Remote, Hybrid oder Onsite – wie funktionieren Business Events 2022?

2. Juni 2022, mit Joel Kaczmarek

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Intro: Digital Kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digital Kompakt und heute bin ich auf der Spur nach der Eventkultur für 2022.

Also die Frage, die mich beschäftigt ist, wie sehen eigentlich Events im kommenden Jahr aus und vielleicht auch in den Jahren danach? Weil ihr wisst ja alle, Corona hat da irgendwie tierische Lücke reingerissen, auf einmal war alles nur noch Hybrid, wenn es überhaupt stattgefunden hat und jetzt gibt es ja ein bisschen so eine Gegenbewegung. Also wir wollen uns mal angucken zwischen den drei Polen On-Site, Remote und Hybrid. Was tut sich da eigentlich? Wohin strömen Events? Was für Features sind mittlerweile eigentlich auch wichtig? Also wenn ich als Unternehmen zum Beispiel ein Event mache, was brauche ich dann eigentlich? Brauche ich eine eigene App? Welche Funktionen muss ich anbieten? Wie steht es ums Thema Datenschutz? Wie plane ich so ein Ding eigentlich? Und was ist dann mein Ausblick nach hinten raus?

Und ich habe mir da einen sehr spannenden Gast für gewünscht und auch bekommen, den lieben Sven Herchenhain. Sven ist nämlich ein Freund des Hauses, hat mir schon bei vielen Sachen geholfen, unter anderem mit mir auch lange an einer eigenen Digitalkompakt-App gebaut. Mich nicht erschlagen, als ich das Konzept dann verworfen habe und ist für mich der Event-Kenner schlechthin. Denn er hat mit Hello Spaces ein sehr spannendes Unternehmen gestartet. Das ist eine All-in-One-Event-Plattform. Wir kennen uns ein bisschen über Events, wir werden auch gleich mal erzählen, wie wir uns kennengelernt haben. und Sven ist für mich immer so der Go-To-Guy, wenn es um das Thema Events geht und darum musste ich ihn fragen, ob wir dazu was machen. und er hat natürlich ja gesagt, weil er Events liebt und deswegen heute mal um das Thema Events. Also in diesem Sinne, Sven, moin, schön, dass du da bist.

Sven Herchenhain: Moin, hallo Joel, danke, dass ich da sein darf.

Joel Kaczmarek: Erzähl doch mal aus eigener Warte nochmal, also du hast ja auch gesagt, mich nochmal zurück daran erinnert, dass wir uns auf einem Event sogar in der Tat kennengelernt haben, schön Hamburg, wenn ich mich richtig entsinne.

Sven Herchenhain: Ja, genau, genau. Wir waren ja auf der OMR, also wir haben die OMR-App gebaut damals, die ersten vier Jahre, bevor die OMR angefangen hat, das selber zu bauen. Und wir waren auf diesem Vorabend-Event und das war auf einmal, hört die Stimmen um mich herum, hey, die kenne ich doch, weil aus dem Podcast, ja, da warst du zum einen und da war dann Alex Graf auch zum anderen. Ich so, okay, diese Stimmen kennt man irgendwoher. Ja, und so haben wir uns dann über eine gemeinsame, bekannte Freundin quasi kennengelernt und so kam das dann zusammen.

Joel Kaczmarek: Und du bist ja wirklich so ein Event-Serientäter. Also wenn ich mich richtig entsinne, korrigiere mich. Jetzt in Pretzels hast du irgendwie Eventsachen gemacht. Für die K5 machst du immer wieder Dinge. Also für die Rockstars. Also du bist sozusagen bei all den Digital-Onkels und Tanten, die da so rumkreuchen und fleuchen, eigentlich mal eventmäßig eingebunden gewesen, oder?

Sven Herchenhain: Genau. Also es fing damit an, dass ich per irgendeiner Anzeige auf die OMR gefahren bin, als ich noch auf der großen Freiheit war. Und da wurde ich zum OMR-Fanboy und habe dann gesagt, eigentlich braucht ihr hier eine Event-App. Und so kam ich irgendwie in diese Event-Branche rein. Ja, und das begann damit, dass wir dann unter anderem für die OMR die Event-App gebaut haben. Irgendwann haben die das dann selber gemacht und jetzt machen wir heute noch die Event-Apps für die Bits und Brezels oder die K5 oder jetzt für NWX, für Xen-Konferenzen, für große Konferenzen. Da ist die Event-App ziemlich häufig von uns.

Joel Kaczmarek: Gut. So, und ehe wir jetzt hier mal richtig in die Praxis starten, was sich so tut in dem Bereich, sag mal ganz kurz mal einen Satz zu Hello Spaces. Was genau hat es damit auf sich?

Sven Herchenhain: Wir haben ja am Anfang immer diese Event-Apps individuell gebaut. Und letztes Jahr oder die letzten zwei Jahre werden Corona auch die Webplattform individuell gebaut. Und jetzt gehen wir hin und nehmen all das, was wir da gebaut haben und packen das in ein Standard-Tool rein. Das ist die Hello Spaces. Also die Hello Spaces ist eine Event-App für all das, was man so braucht.

Joel Kaczmarek: Okay, also wenn du wir sagst, dann meinst du, du hast dein eigenes Unternehmen mit einem eigenen Team.

Sven Herchenhain: Ja, genau, genau, genau.

Joel Kaczmarek: Genau. Ja, das vergisst man dann immer.

Sven Herchenhain: Also wir sind ein Team von ein paar Entwicklern und haben quasi das jetzt alles zusammengepackt in was richtig Schönes, Nettes, was hoffentlich gut funktioniert.

Joel Kaczmarek: Okay, also wenn ich mit euch, wenn ich ein Event machen möchte, dann seid ihr eigentlich so die Go-To-Guys, um da was technisch hinzubauen. Und da können wir mal straight rein starten. Vielleicht beginnen wir mal mit so Typen von Events, damit wir eigentlich mal klar machen, wovon wir überhaupt reden, wenn wir sagen Event. Also das Klassische, was einem ja irgendwie einfällt, sind Konferenzen. So, dann habe ich von dir gelernt, eigentlich für euch sind es immer drei große Sachen. Konferenzen, Messen, Communities. Gerade beim dritten Teil bin ich mal gespannt, was sich damit verbindet. Und mir kommen natürlich auch ganz viele Sachen noch in den Kopf, also sowas wie Webinare oder kleinere Firmen-Events. Es gibt ja manchmal so, weiß ich nicht, Pressegeschichten oder ein neues Feature wird vorgestellt oder die, weiß ich nicht, 25-Jahr-Feier oder, oder, oder. Oder so Themenreihen habe ich auch schon erlebt. Deswegen, was siehst du denn so als große Strömungen an Sachen Events momentan?

Sven Herchenhain: Also ein bisschen zum Einordnen. Wir fangen eigentlich immer dann an, wenn du eine Agenda hast oder wenn du mehrere Aussteller hast in der Messe oder wenn du was Längeres willst. Wenn du nur ein Teams-Meeting hast oder ein Zoom-Meeting hast, dann ist es kein Event für uns. Konferenzen, wir verstehen eine Konferenz-App eigentlich immer wie, du hast jemanden in der Rosetasche, der führt dich durch das Event, der weiß jetzt, da hinten musst du links hin, da vorne musst du das machen, da findest du jeden. Also der große Bruder, nicht im Sinne von Beobachtung, sondern eines Guides, eines besseren Guides, der mit dir durch das Event geht und dir hilft, dass du die richtigen Sachen findest. Konferenz-Apps kennen wir, glaube ich, alle. Wir waren auf genügend Konferenzen und da hast du dann die Agenda drin und unsere Features. Und das ist eigentlich so der Hauptthema, das Event optimal für dich zu nutzen, also dass du das Optimale rauskriegst als Besucher aus dem Event und natürlich auch für den Veranstalter. Der Single Point of Communication. Mit dem Ding in der Hosentasche. Das ist so cool, wenn du dann 5000 Leute auf dem Event hast und der Veranstalter schickt eine Push-Nachricht und alle nehmen das E-App raus. Das ist total gut, wenn man das sieht, wie das funktioniert. Und dann laufen alle nach rechts und alle nach links. Also Teilnehmersteuerung auch, kann man darüber machen.

Joel Kaczmarek: Okay, aber Konferenz ist quasi ein typisches Szenario, was du gerade im Eventbereich siehst, was immer wieder aufkommt. Was sind so die anderen?

Sven Herchenhain: Das zweite ist einmal, dass du eine Ausstellung hast, also weniger Agenda getrieben, sondern du hast eine Messe oder eine Ausstellung mit 50 oder 100 oder 200 Teilnehmern. Da ist was Digitales natürlich besser, weil wenn ich jetzt die Firma XY suche, wo ist die? Wie komme ich da hin? Wen kann ich ansprechen? Der klassische Sache, die man ja von früher kennt, man hat diesen Plan und dann hat man irgendwo geguckt, das ist an Stand M19. Wo ist M19 in Halle 3? Und das kann man natürlich mit einer Event-App dann sehr gut machen. Also ich helfe den Leuten, dass sie zu einem Aussteller kommen. Und im Aussteller helfe ich dann über Lead-Generierung, dass die Leute halt, dass ich die abscannen kann. Dass ich weiß, hey, der Joel war da. Und statt auf die Rückseite der Visitenkarte es zu schreiben, schreibe ich es direkt in die App rein. Und dann geht es automatisch direkt an mich zurück in mein CRM.

Joel Kaczmarek: Okay, es ist ganz lustig. Ich will eigentlich mal nur verstehen, welche Events gerade oder welche Typen von Events Unternehmen momentan konzipieren und du bist immer gleich schon in so einem Feature-Modus. Also es ist ganz interessant, das so zu beobachten, dass du dann, wenn du ein Event siehst, gleich denkst, welche Funktionen brauche ich, um die zu haben. Aber okay, anyway, ist ja eine ganz interessante Kombination. Also Konferenzen eins, verstanden, Messe zwei. Du hast mir auch gesagt, dass Community-Themen bei dir oft so was sind. Was meinst du mit sowas?

Sven Herchenhain: Naja, der Eventveranstalter, der hat während Corona ja leider gelernt, dass er diesen Sales Peak hat, diesen Revenue Peak hat. Das heißt, er war an ein, zwei Tagen im Jahr dann mit seinen Kunden unterwegs und dann hat er sie wieder ein Jahr lang nicht gesehen. Was die Tendenz jetzt ein bisschen ist, dass die Eventveranstalter immer mehr dahin gehen und sagen, okay, warum soll ich dann nicht mein Event verlängern? Also ich kann die Teilnehmer doch früher reinholen und ich kann sie länger bespaßen, bespielen. Jetzt leider wieder ein bisschen Feature, also ich kann nach hinten raus ja die Mediathek aufbauen à la Netflix und kann sagen, okay, ich habe jetzt hier noch all meine Vorträge zum Nachgucken da. Das hat sich durch Corona natürlich geändert. Das war früher immer so, du warst da, hast geguckt, wenn nicht, Pech, ein Jahr lang. Und die Community funktioniert dann 365 Tage, inklusive Feature-Networking und so weiter.

Joel Kaczmarek: Und was sind so typische Event-Formate, wenn ich jetzt als Unternehmen sage, ich möchte gerne meine Community am Leben behalten und mit Wissen bespielen? Was ist jetzt so typischerweise an dich herangetragen, dass die Leute sagen, weiß ich nicht, ich möchte jetzt ein Barcamp machen oder ich möchte ein Webinar machen oder ich möchte ein Networking-Event machen? Was wird da so abgefragt? Was sind so typische Event-Formate für Communities?

Sven Herchenhain: Für Community ist eigentlich das Wiederkehrende. Ich treffe meine Kunden, Community-Mitglieder einmal im Monat, einmal im Quartal. biete ihnen aber drumherum immer wieder die Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben. Das kann man sich vorstellen wie so eine LinkedIn-Gruppe, wo man sich austauscht, wo ich auch als Veranstalter dann statt einem Newsletter zu schreiben, das in den Newsfit da reinschreiben kann. Also es ist eigentlich dieses Kontinuierliche zu einem Thema. Du musst dir vorstellen, als hättest du ein Netflix nur für dein Thema als Eventveranstalter, also für Wasserstoff oder sowas, Wasserstoffantriebe. Wenn du jetzt da sagst, okay, da habe ich dieses Thema gebündelt und das ist meine Community, weil das sind ja tatsächlich die Besucher, die nächstes Jahr wiederkommen.

Joel Kaczmarek: Vielleicht schon mal ein ganz erster interessanter Punkt, wenn jetzt Menschen zuhören, die sagen, okay, ich möchte eigentlich echt mal darüber nachdenken, ob ich nicht Events, egal ob jetzt Hybrid, Remote, Onsite, für mich einzusetzen als ein Sales-Tool, als ein Community-Building-Tool, Content-Marketing-Tool, Siehst du so typische Formate? Also gibt es so wiederkehrendes sowas wie, weiß ich nicht, Webinare oder Townhall-Meetings oder einfach nur simple Vorträge? Mit was kommst du so in Kontakt?

Sven Herchenhain: Wie gesagt, Produktvorstellungen meistens, Produktupdates quartalsweise oder monatlich sagen, okay, das gibt es jetzt hier Neues. Für Mitarbeiter natürlich intern, okay, so monatlich, dass es diese Woche, diesen Monat passiert, das kann man machen. Das ist das, was so kommt, wo die Leute nachfragen. Das ist einfach sagen, okay, Ich möchte meine Besucher oder Mitarbeiter tatsächlich mehr bespielen im Bereich der Community.

Joel Kaczmarek: Ja, guter Hinweis. Ich habe jetzt Events natürlich immer in der Außendarstellung gedacht. Habt ihr auch viel Bewegung? oder siehst du viel, dass Unternehmen mittlerweile Events auch für ihre eigene Mitarbeitendenschaft konzipieren?

Sven Herchenhain: Ja, also vor allen Dingen digitale Events, weil wir sind es jetzt ja durch Corona irgendwie daran gewöhnt worden, Dass wir remote arbeiten, ich glaube nicht, dass für Mitarbeiter-Events insbesondere, wo man dann auch auf Kosten nochmal mehr guckt, die Mitarbeiter von einem großen Konzern so häufig zusammenkommen. Das ist die klare Tendenz. Also es werden Events, Vor-Ort-Events eingespart. Es gibt dann schon noch diese Vor-Ort-Events, so Mitarbeiter-Veranstaltungen, die werden aber in der Regel größer, aber seltener.

Joel Kaczmarek: Und siehst du so Branchenschwerpunkte? Also gibt es bestimmte Branchen, die mittlerweile sehr stark auf Events setzen und andere sind irgendwie total zurückgegangen. oder ist es relativ homogen, was da passiert ist?

Sven Herchenhain: Nee, das ist eigentlich relativ homogen. Also ob das jetzt der Zahnärztekongress ist oder irgendwas aus der Industrie, das ist eigentlich egal. Die klare Tendenz ist dazu, dass es halt nicht mehr nur noch dieses eine, ich bin vor Ort oder ich bin remote, die letzten zwei Jahre ist. Also das ändert sich gerade. Aber Branchen ist unabhängig.

Joel Kaczmarek: Gut, und jetzt lass uns mal zu der spannenden Frage kommen, die glaube ich viele beschäftigt, nämlich der Ort in Anführungsstrichen. Also es war ja wirklich so, zwei Jahre lang ging eventtechnisch ja gar nichts, also on-site, also ich habe auch gelernt, das ist so deine Sprache, on-site heißt, ich treffe mich physisch an einem Ort, die Konferenz findet primär dort statt. Der virtuelle Teil ist eher dokumentativ und das eigentliche Event passiert über da. Dann gibt es ja Remote, also gar keiner ist vor Ort, sondern alles passiert am Computer. und dann gibt es die Mischung aus beidem, Hybrid, nämlich es gibt Inhalte für vor Ort und aber auch für diejenigen, das Publikum, das am Rechner sitzt quasi. Was für Strömungen siehst du denn? Gehen jetzt alle auf Onsite? Was ist so deine Hypothese auch?

Sven Herchenhain: Also klar, im Moment ist jeder total froh, dass er sich treffen kann. Jetzt die nächsten großen Konferenzen, die kommen, die sagen, ja, wir machen alles Onsite. Das ist auch vollkommen okay und das wollen wir auch alle. Wir werden auch alle Onsite gehen. Jetzt gibt es leider ja wahrscheinlich immer wieder das Problem, dass das nicht mehr so funktioniert. Vielleicht versuche ich immer das positivste Beispiel zu nehmen, den isländischen Vulkan. Also was passieren kann, dass man nicht hinfliegen kann. Aber was wir halt sehen ist, dass die Teilnehmer gar nicht mehr 100 Prozent On-Site fragen. Warum soll ich einen ganzen Tag von Hamburg nach München fliegen für zwei Vorträge? Ja, also neben dem Ticket habe ich ja die Reisekosten. Ich habe die Hotelkosten. Ich bin zwei Tage aus dem Büro raus im schlimmsten Fall. Das muss ich ja alles meinem Chef irgendwie erklären. Und er wird immer fragen und er fragt heute schon, gibt es das nicht remote? Dazu kommt noch, wir sitzen im Homeoffice. Ich will reisen, ja, aber für zwei Stunden, was man so früher gemacht hat, tut man das noch. Also wir erkennen eine klare Tendenz dazu, dass es Onsite gibt plus Stream, plus Remote. Das ist das eine. Wir erkennen aber auch die klare Tendenz dazu, wir haben jetzt schon Kunden, die haben für dieses Jahr gebucht, die sagen, wir machen das gar nicht mehr Onsite. Warum? Weil unsere Kunden in Europa so verteilt sind, wir kriegen die gar nicht zusammen. Deshalb bieten wir eigentlich nur noch Remote an. Knackiges Programm, zweimal drei Stunden, toller Speaker, toller Inhalt, toller Moderator, ganz wichtig. Und die Leute können sich das angucken und dann ist das komplett Remote.

Joel Kaczmarek: Ja, das ist ganz interessant, weil ich meine, also mir geht das auch so, ich habe immer gar nicht mehr so Bock auf Reisen. Ich werde immer aufgezogen von meinem Networking-Freund, du hast immer keine Lust auf Reisen und dachte immer, das sei bei mir sowas Eigenes. Ich beobachte ganz viele Menschen um mich rum, dass die so aufatmet sagen, ich kann endlich wieder über ein paar Menschen gehen, ich gehe wieder auf Konferenzen, ich habe Events, hurra, hurra, endlich kann ich euch mal wieder drücken und so. Also ehrlicherweise finde ich manchmal auch ein bisschen komisch, dass alle Leute denken, Corona sei jetzt vorbei von heute auf morgen. Für meinen Geschmack ist es das nicht, aber Die Schwere der Diskussion muss man sich ja gar nicht geben, aber man merkt natürlich so, wie das Pendel, was in die eine Richtung schwang, jetzt war ich nur Hybrid oder nur Remote, durfte ich nur zu Hause sein und jetzt will ich so das andere Extrem wieder haben. Das ist so die eine Richtung, die ich spüre, aber bei dir lerne ich, naja, wait a minute, es ist schon auch so ein bisschen wie bei den Arbeitnehmenden auch, dass die sagen, ja, wo soll ich denn noch ins Büro kommen, warum soll ich jetzt für zwei Stunden da in den Flieger mich setzen, etc., etc., Also ganz interessant. Und ist es auf der veranstaltenden Seite auch so, dass diejenigen, die Events veranstalten, das, wie du gerade beschrieben hast, sagen, okay, ich habe Kunden über ganz Europa, ich mache das jetzt eher hybrid oder eher nur remote? oder haben die meisten Veranstalter jetzt Gott sei Dank zurück zum alten Schema endlich wieder Räume gefüllt?

Sven Herchenhain: Da gibt es kein klares Ja oder Nein. Warum? Weil jede Veranstaltung ist anders. Wenn ich so eine Veranstaltung bin, jetzt nehmen wir mal das, was jetzt in Erster steht, die OMR, das ist ein Networking, das ist ein Branchentreffen, Familientreffen, da will man hin, da will man sein Bier, da will man das Festival spüren. Also je mehr Festival es ist, umso mehr On-Site, je mehr es Content ist, je mehr es Netflix ist, desto mehr Remote, so kann man das eigentlich sagen. Also wenn es so rein Content ist, fahre ich nicht hin oder will ich vielleicht nicht hin, Aber man kann ja auch über neue Event-Formate nachdenken. Das passiert ja jetzt gerade. Warum soll ich dann das Ganze noch auf drei Tage aufplänen? Warum kann ich nicht sagen, okay, ich mache einen Tag digitale Masterclasses oder zwei Tage und einen Tag Networking vor Ort? Überleg mal, was das bedeutet. Reisekosten, Hallen, Miete. über den grünen Abdruck, Fingerprint müssen wir gar nicht reden, wenn ich weniger unterwegs bin. Also es gibt ja neue spannende Formate, die man dann hochziehen kann. Also ich nenne das immer 1 plus 1 oder 2 plus 2. Zwei Tage Remote, zwei Tage vor Ort. Und wenn man das alles zusammen machen kann, ist das auch ideal. Eines der Hauptprobleme, was die Organisatoren haben, sie glauben tatsächlich, dass eine Hybrid-Veranstaltung eigentlich eine doppelte Veranstaltung ist. Das ist teilweise richtig, aber wenn man das ein bisschen klug aufzieht und sagt, okay, ich habe den Stream. Und ich sorge dafür, dass hier einfach das, was auf der Bühne eh stattfindet, jemand streamt. Das ist, glaube ich, für einen relativ überschaubaren Kostenbetrag, also kommt nicht durch uns, kann man einfach einen Stream produzieren. Das ist relativ einfach. Guck mal, heute hier diese Aufnahme, die wir machen, du hast mir einfach einen Link geschickt und zack, wir sind in einer Podcast-Aufnahme. Bis vor zwei Jahren hast du dich noch getroffen, hast immer gesagt, komm nach Berlin, oder? Oder du bist irgendwo hingefahren. Würdest du jetzt noch irgendjemand sagen, komm nach Berlin? Oder bist du vielleicht eh in Berlin?

Joel Kaczmarek: Ja, es ist ganz interessant. Da hat man nämlich genau auch wieder dieses Beispiel. Ich bin ja so, mittlerweile will ich nur noch Podcasts remote machen, weil ich halt einen Bruchteil der Zeit investieren muss. Also wenn Leute zu uns kommen, dann behandelt man die halt wie Gäste. Man führt sie rum, man gibt ihnen zu trinken, man erzählt eine Geschichte zu den Einrichtungen und so weiter und hinterher quatscht man sich noch fest und so. Und ich finde, also bei uns ist es so, dass Remote eigentlich sich ganz viel davon abbilden lässt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich nach hinten raus Gesprächsqualität verliere. Man hat auch so irgendwie ein Bonding und irgendwie Themen, über die man redet, aber es kostet einen halt vielleicht eine Stunde anstatt irgendwie anderthalb bis zwei. Ja, klar. Trotzdem merke ich, dass ganz viele Gäste immer auf mich zukommen und sagen, oh, ich möchte gerne mal zu euch kommen, können wir das machen, for the feeling, würde ich mich sicherer fühlen und so. Und wir haben halt den großen Schmerz, und das ist ja ganz interessant, vielleicht kannst du da nochmal einen Input sagen, wenn wir über Events reden, die Hybrid oder Remote sind, wie ist es denn um die Technologie der Teilnehmenden gestellt? Weil ich habe ja oft das Problem, ich will Remote-Podcasts machen aus Effizienzgründen, dann haben die aber alle so beschissene Mikros, das heißt, wir haben jetzt mittlerweile echt schon ein eigenes Versandsystem gegründet bei uns quasi. Wir schicken Mikros durch die Republik, damit die Leute gut reden. Wie siehst du es denn auf Events? Da ist man ja eher konsumierend, to be fair. Aber was setzt dich da auch so durch? Also hat man zum Beispiel immer so die dunklen Bildschirme und man sieht die Leute gar nicht. oder siehst du die im Pyjama und die haben trotzdem ein geiles Mikro, whatever. Wie sieht das so aus?

Sven Herchenhain: Meistens sind es ja passive Teilnehmer. Die gucken zu, haben dann über die Webseite oder über die App die Möglichkeit zu interagieren, das heißt an einem Voting teilzunehmen, ihr Feedback rein zu dem Speaker fragen zu stellen. Es ist im Prinzip wie im Saal. Die Leute sitzen da und hören zu und du gibst ihnen idealerweise irgendwie eine Möglichkeit, dass sie sagen, okay, ich schicke das zurück. Auf dem Event, klassisch vor Ort, da ist es die App. Ja, klar, das ist das Ding in der Hosentasche, was auch dann natürlich offline funktioniert und so weiter. Und zu Hause ist es der Desktop. Also ich setze mich jetzt hier nicht hin und gucke so ein Event auf einem kleinen iPhone oder einem anderen Smartphone. Was ich schon mache, ich nehme es mit. Also ich nutze zu Hause dann das Smartphone. Warum soll ich dann sechs Stunden, hast du mal sechs Stunden Netflix oder Amazon Prime gebinged? Ja, danach bewegst du dich ja auch nicht mehr normal. Ja. Also warum soll ich nicht hingehen und sagen, okay, der Vortrag ist spannend, ich muss da nicht zugucken, die Folien kriege ich nachher noch bereitgestellt, das kann ich doch hier beim Gassi gehen, kann ich doch daran teilnehmen. Also da gibt es alles, es gibt nicht mehr dieses nur noch so oder nur noch so. Man muss für seine Veranstaltung als Organisator einfach gucken, was habe ich für ein Publikum? Sind die digital affin oder sind die digital nicht affin? Reden die eh nur über Smartphone? Wenn du jetzt eine Digital-Kompakt-Konferenz machst, das wäre 100% digital affin. Wenn du von einem größeren Konzern eine Mitarbeiterveranstaltung machst und du bist das erste Videotool, das ist weniger digitaler Film, sagen wir es mal so.

Joel Kaczmarek: Ja, ich habe auch gerade gedacht, dass es ganz lustig wäre, wenn ein Zahnärztekongress erstmal jeder so ein Foto machen muss von seinem Gebiss oder so, das fände ich ganz lustig. Aber anyway, verstanden. Also es steht und fällt ein bisschen auch mit dem Konzept und der Zielgruppe dahinter. Und was würdest du denn jetzt sagen, wenn wir jetzt mal über Features reden? Also wenn ich jetzt sage, ich möchte ein Business-Event machen, was State-of-the-Art ist, was muss ich eigentlich meiner Zielgruppe bieten, was die auf technischer Ebene von mir erhalten?

Sven Herchenhain: Auf technischer Ebene, einmal sollte es irgendwie eine App sein. Warum? Also vor Ort. Warum eine App? Das ist relativ einfach. Du hast nur bei einer App eine richtig gute Offline-Fähigkeit. Das hast du bei so einer digitalen Webseite nicht. Und das Hauptfeature ist eigentlich die Push-Notification auf iOS. Weil die kriegst du nur über eine App hin. Und wir haben das auch anders ausprobiert und gesehen, Leute, oder frage an dich, wie viele Webseiten hast du auf deinen Smartphone-Homescreen gelegt? Tatsächlich Webseiten, die nicht Apps sind.

Joel Kaczmarek: Gar keine.

Sven Herchenhain: Genau. Das Herunterladen aus dem App Store ist ein Commitment. Dann gehst du mit deinem Ticket rein und wir haben das gesehen, die Leute sind zu 80% bereit, Push-Nachrichten zu kriegen. Und die Push-Nachricht ist das Key-Feature, das du brauchst. Stell dir mal vor, du würdest hier so einen Messenger, WhatsApp oder was auch immer du benutzt, verwenden und der könnte dir keine Push-Nachrichten schicken. Ja, das heißt, du musst immer reingehen, gucken, gibt es was Neues und so weiter. Und das geht halt auf iOS nicht anders, von daher ist die App das Entscheidende.

Joel Kaczmarek: Okay, ich habe immer nur gedacht, jetzt sagst du vielleicht, ich brauche eine Webseite, wo eine Agenda zu sehen ist und die Speaker-Profile haben oder sowas, aber du sagst, okay, die App ist sozusagen schon hier der Door-Opener, den du brauchst. Weil ich habe mich auch mal gefragt, die lade ich mir dann runter für einen Tag oder vielleicht zwei an so einem Event und muss sie mir dann wieder runter scheuchen oder habe sie da als Karteileich auf meinem Handy mit drin, aber du sagst, nee, das ist wirklich so Die Leute fordern das auch.

Sven Herchenhain: Ja, das wollen die tatsächlich. Warum? Jetzt sind wir wieder bei einem Anfangspunkt. Die wollen ja das Event optimal durchführen für sich. Sie wollen ja das Optimale aus dem Event raus. Sie wollen wissen, es geht in zehn Minuten da vorne los. Und was du natürlich über so eine App super hinkriegst. Hey, guck mal, ich biete jetzt Podcast-Software an und der Joel sucht Podcast-Software. Klassisch ohne App oder ohne Matching in der App würden wir uns gar nicht finden. Wir könnten nebeneinander stehen und ich wüsste gar nicht, dass wir vielleicht zusammenpassen. Es ist immer dieses Glück, dass du sagst, okay, man steht zusammen am selben Stehtisch in der Pause und redet über was und dann hast du mal Glück und triffst jemanden oder halt auch ganz häufig nicht. Einfach Wahrscheinlichkeit sozusagen.

Joel Kaczmarek: Aber trotzdem, Webseite lerne ich auch notwendig. Und was sind dann, egal ob jetzt App oder Webseite, Funktionen, die Leute sich wünschen? Also ich lerne, ich schätze mal sowas wie eine Art Raumplan und eine Agenda, also wo finde ich was? Wahrscheinlich Profile für jeden Speaker, aber was braucht es noch?

Sven Herchenhain: Du hast es jetzt schon fast genannt. Es ist von häufig zu weniger häufig, es geht los mit so einem Newsfeed, so etwas Klassisches, so wie der Event-Newsfeed, so etwas wie ein LinkedIn-Feed für dein Event. Wo einfach hier jetzt kommt das und morgen das und heute das und sowas. Also ganz normaler Newsfeed. Danach kommt die Agenda. Also wenn du eine Konferenz hast, dann ist die Agenda das erste, was im Vordergrund ist. Mit Link auf Speaker, mit Link auf den Stream. Stream natürlich nur, wenn ich jetzt nicht in der App bin, sondern wenn ich remote bin. Weil sonst machst du das Hallennetz kaputt. Wenn alle anfangen auch noch zu streamen. Dann kommen die Aussteller, wo du sagst, okay, da ist die Firma XYZ. Wo finde ich die? Was haben die? Wer gehört dazu? Ja, also wer ist der Stand-Mitarbeiter? Und dann kommst du schon zu den Teilnehmern, zum Networking, also klassisch Chat, Meeting, remote eine Videokonferenz, dass du einfach sagen kannst, okay, ich frage ein Meeting an und dann kommen noch ganz viele Sachen, Hallenplanen natürlich und auch so kleinere Kleinigkeiten, wie zum Beispiel eine Mediathek. Also wenn ich jetzt mir angucke, ich habe eine große Konferenz, nehmen wir mal die Bits und Brezels, wir haben das mal durchgezählt, die haben 180 Programmpunkte in zwei Tagen durchgespielt. 180 Programmpunkte, wenn ich das durch 50 teile, dann habe ich über drei Content-Pieces pro Woche. Das könnte ich natürlich das ganze Jahr darüber hinaus ausspielen. Das ist ein eigener kleiner Fernsehsender. Und du bietest den Teilnehmer an, der muss sich ja nicht entscheiden, der kann ja nur in einen von fünf Bühnen reingehen. Also das sind so die wesentlichen Punkte. Drumherum dann noch ein bisschen eine Push-Nachricht kriegen, ins Kalender hinzufügen. All das, was du so kennst. Es ist kein Hexenwerk, aber all das integriert hinzukriegen, ist schon ein bisschen kompliziert.

Joel Kaczmarek: Oft ist es ja so im Leben, die Leute fragen irgendwie so die abgefahrensten Features ab. Weiß ich nicht, ich will jetzt hier AR-Einblendung, wenn ich mein Handy hochhalte, will ich sehen, welchen Halleneingang ich nehmen muss, um zum Vortrag zu kommen. Und am Ende des Tages, du sagst ja immer so schön diesen schönen Satz, der Nutzer stimmt mit den Füßen ab, werden gefühlt nur drei Kleinigkeiten genutzt. Ist das auch so?

Sven Herchenhain: Ach, wir haben schon so viele Features gebaut. wo wir auch selber geglaubt haben, das funktioniert nicht oder das funktioniert oder funktioniert nicht. Es ist beides passiert. Wir haben auch Vitas gebaut, wo wir gesagt haben, das funktioniert nicht und es ist total eingeschlagen. Wir wissen mittlerweile, wir haben so viele Events gemacht, wir wissen, was funktioniert. Wir bieten auch ganz vieles davon an. Bei einigen Sachen sagen wir aber, die häufigste Frage ist tatsächlich Navigation. Also wie komme ich jetzt dahin? Da sage ich, na guck mal, du bist in einem Stahlgerüstbau. Wie kommt das GPS-Signal durch diesen Stahlgerüstbau und macht deine Location, also du musst einen Hallenplan anbieten, der per GPS trackbar ist oder du machst ein Inhouse-Tracking-System und dann musst du sagen, okay, ich bin jetzt hier, das kriegen wir hin. und dann musst du sagen, okay, die Firma XY ist da hinten. Und dann müssen wir noch Wege einzeichnen in deinen Hallenplan, dass wir ein Routing machen können. Und dann verstehen die Eventorganisatoren, ah, nee, ist nicht so wichtig. Es reicht auch vollkommen zu wissen, der Aussteller ist in Halle 2, da hinten rechts.

Joel Kaczmarek: Hast du so Features, wo du sagst, da hättest du gedacht, das ist totale Scheiße und dann war Raketen oder umgekehrt, wo du dachtest, wow, voll geil, wird jeder haben und es wollte keiner haben?

Sven Herchenhain: Beides, beides. Also wir haben für die Bits und Brezels vor Corona ein Meeting-System entwickelt und das haben wir an die falsche Stelle gehangen. ist nicht benutzt worden im ersten Jahr. Im zweiten Jahr haben wir es an eine andere Stelle gepackt und wir haben 9000 Meetinganfragen in zwei Tagen produziert. Wir standen an dieser Meeting-Area und da war so viel los. 3000 Meetings sind tatsächlich zustande gekommen. Also nur durch die Lage in der App, wie promote ich dieses Feature? Wie gut ist das auffindbar? Und was auch immer gut ist, wo wir jetzt gerade experimentieren, ist, wir gucken bei den Plattformen wie Twitch oder sowas, Wie zeige ich dann, was jetzt gerade live ist? Also jetzt angenommen, du würdest jetzt hier das auf Twitch streamen, ja, dann würden die Leute, oder deine Folge auf Twitch ein Link kriegen, hey, Joel ist live, guck jetzt einfach zu. Also das sind so Features. Einmal hat es nicht funktioniert, weil es an der falschen Stelle gegangen ist. Exakt dasselbe Feature an einer anderen Stelle, eingeschlagen wie eine Granate. Und das kriegst du einfach ein bisschen durch Experimentieren und natürlich dann durch Erfahrung raus. So wie du ja auch weißt, wie ein Podcast funktioniert. Crazy.

Joel Kaczmarek: Wie ist es mit dem Treffen von Menschen, wo du das gerade sagst? Also vor Ort kann ich es mir vorstellen. Ich frage mich immer bei Remote-Konferenzen. Weil, wenn ich auf ein Event gehe, also ich bin so ein Typ, ich gehe gar nicht meistens in die Vorträge rein, weil die kann ich mir auch auf Video angucken oder ich treffe die Leute und die erzählen mir per se im direkten Gespräch manchmal viel interessantere Dinge. Ich gehe ja oft eher hin, die Leute, die ich kenne oder die ich kennenlerne, die vor dem Raum sitzen, sich gerade noch einen Kaffee holen, man kommt ins Gespräch. Wie bildest du sowas digital ab?

Sven Herchenhain: Ja, genau so. Du schaffst einfach Räume. Du sagst jetzt, okay, die Pizzenprezels machen das über ihre Topic Tables als Beispiel. Die haben also jetzt ein Thema zur Mobility. Und dann kannst du hingehen und du kommst an einen physischen Tisch Mobility. Das kannst du remote natürlich machen, indem ich jetzt nicht eine Videokonferenz mache, wo nur Menschen reinkommen, die eingeladen sind, sondern ich mache Videoräume, wo ich einfach dazugehe. Hey, das ist Mobility. Dann sehe ich digital die Avatare von den Menschen, die sitzen da. Und okay, dann gehe ich da rein. Und dann unterhalte ich mich einfach mit. Genauso wie wenn du jetzt einen Thementisch hättest auf einer Konferenz. Die K5 hatte das bei der letzten Konferenz. Das kam total gut an. Wie haben die das genannt? Campfires oder sowas? Ich weiß es gar nicht mehr. Auch nur Themen, da stand Rupert, das war monstervoll. Rupert war sozusagen der Table-Captain, der Chair für diese halbe Stunde und die haben dem zugehört. und wie wir uns jetzt unterhalten, hören dann einfach Leute zu und fragen.

Joel Kaczmarek: So ein bisschen Clubhouse-mäßig oder wie?

Sven Herchenhain: Ja, so ein bisschen tatsächlich, du sagst es. Das ist tatsächlich so ein bisschen Clubhouse-mäßig. Stimmt.

Joel Kaczmarek: Weil ich mich gerade gefragt habe, das ist ja die Schwierigkeit, also wenn du einen echten Raum mit Menschen hast, dann sagst du ja, okay, ich höre halt, was zwei Meter um mich herum ist und stelle mich mal dazu, sag Hallo. Du kannst ja virtuell nicht alle Leute gleichzeitig reden lassen. Und wenn man dann aber sagt, also ich habe zum Beispiel an so etwas wie Wanda gedacht. Wanda ist ja auch so, du hast eine große Front und dann kannst du so Side-Talks machen. Das passiert. Aber cool, spannend, wenn du sagst, genau so Dinge passieren und funktionieren. Da war ich immer noch so ein bisschen skeptisch, ob man das zum Laufen kriegt.

Sven Herchenhain: Ja, also das funktioniert schon richtig gut. Wir haben tatsächlich auch Events, die nur das anbieten. Also so diese Mitarbeiterveranstaltung, wo du sagst, okay, wir haben jetzt hier einen großen Sales-Tag oder sowas. Und dann gibt es einen freien Networking-Bereich, so einen Floating-Bereich, wo du am Anfang dir den Raum aussuchst. Ja, und dann gehst du einfach dahin und sagst, okay, das Thema da, das Thema da oder auch Kaffeeküche.

Joel Kaczmarek: Und sag mal, wenn du mir jetzt erzählst, okay, das und das sind so die Funktionen, eigene App ist eigentlich must, weil irgendwie, hm, und Commitment, wie ist denn das so von den Kosten her? Also, wenn ich jetzt Status Quo mir ein Event bauen möchte, brauche ich diese Funktionen? Also A, wie machst du es auch, wenn ich jetzt sage, ich mache jetzt die Digital-Kompakt-Konferenz, habe ich dann eine Digital-Kompakt-Event-App oder habe ich eine Hello Spaces App, wo es wie in so einer Art Feed sagt, okay, da kann ich die Hello Spaces App öffnen, habe dann da irgendwie oben die bisschen Pretzels, in der Mitte die OMR und unten irgendwie die K5, wie muss ich mir das vorstellen? und was kostet? so ein Spaß?

Sven Herchenhain: Also tatsächlich beides. Du kannst es dir aussuchen. Du nimmst die Hello Spaces App. Da hast du erst mal die Möglichkeit, frei dein Event zu machen. So ein kleines Meetup mit 50 Leuten kostet nichts. Kannst du einfach anlegen. Dauert eine Minute, bei uns ein Event anzulegen. Also keine Minute. Und dann bist du drinnen. Wenn du sagst, okay, ich will jetzt mit Ticketing und ich will Leute reinholen und so weiter. Dann nimmst du einfach unser Standardpaket, da bist du bei 800 Euro im Monat und ungefähr 1 Euro pro weiteren Teilnehmer über 250 hinaus. Und wenn du es individuell haben willst, dann nimmst du das Premium-Paket, da kriegst du dann von uns auch Beratung dazu. Wenn du zum Beispiel deine eigene App haben willst, dann nimmst du dieses Premium-Paket. Das ist aber so ein bisschen, da müssen wir immer reden, weil dann wird es ein bisschen kompliziert, weil du brauchst App-Store-Texte und Das andere. kannst du in einer Minute starten, lädst dir die App runter, testest einfach erstmal. Wie geht das? Wir produzieren gerade 60 Videos, wo alle Features erklärt werden. Es gibt zu jedem ein Erklärvideo und dann benutzt du es einfach. Und wenn es dir gefällt, dann buchst du es und wenn nicht, dann bin ich total offen. Du kannst es auch nur einen Monat buchen. Ich gehe davon aus, du kommst wieder, weil die Vielzahl der Funktionen und wie wir es machen, es ist eigentlich so bestechend einfach, dass du nirgendwo anders hingehen kannst. Hoffe ich.

Joel Kaczmarek: Aber ich würde gerade sagen, also brauche ich nicht nur für den Monat, in dem ich es vielleicht vorbereite und den Monat, in dem ich es durchführe. Also wenn das Event gelaufen ist, brauchst du zehn Monate vielleicht gar nicht.

Sven Herchenhain: Ja, okay. Deine Entscheidung. Ich habe es mir abgewöhnt, die Event-Organisatoren zu Ihnen zu erklären, was sie tun sollen. Ich sage, ich habe folgendes Tool. Das Tool kann alles, was du brauchst für ein Event. Ich sage immer extern Streaming, weil Streaming holst du dir am besten von einem, der es noch besser kann als wir, weil Streaming ist nochmal mit Latenz und sowas nochmal komplizierter. Und Du benutzt es einfach, wie du es willst. Wenn du es das ganze Jahr benutzen willst, benutzt du es das ganze Jahr. Wenn du es einen Monat benutzen willst, benutzt du es einen Monat. Und da bin ich total frei. Also möchte ich gar nicht einschränken, weil wir haben verschiedene Modelle versucht, auch früher. Das hat immer nicht funktioniert. Und jetzt sage ich, okay, Monatsabo ist das, was wir alle kennen, was wir alle wollen. Und du benutzt es so lange, wie du willst.

Joel Kaczmarek: Und mal ganz doof gefragt, ist es teuer? Was ist sonst der Marktvergleich? Welche anderen Anbieter gibt es, die sowas machen? Was für Event-Softwares gibt es? Was kostet sowas sonst?

Sven Herchenhain: Also wir sind eher im unteren Bereich. Die noch drunter sind, die haben keine App in der Regel. Weil App bauen, also du musst dir das so vorstellen, du gibst es bei uns im Backend ein und es ist sofort auf der Webseite und in der iOS und in der Android-App drin. Ja. Natürlich ist es. statt einem Web-System, sind es drei Systeme, die du bauen musst, iOS, Android und Web. Von daher ist es so, kostenmäßig ist natürlich nach oben alles offen. Du kannst dir die mit integrierten, super Teilnehmermanagement mit Hotelbuchung, das findest du jetzt bei uns nicht, ja. kannst du nehmen, aber vom Preisen her ist das, denke ich, absolute Standarddurchschnitt. Ja, also nichts Besonderes.

Joel Kaczmarek: Braucht man eigentlich, wenn ich euch benutzen will, so richtige auch Konzeptionsprofis? Also arbeitest du oft so, dass es eher richtig einen Eventorganisator gibt, jemand, der sowas schon 20 Mal gemacht hat oder machen das Unternehmen auch mal so ganz hemmsärmelig einfach from scratch?

Sven Herchenhain: Also viele Eventteams sind ja so aufgestellt, das ist das Jahr über ein relativ kleines Team, drei bis zehn Leute und die planen sich auf für das Event und die wissen in der Regel, was sie tun. Die haben jetzt natürlich sich heute ausgedacht, sie machen ein Event und dann brauchen sie diese Guidance. Was die halt meistens nicht haben, ihnen fehlt irgendwie die Community. Sie wissen also nicht so recht, Ich gucke mal rechts und links. Die fahren vielleicht auch gar nicht auf andere Events. Ich sage immer, es gibt so zwei, drei Events in Deutschland. Wenn du da hinfährst, dann kommst du zurück und hast so ein ganz anderes Mindset. Du sagst, so kann das auch gehen. Ja, ich sage mal so mit Blitz und Donner arbeiten da schon einige. Die Republika. Du warst ja selber schon auf der Republika und denkst, kommst danach und bist erstmal so von diesem Nicht-Event-Ansatz, ich finde das immer so ein bisschen so künstlerisch fast, was die da machen. Sag ich, okay, das ist ja, das könnte man bei uns so aufmachen. Und so kannst du dann eine Veranstaltung aufpeppen. Also die haben schon eine Idee, wie sie Event machen wollen, aber sie kriegen manchmal nicht genügend oder sie holen sich vielleicht nicht genügend Input. Und das ist auch so ein bisschen, wo wir sagen immer, guck mal da, guck mal da. Also wir teilen dieses Wissen eigentlich.

Joel Kaczmarek: Was ist mit dem Thema Datenschutz eigentlich? Muss man sich da viele Gedanken machen?

Sven Herchenhain: Ob man sich viele Gedanken machen muss, das kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur sagen, dass mit jedem, den ich gesprochen habe, also 98 Prozent fragen, wo liegen die Daten? Das ist eine der ersten Fragen. So, und wir haben uns gedacht, ja, also für mich ist Datenschutz total wichtig und wir haben gesagt, wir legen alles, was geht, nach Deutschland-EU. Das kriegst du auch locker hin, außer du redest jetzt über Streaming hin, das ist dann immer so ein weltweites Thema, aber die Daten nach Deutschland zu legen, beziehungsweise in die EU, ist auch teilweise echt hart. Also jetzt zu sagen, sie liegen nicht bei Google, sie liegen nicht bei Microsoft oder nicht bei Amazon, Das ist Arbeit. Ja, da gibt es leider zu wenige Tools in Deutschland, in der EU, die das so gut können wie die großen. Da muss man sich ja selber bauen. Das haben wir getan. Also Datenschutz ist für uns absolutes Muss, weil ich persönlich finde das auch ganz wichtig. Ich möchte nicht, dass meine Daten überall rumgehen. Und da haben wir große Anstrengungen gemacht. Und da kann ich auch tatsächlich sagen, ja, da macht uns keiner so richtig was vor.

Joel Kaczmarek: Aber auch nochmal einfach gedacht von der Funktion her. Also ich meine, es gab ja gerne mal solche Sachen wie, darf ich Newsletter verschicken ungefragt, darf ich dies, darf ich das, darf ich jenes. Gibt es auf Events irgendwelche Regularien, gerne auch mal wieder irgendwelche EU-Verordnungen, die ich beachten muss, wenn ich mit meinem Publikum, meinen Gästen irgendwie interagieren möchte? Oder ist es eigentlich relativ plain vanilla?

Sven Herchenhain: Das ist eigentlich genau das Gleiche wie beim Newsletter. In der Regel hast du ja die Zustimmung durch den Ticketkauf dir schon eingeholt. Oder Ticketverkauf eingeholt. Dann lässt du das, wenn du in eine App reingehst, sagst du nochmal, okay, ich bestätige das hier und danach, die Erfahrung ist, die Leute wollen das hier haben. Wieder, sie wollen das Event hier optimal nutzen. Sie haben 500 oder 800 oder mehr Geld für ein Ticket ausgegeben, dann wollen die die Information noch haben. Wenn sie sie nachher wieder abbestellen können, wenn sie nachher ihre Daten wieder löschen können, ist das gut. Eigentlich der Idealfall. Du gehst auf eine Konferenz und dann willst du dein Geld möglichst gut investiert wissen.

Joel Kaczmarek: Und jetzt mal von der Zeitachse gedacht. Also wenn ich ein Event machen möchte und weiß, ich brauche irgendwie ein Technologiehelferlein wie euch oder wie irgendjemand anderen, was sagst du, wie sieht die Zeitachse aus? Also auch die Planung, einfach die Zeitplanung. Wann sollte ich so jemanden wie euch mit an Bord nehmen? Mache ich das relativ kurz? Mache ich das sehr früh? Gibt es da irgendwie so typische Abläufe? Was sagt die Erfahrung?

Sven Herchenhain: Die Erfahrung ist in der Regel so, es geht nach der Konferenz los, dann machen sie den ersten Ticketverkauf. Da sage ich, macht das auf eurem Ticketanbieter, da seid ihr richtig, welchen ihr auch immer habt. Manchmal haben die am letzten Veranstaltungstag schon das Early-Bird-Ticket für nächstes Jahr. Gilt nur heute 25 Prozent oder sowas. Sollen die da machen. Es geht dann irgendwann los, so ein halbes Jahr bei so einer Event-Veranstaltung, dann wird es meistens konkret, was wollen wir wie machen? Dann hast du die Halle dir mal angeguckt und dann bist du am überlegen, was kann ich denn im nächsten halben Jahr machen? Also wie sieht es dann, muss man ja leider darüber nachdenken, wie sieht denn das aus im halben Jahr? Im Moment ist es Kaffeesatz lesen. Weißt du, was im November geht? Ich weiß es leider nicht. Wir kriegen auf der einen Seite gesagt, es gibt hier wieder Varianten und Herbstvarianten. Keine Ahnung. Aber man muss anfangen zu planen. Vollkommen richtig. Und dann kommen die Leute zu uns und sagen, okay, ich möchte dann eine Veranstaltung machen. Und das ist ja genau das, wo wir hingehen. Für mich, ich habe gesagt, es muss zukünftig egal sein, ob du On-Site, Remote oder Hybrid bist. Wenn du Hello Spaces nutzt, ist es total egal. Dann kannst du mit einem, noch nicht mal einen Klick, du musst noch nicht mal klicken, weil es alles da ist. Du wählst nur das Tool, was du haben willst. Der Teilnehmer wählt nur die App oder die Webseite, besser gesagt. Und dann bist du da. So, und zum Ablauf, also du musst anfangen, so sechs, acht Wochen Inhalte einzuflegen. Das dauert halt einfach. Du kannst zwar bei uns super schnell ein Event anlegen, aber wenn du jetzt 100 Aussteller einpflegen willst, das funktioniert zwar auch beim Selbstservice bei uns, Aber es dauert. Oder 100 Speaker-Videos, Bilder hochladen, dauert. Oder besorgen erstmal. In der Regel geht es, für uns die heiße Phase ist so zwei Wochen vor dem Event. Dann machen wir einen Soft-Launch und gucken, okay, ist das alles in der App, es funktioniert alles. Und in der Woche vor dem Event versenden dann die Event-Veranstalter die Einladung auf die App. Dann haben die schon Leute auf der App in der Woche vorher. Und dann, und das darf man immer nicht bei einer Event-App vergessen, stell dir vor, du musst eine App betreiben, die eine Mischung zwischen LinkedIn, WhatsApp, Kalender, YouTube und was haben wir noch? Noch Netflix ist, ja, und Streaming. Und das muss alles gleichzeitig am Montagmorgen um 9 Uhr funktionieren. Das ist das eigentlich komplizierte. Also eine Woche vorher, um die Frage umzumachen, erste E-Mail, 80 Prozent kommt am Tag vorher bei der Anreise.

Joel Kaczmarek: Okay, ich meine, weil du ja auch sagst, ihr seid die All-in-One-Plattform, ein bisschen was muss man sich schon noch dran flanschen. Also Ticketing hätte ich dich auch noch irgendwie ein, zwei Sätze zu gefragt. Da sagst du Ticketing und irgendwie Streaming hältst du dich von raus. Habt ihr trotzdem da irgendwie Netzwerk, dass wenn ich mit jemandem wie euch arbeite, man es trotzdem gut angebunden kriegt? Weil mich würde es ja sonst nerven, wenn ich jetzt irgendwie gucken müsste, okay, wer ist jetzt hier Videoguru für irgendwie Livestreaming? Da kriegst du einen Knoten im Kopf. Ticketing geht, glaube ich, noch.

Sven Herchenhain: Ja, Ticketing halten wir uns, ich sage mal, noch raus. Ich kenne zufällig den Chef von Hello Spaces. Mal gucken. Ich habe nichts gesagt. Streaming, ja, in der Regel hast du ein Bühnenteam. Das sind meistens auch, die können auch Streaming oder die haben einen Streaming-Partner. Wenn du das nicht hast als Event-Organisator, sprich uns einfach an. Wir kennen in ganz Deutschland wunderbare Streamer, die sich auch auskennen. Auch da wieder, es hört sich manchmal so ein bisschen doof an, aber die auch wissen, was passiert, wenn der Stream ausfällt. Das haben wir alle schon erlebt jetzt hier. Wenn du dann 5000 Leute in deinem Stream hast, das ist nicht mal eben gemacht und dann musst du jemanden haben, der sich richtig mit auskennt. Also nutzt deinen Dein Bühnentechniker-Team, weil die müssen sich auch irgendwie um die Kameras kümmern. Und Streaming können wir auch sehr gute Partner nennen. Einfach mich hier auf LinkedIn anhauen.

Joel Kaczmarek: Na gut, also lieber Sven, ich bin ja mal gespannt, was sich so in Sachen Events noch tut. Ich fand das als Ausblick echt mal ganz interessant, was sich so formatseitig tut, was man mittlerweile an Funktionen bringen muss. Ich hoffe, die genannten Hörerinnen und Hörer sehen mir auch ein bisschen nach, wenn wir dich heute mal ein bisschen werblicher werden lassen oder erlaubt haben. Aber wir fühlen uns ja irgendwie auch verbunden, nachdem wir ja schon so viele Jahre miteinander arbeiten und irgendwie eigene App und Events und, und, und. Also von daher, lieben Dank dir. Ich drücke natürlich fest die Daumen und bin gespannt, was sich tut, sowohl bei euch als Company, als auch in Sachen Events. Also vielen Dank und bleibt gesund.

Sven Herchenhain: Danke, du auch. Ciao.

Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.

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