Stilberatung 🎩 : Wie du deinen perfekten Look findest
6. Dezember 2023, mit Joel Kaczmarek
Dieses Transkript wurde maschinell erstellt. Wenn dir ein Fehler auffällt, schreib uns gerne zu diesem unter redaktion@digitalkompakt.de.
Intro: Digital kompakt. Heute aus dem Bereich digitales Unternehmertum mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.
Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von Digital Kompakt und heute nimmst du aber mal ein richtig geiles Thema mit, denn formal würde man glaube ich sagen, es ist Farb- und Stilberatung, wobei wir heute sprechen, doch die liebe Karlie Mühlbach, die ich heute zu Besuch habe, die ist nämlich Persönlichkeitstrainerin sowie Farb- und Stilcoachin, die hat eigentlich noch viel, viel mehr, was sie in dieses Thema reinbringt. Ihr werdet heute eigentlich eher so eine Art Identity-Coaching und Stylist-Gedanken mitnehmen. Das heißt, ihr werdet verstehen, was ist guter Stil, aber vor allem für euch. Was passt zu euch gut? Was ist bei Farben wichtig? Ihr werdet über den Persönlichkeitskompass etwas lernen. Ihr werdet verstehen, was für Elemente es eigentlich im Stil gibt und was für Stiltypen. Und vielleicht habt ihr ja sogar schon eine kleine Idee, was darin für euch das Richtige ist. Und liebe Karlie kenne ich, weil sie das bei mir auch gemacht hat. Deswegen bin ich sozusagen hier wirklich Überzeugungstäter und kann euch das alles begleitend miterzählen. Und ich freue mich sehr, dass sie heute da ist, weil ich glaube, da nimmt man ganz viel Praktisches mit. Hallo Karlie!
Karlie Mühlbach: Hallo Joel, vielen Dank für die Einladung und ich freue mich heute hier zu sein.
Joel Kaczmarek: Ja, es ist auch wirklich ein cooles Thema. Ich habe ja zu dir, glaube ich, schon gesagt, meine Mutter ist Strickdesignerin. Also ich glaube, mir war Farbe und Kleidung schon so ein bisschen in die Wiege gelegt, aber du bringst das ja nochmal auf ein neues Niveau. Und vielleicht fangen wir mal mit so einer leicht für dich wahrscheinlich provokanten Frage an. Was ist denn für dich guter Stil?
Karlie Mühlbach: Guter Stil ist für mich echter Stil und echt bedeutet für mich authentisch. Und nicht verkleidet. Also für mich ist es total wichtig, wenn eine Kundin, ein Kunde zu mir kommt, dass wenn er sie, es den Raum betritt, dass man ihn total sofort sichtbar erkennt. Das heißt, dass die Kleidung nicht im Vordergrund steht, sondern dass die Kleidung dich dabei unterstützt, dass du gesehen wirst. Und das funktioniert nur, wenn du selber weißt, wer du bist und wenn du dich erkennst, weil anders weißt du nicht, wie du dich zeigen möchtest mit Kleidung.
Joel Kaczmarek: Also ich sage mal, das, was man sonst typischerweise von StilberaterInnen kennt, dass die mit dir einkaufen gehen und dann stellen sie dir Outfits zusammen und dann hast du vielleicht den Herbstlook und den Frühlingslook, vielleicht noch einen Winter- und einen Sommerstyle. Das ist gar nicht deine Welt, sondern so wie ich dich verstanden habe, guckst du eher auf den Menschen. Das heißt, guter Stil in deiner Logik kann von Person zu Person ganz anders aussehen.
Karlie Mühlbach: Genau. Also für mich ist es so, es gibt nichts, was nicht funktioniert. Es hängt immer an meinem Gegenüber, weil im Endeffekt hat jeder seine eigene Persönlichkeit. Also ich fange auch so an. Die meisten, die zu mir kommen, sagen dann erstmal so, ja und ich habe jetzt Corona, ich habe fünf bis zehn Kilo zugenommen und eigentlich… Müsste ich die Beratung erst später machen, aber für mich ist es anders. Egal, ob du fünf oder zehn Kilo mehr auf dem Rippen hast, ist mir total egal. Auch deine Kleidergröße ist im ersten Schritt egal. Viel wichtiger ist, auf dich zu schauen. Damit meine ich deine Persönlichkeit. Ich nenne es halt auch Software, weil das ist total essentiell. Und dann schauen wir in dein Gesicht. Ich mache ein Face Reading mit dir, weil meine These sagt aus, dass dein Gesicht, deine Hardware, so nenne ich das, mit deiner Software identisch ist. Und wenn du den Zusammenhang verstanden hast, erkläre ich dir den Zusammenhang zu Materialien, Formen, Schnitten und Mustern, weil daran hängt ganz viel.
Joel Kaczmarek: Okay, also wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, dann ist quasi mein Gesicht und mein Körper ist die Hardware quasi der eine Teil, die eine Komponente von mir und wie ich bin, wie ich ticke, was mich ausmacht, was bei mir an Programmen abläuft, ist die Software und das bringst du quasi in Einklang. Die siehst du in Einheit, dass du sagst, so wie du als Mensch bist, sieht man an deinem Körper und du verendest es dann quasi, indem du auch noch die Verpackung sozusagen
Karlie Mühlbach: Weil jeder von uns hat ja unterschiedliche Persönlichkeitsanteile. Ich kann ja vielleicht mal ein bisschen eintauchen und vielleicht kennt ihr das auch. Es gibt halt so unterschiedliche Persönlichkeitstypen, da gibt es ja unzählige verschiedene Tests. Und da gibt es zum einen einen Persönlichkeitskompass, der hat so vier Farben, Rot, Blau, Grün und Gelb. Und die roten Typen oder Persönlichkeitsanteile sind sehr stark. stark, da geht es dann um Dominanz, um Kampf, also da sind auch viele Hochleistungssportler drin. Du stehst halt einfach gerne auf der Bühne, bist aktiv und die blauen Typen sind halt strukturierter, die brauchen Ordnung und Struktur im Leben. und dann gibt es noch die grünen, die brauchen halt Geborgenheit und ganz viel Liebe und Harmonie. und dann gibt es noch den gelben kreativen Typ. und je nachdem, welche Persönlichkeitsanteile du in dir trägst und meistens wirst du zwei bis drei Anteile stärker in dir tragen und ein Schattenfeld haben und dann zeigst du auch Diese Persönlichkeitsanteile durch unterschiedliche Ausprägungen in deinem Gesicht. Das heißt, wie sind deine Augen? Sind die eher groß? Sind die eher schmal? Sind die tiefer liegend? Wie sind deine Lippen? Ist deine Oberlippe ein bisschen schmaler als deine Unterlippe? Wie ist deine Gesichtsform? Haarstruktur, Hautstruktur? Ich könnte jetzt Stunden darüber berichten. Jedenfalls gibt es Zusammenhänge und daraus kreieren wir dann deine unterschiedlichen Stilthemen. Weil dahinter hängen auch Grundstiltypen, klassisch, sportlich, sinnlich und natürlich. Und das ist für mich total essenziell wichtig, dass du das einmal verstehst, den Zusammenhang verstehst zu dir, Persönlichkeit und deiner Hardware, dass wir dann in die Kleidung gehen können. Weil du gehst ja damit dann alleine los und gehst einkaufen. Und wenn du nicht verstehst, was du kaufst, dann macht das für mich auch keinen Sinn.
Joel Kaczmarek: Also die vier Farben, die du jetzt genannt hast, damit wir das einmal richtig verstehen, wenn du jetzt zum Beispiel sagst, wenn Geborgenheit und Harmonie mir wichtig ist, grün. Das heißt nicht, du sollst grün tragen, sondern deine Persönlichkeitsfarbe ist dann grün.
Karlie Mühlbach: Genau, das ist ganz wichtig. Das denken natürlich auch viele. Nein, die Farben haben erstmal nichts mit deiner Kleiderfarbe zu tun. Da geht es jetzt wirklich erstmal nur um die Identifikation deiner Persönlichkeitsanteile, die jetzt wirklich farblich total unabhängig sein können. Aber wiederum. Hinter den vier Persönlichkeitstypen stecken ja auch vier Grundstilthemen. Beispielsweise hinter dem roten Feld verbergen sich ganz viel sportliche, kraftvolle Elemente dann in deiner Hardware, in deinem Gesicht. Und dahinter verbergen sich dann auch nochmal Stilfarben. Das ist jetzt vielleicht auch nochmal ein bisschen komplexer, weil in meiner Beratung ist das so, dass wir natürlich im ersten Schritt erstmal zum Annähern auch auf deine Eigenfarben schauen. Das heißt, welche Eigenfarben bringst du von der Natur mit? Das ist mir immer total wichtig. Beispielsweise gucken wir uns da den Lichtwert an. Dann guck dir vielleicht jetzt mal deine Haarfarbe an. Sind deine Haare eher heller oder dunkler? Das wäre jetzt so ein Lichtwert. Da kannst du natürlich ganz helle Haare haben. Du kannst ganz dunkle Haare haben. Du kannst aber auch unterschiedliche Lichtwerte in deinen Haaren haben. Vielleicht kriegen die einen auch schon graue Haare. Die haben dann vielleicht noch ein paar Erdbeeren. Helle Akzente, jedenfalls diesen Lichtwert schauen wir uns im Gesicht an. Den zeigst du auch in deinen Augenbrauen und vielleicht hast du auch Barthaare oder ein paar Stoppeln, wie du gerade. Das ist der Lichtwert. Der zweite Parameter ist die Intensität. Wie intensiv dürfen Farben bei dir sein? Eher sehr laut, also grell? knallig oder eher zurückhaltend oder vielleicht grau gedeckt. Und der letzte Parameter bestimmt dann letztendlich die Farbgruppen, die gut für dich sind, gesichtsnah. Das ist die Temperatur, sind eher kühlere Farben. Kühl bedeutet, da ist ein bisschen blau in den Farben. Blau, grau, magenta zum Beispiel ist jetzt die kühlste, warme Farbe. Da habe ich halt noch blau drin. Oder habe ich eher gelbstichige Farben, die gut stehen.
Joel Kaczmarek: So, jetzt machen wir nochmal ganz kurz langsam, weil für dich ist es Daily Doing. Ich glaube, Menschen, die vielleicht sich nicht so viel mit Stil auseinandersetzen, die sind vielleicht jetzt auch noch, fragen sich das ein oder andere. Also Punkt eins, es gibt diesen Persönlichkeitskompass, ein bisschen wie so eine Matrix, diese vier Farben. und du hast gesagt, diese Farben, wie gesagt, beziehen sich auf den Charaktertypen, nicht auf das Äußerliche, wie man tickt. So, und dann haben wir jetzt schon über das Zweite, was du gerade gesagt hast, die Farbe war wirklich die Kleidungsfarbe, was du meintest, diese drei Elemente. Vielleicht machen wir es mal praktisch, indem wir mal über diese Face-Readings reden, von denen du gesprochen hast. Also das Face, das Gesicht wäre dann in dieser Sekunde die Hardware. und wie sieht es aus, wenn du sowas liest? Vielleicht kannst du mal von oben nach unten, wenn du magst, in mein Gesicht oder denk dir was aus, vielleicht mal so typische Elemente durchdeklinieren und was du daraus ableitest.
Karlie Mühlbach: Genau, ich würde jetzt einfach mal, so wie ich es auch in der Beratung mache, ich gucke mir die Gesichter von oben bis unten an, damit meine ich wirklich von Kopf, Haar bis zum Kinn. Ich gucke mir auch die Ohren an und die Zähne, es gehört alles dazu. Nehmen wir mal an, bezüglich Haare, sind deine Haare eher ganz dünn? Wenn du wellig bist, hast du viel Haar, dann ist dein Haar eher matt oder glanzvoll. Das bedeutet auch, dass zum Beispiel, wenn du glanzvolles Haar hast, das ist eine sportliche Eigenschaft, dann sind vielleicht auch glanzvollere Materialien gut für dich. Deswegen gucken wir uns das ja auch alles so genau an. Hast du eher mattere Haare, dann kann das vielleicht was Klassisches sein. Dann sind vielleicht auch mattere Materialien für dich gut. Kann aber auch was Natürliches sein, je nachdem. Also wir gucken uns die Haarstruktur an, wir gucken uns an, wie stark ist das Haar oder ist das vielleicht ganz fein? Das ist dann auch relevant für die Materialität. Dann gucke ich weiter ins Gesicht, gucke mir die Stirn an. Ist das jetzt eine aussagekräftige Stirn? Ja und so weiter. Dann gucke ich mir auch die Augenbrauen an. Ihr könnt ja selber vielleicht mal in den Spiegel schauen. Sind deine Augenbrauen sehr kräft? Sind die vielleicht geschwungen sinnlich? Also geschwungen bedeutet sinnlich. Das fällt in das grüne Feld. Oder sind die vielleicht eher so ein bisschen löcherig? Sind die spitzeckig? Da gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Dann gucke ich mir die Augen an. Sind die Augen sehr sinnlich? Wenn ich jetzt zum Beispiel in deine Augen schaue, Joelle, du hast sehr, sehr sinnliche Augen. Das bedeutet, die sind sehr groß und sehr präsent. Und deine Augenbrauen beispielsweise, die haben auch einen leichten Schmerz. Schwung, wobei sie auch was sehr Sportliches haben. Also es gibt auch immer Mischtypen. Es gibt nicht immer nur, dass ich sage, okay, deine Augen sind nur das oder das, sondern es gibt auch Mischformen. Weil ihr müsst euch vorstellen, das ist wie so ein großer Trichter. Wir sammeln ganz viele Informationen über dich. Erst über die Software, dann über deine Hardware. Und wir werden immer, immer, immer feiner, bis wir wirklich ganz zum Schluss die Essenz deines Seins, deiner Person, deiner Persönlichkeit herausfiltern und das in Kleidung übersetzen. Und du wirst auf jeden Fall auch nicht nur ein Stilthema haben, sondern zwei bis drei unterschiedliche Stilthemen, die du auch unterschiedlich ausleben darfst. Das heißt, du brauchst keine Angst haben. Viele Kunden haben auch Angst, wenn sie zu mir in die Beratung kommen und denken, wow, und dann bin ich irgendwie festgelegt auf einen Stil. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, Joelle, du hast ja auch nicht nur einen Stil. Du kannst dich auch anders zeigen.
Joel Kaczmarek: Magst du mal Beispiele nochmal konkret machen? Sagen wir jetzt mal volle Lippen versus schmale oder große Augen versus kleine. Vielleicht spielt die Augenfarbe auch eine Rolle, die Augenbrauen. Wie man das dann zum Beispiel in Stil übersetzt?
Karlie Mühlbach: Also ich bleibe jetzt mal bei den Lippen. Bei dir haben wir ja ganz viele sinnliche Eigenschaften. Sinnliche Lippen bedeutet, dass du volle Lippen hast. Und da gibt es natürlich nochmal Unterschiede. Wenn ihr jetzt in den Spiegel schaut und ihr habt vielleicht volle Lippen, sind deine Lippen, wie ist dein Lippenrand? Ist der vielleicht jetzt auch noch grafisch, das heißt grafisch geschwungen, das wäre noch eine sportliche Komponente oder ist der vielleicht eher weich gezeichnet? Weiche Zeichnungen, Linien sind eine Ausprägung aus dem natürlichen freiheitsliebenden Feld. Ja, also das heißt, wenn du zum Beispiel sinnliche Lippen hast, dann sind sinnliche Materialien vielleicht gut für dich oder auch sinnliche Muster. Bei dir zum Beispiel ja auch das Frangipani-Thema. Das heißt, für dich sind Blüten, große Blüten, das sind sinnliche Muster, Blumenblüten, je nachdem, sind die groß oder klein, sind Thema für dich besser als vielleicht im klassischen Bereich. Hättest du jetzt schmale Lippen, um mal ein Beispiel zu sagen, deine Oberlippe ist schmaler als deine Unterlippe, dann wäre es ein klassisches Indiz. Dann könnte es bezogen auf die Musterführung sein. Dir stehen klassische Muster vielleicht besser. Was sind klassische Muster? Im Klassischen muss alles Ordnung und Struktur haben. Wir haben Karos, wir haben Linien, wobei die haben auch im sportlichen Bereich, aber wir haben so klein angeordnete Muster, grafische Muster, also symmetrisch vor allem auch. Im sportlichen Bereich sind es eher asymmetrische Linien. Du siehst, ich komme hier so, ich weiß schon gar nicht, was ich zuerst sagen soll, aber das sind so vielleicht ein paar Beispiele.
Joel Kaczmarek: Wenn ich jetzt mir vorstelle, ich habe das noch nie gehört, hör dir zum ersten Mal zu, wäre ich vielleicht geneigt zu sagen, ja, aber wie kann es denn sein, dass wirklich, also wenn du sagst, mein Charakter, ich bin ja irgendwie so und so, also es klingt so ein bisschen nach, wie soll man sagen, über einen Kamm scheren. Jeder, der sinnliche Lippen hat, sollte jetzt rot tragen oder jeder, der buschige Augenbrauen hat, dem steht braun. Weißt du, was ich meine? Läuft man da Gefahr, dass man in so einen Topf geworfen wird?
Karlie Mühlbach: Nee, ganz und gar nicht. Gerade der Punkt ist ja, wir gucken ja in dein Gesamtbild, also in dein gesamtes Gesicht und du hast ja auch immer Mischformen. Zum Beispiel bei dir ist es ja das sportlich Sinnliche. Dann hast du halt auch noch zwei Möglichkeiten, dieses zu übersetzen. Du kannst einmal in einen sportlicheren Joel gehen, wo wir auch gesagt haben, okay, da sind Laute Farben, knallige Farben, intensive Farben mit einem sinnlichen Mustergut. Also das ist ja schon sportlich sinnlich. Frische Farben sind ja sportlich. Und du kannst aber auch deine tiefsinnige Seite einmal zeigen, wo du eher zurückgenommene, gar nicht mit knalligen Farben rausgehst, sondern mit haptisch weichen Materialien deine Sinnlichkeit, deine Tiefe zeigst. Und wenn ich diese Eigenschaften habe, sinnlich, sportlich, klassisch, natürlich, kann ich das immer unterschiedlich auch zeigen. Nur wenn der eine sinnliche Lippen hat, heißt das nicht, dass er jetzt die gleichen sinnlichen Muster trägt, wie der, der neben ihm sitzt, der vielleicht auch sinnliche Muster hat. Sondern bei dem anderen sind es vielleicht nur sinnliche Materialien und nicht die Muster. Also bei dir sind die Muster vielleicht sinnlich wichtig, aber nicht die Materialien. Oder andersrum, bei dir können auch sinnliche Schnittformen gut sein und bei dem anderen sind es dann aber nicht die sinnlichen Schnittformen, sondern die sinnlichen Muster. Also das ist schon komplexer. Deswegen schauen wir uns ja auch unterschiedliche Muster, Materialien in der Beratung an, um dann wirklich herauszufiltern, wie Zeigst du die Sinnlichkeit mit welchen Elementen in der Kleidung? oder sind es vielleicht auch Accessoires, die du zeigst?
Joel Kaczmarek: Jetzt hast du ja eben schon was über Farbe gesagt und wenn wir jetzt Farbe sagen, dann meinen wir wirklich das, was man am Leib trägt. Also du hast gesagt, wenn ich mir Farbe angucke, gibt es eigentlich drei Elemente. Wie hell sind die Farben, die ich trage, wie intensiv und welche Temperatur haben sie? Wie kommst du da hin?
Karlie Mühlbach: Da ist es so, dass wir wirklich auch dein Gesicht scannen aufgrund deiner Farbe. natürlichen Farben, die du von der Natur mitbekommst. Das heißt, Haarfarbe hatte ich vorhin schon mal angesprochen, Augenbraunfarbe. und dann ist natürlich immer ganz wichtig, auch wenn du Bar zeigst, wie viel Bar zeigst du gerade, wenn du den abrasierst, ist ja auch nochmal ein Unterschied. Aber da würde ich auch immer fragen, hast du deine Haare gefärbt? sind die von Natur aus so, weil das spielt auch schon noch eine Rolle. Oder wenn du zum Beispiel jetzt graust und auch grau bleiben möchtest, hat das schon auch einen Einfluss auf deinen Farbpass. Dann schauen wir uns auch die Augenfarbe an, weil die spielt eine extrem große Rolle. Ich möchte ja, dass du präsent wirkst, wenn du in einen Raum reinkommst oder in irgendeiner Situation bist, wo du auch überzeugen möchtest. Und da ist es wichtig, dass du diese Farben, die wir dann in einem Farbcoaching identifizieren, gesichtsnah trägst. Das heißt, wir gucken uns Haarfarbe an, Augenfarbe, Augenbrauenfarbe und gucken aber auch so ein bisschen, wie ist deine Hautbeschaffenheit? Ist die sehr zart oder robust? Und dann gehen wir die drei Parameter durch. Das heißt, wir gucken uns Haarfarbe, Augenbrauenfarbe, Augenfarbe, Hautbeschaffenheit an in Bezug auf Lichtwert, Intensität und Temperatur. Und diese drei Ergebnisse ergeben dann quasi dein individuelles Farbrezept.
Joel Kaczmarek: Und jetzt hast du ja eben schon gesagt, manchmal wird ja der Natur auf die Sprünge geholfen. Also ich finde es immer ein bisschen schade, so aufgespritzte Lippen oder die Augenbrauen vielleicht gezupft oder die Haare gefärbt. Ist der richtige Stil dann für mich derjenige, wie meine Natur ist, also wie ich gemeint war? Oder würdest du meinen Stil danach anpassen, wie ich gerade aussehe?
Karlie Mühlbach: Ich frage immer erst mal nach oder ich sehe ja auch teilweise, wenn was gemacht worden ist. Und ich will das überhaupt grundsätzlich gar nicht bewerten, weil jeder ist für sich selber verantwortlich. Und ich finde, jeder hat ja das Recht, mit sich zu machen, was er will. Nichtsdestotrotz finde ich das wichtig, mit demjenigen darüber einmal zu sprechen, was war eigentlich da von der Natur und warum war es da? Weil du dann vielleicht auch einen ganz anderen Bezug zu deiner Persönlichkeit nochmal hast und erkennst, wow, die Natur, die hat schon immer recht. Die weiß schon, warum ich bin. Was hab oder nicht hab. Zum Beispiel hatte ich gestern eine Kundin, als wir das Face Reading durchgesprochen haben und auch auf die Zähne geguckt haben, meinte sie so, ja, eigentlich hätte sie schiefere Zähne. Sie hat halt früher eine Zahnspange getragen. Und das ist spannend, weil sie auch wirklich sehr tief im gelben Feld, das ist jetzt das freiheitsliebende Feld, das kreative Feld, auch von der Software her verankert ist. Das heißt, sie zeigt eigentlich weniger ihre wahre Persönlichkeit mit den geraden Zähnen. Also es klingt jetzt schief, weißt du, was ich meine, aber das ist spannend, selber dann auch zu verstehen, ach, ach ja, meine Zähne, die waren so schief, auch von der Natur gemeint. Manche haben ja auch irgendwie eine freche Zahnlücke vorne. Das hat was Freches. Das hat auch eine Bedeutung. Und wenn du die Bedeutung verstehst und bewusst aber trotzdem sagst, na ja, aber trotzdem gefällt es mir nicht, dann ist es nochmal was anderes, das vielleicht zu korrigieren, als wenn du nicht wüsstest, warum ist das da.
Joel Kaczmarek: Bei mir ist ja so, ich habe ja irgendwie Glatze, so zwei Millimeter oder sowas. Ich nehme einen Haartrimmer morgens und dann, wenn mich nervt, wenn die Augenbrauen so kreuz und quer sind, bin ich da einfach auch mit ein bisschen größerer Stärke rüber. Und da hast du mich ja mal gefragt, dann meinte ich mal so, ja, wo du gesagt hast, du nimmst dich so zurück, kann das sein? Ich so, ja, stimmt, ich rasier da mal drüber, damit das nicht so kreuz ist. Einfacher als zupfen oder mh. Ja, lass doch mal das zu, wie du dann bist, dieses Wilde. Und jetzt nochmal zurück auf die Frage, wenn du jetzt also deine Kundin hast, die eigentlich schiefe Zähne hätte, die eigentlich Wildheit auch und Freiheit über den Mund sozusagen ausdrücken würde oder die Dame, die sich vielleicht blond färbt, empfiehlst du ihr dann Kleidung, die zu blonden Haaren passt? oder empfiehlst du ihr Kleidung, die zur originalen Haarfarbe passt?
Karlie Mühlbach: Genau, wenn sie natürlich jetzt blond bleiben möchte und das auch will, dann gucken wir natürlich auf das, was gerade da ist. Also da bringt es ja nicht, dass ich dann dahin gucke und ihr was mitgeben würde, wo sie sich vielleicht gerade gar nicht erkennt oder sieht und möchte halt blond sein, dann ist das total legitim. Natürlich gucken wir uns dann die Farben auf ihren aktuellen Lichtwert an, das ist total wichtig. Also ich will ja, dass ihr jetzt strahlt, heute strahlt und wenn sich da vielleicht nochmal was ändert, dann kannst du selber entscheiden, bewusst hingucken. Vielleicht lasse ich meine Haare jetzt auch grau rauswachsen. Zum Beispiel, ich habe auch schon graue Haare, seitdem ich 16 bin. Mein Vater war mit 30 schon komplett weiß. Zu meinem Stiltyp, ich habe was sehr Klares, Puristisches, da färbe ich meine Haare. Also das ist klar, ich werde die immer färben. Vielleicht gut später, wenn ich vielleicht 80 oder 90 bin, lasse ich mir dann einen Bob stehen. Der darf dann vielleicht auch ganz weiß und grau sein, aber der muss richtig sleek sein. Aber aktuell entscheide ich mich ja auch, meine Haare zu färben. Also du darfst das natürlich färben.
Joel Kaczmarek: Hast du einen Tipp, wenn jetzt Menschen zuhören und möchten gerne mal selbst ihre Farbe zumindest nicht auf Profi-Niveau wie du einschätzen, aber schon mal so grob. Wie komme ich dahin, dass ich mir über Helligkeit, Intensität und Temperatur bewusst werde?
Karlie Mühlbach: Also ich würde erstmal, wenn ihr euch jetzt in einem Spiegel anschaut, würde ich wirklich immer ganz banal erstmal auf die Haarfarbe gucken. Also habt ihr helle oder dunkle Haare oder mittel? Viele haben ja auch so einen mittleren Lichtwert. Und wie sieht eure Augenfarbe aus? Das sind für mich jetzt erstmal die zwei wichtigsten Komponenten. Und dann könnt ihr euch immer unterschiedliche Kleidungsstücke aus dem Kleiderschrank nehmen. Wenn du zum Beispiel jetzt eher dunkle Haare hast und dunkle Augen, dann wirst du einen extremen Unterschied sehen, wenn du dir jetzt ein helles Oberteil nimmst, ein weißes oder beige oder weiß nicht was und nimmst aber auch einen dunkleren Pullover, T-Shirt, Und machst einfach mal ein Foto von dir, weil ich finde es so spannend, einfach auch anhand der Fotos zu sehen, wie unterschiedlich du wirkst. Wenn du zum Beispiel jetzt wirklich ganz viele dunkle Lichtwerte im Gesicht mitbringst und du hast dann ein weißes T-Shirt an, da wirst du sehen, irgendwie bist du abgeschnitten von deinem Kopf. Und wenn du aber eher Lichtwerte trägst, die ähnlich zu deiner Naturfarben oder zu deinen Naturfarben sind, dann wirst du sehen, dann wirkst du harmonischer. Und was ich auch immer ganz wichtig finde, das Thema Intensität. So zum Beispiel, du hast ja extrem intensive Augen, Joelle. Und deswegen ist es auch spannend zu sehen, dass intensive Farben gesichtsnah für dich auch unheimlich stark sind. Und dann immer den Vergleich zu haben, mal lieber was Zurückhaltenderes und was Intensives in deinem Lichtwert ranzuhalten, ein Foto zu machen und dann die Unterschiede zu sehen, da ist man meistens total verblüfft. Oder bei dir finde ich auch noch extrem, weil du hast extrem kühle Augen auch. Also die sind wirklich ja schon grau-blau und relativ hell, du hast schon fast Husky-Augen. Da ist es natürlich auch schön zu sehen, dass allein gesichtsnah bei dir auch die kühlen Farben wie grau-blau super, super stark und präsent wirken. Aber stilistisch, das Spannende ist, da können ja auch noch andere Farben dann stilistisch dazu kommen.
Joel Kaczmarek: Ja, ich erinnere mich gut daran, wenn ich solche Fotos mit dir gemacht habe, wie ich verschwunden bin, wie die Energie aus dem Raum gesogen wurde, wenn ich sehr dunkle Farben trug. Wo man ja vielleicht aber auch merkt, dass manches davon ja auch so counterintuitiv ist, wie wir erzogen wurden. Also als Mann, und das ist manchmal wirklich ein Trauerspiel, ich finde immer in der Frauenabteilung sind die schönen, bunten, knalligen Sachen, du gehst in die Männerabteilung und dann hast du schwarz, grau, dunkelblau. Und bei den Hemden weiß und dann wurde es mal ganz verrückt und dann gab es mal rosa Hemden und dann blaue und das war es. So, das heißt eigentlich so ein bisschen ist es so, was wir anerzogen bekommen, ist eigentlich so Schema F, ne? Mhm. Na gut, kommen wir mal weiter. Also jetzt haben wir schon mal Farbe verstanden. Wir haben den Persönlichkeitskompass. Kompass ist ein schönes Wort dafür eigentlich, also der uns die Richtung vorgibt. Was für Elemente schaust du dir denn noch an, wenn du dann Stilberatung machst? Jetzt waren wir bei Farbe, was kommt als nächstes?
Karlie Mühlbach: Wenn wir uns den Stil anschauen, wie gesagt, da schaue ich ja auf das Gesicht und da kann ich ja schon ganz viel sehen. Das wirst du im ersten Schritt erstmal nicht sehen. sehen. Für dich ist, glaube ich, der Zusammenhang zu verstehen zwischen Persönlichkeit, Software und Hardware. Aber ich kann beispielsweise aufgrund deiner Elemente ja schon ganz viel herauslesen zu Muster, Struktur, Materialstruktur. Und das mache ich natürlich ja dann mit dir auch vom Spiegel, indem ich ja dann mit unterschiedlichen Mustern und Materialien dich im Spiegel anschaue. Das heißt, du Du spürst auch Materialien. Ich habe zum Beispiel so ein ganz kraftvolles Leder. Also manche Materialien, die halte ich ja dann auch quasi so unter dein Gesicht, um zu gucken, geht irgendeine Energie an. Das geht gar nicht darum, dass du vielleicht dieses krasse, fette Lederteil selber dann auch in der Kleidung tragen musst, sondern da geht es dann auch um eine Kraft, die du vielleicht ausstrahlst oder einen Samt. Es gibt auch so, Samt ist ein historisches Material, kommt aus dem Klassischen. Das kann gut für dich sein, wenn du was Sinnliches hast, weil Samt ist sehr weich, haptisch. Also wie fühlen sich Materialien an? Das kann dann irgendwie einrasten. Wenn du jetzt aber was sehr Sportliches hast, kann Samt vielleicht auch für dich zu pfiffig sein. Und das sieht man dann aber auch im Spiegel. Und das ist halt das Faszinierende, dass ich dann teilweise selber, auch wenn ich in deinem Gesicht schon ganz viel erkenne, selber überrascht bin, teilweise über Materialien und Muster, die ich an dir sehe, wie was einrastet oder nicht, welche Welt geht dahinter auf.
Joel Kaczmarek: Das rastet ein, war mein Lieblingswort bei dir. Aber okay, ich habe die ganze Zeit gerade so gedacht, wenn du so einen Farbfächer hast, den du den Leuten dann so über den Hals hängst, sag ich mal, du das für den Kunden und für die Kundin machst, damit die das begreifen und du weißt eigentlich schon, was die Antwort ist, aber dann lerne ich es gar nicht so, sondern selbst du bist dann dabei, dass du merkst, ah okay, ich habe eine Hypothese und dann vertestest du die und dann merkst du, was sozusagen einklingt.
Karlie Mühlbach: Genau, eigentlich reicht es für mich schon teilweise länger, Menschen ins Gesicht zu schauen. Also das ist halt auch so spannend, dann wirklich nochmal zu matchen. Sehe ich jetzt nur ein Foto von jemandem, aber höre ich ihn dann nochmal sprechen, bewegen, artikulieren. Das ist so spannend, weil das gehört irgendwie so zusammen. Und meistens oder oftmals Habe ich dann auch schon, dann sehe ich irgendwie jemanden in der U-Bahn, der mir gegenüber sitzt und ich sehe den ja nur, ich höre den nicht sprechen. Aber wenn ich den dann irgendwie auf einmal was sagen höre, dann denke ich so, krass, ja, der hat wirklich so eine tiefe Stimme, hätte ich jetzt mir auch vorstellen können. Oder wenn es dann mal ganz anders ist, ist es mir auch schon passiert, dann ist da erstmal so ein komisches Gefühl, aha, spannend, da ist also noch was anderes im Stil.
Joel Kaczmarek: Kann man, glaube ich, sich selber manchmal auch vorstellen, wenn man so einen attraktiven Mann sieht, so einen Berg und dann denkst du, jetzt wird es ganz wild und dann redet der ganz weich oder lustig oder schnell. Also da merkt man dann, glaube ich, auch, kriegt man so ein Feeling für das, was du gesagt hast mit Hardware, Software und das quasi in die Sichtbarkeit bringen. Vertiefen wir uns nochmal in Richtung der Stiltypen. Also vielleicht können wir darüber auf dem Wege ja uns mal sowas wie Musterformen, Schnitte erschließen. Also ich habe von dir gelernt, es gibt vier Grundstiltypen. Welche sind das?
Karlie Mühlbach: Es gibt einmal den sportlichen, kraftvollen Typ. Der kann sich unterschiedlich zeigen. Der kann einmal wirklich das klassische Sportliche. Wenn ihr jetzt sportlich hört, denkt ihr wahrscheinlich auch gleich an jemanden, an einen Läufer oder an einen Schwimmer oder Fahrradfahrer oder ich weiß nicht was. Jeder hat ja so einen sportlichen Typ. Und der ist natürlich dann schon mal auch von den Farben, kann halt ein bisschen bunter und knalliger sein, als vielleicht jetzt jemand, der klassisch ist. Im klassischen Bereich, da haben wir dann auch nochmal so Farben wie blau, grau, weiß. Da stellt man sich dann auch so einen Anzugtypen gleich vor. Das ist alles ein bisschen geordneter in der Kleidung. Ist jetzt wirklich aber so High-Level-Ebene. Ich könnte jetzt noch viel tiefer eintauchen. Zum Beispiel das Historische ist auch im Klassischen verankert. Kann ja von der Jahrhundertwende bis zu den 40er Jahren, würde ich mal sagen, sein. Da hast du natürlich dann auch nochmal Unterschiede, aber das ist jetzt erstmal so High-Level-Ebene, haben wir das Sportliche, das Klassische, dann gibt es halt noch das sinnliche Feld. Da geht es dann wirklich um sinnliche Formgebung, um Rundungen in den Ausschnitten, Formen sind eher tailliert, die Materialien sind halt haptisch weicher. Im klassischen Bereich habe ich vielleicht eher Kammgarn, da habe ich dann irgendwie mehr Standfestigkeit in den Materialien. Da ist ja auch eine gewisse Hochwertigkeit, also im klassischen Bereich, das ist in Anführungszeichen auch der Grund, teuerste Bereich. Wenn jemand was Klassisches hat, dann greift der auf jeden Fall tiefer in die Geldbörse als vielleicht der sportliche Bereich. Weil im sportlichen Bereich haben wir sehr synthetische Materialien. Und synthetische Materialien sind eher weniger kostenintensiv. Also kann man sich da auch preislich vielleicht preiswerter einkleiden. Klingt jetzt blöd. Ich meine, du kannst auch was Hochwertiges haben. Du kannst was Klassisches, Sportliches haben. Dann ist es vielleicht genauso teuer. Aber egal. Dann haben wir noch den gelben, freiheitsliebenden Bereich. Da geht es wirklich darum, um weiche Formen. Da ist es nicht so wichtig, dass du alles akkurat tragen musst. Da kannst du vielleicht auch irgendwie ein Leinenkleid tragen, was nicht tailliert ist, was irgendwie ein bisschen locker sitzt. Das ist sogar fast dann besser und sieht bei dir, wenn du was Natürliches, Freiheitsliebendes hast, besser aus. Weil was macht die Kleidung? Du willst ja auch in dem Feld dann dich so kleiden, dass du dich da wohlfühlst. Du willst in dem Feld ja dann auch dich frei fühlen. Das heißt, die Kleidung gehört dazu. Wenn du jetzt eher der Typ bist, der Ordnung und Struktur braucht, dann unterstützt dich die Kleidung darin, wenn sie auch ordentlich und strukturiert ist, bezogen auf Schnittführung, Materialien und Muster.
Joel Kaczmarek: Jetzt nochmal zurückgeführt auf den Persönlichkeitskompass und mal gucken, ob ich es richtig verstanden habe. Also es gibt vier Stiltypen. Der erste ist klassisch, das ist bei der Persönlichkeit Farbe Blau. Und wie gesagt, Persönlichkeitsfarbe, nicht Kleidungsfarbe. Der sportliche Typ ist Persönlichkeitsfarbe Rot.
Karlie Mühlbach: Das ist richtig.
Joel Kaczmarek: Sinnlich ist Grün. Und der letzte, den du genannt hast, wäre natürlich, das wäre Gelb. Ja, aber ist spannend, ne? Langsam fallen die Dominosteine am Kopf. Was meint die, wenn die Hardware-Software sagt, also wenn dein Software-Persönlichkeitstyp Dominanzkraftstärke, sprich rot ist, dann ist das sozusagen, was auf deine Hardware kommt, jetzt eher was Sportliches. Ah, okay, guck. Weißt du, was mich manchmal frustriert ist, dass ich nicht mehr über die Straße gehen kann, kann Leute sehen und sagen, was denen steht, das nervt mich voll.
Karlie Mühlbach: Ja, wenn ich unterwegs bin, das ist schon auch echt Fluch und Segen zugleich. Macht unheimlich viel Spaß. Aber man denkt dann auch so, Mann ey, der könnte noch mehr aus sich machen. Schade eigentlich. Also ich würde auch nie jemandem irgendwie was aufdrücken. Also das ist auch, und jeder, das Wichtige ist wirklich, du musst dich wohlfühlen. Für den einen ist es halt wichtig, auch was für sich und die Kleidung zu tun. Und für den anderen auch nicht. Das ist ja auch völlig in Ordnung. So wie du halt rausgehst, das bist du. Und ich finde es aber trotzdem wichtig, einfach zu wissen Du bist für dich und deine Kleidung verantwortlich und du kannst dich zeigen täglich von Kopf bis Fuß mit dem, wie du dich kleidest und was für Accessoires trägst du. Und das finde ich für mich immer so wichtig, einfach diese eigene Verantwortung, sich dessen bewusst sein, dass Kleidung halt nicht oberflächlich ist. Kleidung ist so tiefgründig und du kannst damit so viel bewegen. Du kannst selber dich sicherer fühlen, du kannst überzeugender sein, du kannst aber auch dadurch einfach einen Beitrag zur Umwelt leisten, weil wenn du nämlich genau weißt, was dir steht, dann läufst du nicht allen Trends hinterher. Und das hat so viele Aspekte, die mich selber täglich immer wieder total faszinieren und ich deshalb meine Berufung oder meinen Beruf halt so mit Leidenschaft auch lebe.
Joel Kaczmarek: Aber ich finde, da hast du was ganz Wichtiges gesagt. Ich finde, viele Menschen haben den Eindruck, sie ziehen die Kleidung für jemand anderen an. Was mich immer nervt, wenn Leute Anzug wie so eine Uniform tragen. Sondern dann denke ich mir immer, nein, das muss Statement sein, das muss Ausdruck sein, das muss so Weil ich schick aussehen will, also dass man das eigentlich für sich trägt und dass das quasi ja nicht nur darum geht, dass die anderen einen schick finden, sondern dass man selber sich wohlfühlt, so wie man ist.
Karlie Mühlbach: Ja, natürlich, also darum geht es ja im Endeffekt. Im Endeffekt hilft dir die Kleidung oder die Kleidung ist ein Tool, dass du selbstbewusster und sicherer auch rausgehen kannst. Also du weißt a, morgens genau Was du aus dem Kleiderschrank ziehst, du sparst Zeit und wenn du rausgehst, weißt du, dass du immer gut aussiehst. Das ist eigentlich, finde ich, zwingend notwendig, dass sich jeder einmal mit dem Thema auseinandersetzt. Zum einen, weil er dann auch persönlichkeitsmäßig genau weiß, wer er eigentlich ist und weiß auch, wie er sich zeigen möchte, wer er sein möchte. Damit kannst du ja auch was bewegen oder kannst ja auch Kleidung einsetzen, um auch Also quasi stärker zu sein, wenn du weißt, du hast einen Auftritt auf der Bühne, dann weißt du auch, welche Kleidung dich darin unterstützen wird, dass du vielleicht auch Kraft-Elemente trägst, kraftvolle Schuhe, hast du irgendwie vielleicht ein Lederarmband, was keiner sieht oder Metallarmband, wenn du die Kraft brauchst. Also du kannst ja wirklich Kleidung positiv für dich nutzen und als Verstärker sehen.
Joel Kaczmarek: Und sag mal, manchmal ist es ja so, aus irgendeinem Grund mag man dann Kleidung, die aber nicht die Maßgaben erfüllt, die du jetzt gesagt hast. Also ich war zum Beispiel mal so, ich mochte irgendwie mal Olivgrün aus irgendeinem Grund, was bei mir gar nicht passt. Das ist keine knallige Farbe, das ist keine, von der Temperatur her ist es nicht blau, grau, silber, die Intensität kommt nicht hin. Warum ist das manchmal so? Also hat das auch was zu bedeuten, wenn ich eine Farbe mag, die eigentlich nicht meinem Persönlichkeitstypen entspricht?
Karlie Mühlbach: Da würde ich dich erstmal fragen dann auch, okay, wenn du jetzt von der Farbe sprichst, hast du ein Kleidungsstück im Kopf oder nicht? Weil manchmal ist es so, dass du vielleicht ein Kleidungsstück hast, was dein Stil ist. Das heißt, das Material ist super gut für dich, der Schnitt ist super gut, vielleicht das Muster auch, aber die Farbe nicht. Das heißt dann aber nicht, dass das komplette Kleidungsstück nicht gut für dich ist, weil wenn der Stil an sich passt…. Dann ist die Farbe zweitrangig. Wäre der Pullover dann aber noch in deiner Farbe, wäre er besser. Oder wenn du dich vielleicht auch zu einer Farbe hingezogen fühlst, dann hat das ja auch eine emotionale Bedeutung. Da gibt die Farbe vielleicht ja auch Kraft. Also vielleicht kannst du da auch einfach hingucken, was gibt mir die Farbe und warum fühle ich mich wohl in der Farbe. So zum Beispiel dieses olivige, kakige war früher auch mal meine Lieblingsfarbe. Nachdem ich dann selber eine Beratung hatte, habe ich auch gemerkt, oh. Ist jetzt auch nicht so stark für mich gesichtsnah. Also macht jetzt nicht so viel für mich. Aber natürlich hat das ja eine Wärme auch. Da ist ja was Gelbes, Warmes drin. Und das allein, du bist ja auch ein sehr kühler Farbtyp an sich. Aber ich finde, du hast ja was sehr Tiefsinniges, Warmes, Feinfühliges. Und da spielen natürlich Farben auch eine Rolle. Und dann kann die Farbe aufgrund deines Skills gut für dich sein.
Joel Kaczmarek: Ich kann sagen, ich mag jetzt Olivengrün nicht mehr so doll. Also ich finde es eine schöne Farbe, aber ich trage sie nicht mehr so. Ist das so, wenn man mit dir arbeitet oder wenn man sich insgesamt mit diesem Thema auseinandersetzt, dass man dann hinterher drei Viertel seines Kleiderschranks entsorgen kann?
Karlie Mühlbach: Ja, das ist natürlich jetzt für mich nicht Ziel, weil ich denke auch wirklich nachhaltig. Du guckst einfach bewusster hin und ich sage immer so, okay, wir machen jetzt mal hier so drei Haufen. Einmal, ich bin ja dann auch wirklich bei dir und räume den Kleiderschrank mit auf. Das heißt so, du darfst dich selber erstmal vorbereiten zu deinen Stilthemen. Findest du da schon was, was du halt stilistisch für dich dann als dein Thema kreieren kannst? Und das Witzige ist ja immer, alle kommen dann so, ja und hier die Hose passt es und der Pullover. Ich sage immer so, ja welchen Stiltypen von deinen drei willst du dann jetzt kreieren oder gestalten und tragen? Weil da gehört wirklich dann ein komplettes Outfit dazu. Und dann kann man vielleicht auch Sachen kombinieren, dass ich sage, vielleicht hast du hier und da einen Stilthema, Stück, ein Teilchen, was du mit einem anderen Teil aus deinem Kleiderschrank neu kombinierst, dass es dann mehr zu deinem wird. Oder du kannst ja auch vielleicht, wenn du eher ein dunkler Farbtyp bist und du hast aber ganz viel Beige, dann kannst du auch Sachen färben, wenn es das Material zulässt. Du kannst aber auch einfach durch Accessoires bestimmte Outfits, die du hast, auch nochmal aufpimpen und du kannst halt einfach bewusst dann nochmal reinspüren in die Sachen und dann siehst du halt nochmal ganz anders, wie warum du sie vielleicht jetzt nicht mehr magst. und das Spannende finde ich wirklich immer so. der Vergleich, warum sollst du dann noch Sachen tragen, wenn du weißt, du siehst den anderen besser aus?
Joel Kaczmarek: Ja, das ist wirklich so, man ist dann geneigt zu sagen, nee, die Kacke ziehe ich heute nicht an, das war es von gestern, das gibt mir keine Kraft. Letzte Sache, die mich noch interessiert, du hast vorhin in so einem Nebensatz gesagt, gesichtsnah tragen. Ist es manchmal so, dass sich gesichtsfern dann andere Farben vielleicht tragen oder ist das relativ homogen?
Karlie Mühlbach: Ja, grundsätzlich ist die Farben, die wir beim Farbcoaching identifizieren, dass die Farben am stärksten gesichtsnah wirken, weil das ist ja immer Fokus, dein Gesicht. Also ich möchte ja, dass die Menschen, mit denen du zusammenarbeitest, mit denen du lebst, dass die sofort in dein Gesicht schauen und die Kleidung dich dabei unterstützt. Und gesichtsnah heißt, dass die Farben dir Kraft geben, dass man in dein Gesicht schaut. Und deswegen sage ich immer gesichtsnah. Oder bei Frauen beispielsweise ist es total spannend, wenn wir die Farben identifizieren, dass sie dann wirklich auch mal hingucken, Make-up-mäßig. Allein schon Rougefarbe, Lippenstiftfarbe, Wimperntussel, das muss nicht immer schwarz sein, dass das total viel ausmacht oder allein Ohrringe oder Accessoires, die wirken halt nochmal anders und da ist zum Beispiel die Temperatur, wenn du wirklich ein sehr, sehr kühler Typ bist, nehmen wir mal an, du wärst jetzt auch eine Frau und würdest vielleicht Schmuck tragen, Ohrringe tragen. Dann wären bei dir kühlere Farben gesichtsnah einfach stärker, weil ich dann nicht abgelenkt bin. Die Farben sollen ja nicht ablenken, nicht in dein Gesicht zu gucken, weil das bringt mir gar nichts, wenn du ein tolles Outfit anhast, aber alle gucken nur auf dein Outfit, aber nicht in dein Gesicht. Das wollen wir ja nicht.
Joel Kaczmarek: Karlie, es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht. Ich glaube, dich werden hinterher viele Leute ansprechen und du hast auch schon jetzt mehr Farbe in die Welt gebracht. Ich glaube, ich werde dich regelmäßig konsultieren. Ich werde dich immer nochmal anrufen, wenn ich darf.
Karlie Mühlbach: Du darfst immer.
Joel Kaczmarek: Und ich wünsche dir ganz viel Erfolg dafür weiterhin. Vielen, vielen Dank. Und ja, trotzdem, jedes Mal, wenn ich dich treffe, lerne ich noch was. Siehst du? Von daher, cool. Dankeschön.
Karlie Mühlbach: Danke auch.
Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Kommunikation: Tauche ein in die Welt der Unternehmenskommunikation! Zusammen mit Expert:innen und Kommunikationsprofis analysieren wir praxisnahe Beispiele und teilen konkrete Tipps in Bereichen wie PR, interner und externer Kommunikation oder Werbung.