Bodenständigkeit, Bürostühle und Box-Konzepte für erfolgreiche Unternehmer

17. September 2018, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu deinem Joël Fix in dieser Woche. Mein Name ist Jörg Kaczmarek und ich möchte heute mit dir über die bodenständige Haltung vieler erfolgreicher Unternehmer sprechen, habe einen Bürostuhl getestet, der einem echten Statement gleicht und möchte mit dir ein spannendes neues Fashion-Konzept diskutieren.

Los geht's!

So, unser erstes Thema. Wie gesagt, es geht um Haltung. Eine bodenständige Haltung, wie ich es schon eingeführt habe. Denn ich habe ja das Vergnügen, mit vielen wirklich hochgradig erfolgreichen Unternehmerpersönlichkeiten zu tun zu haben. Und erfolgreich macht sich ja dann auch in einem gewissen Wohlstand nicht selten irgendwie bemerkbar. Aber halt einfach auch in allem, was da so mitschwingt. Mit vielen wichtigen Leuten zu tun haben, wichtige Dinge tun, viel Umsatz machen und so weiter und so fort. So und so. Ich habe das Vergnügen, dass ich diese Menschen teilweise halt auch sehr privat, sehr persönlich erlebe. Das heißt, ich gewinne teilweise Einblicke, die gar nicht so selbstverständlich sind, sondern halt wirklich etwas Besonderes darstellen. Und ich habe so eine Geschichte, die mir dieser Tage wieder in den Kopf kam, die ich einfach mit Florian Heinemann erlebt habe, in einer Zeit, wo wir auch sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, also so wie wir es jetzt eigentlich auch tun, zum Podcasten regelmäßig. Da saßen Florian und ich zusammen und wenn man Florian mal sieht, hat er relativ oft, wenn es so in die, sagen wir mal, herbstlicheren Monate geht, so Langarmshirts mit einem Kragen an. Also eigentlich ein Polohemd mit langen Ärmeln, wenn man so will. So und Er hatte irgendwie an dem Tag wieder so ein Shirt an und ich habe ihn dann gefragt, sag mal so, du trägst immer so oft diese, in dem Fall Tommy Hilfiger Shirts mit langen Ärmeln und Kragen, also diese Poloshirts. Hast du da eigentlich irgendwie so ein Abo bei Zalando als ehemaliger Investor, dass ihr da irgendwie Sonderkonditionen kriegt? oder woran liegt das? Florian guckte mich an und meinte, weißt du Joel, Kleidung hat bei mir genau einen Zweck, nämlich Körperverhüllung. Also, Handziehsachen erfüllen bei mir wirklich einen Körperverhüllungszweck, alles andere ist bei mir eigentlich nebensächlich. Und ich fand das so witzig in dieser Sekunde, dieses bodenständige, zurückhaltende, dass er einfach gesagt hat, so ja, wenn es okay wäre, wird er sich auch einen Kartoffelsack anziehen, Hauptsache er friert nicht, ja. Ich meine, wir haben hier irgendwie einen Unternehmer, der einen der erfolgreichsten Fashion Shops dieser Welt quasi mitfinanziert hat, der sich halt eigentlich alle Klamotten leisten könnte, die es glaube ich so gibt, von Haute Couture bis hin zu irgendwie den Hugo Boss Stores dieser Welt. Und er einfach sagt, ich trage das aus Körperverhüllungsfunktionen. Ja, auch so nüchtern, so sachlich. Das fand ich irgendwie total sympathisch. Und da fiel mir auf, in der Sekunde, wie ich jetzt vor kurzem darüber nachgedacht habe, dass es wirklich eigentlich diese Bodenständigkeit ist, die zum Beispiel auch in Florian Heinemann und wenn man sich umguckt in dem Bereich, viele andere auszeichnet. Dieses wirklich zurückhaltende Understatement, nicht groß aufprotzen, also richtig erfolgreiche Unternehmer, die wirklich was bewegen. Und ich meine jetzt nicht diejenigen, die dauernd irgendwelche PR-Meldungen rausschicken, weil sie vermitteln wollen, dass sie was bewegen, sondern die wirklich was bewegen. deren Konto halt irgendwie so gefüllt ist mittlerweile schon, weil der Erfolg, den sie haben, sich auch wirtschaftlich bemerkbar macht, die sind eigentlich nie laut. Die wirst du nicht mit einer Rolex in der Bild finden, die wirst du nicht im Edellokal vorne protzend mit schicker Weibse und teurer Handtasche finden, sondern das sind bodenständige, zurückhaltende Menschen. Ein anderes Beispiel, das ich zum Beispiel erlebt habe, Marco Börri ist auch hochgradig erfolgreich. Fiel mir irgendwann mal auf, ich sehe den immer, der hat gefühlt immer was ähnliches an, so ein bisschen wie Mark Zuckerberg, der ja, glaube ich, sich nur Jeans und graue T-Shirts gekauft hat, um nicht jeden Tag so viel Zeit mit Nachdenken zu verbringen. Da hatte ich auch bei Marco so das Gefühl, dass das irgendwie ein total bodenständiger Typ ist, wo Klamotte und Darstellung, was stelle ich da, überhaupt keine Rolle spielen. Also man kann es im Prinzip auf den Faktor reduzieren, diese Menschen müssen nichts darstellen. Sie sind schon erfolgreich und wer erfolgreich ist, braucht Erfolg nicht darstellen. Es Es gibt dazu ein Zitat aus einem sehr guten Buch. Jim Collins ist der Autor. Auf Deutsch heißt es Der Weg zu den Besten. Auf Englisch heißt es From Good to Great. Das ist wirklich ein sehr gutes Managementbuch. Der hat dieses Zitat, was ich mir wirklich auch mal gemerkt habe. Ein Zirkuspferd kann Kunststücke, aber ein Ackergaul kann gut pflügen. Also genau dasselbe. Der Collins hat ja in dem Buch im Prinzip sich börsennotierte Unternehmen gesucht, hat sich Vergleichsunternehmen gesucht. Also alle Unternehmen, die er angeschaut hat, waren immer an der Börse notiert. Und einige sind durch die Decke gegangen und andere haben sich gewöhnlich oder schlechter weiterentwickelt. Und dann wollte er wissen, was sind die Faktoren, die dazu geführt haben, dass diese Unternehmen sich erfolgreich weiterentwickelt haben. Und ein wesentlicher Faktor dafür war, dass die Manager, die CEOs, die Leiter dieser Unternehmen eine sogenannte Level-5-Persönlichkeit hatten. Das heißt, Level 5 hat er unterschiedliche Fähigkeiten aufgeführt und so das oberste Level war eine Mischung aus harter Arbeit und starker Bescheidenheit. Also ich glaube, ich habe darüber auch schon mal gesprochen in einem anderen Podcast. Solche Manager, solche Verantwortlichen sind halt Leute, die eher in die Kategorie Ackergaul fallen, zurückhaltend sind, überhaupt nicht kommunizieren in der Art und bei Erfolg auf dem Fenster schauen, auf ihre Mitarbeiter, wie aus einem Fabrikfenster und bei Misserfolg in den Spiegel und nicht umgekehrt. Das heißt, wenn ihr mit Unternehmern zu tun habt, mit Partnern, wenn ihr selbst euch hinterfragt, überlegt mal, beobachtet mal so ein Stück weit, stellt man Erfolg dar oder hat man Erfolg? Attribuiert man Erfolg auf sein Team, auf die Teamarbeit oder auf sich selbst? Und das sind irgendwie Faktoren, die ich bemerkt habe, die halt erfolgreiche Leute tun, dass sie Erfolg auf das Team attribuieren und alles dafür tun, dass das Team funktioniert und nicht, dass sie das Zirkuspferd mit den Kunststücken in der Manege sind, sondern irgendwie diese Zurückhaltung üben und dieses Bescheiden empfinden. Es grassierte ja auch dieser Tage dieses Bild von Jad Madisch, der in diesem Gremium, was die Kanzlerin hat, um die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben, mit auf dem Foto war und alle trugen Anzug, nur er irgendwie T-Shirt, kurze Hose und Basecap. Also ich fand fairerweise, das sah so ein bisschen, als hätte der Poolboy sich da in so eine Bundestagsdiskussion mit dazu gestellt. Es kam ja unfassbar positiv an. an, ja, es wurde irgendwie durch die ganze Presse gereicht, international, es wurde ein eigenes Meme auf Nein-Gag und so, also unfassbar gute PR für ihn, aber unterm Strich, was ich so mitgenommen habe, war, also ich mag ihn ja sehr, sehr gerne und schalte ihn für extrem gut, ja, aber unter dem Strich, glaube ich, da steckt halt auch so ein Stück weit drin, eine gewisse Positionierung, ja, zu zeigen, so, ich passe mich eurem Klamottenkodex nicht an, ich bleibe ich, das ist ja schon mal was Gutes, ja, das hat ja einen positiven Anteil, ich bleibe mir selbst treu, aber es war ja auch ein gezielter Bruch, sozusagen gezielt die Absicht, dort eine gewisse Aufmerksamkeit zu erregen. Ich würde sagen, in dem Fall war das mehr so ein bisschen Zirkuspferd, Manege, Aufmerksamkeit ziehen. Wie gesagt, ich finde per se gut, wenn man sich selbst treu bleibt, aber ich finde diesen bodenständigeren Weg, ich glaube, das kann man akzentuieren. Ich sage ja nicht, dass ich auch manchmal so meine Momente habe. Also ich reine auch mit Basecamp immer rum, wenn ich mit irgendwelchen Corporates zu tun habe und die wundern sich, glaube ich, und finden das aber irgendwie ganz erfrischend. Also ich finde per se super, wenn man sich da selbst treu bleibt und man darf auch mal Akzente setzen und ab und zu so ein Statement haben, ist auch total total valide und sinnvoll, aber nichtsdestotrotz habe ich immer im Kopf, wenn ich an erfolgreiche Unternehmer denke, Florian Heinemann, der Klamotten nur zur Körperverhüllung trägt. So, unser zweites Thema. Und zwar habe ich ja schon angedeutet, ich habe einen Bürostuhl getestet. Das klingt jetzt erstmal langweilig, ist es aber gar nicht, sondern mein Büro sieht jetzt unfassbar schick aus und ich erzähle einfach mal die Geschichte, wie es dazu gekommen ist. Und zwar war ich gebucht für einen Auftrag bei Vitra. Ich weiß nicht, ob ihr Vitra kennt. Ihr solltet es auf jeden Fall kennen, weil es ist eine unfassbar tolle Firma, finde ich. Ich habe auch dessen Geschäftsführer dieser Tage interviewt. Der Podcast kommt wahrscheinlich erst nach diesem hier. Den müsst ihr euch dann mal vormerken. Vitra ist eine Designfirma aus der Schweiz. Sie stellen Möbel her, also Büromöbel, aber auch Möbel für privat. Und es gibt so ein paar Designstücke, die kennt eigentlich fast jeder, glaube ich. Die hat man zumindest schon mal gesehen. Das eine ist zum Beispiel dieser Eames Lounge Chair. Das ist so ein Sessel mit einem Ottoman vorne dran, der total schick aussieht. Den sieht man in ganz vielen so Filmen, in Hollywood-Filmen. Irgendwie so ein Architektenloft inszenieren will, dann steht da so ein Lounge Chair drin. So ein Sessel. Oder es gibt so Plastikschalenstühle, die sehen so Eierschalenfarben oft aus und haben unten entweder Holzbeine oder aus Metall. Die gibt es als Schaukelstuhlvarianten, die gibt es gepolstert, die gibt es ungepolstert. Die nennen sich auch Eames Chairs. Das sind so ein paar der Stücke, die ganz viele Leute kennen, wenn man von Vitra spricht. Aber eben auch ganz viele Bürostühle. Zum Beispiel die Bestuhlung im Deutschen Bundestag stammt von Vitra. Oder wenn ihr mal so einen DAX-Vorstand euch vorstellt, welche Meetingraumstühle hat man in so einer großen Meetingraumrunde mit so einem riesigen Tisch, dann sind die in der Regel diese Aluminium-Chairs von Vitra. Also ihr merkt ein hochgradig erfolgreiches und halt auch, was seine Designsprache angeht, sehr bekanntes Unternehmen. Und Vitra arbeitet halt sehr, sehr intensiv mit Designern zusammen. Designer tragen bei Vitra den Namen Autor. Man betrachtet Designer als Autoren und versucht, ihnen möglichst viel Freiheit zu geben. Und diese Stücke, die ich gerade mal aufgezählt habe, das sind teilweise total alte Stücke aus den 50er, 60er Jahren. Also ihr merkt, so lang sind solche Sachen im Programm. Weil gutes Design zeichnet sich ja dadurch aus, dass es zeitlos ist. Als ich mit dem Vitra-Chef zusammensaß, hat er einen sehr schönen Satz gesagt. Er meinte, ihr Design sei immer innovativ, aber nie modern. Damit meinte er, es ist nie etwas, was dem aktuellen Zeitgeist folgt und dann halt irgendwie in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren schon wieder out ist und sozusagen sich übersehen hat, sondern ist möglichst zeitlos, funktional, dezent und zurückhaltend. Deswegen ein Statement, könnte man so sagen. Also man hört glaube ich, ich bin, Fanboy klingt immer so despektierlich, aber ich bin großer Anhänger dieser Marke. Sie macht wirklich sehr, sehr tolle Arbeit und deswegen war ich auch irgendwie total erfreut, als man mich angefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, mit Vitra ein Projekt zu machen, wo ich etwas moderiere. Und zwar wurde ich eingeladen, sie machten einen Livestream zusammen mit einer Kreativagentur aus Frankfurt. Frankfurt, der sie das Büro einrichten und der Gedanke war ein Stück weit, die Kreativagentur lernt halt Designkenntnis von Vitra und kriegt natürlich ein toll eingerichtetes Büro, was in der Sekunde dann als wiederum Statement für die Kunden funktionierte. und Vitra lernte noch mehr über agiles Arbeiten und heute in der Gegenwart eigentlich in so Kreativagenturen, die ja ganz weit an der Front sind, was Arbeitsverfahren angeht, gearbeitet wird. Dann haben wir diesen Livestream aufgenommen, die waren auch alle richtig cool, das haben wir in Frankfurt gemacht, in so einem Vitra-Showroom, der Chef von der Kreativagentur war da, der Chef von Vitra, wir haben das gemacht, halbe Stunde, lief alles super, wurde zusammengepackt und das war der Tag, an dem das erste Gruppenspiel der WM für Deutschland war, gegen Mexiko, wenn ich mich richtig entsinne. Wir blieben also in diesem Showroom, war glaube ich so der schönste, ich saß auf den schönsten Sessel, bei dem man beim Fußball gucken so sitzen konnte, schauten uns dieses Spiel an, was natürlich die totale Folter war. und so lernt man sich auch nochmal auf eine Art privater und intimer kennen. Und in der Halbzeitpause haben wir dann natürlich auch mal weiter so die Stühle uns angeguckt, weil es gab irgendwie einen Bürostuhl, den ich total angenehm zu sitzen fand. Ich hab halt erzählt, dass mein Bürostuhl für mich immer so schwierig ist. Man kriegt da irgendwie so schnell Verspannung, man saß nicht gut. Schnell ist man auch beim Thema, hat man mal Rückenprobleme hier und das Wehwehchen da. Haben lange darüber geredet und halt über diese Stühle auch unterhalten. Kurz nach diesem wirklich frustrierenden Fußballspiel, wo auch mein Glückstrikot nicht geholfen hat, dass wir gewinnen, meinte dann der Chef von Vitra zu mir, er würde mir gerne mal so einen Stuhl zukommen lassen. Ja, mein Rücken würde es mir danken und er würde sich für freuen, wenn ich mir den einfach mal auf Herz und Nieren anschaue und darüber spreche, wie ich diesen Stuhl finde. So, und der Stuhl, von dem ich hier rede, nennt sich The Pacific. Also Pacific wie der Pazifik, nur auf Englisch geschrieben. Und es ist ein Bürostuhl, werdet ihr jetzt sagen. Das heißt, was muss ich mir denn darunter vorstellen? Ein Bürostuhl ist doch gleich Bürostuhl. Ich finde nicht. Weil was diesen Stuhl irgendwie besonders macht, ist, der sieht nicht so maschinell aus. Er schreit nicht irgendwie Büro, er schreit nicht funktional, er schreit irgendwie nicht danach, dass auf ihm gearbeitet wird, sondern es sieht einfach aus wie ein, ich sage dieses Wort, Statement. Das ist mein Lieblingswort, glaube ich, in diesem Podcast. Er sieht aus wie ein Statement. Er sieht aus wie ein Stück Design, was in deinem Büro steht, was irgendwie zum Arbeiten für Funktionales genutzt werden kann, aber auch um nach Feierabend eine Pizza zu essen mit Freunden und sich darauf entspannt zu unterhalten. Also er ist total kommunikativ. So und die Geschichte dieses Stuhls ist ganz interessant. Er wurde von einem britischen Designerteam namens Barber und Oskar B. designt. Es gab im Prinzip eine Ausschreibung. Wer traut sich zu, einen Stuhl zu designen, der das heutige Arbeiten repräsentiert? Die Die Brücke zwischen Arbeit und Privat, diese Arbeitsweise, die immer digitaler wird und wo Privatleben und Beruf halt auch schon mal miteinander verschwimmen können. So, und dieses Designerteam aus England hat diese Aufgabe übernommen. Und ich versuche euch mal diesen Stuhl so ein Stück weit zu beschreiben. Es ist gar nicht so einfach. Also er ist im Prinzip gepolstert auf Sitzfläche und auf Rückenlehne. Es gibt ihn in ganz vielen unterschiedlichen Farben. Es gibt, das ist vielleicht so. das Prägnanteste, würde ich sagen, ist die Kombination aus Rückenlehne und Armlehne. Er hat drei Größen von Rückenlehnen, eine relativ flache, eine mittelhohe und eine ganz hohe. Also diese ganz hohen kennt ihr vielleicht, so sehe ich mal gefühlt in irgendwelchen Versicherungsbüros. Die sitzen entweder in so Sportsitzen, wie man es im Auto finden könnte, oder auf diesen Sitzen, die so ganz hoch sind und oben noch mit so einem Kissen dran. Und ich persönlich fand so die mittelhöchste Variante am schönsten. Dann haben sie Armlehnen, die es in zweierlei Typen gibt. Aluminium. Im Prinzip sieht es aus, als wenn einfach nur zwei Ellenbogen aus diesem Stuhl hervorragen würden. Oder aus Plastik, dann sind sie noch funktional. Man kann sie eindrehen, sie sind halt ein bisschen funktionaler. Man kann mehr mit tun. Es ist sozusagen gesünder oder effizienter, auf den Plastikversionen zu sitzen und deutlich schicker auf den Aluminiumteilen. Ich habe mich irgendwie so instinktiv in diese Aluminiumvariante in Mittelhoch verliebt, weil sie halt einfach total schick aussieht. Das heißt, es gibt drei Höhen, man kann sich Plastik- oder Alufinish aussuchen, es gibt vier unterschiedliche Stoffsorten und zwei Typen von Leder und dann ganz, ganz viele Farben, in denen man sie konfigurieren kann. Ich habe einen Blau genommen, so ein relativ kräftiges Blau und es ist auch eine ganz interessante Erfahrung, mal sich anzugucken, wie Vitra denn eigentlich Produktkonfiguration auf der Seite macht. Also schaut euch das mal an, macht euch mal diesen Spaß, versucht mal diesen Stuhl nach euren Wünschen zu konfigurieren. Man lernt halt relativ viel über UX. In der ersten Sekunde war ich erstmal total überfordert, weil man muss erstmal viele Dinge verstehen. Es gibt zum Beispiel Füße für Parkettboden, die sind etwas schwergängiger, damit man nicht so schnell wegrollt und für Teppichboden, die sind halt anders. Es gibt Plastikfüße und es gibt Aluminiumfüße, es gibt diese unterschiedlichen Armlehnen, es gibt die unterschiedlichen Polsterstoffe, vier Stück, welcher kann jetzt eigentlich was, welcher ist geeignet, welcher ist anfällig, welcher nicht, welche Farbe nehme ich, was sieht am besten aus und so weiter und so fort und irgendwann platzt dir der Kopf. Es ist schon sehr komplex, aber es ist interessant, wie man das gelöst hat. Wenn man das Prinzip dann sukzessive versteht, ist es wirklich, wirklich toll gemacht. Ich hatte natürlich das Glück, ich durfte von Vitra dann jemanden anrufen, der mir irgendwie Tipps gegeben hat. Also das fände ich eigentlich einen ganz interessanten Service, wenn Vitra das auch mal, vielleicht machen sie es auch schon, habe ich gar nicht so genau geguckt, auf ihrer Seite einstellen würde, hey, du kannst uns anrufen, wir geben dir Tipps, welcher Stoff ist irgendwie gut zu reinigen und sehr robust, welcher ist eher für schick und repräsentativ. So und so habe ich mir diesen Stuhl bestellt und schicken lassen. Ich finde, es ist wie gesagt ein gestalterisch sehr klarer Stuhl. Er ist sehr, sehr schlicht. Er sieht halt nicht so funktional aus. Ich vergleiche das so ein Stück weit mit Outdoor-Kleidung. Wenn ihr mal wandern wart auf einen Berg hoch, wisst ihr, was ich meine. Man kann entweder schick aussehen, wenn man den Berg hochklettert und dann ist man aber oben verschwitzt und nass und sein T-Shirt trocknet nicht. Oder du kannst funktional da hochgehen, dann siehst du ziemlich kacke aus. Also auch wenn jetzt so Jack Wolfskin und Co. schon ein bisschen an Schick gewonnen haben. Funktional ist oft nicht schön. Man hat dann zwar irgendwie Sachen, die total schnell trocknen und die super viel können, aber sie sehen jetzt so vom Understatement her immer nicht so schick aus. Und dieser Stuhl schafft halt genau das, dass er irgendwie Funktionen hat, die einem die Handhabung erleichtern, die ganz viel können, die man aber nicht gleich sieht. Also er kann viel, ohne dass man es sieht. Ich finde bei ganz vielen Stühlen ist zum Beispiel so, Bürostühle jetzt, du bedienst die, kannst ganz viel einstellen, was einen aber so kategorisch überfordert und die sehen halt irgendwie aus wie eine Maschine. Also ich finde halt immer total nervig, wenn ich meine Sitzposition verändern will, ziehe an irgendeinem Hebel und gleichzeitig sackt der Stuhl nach hinten weg. Und die Sitzfläche, auf der ich sitze, ändert auf einmal ihren Neigungswinkel und das ganze Ding fängt an unter meinem Hintern zu wabbeln. Und das hat man bei diesem Stuhl, finde ich, ziemlich intelligent gelöst. Er passt sich dem eigenen Gewicht an. Die Höhe ist simpel einstellbar, Rückenlehne und eigentlich kann man alles einstellen, aber es geht einfach irgendwie flüssiger, ohne dass man ein Problem hat. Nicht ein Hebel hat drei Funktionen und ich weiß gar nicht, was ich da gerade tue, sondern es funktioniert einfach. Das heißt, ich werde nicht so überfordert von Funktionalität, sondern man hat es meinen Bedürfnissen angepasst. Ich sitze darauf total angenehm, ich finde es total bequem. Ich bin glaube ich auch echt nicht neutral, weil ich diese Marke so mag, aber ich finde, sie haben es wirklich, wirklich toll gelöst. Übrigens so als Anregung, ein paar ganz spannende Geschichten auch zu diesem Stuhl. Die Anregung kam glaube ich so ein Stück weit aus Designhotels. Man hat sich angeschaut, wie in Hotels mittlerweile, die so schick, stylisch, Boutique-Style-mäßig eingerichtet sind, eigentlich Möbel so designt werden, dass sie für Arbeit taugen, aber auch für Freizeit und vor allem für Kommunikation untereinander. Das war so die Anregung. Und die ersten Stühle, also wir reden hier von richtig, richtig vielen Stühlen, 12.000, 14.000 irgendwie so in dem Dreh, die ersten Stühle gingen glaube ich so an die Designkapazität schlechthin, die gingen nach Cupertino ins Headquarter von Apple, weil Johnny Ive diesen Stuhl gesehen hat und meinte nur, ja, that's interesting. Ja, das heißt, der hat wirklich jeden Arbeitsplatz im neuen Headquarter, ja, Norman Foster designt das HQ von Apple und die Stühle, die dort stehen, sind diese Pacifics, die hat er da alle reingestellt, weil der das so cool fand. So, also das war ein Exkurs. Wenn ihr nach einem Bürostuhl sucht, wie ich, Dinge mögt, die man sich vielleicht kauft, die man potenziell sein Leben lang hat oder sehr, sehr lange und an denen man täglich Freude hat, die halt wirklich nach Understatement aussehen, passend zur bodenständigen Haltung, also nicht so ein Porsche-Chair, ich weiß gar nicht, von dem welche es gibt, sondern der halt eine Haltung mit so einem Stuhl kommunizieren will und gleichzeitig richtig, richtig gut sitzen, dann kann ich euch diesen Pacific-Chair empfehlen. sehr empfehlen. So mal fürs Preisgefüge, das ist sicherlich nicht billig. Also ich glaube, der Einstiegspreis, den ich gesehen habe, waren so 1.282 Euro, wenn ich den bei Vitra anfange zu konfigurieren. Und ich würde mal schätzen, es geht so, wenn man die teuersten Ledervarianten hochnimmt, bis zu 3.500. Aber hey, man sitzt den ganzen Tag teilweise im Büro, man verbringt da die meiste Zeit. Also das sollte es euch wert sein, dort Geld zu investieren, wenn ihr euch für so ein Thema interessiert. Pacific Chair von Vitra. So, und als drittes Thema möchte ich gerne mal einen Ansatz anreißen in dieser Tage. Ich sehen konnte oder gesehen habe und zwar Box 40 geschrieben. Das ist von Modomoto. Vielleicht kennt das ja der ein oder andere von euch schon, ein Curated Shopping Anbieter. Wie funktioniert das Prinzip von Modomoto per se? Ihr geht auf die Seite, könnt euch als Mann, das ist ja nur für Männer verfügt, Eine Box bestellen und sagt, was eure Lieblingsmarken sind, für welche Anlässe ihr das gerne hättet, worauf ihr Wert legt, Passgrößen und so weiter. Und dann stellt euch ein Design-Team, also wirklich eine persönliche Stylistin oder ein persönlicher Stylist, eure Box zusammen. Kriegt die nach Hause geschickt mit den ganzen Klamotten. Da sind dann mehrere Outfits drin, ich glaube so drei bis fünf. Und ihr behaltet nur das, was ihr wollt. Das bezahlt ihr, den Rest schickt ihr wieder zurück. Also im Prinzip ist es wie Klamotten-Shopping, ohne dass ihr einkaufen gehen müsst, sondern jemand anders stellt es für euch zusammen. Und vom Preisgefüge her würde ich behaupten, sind es Ladenpreise, ihr kriegt das Styling quasi umsonst. Das ist so der Status Quo von Modomoto, wie es funktioniert. Jetzt haben die Jungs und Mädels, und Mädels müssen wir glaube ich betonen, weil Frontrunner des Projekts ist halt in dem Fall die Corinna Povalla, die Gründerin von Modomoto, einen neuen Ansatz namens Box40 gestartet. Warum spreche ich darüber? Erstens, ich finde immer gut, wenn Leute neue Dinge wagen, wenn man sich an neue Strategien wagt, wenn man versucht, etwas zu verändern, etwas neu zu machen. Und ich glaube, es könnte viele von euch interessieren. Plus, ich finde das Team sehr sympathisch. Ich habe mit ihm schon viele Berührungspunkte gehabt. Plus, ich finde die PR-Strategie interessant. Über die werden wir mal reden, weil ich glaube, da kann man einiges von lernen. Und es wurde vom Team auch gebeten, ob ich das nicht auch mal ausprobieren möchte. Das heißt, wenn der Service wirklich final live ist, werde ich das, glaube ich, mal benutzen. Das heißt, da werden wir dann mal in die Probe gehen. Für den Moment möchte ich es euch mal vorstellen, weil ich es einfach, wie gesagt, sehr, sehr spannend finde. Es ist im Prinzip eine Membership für Outfit-Boxen. Das heißt, ihr zahlt pro Jahr einen Beitrag, der sich in dem Fall auf 119 Euro beläuft. Und dann könnt ihr immer wieder Boxen bestellen, so viele ihr wollt, so oft ihr wollt, die günstiger sind. Das heißt, ihr kriegt darin Produkte, die sind immer mindestens 40 Prozent günstiger als der Ladenpreis. Und ich fand die Geschichte dahinter ganz cool. Also erstmal ist so die Verpackung, die sie gewählt haben, dass sie sagen, das ist so etwas wie die Bahncard für Mode. Bahncard-Prinzip kennt man ja eigentlich, man zahlt eine Mitgliedschaft, dafür sind die Bahnpreise halt irgendwie 25, 50 oder 100% billiger. Und so ist es dort auch, ihr zahlt diese 119 Euro und eure Kleidung ist 40% billiger. So, und das ist jetzt nicht hier irgendwie Discounterware oder irgendwie vom Grabbeltisch, sondern das heißt halt wirklich, aktuelle Kollektion, namhafte Hersteller anbieten. Die Marken, die so in der Außenkommunikation zum Beispiel aufgegriffen wurden, waren sowas wie Scotch & Soda, Hugo Boss, Tommy Hilfiger, also wirklich namhafte Produkte. Und die Argumentation ist halt so vom Kern gewesen, da merkt ihr schon, es ist kommunikativ ganz gut verpackt. einfach, dass sie halt sagen, sie finden es pervertiert, dass es in der Mode diese krassen Saisonalitäten gibt. Und das stimmt ja wirklich. Man kann ja irgendwie hingehen und guckt so am Anfang der Saison, total hochpreisige Produkte, wirklich teuer. Und am Ende der Saison sind die Sachen so billig, dass sie euch schon quasi hinterhergeworfen werden, nur dass ihr sie dann gar nicht mehr braucht. Das heißt, ihr könnt dann irgendwelche Sommeroutfits kaufen, die ihr erst im nächsten Jahr anzieht. Die sind zwar sportbillig. Und wenn euch jetzt so nicht interessiert, was in Paris auf den Laufstiegen in dieser Saison aktuell ist und was in der nächsten, fällt das auch keinem Menschen auf. Aber ihr braucht es in der Sekunde gar nicht mehr. Das gleiche Produkt hat sozusagen zu unterschiedlichen Zeitpunkten einen unterschiedlichen Wert. Das wollen sie im Prinzip aufbrechen, dass sie sagen, Momentchen mal, wir finanzieren uns lieber über diese Membership. Dafür kriegst du die Mode immer kostenlos. Und wie ich mich jetzt intensiver damit beschäftigt habe, scheint es sogar wirklich so zu sein, dass der Ladenpreis, dass da gar keine Marge großartig drauf ist, sondern dass die Einkaufskonditionen relativ direkt weitergereicht werden. Das heißt, deswegen diese 119 Euro. Man kauft halt einfach wirklich deutlich, deutlich, deutlich günstiger. Die Stilberatung gibt es natürlich trotzdem und es gibt auch individuelle Zusammenstellungen. Also ihr kriegt wieder eine Box, wo ein Stylist euch die zusammengestellt hat und die auf euch angepasst ist. Aber es ist halt eben wirklich zum Selbstkostenpreis und dadurch mindestens 40% günstiger. So, wenn euch das übrigens schon interessiert, da sie das zum Selbstkostenpreis tun, brauchen sie halt eine gewisse Schwungmasse, um zu starten. Die Jungs und Mädels von Box40, weshalb sie ein Crowdfunding gestartet haben. Und dort könnt ihr euch im Prinzip anmelden und als erster Unterstützer diesen Dienst für euch gewinnen. Und dafür ist er auch nochmal günstiger. Das Ganze findet sich auf Startnext, das heißt, ihr geht einfach auf startnext.com. Und die ersten 1000 Member kriegen dort alle Vorteile der Box 40, aber nochmal stark rabattiert. Das heißt, es gibt wirklich über 50% Rabatt. Ich glaube, dann kostet die Jahresmitgliedschaft so 49 bis 59 Euro anstatt der 119. Was ich auch ganz interessant fand, es gibt auch sogenannte Company Packages, die immer unter der Freibetragsgrenze für Sachbezüge liegen. Das heißt, wenn eine Firma zum Beispiel jetzt hingeht, kauft sich so ein S-Paket, was bei zehn Mitgliedschaften liegt. Also ihr kauft zehnmal ein Jahr so eine Membership, zahlt ihr dafür 440 Euro, also 44 Euro pro Mitarbeiter und könnt das an euren Mitarbeiter weiterreichen. Was natürlich schon ein ganz cooler Inzentivierungskanal ist, um Mitarbeiter irgendwie happy zu halten. Also wir haben das auch schon gemacht, dass wir dann irgendwie zu Moromoto gegangen sind, haben da in deren Fitting Room so ein kleines Happening gemacht mit den Mitarbeitern dahin. Jeder hat Sachen ausgesucht bekommen, also er hat gesagt, was er haben will, die Stylistin hat es zusammengestellt und dann macht man da wie so eine kleine Modenshow. Das ist so fürs Team echt ganz lustig, kann ich mal empfehlen. Also vielleicht ist das ja für den einen oder anderen interessant. Geht ihr auf dieses Crowdfunding hier, startnext.com slash box40, holt euch so Company Packages, 10, 25, 50, wie viel ihr seid. Also die Mitarbeiter sind motivierter, happier und es ist so, für die Teamstimmung ist ein interessanter Case. Das ist echt ganz, ganz cool. So, aber das mal als Konzept, was ich interessant finde, weil in der Außenkommunikation geht MotoMoto halt auch hin und sagt, sie sind halt auch gefordert. von Facebook und Google, dass sie halt so viel Geld für Marketing mittlerweile ausgeben müssen, teilweise dreistellige Beträge, um einen Kunden zu akquirieren, wo sie dann hoffen, den nach zwei, drei Bestellungen endlich mal profitabel zu haben, so nach dem Motto. Das finden sie halt nervig und wollen diese Euros lieber dem Kunden sozusagen mit drüber geben. Also man merkt schon, interessante emotionale Message und deswegen finde ich das irgendwie interessant, sowas zu wagen. Also es gefällt mir einfach als Ansatz. Vor allem, das müsst ihr euch vielleicht nochmal hinter die Ohren schreiben, Box 40 ist ja jetzt auch für Frauen. Das heißt, ihr könnt diese Rabatte nicht nur als Mann in Angriff nehmen oder davon profitieren, sondern auch als Frau. Soviel mal zu diesem Konzept. Ich finde, das ist ein sympathisches Team, die arbeiten hart und sind auch sehr, sehr sympathisch. Und ich finde, wo man sein Geld lässt, spielt ja dann doch auch mal ein Stück weit eine Rolle. Deswegen vielleicht darf ich die an dieser Stelle hiermit mal ein Stück weit unterstützen. Aber vor allem finde ich den Ansatz strategisch interessant, weil man halt einfach hingeht und sich ein Stück weit unabhängig macht von diesem Einkauf des Kunden, über Marketingkanäle, sondern man hat diese viel damit regelmäßige Einkünfte. Es wird ja auch viel über Stitch Fix geredet, ja, das heißt, dass man da einfach auch mal neue Modelle wagt, angesichts solcher amerikanischer Wettbewerber, finde ich interessant und spannend. Und wie gesagt, aus der PR-Sicht vielleicht auch nochmal die ein oder andere Anregung, die man da rausziehen kann. Ich bin ja auf der Empfängerseite sozusagen als Medienmacher und habe dann irgendwie Pressemitteilungen bekommen von ModoMoto, dann gab es einen offenen Brief an Facebook und Google, den ich geschrieben bekommen habe, so mit, ah, ihr seid ja eigentlich ganz cool, aber ihr seid zu teuer, deswegen, das geben wir jetzt unseren. Es gab Facebook-Videos im Vorfeld, es gab Facebook-Videos zur Erklärung, es gab so ein bisschen Stimmungsmache, jetzt diese Crowdfunding-Kampagne. Und ich finde, das ist einfach sehr interessant gemacht, weil zum einen, es ist wirklich stark an der Corinna Povalla ausgerichtet, was das Ganze emotionalisiert und personalisiert. Ich glaube, das ist sehr, sehr schlau, also mal eine weibliche Gründerin auch in den Vordergrund zu stellen. Ich habe ihnen dazu auch ehrlich gesagt mal geraten. Wir haben uns gesehen, haben manchmal so, ja, warum macht Corinna nicht viel mehr? Die ist doch irgendwie sehr schlau. Und dass sie das jetzt so konsequent durchziehen, finde ich wirklich ganz intelligent. Ja, also von daher, ich glaube, das emotionalisiert sehr, sehr stark. Das gibt dem Ganzen ein Gesicht und eine Geschichte. Und sowas könnt ihr euch mal hinter die Ohren schreiben. Sowas ist immer ganz, ganz hilfreich. Das ist eine Person und eine Geschichte, die sozusagen nicht nur den Menschen im Zentrum hat zu knüpfen, sondern auch noch an eine gewisse Funktion. Also hat man im Prinzip ja zwei Dinge gemacht. Hallo, ich bin Corinna, in Klammern sympathische junge Dame, hat was Tolles gegründet, setzt sich für ihre Kunden ein. Und folgende Sachen sind doch irgendwie total relevant. So Bahncard-Bild versteht man sofort, kennt jeder, weiß man, wie es funktioniert. Ich will nicht Facebook und Google reich machen, sondern ihr als Kunden sollt davon profitieren, ist doch total toll. Diese Saisonalität ist doch irgendwie pervertiert. Das könnt ihr doch lieber irgendwie so haben, dass ihr das gleich günstiger kriegt. Lass uns doch mal alle zusammenhalten, so gemeinsam sitzen wir in einem Boot. Das sind alles so Ansätze, die irgendwie hochgradig emotionalisieren, die gleichzeitig also eine Ratio-Komponente haben. Also es hat ja irgendwie eine Logik, die das folgt, dass du denkst, okay, Kaufargument ist gegeben. Und das, finde ich, kann man sich einfach so ganz viel von lernen, so ein Stück weit. Dass man halt die Kanalwahlen sich ein Stück weit anguckt. Ich meine, es ist natürlich witzig, dass man gegen Facebook opponiert und gleichzeitig die Kampagne aber auf Facebook natürlich bewerben muss, aber das bleibt ja auch nicht aus. Aber dass man dem Ganzen ein Gesicht gibt in Form von einer Person und dass man dem Ganzen ein Label gibt. Bahncard für Mode, versteht jeder. Sowas, glaube ich, sollte man viel, viel öfter tun als Unternehmer, dass man versucht, den Leuten so Vergleichsmomente zu geben, die gleichzeitig einen aber nicht überschreiben. Man muss ja auch mal aufpassen, wenn Leute immer sagen, wir sind so wie Facebook für bla. Also A, so ein gewisser Größenwahnsinn schwingt damit und B, wird man immer darauf referenziert. Also man muss das schon mit Bedacht machen, aber wenn man es gut hinkriegt, funktioniert das, glaube ich, super. Wenn man dann noch Purpose reingelegt bekommt, so hey, Saisonalität ist irgendwie so doof, hey, Google und Facebook reich machen ist doof, macht das, glaube ich, sehr, sehr viel Sinn. Von daher, ich kenne übrigens auch die PR-Leutchens, die dahinter stecken. Wenn Leute, die mir jetzt zuhören, auch auf der Suche nach guter PR-Unterstützung sind, sagt mir doch gerne Bescheid. Könnt ihr euch gerne mal an mich wenden, redaktion.digitalkompakt.de. Kann ich euch gute Leute empfehlen. Aber das wollte ich euch mal ins Herz legen. Einfach das Produkt könnte ich mir vorstellen, das ist für euch interessant. Vielleicht habt ihr Bock jetzt beim Crowdfunding euch auch für 500 Euro so eine lebenslange Mitgliedschaft dort zu sichern. Also schaut euch das doch mal an auf Startnext. Und wie gesagt, PR-technisch kann man da glaube ich vieles von lernen und sich auch noch selbst verbessern. In diesem Sinne, danke fürs Zuhören. Vielleicht habt ihr ja demnächst auch total schick eingerichtete Büros, supergeile Fashion und habt dabei trotzdem noch bodenständige Haltung. Mich würde es freuen. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.

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