Ding Dong Ping Pong 🏓: Waldemar Zeilers neues Tischtennishallen-Startup

18. Februar 2025, mit Joel Kaczmarek

Dieses Transkript wurde maschinell erstellt. Wenn dir ein Fehler auffällt, schreib uns gerne zu diesem unter redaktion@digitalkompakt.de.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, neuer Tag, neuer Gründer im Interview. Das heißt eigentlich nicht, eigentlich alter, bekannter Gründer im Interview. Vielleicht erinnert ihr euch noch, im letzten Jahr 2024 war es, ich glaube, Top 5 Interviews zusammen mit dem lieben Waldemar Zeiler, damals noch zu seinem Solar-Startup. Und mittlerweile macht der gute Mann was Neues, nämlich ein spannendes Startup mit dem schönen Namen, ich liebe ihn, Ding Dong Ping Pong GmbH. Was das ist, dazu kommen wir gleich. Er möchte nämlich über Pingpong, sage ich mal, unsere Gesellschaft gesünder machen, mehr vernetzen und wie ihr es wisst, bei ihm mit ganz viel Purpose auch verbunden. Also super spannend. und ja, natürlich bin ich auch neugierig auf die Transition, weil Waldemar bestimmt ganz viel dabei erlebt. Also lange Rede, kurzer Sinn. Ich halte mich nicht lange auf mit Vorreden. Hallo Waldemar, schön, dass du wieder da bist.

Waldemar Zeiler: Hallöchen lieber Joel, vielen Dank für die Einladung.

Joel Kaczmarek: Ja, lass uns doch nochmal so eine kleine Nachschau machen. Also das letzte Mal warst du ja mit Zweihorn Energy am Start, letztes Jahr Balkonkraftwerke als großes Thema. Jetzt geht es in Richtung Pingpong. Ich glaube an sich verfolgen dich viele Menschen, aber vielleicht nimmst du uns trotzdem mal so mit. Wie war der Outcome und wie ging es von daraus auch weiter? Ich kenne ja auch den Schmerz, man hat eine Vision, man will die Welt verbessern und dann klappen Dinge immer mal nicht. Das ist normal. Ich finde das immer super wertvoll und respektabel, wenn Menschen dann aber weitermachen und sich was Neues suchen, wo sie verbessern. Deswegen, erzähl doch mal so einen Schwank aus deinem Leben, wie ist es dir ergangen, seitdem wir geredet haben damit?

Waldemar Zeiler: Total wild, wenn man so betrachtet. Wenn ich jetzt ein Jahr zurückschaue, dann war ich eben auf einem ganz anderen Pferd unterwegs und hatte den Energiemarkt vor mir und jetzt sozusagen bin ich in einem neuen Startup. Und ich glaube, so hatte ich mir auch nicht vorgestellt, dass es so schnell geht. Ich wollte echt dazwischen, wenn es mal Pausen gibt, versuche ich die Pausen eigentlich auch zu nehmen, weil ich weiß, dass das wichtig ist. Da erzähle ich aber gleich nochmal, wie es dann zu Ding Dong kam und mit Zweihorn Energy, das war einfach ein ganz schönes Abschied nehmen, weil wir starten ja immer viele Dinge, also du interviewst ja auch ganz viele GründerInnen und ich finde GründerInnen können immer gut Dinge feiern, wenn sie starten. Aber wenn Dinge nicht klappen, was ja total normal ist, also es gelingen ja viel mehr Gründungen nicht, als sie gelingen, wenn man sich die Statistiken anschaut. Und gleichzeitig wird aber über das Ende nie gesprochen. Also generell auch gesellschaftlich wird über das Ende selten gesprochen. Wir feiern Geburten, wir sprechen aber nicht über Tod und wir feiern Beziehungen, wir heiraten, aber wir feiern keine Scheidung. Und so finde ich das auch bei Gründungen, weil alles hat einen Zyklus und alles hat irgendwie so einen Kreis. Das Leben fängt irgendwo an und das Leben endet und dann wiederholt sich das. Und ich habe das bisher bei Gründungen aber nie so erlebt, weil natürlich das Thema Charme und Tabu ganz groß ist. Und gleichzeitig war ich so froh. Ich glaube, das ist mein erstes Startup und ich habe schon einige gehabt, die auch nicht geklappt haben. Aber das war wirklich das erste, wo ich gesagt habe, da kann ich wirklich in Frieden gehen. Weil alle drei Gründerinnen, Elisa, Kian und ich, haben uns irgendwann in die Augen geschaut und gesagt haben, jetzt ist es Zeit aufzuhören. Wir haben alles versucht. Wir haben unser Herz, unsere Leidenschaft gegeben. Wir können uns nicht vorwerfen, dass wir bestimmte Sachen nicht probiert haben, sondern wer die Crowdfunding-Kampagne verfolgt hat, wir haben wirklich alles gegeben und auch wirklich eine krasse Kampagne am Ende noch abgeliefert. Irgendwie Top Ten Start Next Crowdfunding-Kampagne. Aber es war halt total fernab von unserem Ziel und damit war es ganz klar, damit können wir das Unternehmen, so wie wir geplant haben, nicht aufbauen und haben noch zwei, drei Pivots probiert und dann aber auch gesagt zu nehmen. Jetzt ist gut, jetzt legen wir den Stift nieder, jetzt liquidieren wir sauber und was an Kohle übrig bleibt, zahlen wir noch den Leuten, die uns Darlehen gegeben haben, zurück und that's it. Und da war ich richtig happy und stolz darauf, einmal richtig Schluss gemacht zu haben, weil es mir glaube ich im Leben sonst ziemlich schwer fällt, gut abzuschließen. Ich starte immer super gerne, aber abschließen fällt mir schwer und das war eine gute Unternehmensübung.

Joel Kaczmarek: Mir ging es nur so als Aufhänger, weil ich hatte einen Artikel gesehen, das hast du selber geteilt auf LinkedIn, wo dich eine Journalistin irgendwie als Serienscheiterer bezeichnet hat. Und das fand ich hart, weil ich finde, als Journalist oder Journalistin ist es immer einfach, so eine Headline rauszuhauen, sich zu freuen, dass man ein paar geile Klicks kriegt und bei jemand anderem beeinflusst es das Leben auf lange, lange Zeit oder auch vielleicht mal nur kurzfristig die Stimmung und die Laune. Und ich fand, das wird der Sache nicht gerecht. Also deswegen, mich hat das gefreut, dass du da offen darüber erzählst, wenn auch mal was nicht klappt, weil es ist einfach normal.

Waldemar Zeiler: Und ich glaube, ich muss auch dazu sagen, dass der Begriff Serienscheiterer, den habe ich tatsächlich selbst erfunden. Als ich mein Buch 2020 geschrieben habe, da steht wirklich hinten auf der Beschreibung und mein Verlag hat noch damals gesagt, geht es noch, weil ich geschrieben habe, ich bin Serienscheiterer und möchte gern Speaker. Und die so, das können wir doch nicht machen, du bist doch Experte. Ich so, nein, aber ich habe einfach Lust daran gehabt und wollte einfach, weil alle immer total angeben damit, ich bin Seriengründer und ich bin Speaker und TEDx und alles. Und damals hatte ich so eine sehr lustige Phase, wo ich dann gesagt habe, nee, das mache ich. Und gleichzeitig als diesen Titel dann in der Wirtschaftswoche als Porträt gelesen habe, habe ich für mich auch gemerkt, vielleicht ist es auch Zeit, diese Phase auch, die habe ich nicht mehr. Und ich möchte viel mehr darüber sprechen, was das bedeutet, eben dieser Aufbruch und eben dieses holistische Sehen von Unternehmerinnentum. Und das war so ein netter Reminder. Also offiziell hier begrabe ich den Term Serienscheiterer, für mich zumindest. Aber es war eine lustige Zeit damals.

Joel Kaczmarek: Ja, es geht ums Loslassen, lerne ich jetzt auch. Also so eine Unternehmung loslassen, eine Idee, einen Traum loslassen oder da mal einen Begriff. So, und dann fängst du auf einmal an hier in Tischtennis. Warte mal, ich habe mir gelernt, Tischtenniskelle sagt man und nicht Schläger. Ich habe unser Hausmeister Olaf, der sei herzlich gegrüßt, weil er ist ein ganz Lieber, der ist im Tischtennisverein und der hat gesagt, man sagt Pingpong, Platte und nicht Tisch. Tischtennis, Tisch. Ah, ich kriege es nicht mehr zusammen. Anyway, so oder so, dich hat die Tischtenniswelt gepackt.

Waldemar Zeiler: Hatte ich auch nicht erwartet. Also ich glaube, nach Zweihorn hatte ich so eine extreme Sehnsucht nach Leichtigkeit. Weil ich habe jetzt wirklich zehn Jahre lang wirklich dicke Bretter gebohrt. Also von Unfuck the Economy und die Wirtschaft neu denken, für eine neue Rechtsform kämpfen. Ganz viele aktivistische Sachen, die ich ja gemacht habe. Unter anderem auch versucht, mit ganz vielen allen tollen Aktivisten das Olympiastadion zu mieten. Ja, es waren immer sehr dicke Bretter. und jetzt hatte ich einfach so, boah, ich kann nicht mehr, ich bin richtig erschöpft und ich will irgendwas machen, was Spielfreude hat, was Leichtigkeit hat. Da kam auch so eine leichte Scham mit, also kannst du das? Also das Bild, was du von dir als Aktivist aufgebaut hast, was sagen die denn, wenn du auf einmal irgendwas machst, was so vermeintlich total egoistisch ist? Auch voll das Triggerwort für mich, wenn jemand sagt, das ist egoistisch. Also ich war da sehr mit mir beschäftigt, krasser Zug zu Sehnsucht und Spielfreude und Leichtigkeit und Gemeinschaftsgefühl. und auf der anderen Seite voll das schlechte Gewissen. Und dann bin ich aber in der Social Bubble mit ganz vielen meiner Freundinnen in Kontakt gekommen und das war total berührend, was die gesagt haben. Und die gesagt haben, du, wir brauchen einen glücklichen Waldi. Und das ist das Allerwichtigste, weil wir wissen, wir kennen dich ja und deine Werte, du hast das Herz am richtigen Fleck, du wirst immer coole Sachen machen, die auch irgendwie einen Mehrwert haben. Aber du musst dabei glücklich sein und wenn du uns davon erzählst, dann scheinst du richtig glücklich zu sein und deswegen go for it. Und genau, dann dachte ich so, Mensch, dann probiere ich es mal aus und ich habe mir auch verschiedene Sachen überlegt sozusagen, wo ist denn die Leichtigkeit bei mir und was zieht sich so in meinem Leben durch? Also nicht, dass jetzt irgendwie so ein Hype kommt und ich sage das machen, sondern überlegt so, hey, was hat dir eigentlich immer Spaß gemacht? Und dann war es tatsächlich Tischtennis, weil ich in fast jedem meiner Startups, wir kennen uns ja noch über digitale Seiten, da hatten wir auch eine Tischtennisplatte im Office und jetzt auch bei Zweihorn hatten wir und bei Einhorn hatten wir eine Platte und ich habe einfach immer gespielt und immer wenn mir alles über den Kopf hinaus wuchs, dann habe ich mit Philipp damals bei Einhorn oder jetzt mit Kian gespielt. Ich habe bei Zweihorn Tischtennis gespielt und ich war dann total im Flow und es kamen neue Ideen und das wollte ich immer machen. Dann zufälligerweise hat mir ein Kumpel von mir, der gerade Pedellanlagen baut in ganz Deutschland, der Jonathan so einen Link geschickt und gesagt hat, du Tischtennis, da gibt es auch ein Geschäftsmodell. Ich so, wie? Ja, guck mal, hier in den USA, seit 2020 gibt es hier ein amerikanisches Startup mit dem Namen Pinkpot. Die bauen wirklich Tischtennishallen, 24-7, fully automated und richtig krasse Communities bauen. Die bauen es direkt immer in die Nachbarschaften rein. Das ist total geil. Und dann habe ich mir das angeschaut und habe es Kian geschickt, weil wir zusammen Tischtennis spielen und er hat es sich auch angeschaut und wir sind so ins kleine Rabbit Hole gefallen damit. und dann habe ich gesagt, ich muss das jetzt sehen, also immer wenn ich so Startup-Gedanken habe, bin ich immer ein riesen Fan, immer irgendwo sofort hinzufliegen, hinzugehen. und dann bin ich in die USA geflogen, nach New York und habe den Gründer dort getroffen, den David. Und habe mir verschiedenste Anlagen angeschaut. Mein Hotel war auch direkt neben so einem Ping-Pot, 24-7. Und ich habe da immer zu jeder Tageszeit, weil ich natürlich Jack-Lacked war, immer zu jeder Tageszeit geguckt, so, wer spielt denn da? Ist da wirklich jemand da? Und es war einfach geil. Das waren immer Leute, die gezockt haben, die gelacht haben, Spaß hatten, von Kids-Classes über Erwachsene. Dann irgendwelche 80-Jährige, die da standen und sich die Bälle um die Ohren flogen. Und ich habe gesagt, so geil, das will ich machen. Und so nach und nach kam das erst, dass ich irgendwie auch den gesellschaftlichen Impact gesehen habe, weil ich wollte, ich habe mich ja total gewehrt, ich will diesmal nichts machen mit Purpose und Impact, sondern ich will was für mich machen. Und es stellte sich aber heraus, dass genau dieses für mich machen ganz viele andere Menschen auch betrifft, also diese Sehnsucht nach Leichtigkeit und Verbindung. Und so bin ich dann reingeraten. Dann kamen so ganz viele Terms auf einmal hoch, wie zum Beispiel dritte Orte, was total spannend ist. Du hast ja das Zuhause, du hast die Arbeit und dritte Orte sind so, Orte, wo wir uns wohlfühlen, wie zum Beispiel das Café oder früher waren es die Plazas irgendwo, also wo Menschen sich treffen oder beim Barber in ganz vielen Kulturen zum Beispiel. Und dort entsteht Gemeinschaft und dort entsteht Demokratie. Also auch die meisten Revolutionen, die man so kennt in den letzten 200 Jahren, die haben irgendwo in einer Kneipe begonnen, die haben irgendwo auf einer Plaza begonnen. Und das ist sozusagen der soziale Kit und der Kleber für Demokratie. Aber diese dritten Orte verschwinden überall, weil du überall natürlich krass kapitalistischen Druck auf jeden Quadratmeter hast, vor allem in Städten. Und deswegen verschwinden die. Und das ist für mich auch eine der Erklärungen aus meinem Research, warum wir gerade auch dort stehen, politisch, wo wir stehen. Weil wir uns einfach nur noch anschnauzen im Internet, von irgendwelchen Algorithmen befeuert. Aber wir sehen uns gar nicht mehr persönlich. Wir können dieses zwischenmenschliche Vertrauen gar nicht mehr aufbauen.

Joel Kaczmarek: Ja, ich glaube, Einsamkeit gibt es doch auch Studien. Habe ich das nicht sogar mal bei dir auch gelesen in irgendeinem Beitrag? Also wie viele Jahre, dass das Leben kürzt, wenn du einsam bist? Das ist richtig krass.

Waldemar Zeiler: Also Einsamkeit ist wirklich als Pandemie von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufen worden. Und Berlin gilt zum Beispiel auch als die Einsamkeitshauptstadt. Und nur um so mal so ein Bild zu geben, wie ungesund das ist. Einsam sein bedeutet so viel wie 15 Zigaretten am Tag rauchen. Robert Putnam, das ist so ein Harvard-Professor, der sehr viel zu Sozialkapital forscht, der hat gesagt, dass du deine Wahrscheinlichkeit zu sterben im kommenden Jahr um 50% reduzieren kannst, wenn du einem Verein beitrittst. Und du kannst sogar die Wahrscheinlichkeit im kommenden Jahr zu sterben um 75% reduzieren, wenn du zwei Vereinen beitrittst. Und das hat ganz viel einfach mit diesem Zwischenmenschlichen zu tun, sich aufeinander verlassen, Commitment haben, Vertrauen. Und das war für mich so krass. Und gleichzeitig eben, da hat er eben auch sehr viel erforscht, der Putnam. Er hat untersucht, wie Zugehörigkeiten zu Vereinen in den USA jetzt speziell abgenommen haben und wie das eben zu der Spaltung und letzten Endes zu dem Ergebnis, das wir jetzt auch mit Trump haben, geführt hat. Und er hat dieses Buch geschrieben, Bowling Alone, Forschung seit den 1950er Jahren bis jetzt, also wirklich Langzeitstudien. Und da sagt er eben ganz klar, dass das total abgenommen hat, dieses zivilgesellschaftliche Engagement und irgendwo im Ehrenamt tätig zu sein oder miteinander im Verein irgendwie sich überhaupt zu treffen. Und das ist für ihn eine der Erklärungen, warum wir jetzt auch in Deutschland vor so einer Situation stehen.

Joel Kaczmarek: Es gibt doch auch diese Serie zu den blauen Zonen. Also blaue Zonen sind ja die Orte auf der Welt, wo die Leute 100 oder älter werden und dann fragt man sich warum. Und ich hatte mir die erste Folge angeguckt, die spielte in Japan und da ist ja dieses Ikigai ein großes Thema, also so ein, ich will es glaube ich Purpose nennen, so einen Inhalt im Leben zu haben, aber auch diese Gemeinschaften. Also du sahst dann, wie die mit ihren Nachbarn irgendwie zusammen Reis kochten oder was weiß ich nicht was. Ich glaube, das macht ganz viel. Ich habe gerade noch so gedacht, als du meintest, egoistisch ist dir kurz das Herz in die Hose gefallen. Ich habe da mal irgendwann gelernt, vielleicht warst du das sogar, der mir das gesagt hat, weil wir reden ja über solche Themen. Egoistisch ist gar nicht schlecht, egoman ist immer nur schlecht. Also egozentriert zu sein, sich nur um sich selbst zu drehen, was negativ ist, das andere nicht. Ich finde aber auch cool zum Beispiel von dem Gründer, dass der dir das einfach zeigt. Ich stelle mir das so vor, so, hi, I'm Waldemar from Germany, I would like to copy your model, may I come and have a look? Und er so, ja klar, komm rüber. Also was war denn so dein Zusammentreffen mit dem?

Waldemar Zeiler: Die haben natürlich ihre Brand und Franchise in den USA. Aber worauf die sich auch fokussieren, die haben einfach, weil sie diese ganzen, die haben inzwischen 20 Locations in New York und auch in anderen Städten, die haben eine richtig geile Software gebaut. Diese Software sozusagen, die lizenzieren sie jetzt auch an verschiedene andere Sportarten wie Pickleball, wie Pedal und so weiter. Aber auch an Tischtennis-Konzepte, die nicht in ihrem Heimatmarkt sind. Und deswegen, wir lizenzieren die Software von denen. Und die sind auch Advisor bei uns und sagen, wir kooperieren einfach, weil es total sinnvoll ist. Und da bin ich immer ein großer Fan von und bin auch total offen. Also klar, die Fragen haben wir dann auch gestellt und gesagt, sind wir jetzt Konkurrenten oder nicht? Und da hatten wir echt ein wunderschönes, ehrliches Gespräch und haben gesagt, nee, lass zusammenarbeiten, weil wir kennen uns einfach in Deutschland und Europa einfach gut aus. Und wir glauben, dass da einfach eine andere Brand und ein anderer Ansatz notwendig ist. Also ich glaube, dass eins zu eins wie in den USA wird das nicht funktionieren. Und ich habe auch noch mehr Lust, in dieses dritte-Orte-Thema reinzugehen und dieses gemeinschaftliche. Und der Tischtennismarkt ist einfach ein ganz anderer hier in Deutschland, als es in den USA ist, weil wir anders aufgestellt sind. Und deswegen freue ich mich, mit denen voll zusammenzuarbeiten und davon zu profitieren. Ich bin immer ein großer Fan von, nicht in Competition zu gehen, sondern in Coopetition und immer zusammenzuarbeiten. Das macht viel mehr Sinn. Und die sind auch totale Ping-Pong-Fans. und lieben das Spiel und wir haben einfach gemerkt, ja, wir wollen einfach, dass Tischtennis eine andere Bedeutung auf der Welt erhält und es macht mehr Sinn, zusammenzuarbeiten.

Joel Kaczmarek: Ich erinnere mich an ein Startup, was ein Freund von mir gemacht hat, das hieß Matchbase. Matchbase hatte den Ansatz, die sind hingegangen, haben das, was du mit Pingpong machst, für Fußball gemacht. Weil beim Fußball ist ja auch so ein bisschen schwierig, Pingpong kannst du zu zweit spielen oder bei uns hieß das immer China, wenn man so um den Platz rumläuft oder um den Tisch rumläuft, dann meinetwegen auch zu mehreren. Bei Fußball war aber immer das Ding, du brauchst ja wenigstens so zehn Leute, damit du Halbfeld spielen kannst. Ich habe das geliebt, ich fand das so eine geile Idee, dass du diese Plätze hast, du wusstest, du kannst da hinkommen, da war ein Trainer, der hatte Bälle, der hatte Trikots und da gab es ein bisschen Aufwärmtraining, dann konntest du spielen. Das Ding ist auch krass abgegangen und irgendwann fuhren sie voll gegen die Wand, weil du hast bei sowas ja Angebot und Nachfrage, das Angebot war theoretisch der Platz und die Nachfrage waren die Spieler. Die Nachfrage war riesig hoch. Aber die haben Angebotsprobleme bekommen, weil die ganzen Bezirksämter, denen die Plätze gehörten, die vergeben die an Vereine und die Vereine haben sie an sie vergeben, was dann schon mal so ein schwieriges Ding ist, wie kriegst du das hin? Also lange Rede kurzer Sinn, ich baue gerade so eine Überleitung zu dir, das Thema Raum ist ja dann ganz entscheidend, das so ein Stück weit zu ownen. Wie ist es denn in eurem Modell? Also gehören euch diese Flächen? Mietet ihr die? Wie macht ihr das? Weil in der Innenstadt ist ja Space auch in der Regel teuer. Plus es gibt ja auf ganz vielen Spielplätzen eigentlich Outdoor-Platten, was wegen Wind immer ehrlich gesagt nervig ist. Aber das ist so, was mir als erstes so in den Kopf kam. Wie macht ihr das mit den Plätzen?

Waldemar Zeiler: Also es ist ganz wichtig, sozusagen einen eigenen Laden zu haben. Das heißt, wirklich auch Ladenfläche ebenerdig, dass Leute wirklich dran vorbeilaufen und immer direkt in Nachbarschaften zu gehen. Und wir, unser erster Laden wird es in Prenzlauer Berg Ende März, Anfang April eröffnen. Und wir haben jetzt 215 Quadratmeter Ladenfläche angemietet, erstmal in unserer eigenen Nachbarschaft. Weil die kennen wir ja, wenn es da nicht funktioniert, muss man auch nicht weitermachen. Aber wir glauben, das wird ziemlich gut. Und gerade was du sagst, deswegen fasziniert mich Pingpong so, weil ich spiele zum Beispiel auch gerne Tennis und ich spiele auch gerne Squash und Padel und so weiter. Aber da musst du immer so weit rausfahren, weil dieses Zentren, weil einfach, das kannst du nicht in der Innenstadt bauen, also das heißt, es ist immer ganz weit außen und das ist total stressig, das ist nicht in meinem Leben wirklich vereinbar. und mein Sohn spielt Tennis, das ist total anstrengend, den immer irgendwo hin zu kutschieren und Tischtennis hat die beste, sagen Quadratmeter-Person-Ratio. verglichen mit allen anderen Racketsports. Und Racketsports gehen total ab, also Tennis, Padel, Pickleball, Squash, das lieben alle. Und gleichzeitig kannst du aber Pingpong wirklich auf kleinster Fläche spielen und deswegen kannst du auch in die Nachbarschaften und Innenstädte gehen. Und da bin ich eben fasziniert, dass du wirklich zu viert an so einer Platze stehen kannst, während Tennis musst du, glaube ich, das 20-fache an Fläche haben, um dasselbe irgendwie abzubilden. Und gleichzeitig über 70 Prozent der Deutschen kennen Tischtennis. Und sagen, wir lernen es ja alle kennen. Ich meine Tischtennis ist ja quasi subventioniert, weil alle Schulen Tischtennisplatten haben und du hast überall Platten. Es gibt in Deutschland laut Ping-Pong-Map 15.000 Außenplatten. Aber es gibt nur 237 Möglichkeiten innen zu spielen, wenn du nicht in einem Verein bist. Das heißt, da ist ein riesen Gap, das wir auch schließen wollen, wo du reinkommen kannst und dann wirklich in den Städten überall, also bei Berlin soll es nicht bleiben, wir wollen auch in viele andere Städte gehen, wenn das Konzept funktioniert. auf einmal anbieten kannst und die auch ganz anders ranführen. Weil du weißt ja, du hast Wind, es ist kalt, du hast die Dunkelheit, die Steinplatten sind irgendwie voll mit Sand, dann sind die auch immer überfüllt. Wenn du in Berlin bist im Sommer, dann hast du immer eine ganze Schlange von Leuten, die warten und sagen, kann ich jetzt auch mal? Und dann in so einem geilen Space mit den besten Wettkampftischen, geiler Boden, geile Tech-Enablement. Also du hast praktisch so, du kannst Punkte mit so einem Knopf unter der Platte drücken und dann hast du einen fetten Apple-Screen, wo die Punkte gemessen werden, deine Namen draufstehen, gefeiert wird, wenn du gewonnen hast. Und du kannst zum Beispiel auch, wenn du eine geile Partie gespielt hast, drückst du auf so einem iPad auf so einen Replay-Button und dann würden dir praktisch die letzten 30 Sekunden von diesem Spiel zugesandt, gebrandet mit Ding Dong Ping Pong und du kannst es dann auf Social Media posten. und das machen natürlich voll viele. Und das ist einfach so ein krass anderes Erlebnis. und du hast kostenlose geile Kellen, du hast kostenlose Tischtennisbälle, du hast einen coolen Space und du hast keine Beeinträchtigung von Wind und Wetter. Und du buchst das ganz easy eben über deine App und das ist, wie gesagt, das ist ohne Personal. Das heißt, du kommst zur Tür, 10 Minuten bevor dein Slot losgeht, drückst du auf Open Door, wie beim Coworking, kennt man ja. Dann kommst du rein und dann steht dein Name direkt schon auf dem Bildschirm und steht Hallo, Hallo Joel, freuen uns auf dich. Dann spielst du da und dann gehst du wieder raus. und deswegen ist das Konzept so spannend, weil ich hatte nicht so wirklich Lust auf Gastro und keinen Bock auf Personal. Ich habe mich ja sehr viel mit New Work und alles beschäftigt, die letzten zehn Jahre ist auch so ein Feld, wo ich sage, ach jetzt mal ein bisschen mit weniger Leuten zu arbeiten im Team, ist auch mal schön. Und sich mehr sozusagen auf das Community zu fokussieren. Wir werden auch viele Events machen, sei es jetzt irgendwie Openplay-Formate, dass du irgendwie Jung und Alt zusammenbringst, dass die Nachbarschaft zusammenkommt, dass du vielleicht auch Dating-Formate machst und sagst, um sich Leute kennenzulernen. Du musst nicht immer einen Spieler mitbringen, du kannst einfach alleine kommen und dann wird es einen coolen Mix abgeben. und da gibt es eben Rundlauf oder Chinesisch hast du es glaube ich genannt. Oder auch Turniere wird es geben. oder für Corporates, dass die dann kommen und einfach so ein bisschen spielen, Team-Bonding-Evente. Also da wird eine Menge passieren. Ich freue mich, weil es wird viel experimentiert natürlich auch.

Joel Kaczmarek: Crazy. Ich überlege gerade so, meinst du nicht, dass du dadurch nur so ältere Menschen latent ausschließt? Weil die meisten haben ja so eine gewisse Hemmschwelle, was Technologie angeht. Also wenn du da mit QR-Code und ich mache die Tür auf oder was weiß ich nicht, was kommst, hält dir das nicht ein bisschen ab?

Waldemar Zeiler: Also wir werden alles tun, dass das nicht tut. Also ich glaube, die meisten, die wir anziehen werden, sind natürlich sozusagen auch aus unserer Bubble und so weiter und die werden damit klarkommen. Aber wir wollen auf jeden Fall bewusst auch dieses Generationale abholen, weil Tischtennis ist eine der wenigen Sportarten, den ein Enkel mit seinen Großeltern spielen kann. Und Tischtennis ist ja richtig gut, auch für alte Menschen. Es gibt ganz viele Studien zu Demenz zum Beispiel. Also Hirschhausen hat mir letztens einen Text geschickt, wo ich gesagt habe, Mensch, kannst du mir irgendwas sagen zu Tischtennis? Weil er ist auch ein passionierter Tischtennisspieler und wir haben letztens miteinander gespielt und er sagte, ja, ich bin ein Riesenfan, voll cool, dass du das machst. Und es hilft wirklich bei Demenz und sagt das allen Leuten, weil diese Hand-Auge-Koordination ist total wichtig, um praktisch das Synapsen, damit die alle knallen dort. Und deswegen ist das ein sehr valider Punkt, den du sagst, also wir werden nicht nur QR-Code draußen haben, sondern wie du es bei Jugendclubs kennst, auch praktisch draußen so einen Aushang haben, wo wir das genau erklären und wir wollen auch Videos machen an der Tür, wie du das machst. Also es wird auf jeden Fall eine Herausforderung, glaube ich Ü80 oder so auf jeden Fall, aber wir wollen das abholen und das erste Jahr werden Kian und ich auf jeden Fall sehr viel dort abhängen und versuchen jeder, der irgendwie Interesse hat, sofort interviewen und sagen, hey, hast du irgendwie eine Hürde und wie können wir dir helfen, darüber zu kommen. Aber gleichzeitig ist es wichtig eben, also unser Geschäftsmodell soll Tischtennis sein und nicht ein Gastro-Personalbetrieb. Da habe ich sehr großen Respekt davor und viele Freunde, die das machen und sagen, nee, das will ich bewusst nicht, sondern wir müssen das irgendwie hinbekommen.

Joel Kaczmarek: Also Getränkekühlschrank, wo man sich selbst sein Stuff rausnimmt, ist bei dir eher ausgeschlossen?

Waldemar Zeiler: Das schon, klar. Also Getränkekühlschrank, klar, dass man Sachen holen kann, das auf jeden Fall, aber eben nicht eine Bar, an der Getränke verkauft werden.

Joel Kaczmarek: Und sag mal, wie verhinderst du, dass da jetzt irgendwie die Kellen unterm Arsch weggeklaut werden, dass da irgendwelche Jugendlichen drin sitzen und rauchen und hängen da ab und Frauen trauen sich nicht rein, jüngere Menschen trauen sich nicht, whatsoever, also da gibt es ja genug vandalistische Vorgehensweisen, gerade im good old Berlin.

Waldemar Zeiler: Total, habe ich mich auch gefragt, auch in den USA, wie machen die das? Das war auch in New York und die haben tatsächlich noch nie Probleme, aber was die machen, die haben eine 24-7-Kamera-Service aus den Philippinen, weil einer der Gründer dort Connections hat und Philippinen ist ja der Service-Provider der Welt für ganz viele Sachen. Bevor du reinkommst, bist du ja registriert und auch sozusagen deine Kreditkartendaten sind ja erfasst. Das heißt, man weiß ganz genau, wer ist gerade reingekommen. Und wenn du an die falsche Platte gehst, das war auch ganz witzig, ich war in den USA mit David und wir haben gesagt, soll man spielen? Ja, ja, und wir haben keinen Tisch gebucht. Dann haben wir beide angefangen zu spielen und auf dem iPad kommt dann so eine Nachricht, sorry, sie haben diesen Tisch nicht gebucht, bitte gehen sie an einen anderen Tisch. Und David muss dann lachen und sagen, siehst du, das Service funktioniert. Und dann hat David denen geschrieben, ich bin's. Und dann konnten wir weiterspielen an der Platte. Dadurch, dass erfasst ist, wer reingeht. und du gleichzeitig sozusagen auch eine Kameraservice vor Ort hast, passiert dort nichts. Er meinte auch, es ist noch nie was passiert. Außer ein paar Tischtennisschlägern kann man da auch nicht viel klauen. Also das andere ist natürlich fest installiert alles. Und ja, ich habe mich selbst gewundert und frage mich natürlich, wie ist das in Berlin, wenn eben nicht immer die ganze Zeit jemand vor Ort ist. Ich glaube, das wird funktionieren. Ich glaube, weil ich es auch eben in die Nachbarschaft mit einbauen will. Also ich möchte, dass Menschen auch, es gibt auch Monthly Memberships und damit wollen wir auch viel experimentieren, dass du auch für einen schmalen Taler immer Zugang hast. Und ich hoffe, dass wir mehr Menschen auch damit irgendwie einbinden können, die sich verantwortlich fühlen.

Joel Kaczmarek: Also eigentlich müsstest du ja über nebenan.de da so eine gewisse Crowd aufziehen, die dann so ihre Kreise zieht und dann hast du wahrscheinlich so deine zwei, drei Nasen, die sich für so einen Laden auch ein bisschen verantwortlich fühlen. Also vielleicht kannst du mit Volunteers arbeiten, dass du sagst, ihr dürft da spielen und dafür guckt ihr dann mal nach dem Rechten oder so, oder?

Waldemar Zeiler: Ja, voll. Ich freue mich wirklich, weil ich war immer in meinem Leben ja so unterwegs, dass ich immer irgendwo hingereist bin, um irgendjemanden zu treffen. Und auch da habe ich voll die Sehnsucht gespürt, ich möchte mal irgendwo sein, wo die Leute zu mir kommen. Ich habe immer dieses Bild von früher, da fand ich immer diese Skateshops so geil. Und die Besitzer von Skateshops hatten immer so eine ausgeleierte Ledercouch draußen und saßen immer da und da kommen die ganzen Leute. Und ich fand die immer so cool, weil die chillen den ganzen Tag und die Leute kommen die ganze Zeit zu denen und setzen sich dazu und quatschen. Und man tauscht so ein bisschen Fachsimpeln und so eine Vorstellung habe ich gerade, so eine romantische, dass Kian und ich da rumsitzen und dann kommen dauernd Leute und wir sagen, komm, spielen wir mal und werden auch ganz viel sprechen natürlich mit Leuten. Und ich glaube, eine Sache, die ich noch nicht erwähnt habe, die auch richtig cool sein wird, ist, du kannst dir direkt Coaches buchen. Das heißt, du buchst dir einen Tisch und du hast eine ganze Auswahl von Coaches, von Anfänger bis, ich habe dann in den USA mir den Mittelamerikameister geholt, mit dem ich dann trainiert habe. und das bringt dich nochmal anders ran in den Sport, also Tischtennis kennen ja viele nur mal so von der Schule und so an der Steinplatte. Aber wenn du Tischtennis mal von einem Profi ein bisschen erklärt bekommst, kommst du auf so eine geile Reise, wo du wirklich Bock hast, dich kontinuierlich zu verbessern und so richtig so eine Mastery darin entwickelst, wie ich das bisher nur von anderen Sportarten kannte. Ich habe einfach Tischtennis anders abgespeichert. Und das wird sozusagen auch unsere Challenge sein, so ein neues Narrativ zu Tischtennis zu bringen und diesen Community-Gedanken mit auszuleben. Aber jeder kennt es. Also stell mal irgendwo, kannst du selber mal probieren, stell mal irgendwo eine Tischtennisplatte hin, leg zwei Kellen und einen Ball hin. Es wird keine zwei Minuten dauern, dann steht da jemand und spielt.

Joel Kaczmarek: Lass uns doch mal ein bisschen Mathematik machen. Also du hast jetzt gesagt, 200 irgendwas Quadratmeter macht das Ding in Prenzlauer Berg, ne? So, was zahlst du da an Miete?

Waldemar Zeiler: Das bewegt sich so, glaube ich, bei dem warm so um die 6-7.000.

Joel Kaczmarek: Aber okay, das ist ja schon echt üppig. Und wie viel kostet es, wenn ich mich jetzt einmiete für eine Stunde an so eine Platte?

Waldemar Zeiler: Also es gibt immer sozusagen Off-Peak-Zeiten und Peak-Zeiten. Und da gibt es natürlich unterschiedliche Preise, aber es wird sich so zwischen 15 und 25 Euro bewegen. dass du dann zu zweit oder zu viert eben zahlst. Und dann kriegst du praktisch alles Equipment gestellt, du musst nichts mitbringen, du kannst direkt loslegen und es gibt einen VIP-Tisch, der wird noch eine andere Technologie bereitstellen, also wir arbeiten dort mit einem ganz tollen Anbieter zusammen, den ich noch nicht verrate, aber da kannst du dir genau deinen Spin messen lassen. Das heißt, da ist eine Kamera und diese Bälle haben so schwarze Pünktchen und wenn du dann spielst, dann kann die Kamera erfassen, wie oft sich der Ball dreht. Und dann gibt er dir Tipps, wie du praktisch deine Schlägerhaltung verändern kannst und dann misst er immer nach und dann praktisch so ein eigenes Trainingsprogramm, um deinen Spin zu verbessern. Also das wird natürlich mehr kosten, wenn du diesen Tisch buchst und die anderen bewegen sich so, nur um dir so ein Bild zu geben, wo bewegt man sich dann. Also du zahlst ja für zum Beispiel Billard oder Dart, das kennen ja die Leute, da zahlst du zwischen 10 und 15 Euro pro Stunde. Und wir sind so zwischen 15 und 25 und für Padel, Tennis und so weiter zahlst du zwischen 25 und 40 Euro. Das heißt, wir bewegen uns so wirklich im mittleren Raum zwischen denen. Das ist so grob der Plan. Und wir planen, wenn es rechtlich möglich ist, natürlich kannst du nicht in allen Nachbarschaften 24-7 machen, aber dort, wo es möglich ist, planen wir so mit 25 Prozent Auslastung. Und mit dieser Auslastung sozusagen bist du schon extrem profitabel.

Joel Kaczmarek: Wie viele Tische sind denn so in so einem Raum? Wie viel kriegst du da rein?

Waldemar Zeiler: Fünf machen wir da rein.

Joel Kaczmarek: sagen wir mal jetzt mal, wenn wir von 20 Euro ausgehen, bei fünf Tischen kannst du 200 Euro in der Stunde verdienen und wahrscheinlich hast du so zehn Stunden am Tag, die du ausnutzt. Also wärst du ja da eigentlich schon bei 2000 und du sagst, das reicht sogar, wenn ich ein Viertel nur der Plätze ausnutze.

Waldemar Zeiler: Genau, weil die natürlich nicht alle gleichzeitig ausgelastet sind und manche Zeiten ist sehr low und am Abend und am Wochenende ist sehr viel los. und dann hast du zusätzlich natürlich noch Firmen-Events und so weiter. Den vorderen Bereich werden wir natürlich dann, das kostet natürlich dann auch noch mehr. Ich mache ja sehr gerne Vorträge und so weiter, werde ich sicherlich auch einige Sachen für Firmen erstmal anbieten. Genau, aber das ist so grob das Modell und da kannst du natürlich Coaches noch dazu buchen. Da gibt es auch einen kleinen Cut, den wir von Coaches nehmen. Genau, und dann hast du Memberships. Das ist natürlich auch spannend. Da wissen wir nicht genau, wie die Entwicklung sein wird, aber mit diesen Memberships kannst du zum Beispiel zu den Off-Peak-Zeiten komplett kostenlos spielen. Und zu den Peak-Zeiten kriegst du 50% Rabatt an den Tischen. Da müssen wir gucken einfach, wie sich das mit den Memberships entwickelt. Davon leben ja Fitnessstudios von den Memberships. Nur ich will natürlich nicht auf das Geschäftsmodell setzen, dass irgendwie viele Abos abschließen, die sich nicht nutzen, sondern ich will ja, dass die Leute wirklich vor Ort sind und sich vernetzen. Aber damit werden wir so ein bisschen experimentieren. Das heißt, es wird einen Anteil geben von Direct-Bookern. Und ich hoffe auch, dass wir mindestens 1000 Leute haben, die auch ein Membership abschließen, irgendwann mal sozusagen in der Neighborhood, weil es einfach immer Zugang gibt dann zu einem Tisch.

Joel Kaczmarek: Ja, zahlende Karteileichen sind aus wirtschaftlicher Sicht ganz nett, aus, sage ich mal, Produktsicht und irgendwie für die Moral nicht so geil. Aber es ist ja interessant. Okay, also hast du die Coaches, du hast die Firmen-Events, du hast quasi die Tische mit irgendwie noch Möglichkeiten on top. Was glaubst du, wie lange brauchst du, um so eine Fläche einzurichten und zum Laufen zu bringen?

Waldemar Zeiler: Also wir rechnen jetzt so, klar, das ist jetzt unsere erste, deswegen wird das vielleicht ein bisschen länger dauern, aber nicht länger als zwei, drei Monate. Je nachdem, was du suchst. Also wenn du eine gute Fläche hast, die schon bereits vieles hat, zum Beispiel eine Lüftung, die müssen wir jetzt einbauen, aber wenn du eine Fläche nimmst, die schon eine Lüftung hat zum Beispiel, dann bist du in zwei, drei Monaten eigentlich ready to start.

Joel Kaczmarek: Glaubst du denn, dass so Verschleißen ein Problem wird? Also gehen die Dinge oft kaputt, die Tische oder was da so passiert oder ist das okay, vernachlässigbar?

Waldemar Zeiler: Nee, du hast einen ganz klaren geplanten Verschleiß. Das Gute ist, dass wir die Zahlen haben und wie gesagt auch Pinkpot Teil unseres Advisor-Teams ist und deswegen wissen wir ganz genau, wann die Dinger verschleißen, wann müssen wir machen. Das ist total planbar und das ist voll okay. Also sozusagen verschwinden kleine Beträge für die Sachen, die du eigentlich da bereitstellst.

Joel Kaczmarek: Und wie hungrig bist du? Wie viele Ding Dong, Ping Pong Hallen willst du bis, sagen wir mal, Ende was weiß ich haben? Also wie ambitioniert denkt ihr da?

Waldemar Zeiler: Also ich glaube, dass Deutschland mindestens 30 davon verträgt.

Joel Kaczmarek: Klingt konservativ für meinen Geschmack.

Waldemar Zeiler: Ja, ja. Ich wollte ja diesmal nicht irgendwas machen, was sofort irgendwie riesige Ambitionen hat. Und gleichzeitig ist das ein totales Franchise-Modell. Und ich glaube, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren auf jeden Fall zehn wahrscheinlich selber eröffnen. Auch in anderen Großstädten und ab dann ein Franchise-System starten und dann ist es offen. Also ich habe mir diese 15.000 Tische, sind so in meinem Kopf und ich weiß, dass sehr viele dieser Tische in Deutschland auch bespielt werden und wie gesagt nur 237 Möglichkeiten Indoor. Das heißt, wenn man das mal so runterrechnet, dann könnte man auch zwischen 30 und 300 in Deutschland haben, aber mit 30 wäre ich auch erstmal happy.

Joel Kaczmarek: Braucht es eine gewisse Einwohnerzahl, damit sowas funktioniert? Oder könntest du das jetzt auch im schönen Beelitz-Hallstätten zum Beispiel, wo wir gerade sitzen, machen?

Waldemar Zeiler: Ja, also das Konzept funktioniert wirklich nur in dichten Riesen. Muss groß sein. Ja, das muss in Großstädten sein, zentral, wo es wirklich keine alternativen Möglichkeiten gibt. Weil du hast meistens auf dem Land, hast du nicht so das Problem. Die Vereine suchen alle nach Mitgliedern. Ein Tennisplatz kann sich eher ansiedeln, weil es einfach nicht so viel kostet. Also ich glaube, das ist schon ein totales Großstadt-Ding, zumindest ist der Bedarf in Großstädten, zumindest für dieses Konzept am größten. Aber es gibt auch andere Konzepte, zum Beispiel habe ich mich auch letztens mit meinem Kumpel Björn getroffen, der macht diese Fitboxen und Fitomaten und das ist auch ein 24-7-Konzept für Fitnessstudios und die gehen genau umgekehrt, die gehen aufs Land. Das heißt, die haben ein Franchise-System und die stellen dir praktisch so ein Fitomaten hin, auch 24-7 soweit erlaubt und auch ohne Staff. Und das funktioniert auf dem Land super, weil auf dem Land hauen alle ab und die sind total froh und dankbar, die Menschen, wenn irgendjemand was errichtet und kann man sich gerne anschauen, für Thomas auch ein geiles Konzept, aber für unser Konzept macht das keinen Sinn, wir wollen auf jeden Fall in den Städten bleiben.

Joel Kaczmarek: Gibt es da eigentlich außer Pinkpot und euch noch andere Anbieter, also gibt es da einen großen Wettbewerb in dem Bereich?

Waldemar Zeiler: Natürlich immer überall, wo man einsteigt, irgendwie in eine neue Branche, hat man immer das Gefühl, jetzt irgendwie entsteht auch irgendwie, da ist eine Welle. Das heißt, bisher ist nicht viel los. Also das ist ja auch der Grund, wenn du überlegst, wenn du jetzt Indoor Tischtennis spielen lassen willst, dann hast du meistens irgendwo in einer Squash-Halle oder in einer Tennishalle irgendwo so ganz vernachlässigt in der Ecke eine Tischtennisplatte, die du auch mieten kannst. Aber das ist mega unsexy. Ich war letztens mit meinem Sohn in so einer Squash-Halle und er hat gesagt, hey Caspi, wir spielen jetzt Tischtennis und gehen so, ja geil. Und dann stehen wir an dieser Tischtennisplatte und sagen, Papa, das war es jetzt. Ich will lieber Squash spielen, weil es einfach total uncool ist. Und du kannst natürlich als Vereinsspieler in der Halle spielen, aber wie gesagt, viele Vereine sind voll, nehmen niemand mehr auf. Und du hast so vereinzelte Tischtennisläden, die auch so zwei, drei Platten noch anbieten. Aber da gehen meistens eher die Vereinsspieler hin. Aber wirklich so Mainstream, damit du keine Angst reinzugehen hast und dann sagst, hey, ich komme von der Steinplatte und will so ein bisschen spielen und will nicht eingeschüchtert werden von anderen Profispielern. Das gibt es nicht wirklich und schon gar nicht als Konzept, das deutschlandweit da ist. Kann sein, dass das natürlich auch irgendwie damit mitgeweckt wird und ich hoffe es ja auch. Also ich bin froh über alle, die Tischtennis größer machen. Ich bin ja immer jemand, der immer gemeinsam denkt und nicht sagt, das ist jetzt nur unseres, weil wir haben natürlich unseren eigenen Ansatz. Aber ja, es gibt es auf jeden Fall jetzt noch nicht und es wird es bald geben.

Joel Kaczmarek: Geil ist ja, wenn ich dir immer zuhöre, dass du immer so, egal was du erzählst, ist immer so begeistert und das muss man machen und das ist total richtig, das ist eine große Fähigkeit von dir, die wichtigen positiven Anteile an einer Sache hervorzuheben. Jetzt wirst du ja dann wahrscheinlich, bei den anderen Themen hast du wahrscheinlich auch immer mal Geld gebraucht, aber bei sowas, wenn du sowas vorfinanzierst, so eine Miete und das ganze Inventar und so weiter, brauchst du ja Cash. Was habt ihr euch denn in Sachen Finanzierung überlegt, wie ihr das alles aufbauen wollt wirtschaftlich?

Waldemar Zeiler: Also wie du weißt, bin ich ja kein großer Fan von klassischen Investieren, weil ich glaube tatsächlich, irgendwas stimmt nicht in diesem ganzen Venture-Capital-System und die Art und Weise. Startups brauchen Kapital, also ohne Frage, aber unter welchen Bedingungen das zur Verfügung gestellt wird, wie nachteilig das sehr oft ist, auch für die GründerInnen, die das machen. Und gleichzeitig war es auch klar bei dem Brick-and-Mortar-Business, wir müssen das irgendwie vorfinanzieren. Und gleichzeitig habe ich das große Glück, etwas mitinitiiert zu haben, was sich Brave Space nennt. Das ist eine eigene, inzwischen ist es eine Stiftung und das ist so eine ganz tolle Community von Gründern, For-Profit und Non-Profit und InvestorInnen, die gemeinsam sich auf eine innere Reise begeben. Und wirklich vieles in Frage stellen. Was bedeutet es, ein Investor zu sein? Was bedeutet es, sozusagen ein Gründer zu sein? Was macht das mit dem Machtverhältnis? Also wir thematisieren das Thema Geld. Wir thematisieren das Thema Macht, aber auch Diversität und all die Themen, die so anfallen. Und ich hoffe, und das sieht gerade so aus, dass ich das sozusagen über BraveSpace finanziere. Das heißt über Individuen, die wir dann poolen von BraveSpace, eben dann sozusagen die Erstfinanzierung für die ersten ein, zwei Locations machen. Und dann schaue ich weiter. Da muss man auf jeden Fall Geld aufnehmen. Das geht jetzt nicht einfach so.

Joel Kaczmarek: Was glaubst du, was hast du so einen Kapitalbedarf in den ersten ein bis zwei Jahren?

Waldemar Zeiler: Wir visieren jetzt gerade so eine halbe Million an, um das zu testen und auch Luft zu haben irgendwie, falls Dinge nicht so aufgehen, wie wir uns gedacht haben. Aber an sich ist der Case wirklich ein No-Brainer. Also wir planen mit einer Profitabilität in den ersten zwei, drei Monaten und return an investment unterhalb eines Jahres, wenn es glatt geht sogar nach acht, neun Monaten bei 25 Prozent Auslastung.

Joel Kaczmarek: Was ist denn so mit Zuschüssen eigentlich? oder was sagen auch die deutschen Bezirksämter dazu? Gibt es da nicht auch noch Optionen, das auf dem Wege, sage ich mal, zu finanzieren?

Waldemar Zeiler: Bestimmt, aber ich habe echt da, also ich habe viele Erfahrungen natürlich schon gemacht und das sagt immer jeder, mal eine Förderung, mal das und so. und meistens, wenn wir es dann probiert haben, vor allem mit Einhorn, war das einfach ewig lang und es kam mit so vielen Bedingungen und Sachen, die du auch nachhinein und Sachen, die du nachweisen musst dazu. und ja, ich habe da wirklich die Lust vor verloren. Also wenn irgendjemand zuhört und sagt, hey, da ist die Förderung und ich bin vielleicht irgendwie von einer Förderstelle, Und ich möchte irgendwie Gemeinschaft und dritte Orte und so weiter. Und ich kenne da was. Meldet euch gerne. Ich habe persönlich sozusagen aus meiner Erfahrung heraus keine Kraft dazu. Vielleicht später, wenn das Konzept bekannter wird. Und wir machen ja auch so eine kleine Welle, machen wir ja schon durch die, wir machen ja gerade so, bis wir unsere eigene Location haben, machen wir gerade Spielabende in der Markthalle 9. So magisch, da musst du unbedingt vorbeikommen. Am 10.2. ist das nächste Playdate. Das war noch vor Ding Dong Ping Pong, wo ich gesagt habe, ich möchte Leichtigkeit, ich möchte spielen, was ist, wenn wir einfach einen Raum mieten? und zum Glück kenne ich die Leute von der Markthalle 9 ganz gut, weil ich da schon viele Events gemacht habe und gesagt habe, darf ich eure Halle mal für einen Abend umsonst haben und ich rufe einfach mal Leute auf, ihre Brettspiele mitzunehmen, Kartenspiele und ich stelle da noch drei Tischtennisplatten hin. Und dann kamen tatsächlich an den Abend 400 Leute vorbei und das war einfach krass, die haben alle ihre Spiele mitgebracht, ich habe noch nie so eine einfache Veranstaltung gehabt, kein Programm, keine Anmoderation, kein Babysitten von irgendwas, sondern die Leute haben sich hingesetzt, gespielt, es kamen Leute alleine dazu, haben sich dazugesetzt, Rundlauf ohne Ende um die ganzen Platten, ich musste um 22 Uhr mit dieser Marktglocke alle rausschmeißen, weil keiner gehen wollte, das war total verrückt und das war für mich so, yes, das war für mich auch so eine Bestätigung, diese Ding Dong Reise weiterzugehen. Und jetzt haben wir das zweite Event schon hinter uns und jetzt planen wir, dass das dritte kommt am 10.2. und das vierte wird am 10.3. sein. Weil einfach so viele Menschen sich anmelden und Bock haben, in diesen Scheißzeiten, die wir teilweise haben, wirklich zu treffen. Und da wird nicht über Politik gesprochen, da wird miteinander gespielt. Und ich glaube, das ist in den aktuellen Zeiten teilweise wichtiger, als sich die Köpfe einzuschlagen.

Joel Kaczmarek: Ja, glaube ich total. Also Einsamkeit, dann auch so diese Überwältigung der ganzen Lebenssituation, in der man sich befindet, die ganzen Ängste. Und ich meine meistens, wenn Leute sich komisch benehmen, aggressiv benehmen, dann liegt eigentlich meistens Angst drunter, habe ich so festgestellt. Ich wollte doch immer mal die Geschichte erzählen, was ich bei dir gelesen hatte. Du hast mal geschrieben, wie viel länger lebt man, wenn man Cardio macht, Kraftsport oder Tischtennis? Was war die Bemessungsgrundlage? Also woran liegt es? Hat es mit dem Herz-Kreislauf-System zu tun? Warum ist der Tischtennis krasser? Kriegst du die Geschichte noch zusammen?

Waldemar Zeiler: Ja, das war diese Longevity-Study, die rauskommt, die haben einfach Leute, glaube ich, über mehrere Jahrzehnte gemessen und haben geguckt, welche Sportarten machen die und welche Sportarten sozusagen haben sich dann auf ihre Lebenserwartung ausgewirkt. und tatsächlich mit 9,7 Jahren hat Tennis gewonnen. Und danach, weil es eben auch eine Racketsportart ist, dann hinterher auch irgendwie Squash und so weiter und ich glaube Fußball war nur drei Jahre, auch Joggen ist so um die zwei, drei Jahre gewesen, die du extra hast. und bei Racketsport hat es eben ganz viel damit zu tun, dass dein Hirn extrem gefordert wird und auch sehr strategisch ist, also du musst ja praktisch gucken, wo tickt der Ball auf, du musst antizipieren, aber ein wesentlicher Grund ist auch das Soziale. Weil du eben das in Gemeinschaft spielst und das ist genau das, was du aus den Blue Zones von Dan Büttner gehört hast, dass das Soziale eine wesentliche Rolle spielt, weil wir nicht aufgehoben sind. Wir sind ja alle Herdentiere. Wir sind nicht dazu gemacht, alleine auf einer Insel zu sein. Wir gehen ein. Also Einsamkeit, wie gesagt, 15 Zigaretten am Tag rauchen, das bedeutet Einsamkeit. Und das ist beim Tischtennis oder anderen Schlägersportarten eben automatisch gegeben, dass du das mit anderen machst. Und das ist einfach lebensverlängernd.

Joel Kaczmarek: Muss man sich um seine Knie Sorgen machen, wenn man das spielt? Ich habe beim Squash nämlich immer so die Sorge, ob ich diese plötzlichen Richtungswechsel.

Waldemar Zeiler: Sicherlich hat es auch ein bisschen, vor allem wenn du es richtig machst, geht es auch ein bisschen auf die Knie, aber nicht vergleichbar zum Beispiel mit Squash und so weiter. Also ich bin auch beim Squash gerne umgeknickt. Du läufst ja einfach nicht diese Strecken. Du hast ja beim Tischtennis einfach nur diese zwei, drei Meter, die du maximal bewegst. Und es geht viel um die Hand. Also wenn du dir Profis anschaust, vor allem aus dem asiatischen Raum, dann siehst du manche Leute, die sehr kompulent sind und so und du denkst so, hey, der kommt gerade irgendwie aus einer Küche raus, ist irgendwie der Koch, aber er hat so eine krasse Art und Weise zu spielen, weil sehr viel aus dem Arm und aus dem Handgelenk kommen kann. Also es ist eine sehr dankbare Sportart, die wirklich alle Altersklassen spielen können und die jeder kennt. Also das fasziniert mich so immer. Bei Balkonkraftwerken musste ich allen erklären, was das Ding ist und das hat mich so angekotzt irgendwann. Natürlich ist es geil, aber es war einfach geil. Und jetzt sage ich, ich mache Tischtennis und überall gehen die Mundwinkel nach oben und die Leute haben Leuchten in den Augen. Das ist total krass. Andere Selling.

Joel Kaczmarek: Ich war auch ganz baff, als du geschrieben hast, es hätten mehr Menschen in ihrem Leben schon mal Tischtennis gespielt als Fußball. Also da dachte ich jetzt, naja, komm, PR. Da dachte ich so, okay, aber warte mal, auf der anderen Seite, wenn du alt bist vielleicht oder magst Fußball aus unheimlichen Gründen nicht, weil die körperlich, dachte ich so, naja, kann schon hinkommen.

Waldemar Zeiler: Weltweit hast du 1850 Millionen Tischtennisfans. Also natürlich ist der asiatische Raum, wo Tischtennis zum Beispiel in China, ist das ja ein Schulsport. Natürlich kommt das viel so global gesehen auch aus dem asiatischen Raum. Aber es ist schon krass, weil du hast ja überall eine Tischtennis. In jeder Schule hast du einen Tischtennisplatz. Du hast nicht überall in jeder Schule einen Fußballplatz. Aber Tischtennis ist überall praktisch sichtbar und alle haben das irgendwie kennengelernt. Und das war auch wirklich, und das ist eine lustige Anekdote, normalerweise, wenn ich meine Mutter anrufe, um ihr mal wieder von einem neuen Startup zu erzählen, dann passiert das nicht selten, dass sie sagt, Was, was machst du jetzt genau? Und diesmal, ich so, Mama, ich mache Tischtennishallen. Super! Ich habe schon damals in der Sowjetunion, bin ich da über den Zaun geklettert, um zu einer Tischtennishalle zu kommen, als ich irgendwie Kind war und habe dann gespielt. Und ich so, wie geil, ich kann mit meiner Mutter Tischtennis spielen. Und ich kann mit ihr sozusagen, ich kann ein Business machen, was sie versteht. Das ist einfach ganz, ganz automatisch. Und klar muss es ein Geschäftsmodell dahinter geben. Und das gibt es ja auch mit Proof of Concept. Aber das ist einfach total einleuchtend. Und ich wollte schon immer mal sowas machen, was total einleuchtend ist.

Joel Kaczmarek: Was mich ja noch interessiert, was darf ich denn von dir in Sachen Marketing erwarten? Also zuletzt sah ich dich mit Rasenschlüpper im Winter auf dem Balkon stehen. Hast du schon so erste Ideen, wie du Ding Dong Ping Pong noch bekannter machst?

Waldemar Zeiler: Also natürlich ganz viele Ideen. Diesmal wollte ich mich mal nicht nackt machen, aber was ich, wozu ich richtig Bock habe, ist, ich will gern den Weltrekord im Rundlauf brechen.

Joel Kaczmarek: Längste oder meiste Menschen?

Waldemar Zeiler: Die meisten Menschen, die gleichzeitig spielen. Und dieser Weltrekord wird gerade gehalten, glaube ich, in Düsseldorf. Und da haben die auch das Stadion genommen und haben das ganze Stadion vollgestellt mit Tischtennisplatten. Und dann haben, glaube ich, 1200 Menschen gleichzeitig gespielt. Das ist natürlich eine schöne Herausforderung, zu sagen, hey, ich suche immer noch dann Räumlichkeit. Wie gesagt, es muss größer als ein Stadion sein, also größer als eine Rasenfläche, wo man so viele Tische hinkommt. Also wenn ihr irgendwelche Ideen habt und den Weltrekord zu euch in die Stadt holen wollt, sagt Bescheid. Irgendeine riesige Lagerhalle wäre zum Beispiel geil.

Joel Kaczmarek: Muss Indoor, dann setzt du Tempelhofer Feld, könntest du dann nehmen.

Waldemar Zeiler: Ja, Indoor ist, glaube ich, besser. Weil wenn es an dem Tag komplett regnet, dann ist es schwer, den Rekord zu brechen.

Joel Kaczmarek: fährst hier in die Schweiz so ans Zörn und machst dann hier in dem Teilchenbeschleuniger immer so rundrum.

Waldemar Zeiler: Stimmt, das kann sein. Genau, also das ist eine Idee, Weltrekord brechen. Und ich will einfach vieles ausprobieren und auch gucken, wie das mit der Nachbarschaft klappt. Ich will gucken, wie kommt das? Wie kriegen wir die Nachbarschaft wieder zusammen? Weil so einfach ist das ja nicht, wie wir wissen. Also wir hängen alle anonymen in unseren Großstädten ab, in unseren Wohnungen, kennen teilweise die Nachbarn nicht. Und deswegen freue ich mich darauf, würde sich dazu experimentieren, zu sagen, wie kann ich rausfinden, wie wir die Menschen hier zusammenbringen? und ich glaube Tischtennis ist ein mega Türöffner.

Joel Kaczmarek: was du da meintest hier mit, man sieht dann meinen letzten Schlag in der Zeitlupe oder von der 80-Jährigen, die da in dem Hirschhausen das Ding an die Zwiebel da haut. Glaube ich schon. Ja, mega. Du, Mensch, freue ich mich. Ich sage ja, du klingst immer begeistert von allem, was du erzählst, aber hier besonders. Und dann drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass du damit glücklich wirst und dass viele Menschen gesund und vereinigt miteinander sind.

Waldemar Zeiler: Dankeschön. Und du kriegst natürlich eine Einladung zur Eröffnung. Wie gesagt, Ende März, Anfang April. Dann kannst du dir das mal live anschauen, von dem, was ich hier erzählt habe. Dann spielen wir mal eine Runde Ping-Pong.

Mehr zum Thema

Unternehmensführung

Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Unternehmertum: Denn getreu dem digital kompakt Motto "Lerne von den Besten" trifft sich Joel in freudiger Regelmäßigkeit mit den erfolgreichsten Unternehmer:innen aus der Startup- und Digitalwirtschaft. Egal ob Scale-up, Soonicorn, Unicorn oder erfolgreicher Mittelständler – in unseren Episoden zu Unternehmertum lassen dich die Besten hinter ihre Kulissen blicken und nehmen dich mit auf eine Reise zur Strategie, Entstehung und Entwicklung ihrer Firmen.