Corporate Audio 1: Wann und wie Podcasts für Unternehmen sinnvoll sind

18. Oktober 2022, mit Joel Kaczmarek

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Intro: Digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digital Compact und heute reden wir eigentlich mal über mein Brot-und-Butter-Thema, nämlich Corporate Audio bzw. Firmenpodcasts. Vielleicht reden wir mal ein Stück weit darüber, was der Unterschied ist. Das wird, glaube ich, nicht ausbleiben. Und ich schicke schon mal vorweg, heute werde ich, glaube ich, noch weniger objektiv und neutral sein, als ich das ohnehin schon bin. Weil mit dem lieben Max Conrad von Hype1000, so heißt die Firma, beziehungsweise Hypecast, so heißt eines ihrer prominentesten Tools, habe ich eine Geschäftsbeziehung. Ich bin nämlich bei ihm investiert in seiner Butze, aber das spricht ja, glaube ich, im Zweifelsfall für ihn. Und wer mich kennt, weiß, dass Max sich trotzdem auf viele heiße Fragen eingestellt darf, denn leider, leider zu seinen Lasten kenne ich mich mit dem Thema ganz gut aus, was er beschäftigt. Und genau, heute wollen wir aber mal lernen von ihm, was eigentlich Corporate Audio genau ist, für wen das wann sinnvoll ist und welche Vorteile man sich davon versprechen darf. Was gibt es eigentlich so für Bausteine, wenn ich selber anfangen möchte, als Unternehmen im Audiobereich Schritte zu unternehmen? Und dann, wenn wir nach hinten raus natürlich auch nochmal drüber reden, alles klar, soll ich das jetzt eigentlich selber machen? Gibt es da Anbieter für? Wie läuft denn das eigentlich? Wenn das ganze schlimm kommt, müssen wir uns vielleicht vertragen, dann machen wir einen Mehrteiler draus, aber ich glaube, mit Max geht das ganz flüssig. So, und that being said, mein Lieber, hello, schön, dass du da bist. Moin, Max.

Maximilian Conrad: Ja, hi Joel, freut mich, dass ich da sein darf. und ja, es ist schön über das Thema Audio zu reden, vor allen Dingen mit auf der anderen Seite auch einem Experten, das macht auf jeden Fall schon mal viel Freude im Vorfeld. und ja, ich blicke mit großer Begeisterung auf diese Folge.

Joel Kaczmarek: Sehr gut, fangen wir mal ganz kurz mit dir an, erzähl mal ganz kurz, was machst du eigentlich, was hast du für ein Background, was ist Hype1000, was bringt ihr so an den Start?

Maximilian Conrad: Sehr gerne. Also ich bin Max, ich bin der CEO von Hype1000 Corporate Audio Startup. Ich habe die Firma Anfang letzten Jahres mit meinem besten Freund Simon gegründet, der bei uns CTO ist. Wir sind mittlerweile ein Team von sechs Leuten im Kern und haben dann natürlich noch ein paar Partner und Freunde, Friends und Family, wie man so schön sagt. Ich komme eigentlich aus dem Bereich Marketing, E-Commerce, habe für viele große Unternehmen gearbeitet und dann irgendwann bei meiner letzten Station ging es darum, kannst du auch für uns einen internen Podcast machen, weil ich das immer so hobbymäßig gemacht habe. Haben dann diesen Podcast gemacht, haben festgestellt, sehr gutes Produkt, wird aber irgendwie nicht gehört, weil wir echte Herausforderungen hatten in der Organisation, das Produkt, den Content an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bringen in einem geschlossenen Kontext. Und da war eigentlich so eine große Diskrepanz, haben festgestellt, okay, irgendwie gibt es auch nichts auf dem Markt, was das Problem löst, wie ich eigentlich in einem gesicherten Raum Audio-Inhalte an meine Organisation verteilen kann und die gleichzeitig eine gute User. Experience haben. Da ich nichts gefunden habe, habe ich gesagt, dann kann man es ja gleich selber machen. Habe mir den Simon geschnappt, wir haben das Produkt entwickelt, hatten zwischendurch mit ein paar anderen Unternehmen gesprochen, die eigentlich die gleiche Herausforderung haben, die immer irgendwelche halbgaren Workarounds entwickeln. und so ist dann eben Hype1000 als Firma entstanden, Hypecast das Produkt entstanden und natürlich über die letzten anderthalb Jahre ist noch viel dazugekommen von Recording-Tools, kuratierten Inhalten, jetzt kommt noch was dazu wie textbasiertes Audio-Editing, Social Audio ist in der Mache und noch ein ganzer Blumenstrauß an Dingen, die Audio im Unternehmen einfach und sicher möglich machen.

Joel Kaczmarek: Okay, eventuell, wenn wir nachher über Anbieter reden und was soll ich selber machen, was soll ich rausgeben, können wir nochmal detaillierter darüber sprechen, was ihr macht, ist ja hier keine reine Werbeveranstaltung, aber eine Sache noch, bei eurem Namen denke ich ja irgendwie immer, wie kamt ihr eigentlich auf den, hab ich dich noch nie gefragt, weil eigentlich ist ja Hype für mich was Negatives, also entweder hat man Größenwahn oder Hype ist immer so, es geht schnell wieder weg, wie kamt ihr darauf?

Maximilian Conrad: Also ich habe irgendwann mal angefangen, noch bevor wir wirklich mit der Software-Solution angefangen sind, ich habe so ein paar Podcasts für Unternehmen produziert und irgendwann war es halt so, dass ich das nicht mehr als Max Conrad machen wollte und konnte, sondern irgendwie einen Firmennamen brauchte, da musste schnell was her und irgendwie waberte immer so, dass dieser Name Hype1000 für irgendwie ein Produkt im Kopf rum, da habe ich gesagt, ist egal, weil der Name steht ja nirgends wo drauf, nehmen wir den erstmal. Und dann hat es irgendwann angefangen, dass wirklich Leute immer danach fragen und irgendwann haben wir gesagt, komm, machen wir es uns zum Trademark, behalten den Namen. Der hat eigentlich gar keine Bedeutung, aber ist super catchy, den vergisst keiner und es ist immer irgendwie ein Einstieg und Leute haben immer das Bedürfnis zu sagen, ey, mit dem muss ich mal sprechen, weil und wenn es nur darum geht herauszufinden, wofür steht der Name eigentlich, so doof es klingt.

Joel Kaczmarek: Einer meiner früheren Investoren, der hatte mal eine Putzfrau, die hatte die URL putzfrau2000.de, ich glaube, das hat auch ganz gut gefunzt, ne?

Maximilian Conrad: Ja, Simon hatte vor kurzem auch gesagt, weil er auch gefragt wurde, warum denn Hype1000, weil er gesagt hat, Hype 24 klingt halt einfach nicht gut.

Joel Kaczmarek: Aber alles klar, mal reingestartet. Vielleicht fangen wir mit den ganzen Basics an, vielleicht mal eine Unterscheidung. Firmenpodcasts sind ja so in aller Munde und charmanterweise habe ich, by the way, die URL firmenpodcast.de, wenn ich mal was machen werde. Aber du redest ja immer von Corporate Audio. Was ist denn für dich der Unterschied zwischen einem Firmenpodcast und Corporate Audio?

Maximilian Conrad: Wenn wir über Firmen-Podcasts reden oder Corporate-Podcasts, da würde ich immer in drei Bereiche unterschreiben. B2C, B2B, B2E. Also richtig meinen Podcast als Company an die Endverbraucher. Das, was wir so kennen, was so jetzt von A nach B, was FreeNow gemacht hat oder dieses Hypnopolis von BMW. Also da ist es wirklich Consumer-Facing. Das ist so der B2C-Bereich. B2B ist alles da, wo ich HubSpot mache, das zum Beispiel. Und ich würde jetzt auch sagen Digital Kompakt ist auch tendenziell eher ein B2B-Produkt, wo ich eben als Unternehmen einen Podcast mache, um andere Geschäftspartner irgendwie mit meinen Infos zu versorgen, die schlauer zu machen, die sagen, hey, dadurch lerne ich was. Und der B2E-Bereich ist alles das, was Richtung intern geht, also Business to Employee. Das ist auf der Podcast-Seite und dann das Medium, wenn man es runterbrechen will, ein klassisches MP3-File, was irgendwo distribuiert wird. Corporate Audio sehen wir dann nochmal eine Ebene drüber, wo wir sagen, alles, was du im Unternehmen über das Medium Audio machen kannst und das fängt dann eben an bei einem Podcast in Richtung Employees oder auch eben die anderen Bereiche, die ich besprochen habe. Da fallen dann aber auch Sachen rein wie Recording Tools, Text-to-Speech-Solutions, die da reinfallen. Also ich will vielleicht einen News-Podcast machen mit einer artifiziellen Stimme. Da fällt auch das Thema Social Audio rein, Social Audio Webinar. wem es noch in Erinnerung ist, Clubhouse. Die Älteren werden sich erinnern. Also auch das in einem Firmenkontext sinnvoll einzusetzen, wo ich kleine Diskussionsgruppen schaffen kann, das fällt dann alles unter dem Bereich Corporate Audio bei uns. Also das ist nochmal ein weiteres Feld als der reine Podcast. Das ist natürlich immer ein sehr gutes Einstiegsthema und das ist natürlich auch das Thema, wo gerade die meisten Leute den Fokus drauf haben, weil sie sagen, hey, das ist für mich halt gerade was Neues, wo ich einsteigen möchte, aber der Blumenstrauß ist deutlich größer.

Joel Kaczmarek: Und was ist so deine Beobachtung? Ist es denn eigentlich ein Blumenstrauß, wo sich jede Blume so richtig ordentlich voneinander separieren lässt? Weil theoretisch ist ja manchmal so, du kannst ja unter Umständen einen Podcast für deine Belegschaft machen, aber er ist auch tauglich für nach draußen, sodass du vielleicht sogar Best of Both hast, weil Content Repurposing ist ja auch ein großes Thema, also dass ich vielleicht einen internen Podcast habe, wovon ich Ausschnitt auch nachvollziehe. Oder wo ich Zitate nutze auf Social-Teile, wo ich mit Bildern noch irgendwie arbeite und und und. Also das Ziel ist ja mittlerweile, dass ich ein Audio-Piece mache oder ein Content-Piece besser gesagt und das in möglichst vielen Stellen verwerte. Und wie ist es denn bei dir? Ist es wirklich so, dass du die Beobachtung hast, alles klar, da kommt eine Firma auf mich zu, die macht irgendwie Audio, es ist separiert und es ist sehr klar straight oder machen die auch in der Regel eher so ein Bouquet-Denken?

Maximilian Conrad: Also in der idealen Welt hast du ein Portfolio, wo ich alles mit updaten kann und wo ich das repurposen kann. Also deswegen dann auch Funktionalitäten, die im nächsten Jahr kommen, dass ich eben auch sagen kann, hey, den folgenden Podcast, der ist vielleicht so spannend, den nutze ich für intern sowie für extern. Vielleicht, was der größte Unterschied ist, wo man dann wirklich auch Kunden sagen muss, überlegt euch das ganz genau, was ihr da vorhabt, weil Unternehmen fangen gerne mal an und sagen, ich möchte gerne einen Podcast machen, der soll eigentlich an meine B2B-Partner gehen und den will ich aber öffentlich verfügbar machen, weil ich eigentlich auch damit meine Kunden erreichen will. Und ab dem Zeitpunkt, wenn ich sage, know your audience, dann wird es halt schwierig, weil ich muss dann das Level an Informationen natürlich irgendwie so gestalten, dass der Endverbraucher das Thema versteht, das meistens dann zur Folge hat, dass meine guten Geschäftspartner, die im Zweifel mein Content hören sollen, nichts Neues lernen. Wenn ich aber zu spezifisch für B2B-Partner werde, versteht es der Endverbraucher nicht mehr. Also würde ich da eher sagen, überleg dir, wie du die Dinge vielleicht sinnvoll einsetzt und im B2B-Bereich vielleicht Dinge tust, die deinen Partnern einen Mehrwert bringen. und da geht es dann vielleicht auch in die Richtung, dass ich sage, das mache ich gar nicht mehr im öffentlichen Raum, sondern in einem geschlossenen Umfeld, wo ich sage, hey, meine Top-Kunden kriegen einen Roadmap-Podcast, wo ich denen schon ein halbes Jahr vorher erzähle, was steht in dem nächsten halben Jahr an. Das will ich natürlich nicht im öffentlichen Raum machen, damit nicht direkt gleich meine Mitbewerber auch wissen, was an Produkten gelauncht wird und für die Endverbraucher ist es halt wenig sinnvoll. Also auch da ist es immer wichtig und da ist dann halt wieder der Punkt, an frühphasigen Stellen sich Experten ins Haus zu holen, die sich mit Content auskennen, um zu wissen, welche Zielgruppe braucht halt welchen Inhalt. Also es muss nicht getrennt voneinander sein, aber an den richtigen Stellen sollte man sich zumindest mal die Gedanken gemacht haben, wen erreiche ich eigentlich mit meiner Botschaft? und das ist vielleicht das, was ich heute am meisten sehe, dass das noch verhältnismäßig wenig passiert, weil man irgendwie sich alle auf das Thema B2C stürzen und vielleicht die Hälfte, und das ist vielleicht noch freundlich formuliert, eigentlich der Öffentlichkeit gar nicht so viel mitzugeben haben. Wo aber dann Mitarbeiter und Businesspartner wirklich nach Informationen lächeln, die aber nicht bekommen, weil es halt für Unternehmen oft irgendwie so ein bisschen unsexy und steif wirkt, wenn ich da in die Richtung was mache.

Joel Kaczmarek: Okay, aber schon mal erstes gutes Learning, also wenn ich mich mit Audioformaten auseinandersetze als Unternehmen, sollte ich mir ganz klar überlegen, wer ist meine Zielgruppe und was ist quasi deren Bedürfnis und nicht der Meinung sein, ich mache ein Audioprodukt und one size fits all, wie der Amerikaner immer sagt. Vielleicht können du und ich ja auch mal dazu übergehen, dass wir mal so ein paar Use Cases beispielhaft aufklären. machen, weil nicht jeder ist ja so audiophil wie du und ich und hat sofort irgendwie fünf Formate im Kopf und eins hast du jetzt schon genannt, also zum Beispiel eine Produktroadmap in Audioform an Top-Kunden rausgeben. Kann ja mal ein weiteres bringen, was ich so in der Recherche mal hatte und dann packst du auch noch mal ein, zwei drauf. Ich hatte zum Beispiel mal ein Gespräch mit einem Weinhändler, also das ist ein Unternehmen, was mehrere Standorte für Läden für Wein hat und ich hatte mit einem der Lokalhändler da sozusagen zu tun, der einen Markt leitet in einer Stadt. Und er sagte mir, naja, es ist zum Beispiel so bei uns, wir kriegen halt jede Woche irgendwie 20, 30 neue Weine rein, haben insgesamt ein Portfolio von vielleicht 200 bis 350 oder so. Und zu jedem Wein musst du halt was wissen, damit, wenn du den verkaufen willst, du den halt den Kunden gut erklären kannst. So, und wenn ich jetzt einen neuen Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin anstelle, dann muss ich also erst mal zwei Stunden investieren, bis ich dem hier 100 Weine erklärt habe oder ihr. Und wenn ich bei Wein Nummer 100 angekommen bin, hat er die ersten 20 schon wieder vergessen. Und dann haben wir noch das Problem, dass wir irgendwie oft Themen haben, wie die Kasse muss neu eingestellt werden oder es gibt ein Angebot, wo man irgendwie ein bestimmtes Ziel hat, was erklärt werden soll aus der Zentrale. Also Gedanke da war, du hast eine starke Zentrale und Outliers und da ein Produkt, was erklärungsbedürftig ist. Und da war dann so eine Frage, naja, könnte das nicht sehr interessant sein, wenn man einfach jeden Wein einmal per Audio-Podcast quasi fünf Minuten erklärt und der geneigte Mitarbeitende kann sich dann, während er irgendwie das Lager aufräumt, hinten nochmal anhören, welcher Wein was eigentlich kann, um seine Skills wieder zu trainieren. gibt, wo man verändert. Das fand ich so ein Beispiel, wo ich dachte, okay, krass cool, ist ja total plakativ, macht total Sinn. Und jetzt gib du da nochmal eins. Was hast du noch für andere Beispiele für einen Audio-Podcast?

Maximilian Conrad: Also das kann man noch erweitern, weil da bist du im Bereich Franchise-Partner. Also da, wo ich immer schon eine gewisse Barriere habe, vielleicht zwischen Headquarter und den Vertriebspartnern, lässt sich weiterführen im Retail-Bereich. Also absolut. Man kann das weiterführen. Also es geht darum, als wirklich wichtigstes Ding, da gibt es tausend Studien zu, zum Thema Employee Engagement, CEO-Updates. Also Mitarbeiter in Organisationen wollen hören von ihrer Geschäftsführung, vom C-Level, was passiert eigentlich in meinem Unternehmen, warum bin ich eigentlich hier. Die fühlen sich oft nicht abgeholt, die fragen sich oft, was wird denn da so in Anführungsstrichen im stillen Kämmerlein besprochen, was so die nächsten Monate angeht und da einfach zu sagen, ich gebe jede Woche, jeden Monat, was auch immer. 10 Minuten, 15 Minuten Update direkt von ganz oben an die gesamte Organisation, ohne dass ich immer ein All Hands machen muss oder irgendwie eine große Town Hall, wo alle irgendwie sitzen müssen und sagen kann, hey, das sind die Themen, die mir gerade wichtig sind. Das auf einer persönlichen, authentischen Ebene ist ein Ding, was sofort einen Benefit bringt, wo sofort deine Botschaften bei den Leuten ankommen, weil irgendwie musst du halt durch dieses ganze Neues, was in E-Mails und so weiter produziert wird, durchkommen. Also das ist so super basic, was man machen kann. Ein anderer Bereich ist Vertriebsorganisation. Ich habe einen Außendienst als Organisation und da gibt es auch Statistiken zu, ungefähr die Hälfte, vielleicht ein bisschen weniger, ihrer Zeit im Auto verbringen, um von Kunde A zu Kunde B zu fahren. Was macht der Vertriebsinnendienst? Ballert die mit E-Mails zu oder lädt die zu irgendwelchen Teams-Konferenzen ein? Jetzt sitzen die aber im Auto und haben eigentlich keine Zeit dafür. Warum nicht per Podcast, wo sie die Audiospur haben, wo sie wirklich hören können, hey, das sind die neuen Promoaktionen, das sind die neuen Produkte, wo die Produktmanager durchgeben können, das ist gerade irgendwie neu und hot, das wird gerade lanciert, die Aktivitäten sind wichtig, ein riesen Potenzial da drin und da sehen wir auch den Bedarf bei Kunden, dass die mit denen Fragestellungen auf uns zukommen. Und dann kann ich noch weitergehen in den Bereich Work-Life-Balance, also sag ich mal in Themen reinzugehen, Kurzmeditation, angeleitete Atemübungen, also für Leute, die vielleicht vor großen Präsentationen irgendwie nervös werden, Panik schieben, zu sagen, hey, hier haben wir was für dich zusammengestellt, wie du kurz kleine Meditationsübungen machen kannst, um dich auf so einen Termin vorzubereiten, um dann nicht nervös zu werden. Oder ich habe einen gestressten Tag, habe noch irgendwie eine Viertelstunde, wo ich nach Hause fahre, dort Inhalte zur Verfügung stellen, um zu sagen, hey, wie komme ich eigentlich wieder runter sozusagen. Da gibt es tausend Anwendungsfälle und davon, wie gesagt, nur mal vielleicht so drei Beispiele.

Joel Kaczmarek: Er war total legal im Beispiel. Das letzte finde ich ja spannend. Und bei Sales kann ich noch eine echt lustige Ergänzung machen. Ich habe ein befreundetes Unternehmen, die sind im Versicherungsbereich aktiv, haben genau diesen Fall, den du sagst, dass die Vertriebler teilweise mit dem Auto unterwegs sind draußen. Und dann entstand intern eine sehr Hands-on-Initiative, die ist so bekloppt, dass ich sie schon wieder genial finde. Da hat ein Mitarbeiter angefangen, Sales-Updates, wie du sie gerade beschreibst, als Anrufbeantworter aufzusetzen. Weil er halt zu dem Schluss kam, dass wenn die halt dauernd im Auto sind, haben die auch teilweise schlechten Datenempfang, dass du dir halt irgendwie keine Videos oder sowas angucken kannst. Dann konnten die Vertriebler aber anrufen aus dem Auto raus und haben den Anrufbeantworter abgehört, was der diesmal wieder für Updates hat. Und ich finde das ja manchmal wirklich witzig, was dann die Leute für Workouts haben.

Maximilian Conrad: Das ist gar nicht untypisch. Also wir haben auch einen Kunden, die machen das in England genau auch so. Aber das ist ja irgendwie, wenn man sich in einer Zeit 2022 überlegt, dann ist das so ein bisschen das Ding, wo man sagt, also das geht doch auch irgendwie schöner, charmanter. Und du hast gerade das Thema Datenvolumen angesprochen. Großer Vorteil von Audio versus Video, du brauchst ungefähr 25% an Ressourcen, um ein Audio-Content zu kreieren versus Video-Content. Also auch da, wer ein bisschen nachhaltiger kommunizieren will und es verfügbar machen will, überall da, wo vielleicht die Verbindungen mal schlechter sind und in Deutschland kennen wir das Problem alle, dass Internet und mobile Daten nicht immer flächendeckend verfügbar sind, ist das natürlich perfekt.

Joel Kaczmarek: Und lass uns doch nochmal ein Stück weit auch auf Ziele davon typischerweise eingehen. Also die Use Cases, die wir jetzt hatten, die waren ja alle so ein bisschen innen gerichtet. Die meisten Leute, die auf mich zukommen, sich mit dem Thema Audio als Unternehmen auseinandersetzen, denken irgendwie immer in extern. Also die wollen irgendwie mal einen Podcast machen und sagen, dann haben wir irgendwelche Beispiele im Kopf. Weiß ich nicht, wie Dunkin' Donuts was zu Food macht in den USA oder wie Trade Republic den Aktienpodcast macht als Daily oder dies oder das oder jenes. Wie viel Prozent deiner Anfragen sind denn nach innen gerichtet für interne Kommunikation und wie viel nach außen?

Maximilian Conrad: Also dadurch, dass wir uns natürlich stark in dem Bereich der internen Kommunikation und wie gesagt, das ist dann immer intern heißt in einem geschlossenen Kontext B2B, B2E, kommt da der Großteil der Anfragen her, weil wir tendenziell auch sagen, wenn du extern gerichtete Sachen machen willst… Da gibt es andere Partner, mit denen du das sinnvollerweise eher tun kannst. Da helfen wir dann bei der Vermittlung, weil wir die auch alle kennen, haben aber auch schon den einen oder anderen Podcast mal für Kunden gemacht, richtig und extern. Wir haben einen Kunden, da haben wir so den erfolgreichsten Landwirtschaftspodcast Deutschlands entwickelt. Das ist ein Landmaschinenhersteller und die haben das halt gerichtet an Landwirte, weil die sitzen halt auch die ganze Zeit auf dem Trecker und machen dann ihre Ernte und hören dann da neue Informationen. irgendwie den ganzen Tag was von deinen Produkten erzählen, weil das will keiner hören. Also es gibt auch große Influencer im Landwirtschaftsbereich und die haben die sich dann mit rangeholt und gesagt, wir sprechen über Themen, die uns beschäftigen. Ja, Erbfolge auf dem Hof, Erntegeschichten und all möglichen Sachen. Und das ist sehr erfolgreich, weil sie halt irgendwie verstanden haben, ich positioniere mich an der Stelle als jemand, der die Audience versteht. Ein Fall. Und da ging es wirklich im Vorfeld darum, wen willst du erreichen, was wollen die Leute hören? Und dann machst du dafür Content, nicht andersrum und machst dir ein reines Werbeformat. Anderes Beispiel, wir haben eine große Anwaltskanzlei, die sich spezialisiert in einem Bereich auf das Thema Kartellrecht und haben sozusagen den ersten deutschen Kartellrechts-Podcast aufgesetzt und da war auch ganz klar, die Zielgruppe in Deutschland ist nicht größer als 2000 Leute. Die haben heute 1500 Hörer, das heißt, die decken damit ungefähr 75% des Gesamtmarktes ab und werden zusätzlich noch als ergänztes Lehrmaterial an Hochschulen für Juristen angeboten und haben sich so in die Nische positionieren, aber für die ist auch klar, wenn im Jahr ein oder zwei Kunden, Wenn Kunden aus so einem Podcast entstehen, weil sie merken, da ist wirklich Kompetenz da, ist das für die ein extrem lukratives Geschäft. Und da ist es auch wieder wichtig, ich brauche nicht die große Zielgruppe, ich brauche die richtige Zielgruppe und ich brauche die richtige Botschaft dafür. Und wenn wir mit Kunden da arbeiten, ist das auch das Erste, was wir den Leuten sagen, warum machst du das, für wen machst du das und was wollen die Leute denn wirklich auch hören. Und nur so kannst du vorangehen. und deswegen sind, wie gesagt, tendenziell die Anfragen, die dann in Richtung gehen, wir wollen hier mal was machen, weil wir auch öffentlich sein wollen, ist nicht unbedingt unsere Expertise und da gibt es andere Leute, die einem dabei helfen können und hoffentlich stellen die die gleichen Fragen.

Joel Kaczmarek: Also ich meine, ich kann auch mal zwei Beispiele einwerfen. Wir produzieren ja auch Podcasts für Externe, wir nennen das immer Podcasting as a Service und wir haben einerseits den Podcast der Bundeswehr gemacht, das war auch irgendwie ganz entertainy, die sich dann hingesetzt haben und haben gesagt, sie setzen da mal Militärexperten hin und lassen die mit anderen Militärexperten reden und machen so eigentlich mal visibel, was denn in der Bundeswehr so passiert. Und eigentlich war es gedacht als interner Podcast für die Soldaten und teilweise auch für diejenigen, die in Reserve sind. Aber es stellte sich als irgendwie so entertainy raus, dass auch viele andere zugehört haben. Also das ist mal so ein Beispiel, wo eigentlich die Zielgruppe wie B2E gedacht war, wie du es meintest, und dann aber B2C sogar auch verfing und ein Recruiting-Element werden konnte. Oder, was ich auch mal charmant finde, wenn man so ein bisschen um die Ecke denkt, wir haben mit Jonos, dem großen Hosting-Anbieter, der zu 1&1 gehört, haben wir einen Formel-1-Podcast gemacht. und das war ganz witzig, weil die uns eigentlich angesprochen hatten, am Anfang gesagt haben, naja, wir würden gerne irgendwie Techies erreichen, so digitale Entscheider, wie würdet ihr das denn machen? Und dann haben wir so zwei, drei Schleifen gedreht über irgendwelche Tech-Formate und welche CTOs wir ranholen könnten. und irgendwann kam der. Die selber um die Ecke, was ich cool fand, weil ich habe es mich gar nicht getraut vorzuschlagen und kam auch gar nicht so auf die Idee und meinte, naja, du, sag mal, wir sponsern hier das HSF1-Team, wollen wir nicht einen Formel-1-Podcast machen? Wer sich irgendwie als CTO interessiert für Technologie, könnten wir uns vorstellen, da ist auch Tech-Interesse da im Sinne Richtung Motorsport. So, und zack, das Ding gemacht. Das Einzige, und da können wir später noch drüber reden, Vermarktung ist, glaube ich, noch ein sehr, sehr wichtiges Thema, über das wir dann definitiv noch sprechen sollten. Da mache ich mir mal ein Eselsohr rein. Aber vielleicht nochmal von der Zielsetzung her gesprochen, weil der Klassiker ist ja glaube ich, was du gerade meintest, Thought Leadership ist ein wichtiges Thema, also aufzubauen, dass man selbst wahrgenommen wird als Kompetenzträger oder Trägerin. Dann natürlich auch so Awareness der Marke, dass man die Marke kennt. und das andere Thema ist ja auch immer Sales und Leads. So und was ist denn so dein Feeling? Du hast ja jetzt gerade einen Case aufgemacht, der sehr speziell war, nämlich kleine Zielgruppe mit hohem Umsatz pro Kunde, wenn er denn passiert, sodass sich das da rechnet. Würdest du insgesamt sagen, dass Audio ein gutes Tool ist, um irgendwie Leads zu generieren, um Sales zu machen und da an Kunden zu kommen?

Maximilian Conrad: Das ist ein echt schwieriges Thema. Da schlagen so zwei Herzen in meiner Brust, weil ich glaube, das ist möglich. Ich glaube, es passiert heute aber noch nicht. Und das hat zwei Elemente, weil, nehmen wir nochmal das Beispiel, was du vorhin erwähnt hast, zu dem Thema Fachpodcast zum Thema Wein. Jetzt kann ich ja, wenn ich heute so einen Podcast mache und sage, den mache ich für die Öffentlichkeit verfügbar oder nehmen wir auch das Beispiel von der Bundeswehr, dann habe ich heute immer noch diesen medialen Bruch, weil dann habe ich irgendwie da meine Audience, die womöglich auf Spotify, Apple Podcast und so weiter meinen Podcast hört. Jetzt muss man aber auch ehrlich sein, ich weiß sehr wenig über diese Leute. Über meine Zielgruppe. Und wie kriege ich das eigentlich hin, weil wie generiere ich dann Leads? Ich weiß ja auch nicht, wenn ich jetzt nicht ein Produkt verkaufe, wo ich sage, hier kriegst du einen Rabattcode oder irgendwie einen Voucher, wo ich dann messen kann, kauft einer bei mir dann durch den Podcast auf der Seite ein, kann ich halt immer schwer messen, was kam denn jetzt über dieses Format bei mir wirklich an. Und deswegen, wenn ich halt was machen will, dann muss ich mir halt schon eine Strecke überlegen. Wie kriege ich das eigentlich hin? Können wir die Jungs von Doppelgänger nehmen, die es vielleicht ganz gut hinbekommen haben? Audio, Produkt, Podcast als Awareness-Tool, Discord als Community und Lead-Generierungsformat. So, da habe ich aber schon zwei Plattformen, die ich aufbauen muss. und ich glaube, was wichtig ist und das ist dann eben, wenn es in Richtung externe Kommunikation geht, wird das was sein, was die Apples und Spotifys dieser Welt hinkriegen müssen, um das Produkt noch attraktiver für Corporates zu machen, dass ich bessere Möglichkeiten des Community-Management und der Lead-Generierung habe, weil ich finde, das fehlt halt heute noch.

Joel Kaczmarek: Ich finde das echt charmant gesagt, weil es stimmt eigentlich, die Funnelbildung ist sozusagen das Problem, dass man es schwer schafft, da eine Anlaufstelle zu bauen, ohne mehrere Departments vielleicht auch mit reinziehen zu müssen. Und vor allem ist es ja meistens auch so, ich finde es ist ja, Podcast ist ja oft so ein von hinten durch die Brust ins Auge Medium, also du zeigst eigentlich Kompetenz und gehst nicht hin und machst eine Produktshow und da dann die Übertragungsleistung bei der Hörerin sozusagen hinzukriegen, ist gar nicht so trivial. Was ich gemerkt habe, was sonst noch ein nettes Mittel ist, was viele gar nicht so auf dem Schirm haben, ist, dass der Gast teilweise auch ein Sales Target sein kann. Das heißt, wir haben Partner, die mit uns Podcasts produziert haben und dann irgendwann meinten, ey, mega Joel, ich werde mich nicht vergessen, ich war auf der D-Max-Gruppe, aber einmal unser Partner irgendwie am Start, dann sagt der Joel, geil, ich habe hier zwei Kunden, mega Umsätze, riesig groß, ich bagger seit einem Jahr daran, da mal einen Termin zu kriegen, die haben mich nicht mit dem Arsch angeguckt, jetzt haben wir Podcasts mit euch gemacht, die waren zu Gast beide, jetzt habe ich nächste Woche bei beiden irgendwie einen Termin. Und da habe ich dann verstanden, alles klar, es ist natürlich total charmant, wenn du jetzt zum Beispiel ein Unternehmen bist, hast ein Audioformat, lädst externe ein, Das ist ein ganz anderer Angang zu sagen, möchtest du zu uns in den Podcast kommen? Wir schätzen dich sehr und wollen gerne deine Expertise mit anderen Menschen teilen und die visibel machen. Und dann hast du hinterher eine Stunde mit der Person verbracht und die ist irgendwie angeheizt und weiß auch, wie du so tickst und hat dann ein ganz anderes Bock, sich mit dir mal auseinanderzusetzen.

Maximilian Conrad: Also das würde ich auch immer empfehlen. Also für Corporates, Zu sagen, hey, ich lade mir einfach meine potenziellen Kunden als Gäste ein und was kann ich denen mehr Wertschätzung entgegenbringen? Zu sagen, ich setze mich mit dir eine Stunde hin und du kannst mir alles erzählen, was dir wichtig ist. Erstens, ich lerne was über den Kunden und gleichzeitig kann man dann sehen, passt es oder passt es nicht. Aber man hat sich die Zeit genommen, man hat Infos gesammelt. Also das hundertprozentig ist ein super Tool. Und auch nochmal auf den Punkt zu kommen, ich glaube, dass es möglich ist, Lead-Generierung zu machen und auch im Zweifel Sales zu machen. Weil wir wissen ja auch, dass gerade Podcasts, die sich in der Nische bewegen, wie es das gibt, den Chamäleon-Züchter-Podcast, der hat 150 Hörer, es gibt aber weltweit nur 200 Chamäleon-Züchter und er erreicht also somit irgendwie hundertprozentig Marktabdeckung weltweit, super nischiges Produkt und die haben eine super starke Community. Das weiß man ja auch immer und das weißt du ja auch. Du hast ja auch mit Digital Kompakt hier eine sehr starke Community rund um den Podcast und deine umliegenden Produkte aufgebaut. Also man weiß, dass die Leute da sehr viel Vertrauen haben. Ich glaube aber, das ist gerade, wenn man neue Leute mit reinziehen will, da braucht es noch Tools, die das besser machen. Aber darf ich dir auch eine Frage stellen, weil du hast es ja jetzt, einen erfolgreichen Podcast und ein erfolgreiches Produkt. Vielleicht teilst du ja mal Insights, wie machst du es denn? oder was ist für dich das größte Learning, wie du die Leute aus dem Podcast in Leads umwandelst?

Joel Kaczmarek: Also fairerweise sind wir ja gerade erst dabei, wir haben jetzt irgendwie uns genau über die Krise auch hinweg überlegt, dass wenn man mitkriegt, dass Werbegelder langsam sukzessive eingefroren werden und ich glaube, das kommt alles wieder, ja, aber das Erste, wenn eine Krise passiert, ist immer was weggenommen wird, das sind Werbegelder. und deswegen sage ich eigentlich von Tag 1 an, ich will gar nicht auf Werbung angewiesen sein bei uns, dass mir irgendwann der Gedanke kam, naja, eigentlich müsstest du die Reichweite, die du hast, bei dir in eigene Kanäle gießen und das in Form von digitalen Produkten, die möglichst einfach bespielbar sind. und In unserem Fall ist es so, ich glaube, das Beste, was am besten immer funktioniert, ist, wenn du natürlich eine volle Folge zu einem Thema widmest. Also wenn, sag ich mal, wenn du ein Unternehmen bist und irgendwo zu Gast bist, ist immer wertvoller, als wenn du wirbst. Aber die Werbung ist, glaube ich, nevertheless genauso attraktiv. Und bei uns ist es ja zum Beispiel so, ich würde mal behaupten, wir sind ein ziemlicher Exot, weil wir sind, nischig sind wir eigentlich nicht, aber wir sind immer noch signifikant kleiner. Wir sind schon spezialisiert, darf man, glaube ich, sagen. Und haben aber trotzdem so ein Technologie-Setup, was halt irgendwie over the roof ist. Wir machen dynamische Werbevermarktung mit AdSwiss, da sind wir eigentlich viel zu klein für. Wir haben sozusagen die Technologie in-house, dass wir sagen können, und das unterschätzt man ja auch gerade Alt-Inventar, also wenn du einmal einen Podcast aufgenommen hast, ist es nicht so, diesen Nachbrenneffekt, so nenne ich den immer. Der nimmt halt total zu über die Jahre. Das heißt, wenn ich jetzt mal gucke, haben wir 60 Prozent unserer Reichweite in alten Formaten, in alten Podcast-Aufnahmen drin. Wenn du da ein Werkzeug hast, dass wenn du eine Message hast, die da nochmal zu platzieren und dann Content gerichtet, das ist, glaube ich, ziemlich mächtig. Also sagen wir mal als Beispiel, ich würde jetzt morgen anfangen, eine Anwaltskonferenz zu machen, was wir lustigerweise sogar echt mal überlegt hatten. und könnte dann hingehen und könnte alle meine Legal-Formate, die ich über irgendwie sechs Jahre hatte, damit bespielen, wo, glaube ich, Leute zuhören werden, die sich damit beschäftigen, dann wäre das schon ein ziemlich cooles Framing. Und das ist so unser Angang, dass wir halt sagen, alles klar, wir haben jetzt eine Technologie, womit wir flexibel und du kannst das wirklich ein- und abschalten, was du den Leuten da vorspielst und was nicht. Wenn wir die damit penetriert kriegen, ist das ganz gut und dann musst du, glaube ich, einen möglichst medienbrucharmen Wechsel schaffen. Da würde ich mal behaupten, sind wir auch nicht besser als andere. Und die Frage an dich wäre jetzt mal, wenn wir schon mal dieses Pingpong machen, meine Freundin Paula Thom, die uns ja auch vermarktet unter anderem mit ihrem Podcast Marketing Club, die sagt ja immer als ihre Arbeitshypothese, PodcasterInnen sind eigentlich wie Influencer. Also, dass das so eine Nähe ist, dass das gut funktioniert und deswegen auch, was du gesagt hast, so mit so Micro-Communities, weil man denen halt so viel Trust entgegenbringt. Teilst du die Hypothese, dass ein Podcaster sowas wie ein Influencer auf Steroiden ist?

Maximilian Conrad: Auf Steroiden nicht, aber ich teile 100% die Meinung von Paula, dass man das gleich behandeln kann. Also wir haben auch gerade so ein Projekt mit einem Partner am Laufen, wo wir uns genau angucken, wer funktioniert für die als Vertriebspartner. Und das sehen wir einfach, die Dinge, die funktionieren, sind nicht die größten Podcasts, sondern die mit der engsten Community, mit einem spezifischen Fokus, wo der Podcaster gleichzeitig auch mehr oder weniger Repräsentant und Teil seiner eigenen Community ist. Also nicht dieses von oben herab, sondern ich kommuniziere mit dir auf Augenhöhe, weil ich bin ja einer von euch sozusagen. Und das ist ja genau das, was, das ist schon so in der Influencer-Szene, wenn wir über Social Media denken, so ein bisschen ad absurdum geführt worden, aber so ist es ja mal angefangen und Micro-Influencer funktionieren ja eben auch besser. Und ich glaube, das Gleiche gilt für Podcaster. Dass die größer und erfolgreicher sind, glaube ich noch nicht. Ich glaube, sie haben das Potenzial dazu, weil du siehst ja, wie viele wie viele Social-Media-Größen im letzten Jahr einen Podcast gestartet haben und ihre Attention darauf shiften. Und wenn wir das mal nehmen, ich weiß es nicht ganz genau, aber wir gucken uns einfach nur mal Late Night Berlin und Baywatch Berlin an. Die haben wahrscheinlich eine halbe Million Hörer pro Folge und das ist wahrscheinlich für die ein extrem relevantes Medium, um die Brand und die Celebrities weiter zu pushen, Als dass es vielleicht an einigen Stellen oder auch andere Zielgruppen zu erreichen, als dass es das bei Late Night Berlin ist, weil ich höre nur den Podcast und gucke halt die Sendung nicht, weiß aber im Endeffekt die wichtigsten Sachen, die da los sind in der Sendung. Und das hinzukriegen, andere Zielgruppen zu erreichen und anders mit denen zu engagen, persönliche Einblicke zu geben, weil dir fehlt ja das Bild und irgendwie das nette Bild irgendwie von aus Mykonos irgendwie vom Strand irgendwie den Hintern in die Kamera halten. Das geht halt einfach im Podcast nicht, also brauche ich da einen anderen Ansatz und das geht halt nur dann über dieses Persönliche und da wird es dann halt interessant. und ich glaube dann, wenn das Medium noch weiter wächst und noch ein paar Dinge passieren, dann ist es glaube ich Influencer und Steroids.

Joel Kaczmarek: Und sag mal eine Sache, die ich ja bei dir gerne nochmal ableiten würde, du hast ja vor kurzem, darf man glaube ich sagen, auch, ich habe mich mit dir darüber unterhalten, dass du teilweise auch mal Unternehmen dabei geholfen hast, selbst ihre Werbekampagnen auszustellen im Podcasting-Bereich, einfach weil du Lerneffekte auch sammeln wolltest, wie das so funktioniert und war ein Fashion-Anbieter, das darf man glaube ich sagen. Und was war so dein Key-Learning, was die Ausrichtung auf Zielgruppe anging? Weil da hast du ja auch so in diese Richtung eigentlich mir gegenüber argumentiert. Ist vielleicht auch nochmal ganz interessant für Leute, die jetzt zuhören, sich ein Audioprodukt überlegen, auf wen soll ich das zuschneiden? Weil das fand ich einen ganz interessanten Insight. Weißt du, was ich meine?

Maximilian Conrad: Was wir mit denen gemacht haben, war das Thema, ich hoffe, das ist das Thema, über das wir auch gesprochen haben, dass ich genau eben, auf der einen Seite mir Learnings rausziehe aus dem, was ich aus meinen Influencer-Kampagnen gesammelt habe und auf der anderen Seite eben auch raussuche, dass ich, was ich gerade gesagt habe, ich Podcaster mit einer sehr starken Community brauche und die braucht gar nicht groß sein, die muss nur sehr involviert sein und dann kriege ich, und wenn das passiert und aufeinandertrifft, dann sieht man zumindest, dass Sales auch über Podcasting gut funktioniert. Also da hast du halt weniger Streuverluste an der Stelle und dann kann ich halt auch irgendwie sehr gute Return on Invest oder ROAS, also Return on Advertising Spend, generieren, wenn ich da eben mit Partnern arbeite, die, wie gesagt, starke Community, klein, näher sind und Teil der eigenen Zielgruppe sind. Das war schon ein recht starkes Learning, was wir an der Stelle hatten.

Joel Kaczmarek: Ja, vor allem den letzten Part, den fand ich halt interessant, weil es war in dem Fall ein Fashion-Produkt. Ich glaube, da war der Fokus mehr auf Frauen, haben theoretisch beides mehr auf Frauen. Und wo ich von dir halt gelernt habe, alles klar, das hat sich halt signifikant besser verkauft, wenn man das halt irgendwie in Podcasts platziert hat, wo Frauen dann der Absender waren und ihre eigenen Erfahrungen geteilt haben.

Maximilian Conrad: Also genau, auch da wieder, auch Werbeformate, wo ich sage, ich habe das gleiche Problem, was meine Hörer oder Hörerinnen haben und das funktioniert dann extrem gut, also wir haben auch ein Fußballformat verwendet, wo es auch sehr gut funktioniert hat, weil die eben auch genau verstehen, ich rede so, wie meine Audience redet und dementsprechend hat das auch wieder funktioniert. Wo es dann auch auf der Ebene der Männer funktioniert hat, aber wo halt nicht irgendwie und was wir festgestellt haben, wo dann die Zielgruppen sehr spezifisch sind. Also wir haben auch Formate ausprobiert, wo ich sage, ich habe 50-50 Anteil Männer, Frauen. Da wird es halt mit dem Messaging wieder schwieriger und da ist auch klar, dass du von einem Teil deiner Zielgruppe nicht Teil der Zielgruppe bist. Weißt du, weil ich sage mal, wenn du jetzt zwei Männer da sitzen hast und 50 Prozent deiner Hörerschaft sind Frauen, dann hast du halt einfach nicht die gleichen Insights, die die Frauen haben, umgekehrt genauso. Und die erreichst du dann halt weniger. Also überall da, wo ich sehr stark spezifische Audience habe, wo ich sage, okay, das hören jetzt halt eben mal 95 Prozent Männer oder 95 Prozent Frauen und die Hosts sind gleichzeitig auch noch Teil der Community, funktioniert das halt sehr gut.

Joel Kaczmarek: Gut, und jetzt lass uns mal zu dem anderen Aspekt kommen. Wenn wir jetzt Menschen davon überzeugt haben, die im Unternehmenskontext aktiv sind, dass Audio was Spannendes sein könnte, weil wir haben erklärt, was es da so gibt, welche Use Cases man dann nehmen kann, welche Ziele man verfolgt, dann gibt es ja einen wirklich entscheidenden Schritt. und das ist noch das Thema Distribution. Und jetzt haben wir ja, also mit Distribution meine ich Reichweitengenerierung, dass ich Leute damit erreiche, dass der halt wirklich gehört wird. Und jetzt haben wir zwei Cases. Ich kann den ja entweder nach intern oder nach extern machen. Extern wäre dann entweder B2B oder B2C und intern wäre dein B2E, wie du es genannt hast. Und da würde ich gerne mit dir mal irgendwie eintauchen, wie man das auch noch hinkriegt, weil ich kann so ein Beispiel erzählen. Wir haben mal für jemanden einen Podcast produziert, der mit einem ziemlich bekannten Unternehmen assoziiert ist, der dann irgendwie nach einem halben Jahr total beleidigt war, wie es sein kann, dass er nicht wenigstens in den Top 20 Podcast Charts in ganz Deutschland ist oder sogar Top 10. So, wo Menschen wie wir halt natürlich ein bisschen schmunzeln müssen, weil man muss natürlich sagen, so ein Long-Term-Game. Aber nevertheless gibt es auch Beispiele, die so, they prove you wrong. Also zum Beispiel, wie das die Kollegen hier mit dem Aktien-Podcast gemacht haben, den ich erwähnt hatte von Trade Republic. Die waren ja auf einmal total hoch eingestiegen. Was ist denn so dein Angang? Machen wir mal beides fern auf. Machen wir mal vielleicht erstmal den Firmen-Podcast nach extern, wie du mit den Leuten redest, was sie erwarten dürfen an Reichweite und was so ihr kleines Einmaleins sein sollte.

Maximilian Conrad: Also wir versuchen, also wenn wir Richtung extern gehen, ist immer erstmal die Frage, an wen möchtest du das Ganze senden? und dann sag mir mal eine Zahl, wie groß diese Zielgruppe ist, damit man überhaupt mal einen Point of Reference hat, wen kann ich denn damit erreichen, weil das ist das Erste, damit du sagst, naja, meine Zielgruppe sind 20.000 Leute und wenn du nachher sagst, ich habe 10.000 Hörer und sagst, oh, das ist nicht gut, dann sagst du, naja, aber von 20.000 möglichen Hörern, 10.000 ist schon mal sehr gut. Wenn du eben sagst, ne, nehmen wir wieder den Fall von der Anwaltskanzlei, die haben potenziell 2000 Hörer, wenn das nachher 100.000 Leute hören, ist zwar schön und gut, aber die 98.000, die das dann noch hören, die bringen dir nicht sehr viel, weil die keine Entscheider sind, die dann im Zweifel mit dir Business machen, weil das musst du dir halt auch immer bewusst machen. Ich will ja mit dem Podcast was erreichen, Awareness schaffen in meiner Zielgruppe, weil ich mache das ja nicht aus Lust und Liebe, sondern ich will halt Business machen und da ist dann schon ziemlich wichtig, das abzustecken. Und dann reden wir mit den Kunden klar zu definieren, wenn wir jetzt die Größe der Zielgruppe kennen, dann zu sagen, und was heißt denn für dich Erfolg in den ersten drei Monaten, in den ersten sechs Monaten, in den ersten zwölf Monaten? Und da muss man dann halt eben anfangen und sagen, das ist hier eben, und wir lieben alle diesen Satz, das ist ein Marathon und kein Sprint, auch speziell im Podcasting, dass man eben genau klare KPIs absteckt. und Erwartungsmanagement ist ganz wichtig in diesem Podcast-Game. Aus meiner Sicht. Und ich glaube, was helfen kann, Reichweiten zu erhöhen, weil ich weiß, da gibt es Millionen Leute, die den ganzen Tag erzählen, wie in den fünf Schritten und dann ist dein Podcast super erfolgreich. Sage ich aber, gilt eher für Leute, wenn du jetzt nicht Jan Böhmermann bist oder Klaas Häufer Umlauf oder Felix Lobrecht oder so jemand in deiner Company hast, dann wird das für dich ein deutlich härteres Game. Da steigst du nicht sofort auf Platz 1 ein. Also das Thema ohne Aktien wird schwer. Ich glaube, die haben es halt sehr gut hingekriegt zu sagen, so Finanzen ist ein riesengroßes Thema, was Leute eh im Podcasting hören. Wir haben ein sehr gutes Produkt an den Start gebracht, wo wir das ganze Thema runterbrechen und in einer ansprechenden Art und Weise machen, nicht wie eine große Bank oder so das tut. Und ich glaube, die haben sich sehr viel Zeit und Energie da reingesteckt, halt wirklich zu wissen wer ist meine Audience und mit welchen Inhalten erreiche ich meine Audience? Und dann muss ich mir halt im Zweifel noch einen starken Partner suchen, der mir Reichweite bringt, weil ich brauche halt, wenn ich Reichweite vergrößern will, dann muss ich mit Ad Spendings rechnen, entweder in anderen Podcasts. Da kenne ich noch nicht so viele gute Cases, aber ich glaube, das funktioniert schon gut, wenn du dich einfach irgendwo in relevanten Podcast einbuchst mit Werbung oder da als Gast hingehst oder, also das haben wir immer gesehen, ich habe so ein paar Hobby-Podcasts, wenn du dir Gäste einlädst aus relevanten anderen Podcasts, die aber mit deiner Zielgruppe übereinstimmen, dann siehst du jedes Mal, dass Leute hängenbleiben. Du kannst halt nicht nur große Namen nehmen, die dann deinen Podcast hören, weil der Gast da ist und danach sind sie wieder weg, weil der Gast nicht mehr da ist. Also das ist, glaube ich, ein Weg, also überall präsent zu sein, Ad-Spendings in vielleicht anderen Podcasts und auch auf Social Media. Ich glaube, das unterstützt Sehr stark und das musst du halt machen, wenn du sagen willst, ich will nicht langsam organisch wachsen, sondern ich will dem Ganzen noch einen Advertising-Boost geben, Richtung extern.

Joel Kaczmarek: Vielleicht machen wir auch mal ein bisschen nochmal Einordnung, also den Ohne Aktien wird's schwer Podcast. Ich weiß nicht, was die, wofür bezahlen, wie die Deals sind und so, aber einfach mal so aus Schätzung, weil ich habe öfters den Case, dass Kunden zu mir kommen und sagen, ja, ich will so groß werden wie die in der Zeit wie die und das geht auch da, ist doch cool, let's do it. Und ich glaube, was die zum Beispiel gut gemacht haben war, sie haben es halt an OMR stark angedockt, an deren Reichweite und auch den Philipp am Anfang ja da als Host genommen und da halt brutal von profitiert. Aber den Aufwand, den man dabei hat und die Kosten, das stellen sich die meisten halt nicht vor. Das heißt, viele Kunden, die zu uns kommen, wollen halt den Effekt haben, aber sind nicht bereit, die Kosten zu zahlen. Und ich würde mal schätzen, die machen, wenn ich mich nicht täusche, fünf Folgen pro Woche. Also ich würde tippen, da hast du locker 4000 Euro Kosten, vielleicht sogar mehr pro Episode, weil da garantiert ein mindestens zweiköpfiges Team dran sitzt, redaktionell, was das aufbereitet. Und es ist ja zum Beispiel auch total schwer, kurze Folgen zu machen im Vergleich zu langen. Also viele denken ja, wenn ich einen 10-minütigen Podcast mache, ist das günstiger, als wenn der 50 Minuten lang ist. Und eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Weil es viel aufwendiger ist, zu komprimieren und sozusagen auszuwählen, was wo reinkommt. Und wenn man sich das mal hochrechnet, wenn du jetzt 4.000 Euro mal 5 pro Woche zahlst, das mal 4 Wochen im Monat, kannst du dir vorstellen, dass Trade Republic wahrscheinlich auch ein 7-stelliges Budget im Jahr in diesen Podcast investiert. Das ist, glaube ich, sehr, sehr gut investiertes und was ich den Kollegen aus Hamburg auch total gönne. Und vielleicht darf es auch gerne noch mehr sein. Aber das muss man mal mit unterstreichen, dass die Leute das mal auf dem Schirm haben.

Maximilian Conrad: Ja und vielleicht noch eine Ergänzung, die haben natürlich auch den Podcast, der taucht auch immer in ihrer App auf, also wenn du Trade Republic Kunde bist, siehst du jedes Mal in der Trade Republic App auch den Podcast angezeigt, also die nutzen das dann auch nicht nur auf einer Plattform, sondern sie ziehen es dann halt auch konsequent durch und das würde deinen Punkt unterstreichen, also wenn ich sowas mache und Kunden kommen und sagen, ich will dir große Reichweiten erzielen, dann ist halt glaube ich die Frage, hast du die Reichweiten? in deiner Organisation das zu machen und hast du das Budget, weil möglich ist das alles, aber dann brauchst du halt auch das Commitment, dann ist das nicht ein, ich starte mal so ein Nebenbeiprojekt, dann brauchst du halt, also und ich glaube, die haben die Entscheidung getroffen, das ist für uns strategisch wichtig und da drücken wir jetzt richtig auf die

Joel Kaczmarek: Tube. Ja, und der Erfolg gibt ihnen, glaube ich, auch recht, das so zu tun. Aber ist genau der richtige Punkt, weil ich habe irgendwie einen Kunden gehabt, da haben wir, ich würde sagen, 80.000 bis 100.000 Euro investiert in deren Podcast-Format, dass das irgendwie ein spannendes, gut gemachtes Format ist mit richtigen Top-Profis, international verfügbar und konnte dann beobachten. Das ist oft bei Kunden so, dass die sich viel Gedanken machen über, was will ich erreichen, was soll das Ding können und nach hinten raus vergisst man dann aber sich um so Sachen wie Marketing zu kümmern. Das heißt, der Effekt dort war, prominente Leute gehabt, die teilweise in den Folgen aufgetaucht sind, also wirklich kennt eigentlich fast jeder in Deutschland. Aber hatten halt nur ein paar hundert Abrufe dann teilweise auf solchen Folgen. Vielleicht ein paar tausend, weil du gemerkt hast, es ist halt ein richtig hartes Game, auch Social-Reichweite von sehr bekannten Leuten auf Podcasting zu konvertieren. Das heißt, meine Erfahrung ist, Social lässt sich ganz, ganz schlecht teilweise auf Podcasting konvertieren. Es sei denn, du hast jetzt den YouTuber-Fall, den du gesagt hast. Von daher, das finde ich manchmal schade. Das musst du halt wirklich, weil du es gesagt hast, den Ad-Spend, das musst du halt bis zum Ende denken und durchziehen, weil mit einem Baustein ist es nicht gemacht. Und Das andere, was du eben meintest, mit der Werbung in anderen Podcasts, finde ich auch schwierig. Ich glaube auch, dass das klappt. Und mich neulich mit Seven Wonder darüber unterhalten. Die machen ja die ganze Vermarktung für ProSiebenSat.1. Die haben auch gesagt, ja bei uns, das ist gang und gäbe. Wir haben halt unsere Formate alle exklusiv. Das heißt, was wir machen, vermarkten auch nur wir. Und das ist gang und gäbe, dass in der Post-Roll auch mal eine Werbung läuft für einen anderen Podcast bei uns aus dem Portfolio. Und wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Das funktioniert. Und die Amis machen das nur so. Während ich in Deutschland den Eindruck habe, viele Leute, die Podcasts entwickeln, haben oft so einen Störfaktor, damit andere Podcasts zu promoten, als wenn ihnen dann was verloren geht. Nimmst du es auch so wahr?

Maximilian Conrad: Ja, jetzt wo du es sagst, ich würde auch sagen, weil ich, genau, in vielen amerikanischen Podcasts hört man es halt, wo es empfohlen wird. und ja, ich würde immer sagen, also die Flut hebt alle Boote, von daher, je mehr Leute Podcasts hören, desto mehr funktioniert das halt auch. und ich würde selbst sagen, wenn man in Konkurrenzformaten drin ist, also kollaborativ zu arbeiten ist doch einfach gut, weil im Zweifel… Fängt doch nicht einer an und sagt, ich höre jetzt, also nehmen wir jetzt den Fall irgendwie, ich höre jetzt Tell Me Mord und dann höre ich irgendwie Mord of X nicht mehr, weil die Werbung gemacht haben. Im Zweifel sage ich doch, geil, dann habe ich noch einen zweiten Podcast, den ich höre, weil die einen kommen dienstags raus und die anderen donnerstags, also Wenn ich irgendwie True-Crime-Podcast bin, dann höre ich doch beides und sage nicht, ach, das eine gefällt mir nicht mehr und das andere höre ich dann. Also du tradest ja, glaube ich, nicht einen Podcast für einen anderen, sondern entweder interessiert dich der eine nicht mehr, weil er denn irgendwann nicht mehr zu dir passt und dann hörst du irgendwie was anderes, aber doch nicht, weil dir was anderes empfohlen wurde. Du guckst ja auch irgendwie nicht mehr irgendwie die Tagesschau, weil die Tagesthemen irgendwie spannender sind oder was auch immer. Also Fernsehprogramm sagst du ja auch nicht, ich gucke das oder das, das ist nicht immer eine Frage, entweder oder. Von daher, glaube ich, könnte man das schon mehr machen, aber ja, Deutschland ist halt mehr Neidgesellschaft und deswegen sagt man dann vielleicht so, dann gebe ich meine Reichweite ab und das ist so ein bisschen, das gönne ich denen dann nicht, weil es ist natürlich auch, gerade wenn du nicht irgendwie oben auf dem Affenfelsen sitzt und da sitzen halt nicht so viele Podcasts, dann ist das darunter schon, glaube ich, ein starkes Hauen und Stechen und jeder kämpft da um Reichweite. und das wäre mal ein spannendes Thema, was man eigentlich machen kann, um das Medium zu Podcast in der Vielfalt und der breiten Masse, was ja sehr stark gepusht wird durch sehr viele Independent-Podcaster. Wie man das hinkriegen kann, dass du mit deinem Content nicht nur die große Maschine Apple und Spotify unterstützt und da hat ja Podimo Ansätze gefahren, dass halt egal welcher Podcaster, egal wie groß du bist, finanziell daran partizipiert, aber das war immer so ein Thema, was ich auch mit den Öffentlich-Rechtlichen mal besprochen habe, zu sagen, das wäre doch eure Aufgabe, den ganzen Longtail mal abzugreifen und die zu unterstützen, dass wir halt diese große Medienvielfalt mit selbst irgendwelchen Nischen-Podcasts in Deutschland am Laufen halten, weil die halt der Nährboden sind, dass halt die 10, 20 großen Formate in Deutschland funktionieren. aber die halt wahrscheinlich 98% aller Werbenaheinnahmen einstreichen und dann irgendwann ganz viele Kleine sagen, boah, das kann ich nicht mehr machen, weil ich muss ja auch irgendwie noch mein Leben finanzieren und aus dem Podcast heraus geht es nicht. Also ich finde, da ist ein Ansatz, wie man mal hergeben müsste und eine sinnvolle Lösung finden sollte.

Joel Kaczmarek: Stimmt, valider Punkt auf jeden Fall. Also anderes Thema nochmal, aber schön mal über den Tellerrand zu blicken. Und sind wir glaube ich an einem Punkt angekommen, wir haben den Leuten erklärt, was Audio im Corporate-Bereich, Unternehmensbereich alles bedeuten kann, wann das sinnvoll ist, Benefits, Vermarktung etc. pp. Jetzt wäre eigentlich der nächste logische Schritt mal zu reden, wie mache ich das eigentlich selber, was sind wichtige Schritte, hole ich mir da Hilfe für, wen gibt es da eigentlich, was lagere ich aus, was nicht, aber gefühlt würde ich das mit dir gerne in eine zweite Folge verlagern, wenn ich dich nochmal einladen darf.

Maximilian Conrad: Total gerne. Ich komme jederzeit gerne wieder. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich glaube, da wird es auch nochmal spannend, weil da hast du natürlich zu dem Thema auch wahnsinnig viele Insights und da bin ich dann auch gespannt. Da kann ich mit Sicherheit auch noch was lernen.

Joel Kaczmarek: Gut, dann war das heute Corporate Audio Teil 1 und freue mich schon aufs nächste Mal zu Corporate Audio Teil 2 mit dir. In diesem Sinne, bleib gesund und bis zum nächsten Mal.

Maximilian Conrad: Du auch. Danke, Joel.

Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.

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