Stur 🍳: Von der Revolution der Gußeisen-Pfanne

25. Juni 2024, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek, ich bin der Geschäftsführer von digital kompakt und heute habe ich mit dem lieben Filip Mierzwa den Gründer von Stur am Start. Der ist natürlich auch Geschäftsführer und vielleicht hast du davon schon mal gehört, das ist so ein Online-Phänomen, die Jungs und Mädels verkaufen vor allem Pfannen. Und ich habe meine gute Freundin Vivien Wysocki gefragt, so sag mal, wen findest du cool als junge Gründer:in, welches Startup soll ich einladen? Die hat gesagt, Stur, unbedingt, sofort, go for it, die verkaufen mehr Pfannen, als wir irgendwie uns vorstellen können. Da habe ich gesagt, okay, das schaue ich mir doch mal an. Von daher heute mal ein spannendes, junges Startup, was eine, finde ich ja, also wirklich alteingesessene Industrie sozusagen aufrüttelt. Da bin ich mal gespannt, was da so los ist. Von daher, lieber Filip, moin moin, schön, dass du da bist.

Filip Mierzwa: Ja, vielen Dank, dass ich da sein darf.

Joel Kaczmarek: Was ist denn deine History eigentlich? Warst du gelernter Koch oder sowas? Wie bist du zum Thema gekommen?

Filip Mierzwa: Nee, gar nicht. Also ich glaube, was typisch ist, ist dieser Food-Bezug und dass man gerne kocht, was auf jeden Fall familiär bedingt ist. Also meine Oma, meine Mama sind ganz talentierte Köchinnen und so wurde ich von klein auf da schon auch mit einbezogen. Und eigentlich, als ich meinen Co-Founder Simon kennengelernt habe in Würzburg, wo wir das gemeinsame Studium in E-Commerce begonnen haben, da sind wir noch ein bisschen tiefer eingestiegen und der hat mich da so rangeführt. und ja, so kam eins zum anderen.

Joel Kaczmarek: Ich kann mir das richtig vorstellen, der Name ist ja wahrscheinlich, also ich hoffe ich habe ihn richtig ausgesprochen, polnisch. So polnische Mamas, die können halt wirklich noch kochen. Bei uns, ich weiß ja nicht, bei uns Deutschen in der jetzigen Generation, also ich glaube unsere Kinder, die kommen da nicht mehr so in den Genuss, dass dann eher so Lieferando oder so. Aber cool, okay. und dann, also ihr habt euch beide kennengelernt im Studium, wo ihr sozusagen gemeinsam E-Commerce studiert habt oder wie?

Filip Mierzwa: Genau, richtig. Also wir haben E-Commerce studiert und hatten beide schon ein bisschen Erfahrung mit dem Thema Affiliate-Webseiten bauen und wir wollten Geld verdienen. Also das Ziel war Unabhängigkeit, Freiraum, um irgendwie in den Semesterferien verreisen zu können. und Simon war zuvor in so einer kleinen Agentur, wo so Test-Affiliate-Webseiten gebaut wurden, also wo Produkte getestet wurden und ich habe da auch mal meine ersten eigenen Versuche gemacht. und Dann kam eins zum anderen und wir haben gesagt, okay, lass uns doch mal was versuchen. Und wir haben die ersten Webseiten gebaut und die waren zum Thema Kochen. Also es ging um Box und Bratpfannen. Wir haben einfach so Analysen, Recherchen gemacht, was denn so Themen sind, die nachgefragt werden. Und dieser Bezug zu unserer persönlichen Passion hat ganz gut gepasst. Und dann haben wir gesagt, okay, das probieren wir mal.

Joel Kaczmarek: Crazy. Ihr wolltet Geld verdienen und seid in den E-Commerce gegangen. Herzlichen Glückwunsch. Okay, gesucht, gefunden. Wie kamt ihr auf den Namen? Warum heißt das Ding Stur?

Filip Mierzwa: Tatsächlich, weil wir uns in den Kopf gesetzt haben, dass die Pfanne für immer halten soll. Also der Weg zwischen Affiliate-Business und Stur war ein bisschen längerer. Also wir haben dann eine Website gebaut, die hieß Pfannenhelden. Das erzähle ich vielleicht nochmal ganz kurz. Dann ergibt alles ein bisschen mehr Sinn. Also wir haben, als wir angefangen haben, hatten wir nicht so ein klares Ziel vor Augen und haben einfach ein bisschen Produkte getestet, haben die Leute in Online-Shops geschickt, da eine Provision verdient und das war ganz cool, weil wir innerhalb von ein paar Monaten irgendwie genug Geld als Studenten hatten, um eben diese Reisen machen zu können und irgendwie ein ganz gutes Leben zu leben. Und das Ganze war aber nicht so super erfüllend. und dann kamen wir eben auf die Idee, okay warte mal, wir könnten das Ganze noch ein bisschen wissenschaftlicher, ein bisschen ernster aufziehen, eine verlässliche Quelle bauen und das war Pfannenhelden.de, also auch mit diesem persönlichen Bezug. Da kamen wir auf das Thema Eisenpfannen und haben festgestellt, das ist eigentlich ein ziemlich cooles Produkt, was so ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Hat aber in der Profiküche super viel Anwendung, bietet richtig gute Bratergebnisse, ist super langlebig, weil die häufig aus einem Stück gefertigt werden und eigentlich gar nicht kaputt gehen können. Und jetzt kommen wir wieder zurück zu Stuhl. Wir haben uns in den Kopf gesetzt, wir wollen unbedingt in Deutschland produzieren. Wir wollen eine Pfanne machen, die für 100 Jahre hält. Und das war so die Übersetzung dafür, dass die Pfanne sich nicht verbiegt und niemals kaputt gehen kann.

Joel Kaczmarek: Hol mich mal ab. Was sind so die Vorteile, warum die ganzen Sterneköche alle gusseiserne Pfannen nehmen? Die sind ja so arschschwer. Das macht sie für mich immer so unattraktiv. Aber warum benutzen die? Was ist an denen so gut?

Filip Mierzwa: Was die so besonders macht, ist, dass die, wenn sie eingebrannt sind, also ein bisschen länger in Benutzung sind, dann bildet sich da so eine Patina, also so eine natürliche Antihaftschicht. Und du hast im Prinzip, unsere Kunden und Kundinnen sagen, Teflon ohne Teflon. Also man hat einen sehr starken, sehr guten Antihafteffekt, sodass nichts kleben bleibt. ohne eine künstliche Beschichtung. Das ist so einer der großen Faktoren, aber auch eine sehr gute Wärmespeicherung. Also du musst dir vorstellen, du legst was in die Pfanne, die Temperatur geht runter, es köchelt so vor sich hin und es wird dann nicht lecker, weil du nicht diese Röstaromen hast, diese Bräunung, die entsteht. Und das funktioniert in Gusseisenpfannen sehr gut. Also die Hitze durch das Gewicht, was du jetzt als Nachteil empfunden hast, wird aber sehr viel Wärme gespeichert und die Kochergebnisse werden besser. Und das ist tatsächlich eins der Probleme, das wir gelöst haben. Also wir haben sie leichter gemacht als traditionelle Modelle. Das ist einer unserer USPs.

Joel Kaczmarek: Ich habe gerade so Trapper vor Augen, die irgendwie damals so zum Goldrausch sich so hier irgendwie ihre Bohnen meist auf solchen Dingern noch gebraten haben. Was macht euch denn sozusagen unique? Also was ist denn bei euch anders als sonst bei solchen Fun? Weil es ist ja wirklich ein hunderte Jahre altes Produkt.

Filip Mierzwa: Genau. Also wir wollen das Ganze so in die moderne Zeit überführen. Also diese Nachbearbeitung, die wir machen, ist ziemlich unique. Also wir nehmen das natürlich gegossene Produkt in der rohen Form und bearbeiten das nach, sowohl von unten als auch innen. Also es wird unten glatter, damit du deinen Induktionsherd nicht verkratzt oder deinen Glaskeramikherd. Und innen, um die Oberfläche sanfter zu machen, also diesen Antihaft-Effekt zu erzeugen, weil die Reinigung deutlich schwerer ist, wenn die rau sind in dieser traditionellen Form. Also das ist einer der USPs. Wir haben uns im Prinzip Hingesetzt und überlegt, wie müsste das Produkt aussehen, damit es einsteigerfreundlich ist, weil eben die Leute kennen es als traditionelles Produkt, was eben mit Fleisch und Feuer verbunden wird und wir wollen das eigentlich in eine moderne vegetarische oder flexitarische Küche bringen und die Vielfältigkeit zeigen.

Joel Kaczmarek: Wir können ja mal ein bisschen schon über Wettbewerb reden. Ich finde, das Erste, woran man denkt, wenn man an Gusseisen denkt, ist Le Creuset. Warum kaufe ich euch und nicht Le Creuset?

Filip Mierzwa: Le Creuset ist cool, hat gute Designs. Es gibt noch einen kleinen Unterschied. Die beschichten ihre Pfannen mit Emile. Also das ist so eine Keramikbeschichtung. Die ist ein bisschen empfindlicher. Unsere Pfannen sind tatsächlich unbeschichtet. Das heißt, du kannst mit Metallbesteck reingehen. Wir haben zum Beispiel so einen Pfannenbänder, der So eine hauchdünne Kante hat aus Edelstahl und es macht mega Spaß, den zu benutzen zusammen in der Kombi mit der Pfanne. Und unsere Pfanne ist auch hitzeresistenter, also kann auch auf offenem Feuer und auf dem Grill benutzt werden. Das würdest du jetzt mit deinem feinen Le Creuset Kochgeschirr zum Beispiel nicht machen.

Joel Kaczmarek: Ja, ich habe so ein Faible für Fun-Vendor. Hättest du ja mal einen mitbringen können, aber nein.

Filip Mierzwa: Hol mir nach, hol mir nach. Ich schicke euch sehr gerne welche.

Joel Kaczmarek: Ein Fun-Vendor, bitte.

Filip Mierzwa: Ich kam leider nicht aus dem Büro deshalb. Okay, verstanden.

Joel Kaczmarek: Ich meine, es ist ja auch ein bisschen undankbar, immer zu fragen. Es gibt auch irgendwie 20 unterschiedliche Autohersteller. Fair enough hat man ja auch vielleicht so ein bisschen sein Faible für manche Produkte. Aber ist das so eine Denkrichtung, in die ihr schaut? Weil Le Creuset macht ja auch ganz viele so Sachen in so kleinen Richtungen, so Schälchen. Also dass du gerne mal so eine Lasagne drin machen würdest. Wie heißen die? Aufbackform.

Filip Mierzwa: Auflaufform, ja.

Joel Kaczmarek: Also ist das so was, was bei euch auch als nächstes kommt? Denkt ihr an diese Dimensionen? Weil bisher gibt es bei euch glaube ich nur in Anführungsstrichen Pfannen, ne?

Filip Mierzwa: Genau, also wir sind da sehr nah an der Community dran. Das ist so auch einer der großen Pfeiler unserer Marke. Und wir entwickeln im Prinzip alles mit denen. Also sehr customer-centric und wonach die fragen. Also wir sehen uns als Kuratoren und Kuratorinnen. Um deine Frage zu beantworten, solche Sachen sind später geplant. Also unser Fokus ist jetzt erstmal wirklich auf so einer Küchengrundausstattung. Also eben, wir haben jetzt eine Pfanne gemacht, machen jetzt einen Topf. der auch aus Gusseisen ist, können uns auch vorstellen, mal das eine Messer zu machen. Also wir sehen uns eigentlich, was wir geschafft haben mit dieser Pfanne ist, die eine Pfanne zu machen, die für 90, 95 Prozent der Anwendungsfälle extrem gut funktioniert. Und das ist eigentlich der Pitch. Und wenn wir jetzt ein Messer machen würden, es gibt Firmen, die verkaufen ihren Messerblock mit 13 Messern, aber jeder Koch, jede Profiköchin würde dir sagen, du brauchst ein großes oder ein kleines Messer und das reicht dir eigentlich. Und unser Ansatz mit Sturwehr, wir machen das in einem richtig geilen Design, stellen es lokal her, in bester Qualität und Ja, schaffen so das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für dich.

Joel Kaczmarek: Was kostet denn eigentlich so eine Pfanne von euch?

Filip Mierzwa: Wir haben jetzt aktuell drei Größen, die variieren zwischen 150, 170 und 190 Euro.

Joel Kaczmarek: Okay, ist das marktüblich mal blöd gefragt für sowas?

Filip Mierzwa: Also wir befinden uns da schon im Premium-Markt. Du hattest Le Creuset angesprochen, damit sind wir vergleichbar, würde ich sagen. Aber gerade durch die Herstellung in Deutschland sind auch unsere Produktionskosten entsprechend höher. Also Le Creuset produziert in Frankreich, es gibt noch Skepsult aus Schweden zum Beispiel. Also wir ordnen uns da ganz gut ein.

Joel Kaczmarek: Und bei euch wird es wahrscheinlich niemals vorkommen, dass ihr mal über eine Teflonpfanne nachdenkt?

Filip Mierzwa: Also wir haben tatsächlich auf Pfannenhelden früher Teflonpfannen empfohlen, tun es auch immer noch, aus dem Grund heraus, dass die einfach so beliebt sind. Also sie werden einfach nachgefragt und dann ist unser Gedanke dabei, also wir schaffen sowieso nicht alle Leute davon zu überzeugen. Wir sagen ihnen einfach, welche Teflonpfanne ist die beste, wenn sie eine Teflonpfanne möchten und bringen sie auf das Thema Gusseisenpfannen und bieten damit eine Alternative an.

Joel Kaczmarek: Ich finde ja, wo ihr ja einen Punkt habt, ist, ich habe auf eurer Seite irgendwie gelesen, es ist euch keine Pfanne untergekommen, wo nicht die Beschichtung irgendwie abgegangen ist. Genau. Ich war hier in meinem Haus- und Hofladen am Kudamm, habe mir da irgendwie eine Pfanne gekauft und habe gesagt, guck mal, ist super geil, die kannst du auch wieder einschicken, die beschichten die neu. Ah ja, okay, nice. Und ich erinnere mich auch noch, zu Studentenzeiten gab es immer solche Pfannen, die hatten so rote Waden drauf und wenn sozusagen das Logo verschwunden war, wusstest du, die war so heiß, dann konntest du anfangen zu braten, weil es gibt ja so Noobs wie mich, die dann denken, oh nee, jetzt ist das Fett wieder zu heiß, scheiße, oh, jetzt ist es noch nicht heiß genug. Also das ist glaube ich ein sehr gelerntes Produkt, aber okay, kein Verstand. Also Töpfe als nächstes etc. pp. Habt ihr eigentlich so dieses klassische Social Game dann eigentlich auch am Start? Also seid ihr so diejenigen, die dann irgendwie Influencern, Köchen und so das zuschicken und irgendwie immer fleißig Videos machen. oder wie funktioniert so euer Vertrieb?

Filip Mierzwa: Ja, also unser Vertrieb ist recht diversifiziert. Also wir setzen auf Performance-Kanäle wie Meta und Google. Wir haben eben noch die Blogs, die organischen Traffic reinbringen über die Google-Suchergebnisse. Also wir sind da sehr breit aufgestellt. Aber das Thema Social und Influencer oder Kooperation wird auf jeden Fall immer größer. Also was wir machen ist, Leute, die interessiert sind und irgendwie passen könnten, den schicken wir einfach die Produkte zum Ausprobieren und bekommen da auf jeden Fall immer sehr, sehr gutes Feedback. Und haben jetzt zum Beispiel auch hier in Berlin, wo wir ansässig sind, ganz viele Restaurants in dieser Casual Fine Dining Szene, die die ganz gerne benutzen. Also ich hatte das Thema über offenem Feuer angesprochen, da gibt es Ember OFC heißen die und die kochen nur über offenem Feuer und nutzen entsprechend dann auch super gerne unsere Pfannen.

Joel Kaczmarek: Wer benutzt die sonst noch so? Gibt es schöne Lokale, wo ich mich dann mal probeschmecken kann?

Filip Mierzwa: Also es gibt das Michelberger Hotel, weiß ich zum Beispiel, die haben welche im Einsatz. Das Barra oder auch Tim Raul. Also wir haben auch wirklich ein, zwei Sterneköche. Wir haben zum Beispiel auch einen der wenigen drei Sterne Michelin Sterneköche in München, den Jan Hartwig. der das Produkt von seinem Vater empfohlen bekommen hat. Also es ist eine super coole Story. Also wir werden tatsächlich ganz viel weiter empfohlen. Das ist auch ein sehr relevanter Kanal. Also sein Papa hat unsere Pfannen gehabt und meinte, du Jan, der ja ein ganz beliebter Koch ist und bekannter Koch ist, probier die mal aus. Sturm hat hier eine feine Sache und er hat die ausprobiert und hat dann auf Instagram gepostet in seine Story, dass es die beste Pfanne der Welt sei. Oha. Ohne jegliche Kooperation, ohne jegliche Bezahlung, einfach weil er so überzeugt ist. Und er hat irgendwie, letzter Stand, 110.000 Follower. Also

Joel Kaczmarek: Oha.

Filip Mierzwa: Sowas entsteht dann einfach mal, wenn man ein gutes Produkt macht.

Joel Kaczmarek: Neben einem Pfannenwender melde ich mich dann auch für eine Pfanne, beziehungsweise kann ich sie ja kaufen, aber krass, das ist ja super.

Filip Mierzwa: Die kriegst du auch gerne so.

Joel Kaczmarek: Freue ich mich, danke. Das wollte ich hören. Nein, aber Spaß beiseite, das ist ja aber natürlich cool, wenn man so eine Grassroot-mäßige Bewegung da irgendwie hinkriegt, weil das macht es ja irgendwie stark. Kannst du sagen, wie viele Pfannen ihr eigentlich verkauft so pro Monat?

Filip Mierzwa: Also es variiert sehr stark nach Saisonalität, also gerade das Wintergeschäft, das Vorweihnachtsgeschäft ist sehr, sehr stark bei uns. Also ich sag mal ein paar tausend im Monat.

Joel Kaczmarek: Und wo fertigt ihr die, wenn du sagst, ihr macht das in Deutschland? Habt ihr da sozusagen eine Company, die ihr beauftragt habt oder habt ihr Leute angestellt, die die herstellen?

Filip Mierzwa: Also das ist nochmal ein ganz guter Reminder an den Namen Stur. Es war nämlich gar nicht so einfach, das aufzubauen. Am Anfang waren wir ja eben einfach nur zwei Blogger, die diese Fun-Helden, diese Website gemacht haben und eigentlich keine Ahnung davon hatten. Wir dachten eigentlich, okay, wir suchen uns jetzt hier einen Hersteller, der sowas machen kann, sagen, so soll das aussehen und dann geht's los. Und der ganze Weg dahin war ganz schön steinig und schwer und wir haben zusammen mit dem Hersteller das komplett neu aufgebaut. Also wir haben in Rheinland-Pfalz einen Automobilzulieferer gefunden, der Ja, eigentlich eine ziemlich große Company, die aber eben recht langweilige, sage ich mal, Maschinenbauteile macht, also die irgendwo verschwinden und verbaut werden und nicht wirklich nach außen vorzeigbar sind. Und die fanden das Projekt mega cool, weil das jetzt am Anfang zumindest nicht besonders umsatzrelevant für die war, aber einfach ein Produkt, was man Kunden, Kundinnen, Partnern und so weiter in die Hand rücken kann. Und dann haben sie sich darauf eingelassen und wir haben, glaube ich, im Prozess festgestellt, es ist viel aufwendiger, als beide Seiten dachten. Also die Ansprüche, die wir hatten an Verarbeitungsqualität, an die Wandstärken des Produkts. Also wir bewegen uns, um das Gewicht eben zu optimieren, auf einem sehr niedrigen Level. Also sie sind sehr dünn. Wir haben so den Sweetspot gesucht aus Hitzespeicherung, aber eben leicht genug in der Handhabung. Ja, haben dann einen ganz guten Partner gefunden und nach so ein paar Monaten hat das dann auch tatsächlich funktioniert.

Joel Kaczmarek: Ich kenne mich da gar nicht mit aus. Wie wird sowas hergestellt? Also holt man sich da so Eisenerze, die werden eingeschmolzen, dann wird es in Form gegossen? Stelle ich mir das so vor. oder wie fertigt man so eine Pfanne?

Filip Mierzwa: Ja, genau. Also in ganz simpler Form. Du hast so eine Negativform aus Sand. Also du musst dir vorstellen, du hast ein Modell, daran wird Sand abgedrückt, die wird auseinandergezogen und dann wird so eine Eisenmischung angerührt und erhitzt. und Wie bei so einem Rezept eigentlich, also wie bei einem Kochrezept wird immer wieder ein bisschen was nachgeschüttet und so weiter, damit man dann die perfekte Mischung hat und dann wird es von oben reingegossen und kühlt dann aus. und dann folgen aber natürlich noch ganz viele Nachbearbeitungsschritte, um das Produkt dann wirklich edel zu machen und funktional.

Joel Kaczmarek: Kann man sowas eigentlich recyceln? Also könntet ihr jetzt hingehen und könntet sagen, wer noch alte Gusseise schmiedet in der Pfanne, schickt die uns und wir machen da neue draus oder geht das nicht?

Filip Mierzwa: Ja doch, genau, tatsächlich das. Also wir haben mit dieser Gusseisenpfanne, das war eben auch eine der Ideen, die wir von Anfang an hatten, ein zirkuläres Produkt, also du kannst das Ding nehmen. Es passiert sehr selten, weil wir geben 50 Jahre Garantie und die Dinger halten auch einfach ein Leben lang. Wir haben Modelle, die über 100 Jahre alt sind und immer noch gut funktionieren. Aber um den Leuten die Sicherheit zu geben, geben wir diese Garantie und die halten wir auch ein. Wir können alte Pfannen auch zurücknehmen und die wieder einschmelzen. Aber bisher ist es noch nicht so ein relevantes Thema.

Joel Kaczmarek: Da musst du so eine Marketingaktion draus machen. Schickt uns eure Le Creuset Pfannen, wenn ihr mal was ordentliches haben wollt. Wir gießen die euch in eine Stuhlpfanne.

Filip Mierzwa: Da wird es schon wieder schwer, weil die natürlich, die haben das Gusseisen und diese Emaille beschichtet. Und das kriegst du nicht mehr auseinander. Aber das ist eben Ja, ein wichtiger Punkt für uns. Also wir sehen Nachhaltigkeit sehr weit oben in unseren Werten und versuchen das bei allen Produktentwicklungen mitzudenken. Das ist auch noch ein Spaß.

Joel Kaczmarek: Le Creuset macht ja schöne Sachen. Man darf ja nebeneinander bestehen. Marktbegleiter heißt es ja. Wir haben uns früher noch gehasst, als ich noch Startups gemacht habe. Da war man noch befeindet.

Filip Mierzwa: Nein, cool.

Joel Kaczmarek: Aber wie ist es sonst so? Also merkst du, dass ihr sozusagen so eine ganz spezifische Zielgruppe und Fanboys und Fangirls habt oder werdet ihr so auf die typischen Sachen gebenchmarkt? Also bist du dann so in einem Rennen mit irgendwie mit WMF, mit Tefal, mit Zwilling, mit Le Creuset? Seid ihr in diesem Wettbewerb? oder ist es mehr so, dass ihr auf Social, sage ich mal, so eine Community aufbaut, da Sog erzeugt und dann sind die eigentlich Fans von euch?

Filip Mierzwa: Beides so ein bisschen wahrscheinlich. Also natürlich, wenn man es klassisch betrachtet, sind die irgendwie Wettbewerber von uns und da guckt man drauf. Aber wir wollen eigentlich außer Konkurrent spielen. Wir wollen so coole Produkte machen und so eine coole Marke schaffen, dass die Leute da einfach Lust drauf haben und eher dieses Social Game spielen. in den richtigen Restaurants sein, die Marke emotional aufladen und ja, richtig Lust drauf machen. Also wir haben, wir saßen vor ein paar Monaten zusammen und haben nochmal unseren Purpose überdacht und überarbeitet und sind dann drauf gekommen, dass der lauten sollte, jetzt kommt's, Inspiring Food Enthusiasts to Try New Things. Also wir wollen Leute dazu inspirieren, essensbegeisterte Menschen neue Sachen auszuprobieren. Also wir sehen uns gar nicht unbedingt jetzt als die Firma, die jetzt nur Gusseisenpfannen macht, sondern wir wollen eine richtig coole Basic-Küchenausstattung machen, also dass du richtig gute Produkte hast. Wir wollen aber auch dazu inspirieren, einfach Neues auszuprobieren, zum Beispiel dein eigenes Gemüse zu fermentieren oder mal Pilze sammeln zu gehen oder ein Olivenöl-Tasting zu machen. Also solche Sachen spielen da mit rein.

Joel Kaczmarek: Ich habe immer mal zu einem Freund gesagt, dass ich mal darüber nachgedacht habe, eine Seite zu bauen, die The One heißt. Und du kannst so teilen, was ist dein The One Item in der Kategorie X. Also du kannst zum Beispiel sagen, mein The One Rasierer ist von der und der Firma, meine The One Pfanne ist von Stur. Und ich finde, wenn ich jetzt so über euer Modell nachdenke, in so einer Dimension zu denken, dass ihr sagt, es gibt nicht 20, 30, 40 Modelle, weil das passiert ja ganz schnell. Also wenn du in so die genannten Wettbewerber gehst, die ich gerade genannt habe, da habe ich den Eindruck, Da gibt es irgendwie 20 Größen und dann gibt es Beschichtungsstufe A, B, C, D, E. Die zeigt dir noch an, wie warm die Pfanne ist. Hier kannst du noch irgendwie auf der Blockchain dein Steak sozusagen anmelden. Aber wenn man sagt, ich habe so eine Pfanne, einen Topf, einen Aufguss, Dingsda, Bumsda, hier einen, Entschuldigung, vergessen, Lasagne-Teil. Das finde ich ja total plausibel. Und dann sozusagen hokus pokus, keep the focus. Ist ja total nice.

Filip Mierzwa: Ja, ich meine, mit der Zeit wird natürlich das Produktportfolio auch ein bisschen breiter. Also wir haben eben mit der einen Pfanne gestartet, beziehungsweise zwei Größen. Jetzt kommen die Leute und sagen, mach doch nochmal eine kleinere, ein bisschen größere. Also ein bisschen in die Breite gehen kann man schon, aber eigentlich hast du es ganz gut zusammengefasst. Also unser Anspruch ist immer oder unsere Überlegung ist immer, wie können wir das eine Beste machen, the one. Also kann ich nur supporten. Vielleicht sollten wir dir eine Idee klauen. Ja, bedien dich. Danke.

Joel Kaczmarek: Ich überlege gerade, wie ihr Marketing macht, weil mir fallen so viele Sachen ein, wenn man an Pfannen denkt auch. Also ich denke zum Beispiel, kennst du auch früher diese Fernsehwerbung mit, während Villaribo noch schrubbt, ist Villabajo schon fertig oder so? Kennst du das noch?

Filip Mierzwa: Nee, kenn ich nicht, ehrlich gesagt. Echt nicht?

Joel Kaczmarek: Da hast du so zwei Dörfer gehabt, die haben Paella gekocht in so einer riesigen Pfanne, also die war so groß wie irgendwie so ein Tisch oder so, oder zwei Autos. Und dann hat der eine so ein Billigspülmittel genommen, der andere hat Priel genommen. Und dann haben die so, während Villarriba noch schrubbt, kann Villabajo schon wieder Party machen. Von daher, dann schicke ich dir mal einen Werbespot. Aber das mal als Überleitung, was macht ihr denn so in Sachen Marketing? Also in welchen Dimensionen denkt ihr denn? Du hast jetzt schon gesagt, okay, ein bisschen Meta, ein bisschen Google-Stuff, aber das ist ja die Scheiße, die jeder machen muss und wo die Kanäle zuwachsen. Was sind denn so die, sag ich mal, Erfolgsversprechen für euch?

Filip Mierzwa: Ja, also tatsächlich glaube ich, dass wir eben mehr Content machen müssen. Also ich sehe für uns einen YouTube-Kanal, wo wir zum Beispiel eben in solche Restaurants gehen, die ich genannt habe und einfach mal zeigen, wie wird da gekocht, welche Tricks gibt es und was kann man da lernen, was kann man da mitnehmen. Also ich glaube, dieses Thema Behind the Scenes ist einfach ein sehr großes, mal so kanalunabhängig. Und das kann man dann natürlich entsprechend runterbrechen. Aber ich glaube, das Thema Content, das steckt komplett noch in den Kinderschuhen bei uns. Also das funktioniert jetzt eben durch externe Partner. Wir machen natürlich auch selber ein bisschen Social, aber sind gerade tatsächlich auch auf der Suche nach einem Online-Marketing-Lead, also einer Person, die das Ganze nochmal in die Hand nimmt, weil das gerade zwischen mir, meinem Co-Founder Simon und Bibi aus unserem Team, unserer E-Mail-Marketerin, Und wir merken gerade, wir sind jetzt an den Punkt gekommen als Startup, wo das ganz gut funktioniert hat, also wo wir quasi so den, wie man im Marketing-Sprech sagt, Bottom of the Funnel abgreift, eben durch Performance-Kanäle und so typische Anzeigen. Aber ich glaube, wir müssen oben den Topf noch ein bisschen vergrößern und coole Geschichten erzählen.

Joel Kaczmarek: Wie habt ihr die ganze Party eigentlich bezahlt? Habt ihr da euren Partner gefunden, die haben gesagt, komm, wir gehen mal gemeinsam ins Risiko? Oder habt ihr Investoren? Wie habt ihr das finanziert?

Filip Mierzwa: Stimmt, da haben wir noch gar nicht drüber gesprochen. Die schönen Zahlenthemen. Ich habe mich hingesetzt und bei uns ist dieser Wunsch entstanden, wir wollen ein eigenes Produkt machen, ein physisches Produkt. Weil diese Affiliate-Webseiten, immer wenn Leute gefragt haben, was macht ihr denn da eigentlich? Ja, wir haben da so Webseiten, wir testen Produkte, wir verdienen da irgendwie ein bisschen Geld, aber es war überhaupt nicht greifbar. Und dann haben wir uns hingesetzt und überlegt, okay, was wäre denn das, was irgendwie super langlebig ist, wo wir stolz drauf wären, wo man irgendwie was macht für die Ewigkeit, was noch so über uns hinauswächst. Und sind dann eben auf dieses Thema Eisenpfanne, Gusseisenpfanne gekommen, weil wir das Produkt cool fanden. Und dann haben wir uns angeguckt, okay, wie könnten wir das launchen, weil Geld hatten wir nicht. Also wir hatten Geld, um so ein bisschen über die Runden zu kommen, aber nicht, um jetzt hier in Maschinen und Werkzeuge und in einen großen Launch zu investieren und die Produktion vorzufinanzieren. Und haben in den USA gesehen, dass es da eine junge Gusseisenmarke gab, also ein sehr vergleichbares Projekt. Und die haben auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter, die sehr bekannt ist, über eine Million US-Dollar eingesammelt an Vorbestellungen für ihr Produkt. Und wir dachten uns, warte mal, also wir sind total überzeugt von dem Produkt, wir wollen auch sowas machen und wir haben mit dem Blog die besten Voraussetzungen für sowas. Und haben eigentlich von Anfang an gesagt, okay, wenn wir das machen, wollen wir eigentlich kein externes Geld aufnehmen, sondern wir wollen die Community mit einbinden, mit denen so eine Crowdfunding-Kampagne aufziehen. Und das war eigentlich so von Anfang an das Ziel. Und fast forward eineinhalb Jahre, die erste Pandemiewelle dazwischen hatten wir eine Community von knapp 25.000 Leuten, die wir in unseren Newsletter reinbekommen haben, über den Blog, über Social Postings, also diese Themen. Und die haben die ganze Produktentwicklung mitbegleitet. Also die waren sehr involviert in den Designentscheidungen und wie das Produkt aussehen soll am Ende. Und das war dann am Ende auch das Erfolgsgeheimnis, wie wir 1,25 Millionen Euro in 30 Tagen eingesammelt haben und damit die drittgrößte deutsche Kickstarter-Kampagne jemals gemacht haben.

Joel Kaczmarek: Crazy, weil ich wollte gerade sagen, eine Million ist natürlich für US-Größe, das relativiert sich ja auf deutscher Ebene, ihr habt die sogar noch getoppt, ja?

Filip Mierzwa: Ja, nicht ganz, also die haben glaube ich, ach jetzt sind wir in den Zahlen, 1,4 oder sowas, genau, aber dann in US-Dollar wie 1,25 in Euro, also in US-Dollar umgerechnet fast identisch, also so bei eineinhalb Millionen irgendwie.

Joel Kaczmarek: Und dabei soll es auch bleiben, dass keine Investoren zu euch kommen?

Filip Mierzwa: Wir waren tatsächlich dann kurze Zeit später nach diesem Crowdfunding-Erfolg, wurden wir angefragt von Sony für die Höhle der Löwen. Also wir wurden dort eingeladen und waren in der Sendung und haben drei Angebote bekommen von fünf Löwen, Löwinnen und hatten aber den Luxus, dass wir gerade diese riesige Crowdfunding-Summe eingesammelt hatten und Ja, eigentlich erstmal die Produktion zum Laufen bekommen sollten. Also hätten wir jetzt mehr Geld eingenommen, muss man sagen, hätten wir gar nicht so richtig gewusst, was wir damit machen sollen. Und wir haben gesagt, okay, warte, nochmal hingesetzt und überlegt, wenn wir da jetzt jemanden finden, der oder die uns strategisch unterstützen kann, dann würde es total Sinn ergeben, weil als Unternehmer haben wir jetzt noch nicht die super große Erfahrung. Aber auf das Geld waren wir nicht angewiesen. und dann sind wir mit einem recht bolden Angebot da reingegangen und haben gesagt, okay, wenn wir jetzt hier unsere Konditionen kriegen, dann machen wir das und ansonsten nicht. Um es kurz zu machen, wir haben dann ein bisschen verhandelt, unser Angebot wurde dort halbiert bzw. gedrittelt und dann haben wir gesagt, nee, das können wir leider nicht machen. und genau, dann haben die auch entsprechend alle abgesagt. Und im Nachgang muss ich sagen, jetzt sind nochmal zwei Jahre vergangen, ein bisschen mehr als zwei Jahre seitdem und es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Also wir wollen durch die Community wachsen, wir können uns weiterhin vorstellen, so Vorverkäufe zu machen, wo wir dann die Produkte ein bisschen discounten und unsere Stammkundschaft bevorzugen oder denen ein gutes Angebot geben und da möglichst nah dran zu bleiben. Also wir sehen uns wirklich als Community-Marke.

Joel Kaczmarek: Ja, aber hast du auch schlau gemacht. Hast du die Reichweite von da mitgenommen, die Bekanntheit und gleich mal gezeigt hier, ich weiß, was ich kann. Das ist doch nice.

Filip Mierzwa: Hatte auf jeden Fall einen ganz schönen Effekt, ja.

Joel Kaczmarek: Crazy. Na, da haben wir so die üblichen Verdächtigen durch. Was ist denn so deine, insgesamt deine Vision? Also was habt ihr euch noch so vorgenommen für die nächsten Jahre?

Filip Mierzwa: Also wir haben richtig Lust, hier selber dazuzulernen und eine Marke eben in diesem Produkt und Interior Space aufzubauen. Also ich bin bei uns fürs Produkt und für die Marke verantwortlich, während Simon so das Thema Finance, Operations, die Sachen im Hintergrund macht. Und ich bin jetzt im Juni in Kopenhagen bei den Three Days of Design. Also wir wollen uns noch viel stärker in dieser Richtung positionieren und eben Die Community stärker einbinden, habe ich ja jetzt schon gesagt. Wir wollen coole ästhetische Produkte machen. Also der Designanspruch spielt eine sehr große Rolle bei uns. Und so nach und nach sinnvolle Produkte machen, die dein Kocherlebnis in der Küche besser machen. Also wir wollen nicht einfach nur irgendwelche Produkte aus China einkaufen und da unser Label drauf machen, sondern wirklich innovativ sein.

Joel Kaczmarek: Was ist denn der kleinste gemeinsame Nenner, der immer gegeben sein muss? Also ist es das Thema Gusseisen oder ist es das Thema gefertigt in Deutschland? oder ist es das Thema Küche? oder weißt du, was ich meine?

Filip Mierzwa: Ja, ich weiß, was du meinst. Das ist eine sehr spannende Frage, weil wir da auch länger eben drüber nachgedacht haben. Und anfangs dachten wir, okay, es wäre zum Beispiel dieses Gefertigt in Deutschland, aber stellen jetzt bei Produkten wie Glasdeckeln fest, okay, das kriegst du in Deutschland fast nicht gemacht oder zumindest nicht in der Form, wie du es haben willst. Also du hast nicht die Flexibilität. Textilien, wir haben eine Kochschürze gemacht, wir haben es dann in Deutschland hinbekommen, aber zu übertrieben hohen Kosten, wenn du nach Griechenland oder Portugal gehst, die typischen Fertigungsländer für Textilien, hast du da viel bessere Karten. Also am Ende wollen wir smarte, durchdachte Produkte machen. Also wenn wir jetzt von dieser Küchenausstattung ausgehen, nochmal um auf das Thema Messer zurückzukommen, dann ist unser Anspruch Das in einer extrem hohen Qualität zu machen, also es klingt immer so wischiwaschi, wenn man das sagt, aber dieser Qualitätsanspruch zieht sich bei uns durch und durch, das Thema Nachhaltigkeit, also wirklich zu überlegen, ist das Produkt zirkulär, können wir das machen, wie machen wir es langlebig, also das ist eines unserer Kernelemente. und das Thema Design, also wirklich was zu machen, was auffällt, was außergewöhnlich ist und was du dir kaufst, wenn du Wert darauf legst, eine schöne Küche zu haben, weil funktionale Sachen, die günstig sind, gibt es einfach massenhaft draußen und damit kann man sich nicht abheben.

Joel Kaczmarek: Also ich habe gerade gedacht, vielleicht sollst du dir wirklich so meinen. The One-Gedanken für die Küche gebe ich dir den abnehmen, weil wenn man sagen würde, von uns gibt es immer nur ein Item, meinetwegen in unterschiedlichen Größen, aber wir haben ein Produkt Pfanne, ein Produkt Topf, ein Produkt Messer, ein Produkt Schneidebrett und es ist The One you need. Du weißt, bei uns kannst du dich verlassen auf A, B, C, schickes Design, hochwertig, nachhaltig gefertigt, in der Regel in Deutschland oder wenigstens in Europa. Ich glaube, dann ist es schon ein ganz gutes Fund.

Filip Mierzwa: Ja, nehme ich auf jeden Fall so mit und werde ich noch ein bisschen drauf rumdenken. Vielen Dank.

Joel Kaczmarek: Gut, wir reden über unsere Beteiligung nachher für den Moment. Lieber Filip, ich wünsche euch ganz viel Erfolg. Finde ich toll, dass ihr sowas macht.

Filip Mierzwa: Ja, vielen, vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

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