Johannes Kliesch (SNOCKS): 5 Dinge, die ich gerne mit 20 gewusst hätte

17. April 2025, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: High Five, Leute, ich hab wieder eine großartige Person am Start, die heute ihre fünf Dinge teilt, die sie gerne mit 20 gewusst hätte. Ihr wisst ja, ich sag immer nach dem Motto, einmal gelauscht, für immer berauscht, ist das heute der liebe Johannes Kliesch von SNOCKS. Kennt ihr bestimmt, die verkaufen ja Socken, Unterwäsche, einiges mehr. Also, bis hin zu Beratung hat Johannes schon alles gebaut. Und er hat einfach so einen geilen Spirit. Und ich bin gleich total neugierig, hier noch mal zu fragen, wie alt er eigentlich ist, also mit welchem Alter er auf die 20 zurückschaut, weil so spirit-wise ist es so 25, hätte ich jetzt gesagt. Aber Expertise-wise ist es wahrscheinlich eher 85. Von daher, ja, ich bin total gespannt, lieber Johannes. Schön, dass du da bist.

Johannes Kliesch: Moin, moin. Danke für die Einladung. Fand ich gerade ein total Ich habe ein bisschen Gänsehaut. Ich fand ein richtig schönes Intro mit irgendwie Spirit 25, Wissen 85, weil das mir tatsächlich immer Also ja, ich weiß selber, wie ich auf Menschen wirke. Ich bin sehr energetisch von Natur aus trotzdem und ich bin ja auch viel in der Öffentlichkeit. Aber mir ist trotzdem sehr, sehr wichtig, immer fachlich was dahinter zu habenund nicht so einMarktschreier einfach zu sein. Deswegenhabe ich mich da total wohl gefühltmit dem, was du gesagt hast.

Joel Kaczmarek: Ja, aber wie alt bist du denngerade jetzt,wenn wir das aufnehmen?

Johannes Kliesch: 29, ich werde jetztin zwei, drei Monaten werde ich 30. Deswegen ist es vielleichtein guter Abschlussnochmal auf seine 20er zu blicken.

Joel Kaczmarek: Ja, aber es gibt ja auch so ein bisschen, weißt du, man sagt ja immer so, Hundejahre zählen mal sieben. Also wenn Hund eins ist, ist der sieben. Und ich sage mal, bei Gründerjahren ist es ja manchmal ähnlich, sage ich. Von daher, deine zehn Jahre zwischen 20 und 30, die waren wahrscheinlich so voll wie bei anderen irgendwie 30 Jahre, hätte ich jetzt mal getippt.

Johannes Kliesch: Ja, es fühlt sich manchmal so an wie, früher habe ich als Kind viel Sims gespielt und da kommt man so auf dreifacher Geschwindigkeit, konnte man so spulen und dann, so fühle ich mich manchmal. Also von Anfang 20 habe ich studiert und war echt, Broke hört sich immer so extrem an. Ich komme aus einem normalen mittelständischen Elternhaus, mir hat es an nichts gefehlt. Trotzdem war mein Studium geprägt, ich habe in der Bank gearbeitet, dass ich viel ausprobiert habe und immer meine Konten wirklich komplett überzogen habe. Ich konnte nur 500 Euro in den Dispo, aber da war ich immer, weil ich das Geld nicht irgendwie zum Saufen oder so verwendet habe, sondern ich habe verschiedene Sachen getestet, ausprobiert, in eine App gesteckt. Und so weiter. Und deswegen waren so Anfang meiner 20er war ich irgendwie nicht, aber sage ich mal irgendwie immer so am Limit und dann irgendwie Ende meiner 20er viel passiert, viel Zeit reingesteckt und jetzt habe ich so viele Möglichkeiten wie noch nie, was ich mir hätte nie träumen lassen. Deswegen ist es so surreal, aber gleichzeitig irgendwie bin ich. Extrem dankbar dafür. Und es fühlt sich so insgesamt immer an für mich wie so ein Computerspiel. Da haben wir wieder die Analogie. Ich will gucken, wie weit ich es treiben kann, solange mir das Spiel einfach noch Spaß macht. Das hat mich nämlich auch immer schon sehr, sehr als Kind geprägt.

Joel Kaczmarek: Ja, nice. Ich habe gestern, war ich in Hamburg, habe irgendwie den Song für den Podcast hier aufgenommen. Also es ist ganz lustig, die Leute hören das ja dann im September, Oktober, aber wenn ich hier gerade spreche, liegt das gerade hinter mir. Und dann stand ich mit Tine Acke zusammen und Tine ist so Star-Fotografin schlechthin, die hat so die halbe deutsche Pop-Landschaft irgendwie schon fotografiert, macht bei Udo Lindbergh immer die Stadiontour richtig krass. Und dann meinte ich so, ja, was sind denn eigentlich deine fünf Punkte? Und dann habe ich so einen Punkt davon erzählt und das passt zu dem, was du gerade gesagt hast, dass ich meinte, naja, ich habe irgendwann schon erkannt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Erfolgswahrscheinlichkeit und Risikobereitschaft. Also zu sagen, ich gehe das Risiko ein, 500 Euro Dispo als Student hier, wo die Kohle jetzt nicht so locker sitzt, sozusagen zu wagen, erhöht aber einfach die Wahrscheinlichkeit, weil du halt Wege gehst, die andere Leute halt nicht gehen in dem Umfeld. Und das ist ja so, haben wir schon einen Punkt hier, bevor du überhaupt nur angefangen hast. Ja. Aber dann lass uns doch mal starten. Was ist denn dein erster Punkt, den du gerne mit 20 gewusst hättest?

Johannes Kliesch: In der Vorbereitung habe ich mir viele Sachen aufgeschrieben. Ich habe mehr als 5 und je nachdem, wie das Gespräch läuft, schauen wir mal, welche 5 ich davon auswähle.

Joel Kaczmarek: Du darfst auch 7 oder 8 machen. Ist auch okay, wenn du mehr machst.

Johannes Kliesch: Den habe ich gar nicht aufgeschrieben, aber genau das ist mein erster Punkt, weil du es gerade selber angesprochen hast. Ich weiß noch genau, dass ich Anfang meiner 20er mich sehr, es ist so absurd, weil ich bin ja studierter Banker und ich liebe Aktien, Finanzen und so. Ich mache das jeden Tag, wenn ich abends auf der Couch liege, meine verlobte Frau, wenn der Podcast rauskommt, dann toi toi toi Frau, dann haben wir geheiratet. Wenn sie irgendwie Instagram und TikTok sich anschaut, gucke ich mir die ganzen Aktienthemen an. Das ist mein Hobby und ich liebe das. Und ich liebe das auch schon lange, aber Anfang 20 war ich dann ganz oft in diesem Clinch zwischen, hey, ich mache was mit Aktien und ich mache ETF, sage ich mal, und so versus, okay, kaufe ich jetzt für 300 Euro gerade Facebook-Apps für damals meine App, die ich gemacht habe. Was ist das bessere Investment? Und da würde ich meinem 20-Jährigen, ich jetzt sagen, also was ist das beste Investment in den 20ern, würde ich immer sagen, in dich selbst, in deine Persönlichkeit. So, um Sachen auszuprobieren und ey, es ist geil, dass viele Sachen nicht funktionieren, aber du lernst so unfassbar viel. und deswegen würde ich sagen, also ich will da gar keinen Financial Advice oder so geben, aber wenn ich jetzt Leute höre, die mit Anfang 20 während ihrer Ausbildung dann schon im Monat 300 Euro in ETF-Sparplan und die Versicherung ab, ey, ist cool, würde ich aber niemals irgendjemandem empfehlen, sondern investiert es in Sachen, um selber zu lernen, weil ganz rational gesprochen hast du ja von den Sachen, die du in den 20ern lernst, noch die nächsten 40 Jahre Berufsleben was davon und dein restliches sonstiges Leben so, also Sollte dort die Lernkurve und weil deine Auffassungsgabe ja in den 20ern auch sehr, sehr hoch ist und du noch sehr viel lernen kannst und so viel Bock auf alles hast, würde ich das Geld in sämtliche Sachen ausprobieren, lernen und sowas und gar nicht in Großrücklagen und Altersvorsorge sprechen, weil, sage ich mal, SNOCKS ist natürlich ein Extrembeispiel, aber ich habe SNOCKS mit, haben wir mit 4.000 Euro gestartet, die jeweiligen Gründer 2.000 Euro. So, fuck, was war der Roy auf diese 2.000 Euro? Der ist ja nahezu unendlich. Sowohl aufs emotionale Spaß, Leben verändern, als auch aufs finanzielle. Und davor, das sind jetzt die 2.000 Euro. Davor habe ich eine App gemacht, da habe ich auch so 1.000, 1.500 investiert. Davor habe ich Sneaker verkauft, das hat auch sehr gut funktioniert, 10.000 Euro investiert. Davor habe ich zum Beispiel auch an der Börse echt viel Geld investiert, so in Daytrading und sowas, als es noch nicht so cool war wie jetzt bei Robinhood und sowas, sondern anders, auf eine andere Weise. Wenn ich diese aber, ich sage mal, 5, 6, 7 Projekte kumuliere und auszumühe, habe ich vielleicht 10.000 Euro irgendwie investiert und habe jetzt daraus Millionen gemacht. Das soll nicht reißerisch sein, aber bei Projekt 3 habe ich sehr stark an mir selber gezweifelt gesagt, so, boah, das ist gerade gescheitert, ist das gerade der richtige Weg? oder soll ich wie alle meine Freunde um mich rum lieber den sicheren Weg gehen, in mein ETF investieren und, sag ich mal, so ein bisschen die Füße hochlegen und so meinen normalen Job. Und das würde ich auf jeden Fall meinem 20-Jährigen, ich empfehle, ey, bis 25, hau das Geld raus in Projekte, Erlebnisse und irgendwas davon wird schon funktionieren.

Joel Kaczmarek: Also für die geneigten Leihen ROI, Return on Investment. Von daher der Return auf die Kohle, die du da investiert hast, war sicherlich echt signifikant. Vor allem, ich hab mich gerade so zurückerinnert, unser gemeinsamer Freund Markus Diekmann, mit dem du ja auch die Founders League machst, mit dem hab ich teilweise beide schon investiert und ich weiß noch, wie ich mit ihm mal telefoniert hab und meinte so, du schmerzt mich gerade echt, ich hab hier irgendwie 25.000 Euro in eine Bude investiert, was uns richtig weh tat. Das war schon schmerzliches Geld, ja. Ich bin ja jetzt nicht so Money Printer wie du. Oder wie andere erfolgreiche Unternehmer. Ich komme ja da erst noch hin, um hier mal Bescheidenheit zu zeigen. Nein, aber Spaß beiseite. Was mich da halt krass geprägt hat, dass ich so dachte, er hat es doch zu mir gesagt. Ja, und jetzt überleg dir mal, weil du nimmst jetzt 25.000 Euro, steckst es in so ein Startup, hast keinerlei Kontrolle, was sie damit machen mit dem Geld. Und es bleibt ja nicht dabei. Du bist ja dann andauernd auch noch zeitlich gebunden. Also dann sollst du irgendwelche Notarscheiße unterschreiben, dann wirst du mal im Rat gefragt, dann sollst du ein Intro machen zu jemandem. Und dann habe ich teilweise echt so da gewesen und habe gedacht, okay krass, was hättest du mit den 25.000 gemacht, wenn du die jetzt bei dir investiert hättest? Hättest du eine halbe Stille von zahlen können, irgendwie ein neues Geschäftsmodell antesten? Also was ich damit sagen will ist, was du gerade beschreibst, ist ja total richtig, dass man auch, wenn man in sich selber investiert, halt auch kontrollieren kann, was mit den Assets passiert, während man woanders natürlich, sage ich mal, nur Zuschauer ist.

Johannes Kliesch: Brutal. Also passt vielleicht eine sehr, sehr gute Überleitung zu meinem zweiten Punkt. Ich habe hier bei mir in meinen Notizen aufgeschrieben, Investments sind emotionale Verpflichtungen. Und zwar auf unterschiedliche Art und Weisen. Und du hast ja gerade auch Bescheidenheit gesagt. Ich bin wirklich super, super dankbar für alle Möglichkeiten, die ich hatte. Ich bin aber auch gleichzeitig, spreche ich ja auch offen darüber, dass ich, sage ich mal, nachdem wir einen Teil von Snogs verkauft haben, bin ich privates Vermögen im Millionenbereich gekommen. Und mir ist es wichtig, nicht zu sagen so, boah, ich bin gar nicht, sondern ich möchte anderen Leuten zeigen, wie es dann ist und welche Ultra-Fuck-Ups man damit macht. Bevor wir jetzt in den Punkt eingehen, ist mir das einfach wichtig zu sagen, dass es mir nicht geht um die irgendwelche Geldbeträge, sondern einfach nur Education zu machen, weil ich da richtig viel Lehrgeld bezahlt habe. Und um konkret zu werden, ich bin zu dem Geld gekommen und dann habe ich gedacht, okay, ich diversifiziere das Geld und investiere in verschiedenste Sachen. Aktien ist nach wie vor mein größtes Portfolio, da kenne ich mich aus und so weiter, kommen wir auch später nochmal dazu. Aber ich habe auch in Uhren investiert gehabt, ich habe in Autos investiert und gleich erzähle ich auch noch über Kryptos und was materielle Dinge angeht, wie Autos und Uhren, das waren wirklich, ich habe es in Schließfach gepackt, so abgeschlossen, nicht verwendet, also es war einfach nur ein Investment Case und nicht rumzuflexen, aber da habe ich gemerkt, wie unfassbar es mich stresst, weil es genau das ist, was du gerade beschrieben hast, ich habe null Kontrolle drauf, also ich bin zu einer Zu einem absoluten Experten, Uhrenexperten gegangen, habe gesagt, ich würde Betrag X gerne investieren. Welche Uhren soll ich kaufen? Habe mich auf ihn verlassen. Er hat mir die Uhren gegeben und es ist ja auch nicht seine Schuld. Der Gesamtmarkt für Uhren ist die letzten zwei Jahre runtergegangen. Also ich mache ihm da keinen Vorwurf, aber ich habe gemerkt selber und deswegen Investments sind emotionale Verpflichtungen. wie sehr es mich gestresst hat, weil ich keinerlei Impact drauf hatte und es auch nicht verstanden habe. Und das habe ich so für mich selber gelernt, dass ich nur in Sachen investiere, wo ich selber entweder einen Impact drauf habe und sie zusätzlich auch noch verstehe. Wenn Aktien, wenn ich Geld in Aktien packe, die gehen runter, da verstehe ich es, weil es liegt irgendwie auch in meiner Hand. Ich kann jeden Tag kaufen, verkaufen, ich verstehe, hey, Microsoft AI, OpenAI, Ey, das sind die Börsenzahlen. Aber so Uhren oder Autos ist, du wartest einfach nur ab, wie auch, kommen wir auch gleich bei Startup-Investments und hoffst einfach, irgendwann gehen die wieder nach oben. Nicht falsch verstehen, auch bei Microsoft habe ich keinen Einfluss, ob jetzt die Aktie morgen 5% hoch oder runter geht. Aber ich habe für mich selber, für mich als Person gemerkt, wenn ich es verstehe, fällt es mir viel leichter, dann auch Ruhe zu bewahren, wenn es mal runter geht. Und das hat mich wahnsinnig gestresst, sowohl bei den Autos als auch bei den Uhren, dass ich, auch wenn es wahrscheinlich nicht die beste rationale Entscheidung war, aber ich habe gemerkt, weil es mich emotional so angreift, Ja, Stress habe ich sowohl die Autos als auch die Uhren nach so einem knapp unter einem Jahr wieder verkauft und es war eine unfassbare Erleichterung, obwohl ich sechsstellig verloren habe, aber es war einfach emotional hat es sich für mich total richtig angefühlt und ich habe das Geld dann direkt auf meinem Depot eingezahlt und in Aktien gesteckt. Und das war für mich der beste Weg. Auch, also rational, ey, diversifiziere in verschiedene Anlagen, klasse. Das muss ich sagen, für mich, nee, Aktien verstehe ich und diese ganze Börsenwelt, da fühle ich mich wohl und alles andere hat mich unfassbar gestresst.

Joel Kaczmarek: Sag mal, eine ganz kurze Nachfrage, ist totales Detail, aber wie ist es mit den Autos gewesen? Weil ich habe immer gedacht, Autos sind so die krassen Wertverlustbringer, also außer wenn es jetzt Oldtimer sind, aber ist ja sonst der Classic, immer drehst den Schlüssel um, das Teil ist schon 30% weniger wert. Was hast du denn für Autos investiert?

Johannes Kliesch: Also ich will nicht drüber reden, was für ganz konkrete Modelle das sind, aber es gibt schon viele Sondermodelle von verschiedenen Marken. Ob es Porsche ist, Ferrari, Rolls-Royce und so weiter. Da ist es unfassbar schwer, an diese Autos überhaupt heranzukommen. Dass du die quasi bestellen darfst, ist absurd. Aber wie gerade Medialia auch so zum Beispiel bei Hermesso, Birkin Bags und Kelly Bags und so. Da gibt es einfach verschiedene Sachen, die sehr schwer sind überhaupt zu kriegen. Und ich hatte in meinem Netzwerk einfach die passenden Leute, dass ich gesagt habe, weil die auch auf diese Story geil waren. Also diese ganzen High-Class-Auto-Marken, nehmen wir jetzt mal einen Porsche, ey, die haben genug Zahnärzte, die jetzt irgendein Sondermodell kaufen können. Aber ein junger Kerl, der irgendwie ehrlich und nicht mit crazy Krypto-Sachen sein Geld verdient hat, ist auch für die eine spannende Zielgruppe. Und da, sage ich mal, durch mein Netzwerk und auch, dass ich als Person für die Marken spannend bin, hatte ich die Möglichkeit einfach an einige Sondermodelle heranzukommen und unterm Strich tatsächlich die Autos war, habe ich noch tatsächlich Plus gemacht, aber bei Uhren habe ich echt viel Geld verloren, muss ich einfach ehrlich zugeben und vielleicht das auch, um das auch aufzugreifen, was du gesagt hast, ich habe auch in so drei Startups investiert und auch da ist halt emotionale Verpflichtung. Also man investiert ja meistens, und das macht ja rational irgendwie auch Sinn, in Firmen, wo du selber auch über das Geld hinaus irgendwie einen Impact haben kannst. Bei mir offensichtlich irgendwie E-Commerce. Also ich habe zum Beispiel in eine Agentur investiert, die sowieso bei Snogs auch uns berät. Also ich kenne sie fachlich, ich habe einen Hebel über unsere eigene Firma und ich kenne natürlich auch ganz viele andere E-Commerce-Firmen in unserer Größenordnung und da kann ich die Firma gut reinbringen. So, das war meine Investment-Hypothese, die ist auch finanziell aufgegangen, aber für mich war da das größte Learning auch hier wieder, Investments sind emotionale Verpflichtungen. Die zwei Gründe hatten sich, wir hatten es ja gerade im Vorgespräch, bei deinem Investment verstritten, das war auch auf der Kippe Und ich, obwohl ich denen ja das Geld gegeben habe und sage ich mal, die müssen ja dafür, dass ich denen Geld gebe, ist ja eigentlich auf dem Papier so, sie müssen mir das zurückzahlen. mit einer guten Performance, war ich derjenige, der dann vor anderthalb Jahren mit denen Workshops gemacht hat, weil die sich so verstritten hatten und habe wirklich mal eine Woche lang jeden Tag vier Stunden mit denen geredet, wo ich dann auch so war. So stelle ich mir nicht vor. Also man kriegt ja, ich habe einen also einen Exit gemacht, investiere dann mein Geld und durch den Exit wollte ich ja eigentlich mehr Ruhe haben für mich, dann investiere ich das in Startups, habe aber eigentlich viel mehr emotionalen Stress und der Return für mich kommt erst, wenn er überhaupt kommt, erst in vier, fünf Jahren. Deswegen, um dieses Thema abzuschließen, war für mich ein riesen Erkenntnis, egal welche Art und Weise von Investment du machst, es ist immer wichtig, Auch eine emotionale Verpflichtung und das muss man behutsam auswählen, sonst fällt es einem echt richtig auf die Füße.

Joel Kaczmarek: Ja, aber das ist ein echt wertvoller Punkt. Also ich finde den Satz total geil, weil es stimmt mit den emotionalen Verpflichtungen total. Vielleicht ging es dir wie mir. Ich bin natürlich seit 2009 in der Startup-Branche und dann hast du andauernd irgendjemand, der gesagt hat, ja, ich habe da und da investiert und dann hat er hier irgendwie einen Millionen-Exit gemacht. Also diese Lucky Shots hörst du ja auch ganz viel. Also man kennt ja die ganzen Statistiken, dass es dann heißt, ja, so ein Investor von zehn Startups geht eins durch die Decke und irgendwie acht verrecken und eins läuft so lala, ja, oder zwei. Aber das mal zu spüren, mal zu verstehen, ist so das eine. Und was du halt nie siehst bei diesen Geschichten, also das ist ein Outlier-Business, das ist mal das eine, aber das andere, was du halt nie siehst, ist dieses scheiß Generve, was du auf dem Weg dahin hast. Weil es ist genauso, wie du sagst, du nimmst Geldmittel in die Hand, deine Zeit, deine Nerven schlägt sich mit so einer Scheiße rum, dafür, dass du dann eine Erfolgswahrscheinlichkeit von so 5% hast auf einen Case, den du nicht selber in der Hand hast, wo du anderen von der Seite zu guckst, wie die teilweise mit dem Kopf gegen die Wand fahren und du dir sagst, ja, hab ich dir aber halt dreimal schon gesagt, ne. Also, ich kann das total verstehen. Und Stefan Glänzer hier, der Gründer von Ricardo damals, der hatte mal auf einem Event von uns mit Gründerszene damals gesagt, getting rid from your investor is harder than getting divorced from your wife. Ja, also du scheidest dich eher von deiner Frau, als dass du deinem Investor los wirst. Und dann versteht man, was der meinte, so dieses krasse, weil es stimmt komplett, wie du sagst, es hat immer so diesen Shishi-Faktor, oh, ich habe auch eine Beteiligung oder zwei oder drei, das ist mein PR-Ding, lalala. Und dann merkst du aber, der Gründer ruft dich an unter Tränen und sagt so, ich bin gerade aus meinem Startup rausgeflogen oder keine Ahnung, wir haben hier ein riesen Cash-Loch, kannst du helfen? So, merkst du, oh, warte mal, da gibt es ja noch was. Aber sag mal, eine Frage habe ich an dich noch zu dem ersten Punkt auch oder zu der Brücke. Du hast ja gesagt, das beste Investment ist immer in dich selbst. Du hättest mit 20 gar nicht so sehr auf die Aktien gesetzt, sondern in dich selber. Gibt es für dich so einen Tipping-Point, wo du sagst, ab irgendeinem Zeitpunkt musst du halt sagen, okay, jetzt habe ich so und so viel Wissen-Investment aufgebaut, Kontakte, Erfahrungen, jetzt sollte ich vielleicht doch mal an Altersvorsorge denken. oder geht es um Dreh? oder würdest du sagen, nee, das geht bis 50 so weiter?

Johannes Kliesch: Ich glaube, in erster Linie ist es, wie man sich selber emotional damit wohlfühlt. Und wir hatten ja auch im Vorgespräch ganz spannend, die Erfolgswahrscheinlichkeit korreliert unglaublich stark mit der Risikobereitschaft. Um das jetzt mal an meinem eigenen Beispiel zu machen, bis 2022, bis wir den SNOCKS-Deal gemacht haben, also dass wir einen Anteil verkauft haben, hatte ich privat, ich glaube, 40.000 Euro auf der Seite liegen. Auf dem Papier war ich irgendwie Multimillionär, aber Fakt war, dass wir bei SNOCKS mehr Schulden hatten als Cash zu dem Zeitpunkt kurz davor und wir privat auch komplett dafür gehaftet haben. Also muss man sagen, wir sitzen ja hier in 2024, also bis vor zwei, zweieinhalb Jahren war ich nicht privat insolvent, aber ich war fucking all in. Also wäre SNOCKS nicht aufgegangen, also wäre die Wirtschaft komplett gedreht oder sonst was, wäre ich komplett am Arsch gewesen. Das erzähle ich, weil ich sagen will, ich bin halt absolut risikofreudig. Deswegen, ich habe von 2021 bis vor zwei Jahren, 26, 27, bin ich die ganze Zeit all in gegangen. Ich hatte nichts zur Seite gelegt, sage ich mal im Verhältnis. Und für mich, ich konnte ruhig schlafen damit. Ich war da total confident, obsessed damit, rational gesehen, ey, boah, das ist ganz schön, ganz schön wild, das will ich keinem anderen empfehlen, aber für mich hat es sich richtig angefühlt. Deswegen habe ich jetzt auch, sage ich mal, finanziell gesehen viel gewonnen, aber weil ich sieben Jahre auch viel Zeit und auch einfach super viel Risiko eingegangen bin, daher ist, glaube ich, die ehrlichste Antwort, dass man da selber sehr stark auf sein Bauchgefühl hören muss. Klar gibt es solche Regeln, so dreimal sein eigenes Nettogehalt zur Seite legen, für so, ich sag mal, Sachen aus dem Alltag, die dann anfallen. Auto kaputt und so. Das sehe ich. Also ich hatte ja auch 40.000 Euro zur Seite. so als Puffer, wenn man mal umzieht und so weiter, aber ich habe jetzt auch nicht sexstelligen Bereich so für meine Altersvorsorge angezahlt. und müsste ich eine konkrete Aussage machen, würde ich sagen, ey, bis 25 würde ich mal auf die Altersvorsorge scheißen und dann halt jetzt nicht in Spaß alles investieren, weil das machen halt dann auch viele, um es ausreden zu fänden, drei Wochen nach Ibiza oder sonst was zu gehen, sondern ich meine halt auch einen großen Teil in die eigene Education, Weiterbildung, Projekte oder kleine Startups einfach mal auszuprobieren und da selber zu arbeiten. Ja, so würde ich es, glaube ich, formulieren.

Joel Kaczmarek: Ja, es ist einfach auch wertvoll, was du sagst, weil die Leute haben ja nie die Innenperspektive. Die vergleichen sich immer auf Assets und vergleichen sich hier aber nicht auf allen Ebenen. Also wenn die sich mit dir vergleichen, wie viel Cash hat denn der Johannes? Ah, der hat Socken verkauft, der ist Millionär, crazy, hätte ich auch gekonnt. Ja, am Arsch. Sieben Jahre lang hat er seinen Hintern in die Schusslinie gehalten und trotzdem ruhig geschlafen. Als nur einer von wahrscheinlich 40 Dingern, die in der Art hochpoppen. Deswegen versteh ich total. Was ist dein dritter Punkt?

Johannes Kliesch: Auch daran anknüpfen, es dauert sehr lange, bis man wirklich Geld verdient. Was mein ich damit? Wenn dein Why ist, für irgendein Projekt damit reich zu werden oder Geld zu verdienen, dann lass es. Weil ein konkretes Beispiel ist, die Folge wird ja erst im September, Oktober ausgestrahlt, da werde ich dir nochmal ein Zeichen geben. Ich hoffe aber, toi, toi, toi, dass es klappt. Wir sind kurz davor, unsere Beratungsfirma zu verkaufen, SNOCKSalting. Und die ist entstanden durch einen Zufall vor vier Jahren. Und dann habe ich, am Anfang habe ich die selber gemacht und dann habe ich meine Cousine Romy eingesetzt als Geschäftsführerin, die auch Anteile an der Firma hat und die das den geil hochgezogen habt und ich stecke da jede Woche, würde ich sagen, so mindestens zwei Stunden rein, dass ich sie coache oder wir gemeinsam Sachen diskutieren, ich habe ja davor auch noch keine Beratungsfirma gemacht, aber mit ihr zusammenarbeite, plus nochmal, sage ich mal, wir haben ja auch unseren eigenen Podcast, der ist der beste Lead-Kanal für die Beratung und natürlich auch mein Netzwerk, sage ich mal, verknüpfe ich. Auch von außen betrachtet, geiler Business Case. So, ey, cool. Die Wahrheit ist aber auch, ich habe das vor vier, viereinhalb Jahren gestartet. Und jetzt, nach viereinhalb Jahren, ist das allererste Mal, stehen wir kurz davor, dass ich Geld damit verdiene. Ich habe noch nie ein Gehalt bekommen. Wir haben noch nie eine Gewinnausschüttung davon bekommen. Und letztes Jahr musste ich, weil zwei Kunden insolvent sind, musste ich noch ein Darlehen über 100.000 Euro reingeben. Ja, weil Beratungsgeschäft vom Cashflow nicht so geil ist. wie groß seine Kunden sind, bla bla bla. Und das ist so mein Learning. Wie wir ja auch eben gesagt haben, es hört sich immer so fancy an, CEO da, beteiligt da und sonst wie. Aber wenn wir uns jetzt mal betrachten auf meine Berufskarriere in den 20ern, bei Snogs, bis ich wirklich Geld verdient habe. Und ich bin dankbar, ich habe, bis ich den Deal gemacht habe, habe ich netto im Monat 4.000 Euro verdient. Also Ey, für einen Mitte-20-Jährigen, ohne Frage, kein schlechtes Gehalt. Aber auf der anderen Seite, ey, du arbeitest sieben Jahre lang, 70, 80 Stunden und ich will gar keine Stunden flexen, aber einfach so, was ich alles dafür geopfert habe, um am Ende des Monats 4.000 Euro zu bekommen, da hätte ich auch einfach in der Bank bleiben können und hätte mehr finanziell bis zu diesem Zeitpunkt Geld verdient. Und also es hat bei SNOCKS sechs, sieben Jahre irgendwie in der Größenordnung gedauert, bei der Beratungsfirma jetzt viereinhalb Jahre, dann haben wir zum Beispiel noch unser Café SNOCKS Coffee, das haben wir jetzt drei Jahre und da habe ich bisher 200.000 Euro von meinem privaten quasi Geld reingesteckt. Und noch gar nichts zurückbekommen. Es ist ein Darlehen. Ich habe noch keine einzige Darlehensrückzahlung bekommen. Und auch bei meiner anderen Beteiligung nicht. Also ich habe insgesamt, bin ich irgendwie involviert in sechs, sieben Firmen. Wirklich operativ, nicht operativ, aber so, dass ich eine Stunde pro Woche reinstecke. Und nur bei Snocks von einem von sechs Firmen habe ich bisher einen Return bekommen nach sechs, sieben Jahren. Und die zweite Firma ist jetzt kurz davor, einen Return zu machen. Aber auch da, der Stratege, der uns kaufen will, hat letztes Jahr im September angeklopft und wir nehmen gerade auf Mitte Juni. Also allein der Verkaufsprozess geht jetzt auch schon wieder ein Dreivierteljahr und so viel Stress, so viel Ärger und toi, toi, toi, dass es klappt. Und wenn es auch klappt, sind das Millionenbeträge. Ey, ohne Frage, ich bin dafür sehr, sehr dankbar. Aber mir ist auch wichtig, in diesem Podcast rüberzubringen, Du gehst immer wahnsinnige Wetten in die Zukunft ein. Und es dauert auch fucking lange. Und das verstehen, glaube ich, ganz, ganz viele nicht. Auch wenn man irgendwie so Investor ist. Du machst 10 Businesses. 1, 2 davon klappen, wenn überhaupt. Und für diese 1, 2 musst du trotzdem zwischen 5 und 10 Jahre warten, bis der Return kommt. Also Das sieht immer auf LinkedIn und überall auf Gründertreffen immer so fancy und cool aus, aber es ist schon ein verdammt langer Zeitraum, bis man in dieser Startup-Bubble dann wirklich Geld auf dem privaten Konto hat und nicht noch eine Kapitalerhöhung. Also wirklich einen signifikanten Betrag auf dem privaten Konto. Und das muss ich sagen, hätte ich jetzt mit Anfang 20 auch nicht gedacht, hätte mir jemand gesagt, Johannes, also Snogs wird laufen, aber dass du mal damit echt Geld verdienst und auch mit der Beratung, Da wirst du 30 oder kurz vor 30 sein. Da hätte ich gedacht, what the fuck.

Joel Kaczmarek: Der hat manchmal das Unwissen halt ein Segen im Gründertum. Das muss man echt schon sagen. Und ich finde es total beruhigend, was du gerade sagst, weil vor meinem Podcast gerade habe ich auch mit meiner Frau darüber geredet. Wir machen gerade die Abrechnung für die Song-Production, die ich gebaut habe für den Podcast. Also, weiß ich nicht, wenn du da 10.000 Euro raushämmerst und ich so da sitze und realisiere, naja, wir haben auch irgendwie immer noch kein stabiles, funktionierendes Geschäftsmodell gefunden, weil Werbung in einem Podcast schalten Ja, das ist ein Modell, aber da sind wir wieder bei dem Thema, die Aktien verstehe ich vielleicht noch und kann ein bisschen was kontrollieren, den Werbemarkt kann ich null kontrollieren. Deswegen finde ich es beruhigend und ich verstehe es auch total, weil es ist so, diese Wetten, die man da platziert, dieser Druck auch, also sehr beruhigend. Bei dir hätte ich immer gedacht, das Problem ist ja auch die Dritterzähler. Also ich weiß gar nicht, wie viele Leute dann immer zu mir kamen und sagten, yeah, Snugs, die machen drei Millionen Gewinn im Jahr, überleg mal, wie geil die sich die Taschen voll machen können, boah, die sind richtig rich und so, die hätte ich gern vor fünf Jahren schon kennengelernt. So, und dann kriegst du, von dir erzählst du, ja, ja, haben wir schon, aber das haben wir halt alles investiert, weil wir natürlich sozusagen einen Plan haben, damit das Ding richtig aufgeht. Nee, da war nix hier mit drei Millionen auf dem Konto, sondern da war Hustle bis vor zwei Jahren, ja, so.

Johannes Kliesch: Also ich habe auch bei SNOCKS, wir haben noch nie, in keiner meiner Firmen haben wir jemals eine Gewinnausschüttung gemacht, nicht in der Beratungsfirma, nicht bei SNOCKS, null, also gar nichts, nur Geschäftsführergehalt bezogen und auch das nur in einer einzigen Firma, in SNOCKS GmbH. Und das, es gibt mehrere Mitarbeiter, die in der SNOCKS GmbH ein höheres Gehalt haben als ich. Also auch das ist die Wahrheit. Ja, also es ist immer eine Wette, dass irgendwann man mal schafft, einen Teil der Firma zu verkaufen. Ist jetzt einmal gut gegangen, aber ich glaube, es ist wichtig zu verstehen, es ist jetzt kein linear, also mein Konto ist überhaupt nicht linear gewachsen. so will und bis vor zweieinhalb Jahren war ich echt im Verhältnis, also ich war hoch verschuldet einfach nur und es war crazy, dass die Bank das überhaupt mitgemacht hat. Also wir hatten Millionen Kredite bei Snooks, wo ich privat für gehaftet habe und privat hatte ich 40.000, also die wussten, ich werde das ja nie zurückzahlen können.

Joel Kaczmarek: Krass. Ja, aber ich finde, das Coole ist ja auch, du hast ja auch deinen eigenen Punkt gerade belegt, als du nämlich gesagt hast, das beste Investment ist immer an dich selbst, weil du hast ja gerade gesagt, SNOCKS hat sechs bis sieben Jahre gedauert, bis das profitabel war und euer Consulting-Geschäft vier Jahre. Also du hast ja sozusagen deinen eigenen Zyklus schon fast halbiert oder zumindest mal von sechs auf vier Drittel runtergeschoben. und ich meine, ich würde ja sagen, Beratung ist ja fast nur das heftigere Geschäft als Commerce, ja, also Meistens haben ja so Beratungen oder Agenturgeschäfte den Charme, dass sie sehr schnell Cashflow bringen. Aber die Skalierung ist ja der große Knackpunkt. Von daher spricht es ja für deine These, dass das Investment in dein Know-how und in die Fehler, die du gemacht hast und die dich dann gelehrt haben, dass das total wertvoll war. Gefällt mir. Heute gehe ich mit einem guten Gefühl nach Hause, kann ich ein bisschen ruhiger schlafen, wenn es auch den Überfliegern so geht. Geil. Was ist deine Nummer 4, sag mal?

Johannes Kliesch: Also ich habe hier noch ein paar Punkte.

Joel Kaczmarek: Ich habe Zeit.

Johannes Kliesch: Okay. Dann lass uns mal das Erste machen. Es ist irgendwie total abgedroschen, aber wenn etwas funktioniert, all in zu gehen, ohne dich von anderen blenden zu lassen. Ganz konkret, was meine ich damit? Wir haben Amazon FBA 2016 angefangen.

Joel Kaczmarek: Also das heißt, dass Amazon deine ganzen Logistikgeschichten übernimmt und den Versand für dich macht. Fulfillment bei Amazon.

Johannes Kliesch: Genau, und das ist ein Geschäftsmodell, das man, also wird umgangssprachlich verwendet, um Produkte auf Amazon zu verkaufen. Und ich weiß noch, wir haben 2016 damit angefangen und es hat auch, muss man sich positiv eingestehen, es hat direkt bei uns brutal funktioniert. Also im Monat, in der ersten Woche hat es nicht funktioniert, dann habe ich nach einer Woche angefangen, Werbung zu schalten und es ist durch die Decke gegangen. Und wir haben direkt im ersten Monat von uns ein 4.000 Euro Startkapital verdient.haben wir 16.000 Euro Umsatz gemacht. Und das war für uns junge Kerle Anfang 20Dollarzeichen in den Augen. Wirklich, es war crazy, es war wirklich Dagobert Duxile so,jetzt haben wir was gefunden. Und dann sind wir im zweiten Monat zur Bank gegangen,haben den Kredit von 50.000 Euro aufgenommen,muss man sich auch überlegen. so privat dafür gehaftet. Also wir haben im Monat 600 Euro bei der Bank verdient, sind zu einer anderen Bank gegangen und haben 50.000 Euro Kredit aufgenommen, obwohl wir auch nur 16.000, also wir hatten ja nur den Proof, dass wir einen Monat das gemacht haben. Das hätte ja auch ein absoluter Lucky Punch sein können. und um ein bisschen vorzuspulen, dann haben wir weitere Produkte rausgemacht und das hat uns stark und groß gemacht. Wir haben uns nicht ablenken lassen von äußeren Faktoren, alle auf Dorffesten und so sind gekommen, warum habt ihr keine eigene Webseite, weil Amazon fand ja jeder, jeder hat bestellt, aber 2016 war als Marke auf Amazon zu verkaufen war total uncool, so die kopieren dich, so das sind doch nur komische Marken, so. Keine Marke hat auf Amazon verkauft und wir haben halt gesagt, wir bleiben all in Amazon und das hat uns unfassbar groß und stark gemacht, weil wir eine Sache gemacht haben, aber die, sage ich mal, durchgespielt. So, wir wurden dann nach zwei Jahren auch Verkäufer des Jahres bei Amazon, waren der beste Account in ganz Deutschland und also mega und daraus ist ja auch die Beratung entstanden und so. So, also das ist erstmal super, super positiv gelaufen. Ich weiß aber noch ganz genau, dass ich damals zu meinem Mitgründer gesagt habe, so alter Amazon, also wir kaufen da Neukunden ein, also auf den ersten Kauf, ich investiere dort einen Euro, ich mache direkt zwei Euro Profit, ohne Risiko eigentlich, ich habe nur das Warenrisiko damals. So, das ist ja Wahnsinn, warum kaufen wir nicht andere Firmen auf? So, weil es super günstig doch ist. Schon 2016, 2017 habe ich das gesagt, ey, so, es funktioniert hier so geil, es ist so Goldgräberstimmung, aber wir waren ja Anfang 20, wir hatten ja kein Gefühl vorwärts. sage ich mal, was ist normal? Weil wir kannten ja nur diese Wahrheit. Und ich bin froh, dass wir schon für unsere Verhältnisse sehr stark all-in gegangen sind. Also wir haben uns verschuldet, um in Werbung und Ware zu finanzieren. Deswegen will ich nicht zu überambitioniert sein. Auf der anderen Seite sage ich, jetzt rückblickend, wenn ich die ganzen Werbepreise von damals mir überlege, wäre ich da zu einem Investor gedackelt oder noch mehr Kredit aufgenommen. So, weil Es war eigentlich im Verhältnis zu den Wetten, die man heute eingeht, ey, war es ein No-Brainer. Du hast 10.000 Euro Werbung investiert und hattest wirklich drei Wochen später 10.000 Euro Profit. Also konntest du da quasi zurückzahlen und hattest 10.000 Profit und Top noch zurück. Und da muss ich sagen, so rational, es kam ja dann auch die Welle mit den ganzen Amazon-Aufkäufern. Und diese Idee Sie hat ja nicht geklappt, weil dann auch alle das gemacht haben und so weiter, aber ich glaube oder ich bin mir sehr, sehr sicher, hätte ich damals mehr Erfahrung gehabt, so mit der Erfahrung von heute oder einem Mentor oder einer Person, die mir vertraut, aber das Cash halt hätte. hätten wir da den Markt aufräumen können und da hätten wir wahrscheinlich, eine Milliarden-Company will ich nicht sagen, aber ich habe sehr, sehr früh in Deutschland verstanden, was das ganze Thema, sage ich mal, Performance-Marketing ist und ich habe so diese Opportunities gesehen, so, fuck, aus einem Euro einen Euro Profit zu machen, so, das kann nicht lange gut gehen, weil ich, schon in Amerika so Gary Vaynerchuk und allen zugehört habt, da ging es schon runter. Und ich war so, ey, in Deutschland funktioniert das noch. Lass alles rausholen, was geht. Aber da zu sagen, also meine Message an die Leute, wenn etwas funktioniert, sage ich intern bei uns immer, die Orange auspressen, solange es noch funktioniert. Weil das ist immer endlich. Jede jede Goldgräberstimmung ist endlich, weil es spricht sich so oder so rum und es hat alles immer ein Zeitfenster von zwischen, jetzt aus meiner eigenen Erfahrung, so zwischen ein und drei Jahren, wie lange das gut geht. Also wenn ich jetzt auch Startups habe, ich habe letztens wieder so eine 1&1 Betreuung gemacht, das mache ich immer, um mich selber so fit zu halten. und an den jungen Speedboats sage ich immer dran zu sein. Da war ein Startup, die haben vor anderthalb Jahren angefangen mit einem Shopify-Store, haben Facebook-Ads gemacht, wirklich nur ein Marketing-Channel. Die Produkte, darf ich nicht sagen, aber die waren auch auf dem Erstkauf, hatten die 25% EBIT. Das ist ein Mann und seine Frau und der hat gesagt, ja, unser Ziel für dieses Jahr sind 30% EBIT und ich hoffe, dass wir unseren Umsatz verdreifachen können. Habe ich gesagt, ey, ganz ehrlich, Ich wünsche mir das für dich auch. Genieße es. So leicht, wie du jetzt gerade Geld verdienst, wird es nie wieder kommen. Leute werden in deine Nische kommen. Es funktioniert nicht, dass du 25% EBIT auf Dauer hast, sodass dir alles zufliegt und du so einen Rückenwind hast. Und das wissen ganz viele Leute und auch ich damals überhaupt nicht zu schätzen, was Rückenwind eigentlich bewirkt. Also wir merken, glaube ich, ja alle im E-Commerce in den letzten zwei Jahren, Wie ist es auf einmal, keinen Rückenwind mehr zu haben? Wie schwer, wie hart und alles ist es? Und sage ich mal, das würde ich gerne meinem 20-Jährigen, ich sage, ich habe das, glaube ich, intuitiv schon sehr gut befolgt, aber trotzdem so da noch aggressiver zu sein und selbstbewusst sagen, geil, es funktioniert gerade, dann gehen wir jetzt all in und nicht eine Handbremse drin zu haben, das würde ich den Leuten raten.

Joel Kaczmarek: Ja, ich hab grad mich so zurückerinnert, in meinem Samba-Buch hatte ich mal diese Geschichte aufgeschrieben rund um Jamba. Viele Menschen wissen ja gar nicht, dass Jamba eigentlich mal völlig anders gestartet ist. Die hatten eigentlich das Ziel, der Homescreen auf dem Handy zu werden. So, und das war dann so strategisch, aber das wäre eigentlich die Telekom geworden. Also, du konntest sehen, der ganze Markt war so, dass die Telcos das Game gewinnen konnten. Dann kam das iPhone und dann war sozusagen different story. Aber damit sind die eigentlich gestartet. Und dann haben die irgendwann mal einen Test gefahren, dass die auf MTV so eine Klingeltonwerbung gemacht haben. Da ist Thilo Bono, der Pressechef von denen, hat eine PowerPoint-Präsentation abgefilmt, hat Musik von Das Boot drunter gelegt und hatten die drei Songs. Und da hat mir Thilo erzählt, ja, ich bin nach Rom geflogen, den Tag, als das geschaltet wurde. Und als ich aus dem Flieger gekommen bin, machte ich das Handy an, hatte ich so ein SMS-Gewitter, wo der gesagt hat sofort all in gehen, alle Kohle da reinschmeißen, nichts als das. Das Ende der Geschichte ist ja bekannt. Es gibt Leute, die haben heute noch Jamba-Sparabos, Hip-Hop, Rock und was weiß ich nicht was, was es gab. Aber das Ding hat einen Absturz hingelegt. Du hast total recht, diese Haltbarkeit von Geschäftsmodellen, das kann auf unterschiedlichen Ebenen passieren. Es kann sein, Wettbewerber machen dich fertig. Ich hab über Delivery Hero gelesen, dass sie in ihren Top-Märkten mit gut finanzierten Wettbewerbern zu tun haben, die das Geschäft kaputt investieren. Es kann sein, dass das Geschäftsmodell sich einfach auflöst, dass es nicht mehr gefragt ist. Es kann sein, dass die Unit-Economics nicht mehr hinkommen, die Algorithmen werden geändert und, und, und. Also deswegen, ich verstehe schon gut, was du meinst. Crazy. Braucht man gar nicht mehr zu sagen. Finde ich, kann man einen Haken hinter machen. Was steht bei dir noch auf der Liste?

Johannes Kliesch: Ich habe es hier in meinen Zitzen aufgeschrieben. Die Business-Welt ist ein Haifischbecken. Man darf sich nicht blenden lassen. Ich überlege gerade die Ich glaube, die ehrlichste und passendste Anekdote ist, um nochmal zurückzukommen zu dem Thema, dass ich zu Geld gekommen bin nach dem Investorendeal. Und dann war es so, dass ich ein Investment, ein großes im Millionenbereich machen wollte. Ich hatte aber noch drei, vier Monate Zeit, bis das quasi losging. Und dann habe ich mir überlegt, okay, was mache ich jetzt mit dem Geld? Damals gab es noch gerade noch keine Tagesgeldzinsen und so weiter. Und dann war ich so, okay, was mache ich jetzt damit? Und ich hatte damals auch einen gewissen Betrag in Kryptos investiert. Und dann habe ich gesehen gehabt, oder meine Kryptos lagen bei FTX. FTX war die zweitgrößte Kryptobörse der Welt. Also die größte ist Binance und die zweitgrößte, der Rising Star, war FTX. Und FTX hat 5% Zinsen gegeben auf das Zinsen, Tagesgeld quasi Konto. Also du überweist dort dein Geld hin und dann hast du einfach täglich ausgezahlt bekommen 5% Zinsen. Dann habe ich gesagt, also nicht 5% auf den Betrag, sondern pro Jahr die per anno Zinsen. Deswegen habe ich es dann dort hin überwiesen. Waren mehrere Millionen Euro, weil ich wusste, ich habe ja nur einen begrenzten Zeitframe. Und ich werde nie vergessen, 11. November 2022 bin ich auf Twitter unterwegs. FTX-Börse Meldet Insolvenz an. Und ich habe das gelesen. Ich gucke meine Verlobte an und sie sagt, was ist los? Und ich laufe einfach zur Toilette und muss geisteskrank kotzen. Einfach, weil es mich sofort so auf den Magen geschlagen hat. Weil mir in dem Moment klar wurde, ich habe mehrere Millionen Euro verloren. Und man muss dazu sagen, um mein Gefühl dafür zu bekommen, es war die Hälfte des Geldes, was ich von dem Exit von SNOCKS bekommen habe. Und es war für mich so emotional so, what the fuck? Man arbeitet sechs, sieben Jahre, hat dann das Geld. Dass es überhaupt ausgeht, ist ja schon eine geringe Wahrscheinlichkeit. Dann hat man das Geld und innerhalb von fünf Monaten habe ich die Hälfte wieder direkt verloren. Und es ist Turnout. Ich habe das Geld bis heute nicht zurück. Wenn man sich da einlesen will, FTX, kann man mal googeln.

Joel Kaczmarek: Das hast du nicht zurückgekriegt? Ich habe gedacht, du sagst mir jetzt, dass die Einlagen gesichert waren, dass du das zurückgekriegt hast.

Johannes Kliesch: Es ist ein sehr, sehr komplizierter Case, aber Fakt ist, ich habe bis heute, es sind ja jetzt so fast zwei Jahre vergangen, anderthalb Jahre, bis heute habe ich das Geld nicht zurück erhalten, muss es tatsächlich sogar versteuern, weil es auch ganz schwer ist, in der Steuererklärung den Verlust geltend zu machen. Erklärt es mal dem deutschen Finanzamt, dass irgendeine Kryptobörse auf den Bahamas sitzen, gerade Insolvenz angemeldet hat und vom Super kompliziert, es sieht gut aus, das ist vielleicht das Happy End. hoffentlich, toi toi toi, wenn die Folge rauskommt, dass ich einen Teil oder einen Großteil dieses Betrags hoffentlich irgendwann nochmal zurückbekomme, aber habe ich nicht, also ich lebe ohne diese, ohne die Hälfte des, was ich von meinem Exit bekommen habe, was echt erstmal emotional Todesabfuck ist. Und ich habe natürlich, das hat mich natürlich wahnsinnig beschäftigt in den letzten anderthalb Jahren. Mein Key-Learning ist daraus, gar nicht zu sehr, man könnte jetzt argumentieren, ey, war ich zu gierig und sonst wie. Ey, bestimmt, aber ich habe, muss ich auch sagen, das Geld in Euro dort liegen lassen. Ich habe es nicht in Bitcoin oder so investiert, sondern ich habe es wirklich nur auf dem Verrechnungskonto investiert. Und auch 5% Zinsen, gäbe es da jetzt 20, dann wäre ich auch so, ey Johannes, bei 20% Zinsen, da hätte dir ja auffallen können, das ist zu schön, um wahr zu sein. So, es waren 5%, also es ist im Risikobetrachtung, ist es überschaubar, ist jetzt nicht komplett, sage ich mal, scammy, sondern es hätte schon sein können. und was für mich damals, weiß ich noch genau, halt die größten Argumente dafür waren, der Gründer von FTX, der heißt SBF, Sam Bankman Freed, der war überall in der Presse, der hat mit dem Präsidenten gechillt, also amerikanischen Präsidenten, er war top, wie sagt man dazu im Deutschen, top, Spender für die Politik 2021, 22, also der war, sage ich mal, der Superstar in der Kryptobörse, er war auf dem Forbes-Magazin, es war der jüngste Milliardär auf der Welt, der war gefeiert und somit war das so für mich das Proof, hey, also das ist der Superstar, so sage ich mal, der Elon Musk, der Kryptozene, der wird die Leute nicht verarschen oder so, also da ist mein Geld sicher. Er hat sogar einige andere Kryptobörsen, die pleite waren, hat er dann aus der Pleite rausgekauft, sodass ich halt so war, also es waren so viele positive Signale für mich, dass ich gesagt habe, ey, der ist legit, das ist die zweitgrößte Kryptobörse der Welt, jeder lässt sich gerade mit dem blicken, das ist der Superstar. und davon habe ich mich halt einfach blenden lassen. und deswegen, die Businesswelt ist ein Haifischbecken und die Top-Investoren der Welt waren da drin, Sequoia, alle möglichen, also das wirklich Real Madrid vom Fußball ist so Sequoia und so. und dann denkt man, die werden ja die Unterlagen geprüft haben, die Bilanzen und so, dass es nicht gefakt ist. Turns out, es war ganz viel gefakt und es wurde ganz viel Geld vermittelt. und deswegen war es so, auch in anderen Anekdoten noch, war Ein riesengroßes Learning. für mich ist halt, diese ganze Businesswelt ist ein absolutes Haifischbecken. Also nur weil jemand super am Markt schreit, groß auf LinkedIn ist, in jedem Podcast gehypt ist und bla bla bla, darf man sich davon überhaupt nicht blenden lassen oder denken, dem jetzt so, sag ich mal, so wie ich es gemacht habe, blind mein Geld anzuvertrauen. Und das war so das größte Learning für mich und so ein krasser Aha-Moment. Und so ein halbes Learning auch mit dazu, wenn man ein komisches Bauchgefühl hat, dann ist es eine Frage der Zeit, bis sich das so, ich sag mal, auflöst. Vielleicht so auch in Aktien gesprochen, ey, immer ein komisches Bauchgefühl, so warum Tesla so viel wert ist. Ja, es ist eine Frage der Zeit, bis sie auch wieder eine normale Bewertung bekommen. Und es gibt ja auch viele andere Börsentitel und auch andere Geschichten. Das habe ich so gelernt, diese Kombination ist ein Haifischbecken und dass die Businesswelt auch extrem viel auf Schein und Hype beruft. Auch vor drei Jahren, jeder spricht über Gorillas Flink. So, wo auch hier alle waren, wie kann man damit Geld verdienen? Das ist ja einfach die Grundsätze, wie soll das überhaupt funktionieren? Und dann gab es tausend Modelle und sonst was. Nee, am Ende des Tages von diesen ganzen Anbietern hat es ja keiner geschafft, Geld zu verdienen. Genauso wie mit diesen E-Scootern, alle, es war der Shit mal für ein, zwei Jahre, ja, so die Hypes gehen immer schnell rum, das ist vielleicht das fünfte Hype-Learning mit diesem Hype-Fischbecken zusammen und da habe ich mehrere Millionen leider Lehrgeld gezahlt und tat echt geisteskrank. weh, muss ich einfach, einfach echt sagen.

Joel Kaczmarek: Wie hast du das denn emotional verarbeitet, so viel Geld zu verlieren?

Johannes Kliesch: Ich glaube oder in der Reflexion eine große Stärke, die mir angeboren ist, dass ich Emotionen gut in Schubladen packen kann. Ich kann das sehr gut für mich selber einordnen und zu sagen, ganz ehrlich, Johannes, Du kannst es gerade nicht mehr ändern. Also mir ging es, würde ich sagen, so zwei Wochen richtig scheiße und dreckig. Und man muss auch sagen, dass ich jeden Tag bis heute, anderthalb Jahre lang, jeden Tag, würde ich sagen, so eine halbe Stunde, irgendwelche auf Twitter und X, irgendwelche FTX News lese. Gibt es irgendwas Neues? Hab mich da echt reingefuchst. Und das war meine Art, die Themen zu verarbeiten. So sage ich, auf einer fachlichen Perspektive, gibt es noch Chancen, dass ich mein Geld bekomme? Was muss ich machen? Wie ist Ihnen die Konstellation? Wie kam es dazu kommen? Um mich dann immer wieder selbst zu hinterfragen, Johannes, war das die Gier, die aus dir gesprochen hat? Woran kam das? Das hat mir selber sehr stark geholfen. Und gleichzeitig, was ich auch immer in solchen Momenten versuche, ist, bestmöglich rauszuzoomen. Und sozusagen so, was wir ja genau hier in diesem Podcast machen, dass ich so gesagt habe, okay Johannes, du hast ein paar Millionen verloren, trotzdem bist du noch Millionär. Ich will das nicht so reißerisch sagen, aber so habe ich dann immer zu mir gesagt, so, okay, du hast echt viel Geld verloren, du hast so viel Geld gewonnen, wahrscheinlich wie Ganz, ganz, ganz, ganz wenige Leute in deinem Alter. Aber du hast gleichzeitig auch so viel Geld verloren, wie ganz, ganz, ganz viele Leute in deinem Alter. So, das ist die traurige Wahrheit. Und wir haben ja auch eine deutliche Minderheit bei Snooks verkauft, das so gesagt hat, okay, das soll dir eine Lehre sein. Ich bin jetzt, als es passiert hat, war ich, wie alt war ich dann? 27. Du hast noch 40, 50 Jahre Geschäftsleben und Finanzleben, sage ich mal, vor dir. Mach jetzt so ein riesengroßer Fuck-up, der wird dir dein ganzes restliches Leben eine Lehre sein, wo du vielleicht toi toi toi Snooks irgendwann mal noch zu einem größeren Betrag verkaufst und da machst du diesen gleichen Fehler einfach nicht nochmal. Also so habe ich das für mich versucht, emotional Aber ohne Frage gab es auch viele Momente, wo ich abends geweint habe und einfach mich das Thema unfassbar beschäftigt hat. Also es war überhaupt nicht so linear reflektiert, wie sich das jetzt hier anhört, sondern es war ganz, ganz schlimm. Und ich muss auch sagen, da manchmal auch die Motivation hochzuhalten, gerade in den letzten Wochen zum Beispiel, war es auch wieder so, dass ich diese Forderung, kannst du auch inzwischen verkaufen an den Hedgefonds. Der wettet halt darauf, dass das Geld zurückkommt und mit einem gewissen Abschlag kannst du es sofort verkaufen. Und da schließt sich wieder der Kreis zu dem ersten Punkt, wo ich gesagt habe, so Es stresst mich dieses FTX-Thema seit anderthalb Jahren, stresst mich das im Kopf so. Kommen da ein paar Millionen oder kommen sie nicht? Und das beeinflusst ja dein Leben so. Ich heirate so. Machst du die XXL-Version oder nur die L-Version? Das wäre eine andere Entscheidung, wäre das Geld da oder nicht. Deswegen habe ich zu mir gesagt, mit einer gewissen Deadline, wenn da das Geld noch nicht da ist, dann verkaufe ich, sage ich mal, für Egal welchen Preis verkaufe ich diesen Claim, dass ich einfach diesen emotionalen Pain raus habe und dann kamen wieder irgendwelche neuen Sachen raus und dann hat es wieder nicht geklappt. Dann saß ich auch einfach bei uns am Esstisch und habe geweint, habe gesagt, es kann doch nicht sein. Es macht mich einfach fertig. Das war vor ein paar Wochen. Also es ist einfach eine total emotionale Achterbahn. Muss aber auch sagen, dass es mich unfassbar auch weiterentwickelt hat. Und ich glaube, wenn das Geld irgendwann wieder kommen sollte, toi, toi, toi, glaube ich, ist es auch eine schöne Anekdote. Und so gucke ich sehr stark immer auf mein Leben, dass ich versuche, mein Leben so zu optimieren oder so zu leben, dass ich meinen Kindern mal und meinen Enkelkindern schöne Geschichten erzählen kann, was in meinem Leben passiert ist. Und ich glaube, diese Geschichte werde ich noch uns in Enkel-Enkelkindern erzählen, weil es so verrückt ist, ich wurde zum Millionär und danach habe ich direkt die Hälfte wieder verloren. und diese anderthalb Jahre haben mich, wie ich mit Geld umgehe, hätte ich, wäre das nicht passiert, niemals diese Lernkurve gemacht, nie im Leben, so. seitdem habe ich mich unfassbar stark in das ganze Thema Aktien reingesetzt, weil ich so für mich war, Ich will das irgendwie wieder rausholen. Ich will jetzt bessere Entscheidungen treffen als damals. Und deswegen bin ich jetzt ein Aktienfreak wie niemals zuvor. Wäre das nicht passiert, wäre ich nicht so gut im Aktien. Und rational gesehen wahrscheinlich, sollte das Geld jetzt kommen, mit meinem besseren Know-how, was ich jetzt durch diesen Verlust mir angesammelt habe, kann ich dann auf dieser neuen Basis noch viel mehr daraus machen. Also auf eine 10-Jahres-Perspektive war es wahrscheinlich sogar rational finanziell gesehen, Gut, dass ich das Geld verloren habe, weil ich mehr rausholen konnte. Oder andersrum gesagt, kann ich auch ganz ehrlich sagen, ich war brutal motiviert für meine Personal Brand Johannes Gliesch, weil die auch, muss man sagen, echt lukrativ ist. Also, dass ich Speaker-Events mache, dass ich LinkedIn poste, sponsert und so weiter. Hätte ich das Geld gehabt, Ey, wäre ich da wahrscheinlich gar nicht so motiviert gewesen. So war das Geld weg und ich wollte dieses Loch in mir füllen und sagen, ey, jetzt erst recht, ich will mir selber beweisen, dass ich wieder reinhole. Wir haben fünf Vollzeitleute jetzt bei der Personal Brand und die läuft so krass wie noch nie, weil ich halt, sag ich mal, dem Willen und das Feuer in mir hatte, das wieder rausholen und gut zu machen. Und daraus sind dann wieder neue und andere Sachen entstanden und ich will das jetzt gar nicht so klugscheißermäßig argumentieren, aber Meine Verlobte sagt auch immer, alles Schlechte hat ein Gutes. Und ich muss sagen, auch mehrere Millionen Euro zu verlieren, hatte ganz, ganz viel positiven Impact auf mein Leben, wofür ich sehr dankbar bin. Und das ist vielleicht das abschließende Learning. Mit etwas Abstand und Rauszoomen realisiert man erstmal, dass alles so, wie es kommt, auch kommen soll. Weil sonst wäre ich auch nicht da heute, wo ich bin. Und big picture bin ich unfassbar dankbar für mein Leben, für alle Möglichkeiten, die ich habe. Und es ist ganz normal, dass es hoch und auch runter geht. Ich glaube, es geht sehr viel im Leben darum, mit Rückschlägen umzugehen, die für sich zu verarbeiten und da neue Energie rauszuschöpfen und dann das Leben so zu führen, wie man sich das selber vorstellt.

Joel Kaczmarek: Wenn ich in der Lage wäre, dir eine Zeitmaschine zu geben, die man einmal benutzen kann und du kannst einen Vorgang in der Vergangenheit ändern, würdest du zurückreisen und diese FTX-Geschichte rückgängig machen, dass dir nie passiert ist?

Johannes Kliesch: Wow, das ist eine ganz Ich habe ein bisschen Gänsehaut gerade bekommen, als du mich das gefragt hast, weil da merkt man, wie emotional verankert, also was für ein riesengroßes Thema das für mich ist und wie vielschichtig. Ich glaube, hättest du mich vor einem halben, dreiviertel Jahr gefragt, hätte ich gesagt, ja, safe. So auf jeden Fall, weil es dann nicht absehbar war. ob das Geld kommt und in welcher Größenordnung. Jetzt sieht es so aus, als würde in den nächsten zwölf Monaten zwischen 80 und 100 Prozent davon wiederkommen. Und dann wäre die rationale Überlegung, würde ich sagen, ich habe gerade viel mehr gelernt über Aktien, durch Personal Branding. Mein Englisch, ey, wenn man mal so amerikanische Insolvenzberichte auf Englisch tut, mein Englisch hat sich radikal verbessert, weil ich voll das Why hatte, mich da reinzufuchsen. Also ganz, ganz, ganz, ganz viele Punkte, wo es positiv war. Und jetzt nur mal zwölf Monate zu warten, ey, so diese Zeit würde ich nicht hergeben wollen.

Joel Kaczmarek: Ja, weil ich verstehe genau, was du meinst. Aus jedem Trauma kann halt auch wieder was wachsen. Also auch wenn der Wald abgebrannt ist, Kohle ist irgendwie ein guter Dünger für neue Pflanzen. Dass es schmerzhaft ist, da braucht man nicht drüber reden. Also ich meine, du hast ja gerade beschrieben, eine halbe Stunde jeden Tag beschäftigst du dich damit, während du deine Beratung zwei Stunden in der Woche machst. Also du machst sozusagen Dreieinhalb mal so viel Zeit verwendest du auf diesen alten Anker im Vergleich zu deiner Wertschöpfungsaufbau. Aber deswegen kann ich Das ist ja auch ein Resilienzding. Also man lernt, du hast offensichtlich eine gute Wobei ich habe neulich gelernt, ich habe Resilienz immer falsch verstanden. Resilienz heißt eigentlich, dass einem gar nicht so viel passiert, weil man schon vorher vorbereitet ist und sich sehr agil bewegt. Aber Widerstandsfähigkeit ist bei dir auf jeden Fall offensichtlich sehr, sehr hoch. Ja, cool. Also wir könnten jetzt Schluss machen und ich würde sagen, es war ein geiles Gespräch. Ich überlege, ob wir noch einen Bonus machen. Hast du noch einen Punkt, wo du sagst, der springt dich an?

Johannes Kliesch: Ich guck mal kurz hier in meine Liste rein, in meine Notizen. Wir können noch einen machen, wenn du willst. Ich hab's aufgeschrieben. Du wirst Freunde verlieren. Entwickel ein dickes Fell. Ich hab mal, ja, Snogs gemeinsam gegründet mit meinem Cousin. Und unsere ersten Mitarbeiter waren inzwischen mein bester Freund und Drawzeuge und der Bruder von meinem Cousin, also auch mein Cousin. Und quasi wir waren das Core-Team. Und von den vier Leuten bin ich jetzt nach sieben, acht Jahren der Einzige, der noch im Unternehmen verblieben ist. Und mit meinem besten Freund und Trauzeugen, er ist mein Trauzeuge und er ist noch nach wie vor mein bester Freund, aber mit meinen beiden Cousins ist das Verhältnis gut, aber natürlich auch nicht so, wie wenn man hier jeden Tag ein- und ausging und zusammen die Firma vorangetrieben hat. Und auch letztes Jahr, dazu habe ich bei uns im Podcast, wenn man sehr ausführliche Folge gemacht, warum das das schlimmste SNOCKS-Jahr letztes Jahr für mich ever war. Und da wieder zum Thema Resilienz oder Widerstandsfähigkeit, musste ich für mich selber sehr stark lernen, dass es halt normal ist. Ich bereue null, mit meiner Familie irgendwie ein Business aufgebaut zu haben. Gar nicht. Null. Das war eine hammermäßig geile Zeit. Und auch, dass wir so viele Freunde bis letztes Jahr hatten, Die bei uns gearbeitet haben, tausend Prozent. Ich glaube oder ich weiß für mich selber, dass man aber auch akzeptieren muss, Leute gehen zu lassen bzw. weiterziehen zu lassen. Und ich sage immer intern die Metapher, weil ich selber großer Fußballfan bin, die TSG Hoffenheim. Ist von der dritten Liga, also ist ein Fußballverein von der dritten Liga in die erste Liga in drei Jahren aufgestiegen. Drei Jahre, also von der dritten in die zweite, zweite in die erste und dann wurden sie sogar Herbstmeister in die erste. Und in der ersten Liga waren nur drei Leute überhaupt im Kader, die auch in der dritten Liga im Kader waren. Und das sage ich immer intern bei uns, die Leute, die mit uns Nox von 5 auf 20, 30 Millionen Euro Umsatz gebracht haben, sind nicht zwingend, es gibt ein paar Ausnahmefälle, aber sind nicht zwingend die gleichen Leute, die dieses Jahr machen wir zwischen 80 und 90 Millionen Euro Umsatz. sind nicht die gleichen Leute. Und bestimmt auch nicht ich der gleiche CEO. Aktuell schaffe ich es noch gut, da mitzuwachsen und sage so, ey, ich bin nach wie vor der Richtige, auch in der Größenordnung. Aber es kann auch sein, dass ein, zwei, drei, vier Jahre gibt es einfach andere Leute, die das besser machen würden, meine Rolle als mich selber, weil es einfach ein ganz anderes Skillset erfordert, 150 Leute zu managen als 10 Leute. Und das haben wir halt im letzten Jahr, haben uns 30 Leute im Unternehmen verlassen, also knapp 30% unserer Company und wir haben 30, 35 neue Leute eingestellt, halt die, die ersetzt haben, weil es halt ein anderer Skillset war, aber deswegen war letztes Jahr das Schlimmste das Nox-Jahr für mich, weil es sehr, es ist ganz hart und schwer, Leute zu, Freunde zu kündigen oder eben, man merkt es ja auch, ganz oft im Bauchgefühl so, boah, du bist doch auch nicht mehr hier happy. Aber diesen Schritt zu gehen, wie hart es ist, ist ganz, ganz schlimm und ganz hart. Auch wenn jetzt mit einem Jahr Abstand, würde ich sagen, von den 30 Leuten sind 25 jetzt viel glücklicher als vor einem Jahr, weil die sich auch verbogen haben, um dieser Rolle gerecht zu werden. Aber es war nicht natürlich für sie. Und das kann ich einfach nur sagen, wenn man in diese Businesswelt kommt und wahrscheinlich allgemein im Leben auch, aber ich kann vor allem für diese Startup-Business-Welt sprechen, die Erfahrung, die ich gemacht habe, es ist halt ein Haifischbecken und du wirst Freunde verlieren, du wirst aber auch viele neue Leute finden, du musst echt ein dickes Fell haben, dass du selber daran nicht kaputt gehst und dich selber dadurch aufrissst oder komplett runterziehen lässt.

Joel Kaczmarek: Jetzt war das natürlich eine sehr, sag ich mal, businessorientierte Betrachtung auf Freundschaft. Hast du mal Freunde richtig verloren aus Streit heraus oder wo Freunde dich auch enttäuscht haben?

Johannes Kliesch: Auf jeden Fall, aber zum Beispiel ich habe auch ganz viele Leute enttäuscht. Ein sehr gutes Beispiel, vor zwei Jahren hat mich mein bester Kumpel aus der Bank damals, wo wir studiert haben, zu seiner Hochzeit eingeladen. Real Story, ich habe einfach seine Hochzeit vergessen. Er hat mir am Hochzeitstag, hat er mich um 15 Uhr angerufen, hat gefragt, Johannes kommst du noch? Also was bin ich für ein Arschloch? So, what the fuck? Und seitdem habe ich mich dann auch bei ihm entschuldigt und alles. Aber er hat sich nie wieder gemeldet, was ich verstehen kann. Ich würde mich an seiner Stelle auch hassen. Johannes, was bist du für ein Spaß? Du machst tausend Projekte, Arbeiten und sonst was und hast aber noch nicht mal dafür Zeit. Ich habe es einfach vergessen. Ich habe es nicht in den Kalender eingetragen. Es war dumme Umstände. Ich rede mich nicht Ich war da das Arschloch. Und deswegen will ich sagen, so cool und fancy das jetzt auch im Podcast geklungen ist, es erfordert einfach auch unfassbar viele Opfer. und auf dem Weg dorthin habe ich ganz, ganz viele Fehler gemacht und auch bestimmt viele, viele Menschen, wo ich es weiß und auch viele Menschen, wo ich es überhaupt gar nicht weiß, verletzt mit meinen Handlungen. weil es einfach ganz schwer ist, um sonst Freunde zu verlieren. Klar, also meine Schulfreunde machen jetzt gerade ihr Masterstudium fertig oder fangen gerade ihren ersten, zweiten Job an. Wenn ich mich mit denen treffe, die haben ganz unterschiedliche Interessen. So, ich bin halt Arbeitgeber von 150 Leuten, die fangen gerade an zu arbeiten oder sind im ersten, zweiten Berufsjahr. So, wie schwer das dann auch ist. Ich treffe mich gerne einmal alle zwei, drei Monate mit denen, aber ich bin dann schon auch nach einer Stunde so

Joel Kaczmarek: Gelangweilt.

Johannes Kliesch: Also ist ja auch unangenehm dann so zu sagen, welche Probleme ich habe. Wir haben einfach andere Probleme oder andere gerade Themen, mit denen wir uns im Alltag beschäftigen. Die denken sich, ey Johannes, du beschwerst dich über XYZ, dass du hunderttausende Euro bei Uhrenverkaufen verloren hast. Sei doch einfach glücklich, dass du überhaupt so viel Geld zur Verfügung hast. Ich bin froh, dass ich überhaupt eine schöne Uhr mir in zwei Jahren leisten kann. Und ich denke mir, ey, du regst dich auf, dass dein Chef gesagt habe, du musst heute mal bis 18 Uhr arbeiten und ich denke mir, ich arbeite jeden Tag bis 20 Uhr, also ich weiß gar nicht, was um 17 Uhr Feierabend ist. Also jeder hat ja seine Wahrheit, aber es ist dann schwer einfach Freundschaften auch zu pflegen, weil irgendwann kommt man natürlich, oder die Grundinteressen und die Grundlebenssituation ist einfach ganz arg unterschiedlich.

Joel Kaczmarek: Hast du etwas entwickelt, ein Vorgehen oder sage ich mal eine Haltung, wenn du Menschen, die dir wirklich wichtig sind, verlierst? Also das, was du eben beschrieben hast, war ja oft auch, dass du in der Aktiva warst. Also wenn du merkst, okay, jemand passt hier nicht mehr rein, ich brauche hier ein anderes Skillset, der Mensch tut sich selber keinen Gefallen, ich treffe jetzt eine Entscheidung, dann ist man ja auch in einer sehr aktiven Rolle, während das mit deinem Freund vielleicht so was halb Passives war. Weil manchmal ist man ja mit diesen Momenten konfrontiert. Es gibt ja dieses Sollbruchstellen alle sieben Jahre. Also alle sieben Jahre ändert sich das Leben. Bei mir war es zum Beispiel, als mein Kumpel zur Bundeswehr gegangen ist und ich studiert habe. Da hat man auch nichts zu sagen. Das ist ja das eine Extrem. Aber manchmal ist es ja wirklich, dass Beziehungen so auseinander gehen und man hat so eine Traurigkeit daraus. Hast du da was für dich entwickelt?

Johannes Kliesch: Ich glaube, da sind wir wieder bei einem Thema wie bei FTX. Das ist das Gute. in eine Schublade packen kann. Ob dann irgendwann ein Backlash kommt, kann ich mir auch gut vorstellen. Das ist bestimmt, wenn hier Psychologen und so weiter zuhören, bestimmt nicht das Beste. Aber ich verarbeite viel im Schlaf und beim Joggen. Das mache ich, sage ich mal, sehr. Also ich stehe nicht um 6 Uhr auf, sondern ich schlafe bis 8 Uhr, 8.30 Uhr heute. Und dann fängt mein Tag an, weil ich weiß, hey, das ist mein mentale Recovery und dann war ich joggen, ich habe um 10 anfangen zu arbeiten, weil ich weiß, hey, ich brauche das so, kümmere dich erst um dich selber und dann sage ich mal um andere. Das ist mir sehr wichtig und das ist so mein Mechanismus, aber ich packe auch viel ab einem gewissen Punkt in Schublaben und sage, hey, so wie mit dem Hochzeit von dem Kumpel, ich kann es gerade nicht mehr ändern. so, ich habe mich entschuldigt und gemacht und getan, aber ich verstehe ihn auch absolut tausend Prozent, dass er auch gerade gar keinen Bock mehr hat, jetzt so, dafür ist es zu schwerwiegend und es ist traurig, aber ich kann es irgendwie gerade, ich will mich ja nicht aus der Verantwortung nehmen, aber hey, ich habe das in meiner Wahrnehmung gemacht und getan, was ich konnte. und dass er immer sich immer noch nicht dazu entscheidet, mir zu verstehen und das ist auch nicht null mein Anspruch an ihn, sondern Sachen auch mal zu akzeptieren, wie sie sind, ist glaube ich eine Eine ganz, ganz wichtige Fähigkeit, auch wenn man so über Stress und so geht. Es gibt manche Sachen, wenn du sie nicht gerade aktiv beeinflussen kannst, ist eine sehr wichtige und große Kunst, es zu akzeptieren, wie sie sind. Auch im E-Commerce gerade, dass man keinen Rückenwind mehr hat, sondern Gegenwind. Es gibt keine Zeit mehr, wo man 15, 20% des zu akzeptieren und sich nicht jede Woche darauf aufzuregen und sagen, wie hart ist es, wie schlimm. Ja, es ist schlimm. Haken dran. Weißt du, so, ja. Ich will aber nicht hier, als hätte ich das so durchge Also es gibt genug Momente, wo ich total traurig bin, weine und es total hart ist, keinen Bock mehr hab und so. Wie jeder andere Mensch auch. Man ist nur immer im Podcast, hört sich das dann alles so perfekt und so. Ja, rational, clever. Es sind Emotionen, die kannst du nicht beeinflussen.

Joel Kaczmarek: Johannes, was war das heute für eine geile Folge? Also ich habe viel Spaß gehabt. Vor allem habe ich, was heißt Spaß, ich war eher bewegt und gehe mit einem guten Gefühl heraus, weil ich glaube, es ist genauso, wie du sagst, diese Posterchild-Ding, was man gerne mal so hat draußen am Markt, mal die Rückseite der Posterwand auch zu sehen. Also mir das sehr gut getan und da bedanke ich mich ganz herzlich für deine Offenheit.

Johannes Kliesch: Ich danke dir. Also wirklich vielen, vielen Dank. Hat viel Spaß gemacht und eine ganz andere Art, meinen Podcast aufzunehmen. Deswegen wünsche ich dir wirklich ganz, ganz, ganz viel Erfolg mit dem Format. Bewertet es, pusht es. Ich werde es auch auf LinkedIn pushen. Ich finde, es muss viel mehr Formate geben außerhalb der Businesswelt. Ich möchte mich natürlich auch da weiterentwickeln und dazulernen. Aber ich merke gerade, ich habe es ja auch kurz erzählt, ich habe gerade eine Folge, wir haben einen eigenen Podcast und dort haben wir eine Folge gemacht, warum war es das schlimmste Jahr für mich bei SNOCKS letztes Jahr, worüber wir ja auch heute gesprochen haben. Und es war die erfolgreichste Folge seit langem. Und noch nie haben wir so viele Nachrichten bekommen in Instagram und Story geteilt. Und mich hat das so krass bewegt, weil ich gerade merke, unsere Bubble ist dafür bereit, jetzt mal auch über Emotionen zu sprechen und so Nicht nur dieses auf LinkedIn drei Tipps, wie du noch produktiver bist, sondern wie geht es dir? Was beschäftigt dich? So mehr Tiefgang, mehr Emotionalität und mehr Transparenz und Wahrheit. Und deswegen finde ich deinen Podcast eine ganz wichtige Art von Aufklärung oder Education, die jetzt über dieses Business-Fachliche hinausgeht, sondern wie geht man wirklich Real Talk mit Rückschlägen um und was hat man gelernt, finde ich einfach ganz toll und möchte das auf jeden Fall supporten, weil das, glaube ich, ganz vielen Menschen ganz, ganz viel Kraft und Motivation gibt.

Joel Kaczmarek: Vielen, vielen Dank. Das freut mich immer sehr. Dankeschön.

Johannes Kliesch: Ciao, ciao.

Joel Kaczmarek: Wow, das war ein inspirierendes Gespräch, oder? Denk dran, jeden Freitag, dem fünften Tag der Woche, erscheint eine neue Folge. Also abonnier den Podcast unbedingt, damit du keine Episode verpasst und teile ihn auch total gerne mit deinen Freunden oder Kollegen. Und wo wir schon über fünf Dinge sprechen, eine Fünf-Sterne-Bewertung auf der Podcast-Plattform deiner Wahl hilft uns sehr, damit noch mehr Menschen von diesen inspirierenden Geschichten profitieren können. Nimm dir doch kurz Zeit dafür. Genauso wie für einen Besuch auf unseren Social Media Kanälen, um Updates und exklusive Inhalte zu erhalten. Die Links findest du in den Shownotes. Wir freuen uns nämlich über deine Anregungen und Feedback zu zukünftigen Themen und Gästen. So, und jetzt hören wir nochmal unseren Podcast-Song rein. Bis zum nächsten Mal. Bleib inspiriert und neugierig. Dein Joel. Gib mir fünf oder mehr, gib mir alles, was du mir sagen kannst Und sag, was hast du gelernt? Vorwahlen und aufstehen, suchen und klar sehen. Weißt du jetzt, was du willst? Weißt du jetzt, was du brauchst? Wie lang hat es gedauert und was hat es gebraucht?

Johannes Kliesch: Ist es gut, wie es ist?

Joel Kaczmarek: Woran weinst du noch? Komm, erzähl es mir und der Welt. bist du so geworden wie du gemeint warst oder völlig anders wie ein Zaungast? du bist schon weit gegangen. bist du angekommen in deiner Hall of Fame? komm her und sei wirklich ehrlich. Was ist für dich heute unentbehrlich? Sollen wir hier fertig sein oder einfach sein? So wie wir sind, so wie wir sind. Gib mir fünf oder mehr, gib mir alles, was du mir sagen kannst.

Johannes Kliesch: Und sag, was hast du gelernt?

Joel Kaczmarek: Vom Fallen und Aufstehen, Suchen und Plasen. Weißt du jetzt, was du willst? Weißt du jetzt, was du brauchst? Wie lang hat es gedauert und was hat es gebraucht?

Johannes Kliesch: Ist es gut, wie es ist?

Joel Kaczmarek: Woran weinst du noch? Komm, erzähl es mir und der Welt! Weißt du jetzt, was du willst? Weißt du jetzt, was du brauchst? Wie lang hat es gedauert und was hat es gebraucht?

Johannes Kliesch: Ist es gut, wie es ist? Woran weinst du noch?

Joel Kaczmarek: Komm, erzähl es mir und der Welt! Und jetzt du!