Wie bringe ich Mitarbeitende dazu, nachhaltiger zu agieren?

16. Oktober 2023, mit Joel KaczmarekRuppert BodmeierGunnar Lott

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Intro Digital kompakt. Heute aus dem Bereich Selbstoptimierung mit deinem Moderator Joel Kaczmarek. Los geht's.

Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digitalkompakt und in der heutigen Folge kriegst du wieder unser geiles Problem Solver Format auf die Ohren. Und zwar haben wir ja mit Makers und Shakers einen Business Club für die Digitalwirtschaft geschaffen und dort tauschen wir uns untereinander häufig in virtuellen Meetings aus. Und diese Meetings heißen bei uns Sessions und können ganz unterschiedliche Formate haben. Eines dieser Formate ist der Problem Solver, welches wie folgt funktioniert. Wir haben heute drei Experten dabei und heute sind es wirklich mal nur Männer, weil sonst sind wir da nämlich diverser unterwegs. Und diese drei Experten bekommen von einem Mitglied unseres Clubs ein Problem geschildert. Zu diesem Problem werden dann auch fleißig Nachfragen gestellt, bis die Experten alles verstanden haben und dann hört das Mitglied nur noch zu. Die drei Experten haben dann nämlich die Aufgabe, zu dritt über dieses Problem zu diskutieren und Lösungsansätze zu finden. Also du merkst, die Idee ist, dass jemand anderes dein Problem löst. Und ich kann dir sagen, es ist immer bereichert, diesen Diskussionen zuzuhören, selbst wenn es gar nicht dein Problem ist. Weil die eigene Perspektive wird derart erweitert und du kommst auf so andere Ideen, dass dieses Format bei uns mega beliebt ist. Und noch ein Hinweis, normalerweise besprechen wir vier bis fünf Probleme in einer Problem-Sorber-Session. Heute beschränken wir uns jedoch auf eines, und zwar das von Andreas Maurer, der sich gleich auch nochmal vorstellt. Und natürlich geht es heute deutlich weniger an ihm zu, als diesem Club sonst der Fall ist. Falls jetzt deine Neugierde weckt, kannst du dir Makers & Shakers natürlich gerne mal unter makersandshakers.com anschauen und dich dort für eine Mitgliedschaft bewerben. So, und nun lass uns endlich starten. Wir haben heute nämlich drei tolle Experten an Bord. Der eine darf nicht selbst sein. Ich bin Joel Katschmarek. Ich habe das Online-Magazin Gründerszene aufgebaut, bin Autor der Samva-Bestseller-Biografie und betreibe seit 2015 den Digitalkompakt-Podcast sowie seit 2023 besagten Business-Club Makers & Shakers. Und ebenfalls seit 2023 bin ich auch der Moderator vom Podcast der Bundesregierung. Die anderen beiden Experten, das sind Gunnar Lott und Rupert Botmeier. Beides tolle Menschen, die eine extrem schnelle Auffassungsgabe haben und sich am besten mal selbst vorstellen. Komm Gunnar, mach du doch mal den Anfang und stell dich vor.

Gunnar Lott: Ich gehe Themen, glaube ich, dann eher von der Kommunikationsseite an. Bin der Geschäftsführer einer kleinen Kommunikationsagentur in Berlin. Eindeutig der Älteste hier und würde mir auch zuschreiben, dass ich hier die Weisheit des Alters ein bisschen reinbringe. Ich habe eine lange Karriere in der Verlagsbranche hinter mir. Das ist eine Erfahrung, die so nicht mehr zu wiederholen ist, sag ich mal, die mich aber glücklich macht, dass ich sie habe, weil das eine ganz andere Art der Kultur ist, als die, die man in Tech-Unternehmen und Startups hat. Nebenher bin ich Podcaster und ach, das reicht eigentlich.

Joel Kaczmarek: Also ich kann an sich sagen, Gunnar, es hat eine unfassbar schnelle Problemauffassungsgabe. Genauso wie der liebe Rupert. Hallo Rupert, sag doch auch einen kurzen Satz zu dir.

Ruppert Bodmeier: Ich bin Rupert, Co-Gründer von Disruptive und wir helfen halt Unternehmen bei Herausforderungen, wo sie nicht weiterkommen, in radikal kurzer Zeit einfach auf völlig neue, innovative Lösungen zu kommen. Vor allem, indem wir von anderen Industrien versuchen zu lernen und das auf andere Branchen irgendwo adaptieren. Dafür haben wir ein eigenes Format entwickelt, Rapid Innovation nennen wir das. Dafür haben wir auch eine eigene Kollaborationsplattform gemacht, wo das Kunden dann auch dezentral selber ausführen können und Wir tun das gerade mit diesem Format mit künstlicher Intelligenz komplett durchautomatisieren, dass du dann dein persönliches Business-Orakel hast, wo du nur noch deine Herausforderungen reintippst und dann mehr oder weniger schon die Lösung auf dem Silbertablett serviert bekommst.

Joel Kaczmarek: Andreas, sag mal einen Satz, wer du bist.

Andreas Maurer: Ich bin Andreas, bin Co-Founder und CEO von Keep Local. Wer mehr über Keep Local fahren will, einfach mal die Digital-Kompakt-Podcast-Liste ein Stück hoch scrollen. Da steht dann irgendwo mein Name bzw. Keep Local. Genau, ich habe mir darüber nachgedacht, welche Probleme man so im Alltag noch hat, die man auch öffentlich hier kundtun kann. Und mir ist da tatsächlich eines eingefallen. Nicht so ultra tiefgreifend ist es, aber es ist tatsächlich etwas, was mich immer mal wieder beschäftigt. Wie kriege ich dazu, meine Mitarbeiter nachhaltiger zu handeln? und nachhaltig jetzt insbesondere auf dem ökologischen, aber natürlich indirekt auch auf dem ökonomischen Kontext. Ich mache dir mal ein paar Beispiele. Wir haben ein sehr schönes Büro mit sehr viel Glas. Und dann komme ich manchmal ins Büro und da sind die Jalousien oben, die Sonne ballert rein wie verrückt und die Klimaanlage ballert dagegen. Warum macht man vorher nicht die Jalousien runter? Anderes Beispiel, wir sind ja im Saarland und wenn man nach Wien mit dem Zug fährt, dann dauert das ein bisschen, erst mal so zehn Stunden unterwegs. Warum wird dann gefragt, ob man nicht auch hinfliegen darf, wo eigentlich jeder, der mich fragt, ganz klar weiß, ich werde Nein sagen. Vor allem, wo ich im Zug, selbst wenn ich zehn Stunden fahre, kann ich davon wahrscheinlich neun Stunden arbeiten, wenn auch nicht so super produktiv wie sonst irgendwo. gar nichts. Deswegen, es hat den ökologischen Aspekt, aber es hat eben auch den ökonomischen Aspekt. Aber wie schaffe ich es wirklich, meine Leute dazu zu motivieren, auch mal darüber nachzudenken, was für einen, ich nenne es mal Schaden sie gerade anrichten, egal ob Umwelt oder wirtschaftlich.

Joel Kaczmarek: Geht es dir darum, dir gegenüber sozusagen die Benefits im Blick zu behalten? oder so gesamtgesellschaftlich oder beides?

Andreas Maurer: Gesamtgesellschaftlich.

Joel Kaczmarek: Also ist dir wichtiger, dass die Leute an die Umwelt denken, als dass sie an deinen Umsatz denken, dass du die Heizkohle, Heizungskohle zum Beispiel raushaust?

Andreas Maurer: Das ist ja indirekt der Fall. Mir geht es in dem Fall tatsächlich um das Gesamtgesellschaftliche, weil wenn man eben dafür sorgt, dass die Klimaanlage nicht ballert, ist das gut für den Planeten, aber es ist auch gut für unseren Geldbeutel.

Joel Kaczmarek: Robert, dann machst du mal den Anfang heute.

Ruppert Bodmeier: Was immer schlecht ist, ist Vorwerfen belehren, weil das schafft immer Gegenhaltung. Selbst wenn du Recht hast, werden dann die Leute trotzig im Sinne von, wieso wirft jetzt ausgerechnet mir die Person das vor, weil dann fallen denen wahrscheinlich auch zehn Argumente ein, warum du selber nicht ökologisch bist. Und jeder hat irgendwo seine ökologischen Dinge liegen, wo man sagt, gar nicht gut für das Klima oder für die Umwelt. Deswegen würde ich nie versuchen, da irgendwo belehren, vorwerfen oder sonst irgendwas zu sein, weil da wird gar nichts verankert und dann kriegst du eher die Antihaltung. Ich glaube, was halt wichtig ist, erst mal, du musst es als Ziel ausrufen, als Fortschritt. Firmenziel, ganz konkret, das ist ein Ziel von uns. Könntest du dir überlegen, ob du auch Erfolgsmesszahlen daran hängst? Jeder kriegt ja wahrscheinlich ein variables Gehalt und ein Teil unter anderem ist eben ökologischer als Firma zu werden, nachhaltiger CO2 zu reduzieren. dass man das dann einfach als festes Konstrukt macht. Und du musst es echt wiederholen, wiederholen, wiederholen. Und wenn du schon am Kotzen bist und dich selber nicht mehr hören kannst, und dann sagst du, ey, diese alte Leier, ich komme mir vor wie eine Platte, die einen Sprung hat, und jetzt wiederhole ich es zum hundertsten Mal, dann kommt es an. Und das Zweite ist halt, Maßnahmenplan entwickeln und mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn die Leute merken und es wahrnehmen und auch spürbar ist, dass du deine Verhaltensweise änderst, dann ist es mal das, was ich oben als Führungskraft halt reinkippe, kriege ich unten als Verhaltensweise raus. Dann ist es eher wahrscheinlich, dass man es dauernd aufgreift und Leute das dann eben mit aufgreifen. Also überleg dir selber, was sind eigentlich heute deine ökologischen miesen Fußstapfen, die du hast? und dann ändere die. Sonst kriegst du immer, das ist dann wie so ein Bumerang, der zurückfliegt. und dann sagst du, ich esse zwar kein Fleisch mehr, aber dann sagst du, ja, aber dafür fährst du SUV oder was weiß ich. Also jeder hat irgendwo einen Laster und das kommt dann halt zurück.

Gunnar Lott: Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das mit dem Vorbild auch ein Nachteil sein kann. Ich bin so weit mehr ökologisch als alle meine Kollegen jenseits von Fleisch. fliege seit zehn Jahren nicht, ich bin Veganer, alles, alles, alles. Deswegen vergleichen sie sich gar nicht mehr und machen gar nicht mehr mit. Das hat so ein bisschen so eine zweischneidige Sache, aber ansonsten hat Rupert natürlich mit allem recht, was er da gesagt hat. Ich habe mal eine Unternehmensberatung mitgemacht, das einzige Mal, dass ich auf der empfangenden Seite einer Unternehmensberatung war. Es war eine Schweizer Agentur und die hat alle Prozesse geplottet, so ganz groß und auf die Bände gemalt. Dann habe ich gefragt, warum sie das so machen, warum das ihre Methode ist. und dann hat der Typ gesagt, in so einem Züricher Akzent, den ich leider nicht nachmachen kann, Visualisierung schafft Betroffenheit, Herr Lott. Und das ist meine Lebensmaxime seither, weil es ist so perfekt. Visualisierung schafft Betroffenheit, das stimmt einfach. Oder Transparenz schafft Betroffenheit, könnte man auch sagen. Das heißt, was Rupert sagt, Ziele ausgeben, auch so kleine, inkrementelle Ziele. Wir wollen 5%, 10%, besser werden da drin. Das gehört zu den Firmenzielen. Wir können das an Incentives koppeln. Wir können das aber auch an eine Spendensumme koppeln, die wir irgendwem geben oder so. Es muss nicht immer gleich Geld für alle Leute sein. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass Leute für alles Geld haben müssen. An irgendeine Art von Incentive kann man das natürlich koppeln und dann diese Ziele super transparent immer auch zeigen. So, wir haben jetzt im letzten Monat vier Prozent eingespart anstatt sechs oder sonst irgendwas. Wenn man die Ziele dann reißt, dann gibt es meistens oft für viele Leute kein Incentive mehr, dann noch mehr zu machen. Aber das ist dann auch nicht so schlimm, da hat man immerhin Ziele erreicht. Und das ist eigentlich eine relativ einfache Methode, mildes Wir-Gefühl herzustellen über das, was eh da ist, wenn man es nicht übertreibt. Gerade wenn der Gründer so ein bisschen sehr öko ist, weiß ich ja nicht, dass dann Leute auch denken, jetzt kommt das wieder, dieses grüne Geschwäsch, ey. Ich glaube schon, dass das muss dann bei denen liegen und die Durchführung muss auch bei denen liegen. Aber du musst die Transparenz Sachen bereitstellen, alle Zahlen, alle Sachen und auch die Methodik. Und idealerweise kommt jemand anders mal rein, der halt so die 20 einfachen Tipps gibt. Und dann setzt sich das Team hin, sagt, die priorisieren wir jetzt, da hältst du dich ganz raus. Was glaubt ihr denn, wie wir die Zahlen erreichen? Aber ich würde sagen, übers Jahr 15 Prozent ist eine realistische Zahl. Was meinen Sie, Herr Berater? Jawohl, fertig. Und dann mal gucken.

Ruppert Bodmeier: Das Thema ist auch so vorbelastet, man muss es entpolitisieren, also du darfst es nicht zur Unternehmenspolitik werden lassen und du darfst daraus auch keine Parteienpolitik irgendwo machen lassen, weil nüchtern gesehen, wenn man eine große Firma ist, gibt es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Person, die das alles nicht glaubt, die auch den Sinn nicht dahinter erkennt, so wie in jeder Firma wahrscheinlich irgendwo mindestens ein, zwei, drei AfD-Wähler drin sind. Also du musst es entpolitisieren, sondern musst daraus einfach ein nüchternes Ziel machen, weil du bist der Firmengründer und Ziele kannst du vorgeben. Und wenn das jetzt hier wichtig ist als Firma, gibst du es halt vor, aber du machst keine politische Richtung, wo du herkommst, weil du hast wahrscheinlich Liberale, Konservative, Grüne, also auch Linke in der Firma, nehme ich mal an. Das ist, glaube ich, nochmal so ein Ding, da muss man ein bisschen aufpassen, weil es kann schnell emotional werden bei dem Thema. Aber wenn man dann irgendwo den Zusammenhang zur Firma kriegt und so wie jetzt zum Beispiel ja aktuell ist, so scheint es Norddeutschland als Industriestandorte vielleicht interessanter wird, als es jetzt Süddeutschland ist, weil sie halt zum Beispiel die grünen Energie haben, die die Industrie braucht, weil es ja auch reglementiert ist und den Firmen vorgegeben wird, kann man das immer auch argumentativ gut begründen.

Joel Kaczmarek: Ich habe so überlegt, das ist eigentlich so ein mehrstufiger Prozess. Der dritte Punkt kam mir als erstes in den Kopf, aber wenn man so drüber nachdenkt und das, was Rupert gerade sagte mit der Entpolitisierung, gehört da eigentlich auch mit rein, vielleicht als noch weiterer Schritt. Ich finde, das erste ist erstmal Aufklärung. Ich staune oft, was ich weiß, was ich denke, was Common Sense ist, ist es aber gar nicht. Und genauso habe ich auch Wissenslücken. Also ich bin zum Beispiel so ein, ich mag ja wie gern Recycling, dann kommst du immer in diese scheiß Debatten rein, ob es nicht im Auto eh alles zusammengekippt wird. Aber ich habe zum Beispiel damals nicht gewusst, als dann jemand zu mir meinte, ich darf keine Pizzakartons in die Papiertonne schmeißen, weil die sind beschichtet. Und wenn die fettig sind, dann wird das ganze Papier da irgendwie versaut. Das macht mehr Schaden als Nutzen. Okay, manche denken gar nicht so weit. Dass wenn die Jalousie oben ist, dass mehr Wärme reinkommt. Vielleicht fand sie Physik scheiße in der Schule, you name it. So, Schritt eins, Aufklärung. Schritt zwei, denke ich, wäre Sichtbarmachung, was Gunnar ja auch so ein bisschen gezeigt hat. Also mal ein Gefühl zu geben, was ist denn der Impact? Wenn ich irgendwie einen Tag lang dies, das, jenes mache oder nicht mache, was ist denn dann der Unterschied? Weil sind wir mal ehrlich, ich hätte auch nicht so einen Bock für deine Firma, zehn Stunden lang mit dem Zug nach Wien zu fahren, wenn ich irgendwie in eine Stunde zwanzig hinfliege, hätte ich auch keinen Bock drauf. Könnte ich voll verstehen. Und dann aber mal sichtbar zu machen, okay, guck mal, wenn wir jetzt hier ein Glas Wasser nehmen würden, das ist CO2, dann wäre das so viel Zug versus so viel Fliegen und dafür hast du noch folgende Benefits, bla bla bla. Schritt drei ist, und der Gedanke kam mir als erstes in den Kopf, als du es erzählt hast, das Thema Accountability. Das ist nicht ihr Geld, was sie da zum Fenster rausfeuern. Und da gab es mal so ein schönes Video, da hat irgendwie jemand auf einem Event mal hier Gary Vaynerchuk, Gary Vee mal gefragt, hey Gary, wie kann ich es erreichen, dass meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen irgendwie genauso unternehmerisch denken, wie ich als Geschäftsführer? Da hat er gesagt, kannst du nicht, ist auch eine vermessene Annahme von dir, das sind Mitarbeitende, die kriegen Geld dafür, dass sie etwas tun, du kannst nicht erwarten, dass sie den gleichen Drive haben wie du. Von daher diese Accountability aber herzustellen, dass es in ihrem Verantwortungsbereich liegt, dass wenn die Kohleheizung im Keller irgendwie die ganze Zeit ballert, dass dann die Company irgendwie 40 Euro verliert, die vielleicht sonst in ein schönes Mittagessen hätten fließen können mit einem wichtigen Kunden. Sowas halt mal deutlich zu machen, das wäre glaube ich das Nächste. Und dann, und da war ich so bei Ruperts Punkt auch, als er meinte hier, die Leute fangen an aggressiv zu werden, wenn du da irgendwie mit denen schimpfst. Es gibt so dieses Phänomen des emotionalen Geisterfahrers, nenne ich das. Hat mir auch Stefan Lammers beigebracht, dieses Wort. Manchmal machen Menschen was falsch, du weist sie darauf hin und sie haben die Dreistigkeit, trotzdem noch patzig zu werden. Und es ist aber auch irgendwie normal. Ich weiß nicht, wie es dir so geht, aber wenn mich jemand anmault, weil ich in zweiter Spur geparkt habe und ich weiß, ich gehe nur kurz mein Kind abholen und wenn er von dem angegafft hat, dann blöke ich auch immer zurück. Von daher würde ich darüber nachdenken, was können Anreize sein, die schlauer sind. Und da ist mir ein Beispiel eingefallen. Es gab mal einen Stromversorger in Australien, der hat Stromrechnungen an seine Kunden geschickt und hat oben auf die Stromrechnung raufgeschrieben, was die Nachbarn verbraucht haben. Und siehe da, 20% Reduktion des Verbrauchs. Bloß aus dem reinen Vergleich, aus dem Wettbewerb heraus, scheiße, hier in meinem Haus gibt es mindestens mal ein oder zwei, die weniger verbrauchen als ich. Von daher, vielleicht kannst du ja auch einen Wettbewerb draus machen. und da sind wir wieder beim Thema Sichtbarmachung. Wenn du irgendwie sagen kannst, Gruppe A und Gruppe B oder vielleicht bist du irgendwo eingemietet und es gibt noch andere Mietparteien in dem Haus und du sagst, Leute, wollen wir mal hier irgendwie gegenseitig mit Stromzähler erfassen, wie viel Strom verbraucht. Und dann sagst du hier, die Arschlöcher aus dem zweiten Stock, die waren schon wieder besser als wir dieses Jahr. Wir müssen jetzt das Grillfest zahlen. Sagen die Jungs, jetzt nächsten Monat aber mal reinklatzen. So in so einer Logik würde ich gleich versuchen zu denken.

Ruppert Bodmeier: Du musst es halt übersetzen. Keiner weiß, ist jetzt eine Tonne CO2, ist das jetzt viel oder ist das wenig? Kilowattstunde, weiß der Teufel was. Wenn du jetzt fragst, was der durchschnittliche Kilowattstundenverbrauch von einem klassischen Haushalt, keine Sau weiß das. Also du musst es irgendwie auch greifbar machen.

Joel Kaczmarek: Und Andreas, war was dabei?

Andreas Maurer: Auf jeden Fall, das mit dem Sichtblamachen. Aufklärung, glaube ich, betreibe ich schon recht viel. Und dann auch auf die monetären Konsequenzen hinweisen. Das ist natürlich auch.

Joel Kaczmarek: Mach einen Wettbewerb draus. Ehrgeiz kann ja manchmal die Leute auch so. Ich weiß, es gab im Sales-Bund, die es doch gerne. Da gibt es ja immer so den Wanderpokal. Jeden Monat steht der auf einem anderen Tisch. Nämlich auf dem Tisch, wo die am besten verkauft haben. Was meinst du, wie die sich reinhängen? Wie so ein beschissenes Stück Messing da. Was da nur auf deinem Tisch ist.

Gunnar Lott: Das machen nur Sales-Leute. Das machen normale Leute.

Ruppert Bodmeier: Ja, ja, ja. Ich wollte gerade sagen, ne? Vergiss es. Und Mitarbeiter des Monats und solche Geschichten.

Gunnar Lott: Kannst nur Sales-Leute so inzentivieren.

Joel Kaczmarek: Findest du denn was anderes? Ich glaube schon. Bisschen Wettbewerb und so. Na gut, ihr Lieben.

Joel Kaczmarek: Das soll es für heute gewesen sein. Ganz, ganz herzlichen Dank, lieber Andreas, dass du uns dein Problem mitgebracht hast und wir darauf rumdenken durften. Und natürlich auch ganz herzlichen Dank an euch beide, lieber Gunnar und lieber Rupert. Also jedes Mal wieder ein Fest und eine Freude und vor allem beeindruckend, wie schnell ihr in der Lage seid, euch in Probleme einzudenken und dann noch so fundierte, durchstrukturierte Lösungen zu bringen.

Joel Kaczmarek: Also richtig, richtig cool.

Joel Kaczmarek: Ihr da draußen, falls ihr jetzt auch neugierig geworden seid, könnt ihr, wie gesagt, ganz gerne mal auf die Webseite gehen. Und du da draußen, falls du auch neugierig geworden bist, schau dir gerne mal unsere Webseite an. Unter makersandshakers.club findest du den Business Club. Kannst dich da ganz bequem auf eine Mitgliedschaft bewerben, weil wenn du Lust hast, öfters mal an solchen Sessions teilzunehmen, vielleicht einfach als Mitglied, das ein Problem mitbringt, vielleicht aber auch nur um Mäuschen zu spielen, dann ist das der Weg, der dich dorthin führt. Vielleicht ist es ja was Spannendes für dich. In diesem Sinne, herzlichen Dank auch dir fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Joel Kaczmarek: Ciao, ciao.

Outro: Danke fürs Zuhören beim Digital Kompakt Podcast. Du merkst, hier ziehst du massig Wissen für dich und dein Unternehmen heraus. Wenn du mit uns noch erfolgreicher werden möchtest, abonniere uns auf den gängigen Podcast Plattformen. Und hey, je größer wir werden, desto mehr Menschen können wir helfen. Also erzähl doch auch deinen Kolleginnen und Kollegen von uns. Bis zum nächsten Mal.

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Diese Episode dreht sich schwerpunktmäßig um Selbstoptimierung: Als Macher von digital kompakt hat Joel Kaczmarek das Privileg, regelmäßig interessante, kompetente und innovative Menschen zu treffen. Was er von diesen über die (Digital-)Wirtschaft, Unternehmensführung und Persönlichkeitsoptimierung lernt, teilt er in Folgen wie dieser.