HyFlex: Wie die D-School hybrides Arbeiten verstetigt

1. Januar 2000, mit Angelina Ebeling

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Angelina Ebeling: Ich heiße Angelina und bin die Gründerin und Geschäftsführerin von Acework. Wir sind darauf spezialisiert, verteilte Teams aufzubauen und wir helfen Unternehmen dabei, besser auf Distanz zusammenzuarbeiten. Und dafür gibt es von uns Coachings, Workshops, Schulungen für Management und auch für die ganzen Teams. Und wir unterstützen im Remote Recruiting und helfen dabei, passende Kandidaten und Kandidatinnen für flexible Stellen zu finden. In dieser Folge geht es heute darum, dass es ganz viele Firmen beschäftigt, zurück ins Büro zu gehen. Return to Office, großes Thema aktuell. Und die Frage stellt sich, sind wir in der neuen Arbeitswelt angekommen? Stichwort dabei ist hybrides Arbeiten. Einige sitzen im Homeoffice, andere wieder im Büro. Aber was bedeutet das genau? Ihr lernt außerdem, was High-Flex-Arbeiten ist und was es für Möglichkeiten gibt, euer Büro hybridfähig zu machen. Und wir stellen euch ein paar der innovativsten und neuesten Ideen für hybrides Arbeiten vor. Dafür habe ich heute nicht wie sonst einen, sondern gleich zwei Gesprächspartner bei mir dabei. Der erste heißt Uli Weinberg und ist Direktor der d.school am Hasso-Plattner-Institut und ist dort Experte und Professor für Design Thinking. Mein zweiter Gast war Student an der d.school und heißt Joel Kaczmarek, sitzt mir gegenüber und gehört quasi zum Mobiliar von Digital Kompakt. Sicherlich allen ein Begriff. Joel war einer der ersten Studenten an der d.school. Ich fand, das war ein spannendes Gespräch, jetzt einfach alle beide mit reinzuholen. Ich würde aber gerne mit Uli starten. Uli, Design Thinking, Business Buzzword der letzten zehn Jahre. Ganz tolles Thema, Innovation, wichtig, wichtig, wichtig. Gefühl seit der Pandemie abgelöst von Remote Work. Das heißt, du bist eigentlich so an der Schnittstelle von dem, was gerade Firmen beschäftigt. Gib mir doch mal einen kurzen Überblick, vielleicht auch wie du zum Hasso Plattner Institut gekommen bist und wie ihr euch aktuell mit Remote Work und hybridem Arbeiten beschäftigt.

Ulrich Weinberg: Ja, gern zum Hasso Plattner Institut zu kommen. Das war vor 14 Jahren tatsächlich ein Schritt sozusagen aus meiner damalig alten Arbeitswelt in der Filmhochschule in Babelsberg in eine komplett digitale und das hatte was damit zu tun, dass Hasso Plattner der Gründer des HPI in Stanford ein paar verrückte Professoren kennengelernt hat, die etwas machten, was ihn total begeistert hat, nämlich Leute aus verschiedensten Disziplinen zusammenzuholen. Also in einer tollen Uni wie Stanford gibt es x verschiedene Fachbereiche, die alle schön für sich im Silo arbeiten. und was die Kollegen an der sogenannten D-School in Stanford gemacht haben, ist, alle raus aus den Silos, rein in ein kleines Labor, in so eine Laborsituation und dann in kleinen Teams, nicht in Riesenteams, in kleinen Teams, fünf, sechs Leuten, an komplexen Fragestellungen arbeiten. Und das hat ihn total begeistert, denn wenn man sich die komplexen Fragestellungen, die wir heute haben, ansieht, Wir sind immer noch so in so einem Silo-Modus unterwegs. Wir brauchen den Experten, die Expertengruppe, die sich mit diesem Thema beschäftigt und stellen dann irgendwann fest, ja, das Problem ist aber so komplex, ich brauche eigentlich auch ein komplexes Setting. Und das hat ihn genau begeistert, dass die gesagt haben, wir müssen Leute aus verschiedensten Richtungen zusammenholen und die genau auf das Problem gucken und sehr nutzerzentriert arbeiten zu lassen. Das hat ihn begeistert für seine Company, für SAP, er ist ja SAP-Mitgründer, und für sein Institut, das HPI. Und ich kam da zufällig vorbeigelaufen, Als Professor an der Filmhochschule, Kreativmensch und dann habe ich da angefangen und das ganze Institut mit ihm gemeinsam und mit den Kolleginnen und Kollegen da aufgebaut. Und in Windeseile hatten wir etwas geschaffen, was dann auch in Deutschland ja Impact hatte, wie man so schön sagt heute. So was so Schritt für Schritt, weil wir uns geöffnet haben für Fragestellungen aus allen möglichen Bereichen. hatten wir Kontakt mit Industrieunternehmen, mit NGOs, mit Regierungsorganisationen. Anfangs viele Industrieunternehmen, die zu uns kamen, haben gesagt, wir haben Schwierigkeiten, wir wissen nicht, wie wir zum Beispiel Home Delivery machen können. Vor 14 Jahren war das eigentlich kein Thema. Das kannte man nicht sozusagen. Wie kriege ich meine Sachen aus dem Laden nach Hause, außer dass ich sie schleppe? Und das war eines der Themen, mit denen dann ein großes Retail-Unternehmen zu uns kamen. Und Schritt für Schritt hatten wir dann plötzlich so eine Begeisterung geschaffen in der Industrielandschaft, die gesagt hat, Mensch, das ist ja interessant, wenn man sich mit dem Kunden beschäftigt, näher an den rangeht und das nicht nur mit seinen Super-Experten macht, sondern mit Leuten, die eigentlich gar keine Ahnung haben von dem Thema, dann kommen wir letzten Endes schneller und intensiver weiter und näher an die eigentlichen Bedürfnisse ran. Und darum geht es uns heute auch. Und das ist auch das, was uns jetzt gerade umtreibt in der hybriden Welt. Wie kriegen dass wir Lern- und Arbeitsumgebungen, bei uns ist Lernen natürlich im Vordergrund, aber wie kriegen wir das hin, dass wir Lern- und Arbeitsumgebungen schaffen, die dem Menschen dienen? Also die nicht Technik nutzen, die es jetzt gerade mal gibt, sondern die die Technik, die es gibt, so weiter optimieren, dass wir vielleicht in drei, vier Jahren tatsächlich Arbeitsumgebungen haben, die es total einfach machen, egal wo ich bin auf der Welt, mit meinen Kolleginnen und Kollegen zusammen an schwierigen Problemstellungen zu arbeiten und richtig intensiv zu arbeiten oder wie bei uns zu lernen.

Joel Kaczmarek: Uli ist übrigens viel zu bescheiden, um die echte Geschichte zu erzählen, wie er zur d.school kam. Hast du hatte irgendwie eine Konferenz besucht. Du musst mir helfen, ob es Asien war oder Amerika. Ich glaube, es war Amerika. Und hat Uli mit auf diese Konferenz geschleppt und es ging halt so um Innovationsentwicklung und was sich so tun kann. Und er war hinterher völlig baff, weil gefühlt jeder dritte Besucher dieser Messe Uli gegrüßt hat und ihn kannte. Und dann hat er gedacht, fuck, wenn der Typ so gut vernetzt ist, dann muss ich mir den mal genauer angucken. Und bis heute ist Uli auch so mein Trüffelschwein für Innovation, für Technologien, für neue Ansätze. Also da hast du dir heute, glaube ich, einen exzellenten Gast, um mal dein Licht ein bisschen scheinen zu lassen, lieber Uli, gesucht.

Angelina Ebeling: Vielen Dank Joel dafür. Das ist natürlich immer schön, wenn man sowas nicht direkt selber sagt, sondern einen hat, der einem das Loblied singt. Super, aber ich glaube, wir sind direkt bei dem Thema. Uli, du hast ja gesagt, Design Thinking kam aus dem kundenzentrierten Ansatz. Das, was ihr heute aktuell macht, Arbeitsumgebungen und Zusammenarbeit versuchen zu verstehen, das hat ja eigentlich damit zu tun, wie wir als Teams zusammenarbeiten. Wir sind ja beim Thema, wie Unternehmen hybride arbeiten können. Da hast du mir einen Begriff genannt, den hatte ich vorhin auch kurz erwähnt, Hyflex. Und den habe ich bisher von niemandem, und ich bin ja wirklich schon lange in dem Bereich Remote Work, Hybrides Arbeiten, verteiltes Arbeiten, es gibt ja 100 Begriffe. Hyflex habe ich bis jetzt nur von dir gehört. Ich finde, wir können den gerne prägen, aber erklär uns doch mal kurz, was ihr damit meint in der D-School.

Ulrich Weinberg: Ja, wir waren ja in der misslichen Lage im März letzten Jahres, wie viele andere auch, dass man plötzlich gemerkt hat, oh, ich kann mich nicht mehr treffen. Ich muss jetzt der Pandemie entfliehen. Und wir haben relativ fix in der School of Design Thinking gesagt, wir hatten eine Schwangere im Team. Und ich habe gesagt, komm, liebe Leute, lass uns, bevor irgendeine Ansage von oben kommt, wir machen das intern. Wir verabreden uns, dass wir ab jetzt digital arbeiten. Ich weiß noch genau, das war der 15. März. Ich habe gesagt, letztes physisches Team-Meeting. Und das war in der Tat auch so. Also es war jetzt im Rückblick Doch ein bisschen erschreckend, aber es war so. Und dann haben wir in Windeseile ein digitales Arbeitsfeld geschaffen für uns. Und das wussten wir gar nicht, ob das funktioniert. Wir waren ja 13 Jahre unterwegs, voll analog, ohne großartig digitale Konnektivität. Wir hatten immer alle unsere Studierenden, wir haben Studierende aus 20 Ländern, die aus Südamerika, aus Asien und so weiter, die mussten zu uns nach Potsdam kommen, um da im Lab zu arbeiten. Und dann haben wir festgestellt, es gibt Tools, es gibt virtuelle Whiteboards, es gibt Treffen, es gibt Meeting Places sozusagen. Mit Zoom haben wir gearbeitet, mit Miro tun das bis heute. Und es war schneller, als wir dachten, möglich, komplett digital zu werden. Und so nach ein paar Monaten waren wir so begeistert. Andere waren völlig abgefrustet während der Zeit, weil sie gar nicht mehr arbeiten konnten, weil es eben nicht möglich war, was digital zu machen bei uns. Wir hatten Glück. Wir haben festgestellt, es geht und wir haben die richtigen Tools gefunden. Die gab es auch so in Ansätzen auch schon. Und die müssen auch weiterentwickelt werden. Aber dann haben wir gesagt, das wollen wir eigentlich auch nach der Pandemie nicht mehr missen. Wir wollen doch in der Lage sein, dass jemand Australien auch mitmachen kann, wenn er gerade nicht nach Potsdam reisen kann. Und das geht ja jetzt auch. Wir hatten ja die Studierenden, die haben ja weitergemacht. Wir haben das Semester digital gefahren. Wir hatten dann tatsächlich Leute aus Afrika, aus Asien, aus Südamerika, die eben nicht in Potsdam waren, sondern die mitgemacht haben. Und das wollen wir nicht aufgeben. Also was müssen wir da tun? Und wir haben relativ früh angefangen, darüber nachzudenken, wie ist das denn danach? Also wie kriegen wir das gerettet, das Digitale, und vermischt mit dem Physischen? Und das Thema Flexibilität ist bei uns von Anfang an Thema gewesen. Bei uns stehen alle Tische auf Rädern, jede Couch, die irgendwo rumsteht, hat Rollen, alles beweglich. Also das Variabilität, Flexibilität war ein Thema. Und dann war klar, das ist Hybrid, was wir da machen müssen in Zukunft. Also es ist eben nicht mehr pur digital, nicht pur analog, sondern Hybrid. Und daraus entstand dann ganz schnell diese Begrifflichkeit HyFlex, Hybrid and Flexible. Und das ist übrigens eine Begrifflichkeit, die haben wir noch nicht mal erfunden, sondern die gibt es schon eine Weile in der amerikanischen Bildungslandschaft. Auch schon vor der Pandemie gab es schon erfindungsreiche Professoren, die gesagt haben, hey, wir können doch in so einem großen Hörsaal auch 25 Leute remote zuschalten und das nennen wir jetzt mal HyFlex. Und das passt aber bei uns richtig gut. Und das versuchen wir gerade jetzt im Team intern mit Studenten, mit unseren Coaches, mit Projektpartnern zusammen auszuloten. Wie geht das eigentlich wirklich? Wir haben ja alle keine wirklichen Hybrid-Erfahrungen. Wir haben tolle analoge Erfahrungen, wir haben tolle digitale Erfahrungen oder auch schlechte. Aber wie muss so ein System aufgebaut sein? Wie muss so eine Umgebung aussehen? Welches Zeug brauche ich? Wie müssen die Möbel sein? Muss ich mir da was umbauen? Welche digitalen Tools brauche ich und welche Art von Verhalten muss ich vielleicht mir neu trainieren, antrainieren, lernen, damit das überhaupt funktioniert?

Angelina Ebeling: Absolut. Also drei wichtige Elemente, um Hyflex, Hybrid und flexibel funktionieren zu lassen. Du hast jetzt viel über Unis gesprochen. Duell, du bist nicht mehr Student, Alumnus hast du gesagt, ja. Du hast selber natürlich eine Firma, Digital Kompakt. Ihr seid mittlerweile auch Hybrid. Wir sitzen gerade uns gegenüber im Studio im schönen Berlin, aber ich weiß, dass ihr euch mit dem Thema Hybrid ganz genau so beschäftigt. Gebt uns vielleicht ein kurzes Update, wie es bei euch aktuell aussieht.

Joel Kaczmarek: Vielleicht kann man ja mal einen Schritt zurück machen. Ich glaube, Ullis School of Design Thinking ist ja auch wirklich so ein analoger Hub gewesen. Also wenn man mal dort war, da wird mit Post-its an Whiteboards geklebt, da wird mit Stiften auf Whiteboards geschrieben. Wir hatten Foambords, mit denen wir irgendwie Modelle gebaut haben. Lego war ein großes Thema. Du hast Prototypen gebaut und, und, und. Es war, glaube ich, der Hub. haptischste Ort, den man sich vorstellen kann. Und deswegen vielleicht mal als Aufruf an alle Unternehmen, die zuhören, wenn der haptischste Ort dieses Planeten irgendwie digital werden kann und dann hinterher eine Zwischenlösung finden kann, dann kann das, glaube ich, jedes Unternehmen auch. Also das mal so als erste Message. Und in der Tat ist es so, dass wir auch Mitarbeiter haben, die jetzt, also gleich zwei, die zusammen nach irgendwie Dessau gezogen sind, zwischen Leipzig und Berlin, gesagt haben, ich finde hier keinen Wohnort mehr, ist ja auch so ein Thema. Also wenn man sich diesem Thema öffnet geistig, dann kommen ja auf einmal ganz neue Optionen auf den Tisch. Und ich finde so die Teamhygiene ist ein großes Thema, da würde mich mal interessieren, wie ihr das auch macht, dass man sozusagen Teamgefühl hat, weil manche Sachen sagt man auch immer so in der Theorie, die funktionieren und dann merkt man in der Praxis reibt es doch, es traut sich noch keiner zu sagen. Und dann bist du natürlich so bei Tool. Und ich glaube, die ganzen Videolösungen, die wir alle kennen von Zoom über Wanda über Google Meet und und und, die tun ja den ganzen kommunikativen Part. Und dann habe ich, als ich Uli neulich getroffen habe, gesagt, war ich natürlich ein bisschen aufsaugend wie ein Schwamm. Wie macht ihr Video? Wie macht ihr irgendwie Whiteboard? Ich weiß, wir hatten damals schon so Smartboards auf Rollen, als ich bei euch war. Das waren halt noch Kolosse 2008. Also ich war erster D-School-Jahrgang. Das war wirklich so D-School 1.0 und ihr seid jetzt so bei 13.0. Das heißt, wie macht ihr das? Und dann kam er. ja, wir machen irgendwie mit der Meeting-Ole, das ist so unsere Kamera, 360 Grad, mit 360 Grad Audio, weil wenn du in Teams bist, dann haben wir solche Sachen wie irgendwie Samsung The Flip, muss ich euch erstmal mehr erzählen zu. Das hier heißt so virtuelle Whiteboards, die du sozusagen zwar haptisch an einem Ort nutzen kannst, aber virtuell an anderen Orten übertragen und, und, und. Und dann sind es ja manchmal auch ganz banale Dinge, die ich von Uli immer wieder lerne. Also ich fand zum Beispiel beim Thema Mobiliar interessant, wie er zu mir meinte, wir haben angefangen, sechseckige Tische einzuführen, weil rechteckige Tische sind hierarchiebildend. Also das ist so, das finde ich das Charmante daran, alles wird halt da disrupted, egal ob es Hierarchien sind, ob es Denkweisen sind oder analoge Vorgehen. und wir haben uns jetzt auch einen sechseckigen Tisch von System 180, dem Haus- und Hofausstatter der D-School bestellt und Whiteboards auf Rollen und ich liebe euch mit dem Samsung Beflip, also mal gucken.

Angelina Ebeling: Absolut. Also ich glaube, da merkt man auch deine Lehrjahre ganz extrem. Euer Büro ist eines der coolsten, das ich kenne in Berlin. Also das wirklich von der großen Ausstattung, Sound, Tische und so weiter bis auf die kleinen Details. Ich habe heute mal wieder darauf geachtet. Zahnseide und individuelle Handtücher im Badezimmer. Also es ist wirklich, also man merkt eben dieses Haptische, dieses Räumlichkeiten sind wichtig. Und jetzt ist natürlich genau das, was

Joel Kaczmarek: Es gibt ein schönes Zitat, entschuldige bitte, dass ich wieder breche. Das hat mir Christopher Böhnke von Fjord beigebracht. Ich glaube, es ist geklaut von irgendwo anders. Dass Raum die Körpersprache einer Firma ist. Das finde ich einen großartigen Begriff. Und genau darum geht es.

Angelina Ebeling: Absolut. Aber genau die Frage ist jetzt natürlich, was machen wir, wenn 80 Prozent der Firma nur noch ab und zu mal da sind? Wofür brauchen wir den Raum? was machen wir mit dem Raum, wie können wir den Raum noch so nutzen, dass er wirklich sinnvoll für alle Mitarbeiter ist und auch inklusiv ist für alle. Also ich glaube, das Thema, Uli, wo ich bei dir jetzt drauf eingehen wollte, weil es eben natürlich, es gibt viele Arten, wie wir miteinander zusammenarbeiten. Wir sitzen in Büros alleine am Computer, tippen vor uns hin, schreiben vielleicht mal eine Slack-Nachricht, vielleicht haben wir mal ein Meeting, trinken gemeinsam Kaffee und dann eigentlich die Königsklasse, die Königsklasse des verteilten Arbeitens ist ja Echtzeit-Kollaboration, kreativ sein, neue Dinge schaffen. Wir hatten ja schon gesagt, ich Also ursprünglich das Analog, Design Thinking, ich habe das auch analog gelernt. Whiteboards, Sticky Notes und Stifte dazu, das war ganz normal. Jetzt ist natürlich alles auf den digitalen Whiteboards unterwegs. Wenn es jetzt wirklich darum geht, Hybrid, also wir wollen jetzt weitergehen und sagen, ja, wir waren alle verteilt. Jetzt sind zwei Studenten in Amerika, einer in Australien. Die sollen jetzt in Echtzeit innovativ sein, aber zwei sind nicht da. Wie macht ihr das jetzt? Ihr habt ja den Raum mit dem sechseckigen Tisch. Was sind da wirklich die konkreten Dinge, die auf der einen Seite Technik, Tools und Verhaltensweisen, die dazu führen, dass man da wirklich

Ulrich Weinberg: Ja, die erste Herausforderung bei uns war, als wir gesagt haben, wir produzieren das jetzt mal aus mit dem Hybriden, war, dass auch der sechseckige Tisch nicht groß genug war, um die Abstände einzuhalten für die physisch Anwesende. Das heißt, wir mussten mehrere Tische zusammenstellen. Wir haben jetzt erstmal uns beholfen mit dem Zusammenstellen von zwei rechteckigen Tischen, die waren dann ein Quadrat letzten Endes. Und da haben wir also gerade das mit den Abständen hingekriegt. Und auf der Mitte dieses Tisches steht dann tatsächlich diese Meeting-Eule, also eine 360-Grad-Kamera mit einem 360-Grad-Sound-Mikro- und Audiosystem. Was den Vorzug hat, dass es ein bisschen intelligent ist, nämlich checkt, wer gerade spricht an der Stimme und dann auf diesen Menschen einen Zoom macht. Das heißt, ich habe ein 360-Grad-Fenster, einmal ein 360-Grad-Bild von dem ganzen Raum. Das ist total wichtig übrigens für alle, die nicht physisch anwesend sind, damit die nicht das Gefühl haben, da passiert was hinter dem Rücken irgendwo. Die sehen immer Leute, die durchs Bild laufen. Die sehen immer, wenn einer irgendwas hinstellt. Und dann habe ich aber gleichzeitig, zoomt diese Meeting-Eule auf denjenigen oder diejenige, der spricht. Und das habe ich meistens eben nicht, wenn ich nur einfach so ein großes Bild habe. Und da sitzen dann drei, vier Leute, dann sehe ich keinen richtig. Das sehe ich immer mit dieser Meeting-Eule. Es ist auch wichtig, dass die Köpfe in Kopfgröße sozusagen erscheinen und nicht irgendwelche kleinen Briefmärkchen sind. Und dann ist auch die Stimme besser hörbar. Und wenn zwei Leute sprechen, gehen auch zwei Fenster auf. dann sehe ich halt zwei Fans da, zwei Leute. Wenn drei Leute sprechen, das versuchen wir immer zu vermeiden. Du erinnerst dich, Joel, wo einer spricht. Macht auch Sinn in so einer Team-Konstellation.

Angelina Ebeling: Wichtige Verhaltensregel übrigens, gerade für verteiltes Arbeiten.

Ulrich Weinberg: Gerade auch remote, wenn drei Leute durcheinander sprechen, macht gar keinen Sinn. Wenn dann auch noch einer remote zugeschaltet ist, versteht man gar nichts mehr. Aber das muss ja auch nicht sein. Das haben wir schon von Anfang an gemacht. Wir verabreden uns eben nicht nur im Zoom, nicht nur in der Videokonferenz, sondern man verabredet sich immer In einer Videokonferenz und auf einer Arbeitsfläche, einer virtuellen Arbeitsfläche. Also immer beides verknüpft. Das heißt, ich sehe mich immer, ich höre mich immer und ich sehe sozusagen die Finger der anderen. Also ich sehe, was die machen. Ich sehe die Cursor auf dem Miro-Board. Ich meine, es ist das virtuelle Whiteboard. Wir nutzen Miro. Da gibt es jede Menge andere schöne auch.

Angelina Ebeling: Wir nutzen Mural übrigens nochmal kurz nebenbei. Alle Infos.

Ulrich Weinberg: Es gibt auch das coole Nextboard, was API selber entwickelt hat.

Angelina Ebeling: Microsoft Teams hat auch Whiteboards und so weiter. Bei uns ist wichtig, also wir visualisieren tatsächlich jede Podcast-Folge auch nochmal auf unserem Whiteboard. Da sind dann auch alle Ressourcen nochmal verlinkt natürlich. Wieder eine Folge mit vielen wichtigen Namen und Ressourcen, die sind da alle auf jeden Fall nochmal mit drin. Ja. Ganz wichtig, du bist da so einfach drüber gegangen, dieses Thema Meeting-Eule, die eins dieser großen Probleme wirklich adressiert, was Firmen haben, die einfach sagen, hä, unser Konferenzraum ist doch toll, wir wollen doch auch weiter im Konferenzraum sitzen, ist doch kein Problem, wir haben hier irgendwie eine Spinne, das ist ja oft irgendwie die semi-technisch hochwertige Soundanlage, mit der wir irgendjemanden dazuschalten können und damit lässt sich eigentlich kein inklusives Meeting irgendwie durchsetzen. Meeting-Eule ist dafür wirklich ein totaler Game-Changer. Wir haben das in einigen Firmen schon empfohlen, gerade die eben an dieser Kultur festhalten wollen. Wir wollen uns auch teilweise zumindest in Person treffen und sehen das nicht ein, diesen Remote-First-Ansatz zu fahren, den eben auch viele Firmen jetzt versuchen, dass sie sagen, okay, sobald wir eine Konferenz haben, sind wir alle im Zoom vor unserer individuellen Kamera. Das ist der andere Ansatz. Aber ich glaube, genau das, was du sagst, es wird wahrscheinlicher werden, dass eben der Konferenzraum bleibt weiterhin wichtig. Und da ist es unabdinglich, so ein Tool zu haben. Und die Meeting-Eule ist Das ist das Einzige, was ich kenne, was ansatzweise in die Richtung kommt.

Ulrich Weinberg: Und wir hatten halt bis dato, als wir nur alle remote gearbeitet haben, hat natürlich jeder mit seinem iPad oder wie auch immer, hat er auf dem virtuellen Whiteboard rumgemalt, gezeichnet oder direkt auf dem Rechner. In dem Moment, wo ich dann vor Ort stehe, brauche ich wieder ein Whiteboard, ein großes und dann brauche ich auch ein digitales. und da kommt dieses Samsung Flip, das passt. eigentlich super gut zu unserer Möbellinie, die wir mit System 180 ja entwickelt haben. Die Design Thinking Line, die ist filigran, die hat schöne Stahlrohrgestell. und dann gibt es diese tollen Dinger, von denen Joel eben berichtet hat, ganz zu Anfang, da gab es diese schweren, klotzigen, interaktiven Boards. Wir hatten übrigens damals noch, erinnerst du dich vielleicht noch, den Tisch, einen interaktiv beschreibbaren Tisch, wo relativ flott klar war, dass das ein kompletter Failure ist. Da hat aber Microsoft viel Geld investiert in diesen horizontalen beschreibbaren Tisch. Davon haben wir uns komplett verabschiedet. Wir hatten damals sogar die Tischplatten beschreibbar gemacht. Ich bin mittlerweile komplett weg davon. Für mich ist die horizontale die Arbeitsfläche und es bleibt es auch. Da steht die Meeting-Olle, da steht der Kaffee, der Tee, da stehen die Süßigkeiten oder was auch immer. Und in der Vertikalen, da wird gearbeitet. Und so ist es auch jetzt, auch mit dem Samsung Flip. Das ist halt ein schönes, leichtes, großes, interaktives Whiteboard. Da ist dann Miro drauf. Alle, die zugeschaltet sind, können darauf arbeiten. Und die, die im Raum stehen, können mit dem Stift, mit ihrem iPad-Stift, oder da gibt es auch den extra Samsung-Stift, drauf rummalen. Oder von ihrem Rechner aus am Tisch auch noch darauf zugreifen. Das heißt, ich sehe das Ding richtig groß, ich sehe da den aktuellen Stand der Zusammenarbeit und alle können zugreifen.

Angelina Ebeling: Entschuldige, dass ich unterbreche. Dass alle zugreifen können, ist eines dieser weiteren Schlüsselthemen, die jetzt gerade im Remote Work, also gar nicht spezieller für BRIT, aber im Remote Work immer wichtiger werden, weil einfach festgestellt wurde, wenn Menschen verteilt arbeiten, es immer wichtiger wird, ein, Sie nennen das, Multiplayer-Aspekt zu haben, also das Einsteigen. alle das Gefühl haben, sie können parallel gleichzeitig arbeiten. Das ist in vielen Firmen gar nicht Usus. Also es ist ja oft so, man hat irgendwie das Meeting mit vier, fünf Leuten. Einer spricht, einer macht Notizen und irgendwie alle anderen schlafen ein bisschen und trinken Kaffee. Und gerade dieser Multiplayer-Aspekt ist eigentlich genau das, dass man es eben schafft, im virtuellen Raum die Leute bei der Stange zu halten. Gibt es, Joelle, also ich gehe jetzt mal wieder zurück auf Agnes, Aktiv wie, gut, dein Podcast, wir sprechen alle, wir sind hier alle irgendwie engagiert, aber ich weiß ja auch, dass ihr als Firma unterschiedliche Formen von Meetings habt, die ihr jetzt hybrid, also du eben im Büro, teilweise mit anderen Mitarbeitern und auch virtuell machen müsst. Wie macht denn ihr das dann?

Joel Kaczmarek: Also Uli, ich müsste gleich nochmal etwas Fragen zu einem Setup stellen. So viel mal als Vorwarnung. Also in der Tat haben wir Planungsmeetings, die sind dann in der Regel videobasiert mit irgendwie Screensharing. Das ist ja ein relativer No-Brainer, dass du dann sagst, alles klar, man guckt sich das gleiche an. Dann arbeiten wir irgendwie mit Airtable für Daten, mit irgendwie Slack für Kommunikation und E-Mail natürlich, um irgendwie die Channels nach hinten raus zu kanalisieren. Was ich jetzt eigentlich bei uns etablieren möchte, ist mal, dass wenn man so Kreativmeetings hat, dass man halt schafft irgendwie, also ich finde, was bei meinem Uli zuhört, ja auch auffällt, ist, man denkt das immer so binär, analog versus digital. Ist es aber gar nicht. sondern ich finde auch in dem Digitalen steckt ganz viel Analoges drin. Mir geht es immer so, wenn ich mit jemandem irgendwie ein Brainstorming mache über was Digitales und dann muss ich eine Maus anfassen, um irgendwie so Post-its hin und her zu schieben, das geht noch, aber was zeichnen, ich fühle mich dann immer gehandicapt. Also es ist so ein bisschen wie, du hast eine Krücke und da fehlt was und dieser Faktor stifft. Gerade was Uli meinte mit dem iPad, irgendwie was zu zeichnen. Ich habe das neulich wieder gemerkt. Da saßen wir lustigerweise zusammen, iPad auf, gemalt in Notizen, nach unten geswiped, immer weiter, immer weiter. Und dieses Haptische, einen Stift zu benutzen, obwohl es ein digitales Tool ist, da trifft sich analog und virtuell quasi oder digital zusammen. Und auch bei den anderen Sachen. Video hat ja auch eine Analogkomponente, wenn du dann sagst, ich will meinen Kopf drehen können und ich möchte die Ohren, ich möchte hören, was passiert. Das ist so, was sich echt Augen öffnet, finde ich, jedes Mal. Und deswegen würde mich mal interessieren, wie macht ihr das, wenn ihr dieses The Flip habt? Also kannst du auch mal ein bisschen was zu erzählen? Das ist ein ziemlich cooles Whiteboard, wie ein riesiger, breiter Fernseher. Man kann ihn vertikal, horizontal drehen, entweder mit Wandhalterung oder mit Standfuß. und kann mit einem Stift drauf malen und mit der Hand drüber wischen und es ist weg. Also da merkt man mal, was ich meine. Wie macht ihr das denn? Theoretisch müsste auch jeder Student dann einen Monitor vor sich haben, einen für den Kommunikationspart und wahrscheinlich das ist der Flip für den Kreativpart. Ich habe immer das Problem, wenn ich jetzt mir so eine Meeting-Eule hinstelle und meinen Monitor, dann deckt der Gefühl schon mal ein Viertel ab. Habt ihr da irgendwie eine Lösung gefunden?

Ulrich Weinberg: Das ist genau das Problem, weshalb wir uns ganz früh schon mit System 180 wieder getroffen haben und haben gesagt, wir müssen an den Möbeln was machen. Die Möbel, die wir jetzt haben, die erlauben es ja, da kann ich was draufstellen, aber ich habe dann ganz viel Kabelzeugs rum und ich kann vielleicht nicht mal schnell so ein Mikrofonarm dran schrauben oder ein Licht. Licht war ja auch ein Problem, also ist ein Problem. Wie beleuchte ich die Leute richtig, dass die gesehen werden können, von denen die remote zugeschaltet sind. Deshalb haben wir uns ganz früh getroffen mit System 180 und angefangen eine hybride Möbellinie. Also im Grunde die Möbellinie, die wir jetzt haben, die Kollaboration bestens ermöglicht. Das ist eine, ich würde mal sagen, es ist einfach die beste Kollaborationsmöbelserie, die ich kenne. Und wir haben mit allen großen Möbelherstellern zu tun. Und deshalb kann ich das mit Fug und Recht behaupten. Ja, weil die kommen alle zu uns und sagen, habt ihr da so Cooles gemacht? Können wir da ein bisschen von lernen? Und das muss aber einen Schritt weiter gehen jetzt. Das heißt, wir haben Prototypen da jetzt stehen, die haben Aussparungen extra in den Tischen. Die Tische sehen genauso aus wie vorher. Aber ich habe jetzt für die Moderatoren zum Beispiel Plätze, wir haben ja Coaches, die sind jetzt auch Moderatoren. Das sieht ziemlich aus wie hier, wie im Podcaststudio, nur da ist noch eine Videokamera dabei. Und wie sehen diese Plätze aus? Und wir haben das versucht so hinzukriegen, dass ich alles, was an Gerätschaft da ist, Licht, Mikrofon, Kamera und so weiter, so verschwinden lassen kann. und auch ein zusätzlicher Monitor nochmal. Und das ist genau die Antwort auf die Frage eben. Es reicht nämlich nicht nur ein Flip, die Arbeitsfläche, sondern ich brauche auch nochmal einen Monitor, auf dem ich sehen kann, wer ist da noch zugeschaltet. Und der darf auch nicht zu klein sein, der muss so groß sein, dass die gegenüber auch so Gesichtsgröße haben, Kopfgröße. Und den haben wir auf dem Schwenkarmen, dass man den bewegen kann. Wir haben möglichst alles, also dieses Thema Flexibilität begleitet uns weiter. Damals schon wichtig, ist aber jetzt auch in der In der hybriden Welt total wichtig. und da muss eben auch mal schnell was wegbewegbar sein, genau wie ein Mikrofon, das brauche ich nicht immer. und die Meeting-Eule, die ist schön, die verschwindet ohnehin, die steht da einfach wie so eine Art Kaffeekanne und die fällt nicht weiter auf, die muss aber auch richtig positioniert sein. dass die gut zuhören kann und die Dinger dürfen sich auch nicht gegenseitig verdecken. Aber wir experimentieren noch. Es ist nicht so, dass wir das haben, aber wir haben jetzt eben diese Möbel, diese prototypischen Möbel, die gibt es noch nicht in Serie, aber da kann man schon mal Kabel verschwinden lassen und da sind noch mal ein paar Steckdosen dran, ein paar USB-Teile, dass ich einfach schnell mehrere Geräte anschließen kann, wenn dann auch drei, vier Leute da sind, die dann doch sagen, hey, ich will meine Kamera jetzt mal

Joel Kaczmarek: nutzen. Arbeitet ihr eigentlich noch mit echten Whiteboards? Also hast du noch haptisch analoge oder macht ihr dann alles nur noch digital?

Ulrich Weinberg: Nee, es stehen immer auch echte Whiteboards, also analoge Whiteboards da. Und die werden aber zurzeit, nutzen wir die hauptsächlich, um Dinge aufzuschreiben, die gerade so aufgefallen sind. So als, was ist heute bei der Session übrig geblieben? Was ging nicht? Oder wo müsste man noch was ändern? Wo braucht man noch eine Hilfestellung? Studierende, die kommen da jetzt rein. Und das muss einfach, das ist die andere Herausforderung, das so Plug-and-Play-mäßig hinzukriegen, wie möglich. Dass ich im Grunde nur noch. Ich komme da hin in diese Umgebung, komme mit drei, vier Leuten, habe mich da eingebucht. Wir sind gerade dabei, mit Indipendesk zusammen einen Buchungsmodus zu entwickeln, der Corona-konform ist und der dafür sorgt, dass ich eben nicht nur einen Raum buche, sondern einen Desk buche. Indipendesk macht das ja für Leute, die einfach in der Stadt ein Büro suchen, einen Büroplatz suchen für sich. Und wir haben gesagt, wir haben ein Studentenprojekt gemacht mit Indipendesk und haben bei der Gelegenheit festgestellt, das geht auch besser. in Räumen, die viele Tische haben. Und das Buchen muss funktionieren. Und dann muss ich dafür sorgen, dass das ganz schnell läuft, dass sie nicht eine halbe Stunde rumfummeln. Kennen wir ja auch in der Anfangsphase der Digitalzeit. Du bist stumm gestaltet, du hast deine Kamera nicht an und ich kriege mein Bild nicht rein und so weiter. Hat sogar 20 Minuten gedauert. Das geht ja jetzt meistens, weil die Systeme ganz gut funktionieren. Aber in der hybriden Welt ist das nochmal eine weitere Herausforderung. Es muss alles zack. laufen und das müssen dann die Codes verteilt sein, sodass ich von Remote auch zugreifen kann. Ich weiß, das ist der Zoom-Code, das ist das Miro-Bot, der Slack-Kanal und so weiter, wo wir uns jetzt gerade treffen. Und das ist noch nicht, ich würde nicht sagen, dass wir das gelöst haben. Mit Plug & Play ist immer noch Formular gerade.

Joel Kaczmarek: Eine Detailfrage noch bevor. Angelina hat immer so gute strukturelle Fragen. Ist es kompatibel, egal in welcher Welt du bist, ob Apple oder Microsoft?

Ulrich Weinberg: Ja, also wir sind hauptsächlich in der D-School selber. Physisch sind wir Mac-orientiert, aber wir haben auch Leute, die arbeiten mit Microsoft. Aber es muss natürlich nach außen so slick sein und so einfach wie möglich. Wir haben ja Leute auch, die aus Bereichen zugreifen, aus Afrika, wo es super schlechte Netzverbindungen gibt, die eventuell nur mit einem Remote funktionieren. Gerät da unterwegs sind. Und das muss eigentlich, das war für uns Voraussetzung, das muss offen für alles sein.

Angelina Ebeling: Um nochmal darauf einzugehen, ihr seid gerade in der Prototyping-Phase, also generell Design Thinking. Ansatz ist ja auch immer iterative Weiterentwicklung. Ihr macht hier ganz viel Arbeit, die Firmen quasi in der fertigen Version dann haben wollen würden. Also ich würde jetzt gerne mal ein bisschen drüber switchen oder rüber switchen zu sagen, was können Firmen wirklich konkret davon lernen, weil der Der Ansatz, den ihr fahrt, ist ja nicht realistisch für jedes mittelständische Unternehmen. Vielleicht der ein oder andere Konzern kann sich sowas noch leisten. Aber der Großteil der Unternehmen, die eigentlich alle jetzt vor diesem Problem stehen, hybrides Arbeiten umzusetzen, was könnt ihr denen denn schon sagen, das funktioniert, das kann man auch vielleicht relativ kostengünstig umsetzen? Wenn ich Popelbude

Joel Kaczmarek: Wenn ich mir ein 2000 Euro Whiteboard leisten kann, dann kann das auch jede Firma da draußen, glaube ich.

Angelina Ebeling: Ja, also die Frage ist, glaube ich, immer die Skalierung. Also klar, eine Firma, unsere Firmen sind nicht so groß mit zehn Leuten. Brauche ich da vielleicht ein so ein Whiteboard? Aber wenn ich plötzlich 200 habe, wie viele von diesen Räumen brauche ich, dass da wirklich, wie viele Teams müssen so arbeiten? Ist das fair? Welches Team darf da rein, muss da rein? Entschuldigung.

Joel Kaczmarek: Entschuldigung, wenn ich jetzt mal so frech bin. Ich meine, was soll der Scheiß? Die zahlen sich alle Boni aus, die haben irgendwelche Firmenautos und dann sind sie sich zu geizig, mal irgendwie 400 Whiteboards zu kaufen. Also die Leute haben, glaube ich, noch nicht verstanden, dass solche Werkzeuge, ja, das ist ein Cost-Center, aber in ihrer Funktion ist es eigentlich ein Profit-Center. Deswegen, also ich möchte mal Leute, die hier zuhören, animieren, gebt da mal mehr drauf an. Mess dir mal einen Wert zu. Korrigier mich, Uli, wenn du das anders siehst. Ich glaube, wir sind da so auf einer Wellenlinie. Ich finde, da müsste man viel mehr Geld für ausgeben, weil am Ende des Tages, du gibst ja auch Geld für Schulung aus und nicht gerade wenig. Ich glaube, so eine Schulung auf so eine Workforce angewendet, so zack, mal hier 5.000 Euro den Kurs, 10.000 den, ist teurer. Und die Dinger halten halt.

Angelina Ebeling: Es muss aber auch immer die Kombination sein, also um nochmal auf Verhalten zu gehen. Also es reicht ja nicht, wenn ich das Material hinstelle, sondern ich muss ja auch wirklich schon nutzen, die Leute.

Joel Kaczmarek: Du musst enablen.

Angelina Ebeling: Genau, also das war nicht jeder an der D-School, sag ich mal.

Joel Kaczmarek: Ja, das stimmt. Guck mal, wir sind hier kontrovers heute. Ja.

Angelina Ebeling: Aber ja, also Uli, gibt es da wirklich was, wo du sagst, das sind jetzt schon Dinge, die funktionieren gut, das kann eine Firma auf jeden Fall implementieren? Meeting Owl, haben wir jetzt gesagt, ich empfehle die auch uneingeschränkt, finde ich toll für Firmen, ist auch ein absolut bezahlbares Tool. Gibt es da eine andere Richtung?

Ulrich Weinberg: Man muss sich überlegen, welche Räume hat man und welche Räume braucht man in Zukunft in einer hybriden Umgebung, wenn man die Entscheidung getroffen hat, wir wollen hybrid weiter arbeiten. Es gibt auch Unternehmen, die versuchen, mit allen Mitteln die Mitarbeiter wieder in den Laden zu kriegen, auch wenn es gar nicht nötig ist. Das hat auch viel mit Vertrauen zu tun. Wenn da eine Vertrauensbasis da ist, wie bei SAP zum Beispiel, die gesagt haben, alle unsere 100.000 Mitarbeiter, wir stellen das denen frei, zusammen mit ihren jeweiligen Vorgesetzten auszuhandeln, ob sie remote oder vor Ort oder hybrid oder wie auch immer arbeiten, das hat mit Vertrauen was zu tun. Und nicht viele Unternehmen haben dieses Grundvertrauen, gerade große Unternehmen. Die, die das Vertrauen haben, die müssen sich dann die Frage stellen, was haben wir jetzt an Räumlichkeiten, die wir gar nicht mehr brauchen? Und da gibt es mit Sicherheit ganz viele, die wir überhaupt nicht mehr brauchen. Und was haben wir an Räumlichkeiten, die wir weiterhin nutzen? Und ein Besprechungsraum ist für mich eine Räumlichkeit, die braucht man. Und da würde ich dann auch sagen, Meeting-Eule rein, Spinne raus. Und dann immer nur dieses Ding benutzen und ganz bewusst sagen, wir machen diese Meetings auch so und wir laden immer auch dazu ein, dass man hybrid sich dazuschalten kann, also dass man sich digital dazuschalten kann. Und es ist nicht eine Übergangsphase, sondern es ist eine permanente Einrichtung, so wie die Spinne auch eine permanente Einrichtung war. Das heißt, ich kann mich jetzt immer sehen und hören gleichzeitig und habe die Möglichkeit noch über eine digital, in der Regel ist ja auch ein Screen oder ein Beamer in dem Konferenzraum, da muss ich gar nicht mehr viel machen. Da muss vielleicht noch eine Kamera, noch eine zusätzliche hin, die auch auf den Arbeitsplatz zeigt. Das haben wir auch ausfindig gemacht, dass das wichtig ist, dass wir nicht nur eine Kamera haben, die die Leute zeigt und die das 360-Grad-Bild macht vom Raum, sondern auch mal eine, die über dem Arbeitsplatz schwebt und die dann zeigt, wo jemand gerade hindeutet auf einer Karte oder sowas. Und dann muss ich halt mir wirklich überlegen, das ist die Frage, die du eben gestellt hast, Angelina, wer arbeitet, wie viele Leute arbeiten jetzt da und wie viele Leute arbeiten remote? Das ist genau die Frage, die wir jetzt auch uns gestellt haben. Wir haben eine Umfrage gemacht, wir haben unsere Studierenden gefragt, wir haben unsere Mitarbeiter befragt, wir haben drei unterschiedliche, unsere Coaches immer gefragt, wie stellt ihr euch das in Zukunft vor? Wir haben jetzt analog erlebt, wir haben digital erlebt, wir wollen in Richtung Hybrid gehen. Wie könnt ihr euch das vorstellen? Und es war interessant zu sehen, wie viele in der anderen digitalen Zeit noch, wir müssen das jetzt demnächst nochmal machen, wo wir schon mehr hybride Erfahrungen gesammelt haben. Aber das haben wir, wir haben die Umfrage, die erste Umfrage gemacht, als wir noch alle nur digital Erfahrungen hatten. Und da war die Bereitschaft, das in die Zukunft zu transportieren, war extrem hoch. Sie war so hoch, dass ich fast gesagt habe, gut, dann müssen wir die Disco ja komplett umändern.

Joel Kaczmarek: Du brauchst keinen Raum mehr.

Ulrich Weinberg: Ja, wenn 80 Prozent der Leute nur noch digital da sein wollen, dann brauchen wir so viele Räume gar nicht mehr, dann müssen wir ganz anders. Aber ich glaube, so war es aber auch nicht. Aber es war schon eine relativ hohe Anzahl von Menschen, die gesagt haben, ich bin einfach digital, finde ich cool. Und ich sehe aber weiterhin das von unserer Seite aus, wir brauchen dieses physische Zusammensein und wir werden einen Teil der Räume weiterhin brauchen. Ich glaube sogar, dass wir mehr Platz brauchen. Ich glaube, dass wir mehr Platz brauchen. Jetzt gar nicht so unbedingt bezüglich der Hygieneprobleme, die wir jetzt noch haben, also Abstandsregeln. Angenommen, die sind jetzt weg, die brauchen wir nicht mehr. Glaube ich, dass diese Art von Räumen, die wir in der D-School geschaffen haben, zu denen gehören, die übrig bleiben. Das sind nämlich die Kollaborationsräume. Das sind die Räume, an denen man sich bewusst verabredet, um an bestimmten kniffligen Fragen zu arbeiten, die man nicht so mit E-Mails hin und her schicken und mal schnell telefonieren erledigen kann, wo man sich was visuell angucken muss, vielleicht auch einen physischen Prototypen mal inspizieren muss, mit einer Kamera drum rumlaufen. Und das trifft Unternehmen genauso.

Angelina Ebeling: Um dich da gerade nochmal abzufangen, also die meisten Unternehmen sagen gerade für die kniffligen, schwierigen Sachen, Präsenz geht vor virtuell. Also das ist aktuell, glaube ich, das, wo einfach die Unternehmen noch ihre Komfortzone auch haben, die noch nicht so wirklich bereit sind und sagen, ja, dann Trage ich das lieber im Termin ein und stelle dann sicher, dass ich vielleicht den einen auch noch einfliege oder so. Also das Business Travel ist not dead sozusagen. Das geht dann doch noch immer in die Richtung wieder zurück. Aber da ist auch ein Angstfaktor mit dabei, weil die einfach sich nicht vorstellen können, ein kniffliges Problem, einen Innovationsprozess in einem hybriden Umfeld lösen zu können.

Joel Kaczmarek: Wie hast du denn eigentlich die zwei Hauptprobleme gefühlt gelöst bekommen? Einmal Schall. Also ihr habt ja eigentlich sehr große durchgehende Räume. Wenn du da jetzt anfängst, zehn Meeting-Oles hinzusitzen, dann hört der eine den anderen von nebenan. Und das Zweite habe ich mich auch gefragt, wie das Prototyping macht, wenn es haptisch wird wirklich.

Ulrich Weinberg: Mit dem Schall, da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an. Wir haben das anfangs versucht. Du kennst die Räume, ja, so ein großer Raum, in dem normalerweise acht Teams physisch beieinander arbeiten. Die stören sich auch im Physischen schon. Aber das hat sich, das nivelliert sich, weil das eine Team dem anderen sagt, schreit mal nicht so laut rum, wir brauchen jetzt ein bisschen Ruhe und so, das geht ganz automatisch. In der virtuellen Welt haben wir sofort gemerkt, das geht überhaupt nicht. Und wir hatten ja, du kennst die obere Etage, da hatten wir ja damals noch so Faltwände, die hatten wir weggemacht für unsere, die hatten wir zusammengeklappt, die haben wir nie zugeklappt. Das erste, was wir gemacht haben, ist die Wände wieder zugeklappt, dazwischen steht dann immer ein Team, weil die remote zugeschalteten waren komplett irritiert von dem, was von Stimmen, die sie nicht zuordnen können. Und die hast du natürlich, wenn verschiedene Teams zusammenarbeiten. Aber da haben wir auch noch nicht die Lösung. Ich glaube, wir brauchen auch noch so Decken-Arrays. Da gibt es schöne, spannende Dinge. Also Mikrofone, die gerichtet den Sound aufnehmen, der nur aus dieser Gegend kommt hier und kann den anderen wegcutten. Damit wollen wir auch experimentieren. Und das Thema Prototyping, das ist natürlich in der letzten Zeit wahnsinnig digital gewesen. Das heißt, Und da sind sehr viele von den Prototypen im Vergleich zu der Zeit, als du damals in der D-School warst. Ich erinnere mich noch an die Abschlusspräsentation, da war nahezu alles physisch.

Joel Kaczmarek: Stimmt, wir haben den Kühlschrank umgebaut damals.

Ulrich Weinberg: Auf die Bühne geschleppt wurde und so weiter. Und jetzt war nahezu alles physisch. Apps, Plattformen, Digitalplattformen als Lösung. Und wenn etwas physisch ist, dann war es gezeichnet oder 3D-Modell gebaut. Das geht ja auch mit 3D-Apparaturen. Aber wir versuchen jetzt Schritt für Schritt auch wieder unsere schönen Prototyping-Space. Wir haben so einen großen Make-Space mit 3D-Laserprinter und Nähmaschine und alles, was man so braucht. Und Werkbank, wo man schön bauen kann. Und was auch wichtig ist, dass die physisch Anwesenden das auch nutzen und die remote zugeschalteten vielleicht gute Baupläne suchen oder so.

Joel Kaczmarek: Ist ja eigentlich auch eine Chance. Du kannst ja sagen, einer vor Ort baut einen Prototyp, die anderen müssen so viel Fantasie reinstecken, dass man den aus der Ferne anleiten kann. Und dann kann ja der eine, der ihn gebaut hat, an Zielgruppe vertesten und das Feedback wieder reingeben. Also ein interessanter Gedanke eigentlich. Absolut.

Angelina Ebeling: Das Thema, was ich hier gerne noch aufgreifen würde, weil wir gerade über die Arbeit von Studenten sprechen, vielleicht auch als kleinen Abschluss dazu. Also ich finde es persönlich super spannend, dass ihr Studenten hybrides Arbeiten beibringt. Also für jemanden, der Talente in Jobs vermittelt, wir sind natürlich immer auch auf der Suche nach Menschen, die eben diese Art der Arbeitsform schon können und ihr zieht die euch ja quasi ran. Also es wird quasi die nächste Generation der Arbeitnehmer, wird dann viel intuitiver mit hybridem Arbeiten umgehen können und einfach diese Barriere, die aktuell noch entsteht, also gerade auf Management-Ebene ist sie ja sowieso da, aber dann eben nochmal als Push zu kommen, die einfach das total gewohnt sind, zu sagen, natürlich, also ich kann in Person arbeiten, aber jetzt mein Kollege, das ist überhaupt kein Problem, wenn der woanders sitzt. Was sind denn da generell noch die, klar, Tools, das eine, auf der anderen Seite aber auch in Business-Sprech immer so schön Soft-Skills, Fähigkeiten, wo ihr das Gefühl habt, dass die jetzt vielleicht noch zusätzlich dazukommen, die die lernen. Hast du da irgendwas beobachten können?

Ulrich Weinberg: Ich glaube, die Softskills spielen bei uns natürlich von Anfang an eine ganz wesentliche Rolle. Also dieses Zusammenkommen im Team, sich darauf einlassen, auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten, sich auf fremde Sprachräume einzulassen, die man vorher nicht kannte, nicht kompetitiv zu arbeiten. sondern kollaborativ. Das ist übrigens etwas, das klingt super simpel, ist aber nach wie vor in unserer Bildungslandschaft ja überhaupt nicht abgebildet. Das heißt, die Schulen und Hochschulen bilden nach wie vor hochkompetitive Einzelkämpfer aus. Und das ist das, was wir jetzt seit 14 Jahren im Analogen erleben. versuchen wieder rückzubilden. Wir nennen das ja De-Learning, was wir da in Potsdam machen. Und das jetzt in die digitale Welt zu transferieren, heißt, das war mir sofort aufgefallen, dass dieses auf Augenhöhe miteinander Zusammenarbeiten in der digitalen Welt nochmal leichter war mit den gleich großen Videokacheln, als wenn ich mit unterschiedlich großen, dicken, dünnen, kräftigen Und so weiter. Personen da im Raum stehe, wo schon eine Dominanz sozusagen durch die Körperstatur schon vorgegeben ist, das war plötzlich dann weg. Da saß auch eine Rollstuhlfahrerin. Da habe ich lange gebraucht zu kapieren, wer ist jetzt die Rollstuhlfahrerin in der Studierendengruppe? Und das war gar nicht wichtig. Man musste da gar nicht drauf unbedingt eingehen. Auch für die Rollstuhlfahrerin war es eine neue Erfahrung. Eben nicht als der Sonderling oder die Sonderperson wahrgenommen zu werden. Und da nochmal zurück auf diese neuen Skills. Das sind, glaube ich, gar keine so neuen Skills, sondern es sind die Skills, die nötig sind in der zukünftigen Welt. Und die haben viel mit, wir müssen viel stärker vernetzt arbeiten. Das geht mit digitalen Tools eben noch besser. Und wenn ich das lerne von Anfang an, dass ich, physisch kooperiere, dass ich digital kooperiere und das dann zusammenfahre, dann ist, das ist ja die Erfahrung, die wir jetzt, die wir ständig machen, es ist das effizientere, bessere, menschenorientiertere, zukunftsorientiertere Arbeiten. Und dahin müssen wir uns bewegen. Und da, glaube ich, hilft tatsächlich dieses Hybridisieren, nochmal in diese Richtung auch weiter zu denken. Und sich eben nicht, du hast wieder eine Frage, ich sehe das schon.

Angelina Ebeling: Nein, also ich bin schon am Weiterdenken und denke mir eigentlich, es ist ein total schönes Schlusswort, weil du auch eben die Zukunft eben gerade geschaut hast. Das ist oft was, was ich Gäste frage. Nicht jeden Gast. Interessiert mich nicht bei jedem. Aber bei manchen denke ich mir, okay, wie denkst du, wie die Zukunft aussieht? Ja, ich glaube, wir haben da ganz, ganz viel schon gesagt. Deswegen würde ich deinen Satz gerne fast so stehen lassen und sagen, wie wir menschlich zusammenarbeiten müssen. Es sei denn Joel, der schon so guckt, ob er noch ein freches letztes Wort unterbringen möchte, bevor er

Joel Kaczmarek: Du musst wissen, Angelina ist die frecheste, unfreundlichste, unhöflichste Moderatorin in unserem Stall.

Angelina Ebeling: Deswegen bin ich ja immer noch dabei.

Ulrich Weinberg: Genau.

Joel Kaczmarek: Nee, ich kann da gar nicht viel ergänzen. Ich finde aber in der Tat, man lernt so vieles on the fly mit, dass es auch im Digitalen das Analoge mit drin hängt, dass es irgendwie immer auch Enablement und Kultur braucht, weil Tools alleine nicht helfen, lernt man in der Disco ja auch, also aus dem Beispiel jetzt. Mindset ist ein wichtiges Thema und ich finde es eigentlich ganz lustig, was für banale Dinge, das ist ja auch so was, was man mitnimmt, ja, was für banale Dinge auf einmal eine Rolle spielen, wie, wer redet denn da gerade? Ja, das ist der Typ, der hier gerade die Pflanzen, ach so, okay, ja, also das ist so, back to the roots ist vielleicht so ein bisschen, oder back to some roots, vielleicht eher so.

Angelina Ebeling: Also Grundlagen, die es vorher nicht gab, müssen jetzt nachgeholt werden sozusagen. Also wie Uli du auch gesagt hast, es sind eigentlich keine neuen Skills, keine neuen Fähigkeiten. Das sind alles Dinge, die wir schon eigentlich viel zu lange hätten meistern sollen, um besser menschlich zusammenzuarbeiten. Jetzt wird's Zeit.

Joel Kaczmarek: Und ich meine schön, ganz ehrlich, was ich ja auch gerade im letzten Satz, was Uli gesagt hat, was man ja auch mitnimmt, ist, denken immer alle oder reden immer alle viel darüber, was man verliert. Das ist ja ganz oft im Leben so, wenn du eine Krankheit hast, kannst du irgendwie nicht mehr richtig laufen, weil du hinkst oder sowas. Dann sagst du mal, was verliere ich? Was gewinnst du denn auch dazu? Und bei der Hybrid ist es ja auch so, dass man sagt, okay, ich verliere jetzt vielleicht so ein bisschen das Haptische oder dies oder das oder jenes, aber dafür gewinne ich an anderen Stellen was. Wie gerade dein Beispiel mit der Egalisierung von Personen. Ich kann mir schon vorstellen, wenn so ein 2-Meter-Koloss vor dir stellt, ist das was anderes als so der dürre Hering oder so der 1,72-Onkel wie ich. Wir quatschen. Du bist ja hier Chefin.

Angelina Ebeling: Alles prima. Ich würde es hier genau dabei belassen. Vielen Dank euch beiden. Wie gesagt, das Whiteboard gibt es auf Mural, bei uns nicht auf Miro, ist aber in den Shownotes verlinkt.

Joel Kaczmarek: Bist du gekauft von denen?

Angelina Ebeling: Nee, tatsächlich ist das unbezahlte Werbung, darf man auch sagen. Wir finden die einfach toll. Aber ich glaube, Miro ist genauso cool. Wir haben uns einfach für eins irgendwann mal entschieden und dann leben halt die ganzen Dinge da drauf. Das ist ja auch gleichzeitig immer noch Knowledge Management und ist nicht mehr immer nur noch Whiteboard und es verschwindet wieder, sondern es ist ja wirklich auch eine Wissensbank, Datenbank, die man sich da aufbaut. In der nächsten Folge geht es immer noch ums Thema flexibles Arbeiten, Remote Work. Wir reden hier jetzt nicht plötzlich über Zootiere. Es geht aber darum, wie wir Richtlinien für flexibles Arbeiten schaffen können. Das ist wieder ein Management-Thema. Gerade irgendwie ganz, ganz viel angefragt, wie man sowas machen kann. Joel, vielleicht lade ich dich wieder ein.

Joel Kaczmarek: Nicht? Ja, ich habe gerade gedacht, dein Gesichtsausdruck sagt, da hast du richtig Bock drauf. Da kam gerade ein bisschen Ekel rübergeschöpft.

Angelina Ebeling: Jetzt bist du aber fies. Ich glaube, wir beenden das hier. Nächstes Mal einschalten für die Flexible Work Policy und bis dahin. Ein wichtiger Nachtrag. Ich hatte am Anfang innovative Lösungen für hybrides Arbeiten versprochen. Wir haben viele besprochen, aber eine total vergessen. Uli hat mich daran erinnert. Vielen Dank dafür. Ich kenne die eigentlich immer nur aus Big Bang Theory, wo ein Sheldon Cooper auf einem fahrenden Roboter in den Raum reinkommt. In der D-School ist das Realität. Uli, erzähl doch mal.

Ulrich Weinberg: Ja, es ist nicht so wirklich ein erfahrender Roboter, sondern es ist ein Remote-Videosystem sozusagen. Also kurz beschrieben ist es so eine Art iPad auf einer Stange und die Stange ist auf dem Segway. Da sind es also zwei kleine Räder. Das heißt, es ist ein ganz schlankes Ding und kann mich von irgendwo auf der Welt in dieses Gerät einloggen. Und das Ding hat Kameras drin. Sobald ich mich eingeloggt habe, sieht man mein Gesicht auf diesem iPad, auf diesem Screen. Und ich kann das Ding dann im Raum bewegen und mich überall hinbewegen auf der Fläche. Nicht Treppen laufen, aber ich kann zumindest auf so einer Fläche, die wir da haben, mich überall an die Arbeitsplätze bewegen. Und seitdem wir Ich habe das zum ersten Mal gesehen, weit vor der Pandemie und da hat mich das schon fasziniert, da war nämlich in einem Berliner Workshop hier eine Workshop-Teilnehmerin aus China zugeschaltet und die wanderte einfach durch den Raum, die konnte nicht im Workshop physisch teilnehmen, alle anderen waren da, nur sie nicht, aber sie war dann auch integriert und man konnte sich mit der Frau unterhalten, ja. Die war in China, ich habe mich vorher so hingestellt, das Teil kann man hoch und runter fahren und da ist dann plötzlich eine Persönlichkeit sozusagen im Raum. Und seitdem wir dieses Gerät haben und probieren dann aus, für wen ist das gut? Für die Studierenden, ja, die können sich zuschalten, wenn die in einer kleinen Gruppe arbeiten, aber auch für einen Coach, der kann sich auch mal zuschalten. Ich mache super gerne, dass ich mich da mal einschalte und einfach durch die Räume fahre und mich irgendwo dazustelle. Eine tolle Erfahrung war, ich bin durch den Gang gelaufen, da war keiner da. Ich dachte, ich treffe jemanden, ist keiner da. Plötzlich höre ich hinter mir Schritte und drehe mich um mit dem Gerät und sehe dann zwei Männer im Blaumann vor mir stehen, die erstarrt sind, weil sie da plötzlich so im Gerät stehen. Ich sage, was machen Sie denn da? Ja, wir reparieren nur die Klimaanlage und so weiter. Da merkte ich plötzlich, ey, ich habe eine Persönlichkeit. Ich bin gar nicht da in einem Raum. Aber Menschen reagieren so, als wäre da jemand. Weil ich da ein Gesicht habe, ich höre eine Stimme und das Ding bewegt sich. Und wir versuchen gerade rauszukriegen, also wie viel von diesen Teilen brauchen wir? Und brauchen wir vielleicht gar nichts mehr anderes? Denn wenn nur ein geringer Teil der Studierenden sich remote einloggt und an dieses Teil kann einer das Ding steuern und vier andere können auch noch mitfahren und sozusagen auch noch gucken und dann auch teilnehmen natürlich an den virtuellen Aktivitäten, dann reicht es vielleicht, dann muss ich gar nicht mehr so großartig viel anderes haben. Aber es wird wahrscheinlich eine gute Mischung sein aus Licht, aus den virtuellen Whiteboards, aus der Meeting-Eule, aus Mikrofonen und so weiter, was man alles noch Schönes braucht und gute Kameras und dann diesem Ding. So haben wir zurzeit, so sieht unser Remote-Test-Arbeitsplatz, der Prototyp aus, wo wir das einfach mal ausloten und mit allen Teilnehmern ausprobieren können. Auch einen Projektpartner mal einzuladen, der muss da nicht kommen, aber der kann an einem Teammeeting mal so teilnehmen, als wäre er tatsächlich physisch da. Die Leute können auf den reagieren und können sagen, geh mal da hinten hin, da wird gerade der Brot.

Joel Kaczmarek: Verstehst du, was ich meine damit, warum Uli mein Trüffelschwein für Innovation ist?

Angelina Ebeling: Absolut, also ich glaube, da haben wir auf jeden Fall eins noch gefunden. Ganz wichtige Sachen, die du da ansprichst, ist physische Präsenz im Raum zu erzeugen. Und auch das Rumlaufen, also gerade kreative Arbeit lebt oft davon, eben verschiedene Perspektiven zu haben, auch tatsächlich zu laufen, gut in dem Fall natürlich nur virtuell oder in Proxy in einem Roboter und diese Persönlichkeit zu erzeugen. Und was du als letzten Satz gesagt hast, damit sind wir dann aber auch wirklich am Ende, ist genau das, dass alle das mal ausprobieren sollten. Also du bist nicht in Australien oder Guatemala, sondern du sitzt dann vielleicht in deiner Wohnung in Berlin und loggst dich trotzdem ein in Potsdam. Also ich glaube, ganz wichtig ist, dass alle dieses Verständnis haben und sich eben mal dann doch remote einloggen und auch Nur so erzeugt man dann irgendwas und schafft irgendwas, was dann für alle inklusiv funktioniert.

Joel Kaczmarek: Ich stelle mir gerade so vor, das fände ich witzig, wenn du auf so eine Toilette gehst und dann stehen da vier so Roboter vor den Pissoirs. Das fände ich noch lässig.

Ulrich Weinberg: Naja, gut. Haben wir noch nicht ausprobiert. Machen wir aber noch.

Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.