Personal Branding 🤩: LinkedIn Basics mit Sarah Emmerich
5. Juli 2022, mit Joel Kaczmarek
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Intro: Digital Kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.
Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digitalkompakt und heute wird es persönlich. Wir reden nämlich über Personal Branding. So und an meiner Seite ist eine junge Frau, die darin sehr erfolgreich ist, nämlich die liebe Sarah Emmerich. Weil Sarah hat eine super spannende Agentur, die nennt sich Emmerich Relations und ihr eigentliches Business ist Influencer Marketing. Das heißt, sie ist auf der einen Seite Expertin für Influencer Marketing, auf der anderen selbst aber eine Personal Brand und kennt sich mit Personal Branding aus. Und heute will ich von ihr verstehen, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Personal Brand und Influencer? Und dann machen wir als kleinen Kick-Off, wir werden bestimmt mehrere Folgen zusammen machen, mal einen schönen bunten Ritt. Wie finde ich eigentlich eine Message und ein Thema für mich im Bereich Personal Branding? Und was sind so die wichtigsten LinkedIn Basics, die ich beachten sollte, damit ich dort erfolgreich bin? So, und wir werden das wie gesagt als Reihe bauen. Das heißt, wir werden auch mal über sowas reden wie, wie baue ich einen Content-Prozess? Wir werden mal über Corporate Influencer reden und sukzessive uns, glaube ich, auch mal ein paar Profile schnappen, die wir dann ein bisschen roasten. Natürlich respektvoll und analytisch, aber den Blick in die Praxis wagen. So, that being said aber, liebe Sarah, schön, dass du da bist. Moin moin.
Sarah Emmerich: Vielen, vielen Dank für die Einladung an dich, Joelle. Es freut mich sehr und ich freue mich auch sehr, dass wir heute über mein Lieblingsthema sprechen, weil über Influencer-Marketing spreche ich immer ganz, ganz viel. Aber Personal Branding, das ist halt wirklich meine Leidenschaft, das mache ich einfach gerne.
Joel Kaczmarek: Aber da sind wir ja mitten im Thema. Du hast ja auch zu mir gesagt, die Leute fragen mich ganz oft, wie macht man Personal Branding? Dein Kernthema, wo du drin arbeitest und dein Geld mitverdienst, ist aber eigentlich Influencer-Marketing. Was würdest du denn sagen, wie erklärst du mir den Unterschied zwischen Personal Brand und Influencer?
Sarah Emmerich: Ja, also ich werde auch natürlich von vielen Leuten als Influencerin wahrgenommen, weil ich ja eine gewisse Reichweite habe auf LinkedIn mit an die 40.000 Follower auf Instagram genauso. Das heißt, für viele ist das im Kopf natürlich einfach der Stempel Influencer, weil man da nicht so unterscheiden kann. Ich sage dann immer, nee, ich bin eine Personal Brand. Das heißt, ich beschäftige mich mit ein paar Themen. Das ist zum Beispiel Influencer Marketing, Social Media Marketing und Personal Branding. Und dazu teile ich im Endeffekt ganz viel, vor allem auf LinkedIn, auf der professionellen Ebene, sage ich jetzt mal, aus. Auf Instagram dokumentiere ich eher so mein Leben, was da so passiert als Unternehmerin, als Gründerin, aber auch natürlich privat. Und was so ein bisschen für mich der Unterschied ist, und das ist, glaube ich, das Spannende, ein Influencer oder eine Influencerin, die verdient Geld vor allem mit Werbekooperationen, also wirklich mit ihrer Reichweite, mit den Followern, mit den Menschen, die sie erreicht. Und das Sind bei mir, sagen wir mal, maximal 10 Prozent von dem, was ich einnehme. Wenn ich mal eine Kooperation mache, zum Beispiel direkt mit LinkedIn auch als Plattform oder als Unternehmen, habe ich in der Vergangenheit auch schon gearbeitet, habe für die zum Beispiel Werbung gemacht bei bestimmten Kampagnen auf Instagram oder auf LinkedIn oder in meinem Podcast. Aber hauptsächlich verdiene ich halt Geld mit meiner Agentur, also mit meinem Unternehmen. Da gibt es ein Team, wir haben Kunden, die bedienen wir, wie gesagt, im Influencer-Marketing, die unterstützen wir, da sehen wir uns als Sparrings-Partner. Das heißt, ich verstehe mich als Personal-Brand und nicht als Influencerin, weil ich nicht Geld mit Werbung verdiene oder zumindest nicht hauptsächlich, sondern im Gegenteil ein ganz geringer Teil. Eigentlich teile ich einfach Content und darüber werden natürlich auch potenzielle Kunden auf mich aufmerksam.
Joel Kaczmarek: Mal eine kleine Randnotiz, also hat jetzt gar nichts mit unserem Anleitungsthema heute zu tun, aber das beschäftigt mich immer. Haben eigentlich Influencer mittlerweile so ein Stigma? Also ist es was Negatives, ein Influencer zu sein? Weil ich ertappe mich oft dabei, ich gucke denen zu und denke so unfassbar, die Belanglosigkeiten, über die geredet wird, der Seelenstrip, die sehr gemacht wird, dieses geringe Vorbilddenken, was die Leute haben. Oliver Pocher hat ja auch mal ganz schön aufgedeckt, wenn die irgendwie so Geld von jedem nehmen und auch ihre Kinder instrumentalisieren und, und, und, und. Also ich habe den Eindruck, es ist sehr stark in Verruf geraten. oder ist es so meine Bubble-Wahrnehmung?
Sarah Emmerich: Das ist eine sehr gute Frage. Also es gibt natürlich auch mittlerweile sehr viele Influencer, die wollen ja nicht mehr Influencer genannt werden, weil sie natürlich auch viel mehr machen. Ich würde sagen, im B2B-Bereich ist der Begriff Influencer und Influencer-Marketing, wie ich ihn jetzt auch verwende, immer noch gang und gäbe. Da weiß jeder, was gemeint ist mittlerweile. Ein Influencer versteht sich in der Regel dann meistens eher als Content-Creator. Das ist jetzt so eher das Wording, was ein Influencer verwenden würde. Oder teilweise gibt es ja auch viele Promis, die mittlerweile viel Reichweite haben und auch als Influencer gelten. Die würden sich aber dann auch eher als Moderatoren, Schauspieler, Prominente wahrscheinlich sehen. Also das Wort ist nicht mehr so beliebt, weil wahrscheinlich auch so viel Negatives damit assoziiert wird. Ich finde es immer ein bisschen schade, weil an sich ist der Begriff sehr sinnvoll. Der beschreibt das, was die Menschen tun, finde ich sehr gut. Content Creator natürlich genauso. Aber ja, es gibt in jeder Branche Negativbeispiele. Und ich glaube, in den meisten Branchen sieht man die halt einfach nicht so gut wie in der Influencer-Branche, weil Influencer halt so sichtbar sind. Und deswegen ist es auch so in Verruf geraten teilweise.
Joel Kaczmarek: Aber stimmt, die, die ich da hatte, die haben sich auch Content Creator genannt, was ich mal affig finde, weil ich finde, selbst wenn du bei der DPA irgendwie eine News-Meldung, dann bist du auch Content Creator. Aber whatsoever, ist ja nicht unser Thema heute, sondern wie man Personal Branding erfolgreich betreibt. So ein Schritt eins ist natürlich Thema, würde ich sagen. Das heißt, wie bist du denn für dich zum Beispiel vorgegangen? Hat sich das von selber gefunden? oder wie leitest du andere Leute ein, für sich eine eigene Message zu finden, ein eigenes Thema, wofür man steht, dass man das klar umreißt?
Sarah Emmerich: Also to me it came natural. Ich glaube, das ist was, wo ich sehr viel Glück hatte, sage ich jetzt mal. Ich habe es ja trotzdem gemacht, aber für mich ist es halt sehr natürlich, Social Media zu nutzen. Ich bin damit aufgewachsen. Ich bin jetzt 24, bin seit meinem Abitur selbstständig. Ich habe jetzt meine Firma seit letztem Jahr, meine GmbH und Ich habe halt immer Social Media benutzt und habe auch irgendwann verstanden, Instagram, da kann man ja mehr machen, als jetzt nur seinen Freunden folgen. Und habe das einfach für mich genutzt, weil es mir auch einfach gefallen ist. Also das muss man ja auch dazu sagen. Das heißt nicht, dass das natürlich jeder macht und das ist trotzdem natürlich auch viel Arbeit. Aber für mich war es relativ natürlich, Social Media für mich zu benutzen und darüber Sachen zu teilen, die mich interessieren. Und da auch schon der erste Punkt eigentlich, was Personal Branding betrifft. Ich glaube, man muss sich eben ganz genau überlegen, was macht einem Spaß? Wofür möchte man stehen? Was kann man gut teilen? Welche Themen interessieren einen? Und das habe ich halt in den letzten fünf Jahren einfach gemacht. Ich hatte immer einen Podcast die letzten fünf Jahre. Ich habe auf Instagram immer sehr viel dokumentiert. Und dann habe ich eben LinkedIn entdeckt. Schon so 2017, da war das in Deutschland noch gar nicht so ein Thema. So richtig angefangen auf LinkedIn Content zu kreieren, habe ich dann so 2019 entdeckt. Und 2020 kam das ja in Deutschland richtig an, also da ist LinkedIn auch, denke ich, durch Corona sehr explodiert in den Nutzerzahlen und auch Leuten, die dann angefangen haben, Content zu kreieren auf LinkedIn. Was ich immer als Tipp gebe, wenn man anfangen möchte mit Personal Branding, überlegt ihr halt, okay, wofür möchte ich stehen, wofür möchte ich arbeiten? wahrgenommen werden. Das war für mich ganz klar immer Social-Media-Expertin früher. Dann hat sich spezialisiert auf Influencer-Marketing-Expertin, weil meine Agentur wirklich nur noch Influencer-Marketing macht. Wir machen kein Social-Media-Management oder so, sondern wir helfen Unternehmen wirklich nur, das Thema Influencer-Marketing umzusetzen und zu implementieren. Dann habe ich eben meine Themen für mich gefunden oder diese Wahrnehmung für mich gefunden, dass ich gesagt habe, ich möchte jetzt heute Influencer-Marketing-Expertin sein oder dafür wahrgenommen werden. Und dann muss man da eben auch Content zu kreieren, muss man seine drei Themen definieren. Ich weiß ja nicht, was bei dir zum Beispiel deine Zielgruppe drei Themen wären. Wenn du mal drei Themen nennen müsstest, okay, wofür stehst du oder zu welchen Themen machst du Content, das kann man eigentlich schon immer ganz gut runterbrechen und das finde ich auch, sollte man sich quasi überlegen und das habe ich halt die letzten Jahre gemacht, also ich habe halt wirklich nur zu den Themen Social Media Marketing, Influencer Marketing, Personal Branding ganz viel immer auf LinkedIn geteilt und natürlich auch meine persönliche Reise als Gründerin, als Unternehmerin und dann wirst du auch mit der Zeit dafür wahrgenommen. und so baust du halt eine Personal Brand auf. und ich sage immer, jeder von uns hat eine Personal Brand. Man ist sich nur manchmal gar nicht bewusst, was die ausstrahlt und darüber sollte man sich Gedanken machen.
Joel Kaczmarek: Na, ich habe für mich auch stark darüber nachgedacht und überlege dann immer, wie viele Themen darf man den Leuten eigentlich zumuten. Also wenn ich mich jetzt mal so angucke, ich würde sagen, bei mir ist so eine große Themen einmal Startup-Unternehmertum. Der zweite ist für mich irgendwie Digitalisierung und der dritte ein Stück weit Nachhaltigkeit. Also ich habe irgendwie so den Drang, Leuten nochmal mitzugeben, wäre ganz cool, wenn du viel Geld verdienst, aber auch was Gutes für den Planeten bei rumkommt oder dass man vielleicht den Planeten sogar mal zuerst denkt und nicht jedes Geld, was man verdienen kann, auch unbedingt verdienen muss. Aber was sagst du denn, was ist die Aufmerksamkeitsspanne, die ein Mensch mit einer Personal Brand assoziieren kann?
Sarah Emmerich: Also wie gesagt, ich glaube, es ist ganz wichtig, im ersten Schritt zu überlegen, wie möchte ich wahrgenommen werden? Und wenn ich dich jetzt in einem Wort beschreiben müsste oder in einem Wording, dann wäre das definitiv digitale Experte. Wäre, glaube ich, so das Erste, was mir zumindest einfallen würde. Ich hoffe, das ist schon mal ganz gut getroffen. Und bei mir will ich zum Beispiel, dass die Leute als erstes denken, ah, okay, Sarah, das ist die Influencer-Marketing-Expertin. Das heißt aber nicht natürlich, dass du nie über was anderes schreiben kannst als über Influencer-Marketing. Natürlich interessiert die Leute auch, wie ich meine Agentur aufbaue und wie ich als Unternehmerin zum Beispiel vorgehe. Und da fällt dann zum Beispiel, ich habe die Woche ein Posting geteilt über die Vier-Tage-Woche, die wir bei uns in der Agentur zum Beispiel haben. Das fällt dann für mich unter das ganze Thema Sarah als Unternehmerin und Gründerin oder Führungskraft. Ich sage, wie gesagt, maximal drei Themen. Das heißt, du sollst dir drei Überthemen überlegen. Okay, ich will als Influencer-Marketing-Expertin wahrgenommen werden. Also natürlich Influencer-Marketing. Ja, was geht da ab? Was ist neu? Wie ist der Status Quo? Meine Erfahrungen, Kundenergebnisse, das sind alles Sachen, die ich natürlich teile auf Internet. Social Media. Dann meine Leidenschaft ist Personal Branding und ich liebe LinkedIn. Das weiß jeder, der mich kennt. Das ist meine absolute Lieblingsplattform. Ich sage seit Jahren immer den Leuten, die sollen mehr LinkedIn machen. Das heißt, über Personal Branding, vor allem auf LinkedIn, spreche ich halt auch viel oder poste auch viel. Das total gut natürlich zusammenpasst, weil die Leute mich ja auch als LinkedIn-Expertin wiederum wahrnehmen, weil ich da Reichweite habe. Und das ist ja dann auch ein rundes Bild, was gut zusammenpasst. Und da gibt es ja dann ganz viele Unterthemen. Aktuell gibt es so ein Trendthema Diversity.
Joel Kaczmarek: Ja, habe ich mir auch manchmal ein bisschen angenommen.
Sarah Emmerich: Ja, genau. So, aber dafür bin ich nicht authentisch. Ich bin eine junge, eigentlich blonde, jetzt aktuell braunhaarige Frau, wo wir im Unternehmen sind nur Frauen, alle sich relativ ähnlich. Das heißt, wenn ich jetzt anfangen würde, auf LinkedIn zu posten über Diversity, wäre das total unauthentisch. Und deswegen mache ich das auch. nicht nur, weil das halt ein Trendthema ist, sage ich jetzt mal.
Joel Kaczmarek: Ja, das wäre das Nächste, was ich dich fragen wollte. Also ich lerne jetzt drei Themen und sie sollten irgendwie verwandt sein. Also du redest jetzt nicht über Hunde züchten und Corporate Influencing in einem Atem, verstanden? Also jeder darf ein Hobby und eine Passion haben, aber es sollte schon irgendwie Hand in Hand gehen. Und das andere ist ja. aber, ich beobachte halt oft, dass Leute für sich entscheiden, ich möchte jetzt gerne mich auf das Thema XYZ hin branden. Ich fange mal an, so genau wie du gerade sagst, ja, was weiß ich, Kinderbildung oder Digitalisierung in der Politik oder was du gerade gesagt hast, Diversity. Muss ich ein Footprint haben in einem Thema, damit ich mich guten Gewissens als Personal Brand hinstellen kann oder kann ich das mit mir quasi gemeinsam aufbauen?
Sarah Emmerich: Das ist eine gute Frage. Ich finde ein ganz cooles Beispiel, wer sich immer wieder neu erfunden hat in den letzten Jahren, auch mittlerweile viel mehr als eine Influencerin, ist eigentlich auch eine Personal Brand. Für mich ist Luisa Dellat. Wer sie nicht kennt, kann sie sich mal anschauen auf Instagram oder LinkedIn. Macht auch mittlerweile sehr viel auf LinkedIn. Und sie hat sich halt entwickelt vom Fitness-Model-Influencerin zur nachhaltigen Influencerin, dann zur politischen Influencerin. Und sie hat sich immer wieder neu erfunden. Und da hat sie auch super viel Gegenwind bekommen. Aber sie macht das jetzt auch schon, keine Ahnung, zehn Jahre. Und da, finde ich, kann man ganz cool viel von ihrer Entwicklung lernen, wie sie das gemacht hat. Also sie hat da auch immer offen darüber gesprochen, zum Beispiel, dass das einfach Themen sind, die sie beschäftigen und mit denen sie sich jetzt mehr auseinandersetzt. Also teilt sie das auch mehr zusammen. Und ich glaube, das ist halt wichtig beim Thema Authentizität. Man muss halt das Gefühl haben, dass es dich wirklich interessiert oder dass du dich auch wirklich dahin veränderst. Wie gesagt, wenn ich jetzt einfach nur anfange, über Diversity zu schreiben, weil ich denke, oh, das kommt auf LinkedIn gut an und ich brauche mal ein bisschen Reichweite wieder. Ja, nee, du musst dann auch wirklich dich damit beschäftigen oder zum Beispiel sagen, okay, ich möchte in mein Unternehmen mehr Diversity einbringen. Kann ich vielleicht Leute einstellen oder so und dann darüber berichten? Das ist authentisch. Das heißt, ich glaube, es ist wichtig, wenn ich einen Themenwechsel mache, dass man merkt, dass das Thema auch wirklich in meinem Leben präsent ist oder präsenter wird.
Joel Kaczmarek: So und jetzt, bevor wir gleich mal in die LinkedIn Basics reingehen. Das Lustige ist ja eigentlich, du und ich haben Personal Branding jetzt, weil wir im Business-Kontext reden, sofort mit LinkedIn gleichgesetzt. Aber lass uns auch mal einen Satz zur Plattformwahl sagen. Ich werde zum Beispiel Margot Ackert und ich kämpfe mit mir selber. Ich habe ein bisschen FOMO, ob ich auf TikTok jetzt zum Beispiel irgendwelchen krassen Stuff machen müsste, um mir junge Business-Zielgruppe zu erschließen. Ist für dich Personal Branding im Geschäftskontext automatisch mit LinkedIn assoziiert oder siehst du auch andere Plattformen, die da gut passen?
Sarah Emmerich: Für mich persönlich auf jeden Fall. Also ich glaube, es ist schon immer wichtig, im Blick zu haben, okay, welche Plattformen gibt es und welche entwickeln sich und welche passen zu mir. Ich schreibe gerne. Deswegen ist für mich LinkedIn auf jeden Fall meine Plattform. Ich spreche auch gerne. Deswegen ist auch Podcast meine Plattform. Ich mache nicht gerne kurze Videos. Das heißt TikTok ist nicht meine Plattform. Und das könnte ich jetzt schon machen. Also ich habe gestern lustigerweise mit Diana zur Löwen darüber gesprochen, weil die macht auch sehr viel auf LinkedIn und auf TikTok. Und ich glaube halt zum Beispiel, die Reichweite auf LinkedIn ist langfristig viel mehr wert. Das heißt, ich würde eher meine Energie da reinstecken für mich persönlich, für meine Themen. Weil ich könnte jetzt auch bestimmt mich als LinkedIn-Expertin oder Social-Media-Expertin oder Influencer-Expertin cool auf TikTok positionieren. Also da gibt es ja tausend Tipps. Video-Ideen, die mir sofort einfallen würden, was man machen könnte. Was auch wahrscheinlich die junge Generation total interessiert, mal hinter die Kulissen zu schauen im Influencer-Marketing, was geht da eigentlich ab und das besser zu verstehen. Aber die Frage ist dann wirklich auch langfristig immer, was bringt mir jetzt die Reichweite? Was bringt mir jetzt 200.000 TikTok-Follower? und ich glaube, es ist wichtig, sich zu fokussieren. Selbst Pamela Reif hat bis jetzt kein TikTok gemacht, sondern sich auf Instagram und YouTube zum Beispiel fokussiert. Und ich glaube, es ist wichtig, sich auf das zu fokussieren, was man gut kann, was man gerne macht und nicht jede Plattform.
Joel Kaczmarek: Und wo natürlich die Zielgruppe ist, wenn ich drüber nachdenke, wenn du jetzt so eine 16-Jährige hast, die da sagt, oh toll, ich lerne jetzt von der Sarah wie so Influencer-Punkt, das kann ich ja in fünf Jahren dann auch machen oder so, die ist für dich als Kunde natürlich nicht relevant, aber vielleicht sind da Leute, die in zehn Jahren irgendwie mal so, ne?
Sarah Emmerich: Auch nochmal signifikant, weil da kann ich ja auch eine 18-Jährige erreichen, aber eben auch den 40-jährigen CEO oder was auch immer. Für mich einfach, wie gesagt, Fokus ist super wichtig. Nein, zu sagen, ist super wichtig. Natürlich könnte ich auch noch TikTok machen.
Joel Kaczmarek: Hokus pokus, keep the focus. Ja, cool, dann lass uns doch mal auf LinkedIn Basics eingehen. Also, was sagst du jemandem, der da jetzt vielleicht schon aktiv ist, aber noch nicht Vollgas gegeben hat? Was sind so die wichtigsten Basisfaktoren, die ich auf LinkedIn als erstes mal einstellen sollte?
Sarah Emmerich: Also wenn man jetzt einen LinkedIn-Profil hat, aber man macht da irgendwie noch nicht so viel, dann ist, glaube ich, erst mal wichtig, sein Profil wirklich mal zu aktualisieren. Und da gibt es ganz wichtige Punkte. Einmal das Profilbild. Das sollte sympathisch sein. Das sollte nicht aus der Freizeit irgendwie sein, sondern einfach ein sympathisches Porträt, sage ich immer, wo man deine Gesichter erkennt. Dann der Profilslogan. Das ist das, was dann direkt unter deinem Profilbild steht und auch immer daneben, wenn du zum Beispiel was postest oder kommentierst. Also der Profilslogan ist so das Allgemeine. A und O neben deinem Profilbild auf LinkedIn und da kannst du halt alles reinschreiben. Da kannst du schreiben, ich bin Digitalexperte oder du kannst schreiben, meine Firma ist die und die oder das ist mein Job. Du kannst eine Position, wie gesagt, da reinschreiben. Du kannst auch irgendeinen Satz da reinschreiben. Also der Profilslogan ist sehr vielseitig und da sollte man sich Gedanken machen und kann sich auch Inspiration holen, zum Beispiel von anderen Leuten. Was möchte man da hinmachen? Möchte man da einen Satz haben oder eben einfach die Position oder die Position? Themen vielleicht auch, die man auf LinkedIn bespielt. Also das empfehle ich auch oft, dass man die einfach mit einbringt. Dann hat man auch die Möglichkeit, das Titelbild einzustellen. Da sage ich immer, im Gegensatz zu deinem Profilfoto kann das halt etwas sein, was dich mehr zeigt bei dem, was du machst oder die Themen ausdrückt, die du bespielst. Also zum Beispiel dich bei der Arbeit oder das kann auch eine Grafik sein oder das kann auch dein Unternehmen sein, das kann ein Spruch sein. Die Anahita zum Beispiel, die aktuell sehr auf LinkedIn arbeitet. Die ist Leaderin bei Microsoft und die hat einfach als Titelbild bei LinkedIn zum Beispiel Be a voice, not an echo. Das passt auch voll zu ihrem Content und was sie macht. Und die hat da nicht irgendwie ein fancy Logo, Profilbild oder so eine Grafik wie ich jetzt irgendwie gemacht, sondern einfach quasi diesen Spruch, der das ausdrückt, was ihr halt wichtig ist auf LinkedIn. Und da bin ich sehr vielseitig. Das würde ich euch auch empfehlen einzustellen. Ist jetzt aber nicht unbedingt direkt ein Muss. Und dann gibt es meiner Meinung nach noch zwei sehr wichtige Felder und zwar das ist einmal die Beschreibung, wo ihr über euch selbst schreiben könnt, was ihr macht, was euch interessiert, was ihr bisher gemacht habt und was ihr auch auf LinkedIn teilt. Das sind so die wichtigsten Punkte. Also wirklich einfach einen kurzen Text schreiben. Wer seid ihr? Was macht ihr? Was habt ihr bisher gemacht? Und warum seid ihr auf LinkedIn? Was macht ihr hier? So, und dann gibt es noch den LinkedIn-Lebenslauf. Das ist, glaube ich, das, was LinkedIn so krass unterscheidet von anderen Plattformen, weil auf Instagram oder so habe ich halt eben keinen Lebenslauf und den könnt ihr halt eben auch so ausfüllen, wie ihr das machen möchtet. Also da muss natürlich nicht jedes Praktikum oder jeder Nebenjob rein, aber da sollten halt die wichtigsten Stationen eurer Karrierelaufbahn einfach drin sein. und dann habe ich halt ein gutes LinkedIn-Profil. Wenn ich ein Profilbild habe, einen Profilslogan, ein Titelbild, einen Text über mich geschrieben habe und meinen Lebenslauf ausgefüllt habe. Am besten auch wirklich die Unternehmen angeben, wo man gearbeitet hat. Dazu kann man dann auch jeweils nochmal einen kleinen Text schreiben. Dann habe ich ein repräsentatives, hoffentlich repräsentatives LinkedIn-Profil. Und das ist so die Basis, würde ich erstmal sagen, im ersten Schritt. Dass ich daran erstmal arbeite, weil wenn jemand dann auf mein LinkedIn-Profil kommt und da ist halt nichts und da ist auch nichts aktuell, Lass uns doch mal so ein paar Details durchdeklinieren.
Joel Kaczmarek: Also zum Beispiel beim Thema Profilbild. Ich sehe ganz oft Leute, die sich in so Vortragssituationen zeigen. Also mit einem Mikrofon oder früher war man noch schlimmer, das Telefon immer am Ohr. Bei mir entwertet das Leute immer so ein Stück weit. Also jetzt nicht menschlich, sondern fachlich, weil ich immer denke, das ist so, ich muss auf dicke Hose machen, ich muss angeben. Was ist denn so deine Philosophie bei sowas?
Sarah Emmerich: Profilbild bitte einfach ein Porträt. Also da müsst ihr nichts in der Hand haben. Da sollte nichts in eurem Gesicht sein. Das sollte einfach ein freundliches Porträt sein. Wenn ihr vielleicht nicht so super sympathisch wirken wollt, sondern eher ernst, dann könnt ihr da ernst gucken. Wenn ihr da sympathischer wirken wollt, dann natürlich auch ein nettes Lächeln oder Lachen. Aber einfach ein Porträt, wo man euer Gesicht erkennen kann, wo man euch erkennen kann. Also wie ein Bewerbungsfoto, nur in locker, sage ich jetzt mal. Das Titelbild, das ist dann das Bild. Könnt ihr zum Beispiel bei mir auch sehen, wo dann zum Beispiel so ein Speaker-Foto oder wo ich einen Vortrag gehalten habe oder wo ich irgendwie einfach bei der Arbeit bin, das gehört dann eher ins Titelbild.
Joel Kaczmarek: Manche machen ja auch Gebrauch davon, dass du einerseits so eine Funktion hast, dass man seinen Namen einmal sagen kann, wie der ausgesprochen wird oder so ein kleines Video anstatt des Bildes. Ich habe das bei Frank Thielen gerade gesehen, ich habe das bei Alex Hüsing gesehen, solche Leute nutzen das irgendwie. Was ist denn da deine Haltung zu?
Sarah Emmerich: Profilslogan einzusprechen. Also was du eben gesagt hast mit dem Namen. Ich glaube, das ist sehr hilfreich, vor allem, wenn du vielleicht einen Namen hast, der oft falsch ausgesprochen wird. Also nicht mal unbedingt ausländisch. Es gibt auch sehr viele deutsche Namen oder so, die werden einfach falsch ausgesprochen. Das heißt, das würde ich auf jeden Fall machen. Und du kannst dann auch sagen, ich bin Sarah Emmerich und ich bin Influencer-Marketing-Expertin. Und das teile ich hier auf LinkedIn. Also du kannst auch wirklich kurz zum Beispiel deinen Profilslogan einfach da einsprechen. Und die Leute bekommen direkt einen anderen Bezug zu dir, weil die mal deine Stimme gehört haben. Das finde ich schon ganz cool. Bezüglich Video, wie gesagt, ich sehe LinkedIn, auch wenn Kurzvideos und generell Videos immer relevanter werden, LinkedIn ist nicht unbedingt die Videoplattform, also das muss nicht sein. Ich hatte das Gespräch neulich mit Benjamin zum Beispiel, das ist ein Freund und Geschäftspartner von mir, der hat eine Videoproduktionsfirma. Bei ihm habe ich zum Beispiel gesagt, du bist Videograf. du machst da ein geiles Video hin, das muss sein, das ist dein Thema und da soll auch kein irgendwie iPhone-Video, Selfie-Video oder so sein, sondern da würde ich an deiner Stelle, du bist Videograf, das repräsentiert dich, ein cool produziertes, kurzes Video hinmachen, weil das ist dann voll outstanding. Bei mir persönlich zum Beispiel, finde ich, muss das jetzt nicht sein. Es ist halt eine coole Möglichkeit, dass die Leute, wie gesagt, direkt dich besser kennenlernen und nicht nur auf einem Foto sehen, sondern mal deine Stimme hören, dich in einem Video sehen, ist eine Möglichkeit.
Joel Kaczmarek: Vielleicht muss ich das auch mal machen. Wir haben, ich glaube, so 820 Podcasts online. 600 war ich wahrscheinlich drin. Mein Name wird zweimal pro Folge gesagt und jeder Gast spricht mich immer falsch an. Also vielleicht muss ich das da mal aufnehmen.
Sarah Emmerich: Ja, ja, solltest du machen.
Joel Kaczmarek: Also alle da draußen, die jetzt zuhören. Ich heiße nicht Joel, ich heiße Joel. Oh Gott, tut mir die Freude.
Sarah Emmerich: Joel.
Joel Kaczmarek: Ja, was meinst du, dass man alles durch hat mit so einem Namen? Ach ja, da werden Reminiscenzen an die Schule wahr.
Sarah Emmerich: Was ich ganz lustig finde, ich werde manchmal Sarah Hämmerich genannt, statt Sarah Emmerich, weil ich hinten das H habe.
Joel Kaczmarek: Ja, aber du hast ja recht, manche wollen Jan, manche wollen Jan genannt werden, Philipp, Philipp, also da gibt es ja einiges. Wie ist es mit Emojis? Ich habe bei vielen Leuten zuletzt gesehen, dass die sich so Emojis neben ihren Namen ballern und irgendwelche Leute kamen auch nochmal an mit, ja, das würde die Chatbots verwirren und dann kriege ich nicht so viel Spam-Anfragen und pipapo. Was?
Sarah Emmerich: Das habe ich noch nie gehört.
Joel Kaczmarek: Ich kriege es nicht mehr ganz zusammen, aber dass ich es einen technischen Grund auch habe. Aber manche so eine Rakete daneben oder wenn du für KI sprichst, so ein Roboterkopf oder sowas. Ich meine, ist vielleicht eine Haltungsfrage. Also du kannst jetzt sagen, wenn ich konservativ bin, lasse ich sowas weg. Wenn ich irgendwie young und fresh wirken will, dann mache ich das. Was sagt die breiten Erfahrungen?
Sarah Emmerich: Also ganz ehrlich, beim Thema Content bin ich immer der Meinung, man sollte das machen, womit man sich wohlfühlt. Und du wirst Leute anziehen oder erreichen, die das auch cool finden. Beispiel Theo Pham, der benutzt super viele Emojis, wäre mir persönlich für mich too much. Aber bei ihm funktioniert das super. Also würde ich niemals sagen, das ist Scheiße, das ist perfekt und das ist super und das ist professionell. Ich glaube, es kann beides funktionieren. Ich persönlich bin ein Fan von weniger Emoji-Nutzung. Das heißt, bei mir gibt es in der Regel meistens maximal zwei Emojis pro Beitrag und ich muss die auch nicht in meinen Namen oder in meine Biografie zum Beispiel bei LinkedIn unbedingt packen.
Joel Kaczmarek: Herr Theo macht aber immer so eine schöne Bildsprache, der hat immer so Fotos, wo wenn dann irgendwie so nuklearer Winter im NFT-Bereich ist, dann sperrt er den Mund auf, reißt die Augen auf und so wie so der Schrei von Munk irgendwie, das sieht so schön überzeichnet aus. Also ist es wichtig, so eine Bildsprache zu haben, die sehr, sehr wiedererkennbar ist?
Sarah Emmerich: Ja, also das steht zum Beispiel auf meiner Liste für das Thema Personal Branding und LinkedIn als Tipp. Bau auf jeden Fall Wiedererkennungsmerkmale auf. Das ist, denke ich, ganz, ganz wichtig. Ich habe zum Beispiel auch gemerkt, dass es irgendwie für meine Personal Brand, ich war halt immer super blond und jetzt bin ich halt braunhaarig und die Leute Also nicht, dass ich das krass wahrgenommen habe, aber das ist schon dann ein Unterschied in deiner Personal Brand, weil die kennen dich zwei Jahre so und dann siehst du anders aus oder die erkenne ich vielleicht gar nicht mehr so schnell und dann änderst du andauernd dein Profilbild. Das sind Sachen, die sind nicht optimal. Das heißt, bau dir Wiedererkennungsmerkmale auf, sei offen, wenn du was veränderst, egal ob beim Thema oder bei dir selbst oder bei deinem Content. Und bei Theo, ich nehme sein Content zum Beispiel sehr amerikanisch wahr. Passt aber auch sehr gut zu dem, was er eben macht. Oder was heißt amerikanisch, auch vielleicht sogar asiatisch. Also er ist halt vom Content auch sehr international relevante Themen. Und zum Beispiel in Amerika funktioniert so diese krasse Bildsprache sehr, sehr gut. Und deswegen denke ich, funktioniert das bei ihm auch gut, weil er eben Leute dann erreicht, die das auch feiern. Ich glaube, in Deutschland muss das nicht sein. Also gerade im deutschen LinkedIn muss das jetzt nicht sein, weil Deutsche das jetzt nicht so vermissen, wenn das jetzt nicht der Fall ist.
Joel Kaczmarek: Aber ich weiß genau, was du meinst. Ich habe früher immer oft Basecap getragen, weil irgendwann wurde das Haarlicht da und mir war kalt am Kopf oder es ist mir immer noch kalt am Kopf. Dann habe ich immer noch auf Glatze gemacht und ich weiß noch, ich habe mal einen Bekannten getroffen, der PR macht. Wir haben uns zum Essen in einem Restaurant getroffen. Der kennt mich persönlich. Der ist an mir vorbeigelaufen, wie ich vor ihm warte und ich sage, hey du, hallo, hier bin ich. Ach, ich habe dich gar nicht erkannt ohne deine Basecap.
Sarah Emmerich: Ja.
Joel Kaczmarek: So stark feuert das durch.
Sarah Emmerich: Und das können ganz viele Sachen sein. Also bei mir zum Beispiel unsere Corporate Design Farbe ist Orange. Das ist sehr präsent auf unserer Website, auch auf LinkedIn. Also zum Beispiel meine Mitarbeiterin, die haben auch alle unsere Schattenbilder mit dem orangenen Schatten als Profilbild und so. Da habe ich auch schon zum Beispiel positives Feedback bekommen, dass es halt cool ist, dass man das sofort erkennt und dass man das assoziiert. Also es kann eine Farbe sein, die dein Wiedererkennungsmerkmal sein. Es können Emojis sein, es kann deine Bildsprache sein. Das können ganz, ganz viele Sachen sein, eine Base Cap, also als Beispiel Adil Spy, der ist auf LinkedIn auch relativ bekannt als TikTok-Experte mit seiner Agentur WeCreate und der trägt halt zum Beispiel auch immer eine Cap und das wäre auch mega weird meiner Meinung nach, der sitzt auch auf der OMR-Stage dann, wenn wir den Panel Talk haben, mit der Cap und das wäre auch mega weird, wenn er es nicht machen würde.
Joel Kaczmarek: Ja, oder es gibt diesen einen Typen, ich will mir gerade der Name nicht richtig einfallen, der endet immer jeden LinkedIn-Post mit Kussi aufs Bauchi oder so. Das ist so ein Asiate. Ich muss mal nachschlagen, wie der heißt, das in die Shownotes schreiben, aber das brennt sich ein. Und zwar bei mir früher auch so. Gründerszene haben wir ja die Videos immer eröffnet mit, hallo, wer bist du, was machst du? War immer der erste Satz. Ich wurde auf Events damit angesprochen, wo du so merkst, alles klar, das setzt sich, aber man muss auch darüber nachdenken, dass es passt. Ja. Hast du noch so ein paar, ich sag mal, Geheimtipps? Also würdest du noch sagen, wenn ich jetzt so die Profile schon mal ordentlich ausgefüllt habe, gibt es noch so ein Basic, was viele übersehen, wo du vielleicht sagst, wow, das kann nochmal richtig was rausholen? Gibt es vielleicht auch so eine Art SEO für LinkedIn-Profile, dass wenn du bestimmte Keywords da platzierst, dass du dann eher gesehen wirst? Gibt es sowas auch?
Sarah Emmerich: Du musst halt natürlich deinen Themen treu bleiben. Bei mir zum Beispiel das Thema Influencer-Marketing ist halt sehr gefragt. Natürlich ist das dann auch sinnvoll, dass ich das immer überall hinklatsche. Ich kriege auch immer super viele Anfragen als Senior-Influencer-Marketing-Managerin und was weiß ich. Also das Thema Influencer-Marketing ist halt sehr trending und gefragt. Und wie gesagt, man muss seinen Themen treu bleiben und sollte die auch wirklich immer wieder überall hinpacken. Also so ein bisschen vielleicht Sachen, die man sofort nicht auf LinkedIn macht oder die man jetzt nicht sofort beachtet. Zum Beispiel ist das Thema Empfehlungen auf LinkedIn. Empfehle ich auch immer, wenn ich Coachings dahingehend oder Workshops mache. Dann sage ich immer, hey, holt euch Empfehlungen ein. Das macht in Deutschland keine Sau. In Amerika ist das eher ein Thema. Bei LinkedIn auf deinem Profil könntest du mir jetzt eine Empfehlung geben und sagen, boah, Sarah, die ist richtig cool, ich habe mit der hier gearbeitet, in dem Verhältnis und das und das kann die richtig gut und würde ich voll empfehlen. Und in Deutschland machen das nicht so viele Leute. und wenn jemand sich wirklich mit deinem LinkedIn-Profil auseinandersetzt und darunter scrollt und diese Empfehlung liest, hat das ja voll die Wirkung, so ein Testimonial. Das würde ich empfehlen, das könnt ihr machen mit alten Arbeitgebern, Kollegen, Geschäftspartnern, Freunden, Studienkollegen, also das kann jeder sein. Sich da einfach mal fünf Leute zu überlegen und zu fragen, hey, würdest du mir hier eine Empfehlung schreiben, dauert fünf Minuten, ich mache dir auch gerne eine. viel, was die meisten halt gar nicht auf dem Schirm haben. Dann auf LinkedIn, das ist kein Geheimtipp, aber das ist einfach das A und O, aktiv sein. Ich merke so krass den Unterschied in meiner Präsenz, wenn ich viel auch aktiv bin und einfach mal mir zehn Minuten an dem Tag nehme, Sachen zu kommentieren. Scrollt nicht durch, sondern gewöhnt euch an. Wenn ihr auf LinkedIn seid, durch den Newsfit scrollt, Liken, kommentieren, interagieren. Theoretisch müsstet ihr auf LinkedIn nicht mal Content machen, also selbst posten, sondern ihr könnt auch dadurch wachsen und euer Netzwerk aufbauen, indem ihr einfach nur sinnvolle Kommentare bei anderen abgebt. Weil auf LinkedIn Kommentare gehen teilweise krass ab, also die bekommen Likes, die bekommen Sichtbarkeit, die Leute beschäftigen sich auf LinkedIn ganz anders mit Kommentaren als auf anderen Plattformen, weil der Witz ist ja auch auf LinkedIn interaktiv. Reaktion und Dialoge anzustoßen und dementsprechend könnt ihr dadurch allein schon super viel machen, dass ihr bei anderen aktiv seid und andere Beiträge kommentiert.
Joel Kaczmarek: Es gibt auch, glaube ich, auch diesen Index SSI oder wie heißt der bei LinkedIn? Den haben die eigentlich mal erfunden für ihre Werbeplattform, glaube ich, und du kannst so von 0 bis 100 was haben. und ich glaube, je mehr man da macht, Kennst du das? Nee. Du musst mal googlen, deinen Namen plus irgendwie LinkedIn-Index oder sowas und dann musst du dich einloggen dann mit deinem LinkedIn-Profil und dann kriegst du so ein Tortendiagramm, so einen Kreis. Und das hat drei Bausteine. Social, ich weiß nicht mehr, was du teilst, wie du kommentierst, wie du interagierst und dann gibt es so Merkmale, die das irgendwie erhöhen. Und ich sag mal unter 50 ist ein beschissener Index. Ich glaube, ich war mal so bei 60 bis 80, da bist du schon ziemlich top. 100 erreichst du wahrscheinlich nie. Aber gut, drei Sachen, die sind mir noch so eingefallen, bei Twitter gab es früher immer den Follow Friday, wo man so eine Person empfohlen hat und das Thema hat mich so rübergebracht. zum Thema Ad-Mentions, also wenn du Leute verlinkst in deinen Beiträgen, wie wichtig ist das, wie viel bringt das, wenn ich jetzt zum Beispiel sage, hey, diese Woche ein mega inspirierendes Gespräch mit Sarah Emmerich gehabt, Sarah steht für bla oder ich möchte euch mal empfehlen, hier folgt irgendwie Verena Paus da, die macht tolle Sachen zu Kindern oder dies oder das, ist das was, was gut funktioniert?
Sarah Emmerich: Voll. Also LinkedIn ist halt ein Netzwerk. Und da geht es auch um Netzwerken. Das ist nochmal ganz anders als jetzt Instagram mittlerweile, wenn du da erwähnt wirst. Also selbst wenn jetzt Diana mich zum Beispiel in ihrer Story erwähnt, die hat eine Million Instagram-Follower, dann kriege ich da nicht tausend Follower. Sondern da kommen vielleicht zehn Leute, die sich denken, ah cool, habe ich jetzt schon ein paar Mal bei der Diana gesehen, ich folge der auch mal. Also dadurch wächst du nicht oder so. Das bringt dir nicht wirklich was. Aber LinkedIn ist zum Beispiel sehr krass auf Netzwerken. Das heißt, wenn du da eine Plattform hast oder eine Reichweite und dann Bringst du jemand anderen auf deine Bühne, sage ich jetzt mal, oder mit rein in deinen Content, dann kann das super funktionieren. Also es hat für mich in der Anfangszeit auch super funktioniert. Jetzt ist es nochmal was anderes als vor zwei Jahren. Also teilweise habe ich vor zwei Jahren LinkedIn-Beiträge gemacht und habe 2000 Follower bekommen, weil die viral gegangen sind. Und teilweise haben mich Leute gemenscht und ich hatte ein paar hundert Follower mehr, weil die Plattform auch so krass gewachsen ist. Das muss man halt auch dazu sagen. Und weil die Leute natürlich nach Leuten gesucht haben, denen sie gerne folgen wollen. Jetzt ist es natürlich ein bisschen schwieriger, aber immer noch möglich. Wenn du viel gemenscht wirst auf LinkedIn, das steigert auf jeden Fall krass deine Relevanz. Ich kann keine Aussage zum Algorithmus treffen. Ich muss ehrlich sagen, ich beschäftige mich mit sowas immer gar nicht. Also ich habe auch immer so Leute in meinem Umfeld, egal ob Instagram, YouTube, TikTok, LinkedIn, Podcast, die sind so Zahlen, Daten, Faktenmenschen und die beschäftigen sich dann damit, okay, Algorithmus, welche Uhrzeit. Ich mache das halt alles immer super. Und deswegen kann ich jetzt nichts dazu sagen. Ich habe auch seit zwei Jahren mega die gute Beziehung zu LinkedIn und kenne da auch die Mitarbeiter und habe mit denen viel gearbeitet. Aber ich frage die auch sowas nie, weil das mich immer persönlich gar nicht so interessiert. Oder ich glaube, dass das nicht so viel für deinen Erfolg ausmacht, wenn du guten Content machst. Ich glaube, es ist einfach gut, auf LinkedIn definitiv omnipräsent zu sein. Und das ist auch immer mein Ziel, dass natürlich nicht nur ich poste, sondern dass ich interagiere und dass auch andere mit mir und über mich posten. Klar, das bringt dir einfach Reichweite und das bringt dir auch einfach, wie gesagt, Omnipräsenz und Prestige.
Joel Kaczmarek: Aber weißt du, was mein größter Schmerz dabei ist bei der Plattform? Also mir ist immer sehr, sehr wichtig, einen oder zwei Menschen zu verlinken mit einem Post, der eine Message hat und eine Logik und wo man dann natürlich auch sich Engagement erhofft durch die Menschen. Also ich könnte zum Beispiel sagen, heute total viel von Sarah gelernt, verlinke dich. Der Kack ist immer nur, wenn ich einen Beitrag nicht irgendwie morgens um so 7.30, 8 Uhr getimt habe, sondern den um 11 mache oder 11.30 Uhr, kriege ich da teilweise oft keine Reichweite mehr. Ich habe schon den Eindruck Uhrzeit macht was aus und du kannst diese Ad-Mentions, die kannst du nicht über sowas wie Buffer oder Hootsuite oder sowas posten. Das heißt, da musst du dich bei LinkedIn in Echtzeit einklinken. Das heißt, man kann es nicht planen. Hast du das Problem nicht?
Sarah Emmerich: Weil ich mir darüber keine Gedanken mache. Muss ich ehrlich sagen. Also vielleicht bin ich da auch behind. Ich sage immer, man kann alles optimieren. Und ich kann auf jeden Fall ganz viel optimieren. Egal, ob in meiner Firma oder in meinen LinkedIn-Beiträgen. Aber ich bin einfach, wie gesagt, ich bin ein sehr intuitiver Mensch. Wenn ich was posten will, dann probiere ich das aus. Ich hatte Beiträge, die habe ich sonntags um 10 gepostet. Die sind mega abgegangen.
Joel Kaczmarek: Ja, sonntags war ein guter Tag.
Sarah Emmerich: Ja, aber trotzdem, das würden die Leute jetzt nicht denken, die sich nicht damit auskennen. Und nur jeden irgendwie unter der Woche um acht zu posten, das macht, glaube ich, jetzt nicht deinen Erfolg aus unbedingt. Ich weiß, was du meinst. Also ist ja natürlich wichtig, dass der Beitrag auch vor allem am Anfang Reach bekommt. Aber generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass LinkedIn-Beiträge ja eine sehr lange Lebensdauer haben. Das ist zum Beispiel noch was für die Leute, die sich nicht damit auskennen. Also ein LinkedIn-Beitrag ist nicht wie zum Beispiel ein Instagram-Beitrag nach einem Tag irrelevant und wird nicht mehr ausgespielt, sondern wenn du einigermaßen gutes Feedback auf deinen Beitrag hast, also ein paar Likes, Kommentare und so weiter, dann wird der lange ausgespielt. Das heißt, ich habe Beiträge, die funktionieren zwei Wochen lang teilweise und werden immer noch geliked und ausgespielt. Und das ist halt richtig cool. Das macht mir auch zum Beispiel sehr viel Spaß an LinkedIn, dass du nicht das Gefühl hast, du machst einen Beitrag und der ist nach einem Tag sondern wenn der interessant ist, wenn der gut gemacht ist und auch der Content gut produziert ist. Zum Beispiel, ich habe, wie gesagt, diesen Post geteilt am Montag oder Dienstag zum Thema 4-Tage-Woche. Wenn du dann eine PDF dazu machst, wenn du wirklich Gedanken machst zu dem Beitrag, dann wird der auch lange ausgespielt und bekommt auch wirklich Reichweite und Kommentare. Und deswegen mache ich mir meistens gar nicht so viele Gedanken, an welchem Tag ich das jetzt mache oder um welche Uhrzeit, sondern ich sehe halt einfach, okay, der Beitrag kam jetzt gut an und der kam nicht so gut an und ich schließe dann meistens eher auf den Content.
Joel Kaczmarek: Ja, ich habe so ein paar Basics gelernt, also ich müsste jetzt mal bei den Tagen, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, aber Kern ist glaube ich zwischen 8 und 11 posten, ist glaube ich ganz gut, oder früh am Morgen, dann gibt es so ein Todesloch, wenn die arbeiten, die Leute Mittag essen, kann glaube ich nochmal so ein Ding sein, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, sonntags geht überraschend gut, machen ja wenige und ich habe zum Beispiel bei Videos mal gelernt, die dürfen gar nicht so lang sein, maximal eine Minute, weil du wirst wohl abgestraft, weil die so groß sind und die Leute wollen natürlich, oder die als Plattform willst du als LinkedIn auch nicht, dass da so ein Video ewig lange lädt. Und wenn die unterwegs sind, vor allem so viel Downloads ziehen. Also wenn die zu groß sind, wenn du so viel Megabytes quasi durch deine Leitung ziehen musst, dann geht dein Volumen halt runter und das ist dann immer kacke. Oder meine Faustregel ist immer, wenn die in der ersten Stunde nicht viele Likes kriegen, weiß ich nicht, 30, 50, 60, dann fliegen die auch nicht mehr. Das heißt, ich gehe dann öfters auch hin, wenn ich so ein Ding habe und es war so ein Rohrkrepierer, drei bis fünf Likes in der ersten Stunde, dann lösche ich die wieder. Ja. Macht sowas Sinn? Ist das auch deine Policy?
Sarah Emmerich: Das ist mir auch schon passiert, dass Beiträge nach einer halben Stunde gefühlt gar keine Reach hatten und dann lösche ich die wieder. Das würde ich auch empfehlen. Ich würde die jetzt nicht löschen, wenn die nach einer halben Stunde oder Stunde nur 20 Likes haben, dann würde ich die online lassen, weil das haben ja dann auch schon vielleicht 500 Leute oder so gesehen. Aber ich weiß, was du meinst. Also manchmal kommt man in so ein Loch oder wird gar nicht ausgespielt und dann lösche ich den Beitrag und dann lasse ich ihn auch entweder oder dann probiere ich es nochmal am nächsten Tag.
Joel Kaczmarek: Ja, oder Aktivität habe ich auch gemerkt. Also wenn ich lange nichts gemacht habe, dann spiele ich beschisseneren Content oder eigentlich spiele ich nie beschissenen Content aus, aber ich sage mal, die ganz hochwertigen Sahnestücke, die mache ich dann eher so drei, vier Tage später, wenn ich wieder Engagement sozusagen gezeigt habe. Aber zwei Themen hätte ich noch, die mich noch beschäftigen. Eine Sache habe ich noch gar nicht gebraucht, Hashtags. Wie ist denn so die Policy? Also ich habe irgendwie mal von einem Bekannten gesagt bekommen, der beste Trick ist, du schreibst einen Post, wo du die Worte, die du hinterher verhashtaggen willst, müssen auch drin vorkommen und dann sammelst du die Hashtags alle unten am Ende. Versus, du kannst es ja auch so in den Text einbauen. Wenn man ehrlich ist, ist es schon ein bisschen klaskreinkariert, sich drüber nachzudenken, wo mache ich so eine Raute hin? Aber gibt es da so ein kleines Einmaleins, worauf man achten sollte, wenn man hashtaggt?
Sarah Emmerich: Also ich mache meistens maximal drei Hashtags bei einem LinkedIn-Beitrag und mittlerweile kann ich gar nicht mehr so viel dazu sagen, ob das so viel bringt, aber am Anfang habe ich es krass gemerkt vor zwei Jahren, dass solche Hashtags viel bringen, weil du dann bei dem Hashtag ausgespielt wirst und Einfach viele Leute zum Beispiel sollen mit einem Hashtag wie Marketing oder Influencer-Marketing folgen. Also da habe ich auf jeden Fall den Effekt gemerkt. Ob man die jetzt in den Text einbaut oder ob man jetzt drei Stück nach unten dazu fügt, ist glaube ich egal.
Joel Kaczmarek: Bei Ellen Wagner, meiner Bekannten, mit der ich gerade einen Diversity-Podcast gemacht habe, habe ich neulich was Krasses gesehen. Die schreibt jetzt unter ihre LinkedIn-Posts immer noch Alt-Text-Doppelpunkt und dann beschreibt sie in Worten, was auf dem Foto zu sehen ist, damit Blinde, die die App benutzen, irgendwie auch sehen können oder vorgelesen bekommen, was da passiert. Das fand ich auch total abgefahren. Ich meine, das ist ja vielleicht sogar Keyword-freundlich, ja?
Sarah Emmerich: Ja, du kannst ja auch direkt beim Bild oder bei einer Pille, ja, kannst eigentlich auch einen Alt-Text, glaube ich, eingeben bei LinkedIn.
Joel Kaczmarek: Zwei Sachen noch. Eine ist mir noch on top eingefallen. Eine wird heikel, die nehmen wir uns fürs Ende auf. Und die andere ist, wie ist es mit Auslagern? Also kann man guten Gewissens Leute dafür bezahlen, ein LinkedIn-Profil zu befüttern?
Sarah Emmerich: Also man kann das auf jeden Fall machen, weil ich kenne sehr viele Leute, die das erfolgreich machen oder bei denen das sehr gut funktioniert. Beispiel Oliver Kohl, könnt ihr euch mal angucken auf LinkedIn. Oder auch Inside Consulting, das sind Freunde von mir, die bieten professionelles LinkedIn-Profil. Marketing quasi Personal Branding an, für C-Level vor allem als Zielgruppe. Also das kann man machen. Man kann auf jeden Fall sein LinkedIn quasi komplett outsourcen. Da muss man natürlich trotzdem die Schritte durchgehen. Okay, wofür will ich stehen? Welche Themen bespiele ich? Mein Profil und so weiter. Also alles, was wir gerade besprochen haben, das kann man auch mit anderen Leuten zusammen machen. Und dann, wenn man da jemanden findet, der gut schreiben kann und der auch dich wirklich versteht und authentisch als Person rüberbringen kann. Klar, Ghostwriting hat schon immer funktioniert, es gibt gute Texte, das funktioniert auch auf LinkedIn. Für mich persönlich funktioniert es nicht und da habe ich mich immer gefragt, warum? Das liegt daran, dass ich gerne schreibe und dass ich mich als Personal Brand verstehe und dass ich das selber machen will. und wenn jemand anderes für mich macht, dann ist mein Anspruch nie erfüllt. Das heißt, das funktioniert dann zum Beispiel nicht. Das heißt, wenn man selber wirklich gerne auch Content Creator ist, dann macht das keinen Sinn, aber ich kann eben ganz viele Leute, die haben, also Es gibt Leute, zum Beispiel mein Freund, der kann super Videos machen. Der ist ein super Content Creator, der ist Fotograf, Videograf. Aber der ist jetzt nicht, also dem macht Schreiben weder Spaß, noch ist der super gut darin. Das heißt, so jemand würde ich empfehlen, mach mehr Videocontent oder lager das zum Beispiel aus, dass jemand für dich schreibt. Oder es gibt Leute, die wollen es auch einfach gar nicht machen, wo es aber Sinn macht, weil die eben zum Beispiel C-Level sind in einem großen Unternehmen, wo dann zum Beispiel Insight eine geile Agentur ist, weil die bieten das halt eben an, dass sie mit dir dein LinkedIn-Profil aufbauen und deine Personal Brand. Das geht und das funktioniert auch. Wie gesagt, für mich funktioniert es nicht. Ich habe das probiert, dass zum Beispiel Mitarbeiterinnen für mich geschrieben haben, das geht schon, aber irgendwie mache ich es dann doch lieber selbst.
Joel Kaczmarek: Ich habe immer ein bisschen Angst, ich erinnere mich einmal zu Gründers in der Zeit, da ist mal einer auf einem unserer Events auf mich zugekommen und meinte so, hallo Joel und bla bla und blubs und so. Zwei Minuten down the road des Gesprächs meinte ich dann, ich sage so, du, das ist vielleicht jetzt unhöflich und so, aber bitte hilf mir nochmal auf die Sprünge, ehe das hier eine peinliche Nummer wird. Woher kennen wir beide uns eigentlich? Ja, ich habe dir meine E-Mail geschrieben. Und ich dachte, Jesus, ey, du hast mir meine E-Mail geschrieben, so wie tausend andere. Und ich hatte total die Angst, dass wenn ich dann auf LinkedIn da jemand bezahle und dann antwortet der auf Anfragen oder schreibt Kommentare oder so, dann kommt einer zu mir und sagt, danke für diesen tollen Kommentar, der hat mich voll bewegt und so. Und du sagst so, welcher genau?
Sarah Emmerich: Das kann ich total verstehen. Also das passiert einem ja so schon, wenn du auf der OMR bist oder so und dann Leute kennen dich, aber weil die halt deinen Podcast oder so einfach hören, aber du kennst ihn nicht, ist mir schon immer mega unangenehm irgendwie. Dann wird es halt noch schlimmer. Und ich glaube, man muss ganz offen damit umgehen. Beispiel Johannes Kliesch von Snox, der geht damit schon lange ganz offen um, dass er das nicht selber macht. Und die Leute wissen halt, ich bekomme ja guten Input, aber meistens nicht von Johannes selbst. Ist auch okay, gut, ich folge ihm trotzdem gerne. Das ist halt so ein zweischneidiges Schwert.
Joel Kaczmarek: So, und das letzte Thema, das heikle ist, ich habe neulich so einen schönen Begriff gelernt, Beyond Cute, also jenseits von süß. Und worauf ich abziele, ist die folgende Frage. Gerade wenn man als Frau auf LinkedIn aktiv ist, habe ich den Eindruck, man hat diesen Faktor gutes Aussehen, Attraktivität. Ja. Was würdest du empfehlen, als Frau auf so einer Business-Plattform zu tun, um nicht nur Likes und irgendwie Follower zu kriegen, weil ich auf meinen Fotos hübsch aussehe, weil man mich irgendwie verweiblicht, sondern dass ich auch für Content stehe? Weißt du, was ich meine?
Sarah Emmerich: Also ich bin bei diesem Thema sehr zwiegespalten, weil ich das natürlich auch in den letzten Jahren schon oft gehört habe. Auch von Freunden, die zu mir gesagt haben, Sarah, ja, das funktioniert bei dir auch so gut gelingt, weil du halt bist eine Frau oder du siehst gut aus. Das finde ich halt immer schade, wenn man quasi einen Grund suchen muss, warum jemand erfolgreich ist oder warum jemand eben besser funktioniert. Ich habe dazu mal einen LinkedIn-Post gemacht, den kann ich gerne zitieren. Und zwar, du bist auf LinkedIn nur erfolgreich, weil du eine Frau bist. Und da habe ich als Antwort geschrieben, ja, cool. Und du hast es im Leben einfacher, weil du ein Mann bist. Oder wie, also was möchtest du jetzt damit sagen? Ich habe dazu auch schon mal ein paar Beiträge gemacht. Also ich glaube, auf Social Media. Wir sind Menschen und wir haben einen hohen Anspruch an Ästhetik, die meisten. Oder man will einfach was Gutes sehen. Und Frauen performen, glaube ich, auf LinkedIn ganz gut, weil sie auf Social Media generell ganz gut funktionieren. Plus weil es auch nicht so sichtbar ist. Also in der Businesswelt sind Männer einfach präsenter, gerade ab einem gewissen Level, zum Beispiel C-Level. Und das ist dann erfrischend, glaube ich, auch einfach auf LinkedIn Frauen zu sehen, die eine Stimme haben oder sich aufbauen. Das wäre eine Erklärung für mich. Was ich als Tipp geben würde, ich glaube, es ist schwer, das zu trennen. Wie willst du das beeinflussen? Warum dir jetzt jemand folgt? Also ich poste zum Beispiel natürlich auch Bilder von mir auf LinkedIn, was ich nicht mag, ist, wenn es zu privat ist, freizügig. Solche Sachen haben auf LinkedIn einfach nichts zu suchen. Da kann man sagen, was man will. Es gibt Kandidatinnen, die das auf jeden Fall auch machen und da wirklich sehr auf ihre Aussehen oder auf ihre Weiblichkeit halt eben gehen. Das würde ich halt nicht provozieren. Also natürlich sollte man irgendwie sich nicht verstecken. Man ist eine Frau oder man sieht halt so aus, wie man aussieht. Aber man sollte jetzt auch nicht irgendwie sein Content darauf aufbauen. Also ich muss zum Beispiel nicht bei jedem Posting ein Bild von mir drin haben. Ich kann auch Content machen, Ohne Bilder von mir, ich glaube, das ist ganz wichtig, das auch zu machen. Da nicht immer irgendwie drauf umzureiten. Dann auch tiefer gehenden Content zu machen, zum Beispiel Podcasts oder so. Weil das hat nichts mit Aussehen oder mit dem Frausein zu tun. Entweder du kannst ein gutes Gespräch führen oder kannst einen guten Podcast produzieren oder nicht. Das heißt, nicht dahinter quasi nur zu verstecken. Aber ich glaube, es ist nicht vermeidbar. Warum ist auch so eine Verena Paus, da Lea, Sophie Kramers, Helene Flores, Warum sind die auf LinkedIn auch so erfolgreich und so groß? Weil die sind halt Leuchtturmfiguren und das ist auch schön und das brauchst du auch. Und da spielt es bestimmt rein, dass das junge Frauen sind, attraktive Frauen sind, die ihr Ding machen und dass das einfach noch immer außergewöhnlich ist oder dass das immer noch nicht die Norm ist und dass auch Vorbilder fehlen. Also wenn mich Leute fragen, ja, wer war deine Mentorin oder Vorbilder? Keine Ahnung. Also ich habe mir bei vielen Leuten Sachen rausgezogen, aber ich hatte nie ein weibliches Vorbild.
Joel Kaczmarek: Ich sehe schon, wir machen dazu mal eine einzelne Folge.
Sarah Emmerich: Ja, da kann ich viel sagen.
Joel Kaczmarek: Frauen auf LinkedIn, Personal Branding für Businessfrauen und so. Ich glaube, das gibt her.
Sarah Emmerich: Ich glaube, das liegt auch in unserer Natur. Also ich kenne das von mir selbst, wenn ich Gründe suche, warum ist jemand erfolgreich? Egal, ob bei einer Frau oder bei einem Mann. Wenn ich mir angucke, okay, was machen die? Was ist deren Hintergrund? Ah, okay, deswegen sind die erfolgreich. Oder deswegen hatte die Person das vielleicht einfacher. Das finde ich halt immer schade. Ich finde, man sollte versuchen, sich davon frei zu machen.
Joel Kaczmarek: Sehr gutes Schlusswort. Also, liebe Sarah, es hat viel Spaß gemacht. Danke, danke für dieses kleine Einmaleins in Sachen Personal Branding. Wir werden das fortsetzen. Da freue ich mich schon sehr drauf und bleib gesund. Danke und du bitte auch. Gib mir Mühe.
Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Kommunikation: Tauche ein in die Welt der Unternehmenskommunikation! Zusammen mit Expert:innen und Kommunikationsprofis analysieren wir praxisnahe Beispiele und teilen konkrete Tipps in Bereichen wie PR, interner und externer Kommunikation oder Werbung.