Wie du dich in vielerlei Hinsicht besser vernetzt
3. November 2017, mit Joel Kaczmarek
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Joel Kaczmarek: Hallo und herzlich willkommen zu deinem Joel Fix in dieser Woche. Mein Name ist Joel Kaczmarek und heute erfährst du von mir, wie du mit einem tollen Buch besser netzwerken kannst, mit welcher Atemtechnik man im Büro entspannen kann, wie eine interessante Link-Building-Strategie aussehen kann, was ich für das optimale Schulsystem halte, um digitales Lehren beizubringen und warum Bürohunde deine Teamstimmung verbessern können. Los geht's!
Hervorragend. Also auch in dieser Woche gibt es wieder einen Joel Fix. Ich habe das ja schon mal vorgestellt, das Format. Funktioniert so, dass ich jeden zweiten Freitag fünf Dinge auswähle, von denen ich glaube, dass sie dich in deinem Berufs- und Privatleben weiterbringen können. Was qualifiziert mich dazu? Könnte man jetzt vielleicht sagen, wenn man mich noch nicht so oft gehört hat, Digital Kompakt noch nicht kennt. Bei mir ist ja so, dass ich total viel mit Digitalunternehmern zu tun habe, mit Experten, mit Menschen, die sich irgendwie in Bereichen rund um Arbeit, aber auch Privates, Gesundheit, Sport und was weiß ich nicht was auskennen. Und da schnappe ich sehr viel auf und das möchte ich gerne mit euch teilen.
So und mein erstes Thema heute ist mal wieder ein Buchtipp.
Ich habe im letzten Mal ja Dale Carnegie vorgestellt, wie man Freunde gewinnt. Und heute möchte ich euch gerne ein Buch vorstellen von einem Mann, der sich Keith Ferrazzi nennt. Keith wie der Musiker von den Rolling Stones. Und Ferrazzi klingt so ein bisschen wie Ferrari. Das ist ein Amerikaner, wenn ich mich nicht ganz täusche. Und das Buch heißt Never Eat Alone. Never Eat Alone ist so ein bisschen eine Art Anleitung zum Netzwerken. Das heißt, wenn ihr irgendwie in eine Branche startet, kennt vielleicht noch nicht so viele Menschen oder habt einen neuen Job angenommen oder macht vielleicht den gleichen Job schon sehr, sehr lange, möchtet euch aber Gedanken machen, wie ihr diesen besser machen könnt, dann ist dieses Buch für euch hilfreich, denn da geht es darum, wie baut man sich eigentlich ein Netzwerk auf, was für eine Toolbox kann ich mir selber schaffen und welche Techniken gibt es, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und worauf kommt es dabei an. Das ist ein bisschen so vom Kennenlernen bis hin zum Pingen, wie er das nennt.
Also man muss ja Beziehungen nicht nur aufbauen, sondern auch pflegen. Und eignet sich, glaube ich, sehr, sehr gut, wenn man zum Beispiel fleißig auf Events geht. Also viele von euch sind ja vielleicht auf Messen unterwegs, wo man dann hingeht und sagt, okay, ich kann mir vielleicht einen Stand noch nicht leisten, aber ich möchte eigentlich gerne Kunden gewinnen. Da gibt es irgendwie einen spannenden Speaker. oder wie gehe ich eigentlich vor, wenn ich so einen Messestand vor mir habe und das wäre ein potenzieller Kunde und ich habe was ganz Tolles für den, ich will ihn aber nicht nerven. Never Eat Alone gibt euch Sachen an die Hand, mit denen ihr genau diese Dinge schaffen könnt. Das ist so ein bisschen so die Philosophie des Netzwerkens. Ich habe das Buch damals von Kolja Hebenstreit sogar gekauft bekommen, nicht nur empfohlen, sondern Kolja war damals unser Investor mit Team Europe, bei einer guten Gründerszene damals noch. Und irgendwann hat er mir dieses Buch mal beim Essen geschenkt und gesagt, hier, das liest ihr mal durch. Das hilft dir total dabei weiter, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, Netzwerk aufzubauen. Das wird dir total wichtig für Gründerszene. Damals waren wir noch ganz klein und ich kannte noch keine Sau, er kannte aber schon ziemlich viele. und dann war die Frage, wie man da halt irgendwie rein startet. Ich hatte so ein bisschen das Glück, dass ich glaube ich ein gewisses Gen fürs Netzwerken habe, aber dieses Buch gibt nochmal ganz viel mit, so um die Systematisierung dessen. Und ich erinnere mich noch an eine Situation, da waren wir in einer Bar. Lukasz war, glaube ich, auch mit der Partner von Team Europe, der andere, und Kolja und noch ein paar andere. Und dann saß Herbert Grönemeyer mit uns in dieser Bar. Ja, so Lining Bar, jeden Dienstag oder Mittwochabend um acht war immer angesagt, Team Europe Startups, wir trinken da was und unterhalten uns nett. Und dann saß auf einmal auch Herbert Grönemeyer da. Und irgendwann ist er gegangen und ich bin irgendwie aufgestanden zum Hingang und habe gesagt, Herr Grönemeyer, ich möchte mich erstmal ganz herzlich bedanken, dass Sie so tolle Konzerte machen. Ich finde das ganz toll. Ihr letztes hat mir ganz viel gegeben. Ich hätte nur eine Bitte, können Sie nicht Ihre nächste Konzert-DVD mal in Berlin machen und nicht in Köln? Köln ist doch so eine Kackstadt. Hat er mich angeguckt, hat gesagt, ja, okay, ist gegangen. Und ich habe das irgendwie ein paar Tage später Kolja erzählt und er hat mich tierisch angemault, warum ich mir denn nicht Never Eat Alone durchgelesen hätte. Da würde doch auch drinstehen, wie man mit Promis netzwerken könnte. Da wäre das mir doch geschenkt. Ja, also ihr merkt, ich meine, ich fand es ganz beruhigend. Auch Lukasz hat, glaube ich, den Kollegen Grönemeyer um Autogramm dann angehauen. Also man ist auch nach Lektüre nicht in jeder Hinsicht netzwerkfit, aber auf jeden Fall ein bisschen besser. Und selbst wie ihr Musikstars in Bars anlabern könnt, lernt ihr bei Keith Ferrazzi und Never Eat Alone.
Zweites Thema heute. Ich möchte euch gerne eine Atemtechnik beibringen, die ich irgendwie in meiner Freizeit gelernt habe und von der ich denke, dass sie gerade auch im Büro sehr gut hilft, um zur Entspannung zu kommen. Klingt jetzt ein bisschen philosophisch, will ich gar nicht sagen.
Überrascht euch vielleicht, dass man das hier bespricht, aber ich finde, das ist irgendwie was sehr Wichtiges, weil gerade wenn man in der Digitalbranche arbeitet, ist vieles kurz getaktet und da braucht man manchmal Entspannung und man hat ja nicht immer die Möglichkeit, jetzt mal eben zwei Stunden Yoga machen zu gehen oder ins Sportstudio zu tingeln oder oder. Und was ich euch gerne vorstellen möchte, ist so eine Kombination aus mehreren Dingen. Und zwar, es fängt an mit einer Atemtechnik, die sich Ujjayi-Atem nennt. Das nennt man auch den Kehlkopfatem. Und das funktioniert so, dass ihr beim Ein- und Ausatmen die Kehle so weit weitet, dass das atmenden Geräusch macht. Deswegen auch Meeresrauschenatem. Man hört quasi sehr, sehr laut, wie ihr atmet. Das klingt fast so ein bisschen, als wenn man einschlafen würde. Ich kann das mal formen. Keine Ahnung, ob das Mikro das mitgibt, aber es funktioniert im Prinzip so. Also ihr hört total lauter hörbare Atmen, der so ein bisschen reibt. Das per se entspannt schon mal. Und was man dann tun kann, ist, wenn man eingeatmet hat, kurz innehalten. Man nennt das im Yoga Kumbhaka. Man setzt einen Kumbhaka am Ende seiner Atmung. Das heißt, ihr atmet ein, bis ihr komplett gefüllt mit Luft seid. haltet dann den Atem kurz an und dann atmet ihr alles wieder aus und bis der ganze Atem, die ganze Luft raus ist. und dann haltet ihr wieder kurz den Atem ein und könnt auch den Bauchnabel so ein bisschen einziehen, das aktiviert das Zentrum in der Mitte. Ihr merkt, dafür, dass der Onkel immer über Internet redet, kennt er auch sogar ein bisschen was aus dem Yoga. Alleine das, finde ich, hilft schon, wenn ihr das mal irgendwie 10, 15, 20 Mal hintereinander macht, Augen vielleicht dabei schließt, tief atmen, diese Kumbhakas setzen. Ihr werdet merken, ihr pegelt euch immer noch auf euren Atem ein und erdet euch so ein Stück weit.
Was man dann auch tun kann, ist, im Yoga und in der Meditation geht es ja viel um Fokus, um Aufmerksamkeit lenken, also den Geist irgendwie einfangen. Ich durfte neulich lernen, dass Yoga irgendwie wortstämmisch vom gleichen Wort stammt wie Joch, wie unter Jochen. Wenn man einen Ochsen ans Joch setzt oder ans Joch hängt, dann ist das im Prinzip die gleiche Bedeutung wie bei Yoga. Und da ist der Gedanke, dass man den Geist, der wie wilde Pferde funktioniert, anjocht und sozusagen kontrolliert, dass man sich fokussiert, dass man zur Ruhe kommt. Und visualisiert kann das zum Beispiel so aussehen, dass man sich teilweise vorstellt, der Bereich zwischen Mund und Nase, so wie so ein Dreieck visualisieren und dann mal darauf achten, wie der Atem dort fließt, wie sich das eigentlich anfühlt. Ihr merkt, das alles basiert darauf, dass man sich einfach mal ein bisschen ausklingt, Konzentration nimmt und darauf konzentriert. Und wenn ihr die Möglichkeit habt, euch hinzulegen, ich weiß nicht, ihr habt vielleicht eine Matratze im Büro oder vielleicht sogar ein Bett oder eine Couch, dann könnt ihr auch noch die sogenannte Etagenatmung machen.
Das funktioniert so, ihr atmet wieder nach diesem Ujjayi-Prinzip, also hörbarer Atem und setzt diese Kumbhakas an Anfang und Ende, also dieses kurze Innehalten. Und dann funktioniert es so, ihr liegt auf dem Rücken und fangt an einzuatmen. Alles ist ausgeraten und ihr beginnt zu atmen und als erstes hebt sich der Bauch. Das ist das Erdgeschoss, deswegen Etagenatmung. Wenn der gefüllt ist, haltet ihr kurz inne. Dann atmet ihr weiter und zieht die Luft bis in die Brust, dass sich der ganze Brustkorb hebt. Haltet wieder kurz inne, das ist der erste Stock. Und dann atmet ihr noch tiefer ein, dass sich im Prinzip bis unter die Schlüsselbeine schon die Lunge mit Luft füllt. Die Lunge geht ja wirklich bis hoch an die Schultern im Prinzip. Und das ist die zweite Etage. Dann haltet ihr an, setzt ein Kumbhaka, also haltet kurz inne und stoßt die ganze Luft wieder langsam aus, bis ihr wieder im Erdgeschoss angekommen seid. Atmet alles wieder aus, setzt ein Kumbhaka und dann same procedure. Langsam einatmen, Bauch, dann Brust, dann bis ins Schüsselbein, anhalten, ausatmen und so weiter und so fort. Wenn ihr sowas nochmal 5 oder 10 Minuten macht im Arbeitsalltag, hat sich bei mir zumindest bewährt, dass das irgendwie gut funktioniert, um mich runter zu pegeln. Das kann man auch in der U-Bahn zum Beispiel gut machen. Man muss jetzt nicht so laut machen, dass man es hört, aber alleine diese Kumbakas setzen, also kurz anhalten, wieder ausatmen, kurz anhalten, das hilft einfach total.
Und der Mensch hat so ein bisschen die Krankheit, dass er oft nicht richtig ausatmet. Das heißt, wir atmen ganz viel ein und wollen ganz viel erzählen, erzählen, erzählen. und atmet aber nicht richtig aus. Und dafür kann das einfach schon sehr, sehr gut helfen, um zur Entspannung zu kommen. Das ist so ein kleiner Trick, den ich mir irgendwie angewöhnt habe und einfach so sehr alltagstauglich finde.
Drittes Thema für heute. Ich möchte euch ein bisschen über Link Building erzählen. Und zwar war ich die Tage auf einer Geburtstagsfeier von einem Einjährigen. Und dessen Vater ist ein guter Bekannter von mir. Der hat den schönen Namen Raik. Raik Böttcher. Wenn ich jetzt hier schon ein bisschen was von seinem Magic Voodoo verrate, dann macht ihm mal die Freude und geht auf seine Webseite und schaut, ob das nicht spannend ist für einen Job für euch oder ob ihr da irgendwie was kaufen könnt. Raik ist bei FoundersLink aktiv und betreibt eine Webseite namens NetzSieger. Was so ein bisschen funktioniert, man macht im Prinzip einen Produktvergleich, so ein bisschen wie Ladenzeile auch oder vielleicht Idealo. Die machen halt Produktvergleiche und geben im Prinzip Kaufempfehlungen und leben dann vom Affiliate-Geschäft. Das heißt, Raik ist jemand, der sich extrem gut auskennt in Sachen SEO. Er ist sehr, sehr nett, sehr kompetent. Also wie gesagt, wenn ihr ein Praktikum sucht oder auf Arbeitssuche seid, geht doch mal dahin. Eine spannende Firma. Und wie ich mit Raik so an seinem Geburtstag dastand, oder an dem Geburtstag seines Sohnes, um genau zu sein, Entschuldigung, hat er so ein bisschen erzählt, weil ich meinte so, ja, bist du eigentlich noch seofit? Das muss ja so dein Daily Doing sein. Was machst du denn da so? Und dann hat er mir erzählt, ja, er macht das zum Beispiel gerade für seine Frau, die macht sich gerade selbstständig mit einer Paartherapie. Und dann ist natürlich die Frage, wie kriegst du Linkpower auf eine Website, die total neu ist, wie gehst du das an? Und ich meine, Paartherapeuten oder Therapeuten generell gibt es jetzt auch nicht ganz wenige, vielleicht gerade in Berlin, also wahrscheinlich werden sie dringend gebraucht, aber Da ist man ja ein bisschen in so einem Pulk drin.
Jetzt fragt man sich, okay, wie sieht eigentlich gutes SEO aus? Und so für diejenigen von euch, die noch nicht so mit diesem Begriff bekannt sind. SEO steht für Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung. Was kann ich tun, damit meine Webseite bei Google besser gefunden wird? Ich an Traffic gelange, an Kunden und so weiter und so fort. So, und SEO kann ich ja einmal On-Page betreiben. Das heißt, ich kann meine Webseite auf bestimmte Faktoren optimieren, dass ich besonders gut gefunden werde. Droppen von Keywords zum Beispiel, Beschreibung setzen, Zwischenüberschriften und so weiter und so fort. Also da gibt es einen ganzen Maßnahmenkatalog und dann kann man das ja auch Off-Page tun, was vor allem bedeutet Link-Building, sprich Links, Links, Links, Links, Links einsammeln. Also schaffen, dass andere Seiten auf einen linken, weil das Google eine gewisse Relevanz anzeigt. So, wer sich jetzt ein bisschen mit SEO irgendwie schon mal beschäftigt hat, der weiß ja, es gibt dann oft so diese nervigen E-Mails, jemand schreibt dir, hallo, ich bin der Onkel XYZ. Wenn man Magazin hat zum Beispiel, kriegt man ganz toll diese E-Mails, ich bin der Onkel XYZ und wäre es möglich, bei Ihnen einen Beitrag zu kaufen mit einem Link auf unsere Seite, wir wären bereit, x Euro dafür zu zahlen. Da stehst du als Journalist so richtig drauf, kann ich euch sagen. Das geht einem nämlich so tierisch auf die Ketten, weil es auch so den gesamten Disrespect für deine Seite ausdrückt. Und es ist ja in der Regel so, Massen abfischen, da hat eigentlich keiner Lust drauf. Und was Reik gemacht hat, und das fand ich sehr, sehr spannend, der ist hingegangen und hat seine Frau, die wie gesagt Paartherapeutin ist, mal die Beziehungsgeflechte von GZSZ analysieren lassen und dann richtig Statistiken aufstellen, wie viele Scheidungen gab es da schon, wie viele gleichgeschlechtliche Ehen, wie viel Konflikt, was ist da passiert, woran lag das, was waren die Ursachen, teilweise sogar wirklich witzige, interessante Insights. Und hat das dann im Prinzip Redaktionen zur Verfügung gestellt, den Angeboten. Und es hat weniger als eine Woche gedauert, wie er mir berichtete. Da hatte er einen Bild-Startseiten-Link, war bei der Westen gefeatured und noch bei einigen anderen. Finde ich phänomenal toll. erstmal, ja.
Also es ist eine ganz tolle, kreative Idee. Und was ich halt daraus mitgenommen habe, war, dass man einfach Story getrieben denken sollte. Das heißt, wenn man eigentlich Links einsammelt, sollte man nicht immer nur sich überlegen, was genau tue ich und warum sollte das jemand verlinken, sondern man muss, und da sind wir ein bisschen wieder bei unserer ersten Folge, Dale Carnegie, wie man Freunde gewinnt, man muss sich manchmal fragen, was will eigentlich der andere? Also wenn ich angeln gehe und will einen Fisch fangen, dann hänge ich keine Erdbeere dran, sondern Regenwurm, ihr erinnert euch vielleicht. Ja, wie sieht also der Regenwurm für mein Gegenüber aus? Das ist für eine Bild-Zeitung meinetwegen, die Beziehungsgeflechte von GZSZ analysieren. Und das könnt ihr, glaube ich, hervorragend übertragen auf eure Geschäfte, dass ihr euch einfach Gedanken macht, was für eine Geschichte ist irgendwie spannend, interessant, klickfreudig. und wo schwimmt meine Kompetenz sozusagen nebenbei mit ein und kann ich denjenigen dann dafür gewinnen, dort einen Link zu setzen. Das heißt, Kreativität finde ich wichtig, storybasiert sich Gedanken zu machen und vor allem sich empathisch ins Gegenüber hineinzuversetzen. Und das fand ich mal ein ganz spannendes Beispiel, wie man einfach Link-Building angehen kann, ohne die Leute zu nerven.
Dann ist es so, für mein viertes Thema habe ich einen Nutzervorschlag bekommen. Und zwar hat mir der gute Volker eine total nette Sprachnachricht geschickt, die ich euch einfach mal ganz kurz abspiele. Finde ich eine coole Frage mit dem Schulsystem. In der Tat habe ich da witzigerweise schon öfter drüber nachgedacht, wie ich eigentlich Schule bauen würde, dass es dem gerecht wird, was ich im täglichen Doing erlebe. Ich habe jetzt kein fünfjähriges Kind, aber eins, was irgendwie auf die drei zusteuert und das zweite ist auch unterwegs.
Das heißt, es betrifft mich auch direkt. Und mein optimales Schulsystem würde, glaube ich, so aussehen, Also zum einen würde ich das erstmal nicht auf digital versus non-digital beschränken, weil man muss ja sagen, was heißt denn eigentlich digital? Digital heißt eigentlich in der Regel heutzutage so ein bisschen gleichbedeutend mit innovative Arbeitsmethoden. Ob wir jetzt Computer nutzen oder damals die Schreibmaschine und Brief, so viel haben sich andere Sachen teilweise gar nicht verändert. Also wir arbeiten ja immer noch analytisch. Aber generell, wenn man jetzt mal sagt, was ist ein Schulsystem, was unserem Daily Doing und vielleicht gerade aus unternehmerischer Sicht irgendwie entgegenkommt, bin ich der Meinung, dass man eigentlich eine ganze Reihe von Dingen tun sollte.
Also das Erste, was ich glaube ich tun würde, wäre, ich würde darüber nachdenken, die Schulzeit radikal zu verkürzen, also in Dauer, dass man sagt, man arbeitet meinetwegen nur noch vier Stunden am Stück, also vier Stunden als gesamten Tag mit Pausen dazwischen und macht das sozusagen den ganzen Tag einfach kürzer. Und ich würde darüber nachdenken, ob man Hausarbeiten komplett abschafft. Weil wenn man sich mal so die ganzen finnischen Experimente anguckt, was ich so mitgekriegt habe aus irgendwelchen Facebook-Videos, die man dazu immer mal gerne sieht von irgendwelchen klickfreudigen Seiten, ist es ja so, dass erwiesen ist, dass Kinder besser lernen, wenn sie weniger lernen. Also weniger viel, weniger Masse auf einmal und auch viel spielen. Also Finnland ist glaube ich auch dafür bekannt, dass dort viel gespielt wird und nicht nur hart gelernt, sondern dass spielerisch gelernt wird. Das ist glaube ich das Erste, was mal fördert. Dann hat man, glaube ich, so eine gewisse Basis, dass ich sagen würde, man sollte digitale Skills erlernen, was für mich gar nicht immer nur Programmieren heißt. Also ich weiß nicht, wie es bei euch so war, aber ich habe teilweise Office-Anwendungen, wie baue ich eine richtige PowerPoint-Folie, per Selbstlehre im Studium erst erfahren. Word richtig benutzen, Excel richtig benutzen, PowerPoint richtig benutzen, das sind ja eigentlich Basics, die man als Unternehmer und auch als Angestellter andauernd braucht, aber ich kann mich an keine Schulstunden erinnern, wo sich jemand hingesetzt hätte und hätte mir gesagt, wie mache ich einen Folienübergang bei PowerPoint und wie vollgefrachtet sollte so ein Ding sein, dass es noch irgendwie was taugt. Oder wie funktionieren Wenn-Dann- oder Summenformeln in Excel? Das sind irgendwie Faktoren, die ich finde, wo es schon anfängt. Oder vernünftig Photoshop benutzen. Wie viele Leute kenne ich, die keine Ahnung von Photoshop haben? Dabei ist das eigentlich total simpel.
Programmieren natürlich auch, aber auch sowas wie WordPress. Wie kann ich selber starten? Schreiben. und ich finde alleine, wenn man WordPress beherrscht, kann man schon so viel tun, so viele eigene Produktkategorien auf den Weg bringen, sei es einen eigenen Blog, sei es eine kleine Webseite, sei es eine kleine Agenturseite, alles mit WordPress, dass das einen schon stark enablen würde in der digitalen Zeit, unternehmerisch und einfach handlungsaktiv tätig zu sein. Dann würde ich hingehen und würde gucken, dass ich Praxiswissen von Unternehmern und anderen Berufssparten eigentlich in meinen Lehrplan einbinde. Weil am Ende des Tages, was gibt es einfacheres, als von Menschen, die das seit x Jahren tun, zu lernen, was ein Beruf zum Beispiel ausmacht oder eine Tätigkeit. Warum sitzen wir in der Schule und es kommt aber nicht mal irgendwie ein Zahnarzt zur Tür rein und sagt einem, was so ein Studium bedeutet oder ein Arzt oder eine Friseurin oder einen Maurermeister oder einen Grafikdesigner oder einen Social Media Manager oder, oder, oder, oder, oder.
Also da gibt es ja eigentlich unfassbar viele Akteure, die ihr Wissen dort einbringen könnten. Klar, das wird so ein bisschen versucht über Praktika irgendwie abzufischen und das würde ich auch weiterhin tun, aber wo ist denn das Problem zu sagen, jeden Freitag leiten wir mal einen anderen Beruf ein, der uns irgendwie vorstellt, was er eigentlich gelernt hat, was er an seinem Beruf so macht und worauf es ankommt, weil Bei mir war der Fakt, ich hatte mein Abitur in der Tasche mit 19, musste 13 Jahre abschrubben, weil das im Westen so üblich war, in Berlin, was ich auch ein bisschen dämlich finde, weil die Elfte eigentlich nur wiederholt, aber wie dem auch sei, ich habe mein Abitur in der Tasche gehabt und hatte keine Ahnung, was ich eigentlich tun will, weil ich auch keine Ahnung hatte, worauf es richtig ankommt. und man sagt ja auch immer, kommst du von der Schule oder vom Studium, weißt du, bist du eigentlich zu gar nichts zu gebrauchen, du kostest die Leute erstmal nur Geld. Von daher dieses Praxiswissen mit reinzubringen, fände ich einen Faktor, den ich spannend fände und es fände auch für mich überlegenswert, dass man über Mentorenansätze mal nachdenkt.
Also jemand, der bereit ist und vielleicht auch die Kompetenz hat, junge Menschen an die Hand zu nehmen, wenn sie sich für ein bestimmtes Thema interessieren, weil die Rolle von Mentoren und was es einem an Impact bringt, das wird einem ja überhaupt nicht klar gemacht, ist aber total sinnvoll eigentlich einzubringen. Dann würde ich hingehen und würde früher spezialisieren. Also mir ging es so, ich wollte jetzt nie Biologie studieren, Allgemeinwissen finde ich sicherlich wichtig, Religionsunterricht fand ich aber auch nicht so spannend, warum muss ich so lange solche Sachen mitschleppen, wenn eigentlich ich mir viel früher überlegen könnte, worauf ich mich spezialisieren will und was für mich wirklich wichtig ist. Da sind wir wieder bei dem Thema Verstehen, was brauche ich, wenn ich bestimmte Sachen spannend finde und mir dann überlegen, was will ich eigentlich tun. Dann ist so ein Faktor, den ich auch total relevant finde, Nutzernähe beibringen. Also wenn ich etwas tue beruflich, dann mache ich das eigentlich immer für andere Menschen. Zum Beispiel, wenn ich Unternehmer bin, dann entwickle ich ein Produkt für andere.
Also sollte ich eigentlich lernen zu verstehen, warum ich nah an meinem Nutzer dran sein sollte und an dessen Bedürfnissen, was mir das bringt und mit welchen Techniken ich das erschließen kann. Nächster Punkt. erfahren versus lernen. Ich finde, es ist was anderes, wenn ich Sachen erzählt bekomme versus wenn ich sie selbst erlebe. Also ich kann Sachen verstehen und ich kann Sachen erleben. Wenn ich sie erlebe, verstehe ich sie ganz anders, als wenn ich sie wie beigebracht bekomme. Das heißt, ich finde eigentlich spannend, wenn man viel mehr Projektarbeit macht und den Kindern ermöglichen würde, in dem Bereich selbst Erfahrungen zu machen. Und last but not least von den Punkten, die mir jetzt spontan zu dieser Frage eingefallen sind, wäre das ganze Thema Empathie. Menschenumgang lehren.
Das ist etwas, was ich vollkommen als zu kurzkommend empfinde im Unterricht, weil wenn man sich mal anguckt, wie oft muss man eigentlich mit anderen Menschen interagieren im Berufsleben, da ist eigentlich scheißegal, ob das digital ist oder analog oder was auch immer. Du hast eigentlich in der Regel immer mit anderen Menschen zu tun, wenn du jetzt nicht gerade Comicautor bist und irgendwo in deinem stillen Kämmerlein arbeitest. Und selbst da musst du mit einem Verlag und einem Manager sozusagen arbeiten. Also mal beizubringen, was es eigentlich bedeutet, mit anderen Menschen in Teams zu arbeiten. Was ist Empathie? Wie lerne ich, auf andere Menschen einzugehen? Da mal ein Gefühl zu bekommen, das finde ich total wichtig. Ich mache diese Fehlerreihe gerade, dass ich bekannte und erfolgreiche Unternehmer frage, was waren ihre fünf größten Fehler, die sie in ihrem Berufsleben gemacht haben? Was haben sie daraus gelernt? Super, super, super. oft kommt eigentlich immer ein Faktor zum Tragen, der mit Menschen zu tun hat. Es gibt auch ganz viele, die sagen, sie trauen sich nicht, die Antworten einzureichen, weil sich ihre Fehler oft mit konkreten Personalentscheidungen sozusagen befasst haben, also sich darum drehen und sie nicht möchten, dass sie die Leute in die Pfanne hauen, kein böses Blut sehen und so weiter und so fort. Also was ich mitgenommen habe, ist, dass der Faktor Mensch, der Umgang mit anderen Menschen, Kommunikation so oft ein wichtiger Stellhebel ist, um Sachen zu lernen, dass ich da einen ganz großen Fokus drauf setzen würde. Volker, lieben Dank für diese spannende Frage. Ich hoffe, es hat euch auch Spaß gemacht, dazuzuhören. Wenn ihr übrigens auch mal so eine Frage stellen wollt, mir eine Sprachnachricht schicken, dann schaut uns euch einfach unseren Messenger an. Den findet ihr unter digitalkompakt.de slash messenger. Funktioniert ganz einfach. Ihr speichert euch eine Handynummer ab, die ihr dort seht, schickt uns per Messenger, also entweder WhatsApp, Facebook Messenger oder oder, eine Nachricht und seid im Prinzip in unserem Kanal und werdet versorgt mit unseren Informationen.
Das heißt, da könnt ihr mir dann immer was schicken, was euch gerade interessiert, was für Fragen ihr habt und ihr kriegt von mir Informationen, direkt per Messenger irgendwie nachrichten, was wir so tun. Ich frage euch um Rat, ich frage euch, was euch interessiert, ihr könnt euch einbringen etc. pp. Also digitalkompakt.de slash messenger. Letzter Punkt für heute ist das Thema Bürohunde. Ich habe kein Haustier. Ich bin auch ehrlich gesagt ganz froh. Ich mag nicht mal Gassi gehen, das ist mir zu anstrengend. Und wenn man so im Winter mal rumgeht und sieht die vollgepissten Wände. Aber ich habe mit dem Christopher Böhnke ja ein Podcast-Format, das nennt sich Digital by Design. Und da reden Christopher und ich darüber, wie sieht eigentlich Arbeiten in der digitalen Welt aus? Innovationsentwicklung, wie funktioniert das eigentlich? Und Christopher arbeitet in einer sehr bekannten und auch sehr erfolgreichen Agentur namens Fjord, die irgendwie von Accenture gekauft wurde und dort zum Netzwerk gehört. Und einmal, als wir unseren Podcast beendet haben, hat Christopher so ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert und wir kamen irgendwie auf das Thema Bürohunde. Das hat er irgendwie so im Intro angerissen, aber gar nichts dazu gesagt.
Und ich fragte ihn, ja, was hat es denn mit den Bürohunden auf sich? Und hat Christopher mir beigebracht, vielleicht sagt er es auch nochmal in einer unserer späteren Folgen, Hunde haben die Eigenschaft, das sind Rudeltiere, die ganz genau ein Gespür dafür haben, welches Individuum einer Gruppe am weitesten gerade draußen ist.
Damit meine ich jetzt nicht irgendwie sozial, welchen Rang hat der, sondern so psycho-emotional. Wenn ihr irgendwie gerade ein Gruppengefüge habt, eine Gruppe arbeitet zusammen, welcher Mensch ist gerade am abgeschottetsten, am unzufriedensten, am traurigsten? welcher ist gerade am wenigsten integriert in diesen Kommunikationsprozess. Da haben Hunde ein Gespür für und gehen genau auf diese Menschen zu, legen sich denen auf den Schoß und wie ein Wunder, das ist auch bei kleinen Kindern so, das merke ich selber immer bei meinem Sohn, wie durch ein Wunder vermögen solche Hunde ja auch irgendwie die Stimmung aufzuhelmen. Man streichelt denen, oh ist das schön. und Leute, die eigentlich bisher total kalt waren und draußen in der Kommunikation, werden auch immer total aktiv. Wie könnt ihr das für euch nutzbar machen? Das heißt, wenn eine Agentur zum Beispiel so Hunde hat, dann hat das wirklich eine Funktion, dass wenn die einen Workshop machen, die genau gucken, der Moderator des Workshops, bei wem ist der Hund am meisten, wo begibt er sich als erstes hin, mit wem verbringt er die meiste Zeit? und dann wissen sie, die Person muss ich aktiv in meine Kommunikation wieder einbinden.
Dass man zum Beispiel sagt, hey cool, nimm doch mal den Hund mit rüber, komm doch mal zu uns, lass uns doch mal irgendwie darüber reden, was denkst denn du dazu. Also da hat man einen sehr, sehr schönen, feinen Trigger, ein feines Indiz, welche Person eigentlich gerade mir in der Kommunikation des Teams ein bisschen davonzugleiten droht oder kann auch mal ansprechen, ob es denn irgendwie Probleme gibt oder oder. Also, wenn er im Büro arbeitet, kann das zum Beispiel natürlich ein Indiz sein, er hat einen schlechten Tag, schlechte Laune, ist morgen muffel, was weiß ich. Aber es ist natürlich auch einfach ein schöner Hebel, um mal zu merken, okay, habe ich da gerade jemanden, wo die Teamstimmung so ein bisschen kippt.
Christopher sagte zu mir, die haben teilweise fast das Problem, die müssten eigentlich mehr Hunde einstellen, in Anführungsstrichen, weil sie haben nur einen Bürohund, aber teilweise drei Workshops am Tag. Also, da merkt man, die benutzen das wirklich als Instrument. Fand ich irgendwie eine ganz spannende Idee. weil man sonst immer denkt, das ist so ein Hipster-Ding. Ja, hurra, hurra, eine Agentur hat einen Hund da rumlaufen, wir sind ja so hip, modern und so locker und hier ist ja alles so easy, keine Krawatte und so. Nee, da steckt wirklich ein Konzept dahinter, da steckt wirklich eine Überlegung, die sich damit verbindet. Also, wenn ihr Hundeliebhaber seid, keine Allergie habt, könnt ihr mal drüber nachdenken, ob das auch für euch passt. oder ihr seht euren Bürohund ab sofort mit ganz, ganz anderen Augen.
In diesem Sinne, danke dir fürs Zuhören. Ich freue mich schon auf unseren nächsten Joel-Fix in zwei Wochen. Danke dir und ciao. Hey! Hey! Hey!
Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Selbstoptimierung: Als Macher von digital kompakt hat Joel Kaczmarek das Privileg, regelmäßig interessante, kompetente und innovative Menschen zu treffen. Was er von diesen über die (Digital-)Wirtschaft, Unternehmensführung und Persönlichkeitsoptimierung lernt, teilt er in Folgen wie dieser.