Das kleine 1x1 für Darmgesundheit 💩

25. Juli 2024, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: Hallo Leute, mein Name ist Joel Kaczmarek. Ich bin der Geschäftsführer von digital kompakt und heute zum ersten Mal in meinen fast 800 Podcasts habe ich einen ehemaligen Schulkameraden im Podcast. Wir waren zwar nicht auf der gleichen Klassenstufe, aber wie das so ist in so einer Schule, man lernt sich ja kennen. Also Marie-Curie-Oberschule in Berlin, hello. Der liebe Paul Seelhorst hat mich nämlich heute besucht. Der macht eine coole Firma namens Fairment. Die dreht sich um Darmgesundheit und die lustige Geschichte dahinter ist, ich habe seinen Co-Founder irgendwann mal kennengelernt. Der hat uns angeschrieben, ob wir nicht für die Jungs und Mädels einen Podcast produzieren wollen über Darmgesundheit und wie das aussehen könnte. Haben wir lange geplant und dann leider nicht gemacht, weil es irgendwie, wie das immer so ist, in den Gefilden der ganzen Dinge, die da so anstehen, dann untergegangen ist. Bis heute finde ich es aber eigentlich geil, by the way. Und dann habe ich irgendwann auf Instagram so ein Video gesehen von so einem Dude, der irgendwie seine Gesundheitsreise erzählt und dachte, das Gesicht kennst du doch irgendwo her. Und das darf ich wirklich mal sagen, es hat mich so getatscht. Ich habe das selten, dass mich so dieses Storytelling auf Instagram kriegt. Da fand ich es aber sehr glaubhaft. Und ich glaube, das Thema Darmgesundheit betrifft eigentlich viele Menschen. Deswegen machen wir heute einen spannenden Mix durch seine Company Fairment und wie das Geschäft wieder aussieht natürlich. Marketing, Investoren, bla bla. Wird schon cool. Aber auch über Darmgesundheit. Von daher freue ich mich sehr, lieber Paul, dass du da bist. Moin moin.

Paul Seelhorst: Moin Joel, danke für die Einladung, danke für die nette Introduction und ich wollte mich eigentlich gerade entschuldigen dafür, dass ich in deinem Feed aufgeploppt bin. So spammy. Ja, keine Ahnung, ist ja schon irgendwie so Werbung und

Joel Kaczmarek: Nee, ich fand es sehr interessant gemacht und subversiv auf eine Art, aber gut. Von daher, da können wir ja auch mal einsteigen. War das wirklich, wie du es in diesem Video erzählst, deine Geschichte, dass du jahrelang von Arzt zu Arzt getingelt bist und irgendwie hinterher merktest, oh, it's about my Darm oder

Paul Seelhorst: Ja, tatsächlich. Und ich hatte ja glücklicherweise auch noch ein paar Fotos von damals, um das abzubecken und zu zeigen, hier, guck mal, ich war mal übergewichtig, mein Gesicht war komplett angeschwollen, ich hatte Allergien, allergische Reaktionen, Histamin und sowas alles. Viele Fotos habe ich auch gelöscht, leider, das bereue ich heute. Also ich hatte Fotos, wo ich komplett acne verpickelt war. Da denke ich mir heute, wäre eigentlich auch nicht schlecht gewesen für so ein Video. Genau, also mir ging es ziemlich schlecht. Und Gott sei Dank habe ich dann irgendwie durch Selbstrecherche und Ausprobieren von ganz vielen Dingen Lösungen gefunden und dachte, krass, diese Lösungen sind ja fast erforderlich. Exakt das Gegenteil von dem, was in den Mainstream-Medien an Empfehlungen gegeben wird oder von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Und es sind aber solche ursprünglichen Basisprinzipien, die immer wahr sein werden. Auch in tausend Jahren wird bei Menschen, wenn sie diese Prinzipien anwenden, das gesundheitlich gute Auswirkungen haben, dass ich mir dachte, da muss ich irgendwas mit machen. Das hat mir dann auch den Mut gegeben. Und mir hat den Mut gegeben, dass ich den Hebel endlich mal in der Hand hatte für, okay, krass, ich kann heute eine Entscheidung treffen und weiß, damit lege ich den Hebel um, dass es mir morgen gut geht, dass ich morgen aufwache und nicht komplett angeschwollen bin, nicht meine Nase läuft, die Augen drehen und ich immer niese und so. Jetzt traue ich mich auch irgendwie, was zu gründen, Unternehmer zu werden und habe daraus sehr viel Kraft geschöpft.

Joel Kaczmarek: Aber sag mal, was war denn so der Breaking Point? Die Verbindung muss man ja erstmal machen, dass die Nase läuft, weil mit dem Darm was los ist. Dass Übergewicht ein Thema ist, weil mit dem Darm was los ist. Dass Hautunreinheiten ein Thema sind, weil mit dem Darm was los ist. Was hat dich auf diese Spur gebracht?

Paul Seelhorst: Ja, ganz witzig. Ich war so vor über zehn Jahren in London einen Freund besuchen. Der war Profi-Pokerspieler und da ging es bei ihm und seinem Freundeskreis schon eh die ganze Zeit um Selbstoptimierung und dieses Biohacking. Das hatte der alles auf dem Schirm und Auch diese Paleo-Ernährung, Steinzeiternährung, Sachen, die wir vor 150 Jahren noch nicht gegessen haben, die einfach weglassen. Und damals hatte ich schon meine Probleme, hatte aber auch ganz krasse Darmprobleme und konnte nichts richtig verdauen. Und das Witzige ist ja, wir merken oft gar nicht, dass wir bei bestimmten Dingen, dass es uns da schlecht geht oder dass wir Probleme haben. Erst in dem Moment, wo die dann auf einmal weg sind, merken wir, krass, ich hatte hier irgendwie immer so eine Entzündung oder meine Hände haben immer wehgetan morgens oder Meine Nase ist immer so krass gelaufen oder ich hatte immer Durchfall, nachdem ich das gemacht habe. Weißt du, ich dachte als Kind, bis ich so 16, 17 war, dachte ich, das war völlig normal, nach der Schule fast schon nach Hause rennen zu müssen, aufs Klo, um dann dort mega Durchfall zu haben. Ich dachte, das wäre normal. Ich dachte, das hätten alle. Ich habe ja auch nicht miteinander darüber geredet oder so. Das ist ja das Krasse. Bis es dann irgendwann so schlimm wurde, dass ich mich vor Schmerzen wirklich gekrümmt habe in der Öffentlichkeit und wirklich Schmerzensschreie vor mir gegeben habe und mir sogar in die Hose gemacht habe. Da dachte ich, okay, irgendwas ist hier nicht normal.

Joel Kaczmarek: Du hast ja hohe Souveränität, dass du über sowas so easy reden kannst.

Paul Seelhorst: Ich weiß einfach, dass es viele Leute da draußen gibt, denen es ähnlich geht und denen das sehr viel helfen könnte, wenn diese Information die erreicht und Als ich dann meine Ernährung umgestellt habe, eigentlich um meine Darmprobleme, Verdauung, Blähung, Durchfall, Verstopfung in den Griff zu bekommen, haben sich auf einmal so viele andere Sachen gelöst. Meine Haut wurde auf einmal super, ich habe auf einmal beim Fitness viel bessere Erfolge gehabt, ich habe mein natürliches Normalgewicht bekommen, ich habe besser geschlafen, ich hatte bessere Laune, ich hatte nicht mehr Brainfog nach dem Essen, ich konnte mich super gut konzentrieren und tatsächlich brauchte ich irgendwann keine Brille mehr. Und ich dachte, Alter, das kann doch nicht wahr sein, wie krass ist das denn?

Joel Kaczmarek: brauchst keine Brille mehr, weil der Darm im Arsch warf. Gut, tschatsch.

Paul Seelhorst: Irgendwann, du brauchst ja für deine Augen, brauchst du ja auch Mikronährstoffe, die gut für deine Augen sind. Vitamin A, Mineralien, andere Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und sowas. Ist krasses, wenn der Darm kaputt ist, kannst du halt bestimmte Nährstoffe nicht mehr gut aufnehmen. Und die Nährstoffe werden überall im Körper verbraucht, um die Entzündungen zu löschen und sich um das zu kümmern, was aus dem Ruder geraten ist. Und Wenn du dem Körper aber wieder alle Bausteine gibst und er auch wieder alle aufnehmen kann, dann ist das enorm, was der Körper an Selbstheilungskräften hat.

Joel Kaczmarek: Das ist auf gut Deutsch ein bisschen so, du kannst in den Tank kippen, was du möchtest, wenn der Motor kaputt ist, wenn sozusagen immer die Zylinder oder sowas alles aufbrauchen und es gar nicht in die Verbrennung kommt, dann hilft es eigentlich nicht.

Paul Seelhorst: Genau und was Leute heutzutage machen, die kaufen sich ein teures Auto und holen sich da den besten Sprit und kämen nie auf die Idee, den irgendwie zu verdünnen mit Wasser oder Sand mit ins Getriebe reinzupacken. Wenn es aber um die eigene Gesundheit geht oder so, dann stopfen die sich ernährungstechnisch den größten Scheiß rein. Beziehungsweise viele sind auch fehlgeleitet. Viele versuchen, das ist ja das Tragische, viele versuchen ganz viel richtig zu machen, essen dann Sachen, die anstrengend für sie sind, zuzubereiten, die denen überhaupt nicht gut schmecken. und wo sie auch merken, oh, irgendwie geht es mir nicht gut, aber sie denken ja, dass es gesund für sie wäre. Das ist das ganz Tragische. Die geben sich Mühe, machen aber genau das Falsche.

Joel Kaczmarek: Was war denn in the first place eigentlich die Ursache, dass es dir darmtechnisch so schlecht geht? Hast du als Kind irgendwie nur so wie ich Tiefkühlpizza und Süßigkeiten gegessen oder was war es?

Paul Seelhorst: Ja, das sowieso. Und dann Cola, Fanta, Sprite waren die Getränke, mit ein paar Säften auch dazwischen. Ich bin einen Monat ungefähr zu früh auf die Welt gekommen. Meine Mutter hatte eine Sepsis, eine Selbstvergiftung, als ich auf die Welt kam, was wahrscheinlich Spuren hinterlassen hat. Ich habe nur eine Woche lang Muttermilch bekommen. Ich war in einem Brutkasten drei Tage nach der Geburt. Und das sind heutzutage alles Faktoren, von denen wir wissen, okay, das beeinflusst auf jeden Fall das Ökosystem im Darm negativ, sodass das Kind im Erwachsenenalter eine höhere Chance hat an Depressionen, Alzheimer, Allergien, Asthma und sowas zu leiden. Aber noch vielen weiteren Sachen, so chronischen Erkrankungen.

Joel Kaczmarek: Da gibt es auch so verrückte Sachen. Ich weiß, ich habe das mal von meiner TCM-Coach schon beigebracht bekommen, dass das Gewebe, aus dem die Lunge entsteht, ist das gleiche Gewebe, aus dem der Darm entsteht. Das heißt, Lunge und Darm haben eigentlich so eine Art Verbindung zueinander. Und deswegen ist bei Allergien auch immer ganz oft, was du isst und so. Also crazy shit.

Paul Seelhorst: Ja, und es wird ja auch immer gesagt, der Darm ist eigentlich das zweite Gehirn. Man könnte aber auch argumentieren, der Darm ist das erste Gehirn, weil bei vielen simpleren Lebensformen gab es erstmal ein Verdauungssystem, bevor es ein Rechenzentrum gab. Es ist ein eigenes Ökosystem, was mit jedem anderen Organ verbunden ist. Es wird ja ganz viel geredet über Darm-Hirn-Achse. Aber es gibt auch die Darm-Lungen-Achse, es gibt die Darm-Leber-Achse, es gibt die Darm-Herz-Achse und es ist alles miteinander verbunden und sehr komplex, aber doch eigentlich auch ziemlich einfach.

Joel Kaczmarek: Ist doch verrückt, was man nennt. Ich habe die Tage, habe mir jemand erzählt, es gibt einen Pulsschlag im Rückenmark. Kann man fühlen, wenn man es lernt sozusagen. Also naja, anyway, ich schweife aber ab. Wie ging denn deine Geschichte weiter? Also du bist sozusagen dann auf die Spur gekommen, da könnte was sein. Was hast du dann getan, mit dem dann sozusagen der Phönix aus der Asche stieg?

Paul Seelhorst: Naja, wie gesagt, ich hatte erstmal meine ganze Tournee bei allen möglichen Ärzten, auch Heilpraktikern, dann mit den Nadeln, Akupunktur, Homöopathie, schlag mich tot, alles probiert, es hat alles irgendwie nicht geholfen. Akupunktur hat ein bisschen so die Symptome reduziert, aber hat auch nicht die Ursache irgendwie behoben. Und als ich aber dann das erste Mal meine Ernährung umgestellt habe, dann war schon nach drei Tagen, habe ich schon die ersten Sachen ganz krass gemerkt. Und wie gesagt, dann kam diese Euphorie rein. Damit kam natürlich auch das, ich muss das allen erzählen. Ich bin eh ein extrovertierter Typ und wenn ich von was begeistert bin, dann will ich mit allen Leuten darüber reden. Und dann möchte ich auch gechallenged werden und möchte, dass Leute, die meine Sachen hören, die challengen. Das kam dann aber bei vielen Leuten so rüber, jetzt labert der mich hier zu mit seinem Scheiß. Und das war bestimmt auch unangenehm für viele. Oder wenn ich dann irgendwie auf einem Geburtstag war oder jemand mir einen Geburtstagskuchen gebacken hatte und ich gesagt habe, nee, ich esse den aber nicht. Ist nicht so cool, ne? Da gab es auf jeden Fall einige Social Moments, wo ich retrospektiv denke, wow, da hättest du mal ein bisschen mehr auf die Bremse eigentlich drücken können, aber ich glaube, es geht vielen so, die von was begeistert sind und mittlerweile bin ich da deutlich entspannter und bin auch mit vielen Leuten total gut befreundet, die ganz andere Ansichten darüber haben und ja.

Joel Kaczmarek: Aber dann möchte ich jetzt mit dir, bevor wir über eure Company reden, ja wirklich mal so das kleine Einmal-Eins haben. Wie hast du denn deine Ernährung umgestellt? Was hast du denn anders gemacht?

Paul Seelhorst: Wenn wir zurückschauen, dann wissen wir aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, dass es unseren Vorfahren, was chronische Krankheiten anging, total gut ging. Die hatten kaum sowas wie Depressionen, Autoimmunerkrankungen, Allergien und sowas. Neurologische Erkrankungen, Alzheimer, Demenz, blablabla. Und wenn man dann Naturvölker sich anguckt, die heute noch sehr natürlich leben, fast so wie unsere Vorfahren, dann sieht man das Gleiche. Wenn man auch sich deren Darmmikrobiom anschaut, dann sehen wir auch, dass deren Darmmikrobiom unfassbar stark ist und unfassbar divers, also ein sehr gesundes Ökosystem. Kannst du vergleichen wie ein blühender Garten bei denen und bei uns ist es so ein verdörrtes, vertrocknetes Feld, wo nicht mehr wirklich was wächst. Die verschiedenen Disziplinen, archäologische Funde und sowas, haben das dann auch nochmal bestätigt, wie wir uns damals ernährt haben. Wir wissen zum Beispiel, dass wir fast eine Million Jahre der menschlichen Evolution, die ungefähr 2,5 Millionen Jahre ging, fast ausschließlich Fleisch gegessen haben und Hyperkarnivoren waren. Also wir haben mehr Fleisch gegessen als Hyänen in der Zeit. Damit ist zum Beispiel auch dieser riesige Darm, den wir hatten, als wir noch Menschenaffen waren, da hatten wir einen riesigen Verdauungstank vor uns, den wir vor uns rumgeschleppt haben, der wichtig war, um pflanzliche Nahrung gut zu verdauen. Der ist mit der Zeit, wo wir dann so eine hohe Nährstoffdichte auf einmal hatten, immer kleiner geworden, immer mehr geschrumpft, weil den brauchten wir nicht mehr. Hingegen ist aber unser Hirn massiv angewachsen und zu dem Zeitpunkt speziell exponentiell angewachsen, wo wir wissen, dass wir so viel tierische Lebensmittel konsumiert haben. Was haben wir damals gegessen? Damals haben wir gegessen, was leicht verfügbar war. Also von so einem Tier, was wir gejagt haben, ein großes Tier, davon konnte sich der ganze Stamm richtig lange ernähren und hohe Nährstoffdichte. Da wurde alles von gegessen. Wir haben Früchte gegessen, Sachen gesammelt wie irgendwelche Kräuter, irgendwelche Nüsse und so weiter. Das waren hauptsächlich so die Sachen. Und irgendwann, als wir das Feuer gebändigt haben und gelernt haben, damit umzugehen, das war dann nochmal ein bisschen später, so vor einer Million Jahren ungefähr, konnten wir uns noch viele weitere Lebensmittel erschließen, die wir vorher nicht essen konnten und konnten nochmal eine ganz hohe Nährstoffdichte auch dadurch erzeugen, dass wir das so verfügbar uns machen konnten. Und das hat auch nochmal dazu beigetragen, dass wir auch nochmal ganz krass uns entwickelt haben. Dazu gehört dann mehr so auch Gemüse, Knollengewächse, aber dann auch irgendwann so vor, Experten streiten sich, 50 bis 20.000 Jahren, da war dann nochmal so ein großer Knackpunkt, da haben wir dann angefangen stark sesshaft zu werden und haben diese hohe Nährstoffdichte eingetauscht gegen Sicherheit im Sinne, okay, wir bleiben hier sesshaft, aber wir wissen jetzt, wie man Getreide anbaut und haben dann jeden Tag Auf jeden Fall das Getreide, was wir hier anbauen. Und witzigerweise, wenn du dir dann anguckst, die Schädelgröße von unseren Vorfahren ist zu dem Zeitpunkt, die ist einfach immer weiter angestiegen. Und ab dem Zeitpunkt, wo wir dann sesshaft wurden und diese Nährstoffdichte reduziert haben, ist die Schädelgröße wieder kleiner geworden. Also unsere Hirne sind wieder kleiner geworden. Total abgefahren. Dann haben wir auch irgendwann angefangen, Hülsenfrüchte anzubauen, Tiere zu domestizieren, um deren Milch zu trinken. Ja und jetzt mit der Industrialisierung kamen dann so viele weitere Sachen dazu, die wir heutzutage essen, die wir damals nicht gegessen haben. Ein ganz großes Ding sind natürlich diese Saatenöle. Ja, so Rapsöl, Sonnenblumenöl, teilweise auch Sojakeimöl und irgendwelche anderen Öle, die halt super billige Fette sind, die ursprünglich mal ein Abfallprodukt der Baumwollindustrie waren. Oder Maschinenfett, was man im Weltkrieg gebraucht hat, um die Maschinen zu ölen. Dann haben irgendwann Industrielle gedacht, hey Komm, wir setzen da mal ein paar Chemiker ran, die sollen das mal versuchen irgendwie zu verändern. Dann hat man es irgendwann als, was hat man daraus gemacht, ja so Cremes und sowas. Dann irgendwann hat man es in das Futter von Tieren reingegeben, um die schön dick zu machen. Mit immer weiteren Raffinerie-Prozessen haben wir es dann jetzt in unserer Ernährung. Also ich versuche dann immer zu denken, okay, wie viel Sonnenblumenöl hätte eigentlich mein Vorfahre in der Natur gefunden und das zu sich genommen? Die wirken auch hochentzündlich, verändern das Omega-3 zu Omega-6-Verhältnis im Körper, sind schlecht für den Darm und lösen auch hormonell einige Sachen aus, regen den Appetit an und sowas. Also Getreide, Zucker, Fertigprodukte und diese Saatenöle sind für mich so die drei großen Sachen, wo wenn Leute es schaffen, die wegzulassen und stattdessen vielleicht mehr Proteine zu essen, mehr Früchte und gutes Gemüse, was sie gut vertragen, dass sie da eine enorme Veränderung spüren können. Natürlich auch so Sachen wie Alkohol. Also wie oft haben wir früher die Möglichkeit gehabt, Alkohol zu uns zu nehmen?

Joel Kaczmarek: Zählt Reis auch dann zu Getreide?

Paul Seelhorst: Eine gute Frage. Weißer Reis ist tatsächlich nicht so problematisch. Der ist poliert, deswegen ist er ja auch weiß. Vollkornreis ist problematischer, weil da ist die Schale noch dran. Und Pflanzen haben ja evolutionär die Strategie entwickelt, sich zu verteidigen durch chemische Stoffe. Die können ja nicht wegrennen, die können nicht angreifen, können nicht fauchen oder so. Und das sind eigentlich Chemiefabriken. Und wir wissen auch, dass Pflanzen, wenn die angeknabbert wird, die eine Pflanze auf dem Feld von einem Käfer oder so, dann gibt die Signale weiter an die umliegenden Pflanzen, dass die auch mehr Pflanzengifte produzieren sollen, um sich zu wehren. Wir haben einen Test gemacht, selbst wenn die nur das Geräusch von dem knabbernden Käfer eingespielt haben in so einem Tonstudio, haben auf einmal die Pflanzen angefangen, Pflanzengifte mehr zu produzieren. Und die heutigen Pflanzen sind blöderweise genau darauf gezüchtet, massiv viele Pflanzengifte zu beinhalten, damit der Bauer eine schöne Ernte am Ende hat, die nicht angeknabbert wird von den Tierchen auf dem Feld. Das ist aber problematisch für uns Menschen, weil uns beeinflussen diese Gifte in einer sehr ähnlichen Weise wie diese Tiere. Aber weißer Reis ist ziemlich gut. Da muss man dann wieder gucken, okay, wie wird der hergestellt? Über Agrargifte kommen dann wieder noch dazu. Arsen, Blei, bei Schokolade sowas wie Cadmium, bei Fisch aus dem Meer, Quecksilber, das sich in der Nahrungskette anreichert. Durch die Industrialisierung ist das alles aus dem Boden rausgekommen. Kein Tier hat evolutionär über lange Sicht eine Strategie entwickeln müssen, um das Quecksilber abzubauen. Kein Lebewesen kann es gut abbauen, deswegen akkumuliert es sich einfach in der Nahrungskette, bis es am Ende bei den Haien und bei den Raubfischen, die sind massiv belastet. Wenn ich Fisch esse, dann versuche ich halt wirklich, kleine Fische zu essen. Anchovies, Sardinen, Sardellen, Sprotten, sowas. Raubfische, Thunfisch, die sind am meisten belastet.

Joel Kaczmarek: Gut, aber jetzt werde ich nochmal sozusagen vertiefe. Also du hast vorhin auch, by the way, das Wort Mikrobiom erwähnt. Ich habe das auch schon mal gelesen, weil ich hier auch dieses da mit Scham zumindest schon mal zur Hälfte, glaube ich, durch bin. Kannst du mal allein noch ganz kurz erklären, was das ist?

Paul Seelhorst: Das Mikrobiom ist das Ökosystem, was wir in und auf uns haben. Also die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die uns besiedeln. Von Bakterien über Hefen über Viren und über andere Lebewesen, die in uns leben und auf uns leben. Und das Darm-Mikrobiom ist natürlich nochmal ein ganz spezielles, weil da ein großer Fokus drauf ist, weil da unser Immunsystem sitzt zu 80 Prozent. Wir können auch mittlerweile ganz gut messen, wie es dem Mikrobiom geht und wie wir es beeinflussen können.

Joel Kaczmarek: So, und jetzt hast du gesagt, Getreide weglassen, Zucker, Saatenöle. Und teilweise ist es ja so, also speziell bei Getreide wird dir ja teilweise wirklich das Gegenteil erzählt. Mag ein bisschen, wenn man hier so an diese Cornflakes-Werbung immer denkt, das mag so ein Ding sein, aber ich erinnere mich noch, wie meine Mutter mir mal so Essener Brot mitgebracht hat. Dieses ganz verdichtet, wo noch die Körner drin sind und dann erhitzt und mh. Also die Industrie bringt einem so ein bisschen das Gegenteil bei eigentlich, oder?

Paul Seelhorst: Ja, aber man kann auch da wieder so ein bisschen differenzieren und sich sagen, okay, es gibt wieder besseres Getreide als anderes Getreide. Dieses extrem hochgezüchtete Getreide ist halt nicht so geil, weil diese ganzen Pflanzengifte da hochgezüchtet sind und stärker sind. und dann nochmal die Agrargifte. Also dann am besten eher eins, was ein ursprünglicheres Getreide ist. Also dann auf jeden Fall irgendwie Bioqualität, wo du die Chance hast, dass es weniger mit Agrargiften belastet ist. Zum Beispiel Hafer, Buchweizen, irgendwelche alten Getreidesorten. Da ich kaum Getreide esse, kenne ich mich auch nicht so gut darin aus. Aber Essenerbrot, da ist ja glaube ich das Ding, dass das gekeimtes Brot ist. Und das ist ja ein traditionelles Verfahren, was unsere Vorfahren verstanden haben und gemerkt haben, ey krass, wenn wir es keimen, dann vertragen wir es irgendwie besser. Erhöhst damit die Nährstoffdichte und reduzierst auch ein bisschen die Pflanzengifte durchs Keimen. Ein weiteres Ding, was man da nutzen könnte, ist zum Beispiel Einweichen. Einweichen setzt Enzymenprozesse frei und die Enzyme fangen an dann auch ein bisschen Pflanzengifte zu reduzieren und mehr Nährstoffe freizusetzen. Und ein Riesending, und das ist auch das stärkste, die stärkste traditionelle Art der Verarbeitung, ist Fairmentation. Deswegen vertragen auch viele Leute, die eigentlich kein Getreide vertragen, sowas wie Sauerteigbrot. Und wenn du dann noch ein Sauerteigbrot hast, was zum Beispiel glutenfrei ist, kann eigentlich jeder das ziemlich gut vertragen. Das ist zum Beispiel das, was ich esse. Ich habe jetzt ganz viel erzählt, wo vielleicht manche Leute sagen, das kann ich ja gar nichts mehr essen. Das soll bitte jetzt nicht so rüberkommen. Aber ich habe natürlich mit meiner Arbeit auch viel mit Menschen zu tun, die schon wirklich Darmprobleme haben, Autoimmunprobleme, Entzündungen im Körper und sowas und die nach Lösungen suchen. Und da ist dann eine radikale Ernährungsumstellung bis hin zum Optimum natürlich das super sinnvollste.

Joel Kaczmarek: Was ist mit sowas wie Hafermilch dann? Also man darf ja nicht Milch zahlen, Hafer trinken. Ist das auch problematisch?

Paul Seelhorst: Ich muss zugeben, ich nehme das auch manchmal. Wenn ich mir unterwegs mal einen Kaffee hole oder so, dann nehmen die auch irgendwie Oatly oder so. Das ist dann auch nicht Bio und da ist dann auch Sonnenblumenöl drin. Das Blöde an dem Öl ist dann, by the way noch, dass es dann noch maximal oxidiert, klaut die Elektronen in deinem Körper und freie Radikale sind überall unterwegs. Da würde ich dann einfach versuchen, nachher für mich zu gucken, die keinen Sonnenblumenöl zumindest hat und Bio ist. Es gibt eine, die habe ich gefunden bei Denz. Die ist sogar noch mit Fairmentiertem Hafer. Das ist eine, die ich mir manchmal kaufe.

Joel Kaczmarek: Und ist es dann, wenn ich sowas konsumiere, jetzt in deiner Ernährungslogik eigentlich nicht gut, aber in dem Nichtguten noch okay? Oder ist es dann trotzdem was Schlechtes?

Paul Seelhorst: Es ist ja nicht nur die Ernährung, sondern es sind ja ganz viele Faktoren, die darauf einzahlen, wie resilient wir sind, wie gut es uns geht, wie unsere Gesundheit aufgestellt ist. Und jemand, der viel schläft, der Sport macht, der wenig gestresst ist der kann auch in Sachen Ernährung viel mehr vertragen. Ja, und wir wissen heutzutage zum Beispiel, dass unsere Muskeln mal anspruchen. Speziell mit Krafttraining werden bestimmte Stoffe ausgesendet, Moleküle namens Myokine. Und die wirken entzündungslindernd und wirken auch entzündungslindernd auf den Darm. Ja, und wenn du also viel Sport machst, hast du die ganze Zeit diese Moleküle, die dich wieder zusammenflicken.

Joel Kaczmarek: Na gut, okay, hangeln wir uns durch. Ich weiß, was ich daran so scheiß finde. Frühstück wird dann so schwer. Ich frühstücke zum Beispiel immer so glutenfreies Haferporridge mit glutenfreier Hafermilch. Das ist ja eine Kacke, schon mal. Oder Brot, Brötchen, Kacke. Croissant, Kacke. Waffeln, Kacke. Was frühstückst denn du?

Paul Seelhorst: Ich frühstücke gerne Ei. Einfach mit Butter angebraten, verschiedenste Ei-Variationen, manchmal auch irgendwie ein bisschen Käse dabei, manchmal noch Leftover-Fleisch vom Vortag oder so, manchmal ein bisschen Wildlachs dazu. Aber manchmal mache ich das auch einfach süß. Dann mache ich mir zum Beispiel das Ei zusammen mit ein, zwei reifen Bananen in einen Mixer und dann mache ich mir daraus Pancakes. Mit Kochbananen geht es auch super, diese Pancakes. Oder ich mache mir tatsächlich einfach, und schmeckt wirklich lecker, Omelette oder Rührei und dann mache ich mir einfach Honig oben drüber. Wenn du ordentlich Honig drauf machst, dann schmeckt es wirklich lecker wie so ein Pancake. Und das Schöne ist, ich merke es halt, wenn mein Frühstück proteinreich ist und nicht viele schwerverdauliche Ballaststoffe beinhaltet. Dazu zähle ich dann zum Beispiel auch Früchte, die leicht verdaulich sind. Ja, die esse ich dann oft auch noch als Nachtisch. Fühle ich mich einfach super leicht. Und wenn ich ordentlich Proteine vor dem Süßen esse oder kombiniert mit dem Süßen, habe ich auch nicht so einen hohen Blutzuckeranstieg. Die Proteine dämpfen ganz gut den Effekt, den der Zucker auf unseren Körper hat. Also schützen uns eigentlich. Wenn wir irgendwie brunchen oder so, dann bringe ich halt mein eigenes Sauerteig, glutenfreies Brot mit oder so. Und ich bin so ein unangenehmer Typ, der dann so seine eigenen Sachen mitbringt. Oder was du zum Beispiel isst, ja klar, auch eine Mahlzeit, die okay ist. Für mich, ich hätte dann nach zwei Stunden wieder Hunger.

Joel Kaczmarek: Was? Nie im Leben. Nee, das macht so satt. Ich habe eher Wasserprobleme. Ich muss eher aufpassen. Wenn du sofort trinkst, kriegst du Bauchweh, weil dann quillt es schon im Magen so sehr auf. Du musst dann wirklich so nach einer halben, dreiviertel Stunde musst du viel trinken, weil es quillt sonst im Körper auf. Dann wirst du saumüde, weil es dir die Flüssigkeit aus dem Körper rauszieht. Ja, ich habe dich unterbrochen. Entschuldige.

Paul Seelhorst: Ja, ich meine, wie du vielleicht auch wegen dem Blutzucker. Mich macht Getreide auch total müde. Zu viel Kohlenhydrate, die nicht aus Früchten stammen, sondern so aus Knollengewächsen wie Kartoffeln oder sowas, Reis, Haferflocken, macht mich total müde. Und deswegen esse ich sowas eigentlich auch eher gerne abends. Und abends ist auch meine Disziplin am niedrigsten. Morgens bin ich noch so, ja, heute wird alles gegeben. Und abends bin ich dann so, jetzt könnte ich auch einmal das und das essen. Und dann macht das für mich Sinn. Dann esse ich die Kohlenhydrate, werde müde, kann gut schlafen.

Joel Kaczmarek: Also ich glaube, du und ich machen einen Zweiteller, so viel sei schon mal vorweggenommen, weil ich glaube, über deinen Geschäftsmodell, da kommen wir jetzt nicht zu, sondern ich löcher dich noch weiter. Getreide, Hakenhinder, verstanden. Da hast du eben von Zucker geredet. Zucker ist ja nicht gleich Zucker. Also ich höre jetzt zum Beispiel bei dir raus, Fruchtzucker oder sowas, was jetzt in Ahornsirup drin ist, Honig, sowas ist für dich okay, sondern du redest von Industriezucker, den man weglassen sollte?

Paul Seelhorst: Genau. Also wir wissen, dass in Honig viele andere gute Stoffe drin sind, das Problem des Zuckers so ein bisschen abschwächen, die auch positiven Einfluss auf unsere Darmbakterien haben und was Zucker ja macht, unabhängig davon, dass er halt mit unseren Hormonen was macht, den Insulinspiegel nach oben peitscht, den uns auf den Rollercoaster schickt, wo wir dann Blutzucker hoch haben, dann crashen wir, dann kriegen wir Heißhunger und dann sind wir in diesem Ding, dass wir immer wieder in die nächste Bäckerei rennen müssen, um wieder irgendwie was zu holen. Sowas habe ich gar nicht mehr. zum Beispiel, das hatte ich früher dauernd. Unabhängig davon beeinflusst Zucker auch, wenn es raffinierter Industriezucker ist, auch unser Darmmikrobiom negativ. Also da gibt es auch Studien, die gezeigt haben, dass Leute, die diesen Zucker konsumiert haben, dass deren Darmdiversität verkümmert ist. Das Ökosystem ist mehr kaputt gegangen als bei Leuten, die es nicht gegessen haben. Früchte hingegen haben ja auch Zucker, allerdings haben wir da viele wasserlösliche Ballaststoffe, die die guten Bakterien füttern. die Farbgebungen in den verschiedenen Früchten. Vor allem sind ganz viele auch in Beeren drin. Die sind auch gut für unseren Darm und die schaffen es dann auch wieder so, das zu balancen, was der Zucker da drin vielleicht wettmacht oder umgekehrt.

Joel Kaczmarek: Und bei den Saatenölen als letzter deiner drei Säulen, womit brätst du dann?

Paul Seelhorst: Mit Ghee, also ayurvedisches Butterreinfett kann man sagen, in Bioqualität. Oder wenn ich jetzt nicht so mega heiß anbrate, dann auch mit Butter oder mit einem richtig guten Olivenöl. Oder manchmal, wenn ich es zu Hause habe, auch Talg. Ich mache mir auch meine eigene Knochenbrühe manchmal. Und wenn die Knochenbrühe dann lange steht, dann bildet sich oben so eine Fettschicht. Von dem gesättigten Fett. Gesättigtes Fett wird bei Raumtemperatur hart. Auch Kokosfett wird bei Raumtemperatur hart. Und das schöpfe ich dann ab. Und dann habe ich wie so einen Block, den ich in meinem Kühlschrank habe und brate damit an.

Joel Kaczmarek: So, Getreide, Zucker, Saatenöle, wo du über du kein Wort verloren hast, sind Milchprodukte. Sind die nicht auch schlecht?

Paul Seelhorst: Sehr umstrittenes Thema. Ich habe auch so ein Instagram-Video mal gemacht, wo ich einfach nur dachte, jetzt mache ich einfach mal ein Video hier im Allnatura und habe so ein paar Milchsorten gezeigt und was für Milch ich mir eigentlich kaufe. Und ist mega viral gegangen, haben irgendwie 500.000 Leute gesehen. Das ist total krass. Es gibt ja die Laktose und es gibt Leute, die haben eine stärkere Laktoseintoleranz, vertragen schlechter und reagieren dann total darauf mit Verdauungsproblemen, Durchfall, Blähungen und sowas. Die können sowas wie Laktase vielleicht nehmen und dann geht es ihnen ein bisschen besser damit. Oder laktosefreie Produkte, wobei ich kein Fan davon bin. Dann gibt es Leute, die haben mit Kaseinen ein Problem, was entzündlich auf den Körper wirken kann. Aber es gibt zwei verschiedene Arten von Kühen auch zum Beispiel, die Die A1-Kuh und die A2-Kuh. Die A1-Kuh hat ein eher entzündlicheres Casein und das ist vor allem die Milch, die wir hier und in den westlichen Ländern hauptsächlich konsumieren leider. Und dann gibt es die A2-Milch, die von so Urkühen ist, die nicht so entzündlich ist. Das vertragen einige Leute dann besser. Aber auch sowas wie Schaf, Ziege und Büffel ist auch A2, also auch gut verträglich. Also wenn Leute jetzt sagen, ich liebe eigentlich Milch und möchte eigentlich Milchprodukte weiter nehmen, dann wäre es sehr empfehlenswert, diese A2-Milch oder von den anderen Tieren außer der Kuh zu konsumieren. Noch besser wäre es, wenn diese Milch in Rohmilchqualität wäre. Das darfst du ja in Deutschland nur direkt beim Bauern kaufen. Ich habe da so ein paar Tricks, wie ich bei manchen Bauern dann so Kuhmolke bestelle, aber kriege dann Rohmilch geliefert. Aber da kann ich jetzt nicht mehr zu sagen. Ist ja illegal. Oder du machst es so, du Fairmentierst die Milch nochmal und wieder durch die Fairmentation ist es wieder so, die Laktose wird abgebaut, das Casein wird ein bisschen aufgespalten und unproblematischer gemacht, es entstehen neue Mikronährstoffe durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien. Beispielsweise ganz viele B-Vitamine und heutzutage haben viele Menschen einen B-Vitamin-Mangel. Vor allem B-Vitamine finden sich eigentlich in tierischen Produkten und ganz viele Leute ernähren sich ja eher pflanzlich basiert heutzutage und die kriegen dann richtigen Vitamin-B-Schub durch die Fairmentierten Lebensmittel. Es hat weniger Effekt auf den Blutzucker, wenn es eine Fairmentierte Milch ist. Dann hast du natürlich noch den guten Effekt der lebendigen Mikroorganismen. Die zwei besten Fairmentierten Milchprodukte sind Milchkefir, aber es muss ein selbstgemachter Milchkefir sein. Da sind potenziell über 60 verschiedene probiotische Spezies drin. Hat positiven Effekt auf die Gesundheit. Und an zweiter Stelle kommt dann erst Joghurt. Aber Joghurt ist auch weit oben, vor allem auch wenn er dann nicht pasteurisiert ist. Das Problem bei den Milchkefirs im Laden ist, dass es eigentlich eine Täuschung der Kunden ist. Da sind eigentlich nur zwei oder drei Stämme drin, die das ein bisschen sauer machen und ein bisschen andicken und noch so eine andere Säure reingeben. Aber das sind eigentlich Joghurtkulturen. Das ist kein echter Milchkeffee, das hat nichts damit zu tun. Genau, bei Fairment haben wir übrigens Milchkeffekulturen, die wir da verkaufen und dann können Leute sich den einfach zu Hause selber machen. Ist dann so das Beste, wenn du die Milchprodukte konsumierst, Milch, Kefir, Joghurt. Aber viele sagen ja, ja, und die ganzen Probiotika da drin und voll gut und so, ist auch gut. Aber über 90 Prozent davon kommen nicht lebendig im Darm an. Die sterben auf dem Weg in den Darm durch die Magensäure und durch noch ein paar Enzyme, die da auf dem Weg denen begegnen. Aber trotzdem ist es gut für den Darm. Und da gibt es auch Studien zu.

Joel Kaczmarek: Aber es sind doch alles nicht die Milchprodukte, die Spaß machen. Seien wir mal ehrlich. Also ich habe da nicht so ein Faible, aber ich weiß, viele Leute stehen voll auf Käse und die sagen, oh Gott, oh Gott, wenn ich meinen Käse weglassen müsste, dann

Paul Seelhorst: Nee, aber Käse ist ja auch Fairmentiert. Wenn ich zum Beispiel Käse esse, dann versuche ich einen Rohmilchkäse zu essen. Da sind dann auch noch lebendige, gute Mikroorganismen drin. Und von einem Büffel, Ziege oder Schaf oder A2-Kuh.

Joel Kaczmarek: Und ich sage mal, klassisches Milch trinken, hat es ja gesagt, die beiden Milcharten. Weil, wenn wir ganz ehrlich sind, wo konsumiert man sonst Milchprodukte? Ja, in so süßen Joghurts. Was du mit Joghurt meinst, ist ja eher so dieses, wo es mir immer so die Augen, die Mundwinkel nach oben zieht. Oder Eiscreme mag ich ganz gerne oder Schokolade. Aber das ist ja sozusagen, naja, okay. Naja, ich vertiefe es lieber gar nicht. Ich will es gar nicht hören.

Paul Seelhorst: Eiscreme, ich esse auch original italienisches Eiscreme, ist dann gar nicht so schlecht. Also die ursprünglichen Zutaten da drin sind da nicht so groß problematisch. Es ist kaum Laktose drin, es ist kaum Casein drin, es ist hauptsächlich Fett. Butter ist zum Beispiel auch ein Superfood in meinen Augen, wenn es eine gute Rohmilchbutter ist. Dann hast du Eigelb drin. Eigelb ist ein absolutes Superfood. Das war das erste, was ich meiner Tochter nach der Muttermilch gegeben habe. fast alle Mikronährstoffe drin, die wir brauchen. Da muss ja ein neues Leben daraus entstehen. Und du hast auch nicht dieses Allergenproblem, was du im Eiweiß hast, von dem Ei. Und dann, okay, bisschen Zucker. Aber wenn du jetzt metabolisch gesund bist und nicht gerade mega übergewichtig oder Diabetes oder sowas, steckst du das gut weg. Dann esse ich das Eis, laufe danach 10, 15 Minuten und dann sieht mein Blutzuckerspiegel ganz smooth aus.

Joel Kaczmarek: Hast du eigentlich mal dich mit Anthony William auseinandergesetzt?

Paul Seelhorst: Ich kann verstehen, dass es bei einigen Leuten funktioniert.

Joel Kaczmarek: Vielleicht sollten wir uns mal einordnen, was es ist. Du und ich kennen es, aber viele glaube ich nicht.

Paul Seelhorst: Genau, es ist Plant-Based und Sellerie-Saft vor allem am Morgen trinken, soweit ich das gesehen habe. Ich kenne viele Leute, die es probiert haben, denen es danach doch gar nicht so gut ging. Also ich denke, es ist so eine Art von Fasten, dem Körper auch Nährstoffe geben, ist auch okay. Aber manche Leute kommen halt nicht klar darauf, dass sie dann zu wenig Proteine zu sich nehmen, vor allem würde ich sagen. Jetzt kommen wir nochmal zurück zu Pflanzengiften. Sellerie und Zitrusfrüchte können ein Pflanzengift beinhalten. Wenn die Pflanze angegriffen wird, zum Beispiel von einem Pilz, dann produziert die Gifte, um sich gegen diesen Pilz zu wehren. Und wenn wir Pech haben, ernten wir dann von dieser Pflanze, ohne es zu wissen, die Früchte und den Sellerie und konsumieren den und schmecken dann auch nicht, dass der stärkere Gifte beinhaltet. Und das gibt dann eine Foto-irgendwas-Toxizität, nennt sich das. Und wenn du dann in die Sonne rausgehst, auf einmal denkst du, du hast eine Sonnenallergie und kriegst überall so Ausschlag und sowas.

Joel Kaczmarek: Aber wir müssen den nochmal ein bisschen tiefer einführen. Also damit man den mal im Grundsatz kennt, also das ist ein Mann, der nennt sich ja so als seinen Brandname Medical Medium, weil der halt sagt, er kriegt irgendwie aus höherer Quelle Informationen darüber, wie krank die Menschen sind und hat daraus dann auch so Gesundheitsdinge abgeleitet. Und das funktioniert bei vielen Menschen mit chronischen Krankheiten offensichtlich sehr gut, aber es ist auch natürlich hochgradig umstritten, weil halt völlig non-wissenschaftlich. Und ich frage dich das deshalb, weil der hat ja so verschiedene Punkte. Also ein Aspekt ist das Thema Viren, wo der sagt, es gibt ganz viele Viren, die uns bevölkern, was viele Menschen gar nicht wissen oder auch die Schulmedizin teilweise nicht. Vor allem hier so EBV, also das Virus, was Epstein-Barr Pfeiferschen Drüsenfieber steckt. Die gehen in die Organe rein. sondern da halt Toxine aus und deswegen haben manche Menschen halt wirklich Probleme. Teilweise geht es auch in die Nervenbahnen wohl, so sagt er. Deswegen haben die ganz viele Probleme. Die Lehre von dem basiert ja auf verschiedenen Dingen. Also das eine, was du sagst, ist immer unverdünnten Selleriesaft, frisch gepresst auf den Morgen. Und das andere ist, dass der so No-Foods hat. Und daran habe ich so ein bisschen gedacht eben, weil der sagt ja zum Beispiel, Ei ist ein No-Food, Gluten ist ein No-Food, Schweinefleisch ist ein No-Food, Soja, Geschmacksverstärker und aus ganz unterschiedlichen Gründen. Also Ei zum Beispiel gar nicht so sehr wegen dem, was drin ist. Ei ist ja gefühlt immer ein Jahr in und ein Jahr out in der Schulmedizin. Bei dir sagst du zum Beispiel, Ei ist problematisch, weil die Wissenschaft wohl Anfang des 20. Jahrhunderts Viren darin gezüchtet hat. Und wenn du dann Ei isst, ist es eigentlich ein sehr gutes Lebensmittel, aber weil die Viren sozusagen darauf trainiert sind, sich von Ei zu ernähren, boostest du damit quasi deine Virenbelastung. Oder bei Fairmentation sagt er zum Beispiel Sollte man eigentlich nicht essen, das ist um Lebensmittel haltbar zu machen mal erfunden worden. Ist nicht schlecht, aber ist auch nicht großartig gut. Spiegelt ja so ein bisschen das Problem wieder, was man heute in der Gesellschaft hat. Der Paul sagt irgendwie dies, der Anthony sagt das, der Bernd sagt jenes, die Michaela welches. Also gefühlt ist man so ein bisschen lost, welche Ernährungslehre jetzt eigentlich zutreffend ist. Weißt du, was ich meine?

Paul Seelhorst: Ja, es gibt ja Rohkost, Low Carb, ketogene Ernährung, Paleo. Das sind ja alles so Ernährungsformen, wo Leute sagen, ey, wenn ich die praktiziere, dann geht es mir besser. Oder auch vegan. Es kommt ja darauf an, wie machst du dann das vegan? Am Ende ist es so, dass viele dieser gemeinsam haben, dass sie erstmal komplett auf hochverarbeitete Nahrung verzichten. Das haben wir, denke ich mal, auch gemeinsam oder meine Philosophie auch gemeinsam mit Anthony Williams Medical Medium. Dann Getreide problematisch, dann Saatenöle problematisch, Alkohol. Und dann auch generell, die Leute machen ja nicht nur, dass sie sagen, okay, ich mache jetzt hier Medical Medium, rauche aber die ganze Zeit weiter meine Kippen und trinke jeden Tag Alkohol und schlafe schlecht, sondern das ist dann ja oft so ein Ding, okay, ich will jetzt mein Leben grundlegend ändern und verändere hier was und versuche auch früher ins Bett zu gehen, mache ein bisschen Sport und so, ne? Also ich denke, viele dieser Ansätze funktionieren. Nur ich finde für mich diesen Ansatz, den ich jetzt gefunden habe, mit diesem in Richtung Paleo, Low Carb, Animal Based, das ist mein Ansatz. Das ist der, den ich für mich finde und wo ich auch bei den meisten Menschen das sehe, dass sie den auf lange Sicht am besten durchziehen können und auch keine blöden Effekte danach haben. Weil ich bei diesen vielen pflanzenbasierten Geschichten sehe ich, dass die Leute dann irgendwie oft Immer dürrer werden, immer dürrer werden, dann fällt das Gesicht ein, weil denen auch das Kollagen irgendwann fehlt, Augenringe, Eisenmangel, psychische, neurologische Sachen. Die Leute, die sich vegan ernähren, da gab es Studien auch, haben häufiger Depressionen und sowas. Viel hat damit zu tun, was wir weglassen. Und das macht er ja auch, dass er sagt, ernähre dich eher von Real Food und lass die Sachen weg. Und bezüglich Ei, also er sagt ja auch Soja, Bösenfrüchte werden bei den Philosophien, die ich gut finde, ja auch weggelassen. Ist ja auch ein Allergen. Ei ist auch ein Allergen. Es kann bei manchen Leuten Allergien triggern und das ist eine interessante Hypothese, finde ich, mit den Viren. So tief habe ich mich damit nicht beschäftigt. Zum Beispiel, ich habe Pollenallergie, die aber nur kommt, wenn ich mich nicht an meine Ernährungsvorgaben halte. Und einer der letzten Trigger, die ich verstanden habe, die ich weglassen muss, war Ei. Weil auch Ei bei mir als Allergen getriggert hat, auch die Pollenallergie. Und in der Phase esse ich dann auch keine Eier.

Joel Kaczmarek: Ja, aber es ist ganz interessant, also wenn man sich mal in der Tiefe mit auseinandersetzt, so, es hat ja auch meistens irgendwie eine Logik, es ist ja nur von außen immer so schwer zu verstehen, welche Logik hat jetzt recht, weil bei dem William ist ja zum Beispiel so, ich glaube, viele machen auch den Fehler, dass sie das wie Gesetze lesen, dass sie dann sagen, okay, hier sind die Ideale, der hat ja auch so eine Million Additive irgendwie, wo du sagen kannst, jetzt nimm hier noch irgendwie Gerstenkraut und dies, das dazu und die machen das dann so extrem. und ich habe auch gemerkt, so, ne, manche Sachen passen für mich gar nicht, die lasse ich dann weg, weil was der im Prinzip zum Beispiel sagt, ist, dass man morgens halt mit diesem Selleriesaft arbeitet, der halt mit diesem Da reden wir wieder über ein Eck, wie gesagt, was jetzt nicht schulmedizinisch bestätigt ist. Der sagt, da sind Natrium-Clustersalze drin, die dir dafür helfen, dass du bessere Magensäure produzierst. Weil der sagt halt, Magensäure ist nicht eine Säure, sondern es sind eigentlich acht oder sieben oder acht Säuren zusammen. Und die deinen Darm reinigen von Ablagerungen, Bakterien, Fettschichten. Also das ist ja ganz pervers, wenn man sich so einen Darm mal anguckt. Das ist ja teilweise, du weißt das glaube ich einmal besser als ich, ist das so überlagert. Also du hast dann Entzündungen, da liegen Fettschichten drüber, weil das gärt im Bauch, wenn man es nicht richtig verdaut etc. pp. Und dann sagt er ja, fettfreier Vormittag. Ist halt Obst, kein Industriezucker. Weil dieser Zucker funktioniert dann ein bisschen so, der hilft quasi, die guten Stoffe in dem Selleriesaft durch den Körper zu produzieren und dann kannst du ab Mittag sozusagen nochmal essen. Ich habe dann halt für mich wie gesagt eher, dass ich sage, nee, ich möchte gerne satt werden, deswegen Porridge. Weil es ist das Tödlichste, finde ich, wenn du auf der Arbeit Hunger hast nach einer Stunde wieder. Naja, aber du merkst ja, das ist so gar nicht so einfach da so durchzutauchen.

Paul Seelhorst: Ja, also ich bin vielen begegnet, denen es geholfen hat, die dann aber davon weggekommen sind und gesagt haben, boah, nee, das war mir dann doch zu viel.

Joel Kaczmarek: Ja, weißt du, was so eine Scheiße ist, morgens immer Sellerie zu schälen, zu waschen, die scheiß Maschine sauber zu machen, immer welche einzukaufen. Also leider, das ist ja schon ein Pain. Aber naja, kleiner Preis.

Paul Seelhorst: Ich hab das auch mal ein, zwei Wochen getestet. Aber mir hat es auch nicht gut bekommen. Sellerie ist ja auch ein Allergen. Ist ja auch immer dick gedruckt, wenn es irgendwo drin ist, Sellerie. Und manche Leute sind einfach allergisch und es triggert dann auch massiv deren Heuschnupfen oder so. oder Histaminreaktion. Was ganz cool ist, ist natürlich das Chlorophyll, was auch im Sellerie drin ist, der grüne Farbstoff. Der ist super für den Darm, auch zum Entgiften. Klar, um Magensäure zu bilden, brauchen wir Salz. Die Empfehlungen, wie viel Salz wir essen sollen, sind leider zu wenig. Und alle Studien, die dafür sprechen, dass Salz schlecht ist, bei diesen Studien, wenn man sich wirklich die Hunderttausenden Teilnehmer anschaut, dann haben die ungefähr 60, 70 Prozent ihres Salzes aus Fertigprodukten bezogen. aus hochindustriell verarbeiteten Fertigprodukten. Und da kann man sich ja die Frage stellen, okay, also die waren die in der Studie, die ungesünder dastanden. Vielleicht liegt es an dem, was die essen, aber nicht an dem Salz per se. Also Salz wird auch meiner Meinung nach viel zu stark verteufelt.

Joel Kaczmarek: Ja, bei mir ging es so ein bisschen wie dir. Ich hatte irgendwann solche Probleme mit der Ernährung. Ich habe irgendwie was gegessen mittags. Ich hatte teilweise bis zum nächsten Tag um 10 kein Hunger mehr und musste jeden Abend Yoga machen, weil ich ansonsten nachts mit Krämpfen dargelegt hätte und mir der Rücken weh tat, weil die Verdauung sozusagen so träge war. Und es hat damit geholfen, lustigerweise. Habe ich gar nicht mehr. Ist wirklich komplett weg. Aber ich weiß, was du meinst. Man braucht eine Anlaufphase. Also mit dem Selleriesaft, bei mir war das zum Beispiel so, du hast von Brain Fog, Hirnnebel geredet. Ich weiß nicht, mir wurde trieselig, als ich das erste Mal getrunken habe. Da dachte ich, crazy, was ist das? Dann hatte ich drei Tage, war ich so wie depressiv. Und dann irgendwie hast du zwei Wochen so, dann haut es dir auf den Darm durch und dann ist es weg. Und dann funktioniert es wie Butter. Und es ist ganz krass, wenn ich was Beschissenes gegessen habe und nehme dann Selleriesaft, dann hast du einen Tag Probleme und danach ist es wieder okay. Ist schon verrückt, aber kann auch verstehen, wenn man sagt, es ist Hokuspokus.

Paul Seelhorst: Das Mikrobiom passt sich an. Sobald du Sachen isst, die du sonst nicht isst, fütterst du damit bestimmte Bakterien, die aber genau damit klarkommen. Und die vermehren sich dann. Das nächste Mal, wenn du das isst, hast du mehr von diesen Bakterien und die vermehren sich wieder. Und irgendwann hast du eine ganze Batterie an Bakterien, die sagen, okay, give it to me, ich kann damit klarkommen. Und es ist auch so mit Alkohol. Also hast du lange keinen Alkohol getrunken und trinkst dann Alkohol, haut es dich komplett weg. Wenn du dann am nächsten oder zwei Tage danach wieder ein bisschen Alkohol trinkst, verträgst es besser und überträgst. Irgendwann dein Mikrobiom, deine Leber passen sich an, adaptieren und irgendwann verträgst du Alkohol ganz gut, merkst aber gar nicht mehr, was es deinem Körper eigentlich für Schaden anrichtet und fühlst dich dann aber vielleicht müde an dem nächsten Tag und bist emotional unausgeglichener und sowas alles. Schon krass, wie der Körper sich adaptieren kann, dennoch ist es nicht gut für uns.

Joel Kaczmarek: Sag mal noch abschließende Frage zu deiner Lehre, deiner Philosophie. Das Anstrengende daran ist ja immer, wenn man das ordentlich machen will, dann muss man ja eigentlich selber kochen. Dann muss man ja auch aufpassen, was man einkauft. Wie gelingt dir denn das, in einem stressigen Startup-Alltag da dann noch irgendwie auf dem Schirm zu haben, das ist Rohmilch und das Brot ist Sauerteig und basiert auf hmmm und das hole ich mir dort und alles scannen und dann noch selber kochen. Das ist ja

Paul Seelhorst: Ja, also ich habe einen großen Freezer. Ich habe auch einen großen Kühlschrank. Ich bin wirklich ein simpler Mann. Meine Mahlzeiten sind jetzt nicht so, ja und dann mache ich da noch dieses Gewürz rein und da noch die Kräuter und hier schnibbel ich noch und das weiche ich jetzt fünf Stunden da ein oder so. Überhaupt nicht. Also ich esse zwei große Mahlzeiten und dann vielleicht noch eine kleine Mahlzeit irgendwie am Abend mit ein bisschen mehr Kohlenhydraten oder so. Morgens Eier machen, Eier kurz in die Pfanne, bisschen Honig oder Kräuter oder Käse mit rein. Super easy. Danach irgendwelche Früchte essen und dann bin ich mega lange gesättigt. Und dann, wenn ich dann mal unterwegs bin oder so im Restaurant, dann frage ich einfach, ob sie mir die doppelte Proteinquellenmenge raufmachen können oder so. Fleisch, Fisch, Eier, Käse oder sowas. Und natürlich ist es nicht so cool, weil da sind dann irgendwie wieder Sachen dabei, die ich eigentlich meiden will, aber man kommt ja auch nicht immer drum rum. Für solche Fälle nehme ich aber immer meine Enzyme mit vom Fairment. Wir haben bestimmte Enzyme, die super gut helfen, alles Mögliche zu verdauen. Meine Hauptnahrungsquellen zu Hause, was ich mir auch so einkaufe, sind Hackfleisch, Gulasch, Steaks, Braten und Beinscheiben. Aber natürlich auch sehr gute Haltung, artgerechte Haltung. Wenn ich das nicht bekomme, versuche ich mindestens Bio und wenn es das nicht gibt, okay, what can I do? Dann versuche ich irgendwie Lamm zu essen oder so, weil das noch am artgerechtesten dann gehalten wird. Ich bin auch überhaupt kein so, ich habe das Rezept gesehen und das will ich unbedingt ausprobieren. Nee. Fleisch mich überhaupt nicht. Für mich ist es einfach nur so, ich will meine Proteinquelle, das befriedigt mich sehr. So, wenn ich die esse, wenn ich gutes Fleisch esse, ist auch das einzige Mal beim Essen, wo ich wirklich stöhnen könnte, weil es mich so befriedigt. Oh mein Gott, ist das lecker. Und dann esse ich ein paar Früchte, Gemüse dazu und vielleicht ein bisschen weißen Reis oder so und bin happy.

Joel Kaczmarek: Aber sag mal, würde dein Kardiologe nicht sagen, Paul, we should talk, wie deine Arterien irgendwie in zehn Jahren aussehen werden?

Paul Seelhorst: Wahrscheinlich schon. Aber witzigerweise sind auch diese Daten in Studien überholt mittlerweile. Also es kam eine riesige Studie raus, die alle Studien, die es davor gab zu dem Thema koronare Herzerkrankungen, Teriosklerose und Fleischkonsum gab, zusammengefasst hat. Und dabei kam raus, dass es komplett unbegründet ist.

Joel Kaczmarek: Aber es ist ja so unangbar. Trau keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast. Sag mir mal so scherzhaft, der eine sagt so, der andere so. Aber ich finde fair, also ich finde ein gutes Takeaway für Menschen, die vielleicht heute zuhören, ist, so den eigenen Weg zu finden. Weil mir ist zum Beispiel irgendwann aufgegangen bei dieser Anthony-William-Kiste, ich habe die ganze Zeit alles so stoisch beachtet und dann dachte ich so, ja wait a minute, das ist natürlich auch für Leute geschrieben, die halt chronisch krank sind, die halt massiv krank sind, also die teilweise gar nicht aus dem Bett kommen, Fatigue-Syndrom und so weiter und so fort. Bist du ja gar nicht, erlaub dir doch mal ein Ei. Ja, erlaub dir doch mal dies. Und dann mal testen, wie es einem geht. Also auch mal ein Gefühl wieder für sich selbst zu entwickeln, finde ich auch ganz wichtig.

Paul Seelhorst: Guck mal, und Fasten hilft ja auch ganz vielen Leuten. Fasten ist ja auch super. Aber was ist am nächsten dran an Fasten? Lebensmittel essen, die den Darm am wenigsten reizen und den Körper am wenigsten reizen. Das ist am nächsten da dran. Und das ist dann sowas wie eine animal-based Ernährung, Früchte, Rohkost, sowas. Und sowas macht ja auch Anthony Williams, bis auf jetzt die tierischen Sachen. Und das ist auch sehr nah an Fasten, dem Fastenkonzept. Und deswegen geht es den Leuten auch gut. Also das Weglassen von vielen Sachen ist gut. Nur ob es auf Dauer auch alles liefert, was wir brauchen und nachhaltig funktioniert, das ist die große Frage.

Joel Kaczmarek: So, jetzt haben wir noch ein Thema. Wie gesagt, darf ich dich nochmal landen? Kommst du nochmal wieder? Ja, gerne.

Paul Seelhorst: Aber gucken wir erstmal, wie das Feedback von den Leuten ist und vielleicht sagen die so, was ist denn das für ein Idiot, den du da eingeladen hast? Die können aber auch gerne Fragen stellen und dann bereite ich mich fürs nächste Mal ein bisschen vor.

Joel Kaczmarek: Ja, okay. Sehr gut. Also wenn wir auch mal vielleicht so ein paar klassische Mythen durchgehen, weil jetzt haben wir uns im Vorgespräch ja auch vorgenommen, darüber mal zu reden. Also wir hatten jetzt Fairmentation schon mal ein bisschen was gesagt. Wir haben zu Ballaststoffen schon sehr viel gesagt. Und vielleicht können wir nochmal einen Satz zu Vegan sagen, weil du jetzt irgendwie das sozusagen sehr predigst. Es gibt ja auch schöne Modelle, die halt sagen, okay, genau wie du es beschrieben hast, man hat Gladiatoren im alten Rom ausgebuddelt und hat gemerkt, die sind alle vegan gewesen. Keiner von denen hat Fleisch gegessen. So gab es ja mal so eine schöne Doku auch auf Netflix. Danach habe ich zum Beispiel lustigerweise mal hart umgestellt auf vegan, weil ich auch komischerweise schlagartig gar keinen Bock hatte auf Fleisch. Ich hatte gar keinen Appetit. Also es war gar nicht so, dass mir das super schwer fiel. Ich kann vorwegnehmen, es hat mich ein Jahr Rekonvaleszenz gekostet, weil, also ich hatte den Eindruck, es hat mir hart die Verdauung durcheinander geworfen. Richtig hart. Es fing mir lange Zeit gar nicht schwer. Vielleicht lag es auch daran, dass ich dann halt mehr Tofu gegessen habe, dann wieder Sojascheiße da. Aber ich hatte hinterher den Eindruck, habe auch gesagt bekommen, es gibt ja auch so Blutgruppentheorie, manche Blutgruppen sollten unbedingt Fleisch essen. Deswegen, was ist denn so dein Take auf diesen Mythos vegan?

Paul Seelhorst: Der Mythos, dass vegan so gesund ist. Es gibt ja auch Studien, die das unterstützen, wo dann rauskommt, ja, die Gruppe, die sich vegan ernährt hat, hatte da und da die besseren Ergebnisse. Das Problem ist, dass natürlich Menschen, die sich vegan ernähren, meistens nicht einfach nur vegan ernähren, sondern, wie ich vorhin schon sagte, einen Mindswitch im Kopf hatten. Die sind bewusste Konsumenten. Und bewusste Konsumenten konsumieren dann vielleicht auch Weniger Zigaretten, weniger Drogen, weniger Alkohol, versuchen früher ins Bett zu gehen, versuchen sich mehr zu bewegen, mehr in der Naturzeit zu verbringen, da kommt ganz viel mit rein. Und die typischen Fleischesser in diesen Studien, mit denen diese Veganer oder Vegetarier verglichen werden, das sind dann die James Deans aus der Bevölkerung. Die halten dann her als die Fleischesser. Der Teil an Fleisch, den ich vorhin aufgezählt habe, was ich mir vom Metzger hole. Weißt du, wie viel davon in Deutschland im Schnitt konsumiert wird? Prozentual von allem, was an Fleisch konsumiert wird?

Joel Kaczmarek: Zehn Prozent?

Paul Seelhorst: Ungefähr ein Prozent. Also ich zähle zu den ungefähr ein Prozent bei dieser Glockenverteilung von den Fleischleuten. Die in der Mitte sind, sind die Leute, die Burger King, McDonalds, Wapiano, Nordsee, Pizza Hut und dahingehend. Das sind auch die beliebtesten Restaurants in Deutschland. Und die Top-Sachen, die an Fleisch konsumiert werden, sind Brühwurst und diese ganzen Fertigprodukte. Und das ist halt nicht zu vergleichen mit dem, was ich als mein Fleisch für mich konsumiere, meiner Philosophie und Deswegen sind alle Studien leider flawed in der Hinsicht, dass sie die falschen Rückschlüsse ziehen, dass alles Fleisch schlecht ist. Da muss man differenzieren. Und genauso mit der veganen Ernährung. Es gibt Menschen, die sich vegan ernähren, die das super machen. Aber ich muss sagen, es ist super schwer. Weil du musst dann auch sehr viel supplementieren, um die Defizite, die du hast, Mikronährstoffe, die nur in Fleisch vorkommen, die du nicht bekommst, Und sogar Nico Rittenau, den ich noch von vor zehn Jahren kenne, mit dem ich in Palio vs. Vegan Podcasts war vor acht Jahren, der ist jetzt zurückgerudert und hat auch gesagt, dass er denkt, dass Vegan nicht die gesündeste Ernährungsform ist, obwohl er der Typ in Deutschland ist, der da auch mit Studien um die Ecke kam die letzten zehn Jahre. Und das fand ich sehr cool auch, dass er sich das getraut hat und dass er da so real ist und den Leuten da nichts vorenthält und einfach die Wahrheit außen bringen will.

Joel Kaczmarek: Ja, man sagt nicht so oft, ich habe mich geirrt.

Paul Seelhorst: Genau und gerade das schätze ich aber und das zeugt von Größe. und du, ich würde auch meine Ernährungsphilosophie sofort ändern, wenn ich sehe, es gibt da neue Infos zu, dann würde ich das ausprobieren für mich, würde das vielleicht mit anderen Leuten, die es auch ausprobieren, besprechen und habe da auch kein Problem, meine Meinung zu ändern. Ich habe meine Meinung über die Jahre auch geändert bei einigen Sachen.

Joel Kaczmarek: So, und das letzte, was ich mit dir noch gerne besprechen möchte, ist das Thema Probiotika. Also, ich habe ja von dir hier, by the way, auch auf dem Tisch einige Fairmentstoffe stehen. Vielleicht werfe ich hier jetzt irgendwie Äpfel, Birnen und Aprikosen auch alles in einen Topf, dann hole ich gerne ab. Aber das erste, was mir in den Kopf kommt, ist natürlich, was man immer aus der Fernsehwerbung früher mal kennt. Ich will jetzt eigentlich gar nicht einen Markennamen sagen, aber ich kenne nur den Actimel. Ich habe lustigerweise mal eine Mitarbeiterin von da gehabt und meinte, nee, nee, da ist schon was dran, das haben wir uns jetzt nicht ausgedacht für Marketing, sondern das kann schon was. Aber wenn ich jetzt zum Beispiel bei dir mal hier so gucke, du hast mir hier irgendwie Premium Ballaststoffkomplex mitgebracht. Du hast so Bakterienkulturen als Nahrungsergänzungsmittel. Dann hast du hier ein Verdauungskomplex. Also wenn wir gerade schon über Zuführung von Dingen reden, was hat es denn damit so auf sich?

Paul Seelhorst: Also wir haben ja angefangen in der Company als Kombucha Company. Haben das probiert groß zu machen. Jetzt wird in Deutschland auch Kombucha verkauft, aber nicht unsere. Wir haben dann irgendwann realisiert, Okay, wir sind kein Hersteller davon. Wir müssen jetzt hier zwei Millionen Kombucha-Brauerei aufbauen und sowas. Da sehen wir uns nicht. Und es war auch alles sehr schwer, in den Markt zu kommen mit Pfand und sowas. Okay, dann haben wir irgendwann angefangen, Fairmentationskulturen herzustellen. Kulturen und Kits, mit denen Leute selber Fairmentieren können. Das hat ganz gut funktioniert. Und durch Covid hatten wir dann einmal so einen krassen Anstieg an Umsatz. Das war mega geil. Haben dann versucht, irgendwie damit zu wachsen und zu expandieren. Haben es ganz gut ausgegeben. Und nach Covid sind wir dann wieder von den Sales runtergegangen und fast tatsächlich insolvent gegangen. Ich hatte schon seit Jahren immer, wollte ich diese Art von Mikroben, a.k.a. Probiotika machen, sporenbasierten Mikroben, Bacillus subtilis, Bacillus clausium, Bacillus coagulans, die es so in Deutschland nicht gab zu dem Zeitpunkt und auch total unbekannt waren, aber die ich mir jahrelang schon immer aus den USA bestellt hatte, weil ich mich auch schon da gut mit dem Mikrobiom auskannte. Und dann dachte ich, okay, weißt du was, wenn das Ding jetzt eh vor die Wand fährt, dann probiere ich mal das. Dann haben wir das gesourced und das erstmal auf den Markt gebracht und das hat uns auf jeden Fall gerettet als Company. Und wir haben auch gemerkt, dass wir damit viel mehr Menschen viel einfacher helfen können, als alle dazu zu bringen, irgendwie selber zu Hause zu Fairmentieren. Hatten krasse Ergebnisse und haben dann gesagt, okay, wow, das ist unser neues Ding, weil unsere Mission ist einfach, Menschen es leicht möglich zu machen, was Gutes für ihren Darm zu tun, weil der Darm ist unser Immunsystem und hilft ihnen dann dabei, auch gesünder zu sein, mehr Energie zu haben, sich wohler zu fühlen und das möchten wir. Dann war der Fokus komplett darauf und dann habe ich noch weiter recherchiert und auch andere Produkte, die ich damals schon genommen habe, die es aber in Deutschland nicht gab, immer weiterentwickelt. Und mittlerweile haben wir jetzt die Supermikroben, die da vor dir stehen. Das ist unser Hero-Produkt, kann man sagen. Ein Probiotikum mit ganz speziellen Bacillus-Bakterien. Da kann ich gleich auch noch was dazu sagen, wie die funktionieren. Dann haben wir daneben die Effektiv-Enzyme, die super sind, wenn man mal was schweres isst oder Verdauungsprobleme hat, kann man es einfach zum Essen nehmen und die unterstützen direkt die Verdauung und du hast mit dem, was du da isst, keine Probleme mehr. Und daneben steht das Präziseotikum. Es heißt Präziseotikum, weil es präzise nur die guten Bakterien füttert und nicht einfach ein random Ballaststoff oder Präbiotikum ist, was auch die schlechten Bakterien sonst füttert, im Zweifel. Die Analogie dafür ist, wenn man jetzt mal sich vorstellt, der Darm ist ein Ökosystem, ein fruchtbarer Garten. Das ist ein gesunder Darm. und dann der ungesunde Darm, wie ich vorhin schon meinte, ist dann ein verdörrtes Feld, Monokultur. Und dann versuchst du mit irgendwelchen Saaten, die die normalen Probiotika sind, die darauf zu schmeißen, in der Hoffnung, dass da jetzt was wächst. Ist vielleicht ganz gut einmal für den Boden für einen Tag, aber da wächst nicht viel, da passiert nicht viel. Eigentlich bräuchtest du als Ansatz nicht so ein paar Saaten, die du drauf schmeißt, sondern du bräuchtest einen Gärtner oder gleich mehrere Gärtner, die reingehen und sich das Feld anschauen und sagen, okay, da hätten wir jetzt mal Unkraut, hier gießen wir mal die Pflanzen, hier nehmen wir mal die Schädlinge weg, hier machen wir jetzt mal ein Schattenplätzchen, bauen hier den Garten quasi auf. Und unsere Mikroben sind vergleichbar mit einem Gärtner, das ist ein ganz anderer Ansatz. Und dieser Gärtner sorgt dann dafür, statt einfach von außen Saaten reinzuschmeißen in der Hoffnung, dass sie wachsen, Der Gärtner sorgt dafür, dass Saaten, die im Originalboden sind, also in deinem eigenen Darm, wieder auf einmal eine Umgebung haben, wo sie sagen, warte mal, jetzt ist die Feuchtigkeit richtig, habe ich da oben Sonne, aber auch nicht zu viel, ich werde nicht sofort gekillt, wenn ich nachher in die Oberfläche komme. Und es gibt andere Mikroben um mich herum, die mich fördern, dass die wieder wachsen. Also unsere Mikroben fördern sozusagen das individuelle Mikrobiom, was wir seit unserer Geburt eigentlich in uns tragen, was verkümmert ist, was unterdrückt wurde, fördern die wieder hervor. Und dann kannst du das Ganze noch verstärken, indem du beispielsweise das Präzisiotikum dazu nimmst. Das ist dann wie ein Dünger, den du nochmal den Gärtnern gibst und die düngen damit auch wirklich dann die Guten, bis daraus wieder ein blühender Garten entsteht.

Joel Kaczmarek: Und sag mal, von der Häufigkeit her, also ich habe so diesen Eindruck, dass ich diese Mikroben, das ist bei euch, hier steht auch drauf, Daily-Flora-Komplex, wenn ich es immer nehmen muss, ist es aber auch ein bisschen geschummelt oder höre ich damit irgendwann auf? Ist das sozusagen zeitlich?

Paul Seelhorst: Naja, du hast ja auch daily leider die Umwelteinflüsse, die wir heutzutage haben und den Stress. Also macht es auch Sinn, daily die Gärtner da zu haben, die sich kontinuierlich um deinen Garten kümmern, bevor er wieder überwuchert und wieder alles außer Rand und Band gerät. Deswegen ist es eigentlich gut, die kontinuierlich wirklich zu nehmen, nicht nur für eine Kur, für einen Monat oder zwei, sondern kontinuierlich, ich nehme die seit mehreren Jahren. Und das Schöne ist, die schaffen es, die Magensäure wirklich zu überleben, im Gegensatz zu den anderen Mikroben, von denen ich vorhin sprach, sogar ohne Kapsel. Kannst du dir einfach in den Kaffee, in den heißen Kaffee sogar reinmachen, machst dir einen Joghurt, in Smoothies, ist ganz egal, die überleben alles. Und sie siedeln sich sogar für mehrere Wochen an, was die anderen auch nicht tun. Also siedeln sich an, scannen die Umgebung in deinem Darm, gucken, okay, da sind Parasiten, töten wir. Produzieren in deinem Darm gezielt gegen diese Parasiten Antibiotika und sorgen dann dafür, dass wieder Platz ist für die Guten. die sich ausweiten können. Aber das Schöne ist, sie scannen die ganze Zeit die Umgebung. Und wenn sie merken, jetzt sind es zu viele von uns hier, gehen sie wieder in ihre Sporenform zurück und verlassen den Körper auch wieder. Also du kannst auch nicht overdosen, sozusagen. Diese Mikroben finden sich natürlich in unserem Darm, finden sich aber auch in dem Darm von jedem anderen Lebewesen auf dem Planeten, ganz natürlich, weil sie kommen aus der Umwelt. Wir haben sie immer früher evolutionär zu uns genommen. Babys, die auf dem Boden gekrabbelt sind, alles in den Mund genommen haben, haben sich damit angeimpft früher. Heutzutage ist alles so hygienisch. Diese Babys impfen sich mit dem falschen Mikrobiom an, können die nicht mehr aufnehmen. Manche Leute merken schon seit nach zwei, drei Tagen was. Das rumpelt dann manchmal auch total, weil die räumen halt auf. Deswegen empfehlen wir eigentlich diese Dreier-Kombo. Die Leute fangen mit den Supermikroben an, also jeden Tag, zwei zum Frühstück. Dann nehmen sie die Effektiv-Enzyme zu jeder Mahlzeit und merken schon, okay, geil, das entlastet mich jetzt auch schon. Ich vertrage auf einmal das ganze Essen wieder richtig gut. Und dann fangen sie auch mit dem Präzisiotikum an. leicht süßliches Pulver, was sich super einfach in Wasser auflöst. Kannst du dir gerne auch mal hier ins Wasser reinmachen, wenn du magst. Kann man sich auch überall reinmachen. Also ich mache mir Supermikroben und Präzisiotikum in meinen Morgentrink rein. Und auch täglich dieses Präzisiotikum? Ja, nämlich alles täglich.

Joel Kaczmarek: Spannend. Lieber Paul, ich freue mich schon beim nächsten Mal dann mal in deine Company einzutauchen, wie ihr die aufbaut. Wir haben es ja schon ein bisschen angerissen. Für den Moment vielen, vielen Dank. Also ist ja immer auch so eine Perspektiverweiterung. Paul, es war mir ein Fest. Vielen, vielen Dank, auch dass du so ehrlich bist. Fand ich sehr sympathisch, wie du vorhin gesagt hast. Ja, ich weiß einfach, das kann Leuten helfen, wenn ich hier den seelischen Striptease mache und euch erkläre. Dankeschön.

Paul Seelhorst: Joel, ich habe dir zu danken. Sehr cool, dass wir uns nach so langer Zeit mal wieder gesehen haben. Hat mega Bock gemacht und ich hoffe, ich habe jetzt nicht irgendwie Leuten auch krass Angst gemacht oder so durch die Sachen, die ich erzählt habe. Aber wie gesagt, ich habe mit Leuten zu tun, die eigentlich aus dem Bereich kommen, wo sie schon krank sind und wo dann das Optimum gefragt ist.

Joel Kaczmarek: Berätst du denn eigentlich auch zu Ernährung oder machst du nur in deinem frischen Startup?

Paul Seelhorst: Ich berate Kunden über unsere Gesundheitsphilosophie, die wir mit unserem Startup haben, aber ich mache keine One-on-One-Coachings mehr. Manchmal aus Spaß im Freundeskreis oder meiner Familie natürlich irgendwie denen allen schon.

Joel Kaczmarek: Cool, also bis zum nächsten Mal.

Paul Seelhorst: Bis dann.

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