So gehen Tarek Müller, Andre Alpar u.a. mit Corona um

24. März 2020, mit Joel KaczmarekAlexander GrafTarek MüllerAndre AlparMagdalena Mues

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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Podcast von digital kompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek und wisst ihr, Freunde der Sonne, ich habe nach über zehn Jahren in der Digitalwirtschaft einen riesig großen Vorteil dieser Tage gerade.

Ich habe ein riesig großes Netzwerk. Warum ist das ein Vorteil? Ich kann mich mit ganz vielen Menschen austauschen und habe wirklich das Privileg, von den Besten der Branche teilweise zu lernen, wie sie gerade mit den Problemen in der Welt umgehen, wie sie Unternehmen rüsten und was sie genau tun. Und ich habe für mich so gemerkt, im Austausch mit meinem Team, dass dadurch einfach auch ganz unterschiedliche Informationslevel entstehen. Das heißt, jeder weiß irgendwie ein bisschen was anderes und manche Leute sind total unbedarft, manche sind irgendwie total paranoid, manche denken wirtschaftlich, manche denken gesundheitlich. und ich für meinen Teil habe gemerkt, je mehr Menschen man redet, desto mehr Horizonterweiterung hat man, desto hilfreicher das Ganze. Darum möchte ich mit euch gerne dieses Asset teilen und habe folgendes getan. Ich habe ganz vielen Menschen aus meinem Netzwerk, die ich für kompetent und interessant halte, die spannende Firmen leiten, die schon vieles durchgemacht haben, viel Erfahrung haben, eine SMS geschrieben und gesagt, hey, ich möchte gerne einen Sammelpodcast machen, einen Stimmenfang, wo ich das Wissen unterschiedlicher Menschen rund um Themen zu Corona zusammentrage. Was meine ich damit? Fragen zum Beispiel wie, wie reagiert ihr gerade auf Corona? Was hältst du für die vordringlichsten Probleme? Wie spart ihr euer Geld? Wie setzt ihr Remote Work um? All solche Dinge. Und es war eine sehr positive Resonanz zu verzeichnen. Von daher darf ich dir sagen, im Folgenden hörst du ziemlich spannende Leute, die ihr Wissen mit dir teilen. Den Anfang dessen macht Tarek Müller. Der ist Gründer und Geschäftsführer von AboutYou. Kennst du bestimmt. Ein sehr großer, sehr erfolgreicher Online-Händler, vor allem im Bereich Fernsehen. Fashion sitzt in Hamburg, hat viele Mitarbeiter, hat Lagermitarbeiter, hat Menschen, die technisch arbeiten, hat Menschen, die eher wirklich mit der Ware arbeiten. Deswegen fand ich besonders interessant, was auch er sagt, sprich ein großes Unternehmen mit unterschiedlichen Touchpoints. Jetzt hörst du als erstes Tarek Müller.

Tarek Müller: Ja, schwere Zeiten, in denen wir da gerade sind. Das hat, denke ich, keiner kommen sehen. Wir bei About You sind auch schon im Homeoffice, diese Woche komplett als Firma und sozusagen gezwungen. Letzte Woche war es noch freiwillig, da waren auch schon viele im Homeoffice. Das funktioniert bisher sehr, sehr gut, aber natürlich können nicht alle Homeoffice machen. Wir haben auch ein Lager, was wir am Laufen halten müssen. Da haben wir mittlerweile Schichtsysteme eingeführt und uns in Teams aufgeteilt, um das Risiko zu senken. Das gleiche gilt zum Beispiel auch für unser Fotostudio, da auch mit Schichtsystemen. Ich denke, wichtig als Unternehmer und für uns als Geschäftsführer ist es, die Kommunikation aufrechtzuerhalten, letztendlich einfach transparent zu sein gegenüber unseren Mitarbeitern. Wir geben also regelmäßig Updates per E-Mail, wie es aussieht, was Team betrifft, Produktivität betrifft, wie unser Business läuft, generelle Updates rund um Corona. Wir haben eine relativ umfangreiche Q&A, wo wir eigentlich sämtliche Fragen beantworten, die man hat. zu dem Thema haben kann und versuchen letztendlich einfach maximal transparent zu sein und für unsere Leute da zu sein. Unser Empfang ist weiter besetzt, unser Empfang schickt unseren Mitarbeitenden Dinge nach Hause per Kurier, wenn sie irgendwas brauchen oder wenn sie irgendwas aus dem Büro brauchen oder irgendwelche Erledigungen gemacht werden müssen oder sonst was. Wir versuchen sozusagen letztendlich Services aufzubauen, die unsere Kollegen dabei unterstützen, im Homeoffice irgendwie das Beste sozusagen draus zu machen. Grundsätzlich glaube ich, die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise, das ist jetzt schon absehbar, werden echt groß sein. Ja, ich denke, vor zwei Wochen war mein Bild da noch ein komplett anderes. Aber eigentlich mit jedem Tag hat sich gezeigt, wie viel schlimmer das Ganze dann doch auch für die Wirtschaft ist, als man den Tag vorher noch dachte.

Ich denke, das Wichtigste als Unternehmer neben quasi die Nähe und Transparenz gegenüber dem Team ist es jetzt einfach sicherzustellen, dass das Geschäft weiter funktioniert und man letztendlich erstmal diese Krise überhaupt übersteht. Wie risikogefährdet man als Unternehmen ist, ist natürlich extrem abhängig, in welcher Branche man ist und auch was für eine Art von Geschäft man ist. Also wenn man jetzt irgendwie einen Offline-Laden hat, ist das sicherlich nochmal bedeutend schlimmer, als wenn man jetzt ein Online-Händler ist. Aber auch als Online-Händler hat man da aktuell eben Nachfragerückgänge natürlich, je nachdem in welcher Branche man ist, weil einfach letztendlich der Gesamtkonsum massivst eingebrochen ist, offline wie online. Und wenn der Konsum einbricht, dann betrifft das eigentlich alles. Auch als B2B-Unternehmen ist man davon dann irgendwo indirekt betroffen oder als Zulieferer oder als Großhändler oder auch als Produzent, weil letztendlich ein Konsumeinbruch in der Kette am Ende ja zum gesamtwirtschaftlichen Schaden führt. Insofern gibt es vermutlich kaum Branchen, außer vielleicht Hygiene und Apotheken und so weiter, die davon gar nicht betroffen sind und manche sind davon eben sehr, sehr schlimm betroffen. Gerade für die, die es schlimm betroffen hat, gilt es jetzt einfach nur zu überstehen. sich darum zu kümmern, denke ich, zu schauen, welche staatlichen Hilfen es gibt, Stichwort Kurzarbeit und KfW-Kredite, das eigene Unternehmen letztendlich abzusichern. Wenn das erfolgt ist und man davon ausgehen kann, dass das Unternehmen diese Krise auch wirklich übersteht, geht es letztendlich darum, denke ich, möglichst stark aus dieser Krise rauszukommen und letztendlich sich einen Vorteil herauszuarbeiten gegenüber den Wettbewerbern, die man eben in der eigenen Branche hat. Denn eins ist sicher, irgendwann wird diese Krise vorbei sein und dann wird die Frage sein, Wer sind innerhalb einer Branche die Gewinner und wer sind die Verlierer? Und ich denke, da ist es wichtig, nach Absicherung des Geschäfts und Loyalität gegenüber den Mitarbeitern als Drittes irgendwo den Blick nach vorne zu bewahren, auch in so einer Krisensituation und halt zu gucken, ja, was für Chancen kann man nutzen? Angefangen mit staatlicher Hilfe, wie schon gesagt, Kurzarbeit, KfW-Kredite, dann aber auch bis hin zu irgendwelchen Marktschancen. Das ist natürlich extrem individuell. Da kann man jetzt, glaube ich, keine allgemeinen Tipps geben. Da muss jeder Unternehmer eben in seiner eigenen Branche und seiner eigenen Situation, denke ich, schauen, wie kann man jetzt sozusagen das Beste auch aus dieser beschissenen Situation machen und letztendlich nach vorne blicken.

Joel Kaczmarek: Super Tipps dabei, finde ich. Also man merkt viele spannende Ansätze. Der zweite, den ihr jetzt hört, ist André Alpar. Vielen von euch sicherlich bekannt, vor allem aus dem Suchmaschinenoptimierungsbereich, vielleicht auch von seinem Podcast bei den OMRs. Genauso hat er aber auch viele eigene Aktivitäten im Bereich Finanzierung von Startups und daraus schöpft er jetzt und gibt euch seinen Input, was man noch so tun kann und sollte.

André Alpar: Hey Joel, also ich bin ja nicht aktiv als Geschäftsführer aktuell in einem Startup unterwegs, sondern mehr so als aktiver Gesellschafter und Investor. Ich kann sagen, dass ich glaube, dass es extrem Sinn macht, trotz der Homeoffice-Setups intensiven persönlichen Kontakt zu pflegen. Ich würde vor allem dazu raten, nicht nur miteinander zu telefonieren, sondern vor allem viel Videotelefonie zu machen, um eben, sagen wir mal, für einen Teil des wegfallenden sozialen Kontakts ein bisschen etwas wieder gut zu machen. Ich glaube, ganz wichtig für egal welche zwischenmenschlichen Beziehungen, dass man eben nicht nur sich fokussiert auf die Kommunikation, auf die direkt fachlichen Dinge, sondern sowohl über das, was uns sozusagen Kopfschmerzen bereitet, mit den Leuten bereit sein zu schnacken, als auch über persönliche Sachen insbesondere zurechtfinden in dieser aktuellen Situation. Im Berliner Ökosystem gibt es super viel Austausch zwischen allerlei digitalen Firmen. in verschiedenen Reifegraden, was ich großartig finde. Es ist eine unheimlich positive Aktivität da, trotz der Brenzligkeit der Situation. Ich glaube, für die Firmen, die eben nicht wachstumsorientiert sind, also sprich risikokapitalfinanziert und ohnehin Cash burnen, sondern auch für die Firmen im Digitalbereich, die Geld verdienen, Es ist ganz, ganz wichtig, Liquiditätsmanagement zu machen, zu schauen, dass das Geld, was man hat, möglichst lange reicht.

Ich hoffe und denke, die meisten Firmen werden sicherlich, sagen wir mal, Geld haben, um die nächsten paar Monate zu überwintern. Aber dass man eben schaut, weil man eben nicht weiß, wie lange die Krise laufen wird, dass man eben möglichst lange handlungsfähig bleibt. Ich glaube, das ist schon ein Kernfokus. Und gleichzeitig extrem viele der Gespräche, die ich dieser Tage führe, gehen eigentlich darüber nach, Wenn man jetzt erstmal davon ausgeht, dass man die Krise solide übersteht oder eben lang genug durchhält, bis die Krise vorbei ist, was sind eigentlich die Ecken, wo man nach Chancen, die sich aus der Situation, die jetzt da ist, ergeben werden? Und was kann man eben tun, um einen Radar aufzuhalten, um diese Chancen zu orten? Das sind viele der Gespräche, die ich jetzt derzeit führe. Also eben sicherstellen, dass man genügend Geld hat, um möglichst lang durchzuhalten, auch wenn man davon ausgehen kann, dass man eben, sagen wir mal, die Industrie jetzt zögerlicher wird und dann eben zu gucken, Was sind eigentlich die Chancen, wo man eben, ja, Opportunitäten sich öffnen in absehbarer Zeit, wenn man eben weiß, es kriselt hier und da und dann geht was schief und was ist dann eben für die Unternehmen, mit denen man zu tun hat, sozusagen da der spannende Spielraum, in dem man sich wieder Möglichkeiten für die Zeit nach der Krise schaffen kann.

Joel Kaczmarek: Als nächstes hört ihr jetzt Magdalena Mues. Die leitet eine SEO, SEA und Content Marketing Agentur namens Klaneo im schönen Berlin. Und sie hat wirklich ganz, ganz tolle Tipps rund um die Organisation von Remote Work.

Magdalena Mues: Hi, hier ist Maggie von Klaneo. Wir arbeiten mit unseren 40 Kollegen seit dieser Woche komplett im Homeoffice. Das heißt, alle arbeiten von zu Hause aus. Einen wertvollen Tipp, den ich an alle habe, die auch im Homeoffice arbeiten. Versucht so viel wie möglich Videocalls, direkten Kontakt darüber mit euren Kollegen und Mitarbeitern zu halten. Wir haben zum Beispiel ein Team Daily mit Videocall jeden Morgen eingerichtet, wo jeder Kollege einfach sagt, was heute seine Aufgaben sind, wen er braucht heute, wo er auch sagt, was er heute schaffen möchte und sich auch einfach so austauschen kann. Wir haben ein Weekly mit allen zusammen, wo wir uns über die aktuelle Situation austauschen. Was hat sich ergeben? Was hat sich getan? Hat jemand irgendwelche neuen Informationen bekommen oder gute Inhalte dazu gelesen, gute News dazu gelesen? zur Corona-Krise? Und was auch ganz schön bei uns angenommen wird, ist die digitale Kaffeeküche. Das heißt, wir haben einen Videochat bei uns installiert, der ist den ganzen Tag über offen. Da kann sich jeder einloggen, wenn er möchte. Und dann kann man einfach bei einer Tasse Tee oder Kaffee oder abends auch mal bei einem Wein und Wir quatschen über den Tag, wie es einem geht, gar nicht fachlich bezogen, sondern das, was man eben sonst in der Kaffeeküche im Büro machen würde, auf digitaler Ebene.

Joel Kaczmarek: Und weiter geht es mit einer weiteren Stimme und zwar der von Alexander Graf. Die kennt ihr sicherlich schon, wenn ihr uns verfolgt. Er macht ja mit uns unseren E-Commerce-Crossover, hat mit Kassenzone Selbstaktivitäten im Podcast- und im Textbereich und als Gründer von Spryker hat er natürlich eine sehr große, sehr wachstumsorientierte Organisation, die er jetzt sozusagen durch die Krise führen muss. Er sagt euch jetzt auch, was er tut mit seinem Team, um Corona und Co. zu überstehen.

Alexander Graf: Moin Moin, Alex hier von Spryker und Kassenzone. Es geht um Tipps für den Umgang mit Corona. Also was machen wir eigentlich, wie sieht die Situation aus? Ich glaube, vor ein paar Tagen gab es eine E-Mail, die viele von uns gelesen haben von Sequoia. Da ging es darum zu prognostizieren, was passiert eigentlich bei so einem Black-Swan-Event wie Corona, wo muss man sein Unternehmen aufstellen, worauf muss man sich konzentrieren. Und ich glaube, das ist so ein Blueprint, dem alle nachlaufen und den man durchaus auch empfehlen und machen kann. Da wird ganz klar gesagt, dass man in so einer Phase sich 100% auf die Kunden fokussieren muss, also auf die bestehenden Kunden. Das ist natürlich auch in unserem Business so.

Wir müssen uns genau schauen, was haben die für Herausforderungen, wie können wir denen helfen. Wir als Unternehmen haben natürlich das große Glück, dass es für uns nicht schwer ist, die Leute remote arbeiten zu lassen, also ins Homeoffice zu schicken. Klar vermissen wir die täglichen Stand-Ups und viele Teams haben auch vor Ort Routinen, die man jetzt irgendwie remote nachleben kann. Aber da hat das HR-Team bei uns schon diverse kleine Überraschungen in die Kalender eingestellt, wenn ich da nachdenke. Auf meinem Kalender für Morgenschauer, da steht schon mal der Start in Your Day mit Yoga. Ja, das kann man mit vielen Leuten zusammen auch virtuell machen bis hin zum Afterwork-Drink. Also da gibt es eine ganze Menge. Da haben wir auch das entsprechende Tooling für. Jeder von uns hat einen guten Laptop, gibt überall Headsets, alle mit Noise-Cancellation. Viele Leute zu Hause haben auch noch eine Bildschirm. Ich selber mache ja seit Jahren einen Großteil meiner Podcasts und Videosessions hier von zu Hause.

Mittlerweile habe ich nicht nur ein gutes Mikro, über das ich hier auch aufnehme, mit dem ich auch in Telcos spreche, sondern ich habe auch meine Podcast-Kamera hier angeschlossen als Webcam. Also das sieht aus wie ein kleines Fernsehstudio. Das hat hier ausreichend Bandbreite, das Office. Und so geht das, glaube ich, auch vielen meiner Arbeitskollegen. Und ich glaube, es ist auch wichtig, dass das so ist, weil so bleibt auch ein großer Zusammenhalt bestehen in so einer Krise. Ich glaube, so viel wie Jetzt haben wir interdisziplinär noch nie in der Kompanie gesprochen, weil natürlich jeder verfügbar ist per Definition, weil jeder zu Hause sitzt am Arbeitsplatz. Und dann machen wir das natürlich per Slack, Zoom, den ganzen Google Tools. Also ich denke mal, das ist so der Status Quo, der in der Startup-Grown-Up-Szene mittlerweile etabliert ist. Der ist bei uns auch im Einsatz. Damit helfen wir uns und damit kommen wir auch in unserem Core-Business voran. Ich glaube, was auch in dieser Sequoia-Mail stand, ist, dass man sich darauf vorbereiten muss, dass diese Phase sehr lange dauert. Florian Hannemann war gerade im OMR-Podcast und hat erzählt, die letzten Phasen haben auch sehr, sehr lange gedauert. Also letzten Krisen, Finanzkrise 2008, 2009.

Man kann sich durchaus darauf einstellen, dass man mit dem Cash, mit den Mitteln, die man jetzt hat, mindestens zwölf Monate kommen muss. Und so müssen wir natürlich auch unser Unternehmen aufstellen. Das heißt, wir steuern unsere Investitionen so, auch die Einstellungen so, dass wir ganz, ganz klar mit unserem Geld auskommen können, dass wir nicht unbedingt darauf angewiesen sind, jetzt im Juni die nächste große Finanzierungsrunde zu ziehen. Ich glaube, das ist ein Marktumfeld, das gibt das nicht her. Und das wissen auch die Leute und klar muss man auch intern die Erwartungshaltung entsprechend managen, das tun wir auch, aber es ist allen ganz, ganz klar, dass es eine spezielle Situation ist, die sicherlich für einen großen Teil unserer Wirtschaft und möglicherweise auch Zielkunden einige Herausforderungen bereithält, also auch ich persönlich. hätte Probleme zu verstehen, wie komplett überschuldete stationäre Händler die Krise überstehen können, wenn sie lange genug dauert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr viele Unternehmen, die sehr positive Effekte durch diese Krise haben, weil ihre Leistung halt besonders stark nachgefragt wird. Das sieht jeder, der gerade versucht, Klopapier einzukaufen beim REWE oder im EDEKA oder beim ALDI, aber das wird auch den Getränkelieferdiensten so gehen, das wird generell den ganzen Logistikern so gehen, das geht den Apotheken so, das mit. Mittlerweile erfährt die Telco-Industrie auch einen kleinen Aufwind, weil natürlich alle darauf angewiesen sind, einen guten Zugang zum Netz zu haben, mobil und auch im Festnetz. Es gibt da also einige Unternehmen, mit denen man wahrscheinlich in Zukunft noch besser zusammenarbeiten kann und zusammenarbeiten muss.

Und es gibt andere Unternehmen, die wahrscheinlich selber noch ein paar Wege finden müssen in dieser Krise. Und das müssen wir halt reflektieren, das tun wir auch. Da haben wir die besten Voraussetzungen, um nach dem Überstehen dieser Krise sogar gestärkt hervorzugehen. Und ich glaube, das ist auch allen unseren Kollegen und Mitarbeitern klar. Und die größte Frage, die ich mir gestellt habe im Rahmen dieser letzten Wochen ist, sind wir eigentlich systemrelevant? Ist das, was wir liefern, ist das wirklich gefragt? Ist das wirklich gebraucht? Wenn wir so ein bisschen sprechen und so reinhören in unsere Kunden, dann wird schon klar, dass die Investitionen in digitale Infrastruktur auch durch Corona natürlich eine deutlich höhere Gewichtung erfahren. Also man hat natürlich ein großes Interesse, in Systeme zu investieren, die es möglich machen, kontaktlos zu bestellen, kontaktlos zu bezahlen, Lieferketten zu automatisieren. Und das ist ja das Core-Business, in dem wir aktiv sind. Also das ist ja, was wir mit Spiker auch liefern und wo wir die Umsetzungskapazitäten haben. Mir ist auch klar, dass jetzt wahrscheinlich morgen kein großer Konzern über die Einführung von einer neuen E-Commerce-Software entscheidet, aber das ganze Thema E-Commerce, digitaler Handel rutscht durch diese Krise natürlich deutlich weiter nach oben in diesen Prioritätslisten. und das bringt uns unsere Marktanalyse natürlich auch zu der Erkenntnis, dass man nach der Krise und wahrscheinlich auch schon sogar während der Krise gar nicht damit rechnen muss, dass das Geschäft massiv einbricht, sondern dass sich das wahrscheinlich ein bisschen verlagert. und wenn sich das Ganze normalisiert, wann immer das auch ist, Ende 2020, Anfang 2021, deutlich gestärkt hervorgehen kann und sich dann die Marktanteile zu unseren Gunsten verschoben haben werden.

Die große Fragestellung, die wir uns natürlich so im Management-Team stellen, ist, wie lange dauert es? Und ich glaube, das interessiert die meisten Leute dadurch, dass ja Noch niemand so richtig feststellen konnte, wann wir so den Boden erreichen dieser Krise, entweder gemessen an den DAX-Werten oder gemessen an den Füllständen der Krankenhäuser. Vertrauen wir da jetzt auch nicht auf irgendwelche Analysen, sondern nehmen erstmal den Schwertes. Case an. Jetzt haben wir relativ sicher schon ein bis zwei Monate im Wirtschaftsjahr verloren. Das heißt, wir haben so oder so schon einen Minuswachstum.

Wenn die Krise noch länger andauert, dann wird das Minuswachstum noch ein bisschen größer. Das heißt, wir rutschen schon in eine ganz, ganz klare Rezension rein, wo es auch nicht mehr so viele Mittel und Wege gibt, da einfach rauszukommen. Ich würde jetzt erstmal mit Ende des Jahres rechnen, wo man das Ganze überwintern muss und auch abwarten muss und sich mit sehr, sehr kreativen Strategien in allen Abteilungen, sei es Marketing, Sales, Product, Customer und HR durchaus bewegen muss und auch mal überlegen muss, sind die Dinge, die man bisher so aufgebaut hat, helfen die in so einem Umfeld? Machen die einen wirklich agil oder muss man da ein bisschen was verändern? Aber nachdem die letzten Wochen doch sehr viel Kraft gekostet haben, sehe ich mittlerweile tatsächlich mehr Chancen für uns und für unser Unternehmen. Und wir sind auch sehr gut abgesichert, sodass ich mir da keine Gedanken mache, dass wir da die Krise nicht überstehen, sondern ganz im Gegenteil da überstehen. deutlich gestärkt rauskommen. Und ich glaube, das wird auch vielen Kollegen aus der Startup-Szene so gehen. Außer man ist jetzt wirklich mitten in dem ganzen Thema Travel, Hotellerie gefangen, da muss man, glaube ich, schon sehr, sehr kreativ sein. Aber ich habe gar keine Sorgen, dass wir auch die nächsten vier, acht, zwölf Wochen mit Homeoffice Office genug Lösungen und Ideen finden, um da nach vorne zu kommen. Und freue mich schon auf die nächsten Webinare, die so meinen Arbeitsalltag gerade auch verändert haben. Wir hatten ja mit der Internet World geplant in der letzten Woche und natürlich dann auch mit der K5-Konferenz im Mai, die ja vielleicht noch stattfinden soll und der OMR-Konferenz. Und das sieht jetzt gerade danach aus, dass wir jetzt auf einen sehr, sehr deutlichen Webinar-Track kommen. Die funktionieren sehr, sehr gut. Die Zuhörer und Zuschauer sind sehr zufrieden. zufrieden. Unsere Partner, mit denen wir das machen, sind bisher sehr zufrieden und da steht jetzt mittlerweile jeden Tag bei mir jetzt im Kalender und so halte ich den Kontakt zum Markt, bekomme so ein bisschen Feedback und die Podcasts, die ich ja mache, kann ich mittlerweile auch ziemlich gut remote aufnehmen. Dafür haben wir die Tools, dafür verschicke ich ausreichend Mikrofone. Das heißt, jeder, der bei Kassenzone noch gerne ein paar Podcasts hört, der kommt auch auf seine Kosten. Insofern ziehen wir da sehr viel Kraft und neue Ideen raus und ich hoffe, es geht bei den ganzen Kollegen und den Zuhörern auch so. Wenn ihr da Fragen habt, ruft mich gerne an, schreibt mich gerne an, dann sind wir für den Austausch immer gerne. zu haben.

Joel Kaczmarek: Super, in diesem Sinne, ihr Lieben, vielen Dank fürs Zuhören, bleibt alle gesund, ich hoffe, ihr habt viele Inputs mitgenommen, was ihr tun könnt in der Krise, was euer Unternehmen umsetzen kann, wo ihr Hilfestellungen findet und und und. Teilt uns gerne Feedback, sagt uns, wen wir noch interviewen sollten, welchen Stimmenfang wir noch betreiben sollten. Es werden sicherlich weitere Folgen kommen und ansonsten gilt wie immer, bleibt gesund, Kopf hoch und auf bald wieder im echten Leben. Hey! Hey!

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