Kunsthandel 🖼️: Kunst kaufen und verkaufen

26. Juli 2023, mit Joel Kaczmarek


⚡️ Warum das wichtig ist

Weil Kunst wichtig für unsere Kultur ist und sich darüber hinaus auch als Anlageobjekt erweisen kann, wenn ein paar Dinge beachtet und etwas Glück im Spiel ist.


🧠 Joëls Learnings

  • Künstler:innen werden auf Basis von vier Faktoren bewertet: (1) wie wichtig ihr Werk für die Kultur ("Cultural recognition"), (2) wie international ihre Arbeit rezipiert wird ("International Presence"), (3) wie lange ihr Schaffen schon andauert ("Career Length") und (4) wie stark sie auf Kunstmessen vertreten sind ("Artfair Presence")

  • Die wichtigsten Akteure im Kunsthandel sind der/die Künstschaffende, die Galerist:innen, welche den Verkauf der Werke realisieren, Auktionator:innen, welche den Verkauf am Sekundärmarkt durchführen, Kunstkritiker:innen, welche die Werke einordnen und die Sammler:innen, welche der Kunst eine Nachfrage bescheren

  • Nach der Schaffung wird die Kunst direkt verkauft – über Galerien, die i.d.R. 50% des Betrags erhalten und für die Bewerbung und den Verkaufsprozess verantwortlich sind; der Weiterverkauf von Kunst erfolgt dann über den Sekundärmarkt durch Auktionshäuser oder Kunsthändler, woran die Künstler:innen zumeist nicht mehr partizipieren

  • Faktoren für Preise: die Größe des Kunstwerks gemessen in Quadratmetern und die"Gelungenheit" des Werks bzw. die künstlerische Reputation über Zeit (das „Oeuvre") – dies ist ein wenig wie bei Startups mit einer Wertentwicklung über Jahre, wobei die Wahrscheinlichkeit auf große Returns noch seltener ist

  • Künstler:innen durchlaufen mittlerweile ein Scoring: gibt es Auktionen, ist ihr Preis bekannt, davor wird die Cultural Recognition durch Datenbanken wie Artfacts (s. auch Limna-App) gemessen und es gibt eine Art PageRank für Galerien und Messen, um diese Werte herzuleiten – darum gehen manche durch die Decke, andere nicht

  • Kommerzieller Erfolg und Cultural Recognition korrelieren oft, es gibt aber auch Ausreißer (z.B. Beuss, dessen Werk für die Kunst sehr wichtig ist, aber nicht so gefällig für den Privatkauf ist) – Preise für Anfänger beginnen niedrig vierstellig (Anfänger) und gehen in die Hundertausende (gefragte Kunstschaffende) oder sogar Millionen (Top-Elite)


🔮 Ausblick in die Zukunft

Auch der Handel mit Kunst digitalisiert sich zusehends. Mittlerweile bieten Datenbanken schon die Möglichkeit, Scorings und Wertschätzungen zu Künstler:innen abzurufen. Der Verkauf selbst erscheint online noch etwas erschwert, sodass sich wohl noch einiges in diesem Bereich tun wird. Zumindest ist noch viel Raum für neue Ansätze gegeben.

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