Snocks – Das Sockenimperium des Johannes Kliesch
13. Oktober 2021, mit Joel Kaczmarek
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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digital kompakt und heute geht's ans Eingemachte, nämlich an die Unterwäsche und an die Socken. Weil wir sprechen heute mit dem lieben Johannes Kliesch über sein Unternehmen SNOCKS. Ist euch bestimmt schon mal untergekommen, wenn ihr im E-Commerce-Bereich die Augen und Ohren offen haltet, denn die Jungs und Mädels dort machen ziemlich viele interessante, innovative Dinge. Also sie haben es auf jeden Fall verstanden, ein ziemliches Commodity-Produkt – was Socken, glaube ich, fairerweise sind – ziemlich interessant und aggressiv und positiv und toll und erfolgreich zu positionieren. Wie das genau geht, was eigentlich ihre Prämissen sind, woran sie glauben in ihrem Geschäftsleben und was sie vielleicht nicht gedacht hätten, darüber heute mit dem lieben Johannes. Und ich glaube, es gibt viel Spannendes für euch zum Verfolgen, liebe Hörerinnen und Hörer. That being said, Johannes, moin, schön, dass du da bist.
Johannes Kliesch: Ja, freut mich auch, dass es endlich klappt. An der Stelle, dickes, fettes. Sorry, ich habe, glaube ich, zweimal schon den Termin verschoben und ich war so heute Morgen, als ich meinen Kalender geschaut habe, heute klappt es endlich daher. Danke für die Einladung.
Joel Kaczmarek: Sehr gut, sehr gut. Erzähl doch mal ganz kurz, wie alt bist du, was trägst du für Unterwäsche heute, wo kommst du eigentlich her, wie kommt man darauf, Socken zu verkaufen?
Johannes Kliesch: Ja, ich bin 26. Ich sage immer, gerade gestern Abend war ich wieder auf so einer Veranstaltung, wo man sich dann immer vorstellen muss. Und dann sagt man ja dann immer so auf so Netzwerkeventen, ja, was machst du? Und dann sage ich immer ganz plump, ich verkaufe Socken online. Und das habe ich eigentlich auch die letzten so vier, fünf Jahre jetzt gemacht mit Snooks. Es sind nicht nur Socken. Es sind Unterwäsche, um auch da auf deine Frage zurückzukommen. Natürlich trage ich unsere Snogs-Unterwäsche. Und ja, nicht nur Socken verkaufen wir, sondern auch inzwischen die Boxershorts. Du siehst es per Video hier auch hinten dran, unsere große Boxershorts. Aber auch tatsächlich Damenunterwäsche. Vor zwei Wochen haben wir auch unsere Jogginghose released. Also wir sind Du hast es sehr gut beschrieben, ein Commodity-Produkt. Wir sind Basic Fashion, so verstehen wir uns auch. Wir haben angefangen mit Amazon FBA und ich glaube, das ist ja bestimmt auch schon mal hier im Podcast gefallen, wenn die Hörer schon länger dabei sind. Das war so unser Ursprung, so ein klassischer FBA-Seller, aber ich glaube, mein Mitgründer und ich, also mein Mitgründer heißt Felix, er ist mein Mitgründer. Cousin. Wir haben schon von vornherein gesagt, hey, wir wollen nicht die langweilige FBA Knoblauchpressen Verkäufer sein, sondern wir wollen irgendwie mehr draus machen. Auch wenn wir nicht so die größte Liebe zum Produkt haben mit unseren Socken, glaube ich schon, dass eine große Verbindung zum Marketing besteht und wir wollten halt irgendwie eine Brand drumherum bauen. und die ersten zwei Jahre haben wir Hardcore Amazon gemacht. Ich glaube auch für einen Amazon Verkäufer schon damals relativ gut, so diese ganzen Content verstanden, Marke etc. Bestimmt auch einen Ticken früher als andere, aber dann auch in den Online-Shop Bereich jetzt stark gewachsen. und inzwischen sind wir jetzt so knapp 60 Vollzeitleute, machen dieses Jahr über 30 Millionen Euro Umsatz. und ey, wir sind einfach happy, wo wir sind, muss ich ehrlich sagen. Wir leben unseren Traum seit vier, fünf Jahren, ist unfassbar. Wir hätten es selber nie gedacht. Ich kann es manchmal auch nicht glauben, wie das alles so passiert ist.
Joel Kaczmarek: Ich meine, man sagt, es ist so ein Commodity-Produkt, aber wenn man sich das mal anguckt, also ihr habt Füßlinge, Sneakersocken, Kindersneakersocken, Laufsocken, Tennissocken, hohe Sportsocken, Sportkompressionssocken, Wandersocken, mittelhohe Laufsocken, hohe Laufsocken und auch noch Businesssocken mit Logo. Also elf unterschiedliche Sockentypen alleine und bei den Unterhosen sind es auch gefühlte so fünf. bis sechs, also man staunt ja dann doch, was alles so unter der Haube ist, aber ihr habt euch natürlich ein Produkt ausgesucht, was jetzt, ich hab mal gehört, ihr habt das euch ausgesucht, weil es so kacke einfach ist, also das Basicste, Stupideste, Simpelste, was jetzt Versand angeht, was Produkt angeht, wo geht, stimmt das?
Johannes Kliesch: Ja, ich würde sagen, die halbe Wahrheit, wir haben erst gesagt, wir wollen irgendwie online verkaufen. und wenn es dann um die Produktauswahl ging, als junger Student, hab ich teure Sneaker, so Yeezys, Off-White, wenn Leute das kennen, hab ich gekauft und verkauft, hab gemerkt, die Leute geben mehrere hundert Euro für Sneaker aus, aber kaufen immer noch die Socken irgendwie bei Primark, H&M, Zara etc. Und da kam dann so die Idee auf und wir sind beide super naiv an das Ganze rangegangen. Natürlich jetzt im Nachhinein hatten wir einfach sau Glück, dass wir das Produkt genommen haben. Also gute Retention Rate, weil man es irgendwie ein, zwei, dreimal im Jahr nachkaufen muss. Es ist gut zum Versand. Du kannst einen mittel bis höheren Preis auch verlangen bei einer kleinen Verpackung. Es gibt, glaube ich, noch krassere Produkte, wenn man in den Schmuckbereich geht. Aber sonst ist es so, du kannst es immer noch als Großbrief oder so verschicken. Also jetzt im Nachhinein war es einfach eine super gute Wahl. Und das ist mir auch nochmal wichtig hier klarzumachen. Das hört sich immer locker, easy an etc. Aber wir hatten auch verdammt nochmal Glück. Wir sind zum richtigen Zeitpunkt irgendwie in Amazon rein, in das ganze Geschäftsmodell. Sind auf dieser Welle Amazon super stark mitgewachsen. Ohne crazy Recherchen zu machen, haben wir ein richtig gutes Produkt uns ausgewählt. Und unser erstes Produkt, das wir gelauncht haben, ist bis heute noch eins unserer Top 3 Produkte. Also das will ich Wenn man jetzt die ganze Zeit über, hey, welche Entscheidung haben wir getroffen, da waren bestimmt auch viele gute dabei, aber es gehört verdammt nochmal viel Glück und Timing und natürlich dann auch viel Fleiß dazu, aber das will ich einfach, um diese ganze Geschichte auch ins richtige Licht zu recken, will ich jetzt auch einfach klar machen.
Joel Kaczmarek: Okay, verstanden. Und wie kommt der Name eigentlich zustande? Mal so ein bisschen off-topic.
Johannes Kliesch: Es ist eine Kombination aus Socken und Sneaker. Und auch da ist es beim Feiern entstanden. Ich habe irgendwann Felix geschrieben, ey, ich habe unseren Namen Snogs und er so, ja, okay. Und jetzt auch so im Nachhinein. Eigentlich brutal gut geworden. Also auch da nicht eingebildet oder sonst was, aber es war wortwörtlich eine Schnapsidee. Aber der Name ist gut. Der ist kurz, er ist sehr einprägsam. Jeder spricht ihn eigentlich gleich aus. Also es gibt wenig, die Snoop sagen oder sonst, sondern jeder spricht es gleich aus. Du kannst ihn international verwenden. Also auch da hatten wir einfach von Anfang an irgendwie so Glück, Intuition, keine Ahnung was. Aber daher bin ich super, super dankbar. Das will ich hier nochmal klar sagen. Für das, wo wir jetzt stehen. Es hätte auch so viel anders laufen können.
Joel Kaczmarek: Und wie kommt man als junger Mensch dazu, sein Geld mit Sneakern zu verdienen? Also bevor du deine jetzige Firma gestartet hast, hast du ja gerade schon erzählt, hast du Schuhe verkauft. Wie kommt man denn auf sowas?
Johannes Kliesch: Ich glaube, ich komme aus einem in Ordnung Elternhaus. Also wir waren jetzt nie crazy wohlhabend oder irgendwas. Und Ja, ich musste immer arbeiten. Also ich habe irgendwie Zeitung ausgetragen und dann gab es so eine Zeit, wo alle in meinem Freundeskreis so Rollenspiele gespielt haben, B.O.B. etc. Und auch schon da war ich dann immer am Handeln und habe geschaut, was kann man denn machen, um irgendwie Das ist cooler zu machen. und auch da eine gute Anekdote, da haben alle immer so bei diesen Rollenspielen und bei FIFA, Ultimate Team kam damals raus und dann haben alle FIFA immer gespielt und möglichst viele Siege gesammelt und ich habe in der Zeit lieber gehandelt. Ich habe Spieler gekauft, habe die eine Woche gehalten und wieder verkauft und das hat mich irgendwie fasziniert, also irgendwas in mir ist so ein Händlertyp. Also passend irgendwie auch hier zum Podcast und viele Zuhörer, die vielleicht auch selbstständig sind oder auch so eine Faszination zu dem Ganzen haben, können das verstehen, können das nachvollziehen. Und genau so war es eigentlich auch mit Sneakern. Ich selber fand Sneaker cool, aber ich fand es viel faszinierender. Du kaufst irgendwie einen Schuh für 200 Euro, wenn du Glück hast, dass du ihn bekommst und kannst ihn irgendwie am Tag danach für 300, 400, 500 Euro verkaufen. wieder weiterverkaufen. Und als Student denkst du dir so, holy shit, also dafür muss ich irgendwie einen Monat Zeitung ausragen, für einmal Glück haben und einen Sneaker bekommen. Lass uns doch mal schauen, ob man das irgendwie optimieren kann. Und ich muss sagen, dass ich dafür in Studentenverhältnissen habe ich wirklich sehr gutes Geld verdient. Also deutlich über 10.000 Euro dann in einem Zeitraum von einem halben, dreiviertel Jahr. Das war Wahnsinn. Ist dann ein paar Scheiße passiert, etc. Man muss auch als junger Kerl da seine Erfahrungen sammeln. Ich war den ganzen Tag auf eBay Kleinanzeigen, habe Schuhe gekauft und habe die dann wieder weiterverkauft. Es war eine geile Zeit, muss ich wirklich sagen.
Joel Kaczmarek: Okay, hast du irgendwann Ärger mit der Steuer gekriegt? oder was heißt das? Das ist wirklich auch scheiße.
Johannes Kliesch: Ja, Steuer wurde dann natürlich auch kritisch, aber tatsächlich dieses ganze Sneaker-Reselling, nennt man das, Neudeutsch, wurde immer größer. Und wenn Geld verdient wird, dann sind Betrüger auch nicht weit davon. Und dann wurde ich zweimal Opfer eines Betrugsfalles. Ey, ist eine lange Story, aber dann musste ich vor Gericht aussagen und dann musste ich mir Anwälte holen und bla bla bla. Und das hat mir dann sehr große Lust an dem Ganzen genommen, weil ich dann gemerkt, Ich hatte immer noch die Gefahr, ey, wenn da irgendwas im Führungszeug steht und ich war 18, 19 Jahre alt, ich hatte Schiss, ich musste Aussagen vorm Gericht machen, da habe ich gesagt, ey, für kein Geld der Welt ist es mir das irgendwie wert. und dann ist auch in der Zeit Snogs angefangen, Früchte zu tragen und dann habe ich irgendwie umgesettelt, was vollkommen in Ordnung ist.
Joel Kaczmarek: Okay, verstanden. Du kannst ja mal uns so mit in die Welt der Amazon-Guys nehmen, also FBA heißt ja Fulfillment by Amazon, Idee ist eigentlich, Amazon prozessiert deine Waren, das heißt, du hast sie in einem Warenhaus von denen liegen und die verschicken das für dich und du kümmerst dich quasi darum, das Zeugs gut verkauft zu kriegen, also ihr hattet einen eigenen Shop und habt auf Amazon verkauft und Amazon hat quasi hintenrum die ganze Abwicklung gemacht.
Johannes Kliesch: Jein, wir hatten damals noch keinen eigenen Onlineshop, sondern wir waren nur online auf dem Amazon Marketplace und dann verkaufst du auf Amazon deine Produkte, versuchst in den organischen Rankings nach oben zu kommen. Deswegen kann es auch sehr lukrativ sein. Also blödes Beispiel, wenn man Socken eingibt und du kommst da, du gibst zwar an Amazon 15% ab, Verkaufsprovisionen. Aber wenn du halt organisch oben stehst und Verkäufe machst, dann hast du halt kein Marketing-Spend oder sonst was. Daher kannst du vor allem damals noch deutlich einfacher und besser als heute, kannst du halt Bootstrappen, also ohne große Investitionen, kannst du direkt einen positiven Deckungsbeitrag irgendwie erzielen. Und das ist ein Geschäftsmodell. In den USA war das damals schon sehr bekannt. Und für Felix und mich, die immer den Traum hatten, ein eigenes Ding zu machen, war das so. das erste Geschäftsmodell, wo ich sagen muss so, Es ist nicht, komm in die WhatsApp-Gruppe und schnell Geld verdienen und einfach nur irgendwie Blödsinn, sondern du hast ein physisches Produkt. Amazon kennst du auch und dann siehst du so, okay, das machen wirklich andere und du kannst jetzt live reingehen und siehst deren Produkte und siehst irgendwie, die haben 500 Bewertungen. Das hat Hand und Fuß. Deswegen hat uns das Ganze fasziniert und muss auch sagen, jetzt gerade, ich weiß nicht, wie tief du auch da im Thema drin bist, hat Amazon FBA nochmal einen crazy Hype, so zwischen 2016, 17, 18 war es so eine kleine Welle und da hat man schon gedacht, okay, krass, aber jetzt, ey, in dem letzten halben Jahr, ja, so Klassenkameraden von damals kommen jetzt auf mich zu und sagen, oh Johannes, ich will Amazon FBA machen, ich finde das so krass. Und ich denke mir so, okay, wow. Und da hatten wir einfach ein super gutes Timing. Man kann jetzt noch auf Amazon schon erfolgreich sein, aber wir hatten ein super Glück, dass wir irgendwie in Kontakt mit diesem Geschäftsmodell sehr früh kamen. Und damals gab es auch noch nicht so krass viele Sockmann-Bieter, deswegen konnten wir da auch relativ schnell Fuß fassen. Um da mal eine Zahl zu nennen, weil wir auch sehr zahlengetrieben sind und auch immer sehr offen, im zweiten Monat haben wir 15.000 Euro Umsatz gemacht. Und wir waren damals noch Studenten, haben bei einer Bank gearbeitet und haben 600 Euro jeweils rausbekommen. Und dann kannst du dir vorstellen, zweiter Monat, 15.000 Euro Umsatz. Das war dieser Moment, wo in uns so das Feuer entfacht wurde. Geil, es funktioniert. Was wir da machen, es ist nicht nur irgendein Podcast oder ein YouTube-Video, wie gesagt, es geht, sondern in deiner App, in deiner Amazon-App, da stehen jetzt 15.000 Euro Umsatz, letzten 30 Tage. Und das war für uns zwei Studenten, war das so, wow, lass all in gehen. Wir werden das hinbekommen. Crazy.
Joel Kaczmarek: Ich meine, bei Amazon ist ja nochmal so das Ding, dass man über die Abhängigkeit diskutiert. Also ich glaube, Alex Graf hat mal netterweise zu mir gesagt, das ist so, Amazon macht die Crackdose auf, das erste Mal ist es kostenlos und dann hängst du irgendwie am Tropf. Das ist ein bisschen ein ekliges Beispiel eigentlich, aber es ist ja schon so, dass du, ja, wie gesagt, eigentlich Abhängigkeit hast. Das trifft es ja ganz gut, die machen schon große Umsätze bei dir und du musst dann halt irgendwie gucken, wo baust du dir was Eigenes noch parallel auf, beziehungsweise war ja auch mal das Thema Preispunktbestimmung. Also viele sagen ja, alles klar, ich will selber die Preispunkte meines Produktes bestimmen können und verhindern, dass Amazon mir das diktiert. Wie hast du denn da so deine Erfahrungen mitgemacht?
Johannes Kliesch: Den zweiten Punkt würde ich gerne als erstes drauf eingehen, Preispunkt bestimmen. Da muss man zwei Modelle bei Amazon unterscheiden und auch medial ist es in der Berichterstattung auch nicht immer ganz richtig. Und zwar bei Amazon gibt es zwei Arten zu verkaufen. Nummer eins ist als über den Marketplace deine eigenen Produkte verkaufen. Das haben wir auch gemacht. Also Snogs, unsere eigene Brand. Daher können wir jetzt einen Preis auf 150 Euro machen und dann bleibt der Preis bei 150 Euro. Also du hast absolut die Preishoheit bei unserem Geschäftsmodell. Variante Nummer zwei nennt man das sogenannte Vendoren-Geschäft. Man kann sogar sagen, dass es drei Modelle gibt. Es gibt das Vendoren-Geschäft. Das ist wie der Großhandel. Ich verkaufe an Amazon meine Waren und Amazon stellt dann die Artikel ein und dann hat Amazon absolut die Preishoheit. Da kannst du auch nichts machen. Das wäre wie, wenn wir unsere Socken jetzt, keine Ahnung, ans KDW verkaufen würden. Wir geben UVP, aber ob die das rabattieren und sonst was, das kann das KDW dann selber machen. Und das finde ich ist nochmal wichtig in diesem ganzen Amazon schlechter Partner bla bla bla nochmal hervorzuheben, weil eigentlich ist es wie bei jedem anderen Großhändler auch, dass du einen UVP nicht festdiktieren kannst, je nachdem die Verträge. Also da gebe ich dieser ganzen medialen Berichterstattung recht. Da macht Amazon was es will und wenn es halt das Lager leer haben will, dann kann es auch mal sein, dass sie krass rabattieren. Und Nummer drei ist, dass du zwar selber den Preis bestimmst und deine Produkte selbst hochlädst, aber quasi Produkte verkaufst, die auch andere anbieten. Beispiel hier wieder, jemand verkauft Calvin Klein Unterhosen. Jetzt ist es nicht so bei Amazon, dass Calvin Klein die selber verkauft, sondern es gibt jetzt verschiedene Modehändler, zum Beispiel die, die verkaufen. Und dann gibt es eine sogenannte Buybox, also die Person, die dann auch wirklich den Kauf, wenn du jetzt einfach eingibst, auf kaufen klickst, das ist die Person, verschiedene Parameter, aber die quasi den günstigsten Preis, nennen wir es mal ganz einfach, anbietet. Bedeutet, Ich könnte jetzt Calvin Klein Unterhosen auch bei Amazon einstellen für 50 Euro, aber ein anderer Anbieter stellt die für 30 Euro ein, also werde ich nie einen Verkauf damit machen. Aber auch hier hast du komplett selbst die Preishoheit. Also zusammenfassend lässt sich sagen, es gibt drei Geschäftsmodelle und in dieser ganzen medialen Berichterstattung und dieser ganzen Diskussion über Preishoheit etc. geht es immer darum, um dieses Van-Dorn-Modell. Nummer eins, was du gesagt hast, also deine Fragestellung, die du genannt hattest, Abhängigkeit von Amazon, ist in allen drei Geschäftsmodellen gegeben. Und ich muss auch klar sagen, ich finde den Vergleich ganz gut. Ich bin Banker, wie ihr vielleicht jetzt schon gemerkt habt, sehr zahlengetrieben. Es ist wie eine Aktie für uns jetzt gewesen. In den ersten zwei Jahren bei uns sind wir all-in gegangen Amazon. Die Wette ist aufgegangen, das ist wie wenn du eine Aktie kaufen würdest, jetzt eine Tesla, also nur dich auf eine fokussieren würdest, dann ist der Uplift, wenn diese Aktie 30% plus macht, machst du auch 30% plus. Wenn du aber 5 Aktien kaufst, dann hast du weniger Risiko, aber das Upside, also das Wachstum, das du nehmen kannst, ist halt auch deutlich geringer. So haben wir das die ersten 2 Jahre gesehen und sind dann aufgeregt. sehr stark gewachsen und haben uns ab dann sehr differenziert aufgestellt. Also wir haben auch unseren eigenen Online-Shop dann 2019 gelauncht. Inzwischen machen wir auch Zalando, About You, Otto, können wir gerne auch nochmal drüber reden. Das ist auch ein super relevanter Kanal, sodass wir Stand. heute machen wir ungefähr 40% unseres Umsatzes über Amazon, 50% im eigenen Online-Shop und 10% so über die ganzen anderen Marketplaces, wobei der Online-Shop und die anderen Marketplaces deutlich stärker wachsen. Was mir nochmal wichtig ist von der Strategie zu sagen, ich bin ein großer Fan von Amazon und SNOCKS würde es ohne Amazon nicht geben. Und diese ganze Medienberichterstattung, ja, Accountsperrung, Abhängigkeit ist in der Theorie gegeben, aber es gibt relativ wenig Accountsperrung. Und es ist nicht so, dass Amazon einfach komplett wahllos die Accounts sperrt. Es war früher mal so, aber inzwischen die Systeme sind das so ausgeklügelt. Und wenn du Fake-Bewertungen etc. dir halt kaufst, dann ist es wieder riesengroß. Risiko-Nutzen-Verhältnis. Natürlich gefährdest du deinen Account und auch aktuell ist zum Beispiel einer der größten Amazon-Deutschland-Accounts gesperrt, aber der ist dann auch nicht ohne Grund gesperrt. Und daher muss man das schon auch immer differenziert betrachten und ich gebe Alex Graf da recht. Es ist schon irgendwie so, dass man sich in eine Abhängigkeit begibt und du machst auch einen geilen Deckungsbeitrag dort. Wenn du es geil machst, Wir haben auch unsere eigene Amazon-Beratung und wir sehen bei ganz, ganz vielen Kunden, dass Amazon unterm Strich deutlich, deutlich profitabler ist als der eigene Online-Shop, weil du gibst zwar deine 15% ab, aber du hast einen viel höheren Ad-Spend, um jemanden in deinen eigenen Online-Shop zu bringen, als über Amazon-Ads zu bekommen. Also können wir gerne darüber diskutieren, da habe ich viele Beispiele. Daher, mir tut es manchmal weh, dass Amazon immer als dieser böse Teufel dargestellt wird, weil ich in meiner kleinen E-Commerce-Bubble kenne auch so viele Leute, die ohne Amazon es gar nicht erst so geben würde. Amazon hat irgendwie das E-Commerce-Game so ein bisschen die Karten neu gemischt. Da gibt es jetzt viele junge, kleine Unternehmer, genauso wie wir das auch sind, die dadurch auch eine Chance hatten, aber viele vielleicht alteingesessenen haben dadurch gelitten.
Joel Kaczmarek: Gut, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich auch jedes Mal wieder Marketplace und Vendor durcheinanderbringe. Wo kannst du Preise definieren, wo nicht, obwohl es eigentlich total logisch ist, gerade wie du es erzählt hast mit diesem Großhandelsgedanken. Dann lass uns doch nochmal kurz eine Minute da bleiben. Wenn du da schon so wertvolles Wissen gesammelt hast, interessiert es bestimmt viele unserer Hörerinnen und Hörer auch, was eigentlich so die wichtigsten Stellhebel sind, um auf Amazon erfolgreich zu sein. Jetzt ist natürlich Jahr 2021, wo wir gerade aufnehmen, nochmal gehen die Uhren ein bisschen anders als noch vor ein paar Jahren und in ein paar Jahren wahrscheinlich nochmal anders. Aber mal so Momentaufnahme, vielleicht eine Mischung aus Rückblick und Status Quo. Was sind so die wichtigsten Hausaufgaben, die man erfüllen muss, wenn man bei Amazon erfolgreich Geschäft machen will?
Johannes Kliesch: Ich glaube, dass sich da Amazon nicht so stark unterscheidet jetzt von einem eigenen Online-Shop. Ich sehe, dass da im ganzen E-Commerce eigentlich immer die gleichen Grundparameter entscheidend sind. Nummer eins für mich ist immer, und wenn ich jetzt einen Freund auf der Straße, hey E-Commerce, Johannes, kannst du mir helfen, ist immer eigentlich die erste Sache, die ich mir anschaue, ist die Webseite. Bei Amazon jetzt gesprochen, ist es die Produktdetailpage. Also wirklich bei unseren Socken, was ist da gut? Da gibt es einfach gewisse Grundregeln bei Amazon. Du kannst sieben Bilder hochladen. Die sieben solltest du auf jeden Fall ausnutzen. den titel des wichtigste was der kunde sich nach den bildern anschaut also kaufverhalten ist tatsächlich erst bilder. und wenn überhaupt dann liest man noch mal den titel dann gibt es noch bullet points und dann die sogenannte a plus beschreibung. dies auch wichtig bloß noch mal man sollte mindestens zehn bewertung haben. das sind also ganz grundlegende sachen. da sollte man seine hausaufgaben machen wenn man eine gewisse jetzt Grundlage geschaffen hat auf seiner Produktdetailseite, also das, was der Kunde sieht, auch möglichst sexy aussieht und somit auch eine gute Conversion-Rate hat. Um hier bei Amazon mal zu sprechen, liegen gute Conversion-Rates so zwischen 10% und 30%, je nach Artikel. und das ist auch die Magie bei Amazon, ein Ein guter Online-Shop, der gut optimiert ist, hat vielleicht eine Conversion-Rate. Gerne auch die Frage zurück zu dir gespielt, Joel. 5% ist schon Hammer. Also wenn dein Online-Shop 5% Conversion-Rate hat, bist du schon top. Und da überlegst du mal, also mit 5% auf Amazon bist du schlecht. Je nach Produkt, aber da bist du schon schlecht. Und das ist auch die Magie. Die Leute kommen mit einer Kaufintention zu Amazon. Deswegen sind diese Conversion-Rates auch so krass hoch. Und deswegen macht es das unterm Strich auch oftmals super profitabel. Ersten Bereich haben wir abgeheiratet, geiler Content. Deine Conversion Rate muss passen. Bevor das nicht steht, brauchst du dir auch um Keyword-Optimierung und auch Werbung schalten echt wenig Gedanken machen, weil ich beschreibe das immer wie einen Trichter. Wenn dein Trichter nicht geil ist, dann musst du da oben auch nicht unnötig Geld reinschütten, weil dann verbrennst du einfach nur das Geld. Wir waren jetzt beim Trichter-Beispiel. Den Trichter haben wir jetzt gebaut. Eine gute Content-Seite haben wir. Jetzt im nächsten Schritt würde ich mich auf eine Keyword-Recherche konzentrieren. Hier gibt es super viele unterschiedliche Theorien. Meiner Meinung nach kann man hier relativ basic sein. Je nachdem, wie ausgeklügelt man das Ganze haben möchte. Aber wenn du in deinem Listing so 20 bis 30 Keywords reinpackst, dann reicht es aus. Du musst da jetzt keine pro Listing Tage verbringen und sonst irgendwie Keyword-Bashing, also ganz viele Keyworte hintereinander, brauchst du nicht. Der Amazon-Algorithmus ist inzwischen viel zu smart und intelligent, um das zu verstehen. Also lieber weniger ist ja mehr. Wenn du die dann implementiert hast, dann würde ich erst in den dritten Schritt gehen und zwar Werbung schalten. Amazon hat inzwischen ganz viele verschiedene Werbeformate irgendwie gelauncht und released. Nach wie vor das wichtigste Werbeformat sind die sogenannten Sponsor-Products. Hier gibt es zum Beispiel, wenn du jetzt ganz neu bist oder du hast halt einen Online-Shop oder kommst aus dem Einzelhandel und willst einfach mal online gehen, würde ich auf jeden Fall dir empfehlen, eine automatische Kampagne zu schalten. Die ist auch echt gut und damit machst du nichts falsch. Wenn man da tiefer gehen will, dann würde ich irgendwie noch eine manuelle Kampagne schalten mit den 10, 20, 30 Keywords aus deinem Listing und da kann man dann weiter rum gehen nochmal zusammenfassen sagen irgendwie content als erstes dann keyword optimierung dann werbung schalten. und wenn man diese drei faktoren zusammen nimmt die sind einfach am ende des tages sehr entscheidend für den erfolg auf amazon. ein layer wenn man das so nennen will oder eine sache die darüber steht und die auch in dieser ganzen diskussion sehr sehr vernachlässigt wird ist einfach ein geiles produkt. es ist so entscheidend. wie sind deine retouren raten wie viele fragen stellen die leute an? All diese Faktoren, die du vielleicht gar nicht so im ersten Moment direkt in Zahlen messen kannst, sind trotzdem entscheidend, wie schnell du in den Rankings nach oben kommst. Also wenn wir Produkte launchen, merken wir einfach, dass Produkte, wo wir vom Kunden geiles Feedback bekommen, die sagen, ey, wow, die Jogginghose ist super geil, die schießen in den Rankings nach oben. Aber Produkte, wo wir selber auch merken, die sind vielleicht noch nicht ganz zu Ende gedacht oder sind einfach nicht so gut, die kommen nicht so gut beim Kunden an, die kommen auch in den Rankings, egal wie viele Keywords du reinpackst, egal wie du deine Werbung optimierst, die kommen nicht nach oben. Da würde ich auch jedem empfehlen, entweder Phase 1, ihr habt schon viele Produkte, dann würde ich erstmal eure A-Produkte, die Hammer sind, die würde ich nehmen. Und wenn ihr komplett neu seid und gerade überlegt, dann würde ich erst online gehen, wenn das Produkt schon geil ausgereift ist oder ihr euch viele Gedanken darüber gemacht habt. Und das würde ich sagen, sind so, wenn man das jetzt mal kurz zusammenfassen soll, die Erfolgsfaktoren, um auf Amazon erfolgreich zu sein.
Joel Kaczmarek: Das kleine Einmaleins sozusagen.
Johannes Kliesch: Ja, es ist natürlich immer schwer in so einem Podcast, hey, die goldenen Regeln oder sonst wie, gibt es so nicht, aber das sind so die Punkte. und tatsächlich ist so einer meiner besten Freunde aus der Schulzeit, der ist gerade so, ich will Amazon FBA machen, was ist wichtig? und genau so würde ich es ihm auch erklären. oder habe ich es auch erklärt, um das mal so runterzubrechen. Klar, ich könnte Stunden jetzt darüber reden, aber das sind so die Sachen, worauf man sich konzentrieren sollte.
Joel Kaczmarek: Ich frage mich ja, wenn man Handel auf Amazon betreibt, immer wie es mit der Sichtbarkeit ist. Also ich habe gerade mal so Socken eingegeben auf Amazon, da ist von Snogs weit und breit nichts zu sehen, weil halt tausende von chinesischen Angeboten, von Puma, von Pierre Gardin, also alles vollgestopft ist. Du siehst ja mittlerweile den ganzen Teppich aus Logos auch gar nicht mehr durch, was ist jetzt sponsert, was ist irgendwie organisch. Und wenn ich jetzt dich explizit suche, finde ich dich, aber der Wettbewerb hat ja so viel zugenommen. Also deswegen, das ist so was, was mich noch beschäftigt. Wenn man heute mit sowas anfängt, hat man da eigentlich noch eine Chance, ohne Adspend, also ohne Geld für Werbung auszugeben, überhaupt in Sichtbarkeit zu bekommen, wenn man nicht gerade in der Hardcore-Nische ist?
Johannes Kliesch: Du musst schon Adspend ausgeben. Das ist einfach Fakt. Das ist nicht mehr so, dass du online gehst und dann von alleine geht es auf einmal hoch und du weißt gar nicht, woran das liegt. Witziges Beispiel mit meiner Freundin. Ich unterstütze sie dabei. Sie hat einen kleinen Etsy-Shop und da ist es noch diese Magie, dass du was online nimmst und jetzt irgendwie nach drei, vier Wochen sind wir Platz Z. Zwei bei ihrem Hauptkeyword und du denkst so, okay, 0 Euro für Marketing ausgegeben, aber irgendwie sind wir ganz oben. Diesen Effekt gibt es bei Amazon nicht, außer in ganz, ganz wenigen Ausnahmefällen, was du gesagt hast, wenn du in so einer super krassen Nische bist oder so. Also musst Ad Spend ausgeben. und ich gebe dir auch vollkommen recht, wenn man Socken eingibt, findet man Snocks nicht, sondern wir sind dann eher im Longtail-Bereich sehr stark vertreten, aber es geht bei Amazon schon krass auch um die Durchschnittspreise. Und da sind wir einfach drei, viermal so teuer wie die chinesische Konkurrenz. Da können wir bei diesen rein massengroßen Keywords, können wir aufgrund unseres Preises einfach nicht mithalten.
Joel Kaczmarek: Ich staune aber trotzdem, weil du ja meintest, ihr macht nach wie vor 40 Prozent eurer Umsätze mit Amazon. Richtig verstanden? Ja. Was ihr ja eigentlich geschafft habt, ist, dass ihr so neben Falke wahrscheinlich die einzige Marke seid, die man mit Socken assoziiert. Also wenn man jetzt sagt, was für eine Sockenmarke kennst du? Ich würde gerade sagen, bei jüngerem digital affinem Publikum seid ihr das auch. Also dass ihr immer noch so einen großen Anteil auf Amazon trotzdem macht. Nach wie vor ist das für euch ein wichtiger Kanal und erst dann kommt euer eigener Shop. und dann hast du ja gesagt, Otto, About You, Zalando sind auch noch so die nächsten Ecken, auf denen ihr jetzt quasi abhebt sukzessive. Was für einen Stellenwert haben denn die Letzteren bei euch?
Johannes Kliesch: Kurz dann noch zur Korrektur. Also der Online-Shop brach 50% vom Umsatz und Amazon 40%. Also Online-Shop ist schon unser wichtigster Kanal. Das will ich hier nochmal hervorheben. Die Letzten haben wir unterschiedlich gestartet. Zalando haben wir im April erst gestartet und schon jetzt macht es, lass mich nicht lügen, 6-7% mindestens vom Gesamtumsatz vom Unternehmen aus. Also man merkt schon, gerade in unserer Bekleidungskategorie, dass die anderen Marktplätze, inklusive About You und Otto, einen relevanten Anteil haben im Fashion-Bereich. Also Zalando ist auch größer in Bekleidungskategorie als jetzt Amazon-Bekleidung und auch About You sagt man nach, dass sie größer sind. About You macht insgesamt mehr Umsatz als Amazon mit der reinen Bekleidungskategorie jetzt in Deutschland, Europa. Und das merken wir schon. Vor allem Zalando ist schon Wahnsinn, was da abgeht und was für ein Traffic. Und das Schöne für uns ist, dass das Preisniveau da deutlich höher ist. Bei Amazon ist so dieser Trend krass in Richtung China-Seller und immer von Jahr zu Jahr, trotz der hohen Inflation aktuell, gehen die Preise da immer weiter runter, immer Preis-Dumping. Und bei Zalando sind die sehr stabil, die Preise. Da merkt man, dass es jetzt nicht so dieser Marketplace ist für alle offenen Plug-and-Play, was irgendwie Amazon ausmacht. Das merkt man schon anhand der Preise, auch anhand der Funktionalitäten deutlich weniger. Aber um auf den Punkt zu kommen, jeder, der hier zuhört, kann ich nur empfehlen, auf eine der drei Marktplätze oder auf allen zu verkaufen. Und die größte Überraschung war für mich tatsächlich Otto. Das ist, wow, was da an Volumen abgeht, habe ich komplett unterschätzt, weil man selber auch so überhaupt gar nicht die Zielgruppe ist. Also vielleicht die Frage an dich, Joel, wann hast du das letzte Mal bei Otto.de eingekauft oder wenn überhaupt, hast du da mal eingekauft?
Joel Kaczmarek: Gefühlt macht man das immer nur, wenn man irgendein sehr spezifisches Produkt sucht und dann mal in irgendeiner Preissuchmaschine vergleicht und dann haben die zufällig den günstigsten Preis. Weil ich habe auch gerade mich bei dem Gedanken ertappt, wir müssen mal ein bisschen umreißen, Clara, was eigentlich SNOCKS genau ausmacht. Also wofür steht eure Marke? Du hast ja jetzt gesagt, ein bisschen hochpreisiger, aber ihr habt ja auch so Leistungsversprechen, dass ihr sagt, wenn die Dinger Löcher haben, kannst du zurückschicken und so. Dann habe ich gerade darüber nachgedacht, wo noch Ecken sind, wo man euch positionieren kann. Dann habe ich gesagt eBay, eBay Kleinanzeigen, nee, wahrscheinlich nicht. Zu günstig, so ein Publikum, was zu sehr auf Schnäppchenjagd ist. Dann habe ich gedacht, okay, vielleicht sowas wie Real, die haben ja auch einen ganz guten Marktplatz, aber ist eigentlich auch ein bisschen so. Also ihr müsst wahrscheinlich schon auch gucken, in welchem Umfeld ihr euch platziert.
Johannes Kliesch: Ja, wir haben tatsächlich alles, was du gesagt hast, gerade ausprobiert. Also eBay sind wir auch online. Ey, da geht fast gar nichts. Dann real.de, beziehungsweise inzwischen heißt es auch kaufland.de. Ich weiß gar nicht, ob real.de als eigener ständig
Joel Kaczmarek: Stimmt, kann sein sein.
Johannes Kliesch: Weiß ich gar nicht, aber da ging auch extrem, extrem wenig und ich würde sagen, jetzt mit der Ausstellung, dass wir Amazon haben, About You, Zalando und Otto, das sind einfach 80, 90 Prozent, bietest du ab und dann musst du natürlich als Unternehmer, musst du schon auch immer die Optionen haben. Wenn wir jetzt noch mehr online sind, du musst ja schon auch irgendwie anschließen, dann musst du eine gewisse Maintenance haben, dass das auch alles läuft, dass die Produkte richtig verfügbar sind und, und, und. Also lange Rede, kurzer Sinn, wir wollen gar nicht in viel mehr Marktplätzen jetzt hier in Deutschland noch online gehen, weil wir Pareto-Prinzip, wir sind da jetzt ganz gut aufgestellt. Spannend für uns könnte noch sowas sein wie Bräuninger oder auf einen Engelhorn hier regional. Also Problem bei solchen Anbietern ist oft die technische Anbindung. Also wie kriegst du die Bestellung von dort in deine Systeme rein, möglichst nahtlos, weil es ist schon wieder auch unwirtschaftlich, wenn du dann einmal am Tag eine CSV bekommst und dann musst du die irgendwo hochladen und keine Ahnung wie. Aber es gibt bestimmt auch ein paar so Nischenanbieter, die für uns relevant sein könnten. Plus nochmal ein kleiner Geheimtipp oder wo wir gerade auch dran sind, ist der Avocado Store. Ich weiß nicht, ob du von dem mal gehört hast.
Joel Kaczmarek: Klar, beim Gründungsevent war ich dabei.
Johannes Kliesch: Ah, wow, okay.
Joel Kaczmarek: Das ist doch schon ewig her, das hat doch damals Philipp Glückler gemacht, zusammen mit Stefan Uhrenbacher, wenn ich mich nicht täusche. Also beide, glaube ich, lange raus, also zumindest Philipp, aber klar, weiß ich nicht.
Johannes Kliesch: Ja, und der hat eine spannende Zielgruppe, weil wir auch sehr nachhaltig sind und da auch gerade viel investieren und uns da positionieren. Könnte der, weil der auch einen guten Preispunkt hat, eine spannende Zielgruppe zu einer kleineren Schwester vielleicht noch werden. von so einem Zalando, wissen wir aber nicht, haben ja bisher noch keine Erfahrungswerte.
Joel Kaczmarek: Jetzt sag doch mal, was dich ausmacht als Socke. Was genau ist bei Snogs anders als bei anderen Socken? Weil das ist ja das austauschbarste Produkt, das es gibt.
Johannes Kliesch: Genau, also man muss differenzieren, welche Socke wir jetzt genau nehmen. Zum Beispiel Füßlinge, die rutschen, kennt man, kriegt man Blasen. Unsere rutschen nicht, die haben ein echtes Silikonpad, ist deutlich größer als bei anderen. Und die Form haben wir nochmal optimiert und entwickelt, dass sie wirklich in nahezu jedem Schuh unsichtbar sind. Das war unser Startprodukt, so haben wir auch angefangen. Wenn man aber unsere gesamte Sockenkategorie nimmt, ist bestimmt das, was uns am meisten ausmacht, unsere Anti-Loch-Garantie. Wenn du ein Loch in deiner Socken hast, dann kriegst du immer wieder neue. Also das ist unser Versprechen und dazu stehen wir auch. Und sonst würde ich sagen, dass unsere Differenzierung, um jetzt mal irgendwie aus der BWL-Brille zu schauen, ist vielmehr, dass wir den Zugang zum Kunden optimiert haben. Also wir glauben fest daran, dass man Basic-Produkte einfach kaufen soll, dass es gar kein Stress ist, dessen Produkt über das Ideen viel zielst du dich nicht. Es soll einfach zugänglich sein. Deswegen haben wir auch diesen Omnichannel-Charakter. Du als Kunde, du sollst kaufen, wo du willst. Und wenn du mal ein Problem hast, dann kriegst du immer wieder neue, ohne Stress zu haben. Und wir haben einen super geilen Kundenservice und unsere Customer Experience ist zusätzlich auch noch Exzellenz, würde ich behaupten. Also wir unterscheiden uns von anderen Anbietern. über fast alles, nur nicht über das Produkt an sich, weil das einfach nicht funktioniert. Und ich glaube, das ist unser Erfolgsgeheimnis, weil wir verstanden haben, wenn die Kunden bei uns kaufen und sagen, hey, von 1 bis 10, wie happy bist du? Und dann uns genau auswerten, so, warum bist du denn so happy? Dann ist eigentlich, wenn jemand uns eine 10 gibt, schreiben sie, alles super. Es ist einfach kein Stress. Und das ist das, was in unserem Bereich entscheidend ist. Joel Kaczmarek: Wie viele Leute machen so Fraud? Wie viele stecken mit irgendwelchen schweren Löchern in ihre Socken, damit sie neue kriegen? Oder geht das Johannes Kliesch: Es geht. Es ist vollkommen überschaubar, aber natürlich haben wir auch dafür jetzt einen Prozess. Also die kriegen irgendwie eine gelbe Karte und dann eine Verwarnung und dann werden die natürlich auch ausgefiltert. Joel Kaczmarek: Die erinnert mich ja sonst so ein bisschen an Harrys, diesen Rasierer. Kennst du das? Klar. Die machen ja auch so einen Rasierer, schick, schlicht, drei Farben, haben dann irgendwie so ein Scherkopf-Abo, also dass du hier die Rasierköpfe, die Klingen austauschen kannst. Wobei ja bei Harrys so ein bisschen der Case ist, dass die eigentlich rasieren. relativ günstig sind. Also im Vergleich zu irgendwie so Wilkinson Gillette, den du dir in der Drogerie kaufst, ist es so halber Preis gefühlt oder auf jeden Fall weniger. Bei Snogs habe ich jetzt eher den Eindruck, ihr seid eigentlich relativ hochpreisig, normalpreisig. Ihr seid jetzt nicht so sehr in dem günstigen Segment, ne? Johannes Kliesch: Absolut, 100%. 100%. Also wir würden gerne auch noch teurer werden, ohne Frage. Gerade jetzt, wo die Logistikpreise auch steigen, will ich ehrlich sein, würden wir gerne noch hochpreisiger sein. Aber wenn du dir die D2C-Landschaft, also Direct-to-Consumer-Brands, anschaust, aus meiner Perspektive, bitte korrigiere mich, aber die sind fast alle oder der Größte davon sind schon eher mittel- bis hochpreisig unterwegs. Und deren Story, die sie auch erzählen, ist ja fast immer, ey Eine geile Qualität, so ein super Preis, weil man den Mittelsmann irgendwie oder den Händler irgendwie ausschaltet. Und das muss ich auch sagen, das ist auch die Story, die wir haben. Nur, was ich eben argumentiert habe, ich glaube, dass der Kundenzugang und das Kauferlebnis ist nochmal deutlich entscheidender und unsere Qualität ist halt Hammer. Bestimmt in der Vergangenheit, es gibt bestimmt auch ein paar Zuhörer, die hier zuhören und dann sagen, ich habe mal bestellt und da war ein Loch oder dies und das. Ja, es sind Bekleidungsprodukte, die sind immer noch aus Baumwolle. Wir können auch nicht dafür garantieren, dass jedes Produkt immer 1A ist, aber unsere NPS-Score zeigt, dass wir deutlich, deutlich über dem Durchschnitt in der Bekleidungsbranche sind. Also unsere Qualität ist Hammer und man muss auch sagen, wir haben fast den höchsten Standard inzwischen auch in Nachhaltigkeit, also Bekleidung. Bei uns ist alles Bio-Baumwolle. Es ist nicht mit Plastik verpackt, sondern nur mit recyceltem Papier. Wir verschicken alles in Graskartons. Also auch das Thema ist bei uns absolut gecovert. Und wir sind gerade auch auf dem Weg, komplett klimaneutral zu werden. Also wir wollen einfach der Anbieter sein, wo du dir als Kunde keinen Stress mehr machen musst. Ich bin mir sicher, Joel, du hast super viel mit digital kompakt und all deinen Projekten zu tun. Wenn du Basic-Produkte kaufen willst, dann willst du einfach, dass du keinen Stress hast. Und daran glauben wir. Joel Kaczmarek: Wo fertigt ihr eigentlich? Ist das klassischerweise China oder bei dir im Keller? Johannes Kliesch: Da könnten wir Welt in Germany draufpacken, das wäre nochmal geiler. Aber jetzt, um zum Ernst zurückzukommen, wir produzieren in China einen Großteil, in der Türkei machen wir auch einiges. Genau, und dann immer wieder kleinere Produktionen überall auf der Welt. Aber ich würde mal die Länder Türkei und China sagen, die bringen uns am meisten. Joel Kaczmarek: Gut, bevor ich dich gleich mal dazu löcher, wie man als Student, der in der Bank arbeitet, in die Türkei dann reist und sich anschaut, wie das gefertigt wird, lass uns mal über was ganz, ganz, ganz, ganz Böses sprechen. Ist es vorstellbar, dass man Snogs demnächst auch im stationären Handel findet? Also gibt es irgendwie einen Pik und Kloppenburg, wo ihr verkaufen könntet oder das KDW bietet euch in so Sonderboxen an. Ist das angedacht oder seid ihr Digital First und Digital Only? Johannes Kliesch: Ich glaube, unsere DNA ist letzteres, also Digital First. Aber ich glaube nicht, dass es digital only ist. Wir haben unser eigenes Café, hatten wir ja kurz im Vorgespräch, deswegen da haben wir auch unsere Socken zum Verkauf. Unser Problem ist, um mal ehrlich zu sein, in diesem Go-To-Market, um offline wirklich zu meistern, dafür ist unsere Marke noch zu unbekannt. Ein P&C hat jetzt schon Socken. Wir selber haben schwarz-weiß-graue Socken. Wir sind nicht wie ein Happy Socks, der jetzt an einem Ständer mega krass geil aussieht und nochmal eine andere Edge ist, sondern wenn POC uns listen soll, dann müssen sie ihre Pierre Cardin Socken oder so aus dem Regal nehmen und dafür sind wir einfach noch zu klein. Also ich glaube, in den nächsten zwei Jahren, in unserer Strategie, ist es jetzt noch nicht akut vorgesehen, muss ich ehrlich sagen, weil wir sagen, lass uns so groß werden online. Bis die Offline-Retailer gar nicht mehr an uns vorbeikommen. Und eine schöne Statistik dazu ist, wir haben mehr Traffic auf unserer deutschen Webseite als Falke. Daher würde ich behaupten, dass wir schon auf einem sehr guten Weg sind, der größte Anbieter für Basic Fashion zu sein online. Und ich glaube, wir wollen auch Offline das werden, aber das wird noch einfacher. einige Jahre dauern, bis wir groß genug sind, bis die Marke an sich einfach so präsent ist, dass Leute in den POC gehen und sagen, hä, warum habt ihr keinen SNOCKS? Und ich glaube, das ist der Zeitpunkt, wo wir dann auch offline ausrollen werden. Joel Kaczmarek: Und jetzt müssen wir mal ein bisschen Gründerromantik machen. Wie war das damals, als du angefangen hast, Socken zu fertigen? Bist du dann mit einem Köfferchen rüber nach China, hast dann irgendwie einen Zwischenstopp in der Türkei gemacht, die ja glaube ich auch für so T-Shirts, Baumwollgeschichten relativ verbreitet sind, hast dir dann da Fabriken angeguckt und bist da wirklich lang getingelt, wer macht's mit dir und hast dann so einen Handelsvertrag geschlossen? oder wie muss man sich das für? Johannes Kliesch: Ich finde das Bild schön, das du gezeichnet hast. Man muss aber davor nochmal sagen, und das passt auch irgendwie gut zu unserer DNA, wir sind digital first und daher ist der Touchpoint vor allem online angefangen über Alibaba.com. Wir haben dann ganz klassisch, haben wir über Alibaba, ist es ein Amazon quasi Marketplace für Produzenten, kennen vielleicht der ein oder andere und dort haben wir dann Socks einfach auf Englisch eingegeben und haben dann da zehn Anbieter gesehen, die relativ gut aussehen, obwohl auf Alibaba eigentlich alles scammy und scheiße aussieht. Aber innerhalb dieses Marktplatzes noch möglichst gut aussehen, haben uns dann Samples geordert. Wir hatten dann vier Samples hier und dann haben wir den besten genommen. und dann haben wir einfach mal naiv wie wir sind bestellt. Die erste Bestellung kam an, ich weiß noch 2000 Paar Socken und die war richtig, richtig scheiße. Also die war wirklich von der Qualität Katastrophe. Haben uns dann überlegt, okay, was machen wir? Wir mussten sie verkaufen, haben dann gesagt, ey, klasse, ey, mega Qualität, kauft Leute. Dann haben wir aber direkt den Produzenten gewechselt und haben dann so Schritt für Schritt die Qualität verbessert. Joel Kaczmarek: Du hast ja den Nutzer auf gut Deutsch knallhart angelogen, hast du gerade gesagt. Johannes Kliesch: Ja, muss ich ehrlich sein. Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Wir haben mit 4.000 Euro gegründet. Die erste Bestellung hat 2.200 Euro gekostet. Unsere Konten waren überzogen. Wir konnten nicht. Das war so, entweder wir verkaufen das jetzt, lügen irgendwie unsere Kunden an oder das Projekt geht nie live. Und tatsächlich haben wir ein halbes Jahr später, als die neue Charge kam, haben wir jedem, und das ist wirklich Realtalk, jeder, der die erste Version hatte, von dem wir auch die Kontaktdaten haben, ist nicht immer einfach bei Amazon, aber haben wir noch eine neue Packung dann zugeschickt. Also wenn jemand wirklich so Zufall ist, dass er damals die allererste Version Snocks gekauft hat, dann schreibt mir bitte auf LinkedIn, ihr kriegt auf jeden Fall zwei, drei Neue Packungen. Ja, deswegen, wir standen mit dem Rücken zur Wand und ich will mich da gar nicht rausreden. Ich glaube, es ist nur viel wichtiger, jetzt ehrlich zu sein. Damals konnte ich nicht ehrlich sein. Es ging leider nicht. Ja, daher nach einem halben Dreivierteljahr sind wir zum ersten Mal nach China. Und da kommt vielleicht deine Metapher ins Spiel. Das war Hände schütteln, aber dann vor allem Bier trinken und als junger Student dann eine verrückte Zeit haben in China. Das hat mich schon auch sehr geprägt und waren wertvolle Erfahrungen. Joel Kaczmarek: So, ich meine, wenn man eure Seite anguckt, ihr baut ja immer weiter aus. Also ihr seid die Snocks, mittlerweile seid ihr eigentlich auch die Schlipper, also das wären dann so die Snippers, wäre das wahr? Snocks und Schlipper. Also ihr macht Unterwäsche, ihr macht eine Jogginghose, macht ihr eigentlich auch bei den Frauen BHs, Düstenhalter? Johannes Kliesch: Würdest du es machen? Joel Kaczmarek: Nee, ich finde, dass ich ans Bein bin. Das ist, glaube ich, echt die Hölle. Johannes Kliesch: Ich auch nicht. Deswegen haben wir es auch nicht. Also wir haben nur hier Basic geblieben, Frauenunterwäsche. Wir haben auch ein bisschen was mit Spitze. Aber klar hier von der Positionierung, wir sind nicht das neue Victoria's Secret, wobei die ja auch gerade so halb in der Insolvenz stehen. Also daher, BH ist, glaube ich, ein undankbarer Markt. Ende des Jahres launchen wir so einen Sports Bra, also der dann aber auch nicht diese verschiedenen Größen mit 75 cm, C, B, bla bla bla, sondern da gibt es auch dann SML und sage ich mal im Sportbereich, das geht noch, aber wir werden nie in den Fashion-BH-Bereich gehen, das schaffen wir nicht oder das passt nicht zu Snogs, da sehen wir uns einfach nicht. Joel Kaczmarek: Aber wo ich natürlich mit dir hin will ist, was kommen noch für Produkte und welche Zielgruppen könnt ihr damit eigentlich bespielen, weil gefühlt ist Snogs ein bisschen männlich, hätte ich jetzt gesagt. Socken, Kerle, Sneaker und nicht so, oh Frauen, oh guck mal, ich habe irgendwie einen Slip, eine Tanga von Snogs. Das ist so, dafür seid ihr gar nicht aufgeladen gefühlt. Was kommt denn da noch? Johannes Kliesch: Ja, sehr spannend, wie du das sagst. Hätten wir einen Podcast vor einem Jahr aufgenommen, wäre ich 100% einer Meinung. Wir haben dieses Jahr viel, viel dafür getan, um in diesen Frauenbereich irgendwie zu kommen. Tatsächlich sind wir dieses Jahr 55% Männer und 45% Frauen, also fast parätig und die Frauenkategorie ist für uns der schnellst wachsende Bereich, also mit unserer Damenunterwäsche, das ist wirklich auch relevant, Umsätze deutlich über zweistellig bei uns im Prozentbereich vom Gesamtumsatz, also dieser Bereich ist einfach super relevant für uns. Und dieser Shift zu einer Frauen- oder mehr Feminine-Brand sind wir gerade mitten in dieser Transition. Und da bin ich stolz auf das Team, wie die das machen. Gerade im Influencer-Marketing arbeiten wir mit fast jeder großen deutschen Influencerin zusammen. Ja, und das haben wir gut geschafft. Und da gibt es, glaube ich, auch gar nicht so viele Brands, die es schaffen, irgendwie von In einer sehr männlichen Wahrnehmung, wie du es gerade gesagt hast. Letztes Jahr waren wir über 70 Prozent vom Umsatz kamen über Männer. Und jetzt dieses Jahr sind wir schon bei 50-50. Und ich glaube, nächstes Jahr werden wir es zum ersten Mal schaffen, dass die Damen mehr Umsatz in unserem Online-Shop machen. Um da auch nochmal auf deine Frage einzugehen, was da alles noch kommt. Es wird sich sehr stark im Damenunterwäsche-Bereich abschneiden. spiegeln, weil wir haben gerade auch eine Markets Research gemacht. Also Frauen unter Wäsche ist fünfmal so groß im E-Commerce als Männer unter Hosen. Also Frauen sind einfach eine super spannende Zielgruppe. Das meine ich ganz wirtschaftlich und meine das überhaupt nicht böse. Und sonst kommen noch ein paar so Sportsachen, Sportbasics, Sachen, die auch stark in diese At-Leisure-Ware geht. Also eine Jogginghose daheim zum Chillen. Ja, viel in diesem Bereich und auf zwei, drei Jahre gesehen ist dann so. die nächste große Kategorie, die wir angreifen, ist der Sportbereich. Wobei wir hier erste Versuche ganz vorsichtig machen und nicht so bam, SNOCKS Sport, okay, wir haben jetzt 30 verschiedene T-Shirts. Da sind wir auch noch zu klein. Also wenn wir mal in Richtung 100 Millionen gehen, dann reden wir mal darüber. Joel Kaczmarek: Okay, also ich lerne, wir Kerle wechseln selten unsere Unterhosen im Vergleich zu den Frauen. Ansonsten erklärt sich das nicht, dass die fünfmal so viel Umsatz machen. Oder die brauchen mehr Slips. Johannes Kliesch: Ja, schwierig zu sagen. Und selbst auch ein Frauensockenbereich ist deutlich größer als der Herrensockenbereich. Für mich so. das Hauptargument ist, dass die Damen schneller mal was kaufen oder du auch über Etsy schneller emotionalisieren kannst und davon überzeugen, du brauchst es. Ein Mann merkt mir einfach, in der Kaufentscheidung ist sehr rational. Okay, ich habe gerade zu wenig Boxershorts oder meine letzten Boxershorts haben Löcher. Ich brauche jetzt neue. Okay, ich kaufe jetzt zwölf Paar, dann habe ich wieder ein Jahr Ruhe. Und eine Frau, die kommt sehr viel über Inspirationen. Ah, die Influencerin trägt das oder das sieht cool und shiny aus. Warum nicht mal was anderes ausprobieren? Und daher glaube ich, wie du sagst, rein rational brauchen die eigentlich genau gleich viel oder sehr ähnlich. Aber Damen sehen ihre Unterwäsche auch, glaube ich, deutlich mehr als It-Piece oder Fashion-Statement oder einfach mal was Neues, sich neu erfinden etc. Dadurch ist diese Kategorie hochwertig. so viel deutlich größer und ein Mann ist deutlich rationaler. Joel Kaczmarek: Ich finde deine Logik ganz nachvollziehbar. Also wenn ich jetzt du wäre, würde ich als nächstes wahrscheinlich auch so die Leggings rausbringen oder sowas. Das ist auch noch relativ easy made. Man könnte so in Richtung Pyjamas denken, also Schlafanzüge. Johannes Kliesch: Tatsächlich eine ganz kleine Kategorie. Haben wir uns viel eingeschaut. Online super, super klein. Aber waren wir auch, ich selber, da will ich gar nicht zu privat werden, aber ich trage immer nachts einen Schlafanzug und habe dann auch gesagt, lass uns einen coolen Schlafanzug machen. Ich weiß nicht, ob es ein Generationending ist, aber junge Leute tragen super wenig Schlafanzüge. Die tragen dann nachts irgendwie eine Boxershorts. Also wir haben so eine weite karierte Boxershorts, American Boxershorts nennt man das. Da merken wir, gerade in der Ansprache in unseren Ads, argumentieren wir da viel über Schlafanzüge. Also der Ich spreche hier bewusst in Stereotypen, aber der moderne Mann hat eine karierte Boxershorts und ein weißes Unterhemd zum Schlafen an und nicht einen expliziten, keine Ahnung, zweiteiligen Schlafanzug. Aber bei der Leggings bin ich ganz bei dir und ich wollte dich gar nicht unterbrechen. Joel Kaczmarek: Ja, ansonsten Sport. Ich habe so an Gymshark gedacht. Also Gymshark wäre eigentlich noch so ein Case, der für euch total Sinn macht. Die machen ja wirklich auch so, wenn du da mal so eine extrem dehnbare, kurze Sporthose hattest und so eine Sport Ich weiß gar nicht, wie man dazu sagt, diese Leggings, die so eng Leggings ist ja eigentlich nicht. Aber du weißt, was ich meine, ne? Diese Yoga-Pants, was da alles für Je nachdem, welches Geschlecht gibt. Das wäre so ein Role Model, wenn ich an deiner Stelle wäre. Oder? Kommt das hin? Johannes Kliesch: 100 Prozent. Aber daher sind wir auch vorsichtig. weil wir hatten Glück in der Positionierung, dass in den Kategorien, wo wir zu Hause sind aktuell, da haben wir nicht so diesen direkten D2C-Mitbewerber. Also viele versuchen es, aber wir hatten einfach auch hier wieder Glück-Timing, dass es da jetzt nicht so viele D2C-Brands gibt, wo wir jetzt im direkten Konkurrenzkampf in dem Sinne sind. Wenn wir jetzt in diesen Sport-Basic-Bereich gehen, da ist ein Gymshark, da ist gerade auch ein Ocean's Apart, die bis zu 100 Millionen gerade verkaufen. Also da sind schon richtige Kracher und Brecher unterwegs. wo wir sagen, ey, da müssen wir erstmal im Sportbereich auch unsere Edge finden, wo wir auch zu Hause sind, wo wir uns als Marke wohlfühlen, wo uns der Kunde aber auch irgendwie sieht, akzeptiert zwischen tollen Anbietern wie anderen D2C-Startups, die ich gerade genannt habe. Joel Kaczmarek: Habt ihr eigentlich auch B2B-Produkte mal blöd gefragt? Johannes Kliesch: Nein. In unserem Snogs Textilbereich nicht. Wir haben ja eine Beratung, die habe ich schon angesprochen. Da sind wir im B2B-Bereich unterwegs, aber wir haben jetzt nicht sowas, lass deine Socken co-branden oder irgendwas. Es kommen jetzt zwei größere Kollabos, nennt man das ja jetzt modern, raus mit einem anderen Anbieter. Das war dann so ein B2B-Deal. Das wird geil, aber das wird dann auch ein consumerausgerichtetes Produkt und es ist nicht so, dass sie an ihre Mitarbeiter die Socken jetzt verteilen. Hatten wir viele Anfragen, muss aber sagen, das ist kein Business Case für uns. Es gibt nochmal Einen anderen Sockenanbieter in Deutschland, der konzentriert sich inzwischen sehr stark darauf. Aber ich will beim Konsumenten erfolgreich sein und ich will kein Merchandiser in dem Sinne sein. Joel Kaczmarek: Ja, ansonsten müsstest du dir wahrscheinlich so ein, nicht despektierlich gemeint, aber was eure Budgets angeht, so einen Drittligisten oder sowas suchen und müsstest dir die Stutzen fertigen, wenn man jetzt sagt Sportvereine oder so. Johannes Kliesch: Absolut, aber auch hier Sportbereiche. Nochmal, um irgendwie den Bogen zu schlagen, ist einfach sehr schwer, weil da Adidas, Nike und teilweise auch Puma mit ihren Ausrüsterverträgen überall ihren Fuß drin haben. Weil wir da auch gerade viel im Influencer-Marketing und so unterwegs sind. 16-, 17-jährige Talente haben schon Ausrüsterverträge. Also du kannst keinen von diesen, sowohl Sportvereinen als auch Sportler als eigene Personen kannst du nicht sponsern in unseren Bereichen, weil die haben alle Ausrüsterverträge. Wobei wir wissen auch zum Beispiel bei Bayern, viele tragen dort Stocks. Die dürfen aber nicht mit dem werben, weil die Exklusivverträge haben. Die Sportwelt ist nochmal eine ganz andere. Joel Kaczmarek: Sag mal, mit den Märkten ist ja immer so ein Ding. Wo seid ihr momentan aktiv? Wo wollt ihr noch hin? Also Deutschland, Dach und so, Internationalisierung. Johannes Kliesch: Deutschland macht 85% vom Umsatz aus, Österreich 5% und dann über das sogenannte Amazon-Pani-U-Modell. Also das ist, dass man in Frankreich, UK, Spanien, Italien verkauft. Machen wir nochmal so zwischen 5 und 10 Prozent, je nach Jahreszeit etc. Also das ist die grobe Verteilung. Nächster Step ist jetzt auf jeden Fall die Schweiz. Hohes Preisniveau. Hört man viele Händler, die da sehr erfolgreich sind, weil die auch vom Verkaufsverhalten sehr ähnlich sind wie wir Deutschen. Deswegen da können wir viel machen. Österreich ist auch noch deutlich zu klein im Verhältnis einfach. Da haben wir jetzt auch gerade eine Vollzeitperson drauf, die sich kümmert, dass wir da noch wachsen. Aber sonst sehe ich in den nächsten 12 bis 24 Monaten wenig, wenig Internationalisierung bei uns. Und unsere Internationalisierungsstrategie ist immer Marketplace first und dann Onlineshop nachziehen. Also wir wollen weiter über Amazon internationalisieren. Wir sind gerade gestern Amazon Türkei auch online gegangen. Emirate gehen auch bald. Und das ist auch toll für uns, weil wir da ab Tag 1 auch profitabel sind. Und dann läuft es auch so mit. Und das ist gut. Aber wir sehen große Herausforderungen im D2C-Bereich, über einen Online-Shop in ein neues Land zu gehen. Da bist du einfach in den ersten sechs bis 24 Monaten ganz, ganz knapp immer an der Break-Even-Grenze. Und wir sehen da noch einfacheres Wachstumspotenzial innerhalb von DACH. Es gibt aber dann auch Sonderfälle. In Frankreich gibt es noch zum Beispiel C-Discount oder Privé, die auch sehr groß sind. Und das sind dann eher die Go-To-Sachen, dass wir jetzt nächstes Jahr im Marktplatzbereich sehr stark nochmal Frankreich angreifen werden, weil das unternehmerisch für uns sinnvoller ist. Daher Online-Shop, nächsten 24 Monate Österreich und Schweiz nochmal deutlich intensiver und im Marktplatzbereich sind wir dann schon sehr europaweit fokussiert. Joel Kaczmarek: Vielleicht ist das eine böde Frage, aber macht ihr eigentlich das immer noch im FBA-Modus oder habt ihr mittlerweile ganze Logistik und alles komplett nur noch in eurer Hand oder mixt ihr beides? Johannes Kliesch: Wir mixen beides, wobei man auch sagen muss, um auf Amazon wirklich in die Top-Rankings zu kommen, da musst du FBA machen. Also wenn du dir Amazon einfach mal die Bestseller-Rankings anschaust, das ist fast unmöglich, den Versand selber zu machen. Und dann hast du ja auch Service-Level-Agreements, die du erfüllen musst. Und wenn da mal was gerissen wird, ist dein Account gefährdet. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich würde jedem, der irgendwie ernstzunehmend Amazon machen möchte, Amazon FBA definitiv ans Herz legen. Joel Kaczmarek: Gut, abschließend noch ein unlustiges Thema oder interessantes, wo du über Influencer so viel gesprochen hast. Also gefühlt bist du ja selbst einer mittlerweile, so im E-Commerce, jung, hungrig, frisch, sucht den Erfolg unterwegs. Und ihr habt ja auch ein eigenes Café. Wie kam es denn zu diesen beiden Trends? Johannes Kliesch: Also erstmal erbt mich das, dass du mich irgendwie so wahrnimmst oder zumindest die Personenmarke Johannes Gliesch. Auch da will ich erstmal noch sagen, es ist immer komisch von sich selber in der dritten Person zu reden, aber für mich ist das irgendwie ein Asset von Snogs. und wir haben uns immer die Frage gestellt, wie können wir so ein langweiliges Produkt wie Socken emotionalisieren? und wir haben schon von Anfang an eigentlich gemeinsam festgelegt, wir zwei Gründer, einer von uns muss vor die Kamera, der muss irgendwie rausgehen, so der Außenminister, der Pressesprecher werden. Deswegen bin ich das erstmal geworden, weil Felix hatte da keinen Bock drauf. Und für uns ist in einer Zeit, wo irgendwie jeden Montag drei, vier, fünf Millionen Leute Höhle der Löwen gucken, merken wir einfach einen starken Trend dahin, dass so Startup zu sein Mainstream ist. Daher ist es eine grundlegende Strategie, um unser Produkt zu emotionalisieren. Wir haben Mitarbeiter, Vollzeit-Mitarbeiter, die sich um jetzt beispielsweise das LinkedIn kümmern etc. Ich selber habe da keinen großen Antrieb und das ist mir einfach wichtig zu sagen. Am liebsten würde ich es nicht machen und ich bin da überhaupt nicht so ein Ego-Typ, der möglichst bekannt sein will etc. Aber wir merken einfach unfassbaren Zulauf an tollen Bewerbern, tollen Mitarbeitern für unser Unternehmen und auch für unsere Beratung. einfach tollen Kunden. Deswegen ist es sehr opportunistisch getrieben und nicht, weil ich der bekannteste E-Commerce-Betreiber bin. Person irgendwie werden will. Joel Kaczmarek: Machst meine Romantik hier kaputt, ey. Guck mal. Ich hab gedacht, der Johannes, der immer diese lieben Posts macht, die so herzlich und echt wirken, der sagt mir, er hat Mitarbeiter und findet LinkedIn total doof. Johannes Kliesch: Ich finde LinkedIn nicht doof, aber es macht Mitarbeiter. Ich hab einmal die Woche mit Olli, heißt er, ein Gespräch, eine halbe Stunde, Stunde, wo wir über die Themen sprechen, die wir posten. und das sind wirklich auch meine Gedanken, meine Themen, über die ich sprechen möchte. Also die Werte, die wir in diesem LinkedIn-Account verkörpern, sind meine Werte, zu denen stehe ich auch und ich stehe auch zu jedem Post, nur ist es nicht möglich zeitlich gesehen und auch da, ich will den Leuten nichts vormachen, jeder, der mich fragt, ich bin da ehrlich, ist es nicht möglich, das irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Da kriegt man unzählige Nachrichten. Wir posten seit zwei Jahren jeden Tag, außer Sonntag, sechsmal die Woche. Das ist so zeitintensiv. Das funktioniert nicht anders und es ist nicht mal irgendwie so passiert, sondern da ist einfach eine klare Strategie dahinter. Und gezogenermaßen, weil unser Produkt so langweilig ist, müssen wir irgendwie über andere Bereiche glänzen. Wären wir eine shiny Schmuckbrand, wäre meine Personal Brand nie da. Das muss man, glaube ich, einfach ehrlich sagen. Aber es ist trotzdem toll, wie es ist. Das ist sehr, sehr meckern auf hohem Niveau. Ich will nur nie als so ein, keine Ahnung, famegeiles Arschloch wahrgenommen werden, weil das bin ich überhaupt nicht. Mir sprechen auf der Straße irgendwie Leute an, ich kenne dich von LinkedIn und dann ist es mir immer total unangenehm und sage, ey toll, wir haben leider noch nie gesprochen oder geschrieben. Das war ein Mitarbeiter, spreche lieber mit Olli. Joel Kaczmarek: Okay, verstanden, verstanden. Aber Kaffee müssen wir nochmal hier bequatschen. Wie kommt man zu dem eigenen SNOCKS-Kaffee? Johannes Kliesch: Felix und ich haben die ersten zwei Jahre SNOCKS irgendwie aus Kaffees überall aus der Welt geführt. Wir waren in Bali, wir waren in China. Und dann gab es diesen Moment, wo Felix und ich gemeinsam saßen und das war ein richtig geiles, fancy Kaffee. Und dann haben wir uns in die Augen geschaut und haben gesagt, wenn wir mal genug Geld haben, dann machen wir unser eigenes Kaffee. Und dieses Jahr im Februar haben wir unser eigenes Kaffee aufgemacht. Das ist eigentlich die ganze Story dahinter. Inzwischen kann man sagen, hey, Direct-to-Consumer-Brand ist auch geil, so eine Bühne zu haben. Unser Café ist auch für LinkedIn geil. Man sieht oft auf LinkedIn unser Café. Wir machen jetzt auch mit Shopware zum Beispiel Anfang November, bist du herzlich auch eingeladen. Machen wir ein Event, machen Dinner dort. Also es passt jetzt im Nachhinein gut in die Snocks-Welt, weil wir es irgendwie angepasst haben, adaptiert haben, für uns interpretiert. Aber wenn man mal schaut, was der Kern dieses Cafés ist, warum wir es gemacht haben, ist, weil wir Bock drauf hatten. Joel Kaczmarek: Ich weiß ein bisschen, was du meinst. Wir haben ja eine Ladenfläche als Büro bei uns, so wirklich zwölf Meter Fensterfront, weil wir halt auch sagen, Transparenz sein nach draußen und es hat mich schon so oft in den Fingern gejuckt, nebenan irgendwie mal so ein Ding dazuzunehmen und zu sagen, machst du jetzt einen Digitalkaffee, weil, kannst du da interviewen hinter so einem Glaskasten, hast du gleich Zuschauerinteraktion, kannst deine Gäste da empfangen und köstlich bewirten etc. etc. Und Florian Heinemann hat dann jedes Mal zu mir gesagt, hör auf mit so einem Scheiß, mach das nicht, das ist Defocus, du hast keine Ahnung von Gastro, das ist richtig kacke schwer. Er hat es ein bisschen netter gesagt, aber das war so sein Subton. Freut mich aber, dass du keinen Florian Heinemann hattest, der dich abgehalten hat. Johannes Kliesch: Boah, ich hatte wahrscheinlich nicht so viele so smarte Leute wie Florian Heinemann, aber natürlich hat jeder gesagt, Johannes, warum machst du die Scheiße? Die haben es trotzdem durchgezogen und ich würde es auch wieder machen. Es ist, glaube ich, aber ganz wichtig, um auch die Story komplett zu erzählen, zu sagen, dass ein sehr guter Freund von Felix und mir, auch ein Freund der Familie schon seit Jahren, der hat 25 Prozent der Firma, wir haben eine separate Firma dafür gegründet und er Er steht da jeden Tag drin und er ist der operative Geschäftsführer. Wir haben nichts damit zu tun. Und so ist es auch mit unserer Beratungsfirma. Viele sagen uns nach, wir haben keinen Fokus. Die challenge ich immer. Wir haben wirklich tolle Leute, mit denen wir zusammenarbeiten. Mein Fokus ist SNOCKS, auch wenn wir SNOCKS Sighting haben und unser SNOCKSlicious, so heißt die Kaffeefirma. Ja, da haben wir Leute, die kümmern sich darum. Und ich in diesem Café, ich bin auch Gast und auch manchmal Podcast-Host, weil genau diese Ideenvision haben wir auch umgesetzt. Wir haben da so einen kleinen Wohnwagen installiert. in unserem Café und da nehmen wir unsere Podcasts auf und davor ist so eine Ecke und da kannst du dann mit einem Kaffee oder Wein da sitzen und uns zuhören, wie wir da Podcasts aufnehmen. Daher kann ich da deine Vision absolut teilen und komm gerne vorbei und nimm auch mal bei uns eine Folge deines Podcasts auf oder komm zu uns. Es ist schon ein verdammt cooles Gefühl und es macht Spaß. Gastro ist was anderes, aber es ist ein absolutes Herzensprojekt. Joel Kaczmarek: Ah, mega. Du, sag mal, eine letzte Frage beschäftigt mich ja noch. Ich hab's so überlegt, damals gab's diesen Lieferando-Case, glaube ich, dass die auf Pornhub Werbung gemacht haben, weil die Leute ja irgendwie danach hungrig sind, wenn die diese Seite konsumiert haben. Da hab ich mich dran erinnert gefühlt, als ich überlegt hab, wie würde ich Marketing machen für Snogs. Dann hab ich's überlegt, diese Socken über dem Türknopf, die sie immer in den USA haben, weißt du? So bin ich auf den Case gekommen. Ja. Also eigentlich eine viel zu große Frage fürs Ende, aber hast du nochmal abschließend deine Top 3 Marketing-Tipps, also wie ihr eigentlich an Traffic auf eure Seiten kommt? Ihr macht es jetzt bestimmt nicht über Pornhub mit der Socke über dem Türknopf, aber vielleicht hast du ja was anderes Gutes. Johannes Kliesch: Meine Idee gerade im Kopf ist so, wir könnten daraus mal ein geiles Facebook-Ad-Creative machen. Weil das ist Tipp Nummer 1. In unserem Online-Shop kommt 50% des Traffics nahezu über Facebook und Instagram-Ads. Wenn du einen eigenen Online-Shop hast, ist das für mich der Kanal Nummer 1, der nach wie vor jetzt durch iOS 14 Update sehr schwierig aktuell ist zu bespielen. Trotzdem deutlich günstiger als Google etc. Daher, das würde ich sagen, wenn du geile Creatives hast, wenn du super kreativ bist, so wie du gerade Joel, dann ist es genau diese Edge, wie du da günstig neue Kunden einkaufen kannst. Über einen Ticken Humor. Sehr social, sehr nahbar, transparent, funktioniert sehr, sehr gut. Nummer zwei, wenn du auf Amazon aktiv bist, es gibt kein Werbeformat, das so günstig und so effizient ist wie Amazon Ads. Es gibt ganz viele verschiedene Formate, aber die sind Hammer. In dieser Kombination, dass die Klickpreise in Ordnung sind, nicht Overprice, sondern in Ordnung, plus diese phänomenale Conversion Rate, wenn du es gut machst, führen einfach zu unterm Strich sehr, sehr guten ROAS- oder ACOS-Werten, je nachdem, wie du jetzt deine Kennzahlen berechnest. Daher ist auch Amazon Ads wirklich nach wie vor genial. Und Nummer 3 würde ich behaupten, wenn du auch bei Zalando, den anderen Marketplaces unterwegs bist, das ist Wahnsinn. Da sind die Klickpreise wirklich im 10-Cent-Bereich auch gute Conversion-Rates. Also da haben wir deutlichen zweistellige ROAS-Werte und grasen da alles ab, was geht. Also da ist eher die Herausforderung. Ich will noch mehr Ad-Spend ausgeben. bei den Werten. Das würde ich so sagen, sind aktuell unsere drei Go-To-Marken. Und ein vierter Hinweis noch, Influencer-Marketing ist bei uns gerade das schnellst wachsende Sales-Channel und wir haben erst im Januar damit gestartet, aber wir machen jetzt wirklich da einen erheblichen Umsatzanteil, also deutlich, deutlich sechsstellig im Monat. und das Geniale am Influencer-Marketing ist, wenn du das Performance-getrieben hinbekommst, ist es der beste Kanal, um gleichzeitig deine Brand aufzubauen. Joel Kaczmarek: Aber kriegt man das Performance getrieben hin? Die sind doch alle irgendwie so unorganisiert und du musst doch da so viel managen, oder? Also was ich mal so aus Influencer-Ecken gekriegt habe, ist so sehr viel händischer Aufwand. Ich habe aber fairerweise mir eher so Business-Influencer-Ecken angeguckt. Johannes Kliesch: Also wir sind im B2C-Bereich und ich kann dir sagen, das ist der absolute Wahnsinn. Wirklich der absolute Wahnsinn. Und wir haben ja auch über Chimchak gesprochen. Und wenn du deren Marketing-Mix anschaust, jetzt von außen betrachtet, die schalten ganz wenige Facebook-Ads, sondern die arbeiten ausschließlich zu 80, 90 Prozent mit Influencern zusammen. Und das merkt man im D2C-Bereich. Die ganz großen Dinge, wie jetzt in Ocean's Apart, ich habe es erwähnt, die sind fast für 100 Millionen Euro Bewertung, haben die gerade einen Investor an Bord genommen. Und die haben auch vor allem Influencer-Marketing richtig, richtig gepusht. Und das ist so für uns jetzt Perspektive in den nächsten zwei Jahren. Wir müssen es schaffen, Influencer-Marketing für uns profitabel auf Scale im großen Volumen hinzubekommen. Und da haben wir jetzt seit Januar arbeiten wieder dran und das funktioniert wirklich sehr, sehr gut. Wir sind deutlich profitabler als bei Facebook-Ads oder auch bei Google-Ads. Und in Kombination, dass du das auch smart machst. Wir machen jetzt unser zweites großes Event. Wir machen eine große Halloween-Party. Also da holst du dann 20, 30 Influencer an einem Tag hin, die posten alle und dann hast du Millionen an Reichweite an einem Tag fokussiert. Da hast du absolute Sales Peak. Plus nochmal Kollabos, dass du eigene Produkte mit solchen Influencern rausbringst. Das ist da, wo es dann richtig Spaß macht. Für die Brand ist es unfassbar, wie du da deine Google Searches etc. rampen kannst. Plus nochmal auch in der Performance ist das wirklich eine Outstanding Sache. Joel Kaczmarek: Was kostet das eigentlich? mal blöd gefragt? Also was ist so die Matrix auch? Ist das irgendwie pro 10.000 Follower? oder wie misst man das? Johannes Kliesch: Sehr, sehr, sehr unterschiedlich. Wir machen nur Instagram-Story-Platzierungen und da geht es schon in der Richtung eines TKPs. Der bewegt sich hier von 20 bis 80 Euro, ganz unterschiedlich. Wir schauen uns dann aber eine Kombination aus den Kennzahlen an. Okay, wie viele Story-Reviews im Verhältnis zu den Followern, wie viele davon sind in Deutschland? Und wir haben zum Beispiel einen sehr großen Fokus auf weibliche Influencer, die viel aus ihrem Alltag teilen und gerne auch Kinder haben oder ein sehr starker Familienmensch sind, weil die haben eine sehr emotionale und starke Bindung zu den Followern. Und da kann der TKP auch mal über 100 Euro sein, aber es funktioniert trotzdem unfassbar gut. Also es gibt wirklich Influencer, die wir buchen. Da haben wir in ein, zwei Stunden nach ihrem Posting, nach einer Instagram-Story bis zu sechsstellige Umsätze. Und du denkst dir so, holy shit, was geht da ab? Also wirklich unfassbar. Joel Kaczmarek: Also ich sag's jetzt mal ganz despektierlich und frauendiskriminierend, da hast du so eine Mutti, die sich dann hinsetzt und über ihren Schlüpper redet, über ihre Socken oder die Socken, die der Mann gerade gekauft hat und hinterher hast du sechsstellige Umsätze, weil die da irgendwie so vier, dreißig Sekunden aneinander gereiht hat. Crazy. Die Dinger holst du jetzt zum Schluss raus, Johannes, siehste? Johannes Kliesch: Wir hatten unseren Snogs Geburtstag, das vielleicht abschließend zu sagen, da waren fünf, sechs Influencer bei uns im Café vor Ort, hatten eine coole Zeit und Sehr zeitnah haben die alle gemeinsam gepostet, so, ah, wir waren bei SNOCKS auf einem Event und die werden heute fünf Jahre alt, kauft ihre Socken, Boxershorts. Und diese Influencer kumuliert, haben deutlich, deutlich über eine Viertelmillion Euro Umsatz gemacht, innerhalb dann von ein paar Stunden. Joel Kaczmarek: Crazy. Johannes, es war mir ein Vergnügen. Vielen, vielen Dank, dass du uns mitgenommen hast. Es hat viel Spaß gemacht und man kann dir, glaube ich, den Sympathiefaktor nicht ganz absprechen. Und mal gucken, in drei Jahren oder sowas machen wir mal ein Update, was du dann alles verkaufst, was du dann für Leggings hast und für Sportklamotten und was noch alles. Also vielen, vielen Dank für diesen wilden und spaßigen Ritt. Johannes Kliesch: Ich danke dir. Danke nochmal für die Einladung. Hat Bock gemacht.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Unternehmertum: Denn getreu dem digital kompakt Motto "Lerne von den Besten" trifft sich Joel in freudiger Regelmäßigkeit mit den erfolgreichsten Unternehmer:innen aus der Startup- und Digitalwirtschaft. Egal ob Scale-up, Soonicorn, Unicorn oder erfolgreicher Mittelständler – in unseren Episoden zu Unternehmertum lassen dich die Besten hinter ihre Kulissen blicken und nehmen dich mit auf eine Reise zur Strategie, Entstehung und Entwicklung ihrer Firmen.