Ein Insiderblick auf den European Investment Fund (EIF)
10. März 2021, mit Joel Kaczmarek
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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Road to IPO Podcast von Digitalkompakt. Mein Name ist Joel Kaczmarek und heute sprechen wir über den European Investment Fund. Viele von euch kennen den vielleicht, falls ihr VCs seid, viele vielleicht aber auch gerade nicht. Und da passieren aber sehr, sehr spannende Dinge und wir wollen natürlich nachvollziehen, wie funktioniert diese Institution eigentlich? Das heißt, was ist der Gedanke dahinter? Mit welchen Größenordnungen wird dabei gearbeitet? Und was sind eigentlich die Auflagen und was ist der Fokus, wenn dort Investments betrieben werden? So. Und es liegt natürlich nahe, wenn man sich den European Investment Fund betrachtet, dass wir auch mal den Blick weiten und sagen, nicht nur hier in unserem Bucket in Deutschland schauen wir uns das Thema an, sondern machen auch den Vergleich auf, wie sieht es in Europa insgesamt aus und vielleicht auch Europa versus USA. Und nach hinten raus gibt es noch einen spannenden Outlook, was sich eigentlich im Bereich Investments insgesamt tut in dem Bereich. Also ich freue mich total auf diese Folge heute, weil ich glaube, das ist ein bisschen so ein Trüffel, den wir da rausholen. Also der European Investment Fund ist für viele, glaube ich, also die Experten kennen ihn und viele aber nicht. Und deswegen freue ich mich total, dass neben dem lieben Peter Fricke von der Deutschen Börse heute der Björn Tremer da ist. Hallo ihr beiden. Guten Morgen.
Björn Tremmerie: Hallo Joel.
Joel Kaczmarek: So, und wie man das am Anfang höflicherweise macht, stellt man sich natürlich kurz vor. Deswegen möchte ich euch mal ganz kurz die Bühne geben. Peter, du bist ja schon gewöhnt als quasi Co-Moderator von der Deutschen Börse. Wir arbeiten ja mit euch zusammen, auch wirtschaftlich, das sei hier erwähnt. Fang du doch mal ganz kurz an. Sag mit ein, zwei Sätzen, was du machst. Und ja, kannst ja auch mal einen Satz loslassen, wie du den European Investment Fund bisher wahrnimmst.
Peter Fricke: Sehr gerne, Joel. Ja, auch willkommen von meiner Seite. Peter Fricke. Ich bin bei der Deutschen Börse für die vorbörslichen Aktivitäten im Rahmen des Deutsche Börse Venture Networks zuständig und auch entsprechend die Vorbereitung von Börsengängen von Börsenaspiranten. Von daher freue ich mich auch heute auf diese sehr spannende Session. Hoffe natürlich auch, dass wir in der Zukunft noch mehr spannende Exits aus dem Portfolio des EIF sehen, vielleicht auch bei uns an der Börse. Und ja, freue mich, dass wir heute mit Björn einen super Gesprächspartner gefunden haben. Wie du es schon ausgeführt hast, Joel, glaube ich manchmal nicht ganz so präsent im Markt. Nur die Experten zu sagen, sind da sehr nah dran. Von daher freut es mich, dass wir heute diese Session haben, um da einfach mal mehr zu erfahren, ein bisschen visibler zu machen und auch gerade die Funktionsweisen hintendran zu verstehen.
Joel Kaczmarek: Ja Björn, guck mal hier, so viel als Vorschusslobern schon mal. Also auch für die geneigten Hörerinnen und Hörer, wir werden bestimmt mal EIF oder EIF sagen, das ist die Abkürzung für den European Investment Fund. Björn, aber stell dich doch mal ganz kurz vor, was machst du da? Wie bist du dazu gekommen?
Björn Tremmerie: Ja, ich bin Björn Tremmerie. Danke für die Einladung. Danke für die Möglichkeit, EIF mal zu präsentieren. Ich bin zuständig beim EIF für die Dachfondsbeteiligung im Tech-Bereich. Für diejenigen, die EIF nicht kennen, EIF ist eigentlich der größte Unterstützer finanziell von Unternehmertum und Innovation in Europa. EIF ist eine Public-Private-Partnership sozusagen. Wir gehören direkt und indirekt mit 90 Prozent EIF. der Europäischen Union. Wir haben 60 Prozent. Hauptaktionär ist der European Investment Bank. Dann haben wir auch die Europäische Kommission mit 30 Prozent. Aber ganz wichtig, wir haben auch Privataktionären. Die sind ganz wichtig für uns. Eigentlich, wir haben eine Doppelmission. Wir müssen eigentlich Unternehmertum und Innovation in Europa unterstützen, aber das auch mit einem Gewinnzweck machen. Wir sind kein Zuschussgeschäft. Es ist ganz wichtig, dass wir eigentlich Unternehmertum und Innovation in Europa in ein Sustainable Art machen, so absolut nicht Zuschüsse, absolut keine Subventionen, das machen wir nicht. Alles, was wir eigentlich tun, muss Impact haben, muss Wertentwicklung haben. Und Impact dann auch gemessen auf Technologien in Europa auch entwickeln und nicht nur die technologische Entwicklung überlassen an unsere amerikanischen Freunde oder die Asiaten. Das machen wir eigentlich. Wir machen das nicht direkt. Wir verwalten jedes Jahr oder nicht verwalten, aber wir investieren jedes Jahr zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro in den europäischen Venture-Bereich. Das können wir nicht tun, falls wir direkt in Unternehmen investieren würden. Wir haben ein Intermediated-Model. Auf Deutsch heißt das ein Dachfondsmodell. Wir wählen uns Fondsmanagers aus, die dann mit unseren Geldern und den Geldern von anderen Kapitalanbietern die Trüffeln aussuchen. in Europa. So das ein bisschen grob, wie wir agieren, wer ich bin, wie ich zu EIF gekommen bin. Ich bin eigentlich zu EIF gekommen vor 18 Jahren. Ich war ein Opfer von der Dotcom-Krise. Ich arbeitete dann für einen Globally Active VC-Fonds, das eigentlich selber in Technologieunternehmen investiert hat. Und ich habe mitten im Jahr 90ern, eigentlich 1997, angefangen mit meiner Karriere im Investmentbanking-Bereich für einen belgischen Bank. Bank Bruxelles-Lambert ist dann übernommen worden durch.
Joel Kaczmarek: Ja, ich würde gerade sagen, ich habe erstmal festgestellt, dass ich den Namen falsch ausgesprochen habe. Super, guter Start von mir hier. Du bist aus Flandern, ist der Name. Habe ich das richtig in Erinnerung?
Björn Tremmerie: Ja, ich bin von der niederländischsprachigen Teil von Belgien. Aber in Belgien hat man auch Deutsch als Drittsprache und demher kenne ich mich ein bisschen aus und versuche auch diesen Podcast auf Deutsch zu machen. Entschuldigung für die Zuhörer für den flämischen Akzent, aber hoffentlich klappt das schon alles.
Joel Kaczmarek: Im Gegenteil ziehe ich eher meinen Hut und finde das klingt irgendwie charmant. Ja, von daher Hast du unseren Respekt. Gut, aber genau, lass uns mal weiter eintauchen. Also du hast eben gesagt, der EIF speist sich zum einen, also Public-Private-Partnership, zum einen aus EU-Geldern und zum anderen aus Privatgeldern. Kannst du mal grob sagen, wie viel Geld ihr verwaltet und wie die Struktur eigentlich eurer privaten Geldgeber ist? Also wer sind so eure typischen LPs eigentlich?
Björn Tremmerie: Ja, da muss man zwei unterschiedliche Ebenen aufschauen. So, wir haben unsere Kapitalsbasis. So Eigenkapital und 4,5 Milliarden Eigenkapital haben wir, davon ist 20 Prozent, so 900 Millionen einbezahlt. Das sind unsere Aktionäre und davon, wie erwähnt, 60 Prozent EIB, European Investment Bank, 30 Prozent Kommission. und dann gibt es da eine Gruppe von 30 öffentlichen und Privatinstituten, finanzielle Gesellschaften. KfW von Deutschland, BPI von Frankreich, aber auch Erste Bank oder Banker Intesa. Das sind unsere Aktionäre. Und dank dieser Kapitalbasis haben wir dann die Möglichkeit, eigentlich Töpfe zu verwalten. Und die Anbieter von diesen Kapital-Geldtöpfen sind ganz unterschiedlich. Unser Hauptaktionär, EIB, hat uns ein evergreen, so unbefristet, Großmandat vorgelegt. geben zu verwalten, das eigentlich jetzt bis zu 14 Milliarden gewachsen ist. So für EIB verwalten wir so plus minus 14 Milliarden. Nicht nur im Venture-Bereich, da von den 14 Milliarden können wir auch kleine Wachstumsfonds machen, kleine Buyout-Fonds, Mezzanine-Fonds, Private-Debt-Fonds. und die Trennung von den 14 Milliarden zwischen Venture und Private Equity ist so 50-50, wie mal Daumen.
Joel Kaczmarek: Da merkt man ja schon.
Björn Tremmerie: Ja, ich weiß nicht, ob das zu im Detail geht, aber das ist das größte Mandat, das wir verwalten, ist eigentlich für EIB. Dann für die Europäische Kommission. Die Kommission, die arbeitet mit sieben Jahren Pläne. Wir sind gerade aus dem Horizont 2020 gekommen, sodass wir die Budgetjahre haben. 2014, 2020 und dafür hatten wir auch im Venture-Bereich und im Wachstumsbereich hatten wir auch so ein paar Milliarden, so zwischen zwei, drei Milliarden. Jetzt fangen wir an mit den nächsten sieben Jahren Planung, so 2021, 2027. Das ist alles unten der Nenner InvestEU und da sind wir gerade dabei, die Programme zu entwickeln. Da gibt es auch Programme für Garantien, da gibt es auch Programme für neue Technologien, wahrscheinlich auch ein bisschen für Space und so. Da wissen wir noch nicht genau, wie die Budgets aussehen werden. Aber es wird wieder über Milliarden gehen. Auch die Kommission ist für uns ganz wichtig. Diese zwei Hauptaktionäre nennen wir unseren First und Second Pillar. Dann haben wir auch eine dritte Säule, Third Pillar. Und das sind eigentlich Mandaten, die wir mit Mitgliedstaaten machen. entwickeln oder mit National Policy Instituten, so wie KfW oder BPI. Davon haben wir eigentlich mit Deutschland einen von den stärksten Partnern des EIFS gefunden. Seit 2004 verwalten wir für Deutschland unter dieser Säule mehr als 4 Milliarden Euro. Das hat angefangen mit dem ERP-Sondervermögen, dem European Recovery Program, das wir im Zusammenhang mit BMI, dem Bundesministerium für die Wirtschaft, aufgesetzt haben. Deutschland ist eigentlich für uns unter den Dritte Säule, eine der wichtigsten Partner auch. Wir sind auch im Gespräch mit den Ministerien für vielleicht ein Zukunftsfonds in Deutschland oder ein Teil des Zukunftsfonds auch zu verwalten. Da sind auch die Gespräche im Gang. Aber neben Deutschland haben wir Mandate mit den Niederländern, mit Portugal, mit der Türkei, mit den baltischen Staaten, mit Schweden, Italien auch, Spanien. Da, falls man das alles zusammenrechnen würde, dann landen wir auch zwischen irgendwo 5 und 10 Milliarden Euro. diese dritte Säule. Und dann seit ein paar Jahren, so 2018, haben wir eigentlich auch angefangen, für Privatkunden eigentlich Gelder zu verwalten. Da wir dank unserer Position im Venture-Markt in Europa und im Private Equity-Markt in Europa, wir sehen eigentlich 99 Prozent von alles, was sich im Private Equity-Bereich und im Venture-Bereich, was sich bewegt in Europa. Wir haben auch guten Zugang zu den besten Fonds in Europa. Und eigentlich sind wir seit 2018 gefragt worden von Privatparteien, europäischen Pensionskassen zum Beispiel, aber auch asiatischen Spielen, um ein Produkt zu bauen, das diesen Spielen Zugang geben würde zu das Beste des Bestes, was Europa zu bieten hat. Und da haben wir seit 2018 700 Millionen eingesammelt, um eigentlich für Privatinvestoren und nur Privatinvestoren Zugang anzubieten an die besten Fondsmanagers in Europa. Das ist die vierte Säule. Insgesamt glaube ich landen wir da über die 20 Milliarden mit alles, was wir unter Verwaltung haben.
Joel Kaczmarek: Ich komme sogar auf mehr. Also wenn du sagst, 14 Milliarden EIB, 4,5 Milliarden war glaube ich die Kommission. Ne, 7 Milliarden die Kommission und dann nochmal 4,5 Millionen Einkapital, das sind ja schon 25. Dann noch die 5 bis 10 unter eurer dritten Säule mit den Staaten und dann nochmal 700 Millionen in der vierten Säule.
Björn Tremmerie: Nicht alles ist investiert. Und was schon investiert ist Ein Großteil ist auch davon schon veräußert und geexit, wie wir das nennen. Was ich sage, über 20 Milliarden ist das wahrscheinlich, was wir an Net Commitments offen haben.
Joel Kaczmarek: Jetzt kam mir der erste Gedanke, da steckt ja sehr viel Macht und Verantwortung auch hinter, was ihr da tut. Also ihr seid sozusagen ein relevanter Investitionsknotenpunkt, könnte man sagen. Wie ist denn eure Corporate Governance Struktur gebaut? Also wem müsst ihr Rechenschaft ablegen? Welches Komitee habt ihr, was über Investments entscheidet? Wie sind da eure Strukturen aufgestellt?
Björn Tremmerie: Ja, Corporate Governance ist eine der wichtigsten Sachen bei einer Institution wie EIF. Natürlich, wir haben Privatinvestoren auch, aber wir gehören 90 Prozent direkt und undirekt der Europäischen Union. Wir haben da einen ganz starken Corporate Governance. Das heißt, wir haben einen Vorstand, aber wir haben auch ein Auditkomitee. Wir haben Aktionäre, für was wir mit unseren eigenen Mitteln entscheiden, weil ein Teil geht über Mandaten, die wir von unseren Hauptaktionären bekommen haben. Aber andere Sachen laufen auch über Strukturen, die deren eigenen Corporate Governance haben, so wie Verwaltungsstrukturen, die in Luxemburg zum Beispiel aufgesetzt sind oder in Spanien. Und dann folgen die Corporate Governance Regeln, die eigentlich die Länder gesetzlich aufsetzen. Aber grundsätzlich haben wir einen Vorstand, die entscheidet über unsere Strategie, die entscheidet auch meistens, wo wir investieren. Die genehmigen auch die meisten von den Beteiligungen, die wir machen. Wir haben dann natürlich auch ein Audit-Komitee, die sorgen, dass wir alles gut und richtig verwalten. Wir haben auch für die meisten Programme, gibt es auch bestimmte Audit-Organe, so die European Court of Auditors ist eigentlich auch jemand, die ganz oft die Programme, die wir verwalten für die Kommission oder für EIB oder für andere öffentliche Geldeanbieter eigentlich sorgen. dass wir alles verwalten, wie es verwaltet wird, dass da keine Interessenkonflikte bestehen, dass wir da keinen Missbrauch machen von öffentlichen Geldern. Wir haben auch dann neben diesen Corporate Governance Strukturen, haben wir natürlich auch interne organisatorische Strukturen, die dafür sorgen, dass wir eigentlich die Arbeit gemäß den Regeln der Kunst machen. Das heißt, ich bin zuständig mit unserem Team, um die Beteiligung auszuwählen und vorzustellen. Aber da gibt es auch eine Risikoabteilung, da gibt es eine Compliance-Abteilung, da gibt es eine juristische Abteilung. All diese Abteilungen haben immer ein Wort zu sagen, was wir investieren wollen. Ich glaube, wir sind bei den meist regulierten Organisationen, die man finden kann. Und das macht unseren Job nicht immer einfach. Aber natürlich, man kann nicht diesen Umfang von Geldern, Milliarden, wovon viele eigentlich direkt oder indirekt zur öffentlichen Hand zurückzubringen sind, verwalten, ohne irgendwo mal einen Überblick und eine, wie würde man das sagen, eine Struktur und Übersicht zu haben und eine Überwachung. Ich weiß nicht, ob das deutlich genügend war.
Joel Kaczmarek: Doch war es. Ich warte noch auf Peter, der wird noch Fragen stellen.
Peter Fricke: Bei der Beschreibung der vier Säulen, Björn, hast du ja davon gesprochen, dass damit gewisse Mandate verknüpft sind, auch der entsprechenden Stakeholder. Kannst du dazu noch was sagen, mit diesen Mandaten? Ziele, gewisse Sektoren, wie man sich das vielleicht vorstellen kann?
Björn Tremmerie: Gute Frage in der Tat. So mit jedem Mandat versuchen wir unterschiedliche Zwecke nachzustreben. Natürlich Hauptzweck ist Unternehmertum und Innovation unterstützen in Europa. Und dafür, um diesen Hauptzweck zu verfolgen, haben wir, was wir nennen, Equity Guidelines. Es muss auch deutlich sein, ich habe hier eigentlich über ein von die zwei EEF-Produkten gesprochen. Das ist alles, was wir im Equity-Bereich tun. Ich mache hier einen Zwischensprung. EIF hat auch ein anderes Produkt, das eigentlich über Garantien läuft, so im Kreditbereich. Aber das ist nicht die Abteilung oder die Aktivität, wo ich tätig bin. Die andere Sache, die wir machen, ist eigentlich Garantien abgeben an Banken oder Kreditinstitutionen, sodass die dann diese Garantien mehr Risiko nehmen können. sodass die Kreditinstitutionen dann mehr Geld anbieten, Krediten anbieten an die Endunternehmen. Das ist nur ein Seitensprung, um auch diese Sache nicht zu vergessen. Das machen wir auch, aber das ist nicht unterteils unser heutiges Gespräch. Sofern ich über unsere Equity Guidelines spreche, das sind Guidelines, die eigentlich grob schätzen, was wir machen können. Und dann hat man die Mandat Guidelines und wir versuchen nicht abzuweichen von den Equity Guidelines, aber ab und zu muss man Ausnahmen machen und können die Mandaten natürlich spezifische Zwecke regeln. Was immer wichtig ist, wir versuchen durch die Band im Durchschnitt zwei Drittel von den Geldern, die wir einlegen, in Fonds einzulegen, die die zwei Drittel von deren Geldern in europäische Unionunternehmen investieren. Das ist ganz wichtig. Wir sind den European Investment Fund. Wir können mit unseren Geldern nicht in Fonds investieren, obwohl die gut sein vielleicht, die in Silicon Valley investieren würden. Machen wir nicht. Das ist nicht unser Zweck. Dafür gibt es andere Spiele im Markt, die das für Privatinvestoren anbieten. Wir wollen, dass unsere Gelder eingesetzt werden, um europäische Unionunternehmen zu unterstützen. Eine große Sache. Aber dann können zum Beispiel auch und mit den EIB-Mandaten können wir ziemlich weit gehen. Die sind nicht wirklich je Sektor oder Land abgegrenzt. Mit der Kommission können wir auch ganz grob gehen, ganz Europa und Accession Countries und Pre-Accession Countries. Das sind alle Länder, die infrage kommen könnten. Aber die Kommission hat auch gesagt und ab und zu auch EIB, die sagen, da sind Sektoren, die für die europäische Ökonomie so wichtig sind und wo Europa noch nicht stark genügend steht und dafür müssen wir jetzt auch Geld verdienen. verfügbar stellen. Und dann spreche ich zum Beispiel über Life Sciences oder Klimaschutz oder Cleantech oder Space Technology oder Quantum Computing oder Blockchain Technology. Das sind alle Technologien, die ganz wichtig sind für Europa, wo wir in Europa noch nicht genügend Unternehmertum und Geld anbieten sehen aus privatem Umfeld. Dann sagen wir, da gibt es irgendwo einen Mangel im Markt und dann ist das natürlich an die öffentlichen Spielen wie uns, um zu sorgen, dass dieses Loch gefüllt wird oder dass da auch in diesem Bereich, dass wir da Impact haben können.
Joel Kaczmarek: Sag mal, bei all den Institutionen, die du im Hintergrund hast, bei all den Auflagen, die dir gemacht werden, wenn ich mit dir zusammenarbeite oder mit euch, also wir kommen gleich mal dazu, woran ihr eigentlich investiert, es ist ja nicht, dass ihr direkt in Unternehmen investiert in der Regel, sondern in Fonds, muss ich damit rechnen, dass ihr irgendwie so einen riesigen Bürokratieapparat vor euch herschiebt?
Björn Tremmerie: Ja, Ich glaube, das diplomatische Antwort von meiner Seite wäre Nein. Die Realität wäre eher, dass das schöne deutsche Wort Jein. Natürlich, es gibt da Bürokratie da drin, aber nicht, da ich ein Bürokrat bin, dass meine Mitglieder oder meine Kollegen Bürokraten sind oder dass meine juristische Abteilung Bürokraten sind. So nicht. Aber da, wie so viele Regeln folgen müssen. Da es so wichtig ist für uns, dass falls wir irgendwo 30, 40, 50 Millionen in einen Fonds einlegen möchten, dass wir da die Analyse gut gemacht haben, sorgt das dafür, dass wir natürlich nicht über Einnachteis, wie man auf Niederländisch sagen würde, gehen kann. Man muss sorgen, dass wir die Analyse gut gemacht haben. Und natürlich führt das dazu, dass wir nicht in ein oder zwei Monaten ein Commitment abgeben können. Im Durchschnitt muss man rechnen für eine neue Beziehung mit einem Fondsmanager, die uns nicht kennt, die wir nicht kennen. Falls wir von null anfangen, muss man mit so durchschnittlich neun Monaten bis zwölf Monaten rechnen. Aber ich glaube, jeder gute Hausvater würde das tun. Er würde nicht, ja, ich Ich kenne hier jemanden, ich würde ihm gleich 10 Millionen geben. Nein, man müsste die Analyse machen. Die Analyse machen wir auch. Aber wir müssen sorgen, dass auch die Fondsinvestoren dann, die Fondsmanager, die Gelder einsetzen mit einer Art und Weise, die eigentlich unsere Geldanbieter auch gut finden. Und ich erläutere das ein bisschen. Zum Beispiel, wir bekommen Geld von der Europäischen Kommission und von der EIB. Es kann nicht sein und wir werden es auch nicht verkaufen können an die Bürger von der Europäischen Union, dass diese Gelder, die eigentlich indirekt Steuergelder sind, dass die eingesetzt werden in Fondsstrukturen, die zum Beispiel in Tax-Paradies sind. eingesetzt würden. Wir müssen auch sorgen, dass letztendlich EIF nicht auftauchen würde in den Panama Papers zum Beispiel. Das sind auch Sachen, das gibt uns viel Kopfschmerzen, aber es sorgt dafür, dass wir eigentlich die Gelder, die wir unter Verwaltung haben, einsetzen, sodass unsere Mandatgeber, unsere Geldgeber eigentlich und auf Niederländisch sagt man, auf beide Ohren schlafen können. Das heißt, dass die eigentlich ruhig schlafen können und sagen, was immer EIF macht, die machen das gut. Und die verwalten das so, dass ich nirgendwo einen Reputational Risk haben werde, dass eigentlich meine Gelder falsch eingesetzt worden sind. Und warum nutze ich hier diese kleinen, vielleicht ein bisschen einfacher Beispiele? Weil ich glaube, das ist ganz wichtig zu verstehen, dass wir nicht bürokratisch sind, da wir eine öffentliche Institution sind. Wir sind bürokratisch, da all diese Sorgen weggenommen werden müssen. vorne wir Geld auflegen können. Und dazu führt das dann ja, dass unsere Zeitlätter, so irgendwo im Vertrag, ist dann wahrscheinlich zwei-, dreimal länger, als was eine Privatkapitalanbieter haben würde. Und das führt dazu, dass wir wahrscheinlich, mit das schöne deutsche Wort, jeinbürokratisch sind, aber nicht da wieder sein wollen.
Joel Kaczmarek: Was für großartige Sprichwörter ich von dir noch lerne. Das war es ja schon wert. Okay, verstanden und nachvollziehbar. Ich habe euch jetzt immer so verstanden, dass ihr vor allem ein Dachfonds seid, also dass ihr vor allem in andere Fonds investiert. Macht ihr auch Direktinvestments in Unternehmen oder investiert ihr nur in Fonds?
Björn Tremmerie: Eigentlich muss ich sagen, dass wir nur direkt in Fonds investieren. Aber wie immer wird jemand dann die Ausnahme finden und sagen, aber ihr habt doch direkt in N26 investiert. Oder ihr habt doch direkt in Flixbus investiert, nur um ein paar deutsche Top-Unternehmen zu nennen, die wir im Portfolio haben. Und dann würde ich sagen, ja, das haben wir getan, aber eigentlich auch nicht 100 Prozent. Wir können ab und zu auch mal co-investieren, aber mit unserem Team sind wir nicht ausgestattet, um diese Beteiligung direkt zu nehmen und zu entscheiden. Wir können eigentlich nicht sagen, hey, das ist ein gutes Investment Opportunity, hier müssen wir investieren. Falls jemand irgendwo hören würde, dass wir in ein Unternehmen investiert haben, läuft das eigentlich über ein Fondsmanager, die wir im Portfolio haben. Die sagt, ich habe hier eine Co-Investment Opportunität, wer von meinen Investoren möchte gerne mitmachen? Dann gibt es Co-Investment Fonds, die sagen, ja, ich mache mit und die verwalten das dann selber. Wir machen es nicht selber. Wir würden sagen, Hey, Fondsmanager XYZ, wir machen gerne BIT, wir finanzieren das gerne, aber gebt uns bitte ein Vehicle, das wir nutzen können, um unser Geld zu parken. Ihr nutzt dann diesen Vehicle, um unser Geld in das Unternehmen zu investieren, aber ihr verwaltet diesen Vehicle. So eigentlich würde man kaum oder fast nie EIF direkt als Aktionär in einer Cap Table in dem Aktienbuch von einem Unternehmen sehen. So, wieder kein klar und deutliches Antwort, aber ein bisschen nuanciert. Selbst was wir ko-investieren, ko-investieren wir eigentlich immer über eine von unseren Fondsmanagern, weil niemand will Björn Trämmeri oder jemand von seinen Kollegen im Vorstand haben von einem Unternehmen. Das ist nicht, was wir machen.
Peter Fricke: Weil gerade das Thema mit den Co-Investments nochmal hochkam, vielleicht noch eine Frage zu dieser vierten Säule für die Privatwirtschaft. Du weißt sicherlich, dass es in Deutschland viele Gespräche gibt, auch im Rahmen des Zukunftsfonds, wie kann man eigentlich das Kapital bei den Kapitalsammelstellen stärker aktivieren, weil wir sagen, Wir haben eigentlich genug Gründungen in Deutschland, wir haben gute Innovationsbereitschaft, das Kapital ist auch vorhanden, nur diese Transformation zwischen diesen beiden Pools funktioniert vielleicht noch nicht immer optimal. Von daher, glaube ich, ist es sehr spannend, nochmal auch für die Hörer hier zu hören, wie diese vierte Säule funktioniert und ob das im Prinzip Co-Investments sind. zu den gleichbedingten Paris-Passo, die ihr über die anderen drei Säulen tätigt, also sozusagen immer Best-in-Class mit dazu oder es wirklich ein eigenes Mandat dafür gibt, dass dort auch Investments gelegt werden, die losgelöst sind von denen der ersten drei Säulen.
Björn Tremmerie: Die vierte Säule ist eigentlich eine Säule, wo Privatinvestoren mitmachen. Das können für ein Produkt, was ich erwähnt hatte, diese 700 Millionen, das sind meistens institutionelle Parteien, die in Europa jetzt sehen, dass sich etwas bewegt im Venture-Bereich und die sagen, ich möchte gerne Zugang haben, aber ich kenne den Markt nicht. Ich kann nicht wie in die Stadt nach Silicon Valley fliegen und dann da investieren. Ich muss wissen, was in Berlin stattfindet. Ich muss wissen, was in London stattfindet, was in Frankreich, Barcelona oder Stockholm stattfindet. Und ich habe da die Leute nicht für, um das zu entwickeln. Das können wir anbieten, dann auch Zugang zu Leuten, die eigentlich jetzt auch Fondsmanager, die in Europa oversubscribed sind, die eigentlich keinen Platz mehr haben. Aber mit der vierten Säule ist das gleiche Produkt wie in der anderen Säule, nur dass da, wie eigentlich für die Kapitalanleger, maximal Rendite nachstreben. Da in der vierten Säule ist die Policy-Seite weniger relevant. Bei der vierten Säule, da haben wir wenige Investoren, die sagen, wir wollen investieren, um Unternehmertum und Innovation in Europa zu unterstützen. Die Leute, die uns Geld geben unter der vierten Säule, die sagen ja, wir sehen jetzt etwas in Europa, ich kann hier Geld verdienen, aber ich weiß nicht gut wie. und EIF, ihr seid ein guter Kanal dafür. So muss man die vierte Säule sehen. Die vierte Säule ist eigentlich auch ein Dachfondsprodukt. Natürlich können wir da auch ein bisschen, falls Sie wollen, Co-Investments machen, falls nötig. Aber meistens würden wir die Co-Investment-Opportunitäten direkt an unsere Kapitalanbieter anbieten. Weil wie gesagt, wir sind nicht die Partei, die am besten ausgestattet ist, um direkt eine Entscheidung zu nehmen, um Direktbeteiligung zu nehmen. Nicht, dass wir das nicht, ich habe mal direkt investiert und ich habe viele Kollegen, die auch aus direktem Investmentbereich kommen. Aber das ist nicht unser Hauptaktiv. Man kann nicht 20, 30 Milliarden plus investieren mit einem Team von 30, 40 Investmentmanagers, was man Direktbeteiligung nimmt. Das ist nicht skalierbar.
Joel Kaczmarek: Habt ihr eigentlich manchmal Interessenskonflikte auch zwischen euren vier Säulen? Also ihr investiert sehr viel Geld in unterschiedlichen Ebenen. Habt ihr da manchmal, dass ihr abwägen müsst, welche Säule ihr bevorzugt oder welchen Player in welcher Säule?
Björn Tremmerie: Ja, auch hier ist ganz wichtig ein Punkt. Wir haben viele verschiedene Mandate und darum auch hier Corporate Governance mäßig ganz wichtige Sache. Niemanden kann irgendwo investieren. am Ende des Tages das Gefühl haben, dass sie nicht gut, sagt man das, bedient worden sind von der Möglichkeit, irgendwo zu investieren. Das ist nicht unterschiedlich von anderen Spielern im Private Equity-Bereich, die auch mehrere Mandaten verwalten. Darum haben wir ein Allocation-Komitee, so ist noch einen weiteren Komitee, die dafür sorgt, dass wir alles gemäß den Regeln der Kunst machen. Die sorgen eigentlich, vorne wir anfangen, ein bisschen weitere Analyse zu tun auf einen Fondsmanager oder einen Fonds, wo wir denken, dass wir weitermachen wollen mit der Analyse und vielleicht investieren möchten. bringen wir das Investment Opportunity für das erste Mal zu dem Deal Allocation Komitee. Und da sehen wir schon, über welchen Deal geht es. Ist das hochrelevant für die Privatinvestoren und weniger Entwicklung? Dann wissen wir schon, dass die Kommission vielleicht sagt, Hier gibt es so viele Anfragen vom Markt zum Investieren. Unser Geld muss hier keine Privatinvestoren aus dem Markt drucken. So vielleicht am besten hier, dass ihr am privaten Topf hier eine Position annehmt. Wir haben da einen kleinen Algorithm aufgesetzt, das die verschiedenen Kriterien von einem Fonds analysiert und dann auf Basis von den Strategien jedes Mandats sagt, für XYZ-Fonds kommen diese drei, vier Mandaten in Frage. Und dann bieten wir diese drei, vier Mandaten eigentlich die Möglichkeit anzuinvestieren. Und dann jede Genehmigungsgremien entscheidet dann unseren Vorstand für die Mandaten, die zu unserem Vorstand gehen müssen. Aber es gibt auch, wie gesagt, Strukturen in Luxemburg, wo wir advisen und die deren eigene Entscheidungsgremien haben. Wir können nicht im Voraus sagen, ob die Ja oder Nein sagen werden. Da müssen wir die auch fragen. So regeln wir das eigentlich. Aber ganz wichtiger Punkt, ich würde es nicht Interessenkonflikt nennen, aber wir müssten sorgen, dass keiner von den Mandaten, die eigentlich investieren könnte, die Möglichkeit verpasst, Zugang zu haben zu einem Fonds, der eigentlich übereinstimmen wird mit der Strategie. die ausgesetzt worden ist für Mandat A, B oder C.
Joel Kaczmarek: Und was ist generell euer Ziel? Oder vielleicht ist das ja je nach Fonds oder Mandat auch unterschiedlich. Zielt ihr auf Rendite ab oder zielt ihr auf Innovations- und Strukturbildung ab? Wie ist da euer Frame sozusagen?
Björn Tremmerie: Eigentlich beides so. Wir müssen eine Minimumrendite haben. Ich glaube, für die Zuhörer ist vielleicht gut zu wissen, dass es geht um ein gut durchschnittliches, einstelliges Nummer-Jahr. So zwischen 0 und 10, irgendwo gut in der Mitte. Das ist, was wir versuchen zu haben. Überall. Das heißt nicht, dass wir nicht irgendwo mehr Risiko nehmen. Es könnte sein, dass wir mehr Risiko nehmen, dass wir darunter landen. Aber es kann auch sein, falls das Risiko sich lohnt, dass wir ganz weit drüber landen. Aber im Durchschnitt haben wir so im Kopf diesen einstelligen Zahl, falls wir das erreichen wollen. ist eigentlich jeder bei uns zufrieden. Vielleicht nicht die Leute, die privat in die vierte Säule, die wollen wahrscheinlich viel mehr. Da ist auch unsere Hoffnung, viel mehr anzubieten. Aber das ist nur ein kleineres Teil von was wir machen. Für das Großteil, was wir so viel Marktentwicklung machen, was wir zum Beispiel auch in ein First-Time-Team in Apologies zu den Griechen, aber in Griechenland investieren würden, das müssen wir auch. Das enthaltet viel mehr Risiko, als zum Beispiel in einem übersubscribed achten Fondsgeneration in einen der besten deutschen Fondsmanagers zu investieren. So da werden wir wahrscheinlich nicht immer so viel machen und vielleicht ein bisschen mehr Risiko nehmen in einem First-Time-Team dann in Griechenland oder in Osteuropa oder so. Oder wir machen dann vielleicht auch ein bisschen mehr Risiko mit vielleicht einem ganz neuen Space-Attack-Team in Deutschland. So, da müssen wir die Abwägung machen. Man kann nicht sagen, man muss einen Profit machen und sagen, wir versuchen Break-Even zu machen, weil dann geht man unter die Null. So, irgendwo muss man schießen auf eine positive Zahl. Und das gelingt mir ziemlich gut, muss ich sagen, bis jetzt.
Joel Kaczmarek: Dann lasst uns mal eintauchen, wenn ihr in Fonds investiert, wonach guckt ihr? Also was ist so euer Fokus bzw. was sind eure Auflagen? Also was sind auch so typische Ticketgrößen, mal ganz naiv gefragt?
Björn Tremmerie: Das ist das Einfache. Lass uns damit anfangen. Ticketgrößen können so im Durchschnitt zwischen 10 bis zum 50, 60 Millionen. Es gibt immer Ausnahmen. Wir haben auch unter 10 Millionen gemacht und alles ist veröffentlicht, von was wir tun. Man kann auch sehen, dass wir in 2016 wahrscheinlich zwei- oder dreimal an 120 Millionen Tickets investiert haben, in natürlich dann größere Fonds. Aber Leute müssen nicht denken, dass die dann bei die Tür anklopfen und sagen, hey EIF, ich möchte gerne 100 Millionen haben. So funktioniert es nicht. Unser Ticket ist auch angemessen und es ist ganz wichtig, dass die Zuhörer auch verstehen, dass wir ein Ticket investieren, das eigentlich angemessen ist, an wo wir nötig sind. Wir werden versuchen, ein bisschen mehr zu machen, was wir mehr Impact damit haben. Darum muss ich auch unseren Anteil in einen Fonds. Wir fühlen uns wohl zwischen 10 und 33 Prozent an Fonds. Aber wo nötig, könnten wir auch bis zum 49,9 gehen. In den Corona-Zeiten hat die Kommission uns auch ermöglicht, bis zum 70 Prozent anzufangen. Mal zugehen, falls nötig. Natürlich fühlen wir uns da nicht komplett wohl, weil das heißt, wir sind da mit öffentlichen Geldern. Ja, wir legen uns da ganz weit aus dem Fenster und dann kommen Fragen, wie muss man konsolidieren und das und das und das. Das bringt Komplexität mit sich mit. Aber wie gesagt, alle Regeln haben Ausnahmen, aber durch die Band im Durchschnitt nicht. zwischen 10 und 33 Prozent. Aber jemand, der einfach von Privatinvestoren 80 Prozent einsammeln könnte, warum würden wir 30 Prozent vom Fonds anfragen? Wir sind nicht im Markt unterwegs, um Privatinvestoren aus dem Markt zu verdrängen. Und dann gibt es ab und zu Privatinvestoren, die sagen, ja, aber EIF, ihr wolltet jetzt 20 Millionen investieren. Wir möchten eigentlich gerne noch 10 Millionen haben von EIF. Warum nicht 10? Machen wir auch gerne. Aber es passiert auch, dass wir Fondsmanagern haben, die sagen, aber eigentlich EIF, nein, ich möchte gerne EIF bei 20 Millionen haben. weil ihr seid immer da. Ihr seid immer ein stabiler Marktinvestor gewesen, auch in die gute und schlechte Zeit wart ihr da. So ich war eigentlich für die Kontinuität, möchte ich gerne EIF dabei haben. Und dann ist es auch schwierig für uns zu sagen, ja, aber jemand sonst kann es nehmen. Wir können einen Fondsmanager nicht verpflichten, einen anderen Investor zu nehmen, falls ihr keinen anderen Investor wollt. So da haben wir auch diese Tight Balancing Act auf Englisch gesagt, zu einhalten. Wir können niemanden aus dem Markt verdrängen, aber wir müssen auch sorgen, dass die Fondsmanagers zufrieden sind mit, was wir tun.
Joel Kaczmarek: Ich habe auch gerade gedacht, ob ihr sozusagen so ein Signaling-Element seid für einen guten Fonds, dass wenn der EIF dabei ist, ihr sozusagen so ein Darstellungsmoment seid.
Björn Tremmerie: Das ist eigentlich eine von den Existenzgründen, die wir haben. Eigentlich, falls wir vor 20 Jahren angefangen haben, Tickets abzugeben, war das eigentlich, wir wollten eigentlich dem Markt in der Tat ein Signal geben, wir haben Nach neun Monaten ist unsere Analyse fertig und wir möchten jetzt gerne 10, 15, 20 Millionen in diesen Fonds investieren. Andere Investoren, schaut ihr es an, aber ihr könntet wissen, wir haben unsere Übung gemacht, unsere Hausaufgaben. Alles ist hier gut. Wir wollen da ein gutes Signal abgeben. Man kann hier investieren. Das ist eigentlich in der Tat, Joel, einer von den Effekten und Impakten, die wir haben wollen, dass fast wie in einen Fonds investieren, dass es wenigstens die Minimum-Qualitätskriterien überschritten hat.
Joel Kaczmarek: Gut, und was ist euer Fokus und welche Auflagen macht ihr? Weil ich höre immer, dass es teilweise, wenn man euch reinkriegt, es halt schon harte Gesetze gibt. Also ich weiß, ein VC hat mir mal gesagt, man darf irgendwie nicht mehr privat investieren als Teilhaber eines Fonds, wenn der EIF investiert ist. Fairerweise darf man das als VC wahrscheinlich eh oft nicht wegen Conflict of Interest, aber solche Ebenen meine ich, dass es bestimmte Vorgaben gibt. Also von daher, das würde mich mal interessieren, worauf guckt ihr, was ist euer Fokus und was macht ihr zur Auflage, wenn ihr einsteigt?
Björn Tremmerie: Ja, ich hatte die andere, größere Brücke noch nicht gebaut. Wie schauen wir uns einen Fonds an und dann werde ich die Brücke bauen. Das ist ein guter Punkt. Man sagt viel im Markt, aber die Realität ist, dass es mal gut ist, direkt von uns zu hören können. Auch ich werde das dann noch ein bisschen erläutern, ob man privat investieren kann oder nicht. Aber erst das Erste. Was schauen wir an? Wie immer, wir investieren nicht direkt in Unternehmen, sondern wir investieren in einen Blind Pool. Wir geben Leuten Geld und dann hoffen wir, dass die das gut einsetzen. Es ist nicht so, dass wir nur hoffen, weil wir haben unsere Übung gemacht. Aber das Wichtigste, was wir anschauen, ist das Team. Da gibt es drei, vier Sachen, die wichtig sind. Das Team, dann Fondsstrategie ist auch wichtig. Dann wollen wir auch wissen, wie viel die benötigen eigentlich. Was man sagt, ich würde einen 50-Millionen-Fonds auflegen, aber ich würde in Series C oder D investieren. Runden, die 100 Millionen einsammeln, ja, mit 50 Millionen kann man keine Series-D-Runden mitmachen wirklich mit einem 50-Millionen-Fonds. Das stimmt dann alles nicht. So, man muss das richtige Team haben, man muss richtige Strategie haben und einen angemessenen Fonds. Und dann, falls die drei Sachen klappen, dann muss man in der Tat auch sorgen, dass man irgendwo, aber das ist eher ein Schutz, dass man einen Vertrag baut, das eigentlich sorgt, dass das alles auch sauber geregelt wird. Die drei Sachen Team, Fonds und Strategie müssen allen in Phase sein. Was heißt das? Man kann sagen, Das Team muss ein Track Record haben. Aber falls die sagen, ich habe ein Track Record in E-Commerce und Marketplaces, aber ich möchte jetzt ein Fonds auflegen, die eigentlich in Pharmaunternehmen und Biotech-Unternehmen investieren wird, ja, das hängt nicht zusammen. Okay, ihr habt einen fantastischen Track Record, aber vielleicht nicht in diesem Bereich. Das würde mich nicht begeistern. Ich würde da sagen, das würde ich nicht tun. Es könnte sein, dass ich sage, ich würde es tun, falls ihr, weil wir haben gute Erfahrungen mit ihr Fondsmanagern, XYZ, aber die Erfahrung haben wir im E-Commerce-Bereich, nicht im Biotech-Bereich. Demher, falls ihr ein Team einstellt, das eigentlich Erfahrung hat, unter dem gleichen Dach und die Aktivitäten sind getrennt, dann können wir uns das anschauen. Auch die Strategie muss übereinstimmen mit der Fondsgröße und mit der Team-Erfahrung. Jemand, der sagt, ich möchte einen spätphasigen Fonds auflegen, aber ich habe eigentlich nur Erfahrung in Early-Stage und in Seed-Stage-Investing. Ja, das klappt auch nicht für uns. So diese Sachen schauen wir uns an. Wir machen auch First-Time-Teams. Und das ist natürlich schon ein bisschen riskanter, mehr riskant, weil okay, First-Time-Teams, die haben keine Erfahrung zusammen. Das heißt nicht, die haben keine Erfahrung im Beteiligungsbereich. Vielleicht haben die Individual Track Records, dann schauen wir uns die an. Aber es gibt auch Länder, wo wir selbst das nicht finden, weil der Markt so unterentwickelt ist. Und auch da versuchen wir noch immer etwas zu tun. Was schauen wir uns dann an? Vielleicht gibt es da Leute, die irgendwo im Investmentbanking-Bereich Erfahrung hatten. Die haben mal M&A-Transaktionen begleitet oder die waren tätig im Transaction-Services-Bereich, einer von den Big Fours zum Beispiel. Dann können wir noch immer sehen, ob diese Erfahrungen uns irgendwo überzeugen können, dass man da irgendwo das Minimum hatte, an was man bräuchte, um irgendwo an einen Fondsmanager zu glauben. Diese Sachen schauen wir uns an. Und falls wir überzeugt sind, dass wir das richtige Team haben, dass wir eine Fondsstrategie haben, die klappt, dass auch die Fondsgröße angemessen ist, dann können wir irgendwo alles in einen Vertrag gießen und sorgen, dass alles, was wir als Positives angeschaut haben und gefunden haben, dass das auch ein bisschen gesichert wird. Ich habe gerade erklärt, dass das Wichtigste, was wir haben in einem Fonds, das Team ist, die Teammitglieder. Dann wollen wir natürlich vermeiden, dass einmal, dass wir das Geld investiert haben, dass von einem Tag nach dem anderen, dass da die zwei wichtigsten Leute von einem drei starken Team, dass die gehen. Dann würden wir sorgen, dass da wir investieren. wie wir das nennen, Keyman-Clause haben, die dafür sorgen, dass wir unsere Interessen schützen können, falls da zwei von die drei wichtigsten Leute gehen, dass sie sagen, hey, hola, Fondsmanager, stopp, da sind zwei von die drei gegangen, ihr könntet nicht mehr weiter investieren. Wir stehen mal auf die Notbremse. und jetzt wie regeln wir das? Wollen wir noch weitermachen? Und dann wie und in welcher Art? Könntet ihr einen neuen Keyman oder Keyflow einsetzen? Ja oder nein? Oder denken wir, okay, wir stoppen hier, wir schließen den Fonds und geben die nicht genutzten Gelder zurück. All diese Überlegungen muss man regeln in einem Vertrag. Das sind Sachen, wo wir denken, wir haben da Erfahrung, 20 Jahre plus. Wir haben da Termsheets und natürlich die Termsheets, die regeln 20 Jahre Erfahrung mit. alles Gute und alles Schlechte, was wir erfahren haben. Und wir sind vielleicht ein bisschen lange als Investoren, die noch nicht 20 Jahre Dachfondserfahrung haben, wie EIF oder 25 fast. Wir versuchen, all unsere Erfahrungen mitzunehmen, aber auch irgendwo einen guten Balance zu finden, Equilibrium zu finden zwischen, wann gehen wir zu weit, mit was wir fragen. Man kann auch versuchen, alles zu regeln, aber dann können die Leute auch nicht mehr atmen. Das ist auch nicht das Ziel. Dann zum Thema, ich kann vielleicht mal ein oder zwei Sekunden pausieren. Ich weiß nicht, ob da Fragen gibt.
Joel Kaczmarek: Nee, ich war jetzt mal neugierig, weil es klang ja fast so, als du meintest, es wird im Markt immer viel erzählt, was für Auflagen ihr macht, dass die VCs euch auch gerne mal als ein Schutzschild benutzen. So klang das für mich jetzt. Also was macht ihr denn für Auflagen?
Björn Tremmerie: Diese Rolle ist nicht immer lustig, das zu hören. Man sagt ja, zögert EIF ist schwierig, EIF dies und das. Wahrheit ist wie immer in der Mitte. Was für Auflagen verlangen wir? Ja, wir wollen Keyman-Klauseln, ganz wichtig. Steuerklausel, Tax, Steuervermeidungsklauseln, auch ganz wichtig. Wir wollen, dass alle Geldflüsse gut geregelt sind. Ich hatte schon verwiesen nach den Panama Papers, dass wir nicht irgendwo gesagt werden, ja, EIF hat dazu beigetragen, dass diese Investoren, deren Geldströme auf irgendwo ein Steuerparadies auflegen können und dazu dann geführt haben, dass eigentlich Deutschland Steuergelder verpasst hat. Das sind Sachen, die wir wirklich gründlich analysieren. Aber es gibt auch andere Sachen. Es ist schon erwähnt worden, wir wollen da nicht, falls man mit unseren Interessenkonflikten, was ein Fondsmanager sagt, ich möchte gerne im Frühphasenbereich investieren und ihr macht das normalerweise mit unserem Fonds, unseren heißt dann auch mit Ein Fonds von anderen Investoren auch. Aber dann sagt ihr, das Unternehmen hier von meinem Freund, die schon zweimal erfolgreich ein Tech-Startup gegründet hat und verkauft hat, den will ich jetzt nicht teilen mit dem Fonds, aber investiere ich mit meiner eigenen Gelde? Ja, das geht natürlich nicht. Sodass wir dann fragen, dass die Fondsinvestoren individuelle Investoren, die GPs, dass wir dann fragen in unsere Klauseln und Verträge, dass die nicht privat in Unternehmen investieren, die eigentlich an Fonds angeboten werden. Ich finde das nicht irgendwo etwas, das zu weit geht. Das ist für mich die Logika selber. Falls Leute sich darüber beschweren, dann schicke ich den Bumerang zurück. und dann frage ich, wieso würdet ihr die Möglichkeit haben, mir eigentlich zu, sagt man, betrügen oder
Joel Kaczmarek: Also ich habe es ja auch gar nicht so negativ verstanden, ehrlich gesagt, sondern eher mal als interessanten Faktor. Ja, also ich habe das öfters mal mitgekriegt, dass mir dann Angels gesagt haben oder die früher viel Angel aktiv waren, sagten, ja, ich kann jetzt nicht mehr investieren, nur noch über einen Fonds, bitte sieh es mir nach. Also gar nicht sozusagen als Vorwurf an euch, aber ich finde einfach mal interessant sozusagen zu verstehen, dass ihr solche Auflagen habt und ich finde es, was du beschreibst, auch sehr, sehr logisch. Wie ist denn eigentlich so eure Absagequote? Also von wie viele Fonds kommen auf euch zu pro Jahr und wie viele von denen kriegen kein Kapital von euch?
Björn Tremmerie: Wir haben mal die Rechnung gemacht. Die letzten fünf Jahre sind 1.200 Fonds zu uns gekommen. Davon haben wir letztendlich so in 20 Prozent investiert. Wir haben eine Absagequote von 80 Prozent. Ich weiß, dass der Markt wahrscheinlich denkt, dass wir zwischen 50 und 100 Prozent von allem, was wir sehen, investieren. Aber es gibt auch eine Absagequote von 20. Fonds, die eigentlich nie zum Markt kommen, die eigentlich nie erfolgreich einen Fonds abschließen können. Davon sehen wir auch ganz viele. Aber so, ich denke, für jede 100 Fonds, die wir sehen, machen wir 20.
Joel Kaczmarek: Ich meine, du darfst, glaube ich, weil man muss ja alle seine Kinder gleich lieb haben, wahrscheinlich auch keine Namen herausheben. Aber was ich jetzt so mitbekommen habe, ist, dass so Fonds wie Project A, eVentures, LakeStar, HV Capital, ich glaube auch Dian Capital, also um mal so ein paar Namen zu nennen, dass die Menschen auch mal ein Gefühl dafür kriegen, mit was für Akteuren ihr zusammenarbeitet, Sind die alle richtig? Habt ihr alle in die investiert?
Björn Tremmerie: Die sind allen richtig. Und um ein bisschen Komfort zu geben, mehr und mehr auf unserer Website, aber historisch auch in unserem Jahresbericht. EIF veröffentlicht ganz viel. Auch ist gefragt worden, wie wir governancemäßig aufgesetzt sind. All diese Namen sind richtig und kann man auf unserer Website auch finden. Das heißt, außer Da gibt es solche Geheimnisbedingungen für Gründe, die wir nachvollziehen können, würden wir alles veröffentlichen. Jedes Jahr kann man sehen in unserem Jahresbericht, wo wir Geld eingesetzt haben. Und manchmal auch, nur in Ausnahmefallen nicht, kann man sehen, wie viel. Und auch mit welchen Mandaten. Kann man jedes Jahr, so wie wir sind gerade dabei, unsere Marketingabteilung ist gerade dabei, das Jahresbericht 2020 vorzubereiten. Ich kann Namen nennen. Joel, du hast die genennt, die sind richtig. Aber es gibt mehrere in Deutschland, viel mehr. Und alle stehen irgendwo auf unserer Website auch.
Peter Fricke: Wir waren ja gerade noch beim Thema Transparenz für Öffentlichungen. Er macht ja auch sehr gute Research Paper, um sozusagen auch da Aufklärung in den Markt zu geben. Du hast es vorhin schon angesprochen, ihr habt jetzt mittlerweile 20, 25 Jahre Erfahrung und es klang ja so ein bisschen raus, es geht auch über die Renditeerwartung, so ein bisschen Marktinfrastrukturentwicklung, das Ökosystem fördern. Wenn du jetzt mal so ein Resümee passieren würdest, ein Zwischenstand, wie hat sich das Ökosystem entwickelt in der Zeit, in der du jetzt dabei bist? und was sind jetzt eigentlich so die großen Meilensteine, die noch kommen, wo du sagst, da ist noch Aufholbedarf auch im Gesamten? durch meine VC-Landschaft in Europa im Vergleich auch vielleicht zu anderen Ökosystemen? Wo siehst du da noch Aufholbedarf und wo haben wir dann auch eine gute Rolle von euch da schon Fortschritte gemacht in den letzten 20 Jahren?
Björn Tremmerie: Ich glaube, wo European Venture einen riesigen Fortschritt gemacht hat, ist, dass die letztendlich in bestimmten Bereichen eine Maturität erreicht haben, die dazu geführt hat, dass jetzt Rendite gefunden werden können bei European Fondsmanagers, die eigentlich wettbewerbsfähig sind, mit was man finden kann, in Silicon Valley oder in Asien. Das ist für mich die wichtigste Entwicklung und Aussage, die ich eigentlich den Zuhörern mitgeben möchte. In meiner professionellen Karriere habe ich drei Krisen mitgemacht. Die Dotcom-Krise, die Global Financial Crisis und jetzt die Covid-Krise. Falls man, um mal Winston Churchill zu quoten, eine Krise nutzen möchte, um gute Sachen zu zeigen oder wie er gesagt hat, never waste a good crisis, dann würde ich fast sagen, man muss nutzen, Die Corona-Krise in Europa, weltweit ist die Krise, aber Europa muss diese Krise nutzen, um zu zeigen, dass eigentlich European Venture jetzt wirklich erwachsen ist und mature ist. Weil trotz dieser Krise hat Europa es gelungen, jetzt wirklich von den besten Renditen, die ich in meiner Karriere gesehen habe, zu zeigen im Venture-Bereich. Und das während einer Periode von Krise. Die erste Krise war die Dotcom-Krise. 2000, 2001, 2002. Die Dotcom-Krise hat im Venture-Bereich geführt zu, was ich nenne, Nuclear Winter. Die Jahre 2002, 2003, 2004, 2005, da war alles tot im European Venture-Bereich. Da gab es nur ein paar Überleber. 2008, 2010 war dann Global Financial Crisis. Auch dort war es schon ein bisschen besser. Aber auch da hat EIF wieder viel mehr machen müssen, um zu sorgen, dass eigentlich der Markt weitergeht. VC-Spielen nicht untergingen und nicht davinistisch verschwinden würden. Jetzt in der Corona-Krise muss ich sagen, man kann die Statistiken auch sehen, man sieht da Volumina, die eigentlich sagen, wow, die Eine 100-Millionen-Runde nach einer anderen. Okay, vielleicht passiert ein klein bisschen weniger im Frühphasenbereich. Wahrscheinlich da ein paar Unternehmen jetzt kalte Füße haben und sagen, jetzt mache ich den Sprung noch nicht. Aber eigentlich weltweit sieht man, dass das Venture gute Läune hat momentan. Und wie erzählt sich dann? oder besetzt sich dann das nach Zahlen? Erste Krise, für mich erste Krise, Dotcom-Krise in Europa, um eigentlich Top-Quartal zu sein, um bei den 25 besten Prozent der Klasse zu sein, musste man in die Dotcom-Krise-Periode, so 2000 bis zum 2003, 2005, war es genügend in Europa, um Renditen zwischen 0 und 5 Prozent zu haben. Dann war man Top-Quartal, Best of Class, beste 25 Prozent. Dann zweite Periode. Bis zum Global Financial Crisis 2005 bis 2010 hat die Rendite sich schon verbessert. Man musste zwischen 5 und 10 Prozent Rendite zeigen können mit seinem Fonds als Fondsmanager, um irgendwo als Best in Class, beste 25 Prozent von der Klasse angesehen zu sein können. Jetzt zwischen 2010 und 2020, so die letzten zehn Jahre, haben die Renditen und der Markt sich so entwickelt, dass falls man nicht, abhängig vom Jahr, das man anschaut, irgendwo zwischen 10% oder 20% liefert, ist man noch kein Top-Quarter. So das heißt, da gibt es Jahre, lass ich mal sagen, ich weiß nicht aus dem Kopf jetzt, aber falls man Jahr 2016 oder 2017, falls man nicht 20% Net IRR liefert für seine Investoren, dann ist man selbst nicht bei den 25 besten Fondsmanagern. die einen Fonds aufgelegt haben in diesem Jahr. So mit diesen Renditen, 20% plus, kann man wirklich zu Silicon Valley Investoren gehen, zu asiatischen Investoren gehen und sagen, hey, ich bin hier in der Champions League tätig. Und das haben wir jetzt in Europa. Diese Botschaft möchte ich wirklich gerne mal den Zuhörern mitgeben, weil das ist für mich die wichtigste Entwicklung der VC-Landschaft Europas. Heißt das, dass ich jetzt zum Strand gehen kann und in Rente gehen kann? Noch nicht. Da gibt es noch immer, habt ihr auch angefragt, wo müssen wir als öffentliche Spiele dann noch tätig sein? Ja, da gibt es noch immer Löcher im Markt. Wachstumsbereich zum Beispiel. Was man die 100 Millionen Euro-Hunden, die jetzt stattfinden bei einigen von den besten europäischen Unternehmen, da sind wir momentan komplett abhängig. von nicht-europäischem Geld. Die gute Sache ist, die Unternehmen, die werden finanziert. So kann man sagen, okay, kein Problem. Aber die werden auch finanziert, die sind gut. Aber vielleicht ist das Umfeld im Venture weltweit nicht mehr so gut in die Zukunft. Kann mal passieren. Vielleicht sind die Bewertungen in Europa nicht mehr billiger, als was man in Asien oder Silicon Valley finden kann. Und dann sagen die amerikanischen Investoren, jetzt investiere ich wieder zu Hause. Und dann haben wir als Europa die Möglichkeit verpasst, um irgendwo das Wachstumssegment zu bauen, dass wir eigentlich europäische Spiele haben, die deren Entscheidungszentren hier in Europa haben, die sagen, hier, ich habe die Möglichkeit, 50 Millionen oder 100 Millionen in Top-Unternehmen ABC zu investieren. Davon kann ich nur fünf oder zehn Spiele nennen, die in Europa an 50 Millionen bis 100 Millionen Tickets investieren können in ein Unternehmen. Wir müssen die Abhängigkeit von nicht-europäischem Geld nach unten bringen. Das ist für mich eines der wichtigsten Themen, wo wir noch weiterentwickeln müssen in Europa. Dann gibt es auch Sektoren, wo wir noch nicht genügend, hatte ich schon mal am Anfang bei den Kommissionsmandaten und EIB-Mandaten gesprochen. Künstliche Intelligenz, ganz wichtig, müssen wir viel mehr machen. Blockchain, Space Technology. Space Tech ist kapitalintensiv, obwohl weniger als 40%. Vorher, aber trotzdem, dafür müssen wir auch sorgen, dass wir als Europa noch immer eine Rolle spielen können. Vorher waren wir, lass uns von dem Ariane-Programm mal anschauen, falls man den Marktanteil von Ariane schaut, ich glaube, die hat mal 60, 70 Prozent, das ist nach 30 Prozent gesunken. Jetzt sind Privatunternehmen wie SpaceX neben das. Zum Glück haben wir dann auch, falls ich dann noch einen Namen nennen darf, Isar Space zum Beispiel aus Deutschland zusammengesetzt. Zum Glück haben wir auch europäische Spiele, die sich jetzt in diesem Umfeld bewegen. Aber neben Space Technology gibt es dann auch Klima. Ganz wichtig, Klimaschutz, Food Tech, Environmental Technologies, Clean Tech. Da müssen wir viel mehr machen, viel mehr noch. Und das sind noch nicht immer die Bereiche, die gezeigt haben, dass man die 20% plus Rendite zeigen kann. Das wird auch kommen. Aber solange die Privatinvestoren noch nicht all deren Gelder da investieren möchten, müssen spielen wie EIF, da auch noch diese Signalfunktion nehmen und sagen, hier, wir haben diesen Cleantech-Fonds, Klimafonds angeschaut, den ist gut. Und in zehn Jahren wird ihr sehen, dann haben wir auch doppelstellige Zahlen, die wir als Rendite zeigen können. Diese Bereiche, da haben wir noch immer eine wichtige Rolle. Vielleicht habe ich noch ein paar vergessen. Es gibt auch noch immer Geografien in Europa, wo der Markt noch nicht komplett Es gibt viel mehr zu tun in Italien zum Beispiel. Drittwichtigste Ökonomie, von der Eurozone, aber im Venture-Bereich noch zu wenig entwickelt. Da arbeiten wir auch zusammen mit unseren lokalen Partnern. Das Gleiche kann gesagt werden über Osteuropa. Und man kann sehen, dank einem Unternehmen, ich nenne noch einen Namen, UiPath, kommt aus Rumänien. UiPath, anscheinend, falls ich dir die Bewertung lesen darf, was man googelt, 35 Milliarden. Das Unternehmen ist gegründet worden in Rumänien. Das ist Innovation kann jetzt von überall kommen, aber man muss auch überall Mittel und Geld investieren wollen. Und da haben wir auch noch immer als EIF eine Rolle zu spielen. So mit meiner Alter wollte ich sowieso noch nicht in Rente gehen und zum Strand gehen, aber ich glaube, wir sind noch weit weg von irgendwo einem Szenario, wo wir aufhören zu arbeiten bei EIF. Es gibt noch so viele Segmente, wo wir Value-Add haben, wo wir Impact haben und da bleiben wir weiter an Arbeiten.
Joel Kaczmarek: Meine beiden letzten Fragen wären so typische Outlook-Fragen, weil ich wollte dich eigentlich nach SWOT gefragt haben. Für Europa hast du jetzt eigentlich schon gut beantwortet und auch so den Renditenvergleich in Europa grob mal angerissen. Ich frage mich jetzt Outlook-technisch noch zwei Dinge. Erstens, was sind so typische Exit-Routen dieser Tage und was kommt vielleicht noch? Und zweitens, siehst du Corona-Effekte, die langfristig jetzt auf uns zukommen werden?
Björn Tremmerie: Exits, ja. In Venture, der Hauptweg zum Exit. Aber das hat mit dem Markt zu tun und mit der Industrie zu tun, ist ein Write-off. Die meisten, und ich weiß, das ist vielleicht ein blöder Anfang, das Antwort, aber ich sage es auch, weil ich möchte gerne, dass Leute, die zuhören und die mehr über Venture hören möchten, dass die verstehen, dass eigentlich ein Venture investieren ist, auch akzeptieren, dass viele Exits sind Unternehmen, die pleite gehen oder nicht gelingen. Aber das gehört dazu. Das ist normal. Aber da mal konkret um die Frage für die positiven Exits, die finden meistens statt mit einer Akquisition. Meistens ist ein einfacher Weg einfach im Sinne von, da gibt es Prozesse, da gibt es Banken, die das begleiten können. Und dann ist man sicher, man bezahlt so viel, man weiß, wie viel man bekommt. Ab und zu gibt es noch Meilensteine, aber verträglich weiß man eigentlich fast das. dann so viel. Aber ich würde sagen, da Peter hier auch anwesend ist, ich würde sagen, Beste Exits, Venture-mäßig, die bleiben noch immer ein Börsengang. Besten meine ich dann auch Visibilität, Upside, Bewertung. Ich weiß, wir haben noch nicht so viele Börsengang und die letzten Jahre waren nicht immer die Besten. Die letzten zehn Jahre mal vielleicht im Vergleich mit was man in den Staaten sieht. Nicht die besten, aber auch da sieht man Entwicklung. Es gibt mehrere und bessere. Warum sage ich die beste? Ich habe viele Unternehmen jetzt verkauft für bis zu eine Milliarde und über eine Milliarde. Aber ich habe wenig Unternehmen, die ich bei zehn Milliarden plus verkauft habe aus meinem Portfolio. Und wenn ich sage ich, das sind unsere Fondsmanagers natürlich, das sind die Stars. Und die Unternehmen selber, was ich sage ich, ist wirklich Beweise ich nach meinem Portfolio. Aber rezent, vor zwei, drei Wochen, Auto1, europäisches Unternehmen, deutsches Unternehmen, Frankfurter Börsengang, gleich 10 Milliarden plus Bewertung. Und Auto1 ist rezent, aber schau mal auch in der Mitte Corona. Zalando, Delivery Hero, HelloFresh, 10, 20 Milliarden Unternehmen. Was man weiter schaut nach Europa, Adyen aus den Niederländern, 60 Milliarden. 60 Milliarden. Wer hatte das 10 Jahre her? glauben können, dass aus Europa wir 60 Milliarden Unternehmen bauen können. Spotify, auch 60 Milliarden plus in Dollar. So, Börsengang, ich darf den Fokus auf die Frage nicht verlieren. Börsengang, was es wirklich am guten Börsengang ist und was es klappt, Outsized Returns, was wir momentan auch ein bisschen sehen, aber ich habe noch nicht viel Voraussetzungen gesehen, aber SPACs auch ganz viel. Viel SPACs in Europa, noch immer ein bisschen weniger, aber wir haben den ersten deutschen Fondsmanager hat einen SPAC. Ich glaube vielleicht im Zusammenhang auch ein bisschen mit der deutschen Börse.
Joel Kaczmarek: Also da muss man vielleicht auch mal ganz kurz den Non-Experten irgendwie erklären, was es damit auf sich hat. Also das sind ja diese Special Purpose Acquisition und Hilfen, wenn es S steht für? Companies. Companies.
Björn Tremmerie: Special Purpose Acquisition Companies.
Joel Kaczmarek: Danke, genau. Und Klaus Hommels meinst du wahrscheinlich gerade mit dem SPAC-Vehicle, was er baut, ne?
Björn Tremmerie: Genau, ist veröffentlicht.
Joel Kaczmarek: Also da habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen, dass wir mal eine Folge machen mit der deutschen Börse, ne? Peter, also das müssen wir uns demnächst mal auf die Uhr schreiben.
Peter Fricke: Wir stehen bereit.
Joel Kaczmarek: Sehr gut. Fairpoint. Dann auch als letzter Faktor, wie gesagt, Björn, weil es ja auch irgendwie vielleicht viele bewegt, dieser zweite Teil der Frage Corona-Effekts.
Björn Tremmerie: Corona, ja. Momentan auf Portfolio-Ebene sehen wir beim EIF im Venture-Bereich keinen Corona-Effekt. Und falls einer einen positiven. Ich meine das jetzt nicht als irgendwo, wie sagt man das auf Deutsch, unsozial. Ich weiß, da gibt es viele Sektoren, die ganz viel zu leiden haben durch Corona. Venture insgesamt hat Vorteile. Da gibt es natürlich auch Sektoren im Venture-Bereich, alles im Bereich Travel-Tech, was man keine Online-Reisen anbieten kann oder Online-Reisenagenturen, die verkaufen nichts momentan. Die Grenzen sind zu, aber nicht komplett zu und auch nicht offen. Diese Geschäfte leiden natürlich. Aber insgesamt steht meine Net Asset Value von meinem Portfolio Q3 wirklich hoch. Über den Q4 2019, Q3 2020 steht wirklich besser. Und an einer kompletten Überpassung soll es auch nicht sein, weil dank Technologie haben wir die Möglichkeit, noch immer online zu kaufen, online zu konsumieren, uns die Lockdowns ein bisschen leichter zu machen, weil man kann online spielen und Entertainment haben. Netflixen, Spotify, alles kann man tun. Die Tools sind so weit entwickelt technologisch jetzt, dass man Podcasts aufnehmen kann, dass man Events machen kann. Hoppin zum Beispiel ist eine Event-Plattform, wo man Veranstaltungen online machen kann, wo ich mit meinen Kollegen arbeiten kann, wie wir im gleichen Büro saßen. Dank all diesen Technologien können wir eigentlich Corona noch lebendig machen und natürlich die Technologien genießen. steigen im Wert. So in meinem Bereich, langes Antwort, war kurze Frage, aber eigentlich mein Outlook für Venture, solange das Technologie Lösungen anbietet, glaube ich, dass langfristigen Outlook positiv sein wird. Die Impakten auf die gesamte Ökonomie und Gemeinschaft Europa, weltweit, was Corona wirklich als Nachteil haben wird, kann ich auch nicht einschätzen. Vielleicht gibt es dann noch unter die Oberfläche. Unsere Länder haben auch viele Maßnahmen aufgesetzt, die eigentlich vielleicht noch ein Teilchen vom Eisberg verbergen. Aber ich darf nur hoffen, was dann noch Ripple-Effekte kommen, dass wir eigentlich mit Antworten kommen können auch. Und wir stehen bereit mit EIF und EIB-Gruppe, um da auch wieder Lösungen anzubieten, falls nötig.
Joel Kaczmarek: hervorragend. Lieber Björn, es hat viel Spaß gemacht, mal tiefer in euch einzutauchen und das wirklich auch mal dezidierter zu verstehen und auch mal die Komplexität, die dahinter steckt. Von daher, ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Danke dir ganz, ganz herzlich und auch dir, lieber Peter. Es hat wie immer viel Spaß gemacht. und ja, keep us posted, wie man so neudeutsch sagt. Also ich möchte mir jetzt mal regelmäßig dann einen Blick da verschaffen. Danke dir. Oder euch.
Björn Tremmerie: Dankeschön. Gut, danke. Danke auch für die Anladung. Tschüss.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Börsengänge: Unsicher auf dem Börsenparkett? Nicht mit uns! Gemeinsam mit unterschiedlichen Expert:innen der Deutschen Börse spricht Joel regelmäßig über alles rund um die Themen Börse, Börsengang und späte Finanzierungsphase (pre IPO).