IPO Insights: Wie ein Börsenprospekt funktioniert

Börsenprospekte sind entscheidend für Unternehmen, die an die Börse gehen wollen. Sie bieten Anlegern:innen transparente Informationen und schützen sie gleichzeitig. In Zeiten volatiler Märkte und zunehmender Regulierung ist ein gut strukturierter Börsenprospekt essentiell für einen erfolgreichen Börsengang. Das Verständnis dieses komplexen Prozesses ist daher für Unternehmen und Investierende gleichermaßen relevant.

1. Ein Börsenprospekt ist kein Hochglanzprospekt, sondern ein rechtlich erforderliches Dokument mit komplexen Anforderungen. Er soll Anlegerinnen umfassend über das Unternehmen und die Risiken informieren.

2. An der Erstellung eines Börsenprospekts sind viele verschiedene Akteurinnen beteiligt, darunter Anwältinnen, Wirtschaftsprüferinnen, Banken, Investor Relations-Expertinnen und spezialisierte Dienstleisterinnen.

3. Der Prozess der Prospekterstellung und -billigung durch die BaFin dauert typischerweise etwa 13 Wochen und umfasst mehrere Überarbeitungsrunden. Zeitliche Verzögerungen können sehr kritisch sein.

4. Die Kosten für einen Börsenprospekt können erheblich sein. Im konkreten Beispiel wurden Kosten von etwa 900.000 Euro genannt.

5. Prospektversicherungen haben sich weitgehend durchgesetzt, um Haftungsrisiken abzusichern. Diese Versicherungen lohnen sich aber erst ab einem gewissen Transaktionsvolumen.

Börsenprospekte könnten durch KI-Unterstützung effizienter erstellt werden. Automatisierte Prüfungen auf Konsistenz und Vollständigkeit könnten den Prozess beschleunigen. Digitale Plattformen könnten die Zusammenarbeit aller Beteiligten optimieren. Regulatorische Anforderungen könnten sich weiter vereinheitlichen, besonders auf EU-Ebene. Neue Technologien wie Blockchain könnten Teile des Prozesses verändern. Insgesamt dürfte der Trend zu mehr Digitalisierung und Automatisierung gehen, bei gleichbleibend hohen Compliance-Anforderungen.