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Joel Kaczmarek (00:02.797) Hallo Leute, hier ist Joel und heute gebe ich euch quasi mit in die Zukunft, also in die Zukunftsthemen. Ich möchte nämlich mit euch über Deep Tech sprechen. Und vielleicht, wenn ihr gut aufgepasst habt, kennt ihr meinen heutigen Gast, den lieben Martin Schilling. Mit Martin sitze ich ja regelmäßig zusammen, gemeinsam mit Florian Heinemann und wir reden darüber, wie funktioniert denn eigentlich Unternehmertum. Was sind so die wichtigsten Dinge, wie kann ich eigentlich Unicorns bauen? So und Martin wiederum.
Der hat einen ganz großen Drive, der denkt immer gerne ökosystemisch. Der schaut sich an, wo stehen wir in Europa, was sind die großen Wetten und wie können wir uns Standort voranbringen? Deswegen ist er der perfekte Gast, mit ihm über Deep Tech zu sprechen. Der hat gerade einen Deep-Tech-Marktplatz ins Leben gerufen namens Deep Tech Momentum. Was das genau ist, besprechen wir gleich noch. Vor allem hat er euch was mitgebracht im Gepäck. Wir haben acht Bereiche rausgesucht, in denen sich Deep Tech grade abspielt. Also abspielt, man sagen.
Was sind denn eigentlich so die Titanen und Titaninnen in Europa, wenn es das Thema Deep Tech geht? Das heißt, als Erstes gucken wir uns mal an, welche Bereiche gibt es da? Das sind acht, die wir identifiziert haben, wenn ich sage wir, dann eigentlich Martin. Und dann gucken wir vier Dinge an. Erstens schauen wir, was für einen Impact haben diese Bereiche. Zweitens, wie stehen wir denn eigentlich da als Deutschen und als Europa? Weil wir haben ganz oft so das Gefühl, hier tut sich gar nichts mehr und dem ist nicht so.
Drittens, wie ist das Ökosystem gelagert? Also Finanzlage, Investoren, GründerInnen und so weiter und so fort. Und viertens stellen wir euch ein paar spannende Firmen aus dem Bereich vor. Also ihr nehmt hier extrem viel mit, lernt etwas und seid hinterher auch stammtischfähig. Lieber Martin, das wird glaube ich richtig cool. Schön, dass du da bist. Moin moin.
Martin (01:33.694) Ebenso, hi Joel, schön, dass ich wieder hier sein darf.
Joel Kaczmarek (01:36.557) Komm, fangen mal erst mal ganz kurz noch mal an, dich noch bisschen besser zu verstehen mit deiner neuen Gründung. Also du hast ja schon ganz viel gemacht, irgendwie N26 als eine deiner Jobstation, hast ein tolles Buch geschrieben und und und. So und jetzt Deep Tech Momentum. Ich hab das jetzt eben als so ein Deep Tech Marktplatz vorgestellt, aber gib doch noch mal mit eigenen Worten wieder, was ihr eigentlich genau macht.
Martin (01:52.43) Gerne. Also, Startpunkt für uns ist europäische Technologiesevurenität. Das ist mir sehr wichtig. hast zu Recht gesagt, wir denken, ich denke sehr gerne in Ökosystemen. Wir leben aktuell in einer Welt, in der es offenbar möglich ist, über Nacht in einem Art Freedom Day mit Zöllen der deutschen und europäischen Volkswirtschaft massiv Schaden zuzufügen. Wir leben in einer Welt, wo wir
massiv abhängig sind von chinesischer und asiatischer Chip-Produktion. Man stelle sich jetzt mal vor, China nimmt Taiwan ein oder greift Taiwan an, was das bedeuten wird über Nacht für unsere Volkswirtschaft. Wir leben in einer Welt, wo wir einen US-Milliardär anrufen müssen, Satellitenunterstützung zu bitten für einen Krieg im Osten. Also diese extreme technologische Abhängigkeit von anderen Mächten ist ein Thema. Und mit Deep Tech Momentum, das ist gerade angesprochen, das ist ein Marktplatz für Deep Tech Kapital.
und Partner und wollen wir das ändern.
Joel Kaczmarek (02:53.009) Okay, ihr seid also, sag ich mal, ein Brückenbauer zwischen denjenigen, die an Hochtechnologiethemen forschen, arbeiten und denjenigen, die das quasi in eine breite Anwendung bringen können.
Martin (03:02.922) Ja, genau. Also im Kern, wir denken jetzt wieder Gründer und Investoren nahe. Wenn du in Europa Deep Tech Firmen bauen willst, brauchst du zwei Sachen. Kern Kapital und was Kunden. Und gerade im Deep Tech Bereich ist es nicht trivial. Da gibt es noch zu wenig Investoren, gibt es noch zu wenig Geld, da gibt es noch zu wenig Kunden, aber riesige Potenziale, auch in unserer Volkswirtschaft, das zu tun. Und genau, deswegen, da füllen wir eine Lücke und glauben aber auch, dass wir da als Ökosystem, als Deep Tech Ökosystem in Europa massiv vorankommen können.
Joel Kaczmarek (03:32.845) Vor allem bei Deep Tech ist es ja nicht so wie beim E-Commerce oder so, dass man jetzt hier eine Million B2C-Kunden hat, sondern wenn ich irgendwie Quantencomputing betreibe, dann ist es vielleicht manchmal nur eine Hand voll. Also da kommen wir vielleicht auch gleich noch mal zu. Hilf mir noch mal besser zu verstehen, was heißt denn eigentlich Marktplatz? Also da denken jetzt die meisten vielleicht an Handel von Waren, aber was machten ihr eigentlich? Seid ihr eine Online-Plattform? Habt ihr Events? Was darf man sich da vorstellen?
Martin (03:49.774) Ja genau.
Genau, also im Kern machen wir drei große Dinge. Erstens Europas führendes Deep Tech Bootcamp, jetzt auch im Mai, also in wenigen Wochen, wenn wir das jetzt hier aufnehmen. Wir bringen zusammen
in einer zweieinhalbtägigen Bootcamp Europas führende Deep Tech Investoren, Deep Tech Gründer und Deep Tech Kunden. Weil wir einfach gesehen haben, gerade in Europa dieses vertrauensbildende Element, also du triffst dich vor Ort in einer Masterclass, auf einer Bühne, aber natürlich dann auch beim Bier ist in Europa besonders wichtig, gerade im Deep Tech Bereich. ist eine Sache. Zweitens, wir basteln an einem Deep Tech Venture Clienting Marktplatz. Das heißt, du hast auf einer digitalen Plattform Suchfelder von Europas 1000 für
in den Enterprise-Kunden, also jetzt so ein BMW, Audi, Thales, Rheinmetall und Co. Und auf der anderen Seite 10.000 Deep Tech Startups und wir helfen im Kern, Kundenbeziehungen zu etablieren. Und das dritte ist ein Finanzamt, also ein Investmentamt, den wir bauen. Genau.
Joel Kaczmarek (04:49.501) Und was würdest du sagen, was sind so eure Design Prinzipien? Also was macht ihr anders? Was sind so eure USPs?
Martin (04:57.032) Ja, ein paar Dinge, die wir uns überlegt haben. Also vielleicht noch kurz die Genese. Wir haben im Rahmen von unserer Arbeit bei Techstars, mein Team kommt quasi aus Techstars, wir haben sozusagen das da ausgegründet in über 80 B2B-Sars und vor allen Dingen Deep Tech-Stardom investiert und ein paar Dinge, die in so Rahmen probiert. Also Deep Tech Momente machen wir jetzt als Marktplatz zum vierten Mal. Das erste, invite only.
Es gibt sehr viele Events und sehr viele Konferenzen, man einfach mal so hingehen kann. Das geht nicht bei uns, das ist invite only. Das heißt, haben uns jetzt 5000 Startups angeguckt, Deep Tech Startups da.
300 eingeladen, also wir haben vor Ort so 200 bis 300 hochselektierte Deep Tech Startups haben. Dasselbe bei Investoren, dasselbe bei Corporate Partnern. das ist ein Thema inward only. Zweitens, wir versuchen wirklich ein Design eines Marktplatzes. Das heißt, wir bringen die richtigen Leute vor Ort, aber stellen dann im Kern zwei Sachen sicher. Erstens, möglichst viele Startups bekommen Investments, aber auch möglichst viele Startups bekommen Kundenbeziehungen, neue Enterprise-Kundenbeziehungen. Deswegen, wir machen einen größeren Seegs-O-Summit. Wir haben da so eine DTM 100 Pitch Competition.
Es gibt so einen Mentor-Marktplatz, wo du im Kern dich triffst zwischen 200 Mentoren und dann eben die 200 Startups, die sich da treffen. Das sind so zwei Sachen. Und das dritte, Content ist mir persönlich sehr wichtig. Da haben wir beide ja auch jetzt auch schon viel gemacht. In vielen...
Konferenzen und vielen Events ist teilweise Content, Nachgedanke. Das ist nicht der Fall bei uns. Ich habe jetzt einen ziemlich mühsamen Prozess mit dem Team, jeden einzelnen der Speaker und unsere Masterclass-House unterstützt, den Content zu entwickeln, sodass du als Gründer reingehen kannst und dann am nächsten Montag substanziell was anders machst. Zum Beispiel hier der Giro Decker.
Martin (06:41.55) Der ist ja bei dir auch hier im Podcast regelmäßig. Der wird zum Beispiel darüber sprechen, wie er Signavio groß gemacht hat, also von 0 bis 1 Milliarde. Umsatz, fantastische Geschichte. Dann Signs to Scale, BlueYard wird da sein und darüber sprechen, wie du in die USA gehen kannst, die Brücke baust. Dann haben wir so einen GPLP-Marktplatz, also wenn du gerade ein Fundrise, ein Deep Tech Fund ist das relevant und so weiter und so fort. Also das wird contentmäßig super spannend.
Joel Kaczmarek (07:06.641) Okay, gut. ich lerne Kuratierung, Matchmaking, hochwertiger Content und ich hör schon bei dir raus so eine Give-first-Mentalität. Ähm, gib uns noch mal Gefühl, vielleicht interessiert mich mal aus persönlichem Interesse, wie viel seid ihr denn mittlerweile und wie verdient ihr eigentlich Geld dabei? Also was ist sozusagen euer Pfad zu Umsatz?
Martin (07:23.614) Ja, also du, wir sind jetzt relativ frisch gestartet, wir sind jetzt zu Zehnt und wir haben im Kern zwei...
Umsatzqueren ist eine klassische Konferenz. sind schon Tickets und Partnerships. Das machen wir bewusst so, damit wir keine adverse selection kreieren. Wir nehmen jetzt hier auch keine Equity oder irgendwelche anderen Investmentlogiken, sondern dass die umkehren die besten Gründerinnen vor Ort sein können, ohne da jetzt irgendwie Equity abgeben zu müssen. Das ist super wichtig. Und dann unser Marktplatz ist ganz klassisch subscriptionsionsbasiert.
Joel Kaczmarek (07:55.313) Okay, gut, so, jetzt haben wir dich gut verstanden. hast viel Ahnung, weil du dich sehr tief eingegraben hast in den letzten Wochen und Monaten. Und jetzt starte ich mit dir mal wie angedroht da rein. Wir wollen jetzt mal verstehen, was sind so die Titanen in Europa, es Deep Tech gibt. Beziehungsweise, was ist denn eigentlich Deep Tech? Weil das ist ja manchmal auch bisschen inflationär benutzt. Die meisten denken wahrscheinlich schnell an so irgendwas krass Programmiertes, KI oder vielleicht auch Hardware. Du hast uns jetzt acht Bereiche mitgebracht. Wir deklinieren die mal durch. Also, der erste Bereich ...
Martin (08:13.582) Ja.
Joel Kaczmarek (08:25.101) den du angewendet hast, ist Bio-Builders. Also da sagst du, das sind Unternehmen, die das menschliche Leben verbessern und schützen. So würde ich es mal zusammenfassen.
Martin (08:33.908) Genau, also lass mal kurz mal einen Schritt zurück machen, wie du richtig sagst, was ist Deep Tech? Das sind Firmen, die längere R &D, Forschungs- und Entwicklungszyklen brauchen, ihr Produkt zum Markt zu bringen und in der Regel auch mehr Kapital. Das geht eben nicht so, jetzt wie im E-Commerce, dass du mal schnell einen MVP raushaust und dann da einfach Feedback einholst. Das geht eben im Deep-Ed Bereich und davon nicht. So und du hast in der Regel großes Technologie-Risiko und weniger Marktrisiko.
Man denke jetzt an Kernfusion. Du baust einen Kernfusionsreaktor. Wenn du den hinbekommst, dann hast du das Marktrisiko gelöst, weil du dann einfach sehr günstig Energie produzieren kannst ohne Emissionen. Also da gibt es dann kein großes Marktrisiko mehr. Aber bis du dahin kommst, hast du großes Technologie-Risiko.
Genau, bei Opel da. Also genau, du sehr spannender Bereich. Also im Prinzip, was ich daran faszinieren finde, wir haben in Europa und in Deutschland unfassbar gute Forschung in dem Bereich. Also jetzt denke mal, wir sitzen hier beide in Berlin, wir haben ein Herzzentrum, wir die Charité, wir haben unfassbar viele tolle Mediziner und Forscher. Und daraus entstehen Erfindungen,
Joel Kaczmarek (09:23.345) Und jetzt deklinieren wir den ersten Bereich mal durch. Also, I jubel das.
Martin (09:46.932) Kommerzialisierbare Erfindungen im Kern in drei Bereichen, das definieren wir als Bio-Builders. Erstens Biotech. Biotech sind Firmen, produzieren ein Therapeutikum. Ich denke jetzt an Linderung, Strichheilung von Brustkrebs beispielsweise. Das wäre jetzt eine Bio-Tech-Firma. Daraus entstehen Tech-Bio-Firmen. Das ist die Anwendung von KI überwiegend und weiter geht Technologie auf die Optimierung von Pharma.
Portfolio-Prozessen. Damit kannst du schneller, einfacher, billiger Medikamente erzeugen. Diese Firmen erzeugen aber selbst eben keine Therapeutiker. Das ist der Unterschied Biotek, TechBio. Und dann gibt es den MedTech-Bereich. Der MedTech, also Medizintechnologie, der beschäftigt sich mit den ganzen Diagnostik. Also jetzt ein neues Bildgebungsverfahren zum Erkennen, Früherkennung von Krebs wäre so Beispiel. Das sind so die drei großen Bereiche Biotek, TechBio und MedTech.
So spannend hier, das haben wir in letzten Jahren immer wieder gesehen, du hast tolle Teams, rauskommen aus den Universitäten, die treffen dann auf eine eher unterentwickelte Investorenlandschaft und eine eher unterentwickelte
Corporate-Kundenlandschaft und Unterentwicklung meine ich jetzt, wir haben natürlich eine sehr starke Pharma-Branche in Deutschland, in Europa, die aber noch nicht in dem Maße in Start-ups investiert und diese kauft, wie das in den USA der Fall ist. Also das ist ein Bereich, oft gesehen total unterschätzt, auch in der öffentlichen Diskussion. Wir sprechen jetzt gleich auch nochmal über eine ESA Aerospace, wir lancen Raketen, über Fusionskraftwerk, das ist alles sehr sexy. Aber so dieser Bio-Bilder-Bereich ist eines der größten Potenziale, die wir haben.
Joel Kaczmarek (11:21.277) In welchem Bereich würde so was fallen? Ich hoffe ja immer, dass es irgendwann mal so Nanobots gibt, dass du dir so kleine Roboter in die Blutbahnen indizieren kannst, die dir so Kalk aus den Adern entfernen und solche Sachen. Wäre das jetzt eher
Martin (11:27.598) Ja, ja. Also du, Spawn, was du ansprichst. die besten Innovationen passieren an den Sektorschnittstellen. Was du jetzt gerade ansprichst, im Kern so eine Robotics-Kombination mit eher wahrscheinlich so einer Mischung aus Biotech und Metech.
Also du hast quasi eine Robotics-Logik, das ist eine Miniatur-Roboter, und du hast eine Biotech-Logik, weil du den Roboter ja an eine Stelle bringen musst, wo du einen Schadstoff hast oder ein Laboratur machen kannst. Wir gehen ja jetzt auch acht Bereiche durch, aber die eigentliche Musik spielt oft an diesen Sektor Schnittstellen. Super interessant.
Joel Kaczmarek (12:11.337) Ich hab meinen Freund Lars Jankowski im Ohr, von dem hab ich neulich einen LinkedIn-Beitrag gelesen, dass er sagte, die Menschen unterschätzen völlig, was sich in diesem biologischen Bereich tun wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Kinder, wenn er welche ... Ich glaub, er hat keine, aber unsere Kindergeneration 500 Jahre alt wird, ist total hoch. Oder auch, dass er über die 100 geht, bei über 50 Prozent. Das macht man sich gar nicht so aus. Seine Arbeitshypothese war, dass sich da extrem viel tun wird. Wie earnest du denn den Impact von dem Bereich ein?
Martin (12:39.668) Ja, würde ich teilen. Ich glaube, da muss man einschränkend sagen, wenn man es sich leisten kann. das in unserer Generation, das ist jetzt die Frage, wie schnell das kommt, aber dass wir das alles schon zu öffentlichen Krankenkassentarifen zur Verfügung bekommen, das ist noch nicht klar.
Aber du siehst ja auch, was mit individueller Therapie mittlerweile möglich ist. Du lässt dein Genom auslesen und kriegst dann individualisierte Therapie. Nochmal all das, aber nur wenn du dir leisten kannst. Das ist, ich, einer der zentralen Punkte. Wie können wir schnell sicherstellen, dass diese neuen Therapeutiker so günstig werden, dass wir uns alle die leisten können?
Joel Kaczmarek (13:17.475) Und jetzt hast du ja schon so angerissen, also wir gehen jetzt mal so die Baustelle durch. Impact, grob verstanden. Wie gut sind wir denn in Deutschland und Europa aufgestellt? Weil das erste, das ich sofort dachte an den Bereich, war ja sowas wie Biontech, also zu Corona war das ja so das Paradebeispiel in diesem Bereich. Und ist das auch so bisschen stellvertretend für die, gesamte Deutschland und Europa, dass wir da sehr stark sind?
Martin (13:35.84) Ja, würde ich... Also genau, jetzt die Frage, stark wo? Also stark in den frühen Phasen? Ja. Stark in der Forschung? Ja. Stark in den späten Phasen? Noch nicht. Also gerade da haben wir eben noch nicht die Biontechs, die nächsten 20 Biontechs in Europa gebaut. Da gibt es eben noch wenig. Und nochmal Biontech, das war eine externe Schock. Corona, der Biontech groß gemacht hat.
Das große Thema, wir haben, da blutet mir das Herz. Wir haben Top-Gründer, die rauskommen aus Universitäten, die sagen, ich möchte keinen Forschungspfad gehen, möchte was gründen, möchte Unternehmerin Die treffen dann auf ein Ökosystem, wo sie alle schnell sagen, ich muss sofort in die USA. Das ist wirklich ein Riesenthema. Wir haben zu wenig Leute, hier in Europa sich fanden, Geld zur Verfügung zu stellen.
weil auch die Ökosysteme noch nicht gut genug entwickelt sind. Und da ist, wenn wir das schaffen, gemeinsam gerade auf der großen Firmenseite, also Pharma, wenn wir noch mehr bewegen könnten, da noch mehr mitzumachen, wäre das ein Gamechanger. ich jetzt nochmal, ich mache jetzt gerade Deep Tech Momentum, das ist insofern auch immer ein guter Datenpunkt, weil ich mit sehr vielen Leuten in Kontakt bin. Also wir sprechen jetzt diese acht Branchen auch an, da gibt es immer auf der anderen Seite Branchen von Firmenkunden, jetzt im Bio-Bild, das wäre eben der Pharma-Bereich oder Medizintechnologie. Das ist eins der Bereiche, wo es am
schwersten ist, neben der Automobilindustrie Leute hinzubekommen. Weil, jetzt meine persönliche Meinung, das sind Firmen, denen ging es viele Jahre sehr gut. Und wenn es dir viele Jahre sehr gut geht, ist ja auch nachvollziehbar, dann bist du nicht der, der immer die neuesten Ideen sucht, nicht sofort rausgeht, nicht sofort ge-first machst.
Joel Kaczmarek (15:21.849) Stehe. Ja, finde manchmal auch schade, ich finde es gibt manchmal auch so niedrigschwellige Innovationen. Also zum Beispiel ist es ja so, dass man bei Medikamenten mittlerweile festgestellt hat, dass das Problem ist, dass die oft auf männliche Körper dosiert sind und für Frauen total überdosiert. Es gibt aber gefühlt kein Pharmaunternehmen, was mir bekannt wäre, was sagt, ich mache jetzt hier die Kopfschmerztablette oder irgendwie keine Ahnung, das Nikotinflaster mal für Frauen. Was ich ein riesiges Marktpotential finde, zu sagen, okay, wow.
50 Prozent aller Käuferinnen oder der Menschen, kaufen, sind Frauen. Weil es einfach so komplex ist. Das gehört der Fandishaber auch dazu. Da merkt man vielleicht auch, A ist eine Branche, der es gut geht, aber B ist es wahrscheinlich auch sehr teuer und langwierig, diese Forschung zu marktreffenden Ergebnissen zu führen.
Martin (16:06.674) Ja, Ja, genau. Also das ist Grundproblem. Also, dass du sehr viel investieren musst, also Milliarden, du eben ein Medikament bekommst, das du massiv skalieren kannst und gut verkaufen kannst. Deswegen leben, deswegen unsere Zeit in dir überleben, ist so interessant, weil diese Tech-Bio-Firmen gehen da genau rein. Also mit einer
Künstlichen Intelligenz angetriebenen Firma, da können wir gleich über ein paar sprechen, Basecamp ist ja so ein Beispiel, ermöglicht du es Firmen, also Pharmafirmen, die Entwicklungszeit und Kosten von Medizin massiv zu senken. Also eine riesige Chance, uns allen schneller und günstiger Medikamente zu verwenden.
Joel Kaczmarek (16:49.133) Ich hab da grad von einem Beispiel gehört, dass eine Forschungsgruppe wohl einen Protein erforscht hat, mit dem man eine bestimmte Art von Krankheit heilen kann. Ein Jahr lang. Und ist dann auf Google zugegangen, gesagt, könnt ihr mal mit eurer KI verifizieren, dass was wir an Ergebnissen haben, ob ihr zu den gleichen Ergebnissen kommt. Wir geben euch nicht die Ergebnisse, schaut mal selbst auf die Datlage, am Markt ist. Es hat drei Tage gedauert, dann sagte die KI, stimmt, es ist belegt. Die waren baff und haben gesagt, habt ihr von so Daten zugegriffen? Haben gesagt, nee, haben wir gar nicht, ging gar nicht, ist gar nicht indiziert gewesen.
Und dann haben die also im Prinzip als Effekt gemerkt, das, woran sie ein Jahr menschlich-händisch geforscht haben, hat die in drei Tagen gemacht. So, ich weiß nicht, ob's so ein Urban-Lechten ist, aber das scheint, da auf jeden Fall Potenzial drin zu schlummern, oder?
Martin (17:22.638) Ja, alles in Ordnung. Ja, total.
Martin (17:31.84) Also riesiges Potenzial. auch da nochmal, wenn wir jetzt das schaffen mehr der Pharmakollegen, die ja daran forschen und das ist ja das tägliche Brot, Brot und Butter, die haben, wenn die noch mehr vernetzen können und die noch mehr mitarbeiten mit Tech-Bio-Firmen, kann man da riesige Potenziale geben. Also ich habe den Eindruck, dieses Potenzial ist voll erkannt auf der Gründerseite, auf der Technologie-Seite, aber in den Firmen selbst.
ist es gerade mit externer Innovation diese Themen voranzubringen, ist es noch nicht ganz da wo sein könnte.
Joel Kaczmarek (18:04.109) dann gib uns doch mal so ein, zwei Beispiele, was du gerade für Firmen spannend findest in dem Bereich.
Martin (18:08.116) Ja, wir können die auch noch mal in den Show Notes verlinken. Also Basecamp Research ist zum Beispiel so eine super spannende Firma. Die haben eine Protein-Datenbank aufgebaut, also eine proprietäre Protein-Datenbank. Das ist im Kern, gerade ähnlich wie du es gerade gesagt hast, so Suchplattform für synthetische Biologie und Biotech. Du kannst als F &E-Team eben auf die Plattform zugreifen, neue Enzyme, funktionelle Proteine etc. dort schnell zu entdecken.
Das ist ein Beispiel. Das andere ist Agnostics, das finde ich auch sehr spannend. Die haben so eine KI-gestützte Diagnose-Software für Pathologen und Pharmaunternehmen gebaut. Und Fokus ist da in Deckung von Biomarkern und Unterstützung von klinischen Studien. Also zwei tolle Firmen, die man sich mal angucken kann.
Joel Kaczmarek (18:54.901) weiß nicht, wie es dir so geht, aber wenn ich immer höre, dass Leute sowas machen, dann dick ich immer so. Ich dachte, ich sei eigentlich ganz gut in der Schule, aber was man noch so für krasses Zeugs machen kann.
Martin (19:02.965) Total, ja.
Also das ist übrigens auch das spannende im Deep-Tech-Bereich. Wir kommen jetzt da in einer Phase auf dem Ökosystem, wo es halt eben nicht mehr reicht. Ich habe einen Entwickler von der Code und ich habe einen Business-Kollegen von der WHO oder Kollegin und wir machen mal was. Deep-Tech kannst du nur mit tiefer Domainenexpertise voranbringen. Da brauchst du mindestens mal einen Master, da brauchst du ein paar Patente, da brauchst du einen PhD, da musst du dich einfach tief reingraben. Aber das Gute ist, da sind wir ja sowieso stark. Das können wir.
konnten wir auch schon Jahrhunderte. Deswegen, ja, spannendes Feld.
Joel Kaczmarek (19:37.105) Gut, unser zweiter Bereich. Du hast ihn liebevoll the future of computing genannt. Damit ist im Prinzip gemeint, Quantencomputing und auch bis hin zur Atomebene, sag ich mal, Technologie zu betreiben. Erzähl mal ein bisschen mehr.
Martin (19:52.058) Ja, genau. in dem Future of Comput Bereich gibt es so drei große, mindestens drei große Bereiche. Erstens Semiconductors, also wie können wir schnelle und effizienter Chips herstellen? Zweitens Quantum, wie du es gerade gesagt hast. Und drittens Photonics, also wie können wir gerade mit optischen Technologien schnellere Übertragungen in Netzen hinbekommen? Das sind so drei große Bereiche. Das ist an sich eher ein kleiner Bereich, jetzt gemessen an Investitionsvolumina und Anzahl der Startups, aber
gerade für unsere Breiten hochrelevant und können natürlich auch hochprofitabel werden. Auch da haben wir viel gute Forschung, gerade im Quantenbereich haben wir einige der führenden Quantenforschungsteams weltweit, die sich jetzt gerade auf die Reise machen, entsprechende Firmen zu bauen.
Joel Kaczmarek (20:37.201) das endlich mal so ein bisschen übersetzen. Ich habe auch noch nicht so richtig verstanden, was Quantencomputing eigentlich genau bedeutet.
Martin (20:43.51) Ja, also im Kern ist die Logik von einem Quantencomputer, wir denken jetzt nicht mehr in 1 und 0, das ist ja im klassischen Computing genauso der Fall, sondern du kannst mit einem Quantencomputer Zustände, fast, also sehr sehr viele zwischen 0 und 1 zusätzlich über die sogenannte Quanten-Superposition hinbekommen. Das heißt, die Rechenkapazität, die potenzielle Rechenkapazität wird sich nicht nur 10x, sondern
10.000 potenziell steigern lassen.
Das heißt, gerade für so einen Kryptobereich und auch für alles, was Cybersecurity geht, wenn du das hinbekommst, also wenn du einen funktionierenden Quantencomputer hast, dann kannst du im Kern Passwörter sofort knacken. Und musst dann selber Quantencomputing einsetzen, Passwörter zu generieren etc. Das ist der nächste Sprung, also das nächste 10-100-1000x im Sinne des Computs.
Joel Kaczmarek (21:45.009) Krass. Krass. Und was würdest du sagen, wo siehst du so die Impacts davon? Also jetzt hab ich schon gelernt, kann Passwörter schnell knacken und Computer werden sozusagen gigantinhaft schneller. Das ist ja ... Also, ist ja was ein bisschen verrückt. Das ja so, wie wenn du das Rad als große Erfindung des Menschen betrachtest und jetzt kann das Rad sozusagen aber noch 1000-mal schneller fahren und ist irgendwie viel flexibler. Also das Werkzeug wird sozusagen besser.
Martin (22:08.544) Es wäre viel besser. Und jetzt noch kombiniert mit der künstlichen Intelligenzrevolution und der Notwendigkeit, hier Rechenzentren und Rechenkapazitäten für unter anderem Inferenz noch viel mehr zur Verfügung zu stellen, könntest du mit Quantencomputing in einer energieeffizienten Art und Weise das liefern. Also das ist immer so bisschen versprechender, da muss man kritisch hingucken, aber Quantencomputer könnten auch substanziell Energie sparen.
Joel Kaczmarek (22:36.601) Und wo stehen wir so? In Deutschland und Europa? Also haben wir da die Hosen an oder eher aus?
Martin (22:41.204) Ja, also ich würde sagen, haben da nochmal, wie in der frühen Phase, die Hosen an. Wir haben eine ganze Reihe von sehr, sehr starken Quantum-Teams. Da ist die Frage, wann wird es wirklich in die Anwendung kommen? Also es gibt noch keine voll funktionsfähigen Quantum-Computer. Es gibt eine ganze Reihe von ersten Anwendungen. Und davon wird jetzt natürlich auch schon Jahre, Jahrzehnte gesprochen. Aber da gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von substanziellen Fortschritten, die wahrscheinlich machen, dass in den nächsten Jahren
aber vielleicht auch in den nächsten zehn Jahren dann die ersten Anwendungen entstehen. Ja, aber nochmal, das ist jetzt das Spannende in Bereichen, in wir unterwegs sind. Wir versuchen ja immer, Themen zu finden, die sich, die fast schon zivilisation, auf einer Zivilisationsebene uns den nächsten Schritt bringen. Und das könnte so ein Thema sein.
Joel Kaczmarek (23:30.313) vom Ökosystem her. Also haben wir da das gleiche Problem wie bei den Bio-Bilders eben auch, dass wir großes Know-how haben, aber sage ich mal Finanzierungslandschaft schwierig, weil wenn du sowas sagst zehn Jahre lang und es noch völlig unklar, wann sowas eigentlich marktreif war, ist natürlich aus VC denke immer schwierig.
Martin (23:45.71) Richtig, das stimmt. Also meine Wahrnehmung jetzt aus unserer Arbeit, dieses Thema Quantencomputing ist angekommen und zwar in verschiedenen Dimensionen. Da gibt es eine ganze Reihe von Investoren, gibt viele Forscher und Gründerteams, die sich auf den Weg gemacht haben und auch spannend in den großen Firmen ist das angekommen. Also wenn du jetzt mit Banken sprichst, also Deutsche Bank, Commerzbank und Co., die sind alle
an dem Thema interessiert. Telekom. Das sind jetzt keine Anwendungen, die du sofort morgen einsetzen kannst und die jetzt auch deine Gewinn- und Verlustrechnung sofort beeinflussen werden. Aber das Thema Quantum ist angekommen und da liegt in Europa und auch in Deutschland viel Hoffnung drauf.
Joel Kaczmarek (24:24.529) dann lass uns doch auch da mal ein paar Unternehmen betrachten. Wer ist dir da so spannend ist aufgefallen?
Martin (24:29.086) Also zwei, die man vielleicht im Quantum Bereich mal angucken könnte, ist IQM Quantum. Die entwickeln einen supraleitenden Quantum-Computer. Also aktuell in Forschungseinrichtungen, aber eben auch für Industriekunden. Also das ist spannender, so eine Art Fullstack-Ansatz. Dann haben wir Proficy, auch spannend. Die verwenden Funktionsweisen des Auges visuellen, vollständige Bilder, also...
Noch mal kurz zu Proficy, vielleicht könnt ihr das schneiden. Also Proficy, die zweite Firma, die bieten neuromorphe Bildsensoren.
indem sie im Kern funktionsweise des menschlichen Auges nachahmen. Also wenn du siehst, dann sieht dein Auge ja nicht wie in einem Film immer wieder dieselbe Szenerie, sondern nur die Veränderungen des Bilds. Das ist Prinzip, was Profise verwendet. Und das kannst du dann anwenden in Verbesserung von Qualitätskontrollen, in vorausschauender Wartung, Fahrerüberwachung und so. Also super spannender Ansatz, würde ich mir auf jeden Fall mal angucken.
Joel Kaczmarek (25:29.905) Man staunt ja sowieso, wenn man mal Kameras und Augen miteinander vergleicht. Ich merke das immer beim Motorsport, wenn die in den Tunnel fahren und das menschliche Auge hat sich schon drei Millionen Mal dran gewöhnt und die Kamera braucht nur so... Also da gibt es eigentlich einiges in Potenzial. Ja, spannend, klasse.
Martin (25:38.926) Genau, genau. Auch da übrigens wieder dieselbe Idee, ist wieder so ein Schnittstellen-Innovation. Also du hast eine biologische Funktion, eine biologische Inspiration jetzt vom Auge und beträgst das jetzt in den Future of Comput-Bereich. Superspannend.
Joel Kaczmarek (25:54.225) Gut, der dritte Bereich, das ist ja einer, der mir persönlich sehr im Herzen liegt ehrlich gesagt, Clean Energy und Kreislaufwirtschaft. Also im Prinzip, sag ich mal, das Thema klimapositive Zukunft.
Martin (26:04.131) Richtig, Wichtig hier, wir sprechen jetzt nicht von dem nächsten ISG Reporting Tool. Das ist wirklich klein mit Deep Tech.
Da gibt es einen großen Bereich, der ist Kernfusion. Der ist jetzt natürlich auch so bisschen gehypt in Deutschland und Europa, aber auch da haben wir sehr erfolgsversprechende Ansätze. Also Kernfusion, die Idee, du im Prinzip nützt die Funktionsweise der Sonne auf der Erde. Also die Fusion von Heliumatomen, die dadurch dann Energie erzeugen und zwar ohne den großen radioaktiven Abfall, den Atomkraftwerke und Kernkraftwerke machen. Das ist die Idee von der Kernfusion. Es gibt zwei große Firmen, die man da auf jeden Fall mal gehört haben sollte,
Marvel Fusion und das andere ist Proxima Fusion. Die beiden wollen ein Fusionskraftwerk entwickeln, jetzt auch in den 30er Jahren, also nun nicht zu weit weg. Die einen gehen so mit einem lasergetriebenen Trägheitsfusionstechnologie rein, also im Kern läuft das mit Lasern. Auch interessant, weil sie diese Laser auch in anderen Bereichen einsetzen können.
To be watched, Marvel Fusion und Proxima Ausgründung aus dem Max Planck Institut für Plasmaphysik.
Die bauen sogenannte Stellaratoren. Stellaratoren sind im Prinzip eine magnetische Einschlussfusion. Da baust du Magneten und hältst das Plasma mit dem Magneten zusammen. Das sind zwei Typen von Fusionskraftwerken, das ist auch im Stritten, welches jetzt die bessere ist. Da gibt es viele Diskussionen. Das sind aber wie in Deutschland in beiden Bereichen stark. Wenn wir das natürlich hinbekämen, wäre das der Game-Changer für den Klimawandel.
Joel Kaczmarek (27:44.721) Was sind denn sonst noch so die Segmente in diesem Bereich? Weil Kreislaufwirtschaft steckt ja auch drin, also da höre ich eigentlich sowas raus wie Materialforschung, Recycling und Co.
Martin (27:52.654) Ja, genau. Das ist weiteres, was man da machen kann, was wir auf relativ vielen Firmen sehen. Ein Beispiel für diesen Bereich ist Dunia Innovation. Auch wiederum Schnittstelleninnovation. Im Kern haben sie ein automatisiertes Labor gebaut, wo sie chemische Katalysatoren erforschen.
Das Spannende ist, dass es geläuftvoll automatisiert ist. Chemische Katalysatoren sind Stoffe, die chemische Reaktionen vereinfachen. Du brauchst damit weniger Energie, eine Reaktion anzustoßen. Das ist zum Beispiel für Dünge und Textilien hochrelevant.
Im Kern haben die jetzt K.I. Also die nutzen eine K.I. Materialien zu identifizieren, also in dem Fall Katalysatoren. Dann gehen sie ins Labor, stellen die dort her, vollautomatisiert und testen die auch vollautomatisiert. Super spannende Idee. Do new innovations.
Joel Kaczmarek (28:50.033) Okay, also ich merk schon, wenn ich jetzt mit dir über den Impact reden will, da ist es relativ klar, worum es geht, unseren Planeten sauber und gesund zu halten und uns mit sauberer Energie zu versorgen. Und gleichzeitig ist das Segment ja unglaublich breit. Also da kannst du ja von Energieherstellung über Materialforschung, über Chemie, über und so weiter, kannst ja superbreit denken.
Martin (28:56.846) Ja.
Martin (29:09.536) Ja, stimmt. Also Materialforschung, das nennen wir eigentlich Advanced Materials, das ist noch ein weiter Bereich, den man da so bisschen auslösen kann. Das ist querlaufender Bereich. Clean Energy ist sehr breit. Da, jetzt mal kurz auf Ökosystemebene drauf geguckt, da gab es vor fünf Jahren eine große Welle. Hier, da gab es auch eine ganze Reihe Funds, die da gegründet wurden.
Joel Kaczmarek (29:14.257) Okay.
Martin (29:30.202) großes Thema klar und jetzt durch die veränderte Sicherheitslage ist das Thema so ein bisschen in die zweite Reihe gerückt. Das ist schade und es wird auch wieder in die erste Reihe kommen, sobald wir die Auswirkungen des Klimawandels wieder mal sehr sichtbar sehen. Also denke ans Ahtal und Co. Aber ja, hast recht, es ist breit, da gibt es eine ganze Reihe von Familien, sind. Da hast du Energieerzeugung, ein großes Thema. Kreiselwirtschaft, also mit künstlicher Intelligenz sicherstellen, dass deine
dass du weniger Verschwendung im Lager hast.
Joel Kaczmarek (30:03.217) Sag mal, wo stehen wir da in Deutschland und Europa? Weil wir haben ja durchaus uns mit solchen Themen auch schon mal verhoben. Wenn ich zum Beispiel an das Thema Solar denke, da hat Deutschland groß investiert. Wir hatten ganze Regionen, die sich da aufgebaut haben und dann kam so die Billigkonkurrenz aus China und hat uns total abgehangen. Wie stehen wir denn so big picture beim Thema Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft?
Martin (30:21.71) Ich würde sagen, das Picture ist gerade gemischt.
Da gab es, wie du richtig sagst, eine große Welle, die war ja schon vor circa 10 bis 15 Jahren, wo sehr viele sehr viel Geld verloren haben. Dann gab es eine zweite Welle, zu 2018 bis 2020 war die besonders stark. Und jetzt ist es, wie gesagt, gerade so bisschen in den Hintergrund wieder getreten. Dass da viel getan werden muss, dass es da auch natürlich massive Chancen gibt, Umsätze und Gewinne zu machen und gute Firmen zu bauen, ist glaube ich klar. Aber wir haben jetzt gerade deswegen ja auch bei Deep Deck Momentum so einen Track,
und werden da sicherstellen, dieses Thema Clean Energy und vor allen Dingen sprechen wir jetzt hier von Deep Tech, also Klein mit Deep Tech, nicht den Vergessenheit gerät.
Joel Kaczmarek (31:05.841) Ja, hast du vollkommen recht. Eine Solarzelle im Vergleich zum Kernfusionswerk ist jetzt, glaube ich, nicht so unbedingt Deep Tech. Aber von der Logik her, okay, verstanden. Gut, Unternehmen haben wir auch schon kennengelernt in dem Bereich. Dann können wir uns zu unserer vierten Sparte aufmachen. Die hast du liebevoll Smart Mobility und Electrification genannt. Also, ist uns ja allen schon relativ bekannt. Aber erzähl uns doch mal, wenn du über Deep Tech nachdenkst, was da dann so deine ... Brille ist, mit der du draufschaust.
Martin (31:12.846) Ja.
Martin (31:30.751) Genau.
Also da gibt es jetzt diese beiden Bereiche, Smart Mobility, Activation und der ganze Bereich Clean Energy, die hängen zusammen, du das kannst im Prinzip unter Climate Deep Tech fassen. Da gibt es zum Beispiel Batterien, das ist jetzt so ein typischer Schnittpunktthema, das kannst du so oder so sehen. Das ganze Thema, wie kriegst du neueste Batterietechnologien entwickelt, dann aber auch Batterien, Recovery, Recycling ist ein Thema, Energieeffizienz in Stromnetzen und dann natürlich jetzt hier Smart Mobility, autonome und connected cars ist hier ein großes Thema.
Logistik und Flottenmanagement, eFuel steht hier drin. Also ein Bereich, jetzt für unsere Breiten mit unserer starken Automobilindustrie natürlich super relevant ist.
Joel Kaczmarek (32:13.041) Wenn wir jetzt darüber sprechen, wie gut stehen Deutschland und Europa da, müsste doch die Antwort eigentlich lauten, sehr gut, oder? Eine Theorie.
Martin (32:17.96) Naja, das ist genau das Problem. Also in der Theorie genau, die zwei größten Branchen in Deutschland, Automobil und Pharma, beide sind gerade uns stark unter Druck. Was du jetzt also merkst, haben das Rückgrat der deutschen europäischen Industrie ist gerade durch gerade Entwicklung in den USA, aber ja auch in China massiv unter Druck und die
Wir sehen da aus meiner Sicht zu wenig frühphasige Innovation. Es kommen zu wenige frühphasige Gründer aus Universitäten, aber auch aus den Corporates raus, in dem Bereich Smart Mobile und Electrification Produkte und Services zu entwickeln. Da gibt es natürlich viele, da gibt es auch gute, aber gegeben, dass das so ein großer Bereich ist in Deutschland, kommt dann aus unserer Sicht noch zu wenig. Und es gibt jetzt aber ein paar Themen, also
Vey wäre so ein Beispiel, die sind jetzt auch schon größer. Das ganze Thema Telegrive-Technologie ist ja da, eins der Themen, also wie du aus der Ferne entsprechend Autos und LKWs steuerst. Adionics ist ein anderes, da geht es Lithium-Ionen-Batterien und die verbesserte Leistungskennzahlen. Also die Innovationen, die wir da sehen, sind autonomen Fahren, es ist relativ viel da, aber natürlich im ganzen Batteriebereich am Schnittpunkt zum Advanced Materials.
Joel Kaczmarek (33:37.233) Ich meine, wenn du sagst, also eigentlich in der Theorie haben wir ganz viel Ansatz da. In der Praxis noch bisschen schwierig. Wie würdest du denn so Big Picture des Ökosystems betrachten? Also finanzierungsseitig müsste doch eigentlich alles da sein. Know-how-seitig eigentlich auch. Infrastruktur auch. Worin krankt's denn?
Martin (33:53.774) Ich würde sagen, der Offenheit, in Open Innovation zu investieren. Also was wir jetzt gerade sehen ist, die großen Automobilkonzerne mit den Zulieferern sind alle massiv unter Druck. Die bauen tausende Arbeitsplätze ab gerade. Und in dieser Zeit sagen viele der Konzerne, zurück zum Kerngeschäft. Wir gehen jetzt voll auf den Kern. Alles, was wir so am Rande machen mit
Offenen Ökosystemen, Open Innovation heißt das ja im Fachbegriff, auch Kollaboration mit Start-ups, ist für uns gerade nicht im Fokus und das ist ein Riesenproblem. Das meint sich auch ein Fehler. Also gerade jetzt ist es die Zeit, in Innovationen zu investieren, damit du gerade der chinesischen Konkurrenz entsprechend das Wasser reichen kannst. Wir haben da auch mit einer von Automobilkonzernen gearbeitet, da gibt es auch eine ganze Reihe von Personen, die wirklich Interesse daran haben. Es gibt auch mal richtige Ausnahmen, jetzt Continental ist zum Beispiel so eins, die sie hier selbst gerade nochmal aufstellen, die da sehr viel tun.
mit Co-Pays, aber viele andere fahren ihre Aktivitäten da gerade zurück. Finde ich sehr schade. Ich hoffe, stark auch mit einer neuen Generation von Managern, auch teilweise in die Vorstände kommen, der Automobilkonzerne, ändert sich das wieder, weil das ist das Rückgrat der deutschen europäischen Industrie, Automobilindustrie und da müssen wir in die nächste Welle der Innovation kommen.
Joel Kaczmarek (35:14.061) Gut, so, vier haben wir schon mal durch, also Halbzeit. Und wir kommen jetzt zum fünften Bereich, und das ist einer, wo ich in letzter Zeit öfters höre, dass man vermuten darf, dass da riesige Sprünge kommen, nämlich Robotics und Industrial Tech. Erzähl mal, was ist so dein Blick drauf?
Martin (35:27.15) Ja genau, also man sagt ja auch dieses Jahr ist vielleicht das Jahr der Roboter. Also man muss da mal unterscheiden, sprechen wir jetzt von humanoiden Robotern oder sprechen wir jetzt von Industrierobotern? Bei uns in unserem Breiten ist das Thema Industrieroboter sicherlich das große Thema. Also da sprichst du dann von so was wie in der Logistik, Präzisionsmanufacturing Robotics ist ein Thema. Dann das ganze, die ganze IoT-Schnittstelle dahinter. Also wie kannst du Roboter in einer Automobilfabrik zum Beispiel oder in einer anderen Fertigungsfabrik
entsprechend vernetzen. Dann das Thema additive manufacturing ist ja ein Thema, also wie kannst du 3D-Drucks machen, ist im weiteren Sinn hier drin. Also wir mal sehen, wie weit wir kommen mit den Humanity Robotics, also dass du im eigenen Haushalt dann dir einen Roboter kaufen kannst. Das wird in diesem Jahr bestimmt noch nicht in der Form als Geld werden, aber du siehst auch in den Fabriken, dass das ein Thema sein kann.
Joel Kaczmarek (36:23.537) würd dir fast sagen, ist einer der Bereiche, der im Leben schon so stark angekommen ist. seh jetzt öfters, wenn man sich in Shopping-Malls aufhängt, dass du da einmal Roboter hast, wo du in Restaurants eine Tablette draufstellen kannst und die abräumen. In der Pflege sind Roboter ein großes Thema. Wenn du nach Japan guckst, da tut sich ja einiges. Gefühlt würd ich annehmen, ich lass meine Wohnung auch von einem Roboter saugen, dass wir da schon relativ weit sind. es da im Deutschen besteht.
Martin (36:33.966) Ja.
Martin (36:40.238) Vielen Dank.
Martin (36:47.342) Total. auch da wiederum, mit Computer Vision ist hier ein großes Thema, KI ist großes Thema. Du hast eben diese ganzen befähigende Technologien, jetzt gerade kommen, die damit die Roboter wieder massiv erleichtern, Roboter entsprechend einzusetzen.
Wir werden auch da wahrscheinlich sehen, dass wir in den USA, du hast es gerade gesagt, Japan, dass da wahrscheinlich die ersten Haushaltsroboter zum Einsatz kommen und das wird dann zu uns kommen, was ich an sich kein Problem finde. Das Thema ist, wir müssen in den Fabriken da besonders vorankommen.
Joel Kaczmarek (37:20.005) Das würdest du sagen, so vom Ökosystem her gedacht. Wo stehen wir?
Martin (37:23.022) Auch da gemischt, interessanterweise. Also wir haben einen unfassbaren Anzahl von starken, produzierenden Gewerbe, hat es den Mittelstand natürlich auch. Die Offenheit dort mit Deep Tech Startups zu kollaborieren,
ist zunehmend da, aber noch nicht da, sie sein könnte. Also auch da wieder zu sagen, lasst uns jetzt mal, wir kommen aus einer Tradition, wo wir über Jahrzehnte, Jahrhunderte innerhalb der Firmen innoviert haben. Das ist ja der Punkt, denn das waren ja sehr starke Firmeninnovationen. Jetzt sind wir an einem Punkt, wo wir das mit externen mehr machen können und sollten. Also du hast dann ein starkes, ich kenne zum Beispiel ein Team aus Duisburg,
Telekinesis heißen die, die machen so visuelle Programmierer von Robotern in der Fabrik. Also denen kannst du quasi eine Tätigkeit zeigen oder macht der Roboter die nach. Der Roboter lernt wie ein Kind. Super interessante Idee und sowas at scale einzusetzen ist, das meint sich super zentral für uns.
Joel Kaczmarek (38:23.914) hinten sonst zu unternehmen, die du spannend findest in dem Bereich.
Martin (38:26.686) Anderer ist Neural Robotics, der David Reger und sein Team bauen da gerade dran. entwickeln, die nennen das kognitive Roboter mit integrierter KI. Die haben dann zum Beispiel so einen kognitiven Roboterarm mit 3D Vision für die industrielle Automatisierung. Superspannend.
Dann haben sie so einen Lara-Roboter-Assistent für flexible Fertigungsumgebungen. Also die haben eine ganze Reif, die haben so eine Produktlinie aufgebaut von verschiedenen Typen von Robotern für Industrie. Also wer sich da mal angucken will, Neura Robotics ist ein sehr starker Player.
Joel Kaczmarek (38:58.225) Ich hab bei uns immer den Wäscheservice, wenn's jemand gibt, der Wäsche falten kann, Roboter, das fänd ich gut. Und bis es so weit ist, kommen wir mal zu unserem sechsten Bereich. Du hast ihn liebevoll Resilience und Cybersecurity genannt. Also ist uns ja leider allen gewahr Kriegslage, da haben wir ja wirklich, sag ich mal, Security auf der ... Military Tech, man sagen. Aber grade auch im virtuellen Bereich. gilt es ja, einiges zu tun, Freiheit und Frieden zu schützen. Und erzähl mal, wie nimmst du das wahr?
Martin (39:02.942) Zum Beispiel,
Martin (39:25.588) Ja genau. du da gibt es ja das Thema dahinterliegend, wir waren viele Jahrzehnte, wir sind gut gefahren.
in einer Friedens- und Pazifismuslogik haben uns aber die Sicherheit von den Amerikanern im Kern bezahlen lassen. Und jetzt haben wir eine veränderte Lage in Europa, dass wir mit Putin und seinen Schergen jemanden an der Ostplanke der NATO haben, der nicht zögern wird, aus meiner Wahrnehmung zumindest, weiter uns anzugreifen, wenn wir nicht bereit sind. Das ist leider eine Logik, dass wir jetzt, viele sagen ja auch, warum denn jetzt in Verteidigung investieren, warum sollten wir noch in Klima investieren, Klimaschutz investieren, teile ich im Prinzip, aber
wenn wir nicht uns in eine Position bringen, wo wir als Europäer uns verteidigen können, dann müssen wir es vielleicht irgendwann. Deswegen sind diese Startups sehr wichtig. Da geht es vor allem natürlich Drohnen und autonome Fluggeräte unter anderem, aber eben auch unter Wasserdrohnen und Co.
Helsing ist da jetzt eins der größten in Deutschland, das hat man vielleicht ja schon gehört. Die entwickeln so KI-gestützte Verteidigungssoftware. Die halten sich auch sehr bedeckt, was sie genau machen, auch bewusst. Unter anderem autonome Drohnen sind bei denen ja ein Thema und eben Lageerkennung und Entscheidungsfindung KI-basiert.
Joel Kaczmarek (40:47.441) Wenn man jetzt mal uns blickt als Land und auch aufs Ökosystem, vielleicht beides mal Kombination. Wir erinnern uns ja noch zurück. Bundeswehr hat ja mit einem Schlag 100 Milliarden freigegeben für das Thema. Ich habe auch irgendwie mit dem Generalinspektor der Bundeswehr mal gesprochen. Also ich hatte den mal im Podcast und dann habe ich ihn mal gefragt, wie läuft denn das so, wenn ich 100 Milliarden investiere? Und er sagt, du gibst das erstmal alles aus und dann warte fünf Jahre, bis das Zeug bei dir angekommen ist, weil es ist ja nicht oft das Schelf. Und dann brauchst du eigentlich noch mal das gleiche Geld, um das Ding auch irgendwie und die Sachen in Betrieb zu halten. Also ich fand ich echt ganz augenöffnend.
Wie ist denn so dein Blick darauf, wie wir da stehen?
Martin (41:18.406) Ja, also das, was du gerade sagst, ist vielleicht auch bezeichnender Firm. Erstmal, haben jetzt die Grundlagen gelegt, was total gut ist. Also wir haben jetzt mehr Geld. Wir sind da auch, glaube ich, als Land offen, mehr zu investieren und mehr einfach, besser mehr in Freiheit und Sicherheit zu investieren, was gut ist. Und in der Logik, dass ...
eventuell schon in zwei, drei Jahren einen weiteren Angriff vorstehen könnte, sind wir noch nicht ganz angekommen. Also wenn du jetzt sagst, da braucht es fünf Jahre, bis es ankommt. Ja klar, in den alten Logiken, in den letzten Jahrzehnten hat es halt fünf Jahre gedauert. Da jetzt aber mal neu darüber nachzudenken und zu sagen, wie können wir denn das vielleicht von fünf Jahren auf zwei verkürzen? Ja genau, ich habe das aber, was du sagst, ich habe das auch.
Joel Kaczmarek (41:56.241) Der Rede von Panzern muss man fairerweise dazu sein. Panzer und Flugzeuge. Also, es ist jetzt nicht Drohnen hier, so, düdüdü.
Martin (42:04.152) aus, also jetzt von vielen öffentlichen Stellen eben schon auch zu oft gehört, zu sagen, pass auf, wir sind jetzt in der Lage innerhalb von einem Jahr einen Use Case zu testen. Und das reicht halt in der Geschwindigkeit nicht mehr. Da muss man zum Beispiel an der Ukraine nehmen. Die sind natürlich zu Recht schnell und stark unter Druck. Die testen halt Dinge innerhalb von Wochen. So deswegen sind wir, also würde ich sagen, grundsätzlich, das ist ein Bereich,
Dual Use, der sich massiv entwickeln wird. sind jetzt noch eine ganze Reihe von frühphasigen Teams unterwegs. Da fehlt uns Talent. Also es gibt noch zu wenige, die in diesem Bereich aktiv werden wollen. Das ist ein Thema. Und es fehlt uns noch an dem Mindset, da kommen wir jetzt Gründer ins Spiel, auch von dem ganzen Digitalbereich, schneller mit in engeren Zyklen adaptiver Technologie zu entwickeln.
Joel Kaczmarek (42:55.469) Aber finanzierungsseitig habe ich den Eindruck, viele wie Sees springen da sehr aggressiv drauf, oder? Also habe den Eindruck, da tut sich eigentlich einiges.
Martin (43:00.04) Richtig, richtig, da gibt es, viele hatten ja auch in ihren Vereinbarungen mit den sogenannten Limited Partners drinstehen, dass sie nicht in Dual-Use investieren können, die werden jetzt teilweise neu verhandelt. Das ist in der VC-Welt sicherlich angekommen, ja.
Joel Kaczmarek (43:14.349) Gibt es noch ein Unternehmen, was du spannend findest? Also wir hatten jetzt irgendwie Helsing schon genannt. Gibt es noch was anderes, wo du sagst, interessant?
Martin (43:18.958) Ja, Outerion könnte man vielleicht noch angucken. Outerion, Open Source Betriebssysteme für autonome Drohnen und Robotik ist bei denen das Thema. Natürlich ist auch da wieder Drohnen im Fokus. Es gibt eine ganze Reihe von Cyber Security Firmen, die können wir auch noch in die Show notes bringen. Aber das sind so mal so Outerion in Helsing, die könnte man sich da machen.
Joel Kaczmarek (43:34.289) Gut, dann sind wir schon beim vorletzten Bereich. Ich hab erst gedacht, als du mir das geschickt hast, ach, da hat er einen Platzhalter drüben gehabt. Aber nein, als er geschrieben hat, New Space, meinst du im Prinzip, den Weltraum neu zu denken. Also, was steckt denn dahinter?
Martin (43:48.308) Also New Space ist so im Griff, kommt auch aus den USA, der grenzt sich ab von quasi der alten traditionellen Weltraumindustrie. SpaceX ist jetzt natürlich schon der Vorreiter. wie kannst du auch mit, sagen wir mal, Startup-Prinzipien, Technologien im Weltraum...
schneller, effizienter entwickeln. Auch da sind wir in Deutschland und in Europa mittlerweile immer stärker. Noch ein kleiner Bereich, der aber schnell wächst und auf den große Stücke gehalten werden. Ganz spannend, die meisten haben es ja vielleicht schon gesehen, wir hatten ja mit ESA Aerospace den Launch des Spectrum vor drei Wochen. Zwei-stufige Orbitalrakete und vor allen Dingen die erste Chance von Europa aus
eine Satellite in den Zweiten Raum zu schießen. Also das ist so eins der Launcher, die wir haben und wir drücken mal dem ISA Aerospace Team die Daumen, dass das jetzt mit der zweiten dann die zweite Rakete noch höher fliegt.
Joel Kaczmarek (44:48.369) Da mal eine ganz blöde Frage dazu. Was ist eigentlich das wirtschaftliche Ziel dahinter? Also, okay, ich kann Satelliten in die Erde ballern und kann damit irgendwie Datenverkehr herstellen. All right. Aber was habe ich sonst davon, den Weltraum zu erforschen?
Martin (45:01.864) Ja, also erstmal, du hast ja relativ viel Nachfrage, Satelliten in die Unaufbahn zu schießen. Also das ist jetzt das Geschäftsmodell von ESA Aerospace. Du zahlst denen, das sind ja kleine und mittelgroße Satelliten, so bis zu einer Tonne, die die hochschießen. Also nicht die ganz großen, aber so Mittel.
Und denen bezahlst du dann entsprechend pro Launch etwas für den Satelliten, die du hochschießt. Und dann gibt es eine ganze Reihe von Geschäftsmodellen. Das sind die neuen. Da gibt es Internet, die du aus dem Weltall beziehen kannst, Kommunikation. Da gibt es Erdbeobachtungen. Also wenn du jetzt zum Beispiel Klimaveränderungen hast, die du da sehr kleinteilig beobachten kannst. Auch natürlich jetzt wieder Defensbereich. Lagebeobachtung ist dann großes Thema.
Viel Hoffnung wird gesetzt auf In-Space-Manufacturing, also dass du auch in In-Space in der Schwerelosigkeit beginnst zu produzieren. Natürlich gibt es auch so eine Art Weltraum-Tourismus, der irgendwann noch stärker einsetzen wird, der nicht nur was für ganz Reiche ist, aber auch bis hin zu Asteroid-Mining, das ist noch ein paar Jahre weg, aber seltene Metallen auf Asteroiden zu fördern, ist zum Beispiel ein Thema, was da in den nächsten Jahrzehnten ansteht.
Joel Kaczmarek (46:14.033) Okay, danach wollte ich dich grad fragen und hab dann überlegt, ob das zu sehr Star Trek ist, wenn ich dich das frage, aber soweit geht es sogar.
Martin (46:19.56) bis hin zum Aufbau einer Mondökonomie. Da sind ja, fand ich sie, erstmal keine Grenzen gesetzt. Auch daran kann man kritisch betrachten, dass du erstmal sagst, wir müssen erstmal die Erde in Ordnung bringen, bevor wir uns auf zu neun Sternen machen. Da würde ich halt im Argumentieren, traditionell, wenn wir Technologiegrenzen verschieben, also siehe jetzt auch Mondlandungen in den 60ern, entstehen da Technologien, die wir in der Breite einsetzen können. Teflon ist da ein bisschen jetzt das überbeanspruchte Beispiel, aber auch...
Leitband im Glasfaser und Cova wurde damals entwickelt für die Monddauer in den 60ern, das wir dann nachher auf der Erde eingesetzt haben.
Joel Kaczmarek (46:53.533) Okay, interessant. Und wenn wir jetzt mal Ökosystem anschauen und uns als Standort, ist es so was, was man eher länderübergreifend betreibt? Weil ich habe immer so den Eindruck, da gibt es dann so internationale Standorte. Also China ein Schwerpunkt, Deutschland vielleicht mit Europa verbunden, USA. Ist es so?
Martin (47:05.494) Ja, genau.
Martin (47:10.836) Ja genau, also jetzt Airbus ist ja ein typisches Beispiel, ne? Deutsch, Französisch, Italienisch. Also du versuchst das europäisch zu denken. Das klappt auch weitgehend, würde ich sagen.
Das ist auch eine der Bereiche, die ja noch relativ klein ist. Es gibt natürlich nur eine limitierte Anzahl von Space-Startups und Space-Investoren, die aber schnell wächst. Und spannend hier, ganz, finde ich, sehr ermunternd, hat sich bereits ein Ökosystem entwickelt, wo große Player, also wie jetzt Airbus oder OHB und Co., sehr wohl wahrnehmen, dass sie mit Gründern und Investoren da eng zusammenarbeiten müssen.
und du siehst da auch ein sehr hohes Excitement-Level bei den entsprechenden Playern, die da an einem Ende mitbauen.
Joel Kaczmarek (47:57.773) vor allem der Scale von solchen Unternehmen, ist ja unfassbar. Also ich hab mich mal mit einem der großen Unternehmen in dem Bereich unterhalten und dann haben wir so über Krieg und Military-Tech geredet. Da meinte er, ja, da sind wir auch nicht gut. Da machen wir nur ein paar Milliarden Gewinn mit. Also dann meinte ich so, ein paar Milliarden Gewinn, what the fuck? Ich meinte, ja, aber in unserer Rechnung ist das irgendwie, ist nicht effizient und so weiter und so fort, da können wir noch besser werden. Und also diese Skalierung, sich mal zu überlegen, da bist du ja wieder, was du auch gerade gesagt hast, mit den Schnittstellen bisschen dabei, ne? Also Aerospace und zum Beispiel der Punkt, den wir davor hatten, Resilience Cybersecurity.
sind dann manchmal ganz schön nah beieinander. Jetzt bin ich ja mal neugierig, wenn es da noch nicht so viele Startups gibt, welche findest du denn aber spannend? Also wenn wir jetzt schon irgendwie über ESA Aerospace geredet, was findest du noch interessant?
Martin (48:34.99) Ja.
ist sicherlich zu erwähnen, die Exploration Company. Helen Huby baut das ja mit ihrem Team. Das ist kein Launcher. Die bauen eine wiederverwendbare Raumkapsel, die nix für den Frachttransport zwischen Raumstationen im Low Earth Orbit. Eine Kapsel, hat sie, so weit ich weiß, steht auf der Launch in den nächsten Monaten bevor. Also spannende Firma, ist so deutsch-französisch, mit, glaube ich, sogar ein bisschen italienisch, einen Einschlag. Also Helen Huby, the team to watch, würde ich sagen. Dann live EO.
ganz anders gelagert, KI-gestützte Satellitenanalyseplattform, die verarbeiten Rohdaten von der Erdbeobachtung, also jetzt das was wir vorhin besprochen haben, Vegetationsmanagement, Erkennung von Bodenbewegungen etc. LIFE.io heißen wir.
Joel Kaczmarek (49:21.065) Ja, also mit dich mal auf einer Cocktailparty treffen ist, glaube ich, interessant, dass du so viel Zeug kennst. Krass.
Martin (49:25.678) Du und auch, weil du im Ökosystem eben angesprochen hast, der Staat als Kunde spielt hier eine große Rolle. Das ist sehr ermutigend, dass wir das jetzt auch in der neuen Kollisionsvereinbarung stehen haben. Also Ministerium für Raumfahrt, da werden die auch so bisschen die Nase gerümpft. Aber das ist wichtig, dieses Signal zu setzen, dass der Staat das wahrnimmt und hier auch Kunde werden kann, das brauchen diese Firmen.
Joel Kaczmarek (49:53.869) So, der letzte und der achte Bereich, den hast du mit viel Liebe Novel AI genannt. Also KI ist ja allgegenwärtig. Du hast da sozusagen noch einen tieferen Blick drauf.
Martin (50:05.326) In unserer Logik ist ja jetzt in allen den Bereichen, die wir gerade diskutiert haben, oft auch KI dabei. Deswegen ist das jetzt hier so ein bisschen das, was wir jetzt noch nicht diskutiert haben.
KI Stack, der hat ja so vier Komponenten. Das eine ist die Infrastrukturebene, die Chips, die hatten wir oben schon gerade diskutiert. Dann hast du die foundational Models, die Mistrals der Welt, die Open AI's der Welt. Da ist der Zug, sagen viele, so ein bisschen gerade abgefahren. Also jetzt bei den Large Language Models, da gehen gerade nicht mehr viele rein, weil einfach...
da vermutlich auch die Profit-Pools dann begrenzt sind. Es gibt aber zwei Bereiche, die da spannend sind. Die erste ist Infrastruktur, also alles Themen im Bereich Tooling, so MLOps-Plattformen, dann so Developer-First-AI-Software-Frameworks kann man da reinbauen. ganze Thema Privacy Preserving AI, also das ist so diese Infrastruktur- und Tooling-Layer. Und on top dann die ganzen Anwendungen. Also jetzt irgendwie Anwendungen für Banken, Anwendungen für Automobilbereich, Anwendungen für die Versicherung.
kann man über diesen Bereich nachdenken. Da gibt es auch sehr sehr viele, die aber teilweise schon oben erwähnt haben.
Joel Kaczmarek (51:14.915) Wenn wir jetzt über uns als Standort reden und übers Ökosystem, also ich hatte bei KI mal so den Eindruck, dass wir sehr vieles gebaut haben, sehr gut waren und es uns danach wegkaufen lassen. So.
Martin (51:24.142) Kann man so sagen, ja. Also, nur das ist wie das Thema in den späten Phasen, werden wir dann von nicht europäischen Investoren aufgekauft. Das stimmt. Auf der anderen Seite hast du schon auch so ein paar Player, ja so die Frühphase da mitgegangen sind. Also, Signavio könnte man vielleicht erwähnen, die jetzt auch noch mehr mit AI machen. Dann hier Ceylonis, UiPath. Das sind ja schon auch ein Firmen, die da entstanden sind. Das ist jetzt nicht klassische AI, das ist ja eher so Process Mining. Aber auch die arbeiten natürlich mittlerweile mit sehr viel AI.
Joel Kaczmarek (51:54.903) Gut, aber da bin ich ja mal neugierig. Was sind denn so Player, die du spannend findest, wenn wir jetzt wirklich auf KI aus einer Deep-Tech-Brille gucken?
Martin (52:01.07) Also KÜB AI und TechTi, die können wir beide mal in den Show Notes verlinken. sind zwei spannende Player, die würde ich da mal beobachten. eben alles, was das ganze Thema ist, ist Use Case Entwicklung in den entsprechenden Industrien. Also wenn man Start-ups sieht, Muffin wäre so Beispiel eins der Start-ups, die ich da kenne aus unserem Textas Umfeld. Das ist ein Team aus der Versicherungsbranche, die ganz dezidiert mit jahrelanger Erfahrung in den Versicherungswelten
dort Algorithmen entwickeln und Modelle für die Versicherungsindustrie, damit die entsprechendes Versicherungsrisiko besser managen können. Das ist ein typischer Anwendungsfall, das ist ein gutes Team, das AI kann und kombiniert das mit Versicherungsexpertise, einen Use Case im Bereich Versicherung zu kreieren.
Joel Kaczmarek (52:51.021) Und was machen Küb und Tech-Teil, die du eben erwähnt hast?
Martin (52:53.799) Das können wir dir nochmal verlinken und dann schauen wir es zu.
Joel Kaczmarek (52:57.869) Ja, spannend Martin. Also da haben wir ja einen coolen Ritt hinter uns. Vielen, Dank. Ich bin gespannt auf dein Event und von Jahr zu Jahr werden diese Übersichten hier wahrscheinlich genauer und detaillierter und hoffentlich auch umfangreicher. Also mehr Bereich, aber vor allem natürlich mehr Unternehmen hierzulande. Also ich bin gespannt, drück dir ganz, ganz fest die Daumen und freue mich, dass wir gar nicht so abgehängt sind in jeder Hinsicht, wie man es manchmal denkt. Also dass es doch noch so viel tolles Neues gibt.
Martin (53:17.168) Genau.
Lass uns da nochmal den Bogen machen zum Anfang, der mir sehr am Herzen legt. Wir sind gestartet vom Thema europäische Technologiesevereinität. Wir haben aber in Europa schon eine Zeit gehabt, in der wir in Europa mehr oder weniger die Zukunft erfunden haben. Also denke mal an Davinci's Flugmaschinen oder Copernicus heliozentrisches Weltbild, dann James Watt Dampfmaschine, Marie Curie könnte man wählen mit Strahlentherapien. Du kannst auch weiter zurückgehen Archimedes hat ja in Europa in der Antifa
Flaschenzug entwickelt. Und was mich reizt und fasziniert in dem Bereich ist, dass wir im Kern eine 2000-jährige Deep-Tech-Innovationshistorie haben, die wir jetzt fortführen. Also das ist im Sinne eine neue Deep-Tech-Renaissance und ich wünsche mir sehr, dass da möglichst viele in diesem Bereich mitbauen. Und ich glaube Du Juel bist ja sogar auch vor Ort, deswegen freue ich mich auch besonders auf dich.
Joel Kaczmarek (54:12.497) Ja, stimmt. mach auch da was. wenn ich nicht schon alleine Grund genug bin, dahin zu kommen, haben wir heute noch acht weitere geliefert. daher, schönes Schlusswort von dir, lieber Martin und viel Erfolg damit und vielen Dank.
Martin (54:16.52) Genau!
Martin (54:24.846) Danke sehr, hat mich sehr gefreut. Danke schön.