Makers & Shakers Update 5: Wie Jochen Krisch mich krass zerstört hat
13. Januar 2023, mit Joel Kaczmarek
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Into: Digital Kompakt. Heute aus dem Bereich Selbstoptimierung mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's!
Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digital Kompakt und heute gibt es wieder ein kleines Movers & Shakers Update. Also du erinnerst dich, wir bauen gerade eine wirklich schlagkräftige Invite-Only-Business-Community, quasi das moderne Pendant eines Business Clubs. Und der heißt Movers & Shakers, weil das sind die Leute, die wir suchen, Menschen, die wirklich was verändern wollen. Und, oh Mann ey, heute kommt eine Folge, die thematisch quasi außer Plan ist. Ich spreche heute nämlich über einen unserer größten Fehler, die wir bisher bei Movers und Shakers gemacht haben. Und darum habe ich die Folge auch liebevoll als meine Zerstörung durch Jochen Krisch bezeichnet. Der hat nämlich den letzten Anschluss gegeben, warum ich bei meiner Ausrichtung einen massiven Fehler gemacht habe.
Aber hey, im Kern finde ich Fehler zu machen überhaupt nicht schlimm und erzähle auch gern davon, warum es mich nur so wurmt ist, dass ich quasi in der einen Woche das ganze Setup fertig gemacht und breit in der Öffentlichkeit davon erzählt habe und in der nächsten stelle ich dann fest, dass es gleich mehrere Gründe gibt, warum das nicht funktioniert. Also was mir daran unangenehm ist, ist im Prinzip die kurze Haltedauer des Konzepts. Ich habe mich dann schon gefragt, ob ich das vorher hätte sehen können, erst hätte testen sollen und dann nach draußen kommunizieren und so weiter. Aber letztlich gehört das doch einfach auch zum Geschäft dazu.
Also ich erzähl euch einfach mal, wo wir konzeptuell falsch abgebogen sind und wie wir das nun wieder gerade biegen. Weil schlimmer als ein früher Fehler ist für meinen Geschmack, wenn man über Fehler nicht spricht, sie womöglich verschweigt und dann versucht, das Vorgehen aufrechtzuerhalten, als einmal den Stecker zu ziehen und Tabula rasa zu machen. Und ganz ehrlich, mir ist auch lieber, ich mache am Anfang einen Fehler, lerne schnell und spare dann nach hinten raus Zeit und Geld. Das ist ja sogar so ein Samba-Mantra gewesen.
Schnell in eine Richtung laufen, damit man der Erste oder die Erste ist, der oder die dort ankommt und entweder ist die Richtung richtig und du bist der Erste oder die Erste, der auch schnell wieder in eine andere Richtung laufen kann, falls die Richtung halt nicht korrekt ist.
So, aber nun endlich zum Fehler. Der bestand bei mir darin, dass ich dem Thema Content zu viel Raum eingeräumt habe. Zumindest für den Anfang zu viel. Weil meine Idee war, dass wir ein Newsletter auf Substack aufsetzen, genauer gesagt zwei Newsletter. Ich wollte einen kostenlosen Newsletter anbieten, wo es bis dato noch in meinem Kopf rumwaberte, was dort eigentlich genau drinstehen sollte und wie oft dieser erscheint. Ich dachte mir, Joel, du vertextest da einfach grob die Sachen, die du im Podcast als Business Club Learnings erzählst und haust noch ein, zwei weitere Erfahrungen aus der Woche dazu. Denn die eigentliche Aufmerksamkeit sollte dem bezahlten Pro-Newsletter gelten. Dort war die Idee, dass wir jeden Freitag einen Newsletter versenden, der zwei Dinge enthält. Erstens die wichtigsten Learnings aus dem Business-Club, sobald er denn gestartet ist. Im Kern folgt der Club zwar dem Chatham House Rules, das heißt, was dort besprochen wird, bleibt auch dort.
Aber es gibt ja zwei Sorten von Wissen. Teilbares Learning-Wissen und privates Faktenwissen. Hier wäre aber schon die erste Komplexitätsebene angesetzt, das sauber auseinanderzuhalten. Und zweitens sollte im Pro-Newsletter immer aufbereitet werden, welche Podcasts in der kommenden Woche erscheinen. Und dazu sollte es dann eine schriftliche Zusammenfassung und wahlweise eine fünfminütige Audionacherzählung geben oder einen 20-minütigen Zusammenschnitt der besten Stellen mit einem Erzählerrahmen von mir. Wahrscheinlich hätten wir etwas in der Mitte gesucht, das Best-of in 10 bis 20 Minuten. Und dann sollten noch meine Learnings und ein Blick in die Zukunft zum Thema mitgeliefert werden.
So, und daraus kann ich dir jetzt eine ganze Reihe Probleme bzw. Herausforderungen aufzählen, die mir speziell Jochen nochmal sehr schön vor Augen geführt hat. Erstens, es war unklar, was genau eigentlich in die kostenlose Version des Newsletters kommt und wie oft diese erscheint. Das machte schon mal seelischen Stress, weil es unklar war und ich die Erwartungen auf mir spürte. Zweitens hätten wir sehr sauber kommunizieren müssen, was public ist im Business Club und was nicht. Und parallel dazu hätten wir einen recht aufwendigen Prozess fahren müssen, dass immer jemand in den Sessions mit dabei ist, um sie zu protokollieren, dann hochwertig zusammenfasst und schließlich für den Newsletter aus allen Sessions die wertvollsten Dinge ableitet. Drittens habe ich schnell gemerkt, dass wir zu ambitioniert gestartet sind, weil wir sind eine feine Manufaktur und dort von Beginn an für zwei Podcasts pro Woche ein Transkript, eine Zusammenfassung, meine Learnings, ein Blick in die Zukunft, eine 5-Minuten-Audio-Version und eine 20-Minuten-Audio-Version sowie den Newsletter-Text selbst zu bieten, ist einfach zu viel. Das kostet so viel Zeit und der Aufwand wäre uns über den Kopf gewachsen. Wachsen ist okay, denn so ein Konzept muss wachsen, aber nichts sollte dir über den Kopf wachsen. Viertens waren wir ja sogar schon beim Vertesten. Ich merkte relativ schnell, dass ich zusätzliche Ressourcen hätte einkaufen müssen, sodass die ganze Kalkulation noch teurer geworden wäre, als ich sie das letzte Mal vorgerechnet habe. Wir hätten also viel vorab investiert, bei unklarem Nutzen und langwieriger Refinanzierung. Was wäre also passiert? Bei uns entsteht hoher Druck, dass der Content funktionieren muss, während die NutzerInnen ihn wahrscheinlich gar nicht so gewürdigt hätten und die Bindung nicht hoch genug gewesen wäre. Das produziert dann aber auch schnell Frust auf beiden Seiten. Und warum wäre das so gewesen? Weil Jochen Krisch mir fünftens nochmal klarer gemacht hat, dass der Content zwar schön ist, aber nicht der Lockstoff, mit dem der Club funktioniert.
Denn Content gibt es eigentlich genug. Das ist nicht das Problem. Schon jetzt kommen die Leute ja nicht dazu, alles zu lesen. Das Audio wäre hier sicher für viele interessant, aber eben auch mit einer langen Refinanzierungsphase verbunden.
Und einen Business-Club suchst du ja eigentlich für gute Erfahrungen mit Top-Leuten auf. Sprich, meine Aufgabe ist es, erstklassige Sessions mit Top-Leuten zu den zentral wichtigen Themen sicherzustellen und damit einen hohen ROI für meine Mitglieder zu realisieren. Stattdessen habe ich zu viel in Content gedacht, schlicht und ergreifend. Aber mehr noch, sechstens, wenn ich auch die Business Club Learnings in den Newsletter und eine Wissensdatenbank geschrieben hätte, würde dies den Anreiz senken, an den Sessions teilzunehmen. Warum soll ich eine Session besuchen, wenn ich hinterher eine Zusammenfassung bekomme? So hätte ich also noch mehr hustlen müssen, die Leute in die Sessions zu kriegen, was ja die Kernaufgabe ist, und gleichzeitig massiv Aufwand mit dem Content gehabt, also es wäre doppelt doof gewesen. Also du merkst, eine ganze Reihe Dinge würden dort Probleme machen und Jochens wesentliche Inputs, die mir im Gedächtnis geblieben sind, waren, dass das Lockmittel ein anderes sein muss, nämlich von den Mehrwerten des Clubs her gedacht. dass du dort näher am Alltag bist, einen klaren ROI bietest, etwa durch Ersparnisse, dann krasser Learnings, du mit guten Leuten lernen kannst, ohne dass es hilfsbedürftig daherkommt, sondern du sparst dir einfach Lehrgeld, lernst massig und hast eine gute Zeit. Es geht schlichtweg um Rückhalt und Klasse statt Masse. Die Cases sind wichtiger als der Content, das ist doch der entscheidende Satz. Wie bei einem Partymacher. Wer war da? Was wurde geredet? Dass dort ein Klüngel war, an dem du hättest teilnehmen können, ist doch viel reizvoller. Was hat Movers und Shakers dort geschaffen? Welche Beziehungen haben wir ermöglicht? Und so weiter. Das habe ich inhaltlich gelernt und auf der Meta-Ebene hatte ich auch Learnings. Nämlich einerseits ist mir bewusst geworden, dass es einfach normal ist, dass man schnell Fehler produziert, wenn man gezwungen ist, schnell zu agieren.
Lustigerweise hat mir dann mein Chiropraktiker Oliver Mack einen guten Input gegeben, der sagte, unter Druck kann nichts wachsen. Lass es mal auf der Zunge zergehen. Unter Druck kann nichts wachsen. Man sagt ja auch gerne, Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Und als ich heute meinen Nachbarn, den YouTuber Barry Hammerschmidt, a.k.a. Bodyformos, getroffen habe, erzählt er mir auch, dass die Videos, die er mit Druck produziert, meistens die wenigsten Likes erhalten. Also werde ich versuchen, mich nicht mehr so unter Druck zu setzen, Krise hin oder her. Ich werde versuchen, dass ich vom bestmöglichen Produkt her denke und dabei aber pragmatisch die Machbarkeit mehr im Blick behalte. Und dann ist mir aufgefallen, dass wir durch diesen Druck auch in so eine Scheuklappenhaltung gegangen sind. Das ist ja wie in der Natur. Fight, flee oder freeze. Und wenn du flüchtest oder kämpfst, nimmst du links und rechts auch nichts mehr wahr. Du reagierst nur noch, agierst aber nicht mehr.
Du reagierst nur noch, agierst aber nicht mehr. In meinem Kontext heißt das, ich habe die Überlegung gehabt, was ich mir an Content von so einem Produkt wünschen würde, was einen schon mal absichert, dass die Leute happy sind, weil sie etwas Reales in den Händen halten, was ich anbieten könnte, wenn jemand eine Session nicht bekommen hat. Mit einem Mal stand dann ein Contentplan und ich habe nur noch im Kampfmodus die Umsetzung durchgetackert, aber ich bin gar nicht mehr den Schritt zurückgetreten und habe das Gesamtbild betrachtet. Ich bin nicht mehr in die Satellitenperspektive gegangen, um mal zu fragen, ob der Content wirklich das Unterscheidungsmerkmal ist. Zum Glück habe ich dann Mover und Shaker wie Jochen an meiner Seite und habe es selbst an den ersten Merkmalen gemerkt.
So, was machen wir nun anders? Ich habe den Bezahlungsletter gelöscht und die ersten drei Bezahler persönlich angeschrieben und ihnen erklärt, warum wir dies tun und ihnen ihr Geld komplett erstattet. Also gilt auch schon mal Martin Wagner, Lennart Jürges und Paul Kraus mein Dank, dass sie einen dreistelligen Betrag investiert haben, obwohl wir noch keinen Newsletter online hatten in der Pro-Version. Einfach aus dem Vertrauen in unsere Marke heraus. Das fände ich richtig super und sowas motiviert uns. Also danke an euch drei. Und die Audio-Zusammenfassungen, diese Kurzzusammenfassungen sind, glaube ich, ein sehr cooler Case, aber für den Moment zumindest zu viel. Vielleicht machen wir das später einmal, die Resonanz ist ja gut, aber der Aufwand ist einfach noch zu hoch. Wer weiß, was KI da künftig auch noch möglich macht, aber für den Moment, wie gesagt, streichen wir das erstmal. Dann bin ich hingegangen und habe den kostenlosen Newsletter massiv aufgewertet, weil dieser ja ein wertvolles Verbreitungsmedium ist. Ich wollte schon länger einen guten Newsletter für digital kompakt aufsetzen und jetzt haben wir endlich ein Framework. Jeden Freitag erzähle ich dort kurz, was sich im Club oder momentan noch bei dessen Bau tut, einfach wirklich schlank und mit Wertinhalten wie Learnings oder tollen Ankündigungen versehen. Nicht komplex, aber so, dass es einen Mehrwert liefert.
Und dann liefern wir für die Podcasts der laufenden Woche trotzdem meine Learnings und einen Blick in die Zukunft. Das ist genauso gut wie die Zusammenfassung und noch kompakter und selektierter und wir sparen uns den Aufwand, ein Transkript, ein Skript und eine Audioversion produzieren zu müssen. Das heißt, die kostenlosen Abonnenten werden damit mega happy und wir kriegen das mit gutem Aufwand hin. Findest du übrigens unter newsletter.moversandshakers.club. So, und damit haben wir schon mal eine schöne Content-Maschine am Laufen, mit der wir die Reichweite des Clubs erhöhen und die wir auch nach LinkedIn verlängern können. Und ansonsten mache ich mich jetzt mit Hochdruck daran, die Sessions geil zu machen.
Denn Mitgliedern des Business-Clubs im Austausch maximal viel zu bieten und dafür die richtigen Leute zusammenzustellen, das ist, worauf es ankommt. So, das war's für heute. War doch gar nicht so schlimm, davon zu erzählen, was man blödes verbockt hat. Die Lerneffekte überwiegen einfach und darum freue ich mich dann sogar auch manchmal, Fehler gemacht zu haben. Und deshalb war mir heute aber auch wichtig, dir zu zeigen, was ein guter Fehlerumgang sein kann. Nämlich Learnings ableiten, schnell handeln und offen darüber zu sprechen. Ich meine, selbst mein Chiropraktiker, der mit dem Thema gar nichts am Hut hat, oder ein YouTuber, haben dann mit einem Mal Andockungspunkte. Also ich will dir zeigen, dass jeder Mensch in egal welcher Rolle wertvollen Input hat und dein Leitbild zum Moven und Shaken bringen kann. Und alles, was dafür benötigt, ist Offenheit und der Wille zu lernen. Das ist doch echt eigentlich ein ganz cooler Angang fürs neue Jahr, oder?
Also in diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.
Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Selbstoptimierung: Als Macher von digital kompakt hat Joel Kaczmarek das Privileg, regelmäßig interessante, kompetente und innovative Menschen zu treffen. Was er von diesen über die (Digital-)Wirtschaft, Unternehmensführung und Persönlichkeitsoptimierung lernt, teilt er in Folgen wie dieser.