gedacht, ey, wir schauen da erstmal ein bisschen drauf, bis es ein paar Insights gibt. Und die beiden Damen, die ich heute am Start habe, die haben da Insights noch und nöcher. Und zwar aus zwei Welten kommt. Einmal die liebe Andrea Ballschuh, kennt ihr bestimmt als Fernsehreporterin und Moderatorin bei ZDF zum Beispiel. Ich glaube, es gibt keine Show, die Andrea nicht schon moderiert hat. Mittlerweile, sage ich immer, ist sie eigentlich so etwas wie eine Videobotschafterin, weil sie hilft Menschen einfach ihre Botschaft mit Video gut rüber zu bringen. Und ihr werdet gleich merken, die liebe Ronja Dornfeld, die kennt ihr ja auch schon, die hatten wir schon mal fleißig am Start zum Thema TikTok. weil sie hilft mit ihrem Unternehmen fleißig dabei, dass man auf TikTok als Unternehmer und auch als Unternehmen durchstartet und die Company heißt übrigens ClipWord. Die beiden könnten glaube ich verschiedener auf eine Art nicht sein. Die eine mag Reichweite, die andere mag Engagement, die eine mag LinkedIn, die andere mag TikTok, die eine ist Social Media, die andere ist Fernsehen. Also heute werdet ihr ganz viel mitnehmen aus beiden Welten mit verschiedenen Blicken. Das heißt, wir werden mal drüber reden, was ist denn eigentlich so los in Sachen Video auf LinkedIn, was mache ich als Text, was mache ich als Video, wie läuft das mit dem Engagement, der Video-Feed, wie kriege ich das prozessiert und so weiter und so fort. Also ihr merkt, ich kriege hier schon Schnappatmung. Das wird richtig super, darum warten wir nicht lange, los geht's. Hallo ihr beiden.
Ronja Dornfeld: Hi.
Andrea Ballschuh: Hi.
Joel Kaczmarek: Ja, habe ich euch so ein bisschen richtig vorgestellt. Ronja, stimmt das? Du bist so die Social-Media-Socke mehr und eher TikTok, ne?
Ronja Dornfeld: Genau. Also wir machen immer TikTok first. Letztendlich funktionieren die Videos halt auf allen Plattformen. Deswegen ist unser Fokus TikTok, weil die Plattform auch gerade den Standard für alles setzt. Selbst LinkedIn.
Joel Kaczmarek: Und Andrea ist eher die LinkedIn-Liebhaberin, richtig?
Andrea Ballschuh: Ich liebe LinkedIn, wohingegen ich bei TikTok unsichtbar bin. Ich habe es mal probiert mit TikTok und ich habe überhaupt gar keinen Gefallen daran gefunden. Wohingegen ich bei LinkedIn nahezu täglich poste, konnte da fast 18.000 Follower in der Zwischenzeit aufbauen und ein richtig cooles Netzwerk. Und ich rate jedem, der selbstständig ist, der Unternehmer ist, zu LinkedIn zu gehen, weil es für mich von allen Plattformen die geilste ist.
Joel Kaczmarek: Ja, aus dem Business-Kontext stimmt es ja eigentlich auch. Ronja, was ist es, dass du mit LinkedIn nicht so warm wirst?
Ronja Dornfeld: LinkedIn, ich finde es einfach so sehr fake, viel Heuchlerei, es ist super politisch, du kriegst keine ehrlichen Antworten. und das ist das, was ich an TikTok so liebe, dass es so ungefiltert ist. Muss man natürlich auch mit klarkommen, kann wehtun und auch hier, witzigerweise, LinkedIn ist ja eigentlich eine Business-Plattform. Ich kenne kaum Leute, die darüber groß Business machen. Ich habe es selbst auch noch nicht gemacht. Es passiert alles über TikTok. Alle unsere Kundenkontakte, alle unsere Leads. Ich verstehe nicht, wie TikTok, vielleicht lerne ich das auch heute von dir, Andrea, wie man das professionell nutzen kann und auch wirklich groß Business machen kann. Ich finde es einfach nur teuer und fake und bin gar kein Fan, wie man es schon hört. Ich mache es aber auch ein bisschen. Aber warum machst du es? Ja, weil wir das Material natürlich schon haben. Wir haben ja so viel Videomaterial und ich teste ja alle Plattformen, weil, wie Joel auch schon richtig gesagt hat, ich bin schon auch reichweitengetrieben, will das verstehen, weil wir geben das natürlich auch weiter an die Kunden. Und da will ich einfach Expertise haben. Und für uns ist es sehr einfach, da ein paar Videos zu posten. Ich poste aber auch nicht viel jetzt, im Gegensatz zu dir, Andrea. Ich habe jetzt in den letzten fünf Wochen fünf Videos hochgeladen und damit knapp eine Million Impressionen erzielt.
Joel Kaczmarek: Wow, ist aber gut.
Andrea Ballschuh: Das ist doch cool. Ich poste auch gar nicht so viele Videos bei LinkedIn. Also LinkedIn ist noch keine Videoplattform. Der kleinste Teil der Community macht da Videos. Deswegen fällt man da auch auf mit Videos. Das ist ganz gut. Aber es ist eine geile Business-Plattform. 90 Prozent meiner Kunden kommen über LinkedIn. Also wäre ich nicht bei LinkedIn, würde ich, glaube ich, gar nicht so gut dastehen. Und es ist für mich alles andere als fake. Also ich habe da super ehrlichen Austausch mit Leuten. Es kommt auch immer darauf an, auf die Bubble, in der man sich bewegt, ja. Und es gibt da richtig heiße Diskussionen. Ich habe ganz, ganz tolle Kooperationen da schon gefunden und auch Diskussionen auf Augenhöhe, die nicht unter die Gürtellinie gehen. Klar, die gibt es irgendwo auch, aber lustigerweise finden die in meiner Bubble gar nicht statt. Und ich finde gerade da den Austausch auf Augenhöhe ganz besonders wertvoll und finde, da ist es möglich, auch eine coole Community aufzubauen. Und bei TikTok ist mir das alles zu oberflächlich. Also da entsteht keine Nähe. Und ich bin so ein Nähe- und Beziehungstyp. Und das habe ich bei TikTok überhaupt nicht gefunden.
Ronja Dornfeld: Aber vielleicht auch hier, wahrscheinlich ist das auch ein Unterschied bei uns. Ich habe zum Beispiel auf LinkedIn jetzt nur knapp 2000 Follower. Deswegen poste ich auch nur Video, weil ich will Reichweite und eben wachsen. Und da ist gerade das Fenster eben da mit organischen Reichweiten. Und wir haben natürlich auf TikTok super viele Follower und da eine richtige Community. Und das ist wahrscheinlich bei dir der Unterschied, dass du auf TikTok noch nicht die Community hast. Hast oder hattest oder wie viel, ich meine, ich weiß, man misst es jetzt nicht an Followern, aber wie viel Follower hast du da?
Andrea Ballschuh: Ach, ich habe eine Woche aufgegeben.
Ronja Dornfeld: Ja, genau, das ist es ja. Guck mal, Joel ist da, glaube ich, auch ein bisschen am struggeln. Ich gucke immer mal in deine Kamera. Das ist auch so. Ich habe immer so alle, ich motiviere immer alle, aber das ist tatsächlich das Schwierige, dieses Durchhalten und wirklich und deswegen, man muss auch selbst aktiv Bock auf die Plattform haben, also ich gucke ja zum Beispiel auch gar kein Fernsehen mehr oder Netflix oder irgendwas,
Joel Kaczmarek: ich mache alles über TikTok. Ich habe die Mikros gekauft, guck, ich halte sie hier in der Hand von dir, ich habe sie noch nicht geöffnet.
Andrea Ballschuh: Nee, aber weißt du was, ich frage mich immer, wofür tue ich das, was ich tue? und die Kunden, mit denen ich am liebsten arbeite, die sind halt nicht auf TikTok, die sind nun mal auf LinkedIn und ich gehe dahin, wo meine Kunden sind. Und wenn ich über LinkedIn genügend Kunden finde, also ich kann gar nicht mehr arbeiten, das ist eh schon an der Grenze, dann muss ich nicht noch zu TikTok gehen und mir zusätzlichen Stress machen. Klar kann man KI-Tools sicherlich, alles mögliche. oder du engagierst eine Social-Media-Managerin, die das macht. Aber dann denke ich, nee, brauche ich überhaupt gar nicht. Weil meine Wunschkunden sind bei LinkedIn, da kenne ich mich am meisten aus. Und ich sage immer, Energie ist lauter als Worte. Und wenn ich diese Plattform liebe, bin ich da mit einer ganz anderen Energie unterwegs als bei TikTok. Bedient meine Tochter. Meine Tochter ist bei TikTok unterwegs. Und ich werde damit einfach nicht warm. Und ich sage dann immer, mach nichts, womit du dich nicht wohlfühlst. Und deswegen habe ich TikTok bleiben lassen.
Joel Kaczmarek: Aber da sind wir ja schon mittendrin. Also ihr macht beide Videos auf LinkedIn. Ronja hast gerade erzählt, du hast 200.000, also wenn ich es richtig kenne, mit 5 Videos eine Million, dann hast du ja 200.000 pro Video gemacht auf LinkedIn bei gerade mal 2.000 Followern.
Ronja Dornfeld: Ja, genau. Also ich habe jetzt in den letzten fünf Wochen fünf Videos hochgeladen. Drei davon haben es in den Videofeed geschafft. Die haben dann so die knapp eine Million Impressionen erzielt. Genau. Und du merkst halt, du kommst in diesen Videofeed und dann gehen die Impressionen halt ultra ab. Daran merkst du das.
Andrea Ballschuh: Wie viel Engagement hattest du? Wie viele Kommentare und wie viele Anfragen darüber?
Ronja Dornfeld: Also das letzte Video mit den 600.000 Impressionen, da habe ich 30 Und acht Kommentare, wobei die Hälfte der Kommentare von mir sind. Also es ist wirklich, die Engagement-Rate, die ist ziemlich gering. Ich habe aber jetzt auch andere Videos gehabt mit so 250.000 Impressionen. Da hatte ich dann 235 Likes und Resultate. keine Ahnung, 30, 40 Kommentare, was für mich natürlich mega ist für so einen kleinen Account. Also da ist eine höhere Engagement-Rate. Trotzdem sage ich auch immer, die Engagement-Rate ist im Vergleich zu anderen Plattformen gemessen an den Impressionen super gering. Das kann ich mir jetzt aber auch nur so erklären, dass dieser Video-Feed, der ist noch relativ neu, den hat noch nicht jeder. Ich habe den witzigerweise selbst noch nicht, ich komme aber trotzdem rein. Also das ist halt noch nicht für alle ausgerollt und wahrscheinlich wissen die Leute auch noch nicht so ganz, wie man das bedient. und LinkedIn-Dach sind ja auch nur, ich glaube, sechs Millionen Nutzer. Das ist halt sau wenig. Wo soll das ganze Engagement herkommen? Vor allem, wenn man so ein kleiner Account ist.
Andrea Ballschuh: Das Lustige ist, ich bin voll das Einhorn. Das LinkedIn-Einhorn. Ich fahre voll gegen den Trend. Man sagt ja, man soll Hochformat-Videos bei LinkedIn posten. Weniger als 90 Sekunden. Ich fahre voll das Gegenteil. Meine Videos sind Querformat, weil ich führe Interviews mit Menschen in meinem Videocamper. Die sind nun mal in Querformat aufgenommen. Ich könnte das Ganze natürlich in der Videobearbeitung in Hochformat quetschen. Mache ich aber nicht. Ich poste, so wie unsere Sehgewohnheiten im Fernseher sind, nach wie vor gegen den Trend in Querformat. Und die sind teilweise 10 bis 15 Minuten lang. Und das Erstaunliche ist, ich habe jetzt ein Interview geführt mit dem CEO von Abus, mit Christian Bremiger. Dieses Video ist 17 Mal geteilt worden. Das hatte 50 Kommentare, obwohl es nur eine Reichweite von 9000 hatte. Und mir passiert das jedes Mal, dass die Videos, die bei mir nicht im Video-Feed landen, weil ich eben keine Hochformat-Videos momentan mache, dass ich eine sehr, sehr hohe Engagement-Rate habe. Das heißt, viele Kommentare, sehr viele Likes. Und das ist das, worauf es ankommt. Views don't pay the bill. Ich habe überhaupt gar nichts davon, wenn eine Million Leute meine Videos anschauen, aber keiner reagiert und ich bekomme keine Anfrage. Und es gibt einen User bei LinkedIn, der heißt Frank Panzer. Der macht auch Videos im TikTok-Style, also ähnlich wie ihr das auch macht. Und der hat genau das Gleiche erzählt. Seine Videos im Videofeed haben eine tierisch hohe Reichweite, ganz, ganz viele Impressionen, aber weitaus weniger Anfragen und weitaus weniger Interaktionen als die Videos, die gar nicht im Videofeed landen. Und deswegen rate ich auch davon ab, alles darauf auszulegen, in diesen Videofeed zu kommen. Klar werden wir vielen Menschen ausgespielt, das Ding ist nur, die scrollen da ganz, ganz schnell drüber weg. Also LinkedIn ist noch nicht so, die sind da noch nicht so drauf aus auf diese schnellen Kurzvideos, die sind noch ein bisschen altbackener und langsamer unterwegs und vielleicht reagieren auch deshalb so viele auf meine langsam geschnittenen Querformat-Videos, ich weiß es nicht. Aber wenn wir unsere Videos und Postings machen, wir sprechen ja heute über Videos, wenn wir die Videos machen, um Reichweite zu bekommen, dann werden wir die Menschen im Herzen nicht berühren, weil wir ganz anders reden. Wir müssen uns erst fragen, wofür tun wir das? Was möchten wir bei den Menschen bewegen? Und dann reden wir mit einer ganz anderen Leidenschaft. Und wenn ich auch nur bei zwei Menschen was bewirke, dann ist das schon gut, dann hat mein Video schon etwas bewirkt. Weißt du, dann hat das schon einen Sinn gehabt. Und wenn ich nur darauf aus bin, Zahlen zu sammeln, dann ist meine Frage, wofür mache ich das für Zahlen? Okay, und was habe ich davon, wenn ich die Zahlen habe, wenn ich darüber auch keine Anfragen bekomme und keiner interagiert mit mir? Also ihr merkt, das ist ein Thema, was mich emotional sehr beschäftigt und sehr bewegt. Und deswegen, ja, Hochformat-Videos für LinkedIn gut und auch gerne kürzer. Also, dass ich jetzt hier mit meinen Interviews in 10, 15 Minuten weit übers Ziel hinausschieße, das rate ich nicht meinen Kunden. Ich rate ihnen davon definitiv ab. Da habe ich den Vorteil, dass ich halt bekannt bin und deswegen kann ich mir das erlauben. Aber alles immer, immer, immer nur 90 Sekunden zu packen, halte ich auch für verkehrt. Ich finde, man darf zwischendurch auch mal ein bisschen ausbrechen. Also man muss die Regeln kennen, bevor man sie brechen kann, um einfach auch die Möglichkeit haben, Beziehungen herzustellen zu den Menschen. Und da braucht es manchmal auch ein bisschen mehr als 90 Sekunden.
Ronja Dornfeld: Ich widerspreche da ein ganz bisschen, weil ich habe ja eigentlich auch so beides. Ich habe natürlich Videos, die nur in meinem Social Feed landen, in meinem Netzwerk. Da habe ich natürlich auch ein viel höheres Engagement. Aber am Ende geht es mir auch darum, noch viel mehr neue Menschen zu erreichen und das ermöglicht mir dann diese Impressionen. und auch wenn das Engagement geringer ist. Was man ganz krass sieht, deine Profilaufrufe gehen ultra nach oben und du kriegst halt auch neue Follower, was mir nicht passiert mit den Feeds, die in meinem Social-Netzwerk-Feed sind. Und dann schwimmt man da auch immer so ein bisschen in seinem Brei rum. Und was vielleicht auch noch bei mir der Fall ist, ich schlage natürlich ganz viele Fliegen mit einer Klappe, weil ich das Material einfach auf allen Plattformen teilen kann und so ganz viele verschiedene Zielgruppen ansprechen, was ja als Unternehmerin super effizient ist. Und darum geht es mir natürlich auch. Und das ist ja zu verstehen und zu testen. Deswegen, ja, ich verstehe deinen Punkt, Andrea. Trotzdem glaube ich jetzt gerade, wo man diese Möglichkeit hat von Wachstum, organischen Reichweiten, das sind immer so kleine Fenster, die man auf jeder Plattform hat. Und das gibt es auch nur ganz wenig, ganz selten, alle paar Jahre. Das sollte man mitnehmen und testen. Welches Video, und das ist jetzt auch das Spannende, weil du hast gesagt, ja, man soll jetzt nicht nur Videos machen, die 90 Sekunden dauern. Welches Video es jetzt in diesem Feed schafft, in diesem Video-Feed, das ist ja das Witzige, das ist überhaupt nicht transparent. Das kapiert keiner. Also ich dachte erst, es wäre die Engagement-Rate. Die ist es nicht, weil witzigerweise die Videos, die es in den Video-Feed schaffen, die haben eine viel geringere Engagement-Rate. Dann dachte ich, es ist die Watch-Time. Die ist es, glaube ich, auch nicht. Gerade ist es, glaube ich, einfach super random, dass LinkedIn versucht, diesen Feed zu füllen, weil noch zu wenig Leute Videos machen. Deswegen auch hier wieder, wenn ihr jetzt geile Videos habt im Hochformat, ballert die raus, packt die da rein. Ihr kriegt einfach Reichweite.
Andrea Ballschuh: Ja, und das sehe ich ganz genauso. Es ist eine riesengroße Chance, gerade bei LinkedIn, weil so wenig Leute Videos machen. Deswegen, wenn jemand Videos macht, hat er bei LinkedIn definitiv eine höhere Chance gesehen zu werden, als wenn er einfach nur Textpostings macht. Also da muss ich dir recht geben. Und ja klar, logisch, dann machst du es gleich in Hochformat, damit du es auch auf anderen Plattformen ausspielen kannst. Nichtsdestotrotz sollten wir nicht aus den Augen verlieren, für wen wir das machen und dass wir es eben nicht für die Reichweite tun.
Ronja Dornfeld: Das stimmt, aber ich glaube, mit mehr Reichweite ist man dann immer mehr Menschen erreicht und dementsprechend wahrscheinlich auch noch mehr seiner Zielgruppe, auch wenn das dann langsamer passiert.
Joel Kaczmarek: Also ich nehme jetzt auch ehrlich gesagt mal mit, dass sich eure beiden Strategien gar nicht ausschließen, sondern eigentlich super ergänzen. Also ich kann da sagen Ich könnte jetzt wie Andrea ein langes Interview machen, damit Qualität ziehen, damit die anfragen, weil die Leute ins Engagement gehen mit mir und ich dadurch quasi Nachfrage produziere. Und du könntest ja zum Beispiel aber auch sagen, ich schneide einen Short draus, mache 90 Sekünder, komme in Feed, meine Sichtbarkeit geht hoch, ich mache Brandbuilding für mich, weil ich staune immer am Ende des Tages Gesichter. Also ich merke es ja als Podcaster, das Gesehenwerden ist nochmal viel intensiver als das Gehörtwerden. Genau. Und gerade dann bewegt, wie man spricht und so weiter, weil sonst ist man ja auf LinkedIn eigentlich nur Fotos gewöhnt. Ja, von daher nehme ich mal mit, dass sie das eigentlich verträgt und auf jeden Fall schon mal geile Einsichten. Ronja, was machst du denn dabei eigentlich für Videos? Also wie sind die denn so aufgebaut? Was für Inhalte teilst du da?
Ronja Dornfeld: Also ja, TikTok First, wir nehmen einfach ganz stumpf unsere TikToks. Ich gucke aber schon, dass die da eher den Fokus haben, jetzt entweder KI, weil das sehr gut funktioniert. Das ist eben auch gerade ein Thema, KI und Video und Oder eben TAER-Themen. Recruiting-Videos, coole Cases vorstellen, Tops und Flops, Roasten. Sowas kommt natürlich auch immer gut auf LinkedIn an. Ich probiere mich da gerade noch aus.
Andrea Ballschuh: Was heißt Roasten für euch?
Ronja Dornfeld: Roasten, wenn du ein Video kritisierst oder irgendwas kritisierst, was jemand anderes gemacht hat.
Andrea Ballschuh: Wird dann die Person kritisiert öffentlich?
Ronja Dornfeld: Nee, du reagierst zum Beispiel nicht auf die Person, sondern auf die Inhalte. Wenn jemand was sagt oder wenn zum Beispiel ein Recruiting-Video gemacht wird, was immer so der Klassiker ist. Unternehmen machen Recruiting-Videos, die in den meisten Fällen einfach super schlecht sind. Die stellen dann Mitarbeitenden vor die Kamera, der einfach total verkrampft ist, überhaupt keinen Bock hat. Der sagt dann, mir macht das Arbeiten hier richtig Spaß, weil wir haben einen Obstkorb und flexible Arbeitszeiten und es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten. Sowas kannst du heute nicht mehr bringen. Das kannst du nicht mehr bringen. Und sowas sagen wir dann auch, damit die Unternehmen verstehen, hey, so geht es nicht. Und das siehst du auch immer am Engagement bei solchen Videos, dass die einfach nicht funktionieren. Da kannst du Werbebudget hinterballern und dann kriegst du vielleicht ein paar Aufrufe, aber du kriegst ja kein Engagement. Deswegen sagen wir auch immer, hey, die Story ist wichtig.
Andrea Ballschuh: Aber zeigt ihr dann diese Videos?
Ronja Dornfeld: Ja, man macht so einen Stitch, dass man drauf reagiert oder man zeigt Ausschnitte.
Joel Kaczmarek: Stitch heißt zusammenschneiden.
Ronja Dornfeld: Genau, dass man so eine Reaction macht. Das ist sehr typisch auf TikTok. Da gibt es extra eine Funktion, dass du auf etwas reagieren kannst.
Joel Kaczmarek: Aber ich glaube, man hört auch schon ein bisschen raus, ich glaube, mit Andreas Haltung verträgt es nicht.
Ronja Dornfeld: Nein.
Joel Kaczmarek: Das ist auch so ein
Andrea Ballschuh: Nein, das würde ich nicht machen.
Joel Kaczmarek: Ich finde es auch so ein wichtiges Takeaway, dass man sich halt auch ein Ziel überlegt und irgendwas, wofür ich stehe. Weil ich glaube, was Andrea gesagt hat mit diesem, wenn du voll dran glaubst und voll darauf Bock hast, dass man diese Energie merkt, ist glaube ich total. Als wenn jemand sich jetzt irgendwie so lustlos dahin quält und sagt, genau wie du gerade selber auch gesagt hast, der Mitarbeiter, der dann dasteht und sagt, ich arbeite hier voll gerne, ich mag den Kicker so. Also ist ja schon mal auch ein Takeaway. Aber hilf mir trotzdem nochmal, Ronja, wenn du sagst, ihr teilt da TikToks, was heißt denn für euch TikToks? Also solche Reaction-Videos, okay, aber macht ihr da Wissenstransfer? Weil viele Leute denken ja heute, wenn man TikToks sagt, da wird gesungen, ist ja gar nicht so.
Andrea Ballschuh: Oder getanzt.
Ronja Dornfeld: Ja, getanzt wird auch nicht. Ja, gerade viel Wissensvideo, Erfahrungsvideos, also dass wir weitergeben, was wir auch von Kunden gelernt haben. Manchmal reagieren wir auch einfach nur so auf Kampagnen oder Neuigkeiten. Das ist bunt gemischt. Unterhaltung, zwischendurch machen wir auch Rollenspiele. Gerade ist der Fokus aber eher Wissen und Erfahrung. Also was geht gerade im Employee Branding und Recruiting? Was sind so Best Practices? Worauf muss man als Unternehmen achten? Was sind Do's und Don'ts? Und dann manchmal auch KI-Themen, weil KI zieht gerade voll und vor allem auch auf LinkedIn. Also das merke ich auch, wenn man da was mit KI macht, das kommt da dann über. Ich überlege auch immer, was ist so der kleinste Gemeinsamer in einer großen Masse, was auch irgendwie jeden bewegt. Neulich hatten wir ein Recruiting-Video vom Bäcker und da hatte jeder natürlich eine Meinung zu und das hat super gut funktioniert.
Andrea Ballschuh: Wie viel Persönlichkeit habt ihr oder wie viel Anteil von Persönlichkeit habt ihr an euren Videos? oder macht ihr nur How-Tos?
Ronja Dornfeld: Was meinst du mit Persönlichkeit?
Andrea Ballschuh: Also sagt ihr nur, hier die fünf besten Tipps für so und mach so und mach so und mach so und mach so. Wie viel Persönlichkeit ist in den Videos drin? Also wie viel kriegt man von der Person mit, die da spricht?
Ronja Dornfeld: Oh, ich glaube, da musst du meine Follower oder unsere Follower fragen. Das kann ich nicht einschätzen.
Andrea Ballschuh: Wer steht bei euch vor der Kamera?
Ronja Dornfeld: Ich und auch mein Team. Gerade viel ich, aber ich habe auch ein Team.
Andrea Ballschuh: Aber ihr tretet als Firma auf, gell? Ja, okay, alles klar.
Ronja Dornfeld: Und es kommt, also auf LinkedIn eher als ich als Personal Brand, auf TikTok als Firma und dann gibt es natürlich so geskriptete Videos, Rollenspiele, wir gucken auch immer, was passt zu jedem. Manche fühlen sich ja auch viel wohler, wenn sie in eine Rolle schlüpfen können. und deswegen mag ich dieses Wort Authentizität nicht, weil ich mir auch denke, hey, wenn du es auch schaffst, einfach nur authentisch zu wirken, reicht es auch. Also die meisten Influencer, die ihre Produkte bewerben, das ist nicht authentisch, aber es funktioniert. Und da denke ich mir so, hey, wenn das für dich passt, ist doch cool, wenn du deine Ergebnisse erzielst, why not?
Andrea Ballschuh: Ich glaube, Rollenspiele funktionieren gut bei TikTok. Bei LinkedIn musst du echt absolut der Typ dafür sein. Ich habe selber noch nie diese Rollenspielvideos gemacht. Und ich glaube, es gibt viele meiner Kunden und deshalb kommt immer darauf an, für wen machen wir das Ganze. Würden sich mit diesen Rollenspielen komisch vorkommen, das wäre für die wie Bauerntheater. Und dann sage ich auch, um Gottes Willen, lass das bloß bleiben. Und das Lustige ist, dass ich, und hier unterscheiden wir uns auch sehr stark, dass ich einen sehr, sehr starken Fokus auf Persönlichkeit lege. Also bei mir geht es darum, Videos mit Persönlichkeit und klarer Botschaft zu machen. Und ich den Leuten sage, seht zu, dass wenn ihr ein Video macht, dass da am Anfang die Ausgangssituation, also so ein Video unterteilt sich ja in drei Teile, Ausgangssituation, Lösung, Nutzen,
Ronja Dornfeld: dass
Andrea Ballschuh: die Ausgangssituation etwas mit euch zu tun hat, was ihr erlebt habt, sodass ihr es erzählt aus der Emotion heraus, damit sich genau diese Emotion auch transportieren kann und nicht immer nur die ganzen How-To-Videos, die sind auch nett. Aber die meiste Engagement-Rate kriegst du und die meiste Interaktion, die meisten Kommentare, wenn was von dir persönlich drin ist.
Ronja Dornfeld: Ich glaube aber, das lernst du halt mit der Zeit. Und das ist ja gerade bei Videocontent, hat so eine hohe Hemmschwelle. Und wir gucken da schon immer, wie können wir es unseren Kunden beibringen. Ich meine, du musst dir vorstellen, das sind Unternehmen, das sind Mitarbeitende, die sich manchmal auch gar nicht 100% mit dem Unternehmen identifizieren können. Also das muss man halt auch sagen. Wer kann sich 100% mit einem Unternehmen identifizieren? Lass uns da realistisch bleiben.
Andrea Ballschuh: Dann gehören die aber nicht vor die Kamera.
Ronja Dornfeld: Ich glaube, die dürfen eben schon vor die Kamera, aber du musst gucken, dass du Formate findest. Und deswegen bringen wir auch immer einen ganz breiten Koffer mit und gucken, welches Thema, welches Format passt zu dir. Und dann testet man auch vorher und dann sieht man auch, womit die sich wohlfühlen. Und das mag bei dem einen Rollspiel sein, bei dem anderen ein Erklärvideo. Und dann, je mehr du in diesen Videoflow kommst und je mehr Videos du machst, desto persönlicher wird es auch oder desto mehr So authentischer wird man dann auch irgendwann. Wenn ich mir jetzt meine ersten Videos angucke, ey, ich lach mich tot. Das ist so cringe. Das ist so witzig. Und das ist einfach die Zeit, die das dann selber regelt. Deswegen versuche ich da immer gar nicht zu viel den Kunden zu sagen, ja, ihr müsst emotionen- und authentisch sein. Weil das hat bei uns bisher nicht funktioniert. Das kam nicht an. Die müssen einfach machen und irgendwann merken sie, ey, ist gar nicht so schlimm. Oder, hey, das Feedback auf das Video war jetzt richtig positiv, das mache ich weiter. Selbst wenn es vielleicht gar nicht so deine Identität war, aber dann passt es. Und selbst wenn du dann eine Rolle schlüpfst, ich finde es völlig fein, wenn es funktioniert, why not? Und wenn die Leute sich dann auch damit wohlfühlen, weil am Ende fühlen sich die meisten dann auch wohl, wenn sie positives Feedback kriegen und für irgendwas gefeiert werden. Und auf TikTok muss man eh ganz viel ausprobieren.
Andrea Ballschuh: Ja, das stimmt. Aber ich komme immer wieder, ich komme mir schon vor wie so ein Roboter. Wir müssen wissen, wofür wir tun, was wir tun. Ich sage mir, wenn sich jemand nicht identifiziert mit dem Unternehmen, gehört er nicht vor die Kamera, weil Energie ist lauter als Worte. Und wenn die Haltung nicht stimmt, dann spürt man das dem Video an. Und ich glaube Da muss wo ganz anders angesetzt werden. Wenn ich mit meinen Kunden arbeite, bevor die Videos machen, das dauert. Ich mache mit denen erst mal diese Arbeit Vision, Mission. Also wofür tust du das, was du tust? Weil die Leute, die uns buchen wollen, das, was wir verkörpern. Und dann brauchen wir auch gar keine großen Skripte. Wenn wir lieben, was wir tun, wenn wir da mit voller Leidenschaft dabei sind, überzeugen wir allein schon dadurch. Und ich würde dann ganz woanders ansetzen, die Leute erst mal dazu bringen, dass das, worüber sie sprechen, dass sie das auch wirklich verkörpern können. Aber gut, das ist ein unterschiedlicher Ansatz und ich sehe auch, ihr seid eine Agentur, die natürlich auch für ihre Kunden Dinge erfüllen müssen. Ich agiere ja als Einzelperson, da ist glaube ich nochmal wirklich ein großer Unterschied da drin und ich coache Leute, die für sich alleine stehen und für sich alleine Videos machen. Ich glaube, da ist dann auch ein anderer Ansatz, eine andere Herangehensweise da. Was aber noch eine Möglichkeit ist, um die Leute in eine gewisse Überzeugungskraft zu bringen, wenn sie keine Rollenspiele machen wollen oder wenn sie nicht direkt in die Kamera reden können. Man kann sie auch interviewen. Ich finde, das funktioniert auch ganz gut. Jemand steht hinter der Kamera, stellt eine Frage und die Person antwortet einfach. Wenn das vorher inhaltlich gut besprochen worden ist, kann das super funktionieren.
Ronja Dornfeld: Das stimme ich dir total zu. Wir starten auch meist mit Interviews, gerade bei den größeren Unternehmen, weil die sich damit auch schon wohler fühlen. Da muss man aber sagen, da sind die dann sehr schnell in ihrer Corporate-Sales-Rolle. Also wenn du dann so Fragen stellst, ich meine, das ist nochmal die Aufgabe des Interviews, dass du da möglichst viel rauspickst. Aber Fun Fact, alles, was wir dann immer in Vorgesprächen uns überlegen, ist meist gar nicht das, was performt, sondern das ist dann das, was spontan vor Ort in irgendwelchen Gesprächen nebenbei passiert oder was wir raushören. Und das ist bei diesen Interviewformaten, die wirken dann auch schnell relativ steif. Das ist halt vor allem ja auf TikTok sehen wir immer sehr schwierig, damit Reichweite zu kriegen, weil die Leute dann auch einfach ihren Arbeitgeber immer sehr positiv verkaufen können. Die werden ja auch alle nicht gebrainwashed, aber denen wird halt immer gesagt, hier, ihr müsst Unternehmen, ihr müsst uns so verkaufen, wir stehen hier für, das sind unsere Werte, das sind unsere Missionen, das ist unsere Vision. Deswegen, also, wenn ich jetzt auch bei Unternehmen sage, hey, lasst uns mal so einen Workshop machen, dann rollen alle mit den Augen, weil keiner Bock hat und da kommt der Meister. dann kommen meist genau die Sachen raus, die man nicht mal hören kann. Irgendwelche Phrasen. Wir stehen für Nachhaltigkeit. Bei uns macht die Arbeit Spaß. Nein, das ist nicht authentisch. Uns macht rein Arbeit nicht immer Spaß. Und es ist auch völlig okay, das zu sagen. Du kannst immer sagen, ich habe keinen Bock, das ist ein Scheißtag. Ich habe keinen Bock auf meinen Chef, auf meine Kollegen. Völlig fein. Darf ich ein gutes Beispiel nennen? Sorry, ey. Wir laden dich nächstes Mal aus, Joel.
Andrea Ballschuh: Es gibt bei LinkedIn die Firma Gambit. Und die sind überall. Man hat das Gefühl, allein dadurch, wie oft man den Namen Gambit liest bei LinkedIn, denkt man, das ist ein riesengroßes Unternehmen. Es ist gar nicht so groß. Aber die Mitarbeiter haben voll Bock zu posten. Also die machen halt viele Beiträge. Einige davon machen auch Videos. Und die machen das, weil sie voll Bock drauf haben. Und jeder kann sein eigenes Ding machen. Und man hat total das Gefühl, oh, am liebsten würde ich da arbeiten, das muss so ein geiles Gefühl sein, das muss so eine geile Atmosphäre sein, da zu arbeiten, einfach durch das, was die Mitarbeiter da in ihren Postings und in ihren Videos transportieren. Und das finde ich ganz, ganz wichtig, dass man den Mitarbeitern, die keinen Bock auf Posting haben und Videos haben, lass die außen vor, such dir ein paar aus, die da völlig heiß drauf sind und die sich auch mit der Vision des Unternehmens verbinden können und lass die den Content machen und dann wirkt das anziehend.
Ronja Dornfeld: Absolut, stimme ich dir 100% zu. Aber da muss man auch realistisch sein. Das ist halt so selten, dass du ein Unternehmen hast, wo die Leute wirklich frei losgelöst sind und auch selber Bock auf Content haben. Das ist halt fast eine Utopie. Also das sind auch dann meist die Social Media Cases, die dann richtig herausstechen, die absolut gefeiert werden. Aber was ist mit den anderen 99% der Unternehmen?
Andrea Ballschuh: Wie kriegen wir die dazu, dass Und die Guten haben vorher einen Workshop gemacht und genau das braucht es. Die brauchen einen Workshop, die müssen eingeführt werden, die müssen ein Gefühl dafür kriegen. Wenn du die ohne Vorbereitung vor die Kamera stellst, natürlich wird das nichts.
Ronja Dornfeld: Ja, nee, ich habe da aber auch, wenn die einen Workshop machen, dann sind die gleich angespannt. Dann denken die gleich, oh Gott, jetzt muss ich mir hier überlegen und jetzt sitze ich hier. Je mehr du die briefst und vorbereitest, desto höher ist die Anspannung. Wir machen das so, wir gehen mit einer Kamera hin und dann kriegen wir einfach immer geiles Material raus. Ohne große Absprachen vorher. Klar, musst halt gucken, wann wer Zeit hat. Und dann das meiste ergibt sich so in der ersten Drehrunde. Und dann kriegst du daraus schon deine 40, 50 Videos und auf denen baust du dann auf.
Joel Kaczmarek: Interesting. Also manchmal führen doch mehrere Wege nach oben, wenn ich hier bin. Danke, dass ich mit euch noch ein bisschen mitspielen darf. Ich finde jetzt mal ganz interessant auch, wenn wir für die Menschen da draußen und auch für mich aus Eigennutz, mal aus Neugierde herausarbeiten, was sollte so ein Video eigentlich leisten? Weil ich habe so gerade ein Beispiel im Kopf. Ich hatte mal einen Interviewgast, der ist Phonetiker und konnte anhand der Stimme ableiten. Ronja erinnert sich, weil ich habe ihr davon erzählt. Sie meinte, das Video wird voll abgehen. Der hat anhand der Stimme, kann er messen, wie charismatisch du bist. und dann hat er so einen knalligen Satz bei mir im Podcast gesagt, er meinte, Frauen sind weniger charismatisch als Männer. Das war so der Hook, mit dem ich aufgemacht habe und dann erklärte er das, das hat nicht damit zu tun, dass sie unfähig sind, charismatisch zu sein, sondern dass sie sich gesellschaftlich abtrainiert haben und man kann es sich wieder antrainieren. Hurra, tolle Auflösung. Schönes Video gemacht, totaler Rockrepierer. Dann hatte ich einen anderen Podcast, da sitzt irgendwie ein Bekannter von mir und sagt so, ja, kennt ihr das, ihr benutzt euer Handy morgens als Wecker, ist der größte Fehler, den ihr machen könnt, weil wenn ihr das Handy als Wecker nehmt, macht ihr dann gleich das E-Mail-Fach auf und dann seid ihr sofort im Arbeitsmodus. Straight, right from the morning und der ganze Tag ist irgendwie im Arsch. Und das Ding ging dann so steil 220.000 Views auf LinkedIn und Seitdem versuche ich so ein Stück weit zu verstehen, was braucht es eigentlich, damit so ein Video auf LinkedIn gut abgeht. Also muss es was sein, dass ich was lerne, wie zum Beispiel, ach dieser schöne kleine Impuls, oh vielleicht sollte ich nicht das Handy als Wecker nehmen. oder muss es Storytelling sein, soll es was Emotionales sein, weil der krasse emotionale Hook mit Frauen sein nicht so charismatisch hat, nicht funktioniert. Das ist simpel schon. Was ist so euer Take darauf?
Andrea Ballschuh: Alltagssituation. Für mich ganz klar Alltagssituation. Das Ding mit dem Handy hat funktioniert, weil das jeder kennt. Jeder kann sofort damit relaten. Die Leute buchen uns, wenn sie uns vertrauen. Damit sie uns vertrauen können, müssen sie sich mit uns identifizieren können. Damit sie sich mit uns identifizieren können müssen wir in ihren Alltag rein. Das heißt, wir müssen Situationen erzählen, womit sie eine Verbindung haben, also die eine Relevanz für sie haben. Und jeder, jeder von uns kann damit in Verbindung gehen mit diesem, weil das machen wir alle morgens, das Handy in die Hand nehmen und erstmal checken, was ist bei TikTok oder LinkedIn. Ich gucke LinkedIn und E-Mails und WhatsApp und weiß ich nicht was alles. Das heißt, es ist sofort eine Emotion da. Und wenn wir etwas selbst erlebt haben, erzählen wir ja aus einer Emotion heraus, aus der Erinnerung heraus in Bildern. Und Bilder vor dem geistigen Auge lösen sofort eine Emotion aus. Und Menschen erinnern sich nur an uns oder das Gehirn, wenn eine Emotion mit der Information verbunden ist. Und diese Geschichte mit dem Handy am Morgen Super geil, weil jeder denkt so, ach du Scheiße, ja genau, das mache ich auch. Und schon, zack, ist eine Verbindung da. Jeder hat sofort eine Emotion dazu. Und klar, ich würde auch emotional reagieren auf die Aussage, Frauen sind weniger charismatisch, aber nicht ganz so krass wie auf die Nummer mit dem Handy am Morgen.
Joel Kaczmarek: Was denkst du denn, Ronja, was ein Video dann erfolgreich macht, wie ich in die Reichweite komme?
Ronja Dornfeld: Ja, also ich gucke mir immer gerne die Daten an aus LinkedIn. Ich verstehe es nicht. Ich kann es dir gerade nicht sagen. Ich kann es dir gerade nicht sagen. Bei TikTok ist es eigentlich die Kombination aus allem, was Informatives, was Unterhaltsames. TikTok ist immer noch eine Entertainment-unterhaltsame Plattform. Das heißt, je unterhaltender, desto besser. Wir gehen jetzt ein bisschen aus der Ära raus, wo man jetzt zu viel Comedy macht. Also so Informationen auch, Mehrwert, Wissen. Ja, es ist am Ende, ich meine, ich sage auch mal, es ist Trial and Error und versucht so viel Verschiedenes wie möglich. Gerade wir leben in einer Zeit, es ist so schnelllebig. Marketing war noch nie so schnelllebig wie heute. Ihr müsst immer wieder was Neues ausprobieren. Und selbst wenn ihr dann in eurer Komfortzone seid, da habe ich uns auch schon öfter drin ertappt, dann muss ich auch das Team immer wieder motivieren. Leute, wir machen jetzt was, was anders ist, weil anscheinend funktioniert das nicht mehr. Dieser Sättigungseffekt, der setzt halt sehr schnell ein, so fatigue, dass die Leute ganz schnell ermüdet sind, gerade bei der Masse an Content, das haben wir auf LinkedIn jetzt noch nicht so krass, aber auf TikTok, wie viele Videos du da pro Tag durchs Kreuz, da muss man halt schon gucken. Und natürlich ist die Hook wichtig, die ersten zwei Sekunden. Ich weiß jetzt nicht, Joel, hast du bei deinen Videos mal geguckt? Es gibt ja bei LinkedIn diesen Unterschied zwischen Impression und Aufrufe-View. Aufrufe-View ist, dass das Video länger als zwei Sekunden geguckt wird. Hast du da mal an die Stats geguckt? Weil das finde ich auch sehr spannend. Das ist halt bei TikTok ist gerade eben die Watchtime, die Beibehaltungsrate super wichtig, dass das Video länger geguckt wird, wenn du eben auf der For You-Page ausgespielt wirst. Bei LinkedIn, ich check das alles nicht. Also ich muss ehrlich sagen, ich check den Algorithmus nicht. Es ist, keine Ahnung, also es macht für mich alles keinen Sinn. Deswegen kann ich da auch gar nicht so richtig Best Practice geben. Was ich jetzt sagen kann aus meiner Erfahrung, Macht die Hochformat-Videos, macht Untertitel rein, weil viele gucken LinkedIn eben ohne Sound.
Andrea Ballschuh: Ja, Untertitel, ganz, ganz wichtig.
Ronja Dornfeld: Auch bei der Länge der Videos. Du, ich dachte auch, kürzer ist besser. Jetzt hatte ich ein Video, das war über zwei Minuten. Das war jetzt mein Best-Performer gemessen an Impressionen mit den 600.000 Aufrufen. Also auch da kann ich nicht sagen, testet es aus, aber macht es jetzt. Macht es jetzt, wo ihr diese Möglichkeit habt.
Joel Kaczmarek: Was hattest du denn in dem 600.000er-Video eigentlich für ein Content drin? Worum ging es da?
Ronja Dornfeld: Fun Fact, ich habe Tipps gegeben, wie man in den LinkedIn-Video-Feed kommt. Ja. Erfahrung. Meine Erfahrung in den letzten vier Wochen. So kommt meine Video-Feed. Ich bin reingekommen. Es hat aber, wie gesagt, nicht viele Gatschmann gebracht. Die meisten Kommentare waren von mir.
Andrea Ballschuh: Und ich kann den Business-Leuten so ein bisschen Druck rausnehmen, weil mein Empfinden ist bei TikTok Muss man lauter sein, auffallen, das müssen schnelle Schnitte sein, das müssen fancy Untertitel sein, gefühlt, also ist mein Gefühl, kann ein totales Vorurteil sein und ich kann total falsch liegen damit. Und ich sehe diese Videos natürlich auch im LinkedIn-Feed, also immer mehr TikTok-Style-Videos sind bei LinkedIn. Ich finde, es passt nur zu wenigen bei LinkedIn. Frank Panzer ist einer, den möchte ich allen empfehlen. Zu dem passt das total. Aber ansonsten kann ich allen den Druck nehmen, was wirklich gut funktioniert bei LinkedIn. Hochformat. Wenn du vielleicht, du stehst in der Küche, schneidest gerade irgendwas, was weiß ich, und erzählst fast wie beiläufig in die Kamera. Diese Alltagsvideos. Oder es gibt einen Körpersprachetrainer, der, ich glaube, dein Freund läuft vor ihm her oder sein Praktikant oder Mitarbeiter, was weiß ich. Der läuft durch die Straßen von Berlin und er erzählt was über Körpersprache. Oder, was mega, also bei mir mega funktioniert hat, es gibt einen, der hat eine Druckerei. Und der macht Hochformat-Videos, der nimmt wirklich seinen Praktikanten ungeschnitten. Das heißt, der Praktikant drückt auf Aufnahme und dann ist das ein One-Taker. Das sind relativ kurze Videos und der Thomas erzählt Während er vor seiner Druckermaschine steht mit einer Leidenschaft von dieser Druckermaschine, die er noch von seinem Vater hat. und guck mal, das funktioniert so. Und wenn du hier was reinpressen willst und Glanz draufkriegen und das ist die Eigenschaft von Papier. Ich hänge an seinen Videos und nach dem zweiten Video war für mich klar wenn ich mein neues Design habe, werde ich von dem meine Visitenkarten drucken lassen. Aber sowas von, selbst wenn die mehr kosten. Aber der ist so persönlich und da spürst du, der liebt so sehr, was der tut. Stinknormales Hochformat mit einem Smartphone, aber mit einem anständigen Mikrofon dabei. One-Take-Video, Untertitel dabei, aber nichts geschnitten, nichts Lautes, keine Smileys hier und da. Die Smiley-Videos, die gucke ich gar nicht an. Da bin ich raus. Das ist überhaupt nicht mein Fall. Und da gibt es halt viele bei LinkedIn, deswegen, da kann man sich entspannen, wenn man nicht so der lauter Videotyp ist.
Ronja Dornfeld: Da stimme ich Andrea auch voll zu. Also ich sage auch mal so, am besten direkt im Schlafanzug morgens nochmal aufstehen. Also so, nimm, steh auf, sei noch nicht fertig gemacht, erzähl was. Das passt aber auch nicht zu jedem. Oder es braucht halt Zeit, bis man sich das traut. Das hat bei mir auch Zeit gebraucht. Am Anfang dachte ich auch mal so, das Tageslicht muss jetzt gut sein. Ich muss irgendwie ein bisschen zurechtgemacht sein. Das lässt dann irgendwann nach. Deswegen Wo wir wahrscheinlich auch unterscheiden müssen ist, an welchem Punkt stehst du? Fängst du gerade ganz neu an oder hast du schon eine Community und bist weiter? Wenn du ganz neu anfängst, dann musst du vielleicht auch mal was machen, was knallt. Weil jeder hat immer ein Video, was richtig abgeht und daraus entsteht dann deine Community. Das ist bei TikTok eines der ersten Videos. Und so geht das dann los. Und das musst du halt erstmal knacken. Und das schafft man dann manchmal auch mehr, wenn es, ja, mal hat man Glück, wenn es was ganz Situatives ist, wie ich stehe gerade auf und schäle eine Mandarine. Also das ist ja eh immer auf TikTok auch so dieser Hack, mach irgendwas nebenbei, koch was, schneid was, wo die Leute dann auch ein Endresultat sehen. Mega. Aber du kannst halt auch einfach mal was Skandalöses skripten oder dir was überlegen mit Bildern, News, keine Ahnung.
Andrea Ballschuh: Und das trauen sich halt viele nicht. Und da sagen viele, nee, kann ich nicht, trau ich mir nicht zu, also mach ich gar keine Videos. Deshalb sage ich, fang mit einem ganz einfachen Video an und steigere dich langsam.
Ronja Dornfeld: Genau, ja. Also das muss man testen und dann halt gucken. Und je länger man es macht, desto mutiger wird man auch aus meiner Erfahrung.
Andrea Ballschuh: Da möchte ich noch was anfügen. Umso mutiger wird man. Mach was, was knallt. Mach was, was polarisiert. Das kann man nur, wenn man weiß, wofür man tut, was man tut. Wenn man quasi eine Vision für seine Wunschkunden hat und dadurch bereit ist, in Kauf zu nehmen, wenn man abgelehnt wird. Weil eine der größten Ängste von Leuten, in die Sichtbarkeit zu gehen, ist Angst vor Bewertung, Angst davor, abgelehnt zu werden, Angst davor, ausgeschlossen zu werden, Angst vor Kritik. Deswegen gehen die nicht raus. Deswegen trauen die sich auch nicht mal zu polarisieren, mutig zu sein, eine Haltung einzunehmen. Das kann man aber nur, wenn man seine Aufgabe erkannt hat und weiß, wofür man tut, was man tut. Und wenn das klar ist, dann sagt man sich auch so, und die anderen, ich kenne meine Aufgabe, das prallt gerade an mir ab. Dann kann ich das auch gut in Kauf nehmen, wenn ich bewertet werde. Und dann kann ich auch blöde Kommentare gut aushalten. Und wenn das nicht geklärt ist, finde ich, hängt was in der Performance und da spürt man den Videos an.
Ronja Dornfeld: Aber selbst da, der Weg ist das Ziel. Ich habe fünf Jahre gebraucht, um meine Aufgabe zu verstehen. Also weißt du, da hätte mich am Anfang auch keiner coachen können. Da hätte ich mich in zehn Workshops setzen können. Es war am Ende das Learning by Doing und das hat einfach Zeit gedauert.
Andrea Ballschuh: Was hat dir geholfen, mit Bewertungen umzugehen?
Ronja Dornfeld: zu merken, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn es passiert. Und dann auch der Support. Also ich glaube, das ist auch eben wichtig, dass der Support dann doch überwiegt. Und bei manchen Bewertungen, die prallen halt, oder manche Kommentare, die prallen dann irgendwann auch an mir ab.
Joel Kaczmarek: Ich meine, Andrea, du hast ja sonst eben noch was ganz Interessantes erzählt. Das würde ich gerne mit dir noch einmal aufbereiten. Du hast gesagt, jedes Video hat eigentlich drei Bausteine. Die Ausgangssituation, die Lösung und den Nutzen. Magst du das mal erklären?
Andrea Ballschuh: Die Botschaft am Ende. Ja, es gibt ja diese ganz komplizierte Hero-Heldenreise-Storytelling-Struktur mit, weiß ich nicht, sieben Punkten. Die habe ich auch ausprobiert. Ich fand die völlig kompliziert und habe die über den Haufen geschmissen. Im Grunde genommen, gerade für Kurzvideos. braucht es nur diese drei Bausteine. Das heißt, wir wollen ja, also am Anfang muss man sich immer klar machen, was möchte ich mit diesem Video transportieren? Was soll das bewirken? Also was soll die Botschaft des Videos sein? Ich finde, das muss am Anfang feststehen. Wenn feststeht, das und das soll die Botschaft sein, das möchte ich weitergeben. dann brauchen die Leute unbedingt eine Ausgangssituation dazu, um die Botschaft verstehen zu können. Das heißt, ich beginne mit der Ausgangssituation, die meistens ein Problem ist. Die wird geschildert, dann wird gezeigt, wie dieses Problem aufgelöst wurde und dann kommt am Ende die Botschaft, die Erkenntnis, der Nutzen. Und wenn diese drei Elemente eingehalten werden, ist auch echt gut für Kurzvideos, dann kannst du das auch in verschiedenen Settings aufnehmen, musst nicht ablesen, musst nicht auswendig lernen. Und so kannst du auch jede spontane Rede, zu der du irgendwie nach vorne geholt wirst, halten. Dieses gestern, heute, morgen Problemlösung nutzen. Ich finde, diese einfache Formel hat mir und meinen Kunden immer am meisten geholfen. Dadurch sind die auch schneller in die Umsetzung gekommen. Aber wichtig ist, eine Ausgangssituation zu schildern, damit die Leute quasi für sich erkennen können, ist das für mich relevant. Und dass die einen Kontext haben, dass die sich orientieren können. Weil ansonsten, Botschaften sind sonst so wie Poesiealbum-Sprüche. Wenn du das den Leuten einfach so hinknallst, sagen die, ja, hm, nett. Aber es prallt total ab, geht hier rein und da raus. Es braucht eine Emotion dazu. Und die Emotion liegt immer in der Ausgangssituation.
Joel Kaczmarek: Da werde ich, glaube ich, einen Short draus machen aus dieser Erklärung, Andrea.
Andrea Ballschuh: Habe ich das jetzt unter einer Minute hingekriegt?
Ronja Dornfeld: Ich glaube, es waren 90 Sekunden.
Joel Kaczmarek: Nein, aber was ich auch nochmal einen ganz relevanten Punkt finde, da interessiert mich wirklich mal, weil das ist ehrlich gesagt mein Also meine Haupthürde gerade ist das Prozessuale, wie man das in seinen Arbeitsalltag eingebaut kriegt. und jetzt mal die Ironie, wisst ihr, ich muss noch nicht mal aufnehmen, während ich hier mit euch sitze, nehme ich gerade schon irgendwie 60 Minuten Content auf, das mache ich vier bis fünf Mal die Woche, also ich habe eigentlich Unmengen an Content, aber ich kriege immer gar nicht so hin, allein diesen Prozess, jemand muss es schneiden, die Hooks raussuchen, es dann auch noch distribuieren, dann vielleicht über mehrere Plattformen, also wir reden ja jetzt heute nur über LinkedIn, aber man ist ja immer verführt dann zu sagen, ja cool, Das mache ich jetzt für YouTube Shorts, für Instagram Reels, für TikTok und dann noch auf YouTube als Video. Spotify geht jetzt auch noch los mit Video. Also wie kriegt ihr es hin, dass eure Kunden und vielleicht wie war auch euer Prozess, dass man das in seinen Alltag so eingeflechtet bekommt, weil Regelmäßigkeit ist ja so das Wichtige bei sowas.
Andrea Ballschuh: Ich habe einen Cutter, ich gebe meine Videos ab.
Ronja Dornfeld: Ich habe ja auch ein Team und unsere Aufgabe ist natürlich, das für die Kunden zu übernehmen, weil das ist ganz klar ein Painpoint, den alle haben, diese Kontinuierlichkeit und regelmäßig posten und auch wie postet man das, was schreibt man dazu, das machen wir ja alles, also damit verdiene ich mein Geld oder wir, deswegen muss ich es so machen. Und selber, wie kann ich mich motivieren? Ist schon intrinsisch. Also ich habe schon Bock, dann auch einfach die Videos zu machen. Und wenn ich irgendwie was lese, was ich unfair finde, was ich scheiße finde, dann nehme ich das Handy in die Hand und mache dazu ein Video, ohne groß zu überlegen. Da überlege ich auch nicht wegen Hook oder irgendwie Aufbau. Da quassere ich einfach in die Kamera. Und da mache ich den Schnitt auch selbst, weil das ist dann einfach, also ich habe da Spaß dran. Ich habe noch richtig Bock auf Videos und TikToks und auch Schnitt. Also mir macht es auch einfach Bock, zumindest bei den Sachen, die ich dann selber mache. Bei den Kunden ist es dann ab und zu auch anders, weil klar, da musst du manche Videos machen, dass sie die halt haben und ja.
Andrea Ballschuh: Also ich mache die Kurzvideos, die schneide ich auch gerade selber alle am Handy, lustigerweise mit CapCut.
Joel Kaczmarek: Ich auch, habe ich von Ronja gelernt.
Andrea Ballschuh: Ich schneide nicht am Rechner, alles am Handy. Aber ich mache ja auch öfter Webinare, das heißt, wo ich auch eine Stunde rede und das gebe ich komplett ab und habe da jemanden, der mir quasi da drei Minuten rausschneidet, zwei, vier Minuten, mal sind es fünf Minuten, mal sind es zwei Minuten. Also die langen Videos, die lasse ich von jemandem aufbereiten.
Ronja Dornfeld: Und vielleicht auch noch ein Tipp, so keep it simple, mach vielleicht noch nicht mal CapCut, weißt du, wenn du es in TikTok einfach aufnehmen kannst, nimm die TikTok-Schrift, nimm da die Untertitel oder schreib gar nichts rein. Keep it simple, mach dann lieber zwei, drei Pieces mehr als eins, was mega geschnitten ist, weil meist performt das dann gar nicht so. und das ist ja genau auch diese Relatability und diese Authentizität. die an TikTok ja auch so coole ist. Weil diese Amateur-Plattform, es war einfach, Rela kann Star werden und davon lebt die auch immer noch. Deswegen macht das weiter. Und das funktioniert auch auf den anderen Plattformen. Das ist es halt. Leute wollen gar nicht immer Hochglanz. Die wollen einfach, die wollen Inhalte, die wollen Menschlichkeit, die wollen unterhalten werden, die wollen Wissen. Also es ist Die wollen Emotionen. Ja, es ist so klar. Ja, also Wir sind doch Freundinnen. Okay, wir können hier rausgehen mit einem guten Gefühl. Ich erde dich nach dem Gespräch auf LinkedIn, okay? Ich sehe dich dann schon immer in meinen Kommentaren.
Joel Kaczmarek: Das ist jetzt aber keine Emotion.
Ronja Dornfeld: Das ist ja einfach nur polarisierend und reiferisch.
Andrea Ballschuh: Aber ich fand es so schön, Ronja, wie du das gerade gesagt hast. Menschlichkeit, das ist dieses Natürliche, dieses Menschliche, dass die Leute das Gefühl haben. Also im Grunde muss es so sein, wenn du die im Real Life triffst, dass die sagen, ich habe das Gefühl, ich kenne dich schon ganz lange. Wenn wir das hinkriegen, dann haben wir alles richtig gemacht.
Ronja Dornfeld: Ah. Na, da muss ich aber auch sagen, das will ich gar nicht. Also ich merke auch schon, dass ich bin natürlich auch schon in einer Rolle. Ich bin in meiner HR-Rolle, ich erzähle da viel, aber das ist so mein Thema, das mache ich jetzt. Ich will gar nicht, dass die denken, oh, die kenne ich jetzt, da habe ich gar keinen Bock drauf.
Andrea Ballschuh: Aber wenn du auf ein Netzwerkevent gehst als HRlerin, dann bist du auch in einer HR-Rolle.
Ronja Dornfeld: Ja, das stimmt. Das stimmt, ja. Da gebe ich dir recht. Klar, dann wird man, so auf den Events, da habe ich ja dann auch schon meine Community über TikTok, da wird man dann auch erkannt, aber jetzt so, ich will jetzt nicht auf der Straße
Joel Kaczmarek: Und das HR-Gruppi, ich sehe schon, ey.
Ronja Dornfeld: Ich will lieber Video-Gruppi sein.
Joel Kaczmarek: Könnt ihr mir mal ein Gefühl dafür geben? und für die Menschen da draußen, was kostet es denn eigentlich, wenn ich jemanden externes als Profi meine Videos schneiden lasse? Also gibt es so einen typischen Preis pro Short oder pro Videominute? Wisst ihr, was ich meine?
Andrea Ballschuh: Kommt auf den Cutter an. Mein Cutter kostet 70 Euro die Stunde, aber der ist schnell.
Joel Kaczmarek: Du rechnest pro Stunde also ab?
Ronja Dornfeld: Ich habe Festangestellte. Wir sagen immer, pro Video mit einem Drum und Dran sollte es nicht länger als drei Stunden dauern. Also auch, wenn du jetzt beim Kunden bist und so. Die eigenen Videos, um Gottes Willen, 10, 15 Minuten, vielleicht mal eine Stunde.
Joel Kaczmarek: Weil ich habe so alles mögliche schon durch. Ich hatte Leute, die mir gesagt haben, pass mal auf, ich schneide dir Shorts aus deinem Podcast, ein Short 50 Euro. Ich hatte Leute, die haben gesagt, haben 300 bis 400 Euro für ein Short.
Andrea Ballschuh: Oh, das ist zu viel.
Ronja Dornfeld: Ja, das ist es auf jeden Fall. Ja, da würde ich jetzt, muss dir auch mal legen, was ist der Return on Invest? und wenn man sieht, was ist die Hitrate bei Shorts, also musst du ja auch erstmal wahrscheinlich 10 Shorts hochladen, dass eins performt. Ich meine, dann bist du einfach bei 3000 Euro. Is it worth it? Nee, würde ich nicht machen. Es ist ganz unterschiedlich. Und es kommt natürlich auch da, es hängt davon ab, wie viel Material hast du auch. Also wir gucken auch immer, es ist eigentlich auch mal, wenn wir vor Ort drehen, Fernsehkamera läuft ja die ganze Zeit durch. Ich gucke schon immer relativ kurze Takes, dass man die dann auch einfach weitergeben kann und dann schon genau weiß, hier, wir setzen uns auch nach jedem Dreh immer ganz kurz zusammen, fünf Minuten, was waren die fünf besten Videos? und das sind dann auch, also das überschneidet sich auch meist, wenn ich mit drei Leuten zusammensitze, sind gleich alle, okay, ja, Video hier, eins, zwei, drei, vier, fünf, Schnitt, also auch gar nicht mehr alles durchgucken. Das sind halt die Zeitfresser, aber das kommt mit der Zeit.
Joel Kaczmarek: Wie steht ihr zu so KI-Lösungen? Also es gibt ja jetzt hier, wir nehmen gerade zum Beispiel Riverside auf, da kann man Magic Clips machen, es gibt sowas wie Opus, es gibt sowas wie Munch, also habt ihr damit gute Erfahrungen gemacht. oder seid ihr eher Anti?
Andrea Ballschuh: Ich habe es ausprobiert mit Opus, weil ich auch dachte, okay, ist zeitsparend. Für mich hat der, was der ausgespuckt hat, das hat für mich keinen Sinn ergeben. Da denke ich so, nee, dann suche ich das lieber selber raus und habe das lieber bleiben lassen. Aber das ist ein halbes Jahr her. Vielleicht haben die sich inzwischen so weiterentwickelt. Also wenn die wirklich gute Stellen raussuchen würden, würde ich das durchaus damit für Shorts machen lassen. Aber bisher hat mich Opus zumindest noch nicht überzeugt. Riverside habe ich noch nicht ausprobiert.
Ronja Dornfeld: Bei uns ist es auch noch sehr händisch. Weil wir mit den KI-Lösungen jetzt auch nicht so gute Erfahrungen gemacht haben. Es ist jetzt auch, die sind halt sehr ersetzbar. Du kannst dich auch nicht differenzieren mit denen. Das ist halt diese Einheitsbrei. Alle haben dann diese fetten Untertitel mit gelb-blau. Da brauchst du dann wirklich irgendwie was, was knallt und polarisiert und aneckt, dass das performt. Aber da ist meine Erfahrung, also vielleicht funktioniert das bei Podcasts super gut, wir machen auch total viel manuell menschlich. Also dass du echt auch guckst, wo waren Emotionen, wo hat der gerade, wo hat der vielleicht auch gelacht. Das ist halt immer das Geilste, wenn du die was fragst und die lachen. Das ist mega, das ist halt auch für das Unternehmen dann super sympathisch, wenn die einmal kurz aus ihrer Rolle kommen und nicht da sitzen wie der Sales-Mensch. Das passiert aber, ja.
Andrea Ballschuh: Es gibt noch eine Sache, vor der ich gerne warnen möchte, weil ich das auch immer häufiger sehe. Man kann ja mit KI auch Videos erstellen, dann erstellst du einmal einen Avatar bei Hey Jen und dann kannst du einfach einen Text eingeben und der kreiert daraus ein Video und das wirkt auf den ersten Blick relativ echt. Dazu gehen immer mehr über, die sagen, cool, zwei Minuten Video, um ein Avatar zu erstellen, das kriege ich irgendwie noch hin und dann gebe ich einfach nur Texte ein und lasse daraus meine Videos machen. Auch hier, Energie ist lauter als Worte. Diese KI kreiert keine Emotionen. Das heißt also, wie du gerade gesagt hast, Ronja, da lacht mal jemand oder da guckt mal jemand kritisch oder du merkst, jetzt muss er mal schlucken bei der einen Frage und du spürst Emotionen. und diese KI Da passen manchmal die Handbewegungen nicht zu dem, was die Leute sagen und dadurch entsteht ein ganz, ganz komisches Störgefühl. Und wenn jemand mitkriegt, hör mal, der hat mir hier eine KI serviert, ein Roboter mehr oder weniger, das ist abstoßend. Also da hauen die Leute eher ab.
Joel Kaczmarek: Ronja grinst schon, kommt jetzt wieder die Explosion hier, das sehe ich völlig anders.
Ronja Dornfeld: Ja, widerspreche ich. Also ich muss sagen, gerade jetzt mit den Avataren, das ist die krasseste Entwicklung, die wir in den letzten drei Jahren gemacht haben. Ich teste das seit drei Jahren. Ich habe selbst auch schon Videos mit diesen Avataren gemacht. Das sind ja meist nicht 100%-Avatare, das sind Menschen, die dann eben als Avatar gemacht werden. Also es sind SchauspielerInnen. Meine Erfahrung damit ist, das hört sich immer so einfach an, du gibst da einfach ein Skript ein. Fun Fact, ich habe an diesen Videos länger gesetzen als an denen, die ich selbst drehe, weil du musst gucken, du kannst da ja einstellen, die Tonalität. Dann mit Deutsch ist auch immer noch schwierig, weil die halt meist mit amerikanischen Avataren antrainiert werden. Das heißt, du musst da ganz lang rumprobieren, bis es die richtige Tonalität ist. Und das finde ich dann aber krass, weil die dann zwischendurch auch das wirklich sehr menschlich machen mit ähm oder mal lachen oder eine Pause einlegen. Das fand ich unfassbar gut. Man hat es halt bei den Videos auch gar nicht mehr erkannt. die ich getestet habe, vielleicht an ein, zwei Stellen. Und ich glaube, da entwickeln wir uns in einem Bereich, dass es in Zukunft, in den nächsten Jahren wahrscheinlich doch auch emotionaler und echter wird. und Ich denke mir auch so, guck mal, wenn du jetzt als Unternehmen die Wahl hast, du findest gar nicht in sozialen Medien statt oder du findest statt und halt mit Avataren und das funktioniert, warum nicht?
Andrea Ballschuh: Und deswegen, weil immer mehr Leute aber skeptisch werden, weil immer mehr KI-Beiträge, immer mehr KI-Videos erscheinen, ist es so wichtig, dass man mit einer eigenen Erfahrung reingeht in diese Ausgangssituation und aus einem eigenen Erlebnis heraus erzählt, weil dann haben die Leute auch wirklich das Vertrauen, okay, das bist du selber und ich weiß ja, mit wem ich rede.
Ronja Dornfeld: Bei manchen Formaten geht es mit diesen Avataren auch nicht. Zum Beispiel, wenn die irgendwas in der Hand halten sollen oder sich bewegen sollen, weil das ist schon immer sehr statisch. Also mittlerweile, die spazieren dann und dann gibst du den Text ein und die Person spaziert halt. Das kann aber funktionieren. bei Wissensvideos, weißt du, wenn du einfach irgendwas erklären willst. Why not Wissensvermittlung? Das haben wir auch gemacht, haben wir irgendwas zu einer Steuererklärung erklärt. Und wenn das geht
Andrea Ballschuh: Warum nicht? Warum nicht? Ja, für mich gehören ja Videos zum Personal Branding einfach mit dazu. und deswegen, für mich sagt schon der Name Personal Branding, es muss Persönlichkeit rein.
Ronja Dornfeld: Ja, aber es hat halt nicht jedes, also bei den Personal Brands, ja, es hat aber halt auch nicht jedes…. Aber es hat halt nicht jedes Unternehmen auch Leute, die gut vor der Kamera sind und die funktionieren. Das wäre super cool und schön, aber das ist es manchmal nicht. Und dann, um das Ziel zu erreichen, musst du halt auch andere Wege gehen, andere Formate, andere Skripte, andere Inhalte. Und da musst du halt testen, weil jedes Unternehmen hat so einen perfekten Menschen, der vor der Kamera funktioniert. Das ist einfach nicht so. Das ist nicht die Realität.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, jetzt hätten wir ja eigentlich ganz früh mal auch diskutieren sollen, aber es fällt mir gerade so auf, wie entscheidet ihr denn eigentlich, welchen Inhalt ihr als Video und welchen Inhalt ihr eher als Text, Post oder vielleicht auch so als Folien baut bei LinkedIn?
Ronja Dornfeld: Ich mache ja nur Video, also weil ich habe die Plattform gestartet mit Video, ich werde die weiter mit Video machen, weil ich diese Textpost auch einfach so generisch und alle machen das jetzt mit diesen KI und Chat-GPT, du kannst dich überhaupt nicht differenzieren, das ist immer ein Einheitsbrei, dann ist es so ein Pretty Picture oder irgendwas. Also ich mache nur Video, deswegen gebe ich die Frage an Andrea, die ist die Expertin.
Andrea Ballschuh: Ja, lustigerweise ist der Anteil meiner Videos geringer als der Anteil meiner Textpostings. Ich gebe dir recht, es gibt viel zu viele Chat-GPT-KI-generierte Postings. Deswegen auch hier die Ausgangssituation mit etwas persönlich Erlebtem darstellen. Ich liebe es zu schreiben. Von vier Postings ist nur eins ein Video. Und ich finde es immer ganz sinnvoll, wenn man auch etwas zu zeigen hat. Also wenn das, was ich erzähle, wenn man das auch schreiben könnte, wahrscheinlich schreibe ich dann eher Und ich sage auch meinen Kunden, es reicht, wenn ihr ein Video pro Woche macht oder von mir aus auch alle zwei Wochen nur ein Video. Es geht ja nur darum, dass die Leute irgendwie ein Gefühl für euch bekommen, dass ihr so ins Unterbewusstsein der Leute reinkommt. Und deswegen, ich liebe es zu schreiben und ich finde, also auch nur, weil ich jetzt Video-Coach bin, bin ich nicht dafür, dass man ständig nur Videos postet. Weil ich finde, man muss auch alle bedienen. Es gibt die Leute, die lesen lieber und es gibt die Leute, die gucken lieber Videos. Und deshalb bediene ich beides.
Ronja Dornfeld: Am Ende ist es wahrscheinlich auch einfach eine Frage der Faulheit. Also ein Video dauert länger, ist ganz klar. Und ein Text geht schneller. Also ich würde sagen, das ist dann für die meisten auch das entscheidende Kriterium. Habe ich gerade Zeit? Sitze ich in der Bahn? Wie ist die Akustik? Ach komm, ich mache lieber einen Textpost raus. Das wird am Ende der Faktor sein.
Joel Kaczmarek: Gut, so, dann haben wir ja quasi die Pflicht nach hinten raus, die bekannten Do's und Don'ts noch einmal aufzuarbeiten. Also ich kann ja mal vorlesen, was ich bei euch so mitgenommen habe, was so typische Do's und Don'ts sind, auch mit dem Gedanken hin, algorithmusorientiert zu denken. Also ich habe gelernt, Hochformat.
Ronja Dornfeld: Ja.
Joel Kaczmarek: Hook ist wichtig am Anfang, Untertitel sind wichtig, Ton ist relevanter als Video, also scheiß Bild wird dir eher vergeben als scheiß Ton. Maximal 90 Sekunden lang und möglichst aus dem Alltag.
Ronja Dornfeld: Maximal 90 Sekunden streichen, testen, teste. Also auf TikTok sage ich schon, wenn du startest Mach immer noch unter 60 Sekunden, am besten 20 bis 40 Sekunden, wenn du jetzt wirklich noch keine Community hast und ganz neu dabei bist. Bei LinkedIn, die scheinen nach ganz anderen Regeln zu spielen. Wenn du da ein Video hast, was zwei oder drei Minuten ist, hau es einfach raus. Und
Andrea Ballschuh: dann finde ich aber wichtig, wenn es ein Video ist, was zwei, drei Minuten ist, dann sollte es Schnitte, finde ich, drin haben, damit nicht drei Minuten lang die gleiche Einstellung ist, sondern dann kann man auch mal Nachdem ein Gedanke beendet ist, quasi näher ran zoomen, dann wieder weiter weg, näher ran zoomen, weiter weg. Oder auch mal einfach so ein paar Off-Bilder drehen. Off-Bilder, sagen wir beim Fernsehen.
Joel Kaczmarek: Antextbilder.
Andrea Ballschuh: Ja, genau. Also B-Roll-Material. Quasi irgendwas Also wenn ich über irgendetwas rede, finde ich das immer schön, das auch zu zeigen. Wenn man sowas mit reinbringt, das geht bei CapCut total einfach, ist ganz unkompliziert. Dadurch werden längere Videos abwechslungsreicher. Das brauchst du nicht machen bei 30-Sekunden-Videos, wobei ich gar nicht weiß, wie kann man in 30 Sekunden Ausgangssituation, Lösung und Nutzen unterbringen oder eine Beziehung aufbauen. Vielleicht wäre das mal eine Challenge, das herauszufinden. Aber da würde die Produktion meiner Videos, glaube ich, drei Stunden dauern, weil ich finde, es ist viel schwerer, kurze Videos zu machen, als längere Videos.
Ronja Dornfeld: Das stimmt. Das ist auf jeden Fall die Kunst.
Joel Kaczmarek: Woher nehmt ihr so B-Roll-Material? Gibt es da irgendwie Plattformen, wo man sich das runterlädt? Oder bietet TikTok sowas an? Oder muss ich die alle selber filmen, diese Antextbilder?
Ronja Dornfeld: Ja, am besten natürlich selber. Sonst, wir machen immer die Free-Stock-Plattform auch so, Unsplash. Also CapCut ist echt, kriegen wir eigentlich hier mal einen Code für CapCut? Also ich habe das Gefühl, ich promote die in jeder Podcast-Folge. So langsam kann ich damit auch mal Geld verdienen.
Andrea Ballschuh: Filmora ist auch nicht schlecht. Rechner.
Ronja Dornfeld: Rechner? Was ist das? Wovon sprichst du? InShot.
Andrea Ballschuh: Man kann auch mit InShot schneiden.
Joel Kaczmarek: Ja, gibt es da sonst noch so Tools, die ihr benutzt?
Ronja Dornfeld: Da hat es aber immer dieses Logo drin.
Andrea Ballschuh: Wenn du dafür bezahlst, dann nicht.
Ronja Dornfeld: Ja, musst du zahlen. Bei CapCut kannst du ganz ohne Logos, kannst du einmal hinten rausnehmen. Das ist halt das Geile.
Joel Kaczmarek: Ist jetzt aber auch, also CapCut ist auch so eingeschränkt. Mittlerweile musst du eigentlich auch zahlen.
Ronja Dornfeld: Ja, klar. Mittlerweile. Aber die haben es halt sehr smart gemacht. Die haben erstmal alle auf die Plattform geholt und jetzt zahlt jeder dafür Geld, weil man halt so dran gewöhnt ist und das einfach so gut funktioniert.
Joel Kaczmarek: Ja, cool, ihr beiden. Also, das war doch ein schönes Streitgespräch. Wenn ihr auch noch als Freunde nach Hause geht, sogar gemeinsam gefunden habt und wir haben auch noch Wissen abgeleitet, dann habe ich ja hier heute alles richtig gemacht.
Andrea Ballschuh: Ja, ich finde dich total sympathisch, Ronja. Ich werde dir jetzt bei LinkedIn folgen und vielleicht gucke ich Nur deinetwegen auch mal bei TikTok rein. Und meiner Tochter über die Schulter und sagt, geh mal auf die Seite von Ronja. Worunter findet man dich bei TikTok?
Ronja Dornfeld: Rodo.office oder Clipvert. Die Firma heißt Clipvert und der Accountname Rodo.office. Wir haben das damals ein bisschen Das ist mein Name, Ronja Dornfeld. Da sieht man auch, dass damals, wie das gestartet ist, das war überhaupt nicht Das war so ein Account, so ein Test-Account. Und dann ist der halt größer geworden. Also macht euch da auch mal vorher Gedanken, wie ihr den Account nennen wollt.
Joel Kaczmarek: Na cool, ihr Lieben. Ganz, ganz herzlichen Dank. Schreibt da noch nach Fortsetzung, wenn wir ein bisschen mehr Wissen haben in Sachen Video.
Ronja Dornfeld: Wir sind jetzt gespannt auf deine Videos. Also LinkedIn, hier auch nochmal ganz klar, im November haben wir das aufgenommen. Da ändert sich gerade so viel. Da muss man gucken, wie das jetzt in den nächsten Wochen, Monaten aufgeht. LinkedIn ist halt einfach saulangsam. Also die arbeiten jetzt schon seit anderthalb Jahren an diesem Video-Feed und der ist immer noch nicht flächendeckend ausgerollt. Also ganz viele haben den noch nicht. und hier auch wieder, wie wenig NutzerInnen gibt es auf LinkedIn. Also da müssen die jetzt auch richtig, dass sich der etabliert und durchsetzt, da müssen die jetzt richtig Gas geben, weil die wollen ja eben auch das Video so ein Feed lebt von Videocontent. Ich meine, warum funktioniert TikTok so gut? Weil jeder da jeden Tag Videocontent reinballert. Das muss LinkedIn halt auch schaffen. Das schaffen sie anscheinend gerade nicht. Deswegen komme ich mit irgendwelchen shitty Videos in den Feed und kriege 600.000 Impressionen. Muss man halt auch mal ganz klar sagen. Also die Konkurrenz ist da noch nicht so hoch. Macht Spaß mit euch.
Joel Kaczmarek: Vielen Dank.
Andrea Ballschuh: Okay, tschüss.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Kommunikation: Tauche ein in die Welt der Unternehmenskommunikation! Zusammen mit Expert:innen und Kommunikationsprofis analysieren wir praxisnahe Beispiele und teilen konkrete Tipps in Bereichen wie PR, interner und externer Kommunikation oder Werbung.