Innere Arbeit, äußere Wirkung: Dein Weg zu mehr Sichtbarkeit
31. Oktober 2024, mit Joel Kaczmarek
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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digital kompakt und heute widmen wir uns einer Frage, die bestimmt ganz viele von euch da draußen beschäftigt, nämlich wie werde ich eigentlich sichtbarer? Und es ist jetzt keine Anleitung zu so machst du LinkedIn oder Instagram funktioniert auf diese und jene Weise für dich, sondern wir gehen mal viel, viel tiefer. Wir werden über Glaubenssätze reden, was es eigentlich heißt, sich zu zeigen und noch einiges andere mehr, weil mein heutiger Gast ist nämlich sehr, sehr spannend unterwegs und macht da ganz, ganz viel. Und zwar Da brauche ich jetzt ein bisschen, um euch das klarzumachen, weil die ist so vielschichtig unterwegs, hat das mittlerweile aber so geil zusammengeführt, dass ich dachte, das darf ich euch nicht vorenthalten. Der Gast, von dem ich rede, ist nämlich die liebe Boriana Jürgens-Rosenmüller, liebevoll Bo genannt. Also ihr werdet merken, alle sagen nur Bo zu ihr. Bo gibt Hypnosen und Coachings und ist ehemalige Castingdirektorin. Das heißt, die hat ganz viel früher zu tun gehabt mit Schauspielerei, mit Menschen, die vor der Kamera stehen. Und heute macht sie auch noch Artist Relations. Das heißt, man könnte sagen, sie ist von Rollen zu Menschen gewechselt. Also früher hat sie Rollen besetzt und heute hilft sie Menschen dabei, die richtigen Zugänge zur Sichtbarkeit zu kriegen. Da habe ich mir gedacht, das ist doch perfekt für all euch Menschen da draußen, mal zu hören, was sagt so ein Profi, wie ich eigentlich sichtbarer werde. So, von daher, that being said, liebe Bo, schön, dass du da bist.
Bo Rosenmüller: Hello. Dankeschön.
Joel Kaczmarek: Ja, du hast ja einen geilen Lebenslauf. Wie bist du überhaupt dazu gekommen, dass man sowas wird? Kommst du aus einer kreativen Künstlerfamilie oder so?
Bo Rosenmüller: Ja, also meine beiden Eltern waren Theatermusiker oder professionelle Musiker, Orchestermusiker und meine Mutter wollte mal, dass ich ihre Kollegin werde und irgendwann auch im Theater spiele. Ich wollte das auf keinen Fall, aber ich war so ein klassisches Theaterkind. Das heißt, ich war eigentlich mehr im Theater als im Kindergarten und ich sprang irgendwie während die geprobt haben hinten in den Kulissen rum und das war so wirklich meine Spielwiese. Und ich war immer fasziniert schon von den ganzen Künstlern und Kreativen und hab sie wahnsinnig gern beobachtet. Und später bin ich dann nach München gezogen, hab erst bei einem Sender angefangen, bei ProSieben angefangen und irgendwann bin ich zum Film gekommen. Das war irgendwie so der natürliche Weg, fand ich. Und hab gemerkt, dass ich permanent irgendwie Schauspieler und Schauspielerinnen in meinem Umfeld hab. Also ich hatte irgendwie immer einen großen Pool von kreativen Menschen um mich rum.
Joel Kaczmarek: Also wenn ihr da draußen mal Interesse habt, Leute zu besetzen, wenn ihr, wie gelernt habt, Schauspieler braucht, dann ist Bodi richtig. Aber vor allem, das sollten wir vielleicht auch nochmal vorwegnehmen, du machst ja ganz spannende Sachen. Also du coachst, aber vor allem arbeitest du mittlerweile auch mit Hypnose, ne?
Bo Rosenmüller: Genau. Ich habe gemerkt, dass man über das Coaching eigentlich ganz schön oder ganz gut die Themen identifizieren kann. Und auch natürlich alles, was kognitiv, alle Themen, die man kognitiv behandeln kann, ganz gut greifen kann. Aber vieles, was im Unterbewussten liegt, einfach überhaupt gar nicht rankommt. Und deswegen finde ich das eine super Kombination, dass man über erstmal Coaching ein bisschen identifizieren kann, wo genau sind die Knackpunkte, die Blockaden, was genau steht im Weg und dann quasi mit der Hypnose versuchen, wirklich an die richtigen Themen ranzugehen.
Joel Kaczmarek: Eine Nachfrage habe ich noch, bevor wir mit dir jetzt gleich mal so genau in den Pfad eintauchen, den du dann immer gehst mit den Menschen. Ich habe mal was Interessantes gehört im Bereich Trauma, da hieß es, Trauma ist verkörperter Schrecken. Und die Logik war, das fand ich total interessant, dass die gesagt haben, naja, du kannst ja ein körperliches Problem nicht auf der geistigen Ebene lösen. Erlebst du das manchmal auch bei deinen Themen, wenn du merkst, es hat irgendwie mit einer geistigen Blockade zu tun, dass es aber schwer ist, es da aufzuhebeln. und ist Hypnose dann genau der Weg? oder stößt man da auch noch an Grenzen?
Bo Rosenmüller: Nee, das ist genau der Weg, weil wir haben ja ein Körpergedächtnis. Also nicht nur das Gedächtnis, was irgendwie unser Gehirn produziert, sondern ein Körpergedächtnis. Und wenn Emotionen im Körper irgendwo feststecken, ich habe das irgendwie selber auch erlebt durch Blockaden oder Emotionen erlösen, verändert sich was. Also bei mir kommt wahnsinnig viel Energie raus zum Beispiel. Es ist, als wenn ich irgendwie einen Teekessel, als wenn irgendjemand einen Teekessel in meinen Kopf angemacht hätte. Und wo ich merke, ah okay, das ist irgendwie eine Energie, die irgendwo feststeckte. Spannend. Durch Traumata zum Beispiel oder durch verdrängte Emotionen. Es gibt so viele Sachen, die quasi ein Körpergedächtnis verstecken.
Joel Kaczmarek: Körpergedächtnis, so nennst du das richtig, dass man quasi körperlich sich Sachen merkt?
Bo Rosenmüller: Genau, es gibt zum Beispiel eine Therapieform, die heißt Greenberg. Da geht man sozusagen über eine Fragetechnik und über Energiepunkte am Körper. Das kann ganz woanders, kann unterschiedlich sein, teilweise am Oberschenkel oder an der Stuhlte oder wo auch immer. Und der Therapeut, während er sich mit dir unterhält, beobachtet, wie dein Körper sich verändert. Also sobald ich merke, dass ich meine Schultern hochziehe und so ein bisschen nach vorne gehe und meine Arme vielleicht irgendwie in meine Schutzhaltung gehe, kann ich natürlich, wenn ich so weitermache, kann ich mich durchaus irgendwie noch weiter in mein Thema reinspulen. Wenn ich aber frühzeitig merke, oh, ich fange an, mich zu blockieren oder mich zu schützen, gehe ich sofort aus der Position raus. Und in dieser Position, wenn ich sozusagen eine entspannte Schulter habe, kann ich überhaupt gar nicht in eine Verkrampfung gehen. Und das ist ja auch eine mentale Situation. Also ich kann mich auch nicht mental in etwas rein manövrieren. Und durch diese Beobachtung, wie verhält sich der Körper in einer Stresssituation, versucht man, das dem Körper abzutrainieren. Und alles, wenn man dann einen Punkt getroffen hat, und bei mir kam, nachdem ich das auch irgendwie mal ausprobiert hatte, kam ganz klar ein Bild, was überhaupt nichts wieder mit der Fragetechnik noch mit irgendwas zu tun hatte, sondern es war etwas, was ich in meiner Kindheit abgespeichert hatte. Eine Situation, die für mich traumatisch war und in dem Moment, wo wir sie erlöst haben und durchlebt haben und das ist in der Hypnose eben auch wichtig, dass man die Dinge nicht nur versteht, sondern sie einmal durchlebt und einmal durch dieses Körpergedächtnis quasi nochmal durchgeht.
Joel Kaczmarek: Kann man sich dabei nicht auch so retraumatisieren?
Bo Rosenmüller: Naja, wenn es ein geübter Hypnotiseur ist oder Hypnotiseurin, dann nicht. Vor allen Dingen, weil wenn man den Mut hat, auch lange sozusagen drin zu bleiben, also nicht zu früh aus einer Situation rauszugehen, weil das ist ja wie ein Muskel, wie ein Schmerz, der lässt irgendwann nach und Wenn ich lange eine Anspannung halte oder einen Schmerz aushalte, löst er sich irgendwann auf. Und so ähnlich ist das eigentlich auch mit Traumata.
Joel Kaczmarek: Spannend. Na gut, ich greife jetzt hier dem Ende schon ein bisschen vor, also der Auflösung. Wir wollen ja erstmal den Weg dahin finden. Was ist denn so? das typische Vorgehen, wenn jetzt jemand zu dir kommt und sagt, Bo, wie werde ich sichtbarer? Was machst du mit den Menschen?
Bo Rosenmüller: Ja. Okay, da gehen wir erstmal noch nicht in die Hypnose. Ich würde sagen, das ist eher ein Coaching-Thema. Also wenn jemand zu mir kommt, dann fangen wir, also gerade im Coaching-Bereich, dann fange ich erstmal an, über die Glaubenssätze eigentlich rauszufinden, wo sind die Blockaden? Erstaunlich ist auch, dass gerade irgendwie im Bereich der Künstler, die ja eigentlich vor der Kamera sind oder auf der Bühne und gesehen werden wollen, die gesehen werden wollen, aber total Angst haben, sich zu zeigen. Und das ist so ein Paradoxum, dass man irgendwie fast auf der Stelle steht, vorwärts und rückwärts gleichzeitig fährt. Und nicht weiterkommt und sich wundert, warum bin ich denn nicht sichtbar?
Joel Kaczmarek: Was heißt denn das genau? Also was heißt das, dass die Angst haben, sich zu zeigen? Verstellen die sich dann? Heißt das so, sie haben Angst, sich so zu zeigen, wie sie sind? Oder worum geht's? Oder das wirklich visuelle, ich werde gesehen?
Bo Rosenmüller: Nee, zu kontrollieren, was man zeigt. Also dass man vielleicht nur die besonders schöne Seite zeigen will, aber sich irgendwie versucht, den anderen Teil, den man gerne nicht haben will, zu kontrollieren. Oder gerade bei Persönlichkeiten sind ja oft die Sachen, die sie oft gar nicht so, die sie gern verstecken wollen, sind ja für uns oftmals die viel spannenderen Sachen, um Leute kennenzulernen. Also wenn jemand eine besonders üppige Nase oder Ohren oder was auch immer etwas Sichtbares hat, versucht jemand, der vor der Kamera ist, das eher zu kaschieren. Und eigentlich ist das vielleicht aber ein bestimmtes Merkmal oder etwas ganz Besonderes, was man viel mehr zeigen sollte. Also diese Freiheit zu haben, sich wirklich umzusetzen, uneingeschränkt zu zeigen, ohne zu kontrollieren, was der andere vielleicht wahrnehmen könnte und was nicht.
Joel Kaczmarek: Bezieht sich das nur auf äußerliche Merkmale oder auch auf charakterliche?
Bo Rosenmüller: Viel auch charakterliche. Also gerade irgendwie, was das Nonverbale angeht. Wir haben ja auch da jetzt nochmal zu dem Körper, naja Körpergedächtnis ist es in dem Fall nicht, aber vielleicht spielt das sicherlich auch noch eine Rolle. Wir haben ja quasi einen energetischen Ausdruck auch. Wir haben ja nicht nur einen optischen, sondern die Körpersprache spricht ja viel mehr, sagt ja viel mehr über uns als das, was wir inhaltlich sagen. Es gibt zum Beispiel eine Studie, die besagt, die ist jetzt nicht ganz aktuell, aber ich glaube so von den Gewichtungen merkt man, wie unterschiedlich das ist. dass sieben Prozent faktischer Inhalt eigentlich wahrgenommen werden. 38 Prozent ist die Art und Weise, wie man etwas wahrnimmt. Also das ist die Stimme, laut, leise. Und der Rest, nämlich 55 Prozent, sind nur reines Körper, ist die körperliche Energie, die man wahrnimmt. Das heißt, der Körper spricht eigentlich immer die Wahrheit. Also egal, ob ich versuche, etwas zu kaschieren, was ich versuche, vielleicht nur verbal, dir zu vermitteln. Und du glaubst mir aber nicht, weil meine Körpersprache was ganz anderes aussagt.
Joel Kaczmarek: Ich habe mal ein Interview geführt mit einem Phonetiker, der analysiert hat, also Wissenschaftler, wie Charisma und die Stimme zusammenhängen. Und er hat ein Experiment gemacht. Er hat die Leute was Langweiliges sagen lassen inhaltlich auf eine interessante Art, was Langweiliges auf eine langweilige Art und dann umgekehrt. Was Interessantes auf eine langweilige Art und was Interessantes auf eine interessante Art. Und es dauert im Durchschnitt herausgefunden, sieben Minuten, bis du verstehst, da gibt es ein Mismatch. Also es dauert sieben lange Minuten, bis jemand merkt, es ist voll langweilig, was der Joel da erzählt. Er hat es nur so interessant gesagt. Und umgekehrt genauso. Du kannst was super Interessantes langweilig sagen, die halten dich für langweilig. Sieben Minuten lang. Das fand ich total krass.
Bo Rosenmüller: Absolut. Und das ist letztendlich ja auch die Körpersprache. Also allein die Vorstellung, wie kommt jemand rein? Ich habe das irgendwann mal mit einem Klienten der mir erzählt hat, dass er früher überhaupt nicht gerne in der Schule war, weil er irgendwie aus einem Selbstschutz eigentlich ein Angeber war und auch irgendwie dann nicht mehr so gern gemocht war in der Schule oder in der Klasse. Und die Art und Weise, wie er in das Zimmer kam, dachte ich mir, ist ja eine völlig andere, also wie gehe ich in ein Zimmer rein, von dem ich weiß, meine ganzen Kollegen oder Mitarbeiter mögen mich nicht, gehe ich ja völlig anders rein. als wenn ich weiß, hey, ich bin ja herzlich willkommen. Also das kann ich mir ja schon vorher, bevor ich in ein Zimmer gehe und mir sage, ich bin total willkommen und alle freuen sich, mich zu sehen, habe ich eine völlig andere Energie, als wenn ich reinkomme und erst mal mit ein bisschen geduckt und denke, naja, ich will jetzt hier schon was und die Leute sollen mich ja auch mögen, aber eben nicht mit diesem Schutzmantel, also permanent diesen Schutz. Und das ist genau das, was wir Eigentlich. oder das, was ich versuche auch im Coaching und dann eben über die Hypnose auch zu vermitteln, Selbstschutz oder ein Schutzmantel bringt gar nichts. Im Gegenteil, also in dem Moment, wenn wir versuchen uns zu schützen oder wenn wir uns schützen, dann verdecken wir unser eigenes Licht. Also es bringt nichts, sich sozusagen noch mehr dickeres Fell aufzunehmen. anzutrainieren, sondern das Ziel ist eigentlich, immer mehr Schichten abzulegen. Ich merke jetzt durch meine Arbeit, durch meinen Weg und durch meine Selbstverobachtung, wie leicht es sich durchs Leben geht, wenn man nicht permanent irgendwie kontrolliert und sich denkt, oh Gott, ich bin mit Unsicherheiten gestraft. Und über die Glaubenssätze, da sind wir eigentlich reingekommen. Ist ganz gut. Ich habe gemerkt, dass ich ganz vieles von meinen Glaubenssätzen verändern konnte. Eigentlich nur durch Wiederholung und durch eine bewusste Beobachtung. Also ich bin ganz stark in der Selbstbeobachtung. Ich bin eigentlich mein bestes Experiment. Ich probiere alles aus. Ich finde es super. Und gut, hypnotisieren kann ich mich nicht selber, ich kann eine Selbsthypnose machen, aber das ist natürlich nicht ganz so wirkungsvoll.
Joel Kaczmarek: Weil das Faszinierende daran, was ich finde, ist, dass Menschen zu dir kommen und sagen, ich möchte sichtbarer werden und es geht eigentlich um das Außen, aber was ich jetzt bei dir raushöre ist, dass ganz vieles, um im Außen was zu schaffen, im Inneren beginnt.
Bo Rosenmüller: Ja, genau. Also wir können für Probleme im Innen nicht Lösungen im Außen finden. Und das, was irgendwie oft natürlich gerade auch bei Leuten, die nach außen eine bessere Sichtbarkeit oder eine bessere, eine souveränere Haltung, ein souveräneres Auftreten haben wollen, versuchen erstmal im Außen etwas zu verändern. Dabei ist der Blick ja eigentlich, nach innen zu gehen und zu merken, okay, wo bin ich blockiert? Bei welchen Themen merke ich, dass ich irgendwie unsicher werde? Zum Beispiel konnte ich das auch an mir ganz gut beobachten. Ich bin in Bulgarien geboren, im Osten aufgewachsen, bin dann irgendwie mit 16 nach München gegangen. In der DDR war ich der Ausländer, also meine Schwester und ich waren die einzigen Ausländer in der ganzen Schule. In München war ich der Ossi. Und irgendwie war ich nie richtig. Also für mich war immer ein Problem, was meine Herkunft angeht. Und ich konnte noch so sicher sein und so spritzig auf einer Party sein. Sobald irgendjemand fragte, wo kommst du her? Dann bin ich zusammengeklappt wie eine Bremel und bin schrecklich unsicher geworden. Hab angefangen zu stottern. Und hab meine ganze Souveränität, die ich eigentlich vorhatte, total verloren. Und so geht es ja mit vielen Sachen. Wir versuchen irgendwie dann zu kontrollieren und dann eben nicht eben viele Dinge dann auch gar nicht rauskommen zu lassen. Aber genau das gilt es ja, loszuwerden. Und oftmals sind es eben so Erinnerungen, die irgendwie in der Kindheit teilweise, man kommt in eine neue Schule, man hat irgendwas Traumatisches in der Schule erlebt, wo man plötzlich irgendwie eine Unsicherheit im Umgang vielleicht oder gerade irgendwie im Schauspielerischen dann Performance-Druck oder Performance-Angst, Versagensängste und so weiter. eigentlich relativ unspektakuläre Situationen, wo wir anfangen, das einzunisten.
Joel Kaczmarek: Ja, es ist ganz interessant, weil was du gerade beschrieben hast, dachte ich so, also dass die Leute Angst haben, sich zu zeigen, dachte ich, das kenne ich auch. Ich sage immer dazu, es gibt von mir, es gibt mich und es gibt meine Persona. Also ich sage immer, meine mediale Person ist eine Persona, da nehme ich halt Aspekte raus, weil ich halt weiß, dass bestimmte Dinge nicht so gut ankommen oder ich sie einfach nicht zeigen will. Und es ist ganz interessant, weil wahrscheinlich hast du recht, dass du das aber davon abhält. Ich habe eine Coachin, die meint zu mir, du hast so Mauern um dich herum aufgebaut, das ist super, die schützen dich, aber die halten auch andere davon ab, dich zu sehen.
Bo Rosenmüller: Okay, da sind wir ja schon beim Thema.
Joel Kaczmarek: Ja, aber das ist interessant. Du hast es jetzt so nonchalant gesagt, zeig dich, wie du bist, es ist so einfach im Leben. Also ich weiß, dass du auch weißt, dass das ein schwieriger Prozess ist. Also ich denke jetzt an die Menschen, die zuhören und sagen, oh ja, so bin ich auch. Wie gehst du denn da ran? Wie knackst du diese Nuss, den Leuten sozusagen den Mut zu machen, sich so zu zeigen, wie sie sind, auch wenn da mal Sachen bei sind, die jetzt vielleicht nicht gerade äußerlich beliebt sind?
Bo Rosenmüller: Naja, also über die, der erste Schritt, wie gesagt, über die Glaubenssätze kannst du ja selber für dich schon mal ganz viel im Homework oder zu Hause über die Zeit immer wieder beobachten. Also das Wichtigste, finde ich, ist ein Commitment sich selbst gegenüber zu. Also wenn ich mir vornehme, morgen früh zum Yoga zu gehen und mir jedes Mal, jeden Morgen dann irgendwie eine Ausrede ausdenke, ach nee, es wird ja doch nicht so, fange ich irgendwann an, mir selber nicht mehr zu vertrauen. Und dieses Selbstvertrauen, mein Selbstvertrauen sinkt, weil ich selber zu mir nicht committed bin. Das macht einen Riesenunterschied. Also mein Coach sagte immer, Die Verbindlichkeit mir gegenüber sollte genauso wichtig sein wie ein Date mit King Charles oder keine Ahnung mit wem. Geil. Und genau da fängt es ja schon an. Also wenn ich anfange, mich selber zu belegen, mir Dinge einfach nur, fake it till you make it, ich bin kein Fan davon, einfach nur so tun als ob, dann fange ich an, mir selber nicht zu vertrauen. Und apropos vertrauen, da kommen wir nämlich auch zu einem Punkt, den ich gerne noch sagen wollte. Man nennt es in der Psychologie eben Double Binds. Und das hängt auch eben mit der nonverbalen Kommunikation zusammen. Wenn meine Mutter mir früher gesagt hat, hey, es ist alles in Ordnung, Und ich als Kind aber das Gefühl habe, oh, irgendwas stimmt hier in der Situation nicht. Und ich vertraue natürlich irgendwie dem gesprochenen Wort meiner Mutter mehr als Kind mir selbst. Also fange ich irgendwann an, mein Selbstvertrauen anzunehmen. Zu schmälern. Und das ist ganz, ganz schädlich für Kinder und für alle Menschen, dass ich etwas anderes sage als das, was ich meine. Sozusagen eine doppelte Bedeutung, absolute Inkongruenz zu dem, was ich sage und zu dem, was ich meine.
Joel Kaczmarek: Ich habe das mal gehört von jemandem, der so im Bereich Trauma spezialisiert ist, dass die meinte, wenn ein Kind sagt, aua, aua, mein Schuh drückt so und die Eltern gucken rein und sagen, ja, da ist aber nichts. So, dass die Kinder dann dieses Gefühl haben, sie sind falsch mit dem, was sie fühlen. Genau. In so eine Richtung geht das.
Bo Rosenmüller: Und das begünstigt sämtliche psychischen Krankheiten, ob Depression, Schizophrenie, alles mögliche. Das heißt, das fängt eigentlich erst mal an mit einer Ehrlichkeit mir gegenüber und dann aber natürlich auch allen anderen, mit denen ich mich umgebe. Weil wenn ich mir nicht vertrauen kann, dann kann ich auch anderen Menschen nicht vertrauen. Und ich kontrolliere nur das, wo ich unsicher bin. Ich kontrolliere ja nicht einen Bereich, wo ich mich sicher fühle. Und umso sicherer ich mich innen fühle, desto weniger habe ich zu kontrollieren. Also deswegen kann ich irgendwie noch viel freier in meinem Leben leben.
Joel Kaczmarek: Ja, das ist ganz lustig. Ich habe mal diesen Satz gehört, Perfektionismus sind Unsicherheiten auf High Heels. Das geht ja genau in diese Richtung. Perfektionismus heißt ja, Dinge kontrollieren wollen, sehr detailliert zu Ende bringen.
Bo Rosenmüller: Und also jeder Mensch, wenn ich Perfektionismus sehe, dann weiß, dann habe ich sofort irgendwie das Gefühl, okay, da ist irgendwie in der Kindheit Liebe gegen Leistung gefordert worden. Oder Leistung gegen Liebe in dem Fall, ne?
Joel Kaczmarek: Ehrlich? Ist das für dich so ein Merkmal?
Bo Rosenmüller: Ja, also die Bestätigung sich holen. Ich bin ein gutes Kind, ich bin ein braves Kind, ich mache, was meine Eltern von mir wollen. Bloß nicht enttäuschen, das hat ja schon was mit Kontrollsucht und mit Perfektionismus zu tun.
Joel Kaczmarek: Interessant. Und hast du mal erlebt, wenn du mit den Menschen in diesen Prozess gehst und die dann sagen, okay, ich öffne mich dem, ich zeige mich mal wirklich, kriegen die dann auch erstmal volle Kanne eine drauf, wenn sie sich mal mit allem zeigen?
Bo Rosenmüller: Nee, das ist natürlich ein innerer Prozess. Also meistens ist es jetzt nicht so eins zu eins und das ist ja auch länger, es dauert meist länger, als sozusagen einen Schalter umzulegen. Ich glaube, sie fangen an, sich besser kennenzulernen. Also das ist letztendlich immer wieder den Blick nach innen zu richten.
Joel Kaczmarek: Bei dem, was du gerade geschildert hast, diese Angst, sich zu zeigen, weil halt man sagt, ich will so bestimmt, wie ich es gerade gesagt habe, mit der Persona, ich will so bestimmte Merkmale rausnehmen. Ich erinnere mich zum Beispiel, als ich in der Schule war, die ersten vier Klassen war ich in einer Grundschule, war da ganz etabliert, hatte Freunde, hab mich irgendwie ganz toll gefühlt wie der Macker da und dann bin ich in eine neue Schule gekommen. Und dann hat natürlich der Junge, der sich in den ersten vier Jahren super sicher gefühlt, da auch sozusagen den Macker raushängen lassen, war saufrech, was war das Ende vom Lied? Ich hab dauernd auf die Fresse gekriegt, im wortwörtlichen Sinne, also nicht verbal, sondern ich hab auch körperlich auf die Fresse gekriegt. Und dann habe ich so einen Ehrgeiz entwickelt, dass ich dachte, naja gut, du hast nicht so die Möglichkeit gegen die ganze Klasse anzukommen, was waren einfach mehr als ich und du bist irgendwie auf so einem Pfad gelangt, der dich rausführte, schlag sie mit Leistung. Was natürlich zu dem Punkt führt, dass du dann irgendwann Menschen, sage ich mal, so ein bisschen Nullsummenspiel mäßig betrachtest, das heißt du willst der Gewinner sein, entwickelst du eine Ellenbogenmentalität. Das ist aber eine Eigenschaft, die würde ich nach draußen niemals zeigen. Vor allem habe ich sie zu großen Teilen abgelegt. Wenn ich so alte Zeugnisse von mir finde, 10. Klasse, 9. Klasse, dann steht immer drin, Joel Fassar, die Beiträge anderer Schüler mit abfälligen Bemerkungen. Weil ich so einen Ehrgeiz hatte, dass ich, naja, ich will es gar nicht schönreden, aber du weißt, was ich meine. Ich habe das, glaube ich, wie gesagt, ganz gut für mich überarbeitet und kanalisiert. Ich bin aber immer noch so ein bisschen so ein Einzelgänger dadurch, dass ich manche Dinge lieber selbst mache. Micromanager würde man sagen. Und das ist mal so ein Beispiel, was ich meine, nach draußen ist man ja dann mal eher so, man zeigt sich als Teamplayer, man zeigt sich als tolerant gegen anderen über und ich weiß aber ja, okay, du hast halt eine Episode in deinem Leben, da warst du nicht Teamplayer, da warst du ja das Gegenteil. Und sowas meine ich, wenn ich jetzt sowas anfange nach draußen zu zeigen, da kriegst du ja Widerstand.
Bo Rosenmüller: Okay, aber in dem Fall, wenn du sozusagen mit diesem Thema zu mir kommen würdest und wir das quasi schon im Coaching vielleicht einmal besprochen hätten, würde ich sagen, lass uns mal In der Hypnose sozusagen wieder zurückgehen. Wir können quasi in der Hypnose Dinge neu erleben und nochmal wie so neu umprogrammieren. Das heißt, vielleicht gibt es da irgendeine, du hast damals ja als Kind aus einer Situation reagiert, um dich selber zu schützen, eigentlich deinen Schutzmechanismus aktiviert. Wenn du allerdings mit dem Wissen von heute merkst, dass du das eigentlich jetzt in der Situation, wenn du sie nochmal verändern könntest, gar nicht mehr brauchst, weil du deine eigenen Ressourcen, nämlich die du jetzt mittlerweile zur Verfügung hast, nutzen kannst, dann löst sich genau diese Blockade. Und genau das meine ich mit, das ist wichtig, das in Hypnose nochmal zu durchleben, zu durchfühlen, um das dann auch wirklich loslassen zu können, weil dann können wir Dinge einfach umprogrammieren.
Joel Kaczmarek: Vielleicht geht es vielen da draußen wie mir, die das noch nie gehört haben, dass man Coach und Hypnose kombiniert. Wie ist denn das eigentlich? Was ist denn so der Ablauf? Also ist es so, ich mache es jetzt mal ganz ein bisschen… überstilisiert mit diesem Pendel vor der Nase, du wirst ganz müde, du denkst, du bist eine Katze. Aber wie läuft denn sowas ab?
Bo Rosenmüller: Eigentlich viel unspektakulärer, weil Hypnose ist ja nichts anderes wie eine Trance und wir kennen alle Trance-Zustände. Das haben wir mehrfach am Tag, unbewusst. Meistens in der Zeit, wenn wir morgens oder vorm Einschlafen, vorm Aufstehen sind wir in so einer etwas somnolenten, so einer Molenphase, dieses etwas Schläfrige. Dann sind wir in Trance oder du bist in einem Buch vertieft und merkst gar nicht, dass irgendwie plötzlich du die letzte halbe Stunde völlig vergessen hast, verloren hast. Dann bist du so auf einem extrem fokussierten Zustand. Und das kann ich sozusagen in der Hypnose einleiten, indem ich A, natürlich mit meiner Stimme und etwas tiefer gehe und dann viel langsamer rede oder vielleicht leiser spreche und sage, so jetzt stell dir mal vor, du läufst an einem wunderschönen Strand entlang und du spürst, den Sand unter dir, also ganz stark auch über die Wahrnehmungen. Du riechst, versuch dir mal vorzustellen, wie das Meer riecht oder du hörst den Wind zwischen den Bäumen und so weiter. Und durch dieses Erlebte, also durch das emotionale Erlebte denkt das Gehirn, dass es das normal erlebt. Also letztendlich kann das Gehirn nicht unterscheiden zwischen echt erlebt und zwischen trans erlebt. Und es kommen dann auch teilweise richtige Schmerzen. Also wenn die Leute, die spüren einen bestimmten Schmerz, den sie vielleicht irgendwie verändern wollen, Es fühlt sich auch körperlich so an, er ist aber nicht real. Er ist sozusagen nur herbeigeholt oder imaginiert.
Joel Kaczmarek: Man kennt ja irgendwie so, also es gibt ja ganz oft Dinge, die so ein bisschen verseucht sind durch so mediale Darstellungen. Und bei Hypnose hat man ja ganz oft mal so eine Sendung gesehen, wo so ein Hypnotiseur zehn Leute in einer Reihe und dann fängt einer an wie ein Huhn zu gackern und so weiter. Und das wirkt ja immer eher so, die tippen den so auf die Stirn oder die schnipsen und all diese Sachen. Das ist Show-Hypnose.
Bo Rosenmüller: Das hat nochmal einen ganz anderen Mechanismus. Ich arbeite ja sozusagen im heilenden Bereich. Ich möchte dir helfen oder dich unterstützen. Du kommst mit einem Thema zu mir. Ich will dich ja nicht manipulieren. Das heißt, das Erste, was ich aufbaue, ist Rapport. Rapport ist sozusagen eine Sympathie. Also ohne Empathie oder Sympathie funktioniert es gar nicht. Ich kann auch nicht jemanden gegen seinen Willen hypnotisieren. Und das, was man in der Show-Hypnose, ich kenne einige wirklich großartige Show-Hypnotiseure, Was sie machen, sie gucken erstmal, wer von diesen Menschen ist am suggestivesten. Also wen kann man am leichtesten zu etwas hinbringen. Und dann ist ja trotzdem irgendwie eine Bereitschaft da, sich auch dem hinzugeben. Also ohne dem geht es nicht. Und jeder Mensch hat einen eigenen kritischen Faktor, der einen schützt davor, dass irgendwas Schlimmes passiert. Das heißt, ich kann jetzt nicht Ich kann dich nicht in eine wirkliche Gefahr bringen und sagen, stell dir vor, du kannst fliegen und springe jetzt irgendwie aus dem dritten Stock. Das funktioniert nicht, auch in der Showhypnose nicht. Also es sind meistens harmlose Sachen. Und das ist aber eigentlich eine falsche Wahrnehmung, wie ich finde, weil mit Hypnose lässt sich so viel Gutes verändern. Und es hat nichts mit Manipulation zu tun. Ich finde das, was eben die Show-Hypnose so ein bisschen zeigt, ist, oh Gott, ich habe Angst, ich kann hier gar nichts tun, ich bin willenlos. Und das ist es eben überhaupt gar nicht.
Joel Kaczmarek: Ich möchte dich auch nicht beleidigen, wenn ich solche Fragen stelle.
Bo Rosenmüller: Überhaupt nicht, ich fühle mich da nicht beleidigt.
Joel Kaczmarek: Ich stelle die ganz naiv, weil ich denke, das wollen auch andere Menschen so naiv wissen. Okay, also du nimmst die so mit an den Ort und kannst du trotzdem was kaputt machen, sage ich mal?
Bo Rosenmüller: Also Also wenn jemand eine diagnostizierte Schizophrenie hat, dann würde ich da nicht mit Hypnose reingehen, ohne mich sozusagen mit dem Arzt abzustimmen. Und die meisten Menschen kommen nicht mit psychischen Krankheiten zu mir, sondern meistens sind es Alltagssachen, die Die das Leben erschweren oder Themen mit den Eltern, wie kriege ich meine Selbstzweifel in den Griff, immer wenn das und das passiert, dann kommt irgendwie eine Panikattacke. Ängste sind wahnsinnig gut zu behandeln, weil nämlich die Fantasie… die Leute aufbringen, um sich ein Angstszenario herbeizustellen. Die gleiche Fantasie können wir genauso nutzen, um das zu verändern. Also Menschen mit großer Fantasie sind sehr einfach zu hypnotisieren.
Joel Kaczmarek: Ah echt, ja? Ich wollte gerade sagen, ich habe mal gehört, dass manche Menschen nicht hypnotisierbar sind. Ist das so?
Bo Rosenmüller: Nicht gegen den Willen. Also es gibt eigentlich, ich habe mit jedem schon
Joel Kaczmarek: Wenn man will, geht's.
Bo Rosenmüller: Wenn man will, geht's, genau. Wenn man nicht will, dann kann ich sowieso nicht.
Joel Kaczmarek: Und hast du so eine Daumenregel? Wie lange dauert so eine Hypnose typischerweise? Und ist das so ein Aufbau? oder springt man da gleich hops sozusagen in die Themen rein?
Bo Rosenmüller: Genau, das braucht ein bisschen. Also gerade, es gibt eine eine Intervention, das ist mit der ich sehr gerne arbeite, das ist die Altersregression. Das heißt, du möchtest ein Gefühl oder eine Emotion verändern, angenommen, was könnte es sein, immer wenn du deine Eltern siehst, wirst du total getriggert, weil sie von dir bestimmte Erwartungen haben. Um sozusagen jetzt aus dieser Erwartungshaltung rauszugehen und dich selber, wir können ja nicht die anderen kontrollieren oder verändern, wir können ja nur das verändern, was wir selber irgendwie in eine In unserer Macht haben. Ich will sozusagen jetzt anders auf meine Eltern reagieren. Wir versuchen dieses Gefühl ganz konkret ausfindig zu machen und folgen dem Gefühl sozusagen in die Vergangenheit. Also fängt aber an, dass ich natürlich erstmal dich in die Trance bringe. Durch verschiedene Methoden, eben das nennt man Fraktionieren, das ist die Augen aufmachen und wieder zumachen, runterzählen und durch dieses Auf und Zumachen fällt man dann noch tiefer in diese Trance rein. Also innerhalb von fünf bis zehn Minuten habe ich dich in einem Trance-Zustand. Manche kommen schneller rein, manche kommen nicht so schnell rein. Und ich beobachte natürlich die Menschen und ich sehe, ob jemand wirklich jetzt tief drin ist oder nicht. Und meistens hat auch die Tiefe der Trance gar nicht was mit der Wirkung zu tun. Weil wir kennen es auch vom Schnorcheln. Wenn ich mit meinem Schnorchel irgendwie nur zwei Meter unter der Wasseroberfläche gucke, da ist manchmal so eine große Vielfalt. Und das hat nichts damit zu tun, wie tief ich drin bin. Und wir kommunizieren auch. Du kannst ganz normal mit mir sprechen, wenn du jetzt irgendwie bei mir in der Hypnose bist. Du solltest es eigentlich mal ausprobieren, wenn du möchtest. Gebe ich dir hier schon mal irgendwie meinen Advice. Und in dem Moment können wir, also es gibt auch einen sicheren Ort, den ich vorher etabliere. Es gibt noch einen Tresor, den ich etabliere. Das heißt, es gibt so ein paar Sicherheitsmechanismen, die ich vorher mache. Um, damit du eine Möglichkeit hast, wenn du nicht in das Thema reingehen möchtest, weil manche Themen sind wirklich schmerzhaft, dann kannst du jederzeit, wird dein Unterbewusstsein dich dahin führen, wo es sich wohl fühlt. Also es wird auch nicht, dein Unterbewusstsein wird ja nicht irgendwas tun, was für dich schädlich ist.
Joel Kaczmarek: Und woher weißt du, wo man lang geht? Also bist du sozusagen der Wegführer oder ist es die Person, die hypnotisiert wird?
Bo Rosenmüller: Ich bin so ein bisschen wie ein Navi und ich mache ein ziemlich langes Vorgespräch. Das heißt erstmal, wenn du jetzt zu mir kommen würdest, würde ich dir einen Fragebogen vorher schicken. Dann kannst du erstmal sozusagen dein Thema identifizieren. Dann kann ich anhand des Themas gucken, welche Intervention kann ich anwenden, um schnell dein Thema sozusagen zu behandeln. Und dann haben wir noch ein relativ langes Vorgespräch, also ungefähr eine Stunde. Eine Stunde Vorgespräch und ungefähr eine Stunde Hypnose. Also mit zwei Stunden braucht man es dann. Und viele Klienten sagen, dass sie entweder total müde sind danach, weil es arbeitet auch nach, also man…. Sag doch, das kann bis zu 48 Stunden noch ein bisschen nacharbeiten, weil ich ja letztendlich dein System nochmal versuche neu zu justieren. Und es gibt schöne Übungen, wo man auch einfach negative Dinge loslässt und sich einfach Und vor allen Dingen nochmal nur eine Sache, viele Menschen, die eben vielleicht in depressiven Episoden sind oder in schwierigen Phasen sind, denen fehlt oft dieses Gefühl wirklich, Sich gut zu fühlen, dieses Gefühl, woher sie ihre Ressourcen nehmen, also das fehlt denen manchmal und das mache ich am Anfang, dass ich sozusagen, dass du nicht nur das negative Problem, sondern dass du mir ganz viele Ressourcen auch dazu gibst, die frage ich ab. Also wann hast du dich wirklich gut gefühlt? Wann hast du das letzte Mal wirklich irgendwie dich frei und sicher und so weiter gefühlt, je nachdem, was das Thema ist? Und diese Ressourcen gebe ich dir in diesen Zustand. Das heißt, du kriegst eine fette, warme Dusche, die dich einmal so dermaßen volltankt mit allem, was dir fehlt. dass allein manchmal nach so einer Sitzung schon, ohne dass man irgendwas, irgendein Problem verändert hat, ist es schon irgendwie ein Uplift, weil du das Gefühl hast, ah klar, das habe ich ja alles in mir, ich weiß ja, wie sich das angefühlt hat. auf der Bühne zu stehen oder vor meinen Kollegen zu stehen und hatte einen super Vortrag und alle haben applaudiert. Ich habe nur vergessen, wie das Gefühl sich anfühlt, aber wenn ich das Gefühl sozusagen wieder vorher identifiziere und das als positives Gefühl etabliere, kann ich natürlich das Negative damit überlagern.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, gibt es Hypnosepfade? Also ich überlege gerade so, es mag doch manchmal Situationen geben, was du auch mit den Glaubenssätzen gesagt hast, dass jemand vielleicht ein Trauma hatte oder ein Ereignis und weiß aber gar nicht, dass das der Baustein ist zu dem Glaubenssatz, über den du mit ihm oder ihr geredet hast, der jetzt davon abhält, sichtbar zu werden. Also, wie kommst du denn manchmal, oder gibt es das gar nicht, dass du sagst, durch die Vorgespräche hat man so schnell eine Ahnung davon? Weißt du, was ich meine? Also, in meinem Beispiel jetzt, vielleicht hätte ich dir gar nicht erzählt, dass ich verkloppt wurde in der Schule und deswegen manchmal ein bisschen Ellenbogen entwickelt habe. Du weißt das gar nicht. Wie findest du trotzdem den Weg dahin zu dem, was der Ursprung des Themas ist?
Bo Rosenmüller: Ich folge deinem Unterbewussten. Also ich bin zwar schon irgendwie ein Guide, also wie ein Navigationssystem, aber ich folge natürlich deinem Unterbewussten. Und ich versuche dir alle Möglichkeiten zu geben, dass du gut in dein Unterbewusstsein reinkommst. Und das führt uns eigentlich immer dahin, wo der Schmerz ist oder wo die wo die Vernarbung ist. Ich sage immer, das ist wie so eine Vernarbung. Es wäre die Seele da irgendwie an Stellen vernarbt und wir gehen zusammen an diese Stelle und lösen die Vernarbung.
Joel Kaczmarek: Ist es eigentlich immer beim ersten Mal so, dass sich das lösen lässt oder braucht es da mehrere Besucher?
Bo Rosenmüller: Nein, manchmal reicht das auch beim ersten Mal. Ich hatte eine Situation mit einer Klientin, die hatte in einer bestimmten Situation, wenn jemand sich in einem Gespräch auf einer Veranstaltung oder so sich merkwürdig verhalten hat, oder extrem herablassend war, triggerte es bei ihr und die wurde schrecklich unsicher und dann schon verlor sie ihre Power, obwohl sie vielleicht irgendwie, es gab keinen Grund dafür. Und dann sind wir diesem Gefühl gefolgt und plötzlich kam sie im Kindergarten raus. Sie kam im Kindergarten raus und sie war neu in dieser Gruppe und alle Kinder haben etwas gemacht und sie hat nicht kapiert, wie das funktioniert. Und irgendwie wurde da dieses Gefühl, dieses unangenehme Gefühl eingekapselt. Das ist wie so ein Dorn, der sich da so reinbohrt. Und jedes Mal, wenn dann in der Jetztzeit, in der Realität von oben irgendwie jemand so drüberfasst, dann tut unten noch da, wo das irgendwie sich reingebohrt hat, tut das noch weh. Und was wir machen, ist dann quasi diesen Dorn zu entfernen.
Joel Kaczmarek: Ich kann es so nachvollziehen, als ich sechs war in der Vorschule, habe ich eine Brille gekriegt und ich weiß noch, wie ich in diese Klasse reinging und alle haben mich sozusagen so angeguckt. Ich habe mich so blöd dabei gefühlt, das muss so ein Moment sein, das kann ich mir total vorstellen. Also ich hatte Glück, ich hatte dann so eine, wie sagt man, nicht Mitschülerin, aber eine Mitkindergärtnerin, ein anderes Mädchen, was meinte, ach komm, sieht doch gar nicht so schlimm aus, komm, wir lösen Willi Wieberg und dann war die Welt für mich wieder in Ordnung. Aber das kann ich mir total vorstellen, dass dich sowas, wie du gesagt hast, verkapselt hast. Es ist ja so, als wenn du es nicht rauseitert und raushalt, sondern in dir drin ist und immer wehtut, wenn man gegen die Stelle kommt.
Bo Rosenmüller: Also ich weiß schon lange, dass ich eine leichte Legasthenie habe, was Vorlesen angeht. Ich kann nicht laut vorlesen. Und mir ist irgendwann vor zwei Jahren erst aufgefallen, aufgefallen, wann ich das angekapselt habe. Und kennst du diese Flashbacks, die ab und zu kommen, so aus der Kindheit? Ich habe festgestellt, dass es irgendwelche Botschaften sind. Also da hängt noch irgendwas fest. Muss nicht immer negativ sein. Auf jeden Fall kann ich an fast nichts aus meiner Kindheit erinnern. Also Schulzeit gar nicht. War auch nicht gerne in der Schule. Ich weiß aber Ich weiß jetzt noch in der Geografiestunde bei Frau Unger musste ich etwas vorlesen und ich war ja nicht mal ein deutsches Kind, also ich war ja noch Ausländerin, aber ich habe mich natürlich irgendwie mit den gleichen Maßen gemessen, kann ich mir heute jetzt sagen, mein jüngeres Ich, weiß ich, dass ich so gelitten habe, weil sie die ganze Klasse gelacht hat, weil ich irgendwas ganz falsch vorgelesen habe und ich musste dann auch immer wieder vorlesen, dass ich das komplett sozusagen dieses Vorlesen, ich muss vorlesen, eingekapselt habe. Und ich habe es geschafft, die letzten 40 Jahre mich irgendwie drumherum zu mogeln, um nicht laut Vorlesen zu brauchen.
Joel Kaczmarek: Krass, als Casting-Direktorin, die wahrscheinlich öfters mal Stellen vorlesen muss.
Bo Rosenmüller: Und weißt du was? Ja. Und das hat dazu geführt, dass ich angefangen habe, ganz früh schon zu hören. Ich hatte schon, bevor es Apps gab oder bevor es schon irgendwie jetzt heutzutage kann sich alles vorlesen lassen und diktieren und so, da gab es eine App, die hieß The Ghost Reader. Ich habe mir alle Drehbücher mal vorlesen lassen, weil ich gemerkt habe, ich lese viel zu langsam. Ich hasste Lesen. Ich bin absolut auditiv. Ich ziehe mir alles durch die Ohren rein und habe natürlich irgendwie dann angefangen, meine Schwachpunkte anders auszugleichen. Und war dann plötzlich viel schneller, als ich gemerkt habe, ah, okay, ich kann währenddessen sogar schon meine Vorschläge suchen, wenn ich irgendwie das Buch vorgelesen bekomme und nicht auch nochmal zwei Stunden fürs Buchlesen mit einplanen muss.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, jetzt haben wir ja über viele dieser Dinge gesprochen, die sehr alt waren. Also man hat ja auch das Gefühl, du kommst eigentlich gar nicht ins Adolescentenalter, ohne dass dich irgendein leerer Kindergärtner oder deine Eltern da irgendwie mal trittieren. Ist es in deiner Erfahrung in der Regel so, dass es was Kindheitliches ist, was die Leute dann hemmt oder sind es manchmal auch ganz junge Dinge?
Bo Rosenmüller: Ne, das kann schon auch, das sind schon auch Sachen, die jetzt passieren, also die quasi im Erwachsenenalter passieren, aber die meisten Dinge verkapseln wir schon in der Kindheit und Jugend, zumindest in den Sachen, mit denen ich arbeite.
Joel Kaczmarek: Und wenn man sich dem ganzen jetzt angenommen hat, also unser Thema heute war ja auch vor allem, wie werde ich sichtbarer. Jetzt kommt jemand zu dir und sagt, ich möchte sichtbarer werden. Dann merkst du, okay, wie sieht es innen aus? Glaubenssätze, alles klar. Tauchst in die Ebene ein, merkst, verkapseltes Thema, Hypnose, zack, angegangen, gelöst. Hast du so ein paar Cinderella-Geschichten aus der Praxis, dass du festgestellt hast, wenn das Thema aufgelöst ist, gehen die auf wie so eine Rose? oder ist es trotzdem noch harte Arbeit von da aus?
Bo Rosenmüller: Es ist auf jeden Fall ein Level weiter. Also ich glaube, es geht ja irgendwie darum, einen Schritt für sich weiterzukommen. Und ich mag dieses grow is grow, no matter how slow. Also auch wenn es manchmal eine kleine Öffnung ist, ist es ja für manchen ein Riesenschritt. Also wir können ja immer nur aus unserer Warte beurteilen. Aber für manche ist es dann vielleicht einfach ein Schritt. eine neue Freiheit zu merken, oh krass, ich habe eine völlig andere Sicherheit im Umgang mit anderen Menschen. Also das, was ich früher Angst hatte und versucht habe zu vermeiden, da habe ich jetzt irgendwie eine viel mehr Sicherheit und an solchen Herausforderungen wachsen wir auch. Und das lässt uns ja viel souveräner und viel Und kompetenter und viel leichter durchs Leben gehen und auch so wirken. Und letztendlich ist es ja genau das, was wir auch am Anfang gesagt haben. Wir können von innen nach außen. Also ich kann, wenn ich von innen etwas verändere, dann brauche ich manchmal gar nichts mehr im Außen verändern, weil es verändert sich von selber. Wenn ich mit einem Thema, was wir vorhin irgendwie gesagt haben, wenn ich merke, ich schaffe es sozusagen den Trigger auszuschalten, der mich immer wieder an bestimmte Sachen bringt oder wo ich irgendwie merke, ich komme da irgendwie nicht weiter. Wenn ich den ausschalte, dann habe ich plötzlich irgendwie eine ganz andere Freiheit und eine ganz andere Möglichkeit und Zeit irgendwie mit Dingen umzugehen oder Gelassenheit.
Joel Kaczmarek: Jetzt haben wir viel darüber gesprochen, wie man Dinge aus einem rausholt, die einem nicht gut tun, so Stichwort Dorn. Kann man umgekehrt auch was reingeben, weil du hast ja ganz schön gesagt, ich kann mit der Psyche ja eigentlich sehr magisch arbeiten, wenn ich die nicht in Form von Sorgen und Ängsten gegen mich anwende, sondern eher für mich.
Bo Rosenmüller: Genau und letztendlich ist es ja auch die innere Arbeit, also wie gehe ich mit mir um, wie spreche ich mit mir um. Ich glaube, es gibt Studien, zwischen 60.000 und 80.000 Gedanken denken wir am Tag. Davon sind nur 3% positiv und 24% sind negativ. Also wie kann ich mit einem so negativen Mind mich positiv weiterentwickeln? Und das mit den Glaubenssätzen, das passt jetzt irgendwie ja trotzdem hier dazu. Ich habe immer das Gefühl, oder ich beschreibe das so ein bisschen wie einen Garten. Also ich habe irgendwie ein Stück Land, was ich irgendwie verende, was ich gerne zum Blühen bringen möchte. Ich fange erstmal an umzugraben. Also grabe ich erstmal aus. Ich suche erstmal, wo sind denn diese ganzen Wurzeln, Steine, was verhindert eigentlich Ich ziehe die ganzen Disteln raus, die ganzen negativen Glaubenssätze, dann fülle ich irgendwie schön positive Glaubenssätze rein. Ich habe übrigens eine Hypnose, die ist irgendwie mein Mindgarden, fand ich irgendwie ganz schön, mag ich. Um sozusagen die positiven Samen alle wachsen zu lassen und mit etwas Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Liebe kann ich natürlich die Sachen viel schneller wachsen lassen. Und auch mein Mindset verändern. Und ich kann nicht, wenn ich mich nur mit Leuten umgebe, die negativ denken, nur mit Dingen umgebe, die mir Energie rauben oder alles wird negiert, kann ich einfach nicht wachsen. Oder nicht in die Richtung, in die ich mich gerne weiterentwickeln möchte. Zumindest die Leute, die zu mir kommen. Und das ist die Veränderung. Und dadurch verändern sich natürlich viele andere Sachen auch. Deswegen ist das nicht der Schalter, wie wir der sich sofort verändert. Es geht auch nicht sofort darum, etwas zu verändern und rauszugehen, sondern diesen Prozess überhaupt erstmal in Gang zu bringen. Wie spreche ich mit mir selber? Wie gehe ich mit anderen Menschen um? Wie committed bin ich? Also überhaupt das Bewusstsein, Selbst verändern zu können und letztendlich auch Dinge zu manifestieren. Wenn ich sehe, wie viel Energie ich früher gebraucht habe, um auf den Weg oder ich habe das Gefühl, ich bin immer gegen den Strom geschwommen, was mich so viel Kraft gekostet hat. Und irgendwann habe ich gemerkt, hey, es bringt überhaupt nichts. Manchmal klappen Dinge einfach nicht und das hat dann auch einen Grund, warum es vielleicht gerade nicht klappen will. Also verschwende ich nicht meine Zeit und meine Energie und versuche immer weiter, das irgendwie umzusetzen, sondern ich merke, okay, dann gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit, also Flexibilität auch aufzubauen. zu beweisen und vielleicht mal einen anderen Eingang zu probieren und nicht irgendwie drei Jahre am selben Eingang zu stehen und zu klopfen. Und wenn etwas nicht klappen will, dann merke ich, kann ich es total schnell loslassen und mich einfach irgendwie dem Flow des Lebens weitergeben.
Joel Kaczmarek: Es gibt aber dazu ganz passend von John Strzelecki, The Big Five for Life, und dann hat er das Café am Rande der Welt. Und da gibt es eine schöne Geschichte, die das, glaube ich, sehr bildlich macht. Da erzählt die diese Kellnerin, der kommt ja in so ein Café und die erzählt von einer Schildkröte, einer grünen Meeresschildkröte und die hat sich gewundert, warum schwimmt die schneller als ich, obwohl ja Schildkröten gar nicht so schnell sind. und der Trick war, wenn die Wellen zum Strand hingegangen sind, hat sie sich stillgestellt. und wenn die Wellen vom Meer weggegangen sind, also wo sie raus schwimmen wollte, dann hat sie vom Strand weggegangen sind. Dann hat sie angefangen zu schwimmen. Das heißt, sie hat sozusagen das Paddeln gelassen, wenn es gegen sie gearbeitet hat, der Strom und angefangen werden mit. Deswegen, das kann ich mir echt vorstellen, es ist nur so schweineschwer, das zu unterscheiden. Bei Wasser kann man es verstehen, im echten Leben ist es manchmal gar nicht so einfach zu merken, finde ich.
Bo Rosenmüller: Ja, aber das ist eine Trainingssache.
Joel Kaczmarek: Wahrscheinlich.
Bo Rosenmüller: Es ist eine Trainingssache und es macht vieles auch so einfacher zu sagen, hey, es will heute nicht passieren, entweder versuche ich es morgen oder vielleicht ist es nicht meine Tür, die aufgehen soll.
Joel Kaczmarek: Und jetzt vielleicht nochmal abschließend, wenn jemand jetzt diese Dinge für sich aufgeschlossen hat, oft kamen ja Schauspieler in der Vergangenheit zu dir, jetzt auch immer mehr Geschäftsleute, ganz normale Personen, egal ob jetzt Business oder Schauspiel, die kommen mit diesem Sichtbarkeitswunsch. Gehst du dann auch noch rein und machst mit denen aktiv an der Front Dinge? Also ich will noch ein bisschen das Versprechen einlösen, was wir den Leuten heute gegeben haben. Gibt es noch so Sichtbarkeitsmaßnahmen, die du trainierst?
Bo Rosenmüller: Genau, also dann letztendlich auch über die Haltung. Das, was wir vorhin auch gesagt haben, das, was wir energetisch aussenden. Also wenn ich mit einem gekrümmten Rücken laufe und ich will jetzt etwas präsentieren und alle sollen mich anschauen, dann kann ich natürlich irgendwie, bin ich unglaubwürdig oder ich traue mich nicht wirklich, mich zu zeigen. Also wie fühlt es sich an, wirklich so rauszugehen mit zurückgezogenen Schultern? und wie kriege ich sozusagen auch kleine Tricks, mit denen ich mich, ich stelle mir vor, ich habe zwei Flügel zum Beispiel. Wie laufe ich, wenn ich das Gefühl habe, zwei Flügel an meinem Rücken zu haben? Laufe ich ganz anders? Wie mit einem barocken Rock laufe ich anders, als wenn ich eine Jeans habe. Das heißt, als Frau, um nicht schnell hektisch irgendwo hinzukommen, stelle ich mir vor, dass ich einen langen barocken Rock anhabe. Und der immer wieder sich so wippt, wenn ich mitlaufe. Das heißt, wenn ich so laufe, kann ich nie hektisch und gestresst wirken, wenn ich mir vorstelle, und das meine ich irgendwie mit der Fantasie. Man kann eigentlich über die Imagination, Fantasie, so viele Sachen Sich vereinfachen. Und bei jedem sind es vielleicht andere Sachen. Und das rauszufinden, kitzeln wir dann quasi in einem Coaching raus.
Joel Kaczmarek: Machst du es eigentlich auch remote oder musst du die Leute immer live da haben?
Bo Rosenmüller: Nee, Coaching mache ich online. Oh, ehrlich? Hauptsächlich online, genau.
Joel Kaczmarek: Mit Hypnose sogar auch?
Bo Rosenmüller: Nee, Hypnose mache ich in Präsenz.
Joel Kaczmarek: Ah, okay. Und sag mal so, abschließende Frage, bei allem, was wir gerade so besprochen haben, merkst du einen Unterschied zwischen Männern und Frauen bei dem ganzen Prozess?
Bo Rosenmüller: Die Themen sind manchmal ein bisschen komplexer bei den Männern oder ich brauche manchmal auch etwas länger, um die Denkstrukturen zu verstehen. Ich hatte neulich einen Pilot und ich habe gemerkt, dass er so technisch denkt, also dass er viel technischer denkt als Frauen, also den Zugang zu Frauen habe ich natürlich leichter. Und ich habe gemerkt, dass ich so umdenken musste. Es hat mich eine Weile gekostet, um seinen Gedankenprozess zu verstehen, weil es viel mehr über Technik und über systemische Dinge waren, was trotzdem funktioniert hat. Ich merkte nur, dass es für mich einen Unterschied gemacht hat. Sonst eigentlich nicht.
Joel Kaczmarek: Spannend. Wo findet man denn eigentlich dein Angebot, wenn man jetzt mal neugierig geworden ist?
Bo Rosenmüller: Am besten auf meiner Homepage. Die heißt www.boconnect.de.
Joel Kaczmarek: Ja, cool, liebe Bo. Das war ein schöner Ritt. Also ich sehe schon, ich werde mal auf deiner Couch landen hier.
Bo Rosenmüller: Ja, unbedingt. Das hoffe ich doch.
Joel Kaczmarek: Ja, schön. Vielen, vielen Dank.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Selbstoptimierung: Als Macher von digital kompakt hat Joel Kaczmarek das Privileg, regelmäßig interessante, kompetente und innovative Menschen zu treffen. Was er von diesen über die (Digital-)Wirtschaft, Unternehmensführung und Persönlichkeitsoptimierung lernt, teilt er in Folgen wie dieser.