Back Market: Wie Refurbishment Ressourcen spart

1. Januar 2000, mit David Wortmann

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Intro: Digital kompakt. Heute aus dem Bereich Cleantech mit deinem Moderator David Wortmann. Los geht's.

David Wortmann: Mein Name ist David Wortmann und ich bin Gründer und Geschäftsführer von DivaEco, einer auf CleanTech spezialisierten Beratungsagentur für Politik, Kommunikation und Marktstrategie. Mein heutiger Gast ist Martin Hügli. Er ist der General Manager für Deutschland und Österreich von Backmarket. Hallo Martin.

Martin Huegli: Hallo David.

David Wortmann: Grüß dich. Ich fand das total toll, dass ihr uns kontaktiert habt, denn ihr seid wirklich eine vorbildliche, würde ich jetzt mal sagen, Schnittstelle zwischen Digitalthemen, die ja auch insgesamt hier auf der digital kompakten Plattform ja auch gerne adressiert werden, aber eben auch Cleantech-Themen. Und das ist ja ein Thema, mit dem ich mich ja auch hier in dem Podcast beschäftige. Machen wir kein großes Geheimnis raus. Vielleicht die ein oder andere, die euch noch nicht kennen. Was ist denn genau Backmarket?

Martin Huegli: Backmarket ist ein Marktplatz, ein Online-Marktplatz, wo du die besten Refurbished-Elektronik herkriegst. Was ist Refurbished? Refurbished ist eigentlich gebraucht und zusätzlich geprüft und erneuert. Das heißt, wir führen Gebrauchtgeräte in optimalem Zustand zurück in den Markt. was wesentlich nachhaltiger und wesentlich kostengünstiger natürlich auch ist für die Konsumenten. Wir als Backmarket stellen hier einen Marktplatz zur Verfügung. Das heißt, wir haben gegenwärtig um die 1500 Händler, die bei uns anbieten und du kannst alles von einem Smartphone bis zum Küchenroboter bei uns auf Backmarket einkaufen.

David Wortmann: Also ihr seid sozusagen die Antwort auf Amazon und vielleicht noch ein paar andere Plattformen, die eigentlich neue Geräte verkaufen. Aber ihr habt sozusagen eine Handelsplattform für Zweitgeräte und vielleicht sogar auch Driftgeräte.

Martin Huegli: Richtig, ja. In derlei Hinsicht kannst du uns vergleichen mit einem Marktplatz wie Amazon. Außer eben mit dem deutlichen Unterschied, dass wir auf diesen Refurbished-Prozess spezialisiert sind und somit einen E-Commerce-Marktplatz der Kreislaufwirtschaft abbilden.

David Wortmann: Aber dann gehen wir doch einfach mal so Stück für Stück jetzt mal durch, damit wir uns euch noch ein bisschen tiefer verstehen und euch natürlich auch ein bisschen bekannter machen. Weil ich glaube, das ist total interessant, gerade aus einer Umweltperspektive auch heraus. Denn wir neigen ja doch dazu, häufig elektronische Produkte, wenn es eine neue Produktgeneration gibt, dann einfach zu entsorgen, statt vielleicht auch wiederzuverwenden. Und dafür bietet ihr gerade ja auch eine Antwort an. Wer sind denn eure Kunden? Wie würdest du den typischen Kunden beschreiben?

Martin Huegli: Wir haben Kunden aus sämtlichen Altersgruppen, aus sämtlichen Regionen, aber hauptsächlich muss man sagen, dass die jüngere Zielgruppe schon affiner ist dem Thema gegenüber. Wir merken auch, dass bei älteren Zielgruppen, ich zähle ja auch dazu, dass da schon Hemmschwellen bestehen, die bei der jüngeren Zielgruppe nicht gleichgegeben sind. Das heißt, bevorzugt oder mehrheitlich haben wir im Moment Kunden, die zwischen 20 und 40 Jahre und die dem Thema Refurbished sehr, sehr offen gegenüberstehen. Das ist aber nicht primär jetzt meine Wunschzielgruppe. Ich würde mir wünschen, dass das Thema sehr viel breiter auch Anerkennung findet und dass wir auch eben die Zielgruppen, die jetzt noch ein bisschen skeptischer sind, dafür gewinnen können, Refurbished einzukaufen.

David Wortmann: Was ist denn der Haupttreiber eurer Kunden vor euch einzukaufen? Ist es dann der Preis, der ohne Zweifel regelmäßig sicherlich unter den Neubrausen liegen wird? oder ist es tatsächlich auch so ein Umweltgedanke, der dahinter steht? Könnt ihr das einschätzen?

Martin Huegli: Es ist beides. Natürlich ist Preis immer wichtig, weil wir sind auf Marktplatz natürlich sehr präsent. auf Google und anderen Kanälen, wo Kunden, wenn sie online einkaufen und eine Suche starten, immer eigentlich was der zentrale Einstiegspunkt ist. Also Preis natürlich immer ein Argument und auch ein gutes Argument für Refurbished. Gleichzeitig sehen wir sehr deutlich, dass insbesondere in Deutschland auch das Umweltbewusstsein da ist und es steigt. Es ist so, dass Refurbished-Geräte zwei wesentliche Vorteile haben gegenüber Neugeräten. Der erste Vorteil liegt darin, dass du Primärressourcen einsparst. Jedes Jahr werden Millionen von Neugeräten produziert. Diese Produktion ist kein Kinderspiel, die ist sehr, sehr ressourcenintensiv. Es werden dabei sehr viele Primärressourcen verbraucht, um auch diese Edelmetalle überhaupt mal zu produzieren, zu isolieren. Gleichzeitig wird sehr viel Wasser verbraucht. und darüber hinaus sehr viel CO2 freigesetzt. Und jedes Neugerät ist sehr, sehr ressourcenintensiv. Das heißt, mit Kauf von Refurbished spart man sich diese Überproduktion, die im Moment im Neugerätebereich stattfindet. Diese Auswirkungen, diese negativen Auswirkungen kann man sich einsparen. Das ist ein Thema. Auf der anderen Seite ist es auch so, dass dass Refurbishing, das Refurbishment relativ ressourcenschonend ist, gerade im Vergleich zur Neuproduktion. Natürlich ist es ein Prozess und auch dieser Prozess ist nicht CO2-neutral, wenn du ein Gerät neu instand setzt und gegebenenfalls auch zu einem Kunden lieferst, aber es ist sehr viel ressourcenintensiver. Das heißt, es ist nachhaltiger, es ist besser. und gerade im Vergleich auch, das ist vielleicht ein größerer Punkt, auf den ich auch kurz eingehen möchte, im Gebrauchtwagenmarkt oder im Automarkt, Autos brauchst du auch nicht nur ein oder zwei Jahre und genau das findet im Moment im Neumarkt statt von Elektronik. Die meisten Konsumenten haben ein Gerät für 1,5 bis 2 Jahre im Schnitt in Deutschland. In Deutschland sind es 18 Monate. Die meisten Geräte gehen irgendwo in eine Schublade, werden nicht mehr in den Kreislauf eingeführt. Das ist ein Problem. Also die durchschnittliche Lebenszeit von einem Smartphone ist irgendwo zwischen 2,5 und 3,5 Jahren.

David Wortmann: Kann man das denn, Entschuldigung, dass ich kurz unterbreche, kann man das denn dann tatsächlich vergleichen mit dem Auto? Weil jetzt haben ja gerade jetzt auch, wenn man jetzt Telefone anspricht, die haben ja dann tatsächlich auch einen Innovationssprung dann ja auch gemacht. Also innerhalb weniger ein, zwei Jahren sind es ja tatsächlich auch Produktvorteile, die sich ja dann auch bei den Neugeräten dann auch zeigen. Braucht man dann sozusagen dann auch Kunden, die sagen, mir ist das wichtiger, vielleicht ein günstigeres und vielleicht auch ein umweltfreundlicheres Produkt zu haben, verzichte aber stattdessen dann vielleicht auf die neueste Generation, auf die neuesten Features?

Martin Huegli: Ich glaube, man muss sich fragen, was man wirklich an Mehrwert durch neue Geräte kriegt. Und wenn du dir anschaust, ich gehe jetzt einfach auf das Beispiel iPhone ein. 2007, Steve Jobs steht auf der Bühne und präsentiert das erste iPhone und er verwendet Ausdrücke wie revolutionär und das stimmt. Das war damals eine Revolution. Und seither, in den letzten 13 Jahren, gibt es jedes Jahr eine Konferenz, wo Apple genau diese Wörter, revolutionär, noch nie dagewesen, Top-Performance, natürlich sehr marketingwirksam verwendet und auch die neuen Geräte präsentiert. Aber de facto über die letzten fünf Jahre, wenn du dir wirklich anschaust, was die Geräte mehr können, vielleicht sind sie ein bisschen schneller, vielleicht hast du noch eine Farbe mehr. Jetzt mittlerweile hast du drei, vier, fünf, Vielleicht in fünf Jahren sind es dann zehn Kameras, die du dann am Handy hast. Aber de facto, diese Handys leisten genau gleich viel wie die Handys von vor fünf Jahren, vor sechs Jahren. Ich weiß es, ich bin auf dem iPhone 7 Plus unterwegs, funktioniert wunderbar. Meine E-Mails, FaceTime, Social Media, alles funktioniert genauso wie auf dem neuen Handy. Und auf dem neuen Handy, wenn du dich fragst, was kriege ich denn, dann bist du sehr schnell dabei, wahrscheinlich einzusehen, es ist nicht so viel mehr. Und wahrscheinlich ist es so, dass das clevere Marketing doch wirkt und ist eher der, ich würde nicht sagen, statusgetriebene Konsum, aber schon so ein bisschen dieser Reiz des Neuen ist und nicht die wirkliche Substanz, die diesen Neukonsum treibt.

David Wortmann: Das heißt aber, ihr habt da schon so ein gewisses Marketing-Battle, würde ich jetzt mal so sagen, weil Apple und Co. haben sicherlich ein großes Interesse daran, dass die Kaufzyklen relativ schnell laufen für die neuen Modelle und natürlich wird das entsprechend auch vermarktet. Ihr dann auf der anderen Seite müsst natürlich dann eure Kunden überzeugen, dass es jetzt vielleicht auch gar nicht so aufregend ist, die neueste Generation zu haben. Wie adressiert ihr das oder akzeptiert ihr letztendlich dann doch, dass ihr dann doch nicht alle Kunden erreichen könnt, weil es dann immer doch dann einen bestimmten Prozentteil, ich weiß nicht, ob ihr das auch definieren könnt, da dann

Martin Huegli: Wir wissen sehr genau, dass wir nicht jeden Konsumenten ansprechen können und das wäre illusorisch davon auszugehen, dass wir das auch wollen. Es braucht auch einen Neugerätemarkt, um überhaupt Gebrauchtgerätemarkt zu produzieren. Völlig klar. Wir glauben einfach, dass es ähnlich wie du ein Auto im Durchschnitt 15 bis 16 Jahre fährst. über den Zyklus hinweg, sollten auch bei Smartphones die Geräte wesentlich länger gebraucht werden. Das ist wesentlich nachhaltiger. Damit erreichen wir einen Teil der Konsumenten. Ich glaube, wir erreichen zwei Typen der Konsumenten. Auf der einen Seite der Konsument, der letztlich smart ist und erkennt, dass er durch die großen, sehr Smart ausformulierten Marketingkampagnen eigentlich manipuliert wird. Jedes Jahr jedes zweite Jahr ein neues Gerät zu kaufen, das immer teurer wird und er eigentlich Geld ausgibt für etwas, was er gar nicht braucht. Und auf der anderen Seite auch den Konsumenten, der sich immer nachhaltiger orientiert und sich hinterfragt, okay, was sind die Konsequenzen meines Handelns? Und sich vielleicht auch fragt, okay, wenn ich jetzt hier, und das ist bei Refurbished-Geräten ganz speziell, typischerweise, wenn du nachhaltig konsumiert bist, Zahlst du mehr? Bei Refurbished ist es das Gegenteil. Du hast einen Preisvorteil, du sparst dir Geld und du kannst dich dann fragen, okay, in was investiere ich das? Was kann ich mit dem Geld tun, das ich mir gespart habe? Und du investierst es dann eben in Themen, die wesentlich sinnvoller sind. Du investierst es in Konsum, der nachhaltiger, sinnvoller, smarter ist.

David Wortmann: Wie reagieren denn jetzt denn die Hersteller? Das sieht man sicherlich wahrscheinlich auch per Produktgruppe. Ihr habt ja nicht nur Telefone, sondern auch Computer und andere Elektronikwaren. Kannst du auch gerne mal kurz beschreiben, was ihr so typischerweise auf eurer Plattform habt? Wie reagieren denn dann diese Hersteller? Eher ablehnend und versuchen sozusagen euer Angebot ein Stück weit zu bekämpfen, weil das natürlich vielleicht auch einen Teil ihres Marktes wegnimmt? Oder begrüßen sie es möglicherweise, weil sie sagen, es gibt hier eine Einstiegsmöglichkeit? vielleicht besonders bei höherwertigen oder teureren Elektronikprodukten, dass hier zusätzliche Kundenschichten herangeführt werden an das Produkt, was sich normalerweise vielleicht ein neues Produkt nicht leisten könnte.

Martin Huegli: Vielleicht auf die erste Frage einzugehen. Du kannst bei uns alles einkaufen über ein Smartphone, Tablet, Laptops. Das sind natürlich die Elektronikgeräte, die am meisten nachgefragt werden zurzeit. Gleichzeitig kriegst du aber auch refurbished, Kopfhörer, Airpods, Küchengeräte, Staubsauger bis hin zum E-Scooter. Alles wo elektronisch betrieben wird, kriegst du letztlich auf Backmarket. Das wo du noch nicht findest, das werden wir sehr bald auch anbieten. Unser Anspruch ist wirklich die breiteste Palette mit anzubieten. Die Hersteller reagieren nicht aktiv auf uns im Moment. Dafür sind wir zu klein. Das muss man ganz klar sagen. Obwohl wir durchaus schon stattlich gewachsen sind, sind wir für die Hersteller nicht ein Primärziel. Aber du merkst es sehr stark dabei, dass die Hersteller natürlich immer stärker in der Produktion Anpassungen machen. Das heißt, die Geräte, die heute produziert werden, sind praktisch nicht mehr reparierbar. Und das ist schon ein großes Problem. Also gerade die letzten iMacs, die rauskamen, die kannst du praktisch nicht mehr öffnen. Du kannst die praktisch nicht mehr reparieren. Und auch vom Aufbau im Chipset her ist das so aufgebaut, dass wenn ein Einzelteil nicht mehr funktioniert, musst du eigentlich das Ganze rausnehmen und neu ersetzen. Ist nicht nachhaltig produziert, aber wird natürlich sehr, sehr bewusst gemacht. Und auf der anderen Seite machen die Hersteller auch immer weiter einen Vorstoß dahingehend, dass Komponenten nicht einfach eingebaut werden können. Also da, wo du noch reparieren kannst, ist es immer schwieriger, mit nicht herstellerzertifizierten Komponenten zu arbeiten. Und das ist völliger Schwachsinn. Entschuldigung. für den Ausdruck, weil es natürlich sehr, sehr hochwertige Komponenten auf dem Markt gibt, die sehr, sehr gut funktionieren, genau gleich gut funktionieren wie Herstellerkomponenten und deutlich billiger sind, also gut für den Konsumenten. Und die Hersteller machen das meiner Meinung nach unnötig schwierig. Also diese Reaktion ist da. Es ist eher produktgetrieben, dass man versucht, den Konsumenten letztlich die Option nicht zu geben, zu reparieren und da einfach den Hahn abdreht.

David Wortmann: Naja, und dann kommt sicherlich noch das Thema geplante Obsoleszenz hinzu, was für diejenigen, die den Begriff nicht kennen, ein geplanter Verschleiß ist von Produkten. Also letztendlich eine eingebaute Vergreisung des Produktes und eine schnelle Aufgabe der Funktionsfähigkeit.

Martin Huegli: Ja, absolut richtig. Und das wird natürlich auch sehr, sehr bewusst gemacht. Also wenn du mal hinter die Kulissen schaust, dann ist es sehr, sehr offensichtlich, dass Hersteller primär ein Interesse daran haben, möglichst viele Neugeräte zu verkaufen. Daran werden sie gemessen, daran orientieren sich die Aktienkurse. Und Hersteller haben nicht ein Motiv, nachhaltig zu wirtschaften. Es sei denn, sie werden aktiv dazu verpflichtet. Aber Hersteller haben primär den Anreiz, Gerätevolumen zu steigern. Und die Softwareoptionalistenz ist eines der Hilfsmittel, dem man sich bedient. Wir glauben nicht daran, dass es ein nachhaltiges Modell ist.

David Wortmann: Du hast ja gerade schon so ein bisschen auch angesprochen über die Umweltvorteile eurer Plattform. Kannst du das ein bisschen mit Zahlen auch noch unterfüttern? oder habt ihr Kennziffern, an denen ihr das festhaltet? Gibt es Erfahrungen, wie viele Zyklen sozusagen diese Produkte auch über eure Plattform gehen? Wird es quasi einmal refurbished gekauft oder gibt es dann auch sozusagen eine dritte, vierte, fünfte Generation, die noch durchläuft? Wie bemisst ihr sozusagen eure Umweltfreundlichkeit, euren umweltpositiven Impact?

Martin Huegli: Wir schauen dabei primär auf zwei Metriken. Wir schauen natürlich auf andere auch, aber zwei stehen im Mittelpunkt. Auf der einen Seite ist das der CO2-Ausstoß und auf der anderen Seite ist es der E-Waste, also der Elektromüll. Und was wir sagen können, also Statistiken sind immer in dem Bereich sehr, sehr vorsichtig zu genießen. Auf der einen Seite gibt es sehr viele Zahlen und auf der anderen Seite sind die Zahlen auch sehr schlecht nachvollziehbar. Wenn ich dir jetzt sage, dass jedes Jahr weltweit 53 Millionen Tonnen an Elektromüll produziert werden, dann ist das eine wahnsinnig große Zahl, aber es ist sehr schwierig, diese Zahl auch konkret für sich zu erfassen. Einfacher wird es, wenn man sich das bildlich vorstellt, das sind circa 2100 Space Shuttles am Tag, jeden Tag. Also eine Unmenge von Elektromüll, die produziert wird. Das ist eine Kennzahl, die wir tracken und jedes Gerät, das in den Kreislauf zurückgeht und über Backmarket verkauft wird, spart dementsprechend unnötigen Elektroschrott auch ein. Das ist eine Metrik, die wir tracken. Auf der anderen Seite ist es CO2, da ist das Smartphone ein gutes Beispiel. Jedes neue Smartphone produziert produziert in der Herstellung um die 80 Kilogramm CO2. Mit Refurbished kannst du davon circa 50 einsparen. Das heißt, es ist wesentlich nachhaltiger und diese beiden Metriken sind für uns sehr, sehr wichtig, sehr zentral. Im Durchschnitt haben wir noch nicht genügend Zahlen, um wirklich zu sagen, okay, so viele Zyklen wird ein Gerät auf Backmarket durchlaufen. Ich glaube, das werden wir in den nächsten Jahren sehen. Was uns wichtig ist, ist diesen Kreislauf auch abbilden zu können. Deswegen bieten wir auf unserer Website auch einen Rückkauf an wo du als Konsument, wenn du ein neues Refurbished-Gerät bei uns einkaufst, dein altes Gerät auch gleich in den Kreislauf zurückgeben kannst. Das geht dann an unsere Aufbereiter, an unsere Händler und findet dann den Weg zurück auf Backmarket. Und ich bin überzeugt davon, dass wir sehen werden, dass Handys problemlos 15 bis 20 Jahre benutzt werden können. es sich hier primär um Elektronik handelt. Und Elektronik ist anders als Mechanik. Bei Autos hast du primär Mechanik drin. Die nutzt sich sehr viel schneller ab. Elektronik hält eigentlich fast unbegrenzt. Es ist nur am Limit Performance, wie schnell es laufen muss. Aber ich bin überzeugt, dass wir sehen werden, dass Handys 15 bis 20 Jahre problemlos im Einsatz sein können, ohne gross Kapazitätsverluste aufzuzeigen.

David Wortmann: Und sicherlich gibt es noch andere Umweltvorteile, weil ja häufig in Elektronikprodukten, das ist ja nicht nur beim Handy der Fall, sondern auch bei vielen anderen Elektronikprodukten ja auch seltene Metalle ja auch zum Einsatz kommen, die manchmal auch nicht unter so guten Umständen auch abgebaut werden. In Regionen, die ja auch politisch nicht unbedingt zu den stabilsten gehören, wo manchmal auch kinderweit eine Rolle spielt. wo Umweltverschmutzung beim Abbau auch stattfindet. Das heißt, hier könnt ihr auch sozusagen auch einen Beitrag leisten. zum sogenannten Urban Mining. Das heißt, man nutzt sozusagen die existierenden Elektrogeräte, um daraus wiederum die Materialien wieder zurückzugewinnen, die auch für Neugeräte später dann wichtig sind.

Martin Huegli: Das ist ein Punkt, das geht eher ins Thema Recycling rein. Natürlich auch ein wichtiges Thema. Recycling ist allerdings sehr, sehr ineffizient. Ja, du kannst diese Metalle zurückgewinnen. Das sollten wir auch, absolut. Aber Recycling an sich ist sehr, sehr ineffizient, sehr kostenintensiv. Und eigentlich vernichtest du jedes Mal, wenn du recycelst, auch sehr viele Materialien. Im Schnitt aus dem Handy werden höchstens zehn, zwölf Elemente oder Metalle, Materialien zurückgewonnen und es werden wesentlich mehr als 40 Materialien verbaut. Also Recycling, absolut ein Thema und ein sinnvolles Thema. Allerdings noch sinnvoller ist es, die Gebrauchszeit und die Verwendungszeit von Geräten zu erhöhen. Genau darum geht es uns. Wenn jeder in Deutschland sein Handy ein Jahr länger benutzen würde, dann würdest du das Äquivalent von ca. 600.000 Autos von der Straße nehmen, nur auf den CO2-Ausstoß gerechnet, also signifikant. Und auch bei den Primärmaterialien, da ist die Längerverwendung da wirksam, wo es in der Herstellung begründet ist. Je mehr wir einsparen in der Überproduktion und je nachhaltiger wir hier einen Zyklus aufsetzen, desto mehr können wir auch in diese Verwendung Wertschöpfungskette oder eben diese negative Wertschöpfungskette eingreifen.

David Wortmann: Wie ist denn euer Geschäftsmodell?

Martin Huegli: Also womit verdient ihr euer Geld? Das ist sehr einfach. Wir machen eine Provision auf jeden Verkauf und reinvestieren diese Provision danach in den Aufbau von natürlich der Webseite, von vielen Dienstleistungen, von Kundendienst und vielem mehr. Also es ist ein Provisionsmodell mit jedem Verkauf. Geht nicht da 10% an Backmarket, das wir dann wieder investieren.

David Wortmann: Wie viele Nutzer habt ihr heute im deutschsprachigen Raum? Du bist ja, das ist gerade ein Vorgespräch, du bist ja bei Schweizer, aber bist gar nicht für die Schweiz zuständig, sondern nur für Österreich und Deutschland. Aber jetzt in dem Markt, den du jetzt überschaust, wie viele Nutzer habt ihr hier? Und dann natürlich vielleicht auch nochmal global, wäre es auch interessant zu wissen, wie viele Nutzer inzwischen euch nutzen.

Martin Huegli: Also wir haben in Deutschland bzw. europaweit bisher seit Entstehung 2014 circa 5 Millionen Kunden. Wir haben in Deutschland zwei Jahre später begonnen und sind da natürlich weniger weit entwickelt wie Frankreich beispielsweise, das unser Kernmarkt ist. Wir haben jeden Tag circa 100.000 Besucher auf unserer Webseite. Das ist ein bisschen mehr als das, manchmal ein bisschen weniger und wachsen circa 20% Monat für Monat in dem Bereich. Das heißt, wir erreichen schon eine gute, auch anständige Zielgruppe. Wir stellen aber auch fest, dass es sehr viele Leute sind, die einfach mal vorbeischauen und dass das teilweise kurzweilige Besuche bei uns auf der Seite sind. Wir würden uns wünschen, dass wir noch mehr wiederkehrende Besucher auf der Webseite natürlich haben. Genau daran arbeiten wir. Und das Thema, das hier wirklich wichtig ist, ist Aufklärung. Ich glaube, es ist wichtig, dass Kunden verstehen, dass Refurbished-Geräte eine wirkliche Option sind was die Vorteile davon sind und was Backmarket diesbezüglich tut, um auch so einfach organisch uns immer wieder zu besuchen. Eigentlich Wunschziel. da, wo wir hinwollen, du kaufst ein neues Elektrogerät, du schaust zuerst mal auf Backmarket vorbei.

David Wortmann: Wie geht ihr da vor? Also wie sind eure Marketing-Tools? Ist das so klassisches SEO oder welchen Instrumentenkasten packt ihr da aus?

Martin Huegli: Also in erster Linie sind wir digital. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir auch im Digitalen primär einmal ansetzen und da Konsumenten ansprechen und das tun wir auf verschiedenen Kanälen. Das sind natürlich Performance-Kanäle wie über Google, aber auch Preisvergleiche sind sehr, sehr wichtig. Und auf der anderen Seite sind es Video-Einhalte oder Social-Media-Einhalte, die digital primär getrieben werden. Wir sind noch nicht offline, das steht noch an. Ich glaube fest daran, dass wir primär mal die digitalen Kanäle priorisieren und wirklich nachhaltig hier auch mit Kunden kommunizieren, weil einfach die Kommunikation sehr viel einfacher und sehr viel auch intuitiver stattfindet. Und gleichzeitig werden wir in den nächsten Wochen und Monaten auch lokal in Deutschland immer häufiger uns auch präsentieren. Am Ende des Tages ist es sicherlich ein Faktor, wie oft hören Leute von dir, um letztlich auch den Namen im Gedächtnis zu behalten und dich dann wieder zu erkennen.

David Wortmann: Und da arbeite ich auch mit Influencern und Testimonials. Oder wie ist da eure Kommunikationsstrategie?

Martin Huegli: Ja, das ist ein Teil davon. Mit Sicherheit bei Influencers ist es immer nur wichtig, dass es authentisch ist. Und wir sehen, dass unser Thema teilweise erklärungsbedürftig ist. Viele Influencer, die sehr fasziniert sind von neu und alles, was ein bisschen glitzert und glänzt. Und du hast noch nicht so eine breite Influencer-Gemeinschaft, die wirklich sich auf die nachhaltigen Themen fokussiert oder die beispielsweise am smarten Konsum interessiert sind. Also da, wo authentisch mit Influencern gearbeitet werden kann, da tun wir es. Auch hier würden wir uns wünschen, dass hier noch mehr Substanz reinkommt und auch in den Influencer-Kanälen diese Themen mehr Beachtung finden.

David Wortmann: Jetzt seid ihr relativ frisch auf dem deutschen Markt, wenn ich das sehe. Was sind denn jetzt so eure nächsten Schritte hier? Was sind die großen Milestones? Was nehmt ihr euch jetzt vor?

Martin Huegli: Der wirklich große Schritt ist, dass wir unser Angebot als bestes Preis-Leistungs-Angebot im Markt positionieren. Letztlich bin ich überzeugt, dass wir das jetzt schon bieten und gleichzeitig weiß ich, dass wir noch sehr viel an Innovation in den Markt reintreiben. Und wir denken dabei sehr ganzheitlich. Das ist auch primär der Fokus von unserer Strategie. Wir denken dabei sehr, sehr kundengetrieben und denken darüber nach, wie wir den Kunden nutzen, nachhaltiger, deutlicher nochmal steigern können und letztlich Hemmschwellen abbauen können. Das klingt einfach und logisch und gleichzeitig ist es auch simpel genug, um wirklich effektiv zu sein. Das ist unser Fokus für die nächsten Monate. Daran werden wir arbeiten und diesbezüglich können die Kunden sich auch auf viele, viele Innovationen, die in den nächsten Wochen bereits lanciert werden, freuen.

David Wortmann: Kannst du da schon mal einen kleinen Ausblick geben, was die Kunden hier an Innovationen erwarten können?

Martin Huegli: Ja, ich kann nicht zu viel natürlich verraten, aber die Themen sind ja auch nicht so schwer zu erraten. Uns ist wichtig, dass Kunden, die zwar jetzt bereits mit unserer 36-Monate-Garantie abgedeckt sind, das heißt, du kriegst über die zwölf Monate Gewährleistung, kriegst du noch eine zusätzliche Absicherung von Backmarket auf 36 Monate, die bereits besteht. Uns ist wichtig, dass auch tolle Versicherungsleistungen zusätzlich zur Verfügung stellen, die ich komplett absichere. absichern als Kunde. Und uns ist da besonders wichtig, nicht typischerweise wie bei Versicherungen üblich viele Hintertüren sind, sondern dass wir das stärkste Produkt im Markt haben zu unglaublich tollen Preisen. Uns ist auch wichtig, dass wir diesen Rückkaufkanal noch mal breiter aufstellen und dass jeder Kunde, egal ob er bei Backmarket einkauft oder nicht, möglichst jedes Gerät bei uns wieder in den Kreislauf reingeben kann. Das ist sicherlich sehr, sehr wichtig. Und dann gibt es einige Themen, die auch sehr spannend sind. Wir arbeiten sehr stark daran, diesen Paketaustausch zu reduzieren und noch grüner zu machen. Das heißt, es wird wichtig für uns sein, dass Kunden auch lokal Zugangsmöglichkeiten haben und gleichzeitig, dass auch unsere Händler auch nachhaltiger wirtschaften. Das heißt, wir werden sicherlich auch Händlerverifizierungen uns anschauen und gegebenenfalls hier Zertifikate einführen, die noch den Händler auszeichnen, wenn er besonders nachhaltig wirtschaftet.

David Wortmann: Wie schaut es denn händlerseitig aus? Also ich meine, seid ihr eine Plattform? Am Ende seid ihr ja auch angewiesen von den Händlern, die kaputten Geräte entgegennehmen, sie reparieren und dann wieder in den Kreislauf auf der anderen Seite mit einschleusen. Gibt es da eine gute kritische Masse? Ist das ausbaufähig? Wie ist da die Reaktion im Markt?

Martin Huegli: Wir müssen vielleicht einen kurzen Schritt zurück machen. Ich gehe nochmal zurück zu 2007, Apple iPhone und das hat eine ganze Welle losgelöst. Dann war auch sehr schnell Google mit Android zur Stelle und es hat so eine kleine Explosion gegeben und überall konntest du plötzlich Smartphones kaufen und die Smartphones wurden durch und werden immer noch durch viele Incentives sehr, sehr attraktiv gemacht. Also du kannst ja einen Mobilfunkplan kaufen und hast ein Handy praktisch gratis dazu, so scheint es. so circa 2013, 2014 hat man festgestellt, dass hier wirklich diese Altgeräte, die kamen alle zurück und was machen wir damit? Und dann hat sich so ein bisschen wie der Wilde Westen abgebildet. Also viele Altgeräte kamen irgendwie in den Markt, komplett unreguliert und jeder konnte dann diese Geräte weiterverkaufen. Und seither hat sich das Ganze so ein bisschen konsolidiert und professionalisiert. Mittlerweile hast du eigentlich Ein Markt, der sehr viele Teilnehmer beinhaltet. Du hast Rückkaufkanäle, du hast sehr, sehr viele Händler, die in sehr hoher Qualität arbeiten. Du hast aber auch sehr viele schwarze Schafe. Die Plattform Backmarket zeichnet sich dadurch aus, dass wir sehr hohe Qualitätsansprüche haben und sehr strenge Aktien. Kontrollmechanismen. Das heißt, wir regulieren das. in Abwesenheit von, sagen wir, gesetzlicher Regulation, regulieren wir diesen Markt auf unsere Weise. Aber die Händler, die in sehr hoher Qualität und sehr gewissenhaft arbeiten, begrüßen unser Konzept, weil sie dadurch natürlich einen Absatzkanal erhalten, weil sie dadurch sehr viele Dienstleistungen auch in Anspruch nehmen können. Ein Beispiel ist, wenn du jetzt ein Händler in Deutschland bist und du würdest gerne nach Frankreich oder nach Portugal oder nach Schweden verkaufen, dann kannst du das über Backmarket machen. Weil wir die Möglichkeit geben, unseren Kundensupport zu nutzen, der auch die lokale Sprache spricht, was natürlich ein deutlicher Vorteil ist. Also viele Händler sind sehr, sehr affin und sind auch sehr, sehr engagiert und wir bauen den Händlerpool dementsprechend auch aus. Also gegenwärtig haben wir 1500 Händler bei uns auf der Plattform und jeden Tag kommen mehr dazu.

David Wortmann: Gibt es denn irgendetwas regulatorisch, politisch, was euch helfen kann, diesen Markt noch weiter zu beschleunigen? Grenzwerte, Anreize, vielleicht Anfordernisse für die Hersteller? Habt ihr euch da mal Gedanken drüber gemacht?

Martin Huegli: Ich glaube, was am hilfreichsten wäre für die gesamte Branche, wäre ein reduzierter Mehrwertsteuersatz. Es ist eigentlich ein Unding, dass du Geräte, die nachhaltiger sind, mit dem gleichen Mehrwertsteuersatz besteuerst. Das treibt die Kosten hoch. Das ist letztlich eine Bremse, dahingehend diesen nachhaltigen Konsum auch zu unterstützen. Und es führt zu einer Menge Probleme, weil du heute im Markt eigentlich zwei Mehrwertsteuersätze hast. Du hast differenzbesteuerte Ware und du hast regulär besteuerte Ware. Und das ist eigentlich ein Unding. Ich würde mir wünschen, dass wir hier für speziell refurbished Geräte einen einheitlichen reduzierten Mehrwertsteuersatz hätten. Das würde auf der einen Seite bedeuten, dass die Händler sehr viel mehr Klarheit und sehr viel mehr Sicherheit auch haben und gleichzeitig würde es für den Kunden einen deutlichen Vorteil bieten, dass er diese Geräte nochmal zu attraktiveren Preisen einkaufen kann.

David Wortmann: Es gibt ja auf europäischer Ebene eine Elektronik-Schrottrichtlinie, WIE heißt sie, also W und dann 3E dort hinter. Und dort ist es ja schon verpflichtend für einige Produktgruppen aus dem Elektronikbereich, dass Hersteller diese Produkte am Ende ihrer Lebensdauer, ihres Einsatzes wieder zurücknehmen. Ist es etwas, was euch eher hilft oder dann doch vielleicht konterkariert? oder möglicherweise müsste man das erweitern und den Herstellern die Möglichkeit zu geben, das sozusagen über euch, diese Geräte im Kreislauf zu halten?

Martin Huegli: In den meisten Fällen funktioniert es so, dass beim Verkauf ein bestimmter Anteil nachher an Organisationen geht, die sich letztlich dann um diese Rücknahme von den Geräten kümmert. Da sind wir aber am wirklich letzten Teil dieser gesamten Wertschöpfungskette. Und ich glaube, dass das ein Problem ist. Ich glaube, dass es deswegen ein Problem ist, weil du wirklich hier bei der letzten Instanz bist. Also da geht es primär wirklich dann ums Einsammeln und Verschrotten und Recyceln. Und da sollten wir eigentlich erst nach 20 Jahren, frühestens nach 20 Jahren bei einem modernen Smartphone landen. Ich glaube, dass es wichtig wäre, dass genau diese Töpfe, die jetzt primär ins Recycling gehen, dass man die auch öffnen würde fürs Refurbishing und für den nachhaltigen Längerkonsum von Geräten. Ich glaube, dass das sehr, sehr zielführend wäre. Die Rückführung zu den Händlern ist de facto, wenigstens meines Wissensstands her, nicht ein dominierendes Element in dem Ganzen. Wenn es aber so wäre, dass wir wirklich Rücklaufkanäle stärken könnten, und es ist fantastisch, dass jetzt nächstes Jahr auch Discounter beispielsweise Geräte zurücknehmen werden, je mehr wir diese Kreisläufe stärken, je mehr wir diese Rücklaufkanäle stärken können, desto besser. Und desto nachhaltiger. Wichtig ist, dass die Geräte zurückkommen und nicht in der Schublade verschwinden und dann irgendwann einfach im Müll landen.

David Wortmann: Was mich jetzt am Ende noch interessiert, ist, wie entwickelt sich die Produktpalette weiter? Plant ihr alles, was dort raus an Elektronikprodukten vorhanden ist, schlussendlich auch mit aufzunehmen? Vielleicht sogar auch Produkte, die eher im B2B-Bereich anzusiedeln sind? Oder setzt ihr euch dann auch gewisse Grenzen? Und es gibt andere Akteure, die dann vielleicht andere Segmente mit übernehmen?

Martin Huegli: Das ist eine wirklich super Frage. Die weitaus am spannendsten Produkte sind die Produkte, die noch nicht refurbished werden. Und wenn du dir anschaust, welche Produkte länger verwendet werden können, dann hast du eigentlich kaum Grenzen. Aber das sind auch typischerweise die Hersteller, die mitspielen sollten. Ich würde mir wünschen, dass wir in den nächsten Monaten zunehmend und verstärkt auf Hersteller zugehen können und für diese Hersteller auch eine Möglichkeit finden, einen Refurbishing-Kanal aufzubauen. Und da denke ich primär an wirklich die breite Konsumelektronik. Alles über Waschmaschinen hin zu Bohrgeräten, praktisch unbegrenzt. Aber das sind typischerweise genau die Geräte, für die es keinen Markt gibt, wo du kaum Refurbished findest. Und das sind für mich die wirklich spannenden Kategorien.

David Wortmann: Naja, wobei im Offline-Segment findet das ja schon statt, oder? Ich meine, wenn du eine Waschmaschine, du kannst ja fast in jeder Ecke, ich wohne in Berlin, in jeder Ecke gibt es irgendeinen Waschmaschinen-Second-Hand-Verkäufer. Mit denen würde man ja wahrscheinlich dann zusammenarbeiten dann auch.

Martin Huegli: Absolut und natürlich bevorzugt auch mit Herstellern, dass wir hier in höchster Qualität auch die Standards entwickeln können, die letztlich nachher auch im Interesse vom Kunden die beste Qualität sicherstellen.

David Wortmann: Ja, wunderbar. Ganz besten Dank für das tolle Gespräch. Ich glaube, wir sind fast alle Bereiche durchgegangen. Ich weiß nicht, ob das noch ein Thema für dich offen ist, was du gerne noch adressieren möchtest.

Martin Huegli: Ich würde vielleicht einen Geheimtipp noch den Zuhörern mitgeben. Wenn jemand jetzt Interesse gefunden hat an Refurbished, was ich sehr hoffe, dann ist der Geheimtipp eigentlich sehr einfach. Die besten Geräte und die beste Preisleistung erhält man immer, wenn man Geräte kauft, die ein paar Kratzer haben. Das ist vielleicht ein bisschen unintuitiv, aber letztlich ein paar Kratzer machen Geräte noch schöner, weil man da wirklich die beste Preisleistung erhält. Gerade beim Smartphone, aber auch anderen Geräten, wir packen ja alle eine Hülle dran und da sollte ein, zwei Kratzer nicht stören. Das ist auch nachhaltiger, weil man dann Geräte nicht unbedingt öffnen muss oder Komponenten austauschen muss. Also nochmal die bessere Wahl. Das als kleinen Geheimtipp, wenn jetzt jemand auf Backmarket vorbeischaut, wir listen es im Zustand gut. Das sind Geräte mit vielleicht ein paar Kratzern, die aber innen genauso gut funktionieren. Das ist immer meine erste Wahl.

David Wortmann: Und das kann man auch umdrehen, das Argument, und sagen, also zeigt stolz diese Kratzer, weil genau das zeichnet euch aus als Botschafter für eine nachhaltige Zweitnutzung dieser Geräte. Und das kann ja vielleicht auch zu Marketingzeichen ja auch werden. Martin, ganz, ganz herzlichen Dank. Also ich kann auch nur alle ermuntern, die hier zuhören und die auch in Zukunft hier nochmal reinhören. Geht auf die Plattform Backmarket. Hier gibt es wirklich fantastische Produkte. Ich habe mir das heute mal genauer mal angeschaut. Hier kann wirklich jeder etwas finden. Es sind nahezu neuwertige Produkte, die mit allen Funktionen ausgestattet sind. Aber man tut trotzdem etwas Gutes, nicht nur für seinen Geldbeutel, weil es nämlich günstiger ist, diese dort einzukaufen, sondern auch vor allen Dingen für die Umwelt. Ganz herzlichen Dank dir.

Martin Huegli: Ich danke dir. Tschüss. Bis zum nächsten Mal.