Hinter den Kulissen des Erfolgs von Outfittery-Gründerin Julia Bösch

Von Julia Bösch lassen sich unterschiedliche Management-Techniken lernen, die sie auf die Digitalwirtschaft anwendet und gleichzeitig funktioniert sie auch sehr gut als weibliches Role Model, wo sie angenehm unaufgeregt und gleichzeitig erfolgreich agiert.

• Mit dem Mike Tyson Podcast "Everyone has a plan, until they get punched in the face" eröffnet Julia Bösch den Podcast und beschreibt dann, dass sie Resilienz u.a. durch Distanz schafft und sich grundsätzlich nicht mit Geschlechtern vergleicht, sondern mit Leistung

• Entscheidungen treffen: two-way door decisions (= leicht reversibel) geht sie sehr schnell an ("Geschwindigkeit vor Richtigkeit"), one-way door decisions derweil mit mehr Entscheidungszeit, wo sie das Bauchgefühl weiter anfüttert, indem sie mit Leuten spricht, deren Meinung ihr wichtig ist

• Zu ihren größten Fehlern zählte, die falschen Personen einzustellen oder zu lange halten – deshalb folgt sie nun dem "Netflix Keepers Test", indem sie sich fragt: "Wenn diese Person morgen kündigen würde, wie stark würdest du kämpfen?"

• Konflikt-Management: Sie fragt sich, wie wichtig die Person und die Sache sind (unwichtig = sie geht nicht rein) und bei Wichtigkeit geht sie voll rein, mit totaler Offenheit und ohne Distanz ("Die Wahrheit ist jedem Menschen zumutbar"), weil sie nicht zu viel Verantwortung bei sich halten möchte und dies alles erwachsene talentierte Menschen sind, die daran wachsen, wenn man sich selbst und die Sache zumutet

• Julia Bösch setzt auf Level 10 Meetings: Meetings werden mit einem Dokument vorbereitet, wo alle Themen einbuchen und diese nach etwa nach "Updates" und "Decision Topics" unterscheiden können, es gibt klare, auf Monatsbasis rotierende Rollen (z.B. Facilitator, Pacer, Conflict Spotter) und dadurch lernen alle mit der Zeit

Bei Outfittery zeigt Julia Bösch einen durchaus langen Atem und hat die Transition von der Gründerin zur Managerin gut hinbekommen, wo nun spannend bleibt welche Wachstumspotenziale sie für ihre Unternehmen noch erschließen kann. Vermutlich ist es v.a. das Geschäft mit Frauen, das hier noch die größten Potenziale bietet.