Céline Flores Willers (LinkedIn Influencerin): 5 Dinge, die ich gerne mit 20 gewusst hätte

17. September 2024, mit Joel Kaczmarek

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Joel Kaczmarek: High Five, Leute. Hier ist Joel und ich habe wieder eine großartige Person am Start, die mir ihre fünf Dinge verrät, die sie gerne schon mit 20 gewusst hätte. Und zwar ist das heute eine echte Powerfrau, nämlich die liebe Céline Flores Willers. Und Céline hat eine tolle Biografie, ich mag die nämlich aus folgendem Grund besonders, weil sie sich regelmäßig neu erfindet und auch mal Pfade austritt, die es noch gar nicht gibt. Also nicht den Pfaden folgt, die andere schon getrampelt haben. Und zwar war sie nämlich früher als Miss Germany schon mit Aussehen sehr erfolgreich und jetzt auch mit Köpfchen, denn sie hat mit The People Branding Company eine Firma gebaut, mit der sie Unternehmen dabei hilft, dass die Mitarbeitenden dort auf LinkedIn erfolgreich und sichtbar sind. Bis hin zu der Tatsache, dass sie mit Storytite sogar ein eigenes Tool gebaut hat, eine eigene Software, wie das Unternehmen besser gelingt. Und von daher denke ich mir so, ja cool, wenn die Céline international unterwegs war, als Miss Germany, wenn die die Model-Welt kennt, wenn die die Business-Welt kennt, wenn sie die Social-Media-Welt kennt, dann hat sie, glaube ich, auch spannende fünf Dinge, die sie gerne schon mit 20 gewusst hätte. Und von daher freue ich mich total, dass du da bist, liebe Céline. Hello!

Céline Flores Willers: Joel, ich freue mich sehr. Danke für die super coole Anmoderation. Danke.

Joel Kaczmarek: Ja, ist doch nicht gelogen, würde ich sagen.

Céline Flores Willers: Hast schon einiges erzählt jetzt. Ja, das stimmt. Gehen wir gleich nochmal tiefer drauf ein.

Joel Kaczmarek: Okay, immer gerne sehr straight rein starten mit den fünf Dingen, weil die Leute ja mit den Füßen scharren. Trotzdem finde ich bei dir nochmal spannend, wenn wir einen Satz nochmal zu dir sagen. Wie sieht denn eigentlich so ein typischer Arbeitstag von dir aus? Was machst du eigentlich in deinem Beruf? Weil anderen Menschen dabei zu helfen, auf Social Media erfolgreich zu sein, das kann ja irgendwie alles und nichts sein. Also wie darf man sich dein Schaffen so vorstellen?

Céline Flores Willers: Yes, das hat sich tatsächlich in den letzten fünf Jahren sehr verändert. Von dem Moment, wo ich letztendlich als Selbstständige unterwegs war, dann bis zum Teamaufbau und jetzt diesem doch sehr, sehr überschaubaren, aber für das, wie schnell es gegangen ist, doch großen Team auch, mit knapp 25 Leute sind wir jetzt, hat sich mein Alltag letztendlich sehr verändert. Status quo habe ich natürlich. auf der einen Seite noch meine Auftritte. Ich spiele meinen Account, muss mich darum, was heißt muss, darf mich darum kümmern. Das mache ich auch sehr gerne. Aber auf der anderen Seite kommen natürlich so ganz klassische CEO und Gründertätigkeiten dazu. Also das Team weiter aufbauen, Feedback geben, den Kunden in Kontakt sein. Und wenn du mich jetzt fragst, wie sieht so eine Woche aus? Jede Woche komplett anders. Also kommt immer darauf an, ob ich unterwegs bin oder nicht. Diese Woche bin ich tatsächlich in München und da stehen jetzt zum Beispiel ganz viele im Moment Sales-Gespräche in meinem Kalender. Also ich habe ungefähr aktuell am Tag so vier bis fünf Conversations zu den anderen Themen, die ich mache, weil wir gerade eine extrem starke Nachfrage auf den Themen bekommen. Also diese Corporate-Influencer-Programme, CEO-Kommunikation etc. Das kommt über unsere Website rein und wir können das sozusagen, also meine Kollegin schafft das gar nicht mehr alleine, weshalb ich jetzt entschieden habe, okay, da springe ich jetzt als CEO mit rein. Aber das sind halt dann so Phasen. Also jetzt gerade haben wir da einfach viel zu tun, dann gehe ich da mit rein. Das kann nächste Woche oder ich sage mal nicht nächste Woche, aber so in den nächsten Wochen kann sich das auch immer mal wieder verändern. Aber ich bin mir für nichts zu schade und immer überall dabei.

Joel Kaczmarek: Sehr gut. Also um den Menschen nochmal ein Gefühl zu geben, während wir hier sprechen, hast du auf LinkedIn 188.000 FollowerInnen. Also das ist auf LinkedIn richtig sau viel. Da bist du wahrscheinlich so Top 5 oder Top 10 in Deutschland, wenn nicht sogar weltweit auch ganz gut unterwegs, oder? Das ist ja schon fundig.

Céline Flores Willers: Ja, ich würde sagen, Deutschland wahrscheinlich Top 20 und international gibt es schon nochmal wesentlich größtes Create-On-Accounts. Also ich glaube, der größte ist nach wie vor der von Bill Gates mit über 35 Millionen. Aber allein das ist ja eine spannende Tatsache, dass der größte Account auf LinkedIn etwa 35 Millionen Follower hat, wohingegen der größte Account auf Instagram über 300 Millionen Follower hat. Da siehst du die Größenverhältnisse und deswegen ist das schon richtig, was du sagst. 200.000 Follower auf LinkedIn zu haben, ist richtig viel. Insofern bin ich stolz, mich da nach wie vor in dieser Regel zu halten.

Joel Kaczmarek: Okay, bei Faktor 10 hättest du also, sag ich mal, wärst du an den zwei Millionen dran auf Instagram.

Céline Flores Willers: Richtig, genau. Und das ist groß in Deutschland. Also genau, da sieht man diese Größenverhältnisse. Ja, absolut.

Joel Kaczmarek: So, und bei Frauen ist ja immer so ein Ding. Aber ich frage die Leute immer gerne, von welchem Alter sie auf die 20 zurückblicken. Magst du das sagen oder ist das bei dir nicht so cool?

Céline Flores Willers: ach, ich bin da easygoing, ich bin 31, also elf Jahre, blicke ich zurück. Und das ist auch noch nicht so viel. Also als ich darüber nachgedacht habe, diese fünf Punkte, was sind auch die wichtigsten fünf Punkte, das vielleicht mal vorweggeschickt, es sind mit Sicherheit einige Punkte, die ich jetzt gerade als wichtig und relevant empfinde, aber wahrscheinlich zehn Jahre weiter würde ich sagen, nee, nee, das war überhaupt nicht relevant, was ich damals mit 30 gesagt habe. Also ich glaube, man muss da einen entsprechenden Blick drauf haben und es ist mir auch sehr schwer gefallen. Also ich habe so viele Dinge, wo ich sage, oh, das hätte ich wissen müssen oder das hätte ich anders gemacht oder besser gemacht oder vielleicht auch das hätte ich beibehalten und das habe ich richtig gemacht, sowohl als auch. Und das sind jetzt einfach mal fünf, die ich ganz nice finde zu teilen, aber vielleicht gar nicht die wichtigsten. Also ich konnte da nicht priorisieren. Ich habe jetzt einfach fünf genommen am Ende und gesagt, so diese fünf teile ich jetzt.

Joel Kaczmarek: Okay, na gut, dann schauen wir da mal rein. Was ist denn dein erster Punkt?

Céline Flores Willers: Ich würde jetzt in der Reihenfolge ein bisschen springen von dem, was ich mir aufgeschrieben habe und mit meinem ersten Punkt an das anschließen, was du gerade schon so ein bisschen in der Vorstellung zu mir gesagt hast. Und zwar, dass ich so viele verschiedene Dinge mache. Also du hast angefangen mit den Misswahlen, wo ich ganz am Anfang mitgemacht habe, als ich übrigens noch im Studium war. Das war für mich ehrlicherweise aber eher ein Hobby. Also das war jetzt kein Job, sondern das war für mich so wie andere Tennisspielen, habe ich halt Misswahlen irgendwie so Freizeit verteidigt. Treib würde ich das eher nennen. Dann habe ich angefangen, meinen eigenen LinkedIn-Account aufzubauen, habe diesen immer weiter irgendwie versucht zu skalieren und habe dann natürlich auch Kooperationen gemacht, das heißt auch eine Influencerin. Dann kamen Speakings dazu, Moderation, also die Bits & Pretzels moderiert, das Grader Festival, ganz viele verschiedene Konferenzen, aber auch international. Als Speakerin war ich viel unterwegs oder bin ich viel unterwegs. Und dann kam die Gründung der Firma, womit ich dann zur Gründerin wurde und zum CEO eines Unternehmens. Und jetzt zuletzt eben, ich sage mal, das nennt sich großen Also jetzt zuletzt dann diese Software entwickelt habe, also irgendwo auch noch diese Komponente SaaS-Gründerin. Ja, und das allererste Learning, was ich mitgeben möchte für all die tausend SaaSer da draußen, mir wurde so oft gesagt zu Beginn meiner 20er-Woche und meinen Mit-20ern so, hey Céline, du kannst nichts aufbauen, du kannst nicht richtig gut werden und nichts kann irgendwie was werden und groß werden schon mal gar nicht, wenn du so viele verschiedene Sachen machst. Du musst dich fokussieren, du kannst nur eine dieser Dinge tun. Und das stimmt nicht. Ja, und das hätte ich gerne vorher gewusst, weil ich habe mich da so gequält und immer wieder überlegt, jedes Quartal, jedes Jahr überlegt, in meiner Planung dann irgendwie so, was sind meine Ziele fürs neue Jahr, habe ich jedes Mal aufs Neue überlegt, was ich weglasse, was ich streiche, ob ich mich von irgendwas trennen kann, ob ich die Company doch nicht mache und dafür die Speakings mehr, ob ich keine Speakings mehr mache, aber dafür irgendwie nur noch die Company fokussiere. Und ich persönlich, ich ziehe meine Kraft daraus, Dinge zu machen. Und das mag vielleicht nicht für alle gelten, aber für die, die jetzt hier zuhören und die verschiedene Dinge machen, die vielleicht einen Vollzeitjob haben und nebenbei irgendwie ein Startup aufbauen oder die, ich weiß nicht, in ihrer Freizeit Fotograf sind und verschiedene Dinge machen, die können da vielleicht reladen. Und lasst euch da nicht von eurem Weg abbringen, weil das mag für andere wiederum nicht funktionieren, weil die müssen sich fokussieren, sonst kriegen sie nämlich nichts zustande. Und bei mir ist es eher so, ich langweile mich und verliere meine Kreativität, wenn ich nicht so viele verschiedene Stimuli mir setze in meinem Alltag. Das ist in meinen Augen Bullshit und das kann auch funktionieren, wenn man viele Dinge macht.

Joel Kaczmarek: Ich weiß nicht, ob ich dir schon mal davon erzählt habe, ich hatte ja mal eine Podcast-Folge mit einer Dame, da ging es um hochsensible Scanner-Persönlichkeiten. Und vielleicht bist du so eine Scanner-Persönlichkeit. Also Hochsensibilität heißt ja, das Gehirn nimmt mehr Infos auf, filtert sozusagen weniger weg und verarbeitet schneller. Dadurch hast du sozusagen mehr Input, hast aber auch so eine gewisse Empfindlichkeit. Und Scanner-Persönlichkeit sind halt Menschen, die so ein bisschen, ich würde mal sagen, Sensation-Seeker sind. Also Leute Die halt sagen, ich habe total Bock und ich will was Neues kennenlernen und sobald sie es aber verstanden haben, wird es langweilig. Also dann springt sie so zum Nächsten. Und es ist so ein bisschen so eine typische Scanner-Persönlichkeit, hat halt auch so Lebensläufe mit vielleicht 20 oder 30 Stationen und immer nur irgendwo kurz gewesen, wo man ja denkt, okay, das ist anscheinend irgendwie eine Bitch oder der Typ ist ein Arsch oder dumm oder keine Ahnung was. Nein, das hat einfach damit zu tun, dass man so viele Interessen hat und so sprunghaft ist und so. Ich glaube trotzdem so ein bisschen, dass es bei den meisten Menschen so einen roten Faden gibt. Also dass es so einen Claim gibt, um den sich das rankt. Und trotzdem kann man ja um den Claim herum links und rechts sich viel angucken. Hast du sowas auch?

Céline Flores Willers: Ja, ich würde sagen, bis hierher, ich glaube nicht, dass das auf mein Leben betrachtet, der rote Faden, aber bis hierher ist mein roter Faden LinkedIn Personal Branding. Das ist, wo ich angefangen habe, wie ich angefangen habe, meinen eigenen Account aufzubauen. Wenn ich Vorträge halte, halte ich darüber die Vorträge. Ich habe ein Unternehmen gegründet, was Beratung dazu anbietet und jetzt eine Software, die eine Software-Solution für genau dieses Thema anbietet. Also es ist aktuell alles immer um diesen Kosmos gestrickt. Ich glaube, wenn du mich nochmal mit 80 interviewen würdest, wird wahrscheinlich der gemeinsame Nenner Unternehmertum sein, weil ja, das mache ich jetzt gerade. Ich glaube schon, dass ich irgendwann auch nochmal ein anderes Unternehmen gründen werde. Ja, das kann in zehn Jahren sein, das kann auch erst in 20 Jahren sein, aber ich glaube nicht, dass ich für immer diese für immer operativ, hauptsächlich aktiv in dieser Beratung bin, in der People Branding Company, wo ich jetzt gerade bin. Das heißt, ich glaube, mit 80 werde ich zurückgucken und sagen, oh wow, ich habe vier Unternehmen gegründet und der gemeinsame Nenner von all diesen Stationen über die letzten 80 Jahre ist Unternehmertum. Das glaube ich.

Joel Kaczmarek: Demnächst habe ich hier John Strzelecki zu Gast.

Céline Flores Willers: Ja, ich habe mich mit ihm auch hier in München, ein Jahr ist es ungefähr her, mal zum Lunch getroffen, weil ich sehr gespannt war. Ich meine, die Bücher kennt jeder, aber so wie ist dieser Mensch dahinter? Also freu dich auf das Gespräch, das wird gut.

Joel Kaczmarek: Ja, der soll total lieb sein. Karin Kuschik hat mir den vorgestellt und den Druck schon erhoben. Meinte, ey, der hat ein neues Buch geschrieben und der sucht jetzt hier in Deutschland auch nochmal aus, innerhalb der bekannten, üblichen, also der will was Spezielles und da habe ich gedacht, wärst du doch gut. Und ich sitze da und denke, oh scheiße, ja, der Druck ist da. Aber anyway, was ich eigentlich sagen wollte war …. Sie hat dann auch gesagt, ihr seid total nett. He's a darling. Ja, ist wirklich. Was ich sagen wollte, der hat ja diese Bücher geschrieben, also zum einen zum Beispiel das Café im Rande der Welt oder auch The Big Five for Life. Und was er immer sagt, ist ja, dass jeder Mensch so seinen Zweck der Existenz hat, sein ZDE. Also die Frage eigentlich mal zu beantworten, warum bin ich hier? Und was ist es denn bei dir rückübersetzt? Weil ich finde, das ist eine ganz spannende Geschichte, wenn du sagst, man muss sich nicht fokussieren, sondern man kann mehrere Sachen gleichzeitig machen, das ist okay. Und gleichzeitig waren wir uns irgendwie einig, es gibt vielleicht trotzdem manchmal so einen Hauptstrom, dem man folgt. Was ist so der Zweck, für den du da bist? Also was willst du auf der Welt hinterlassen, wenn du dann mal abtrittst?

Céline Flores Willers: Puh, Joel, das ist eine ziemlich große Frage. Auf dich glaube ich auch noch nicht so richtig eine Antwort habe. Ich kann für mich sagen, was mir Spaß macht. Und das ist tatsächlich so diese, ja, wirklich neue Wege zu gehen und Sachen auszuprobieren. die vorher noch keiner probiert hat. Sachen in Frage zu stellen, die andere selten in Frage stellen. Einfach nichts so hinzunehmen, den Status Quo immer zu challengen. Und ich glaube, das habe ich gemacht in dem Moment, als ich als Erste sozusagen gesagt habe, hey, LinkedIn-Creator oder LinkedIn-Influencer sein, das kann ein Job sein, genauso wie es das bei Instagram ist. Und ich stürze mich da in Vollzeit rein und mache mich damit selbstständig in Schritt 1. Das gab es vorher so nicht. Ich will das monetarisieren und ich bin, prove me wrong, glaube ich, auch die erste gewesen, die tatsächlich Content auf LinkedIn monetarisiert hat, also sozusagen Werbekooperation gemacht hat und immer dieses so First Mover zu sein, neue Sachen auszuprobieren. Genauso aber jetzt mit der Firma. Wir haben im letzten Jahr, ich glaube, oder vor zwei Jahren mittlerweile schon die Vier-Tage-Woche-Light eingeführt. Vier-Tage-Woche, das haben bisher nur große Tech-Konzerne eingeführt, die ohne Personal skalieren können. Aber Beratungen, Agenturen haben sowas noch nicht probiert, weil das auch viel schwieriger ist, wenn man sich die Zahlen anguckt und die Marge anguckt, ist das halt für Beratungsunternehmen viel schwieriger, sowas einzuführen. Aber sozusagen, hey, das ist ein Trend, das ist auch irgendwie was Arbeitnehmer sich wünschen und Ich probiere das jetzt einfach mal aus. So let's give it a try. Jeder erste Freitag im Monat ist frei. Und das machen wir jetzt, wie gesagt, schon länger, weil das mega funktioniert. Klar, das Team feiert es total ab. Die haben ein längeres Wochenende einmal im Monat. Und wir erreichen trotzdem unsere Ziele. Und auch da wieder dieses Pionier sein, einen neuen Weg gehen. Und das macht mir unfassbar Spaß. Und vielleicht ist das so ein bisschen auch das, worin ich den Sinn des Lebens sehe. Also dieses Probieren. Und ja, das ist jetzt einfach so aus dem Aus dem Nichts gesprochen, ja.

Joel Kaczmarek: Aber dann habe ich dich ja gut anmoderiert und dann passt es ja ganz gut mit den Faden, die noch nicht ausgetrampelt sind, die du sozusagen mit anlegst. Ja, cool. Vielleicht noch eine letzte Nachfrage zu deinem ersten Punkt, weil du ja gesagt hast, man muss sich nicht fokussieren, man kann mehrere Sachen gleichzeitig machen. Hast du trotzdem so Erfolgsgeheimnisse, wie es dir gelingt, viele Teller gleichzeitig am Drehen zu halten?

Céline Flores Willers: Ja, mit Sicherheit kann ich jetzt sagen, ja, eine gute Organisation und ich pflege meine To-Do-Liste und schreibe sofort alles auf in Asana und etc. pp. Ich glaube, und das wird leider zu selten gesagt, dass da einfach auch extrem viel Arbeit hinter steckt und ein extremer Workload und damit auch ganz viel Verzicht. Und ich finde, darüber sprechen wir auch zu wenig. Also ich weiß von all den erfolgreichen Menschen, die ich kenne, dass niemand von denen dahin gekommen ist, weil er 9-to-5 gearbeitet hat. Die sind alle unfassbar viele Extramallen gegangen, haben unfassbar viel mehr Zeit reingesteckt als andere, um dahin zu kommen. Und ich glaube deswegen, wenn du mich fragst, wie das gelingt, ich arbeite einfach sehr, sehr viel. Und ich arbeite im Schnitt wahrscheinlich, I don't know, 15 Stunden am Tag. Also ich Ich habe mit Sicherheit dreimal in der Woche einen Tag, in dem ich 18 Stunden arbeite. Und das ist für mich normal geworden. Ich will da auch übrigens wieder von weg. Ich sage gar nicht, dass es gut ist. Aber it is what it takes für mich, um an diese Ziele zu kommen. Und ich glaube, ja, viel zu oft wird darüber nicht gesprochen, sondern nur so, ja, man muss in Balance sein, macht Sport etc. Ja, natürlich ist das so. Aber am Ende arbeiten alle hart, die was Großes aufbauen. Sehr hart.

Joel Kaczmarek: Ich weiß, ich habe mal einen der Fünf-Dinge-Podcasts um eine Woche verschoben oder den Termin wollte ich verschieben und habe dann demjenigen geschrieben, es war ein deutscher Top-Manager, du hey, meine Tochter wünscht sich mit mir vor der Schule, bevor sie in die Schule kommt, nochmal einmal eine Reise zu machen, allein mit ihrem Vater, das tut mir total leid, aber das geht nur da, können wir es verschieben? Und ich weiß noch, wie der mir geantwortet hat, so, verstehe ich sofort, mach das unbedingt. Die eine Sache, die ich bereue in meinem Leben ist, dass ich mit meinen Töchtern irgendwie nicht so eine gute Beziehung hatte, weil ich so viel gearbeitet habe. Also ich glaube, das ist ein ganz normales Ding. Von daher hast du da, glaube ich, recht.

Céline Flores Willers: Und Joel, ich meine, das ist ja auch so eine Sache, ich habe noch keine Kinder, ich wünsche mir aber Kinder. Und wo ich mich auch frage, wie das dann wird. Also ich habe auch größten Respekt vor Eltern, die auch wie du trotzdem alles wuppen. Du bist ja auch ein Tausendsassan. Du hast deinen Podcast, du hast ein Team, was du managen musst etc. Das ist ja eine ähnliche Geschichte. Und trotzdem hast du auch noch Kinder und ich weiß nicht, wie ihr das alle macht, aber ich glaube, das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung. Und ich glaube, deswegen sage ich auch immer gerne zu Leuten, die Anfang 20 sind, gebt jetzt Vollgas, weil es wird definitiv komplexer und anstrengender mit Familie. Und das ist einfach so. Das ist auch gut so, weil das ist eine neue Phase und die soll auch genauso Platz haben wie das davor. Aber so, hey, in deinen 20ern kannst du abreißen. Ja, also reiß halt auch ab.

Joel Kaczmarek: Nee, hast du vollkommen recht. Ich habe mit Sven Lindberg, der ist Psychologie-Professor, auch eine Folge Fünf Dinge aufgemacht. Könnt ihr euch schon mal drauf freuen. Das war eine richtig gute und das war einer seiner Punkte. Das Leben wird vollkommen anders durch Kinder und du verstehst es auch erst, wenn du es erlebt hast. Aber okay, das waren wir dann da. Jetzt hören wir uns mal deinen zweiten Punkt an.

Céline Flores Willers: Alright, also mein zweiter Punkt und das ist ein Zitat, was ich mal gehört habe und was ich irgendwie Was mir einfach so richtig im Kopf geblieben ist, ich weiß schon gar nicht mehr, von wem es war, aber es ist ein sehr einprägsamer Satz für mich persönlich gewesen. Menschen überschätzen, was man in einem Jahr schaffen kann, aber sie unterschätzen, was sie in fünf Jahren schaffen können. Und Das hätte ich meinem Ich mit 20 auch gerne gesagt. Ich war ein ganz ungeduldiges und natürlich neugieriges Ich und ich wollte ganz viel jetzt sofort schaffen. Und ich meine, wann habe ich mich selbstständig gemacht? Vor ziemlich genau fünf Jahren. Und damals hatte ich schon die ganzen Ideen auch, wie ich das monetarisieren kann. All das, was heute existent ist, hatte ich damals im Kopf und habe das gesehen. Das war irgendwie meine Vision und mir ging es einfach nicht schnell genug. weil man irgendwie so hungrig ist und immer denkt so, warum geht es nicht schneller? Oh Mann, ich will jetzt schon da sein. Ich will das jetzt schon erreicht haben. Warum dauert das alles so lange? Dass man eigentlich diesen Weg nicht sieht, den man geht und den man auch genießen kann. Also das ist ja vielleicht auch ein schöner Weg, wo man einfach auch mal öfter in dem Moment anhält und zurückguckt oder in dem Moment ist und sagt so, wow, guck mal, hier bin ich jetzt schon. Und ich kann mir auf die Schulter klopfen. Das habe ich eigentlich fast nie gemacht. Ich habe nur nach vorne geguckt und immer nur so nach dem Motto, schneller, schneller, schneller auf die Uhr geschaut. Und ich würde meinen 20-Jährigen ich gerne sagen, so hey, Dinge, die gut werden und groß werden und erfolgreich werden, die brauchen einfach Zeit, so chill. Ja, genau. Und ich glaube, das geht vielen Leuten so. Also man möchte am Anfang des Jahres, wenn man Pläne schmiedet, schreibt man da ganz viel rein, was man in dem Jahr erreichen möchte. Ich glaube, also ich blicke zumindest jedes Mal zurück. Ich weiß nicht, ob es einigen von euch, die jetzt zuhören, genauso geht und denkt so, oh, damit, ich habe dann doch nur irgendwie 60 Prozent davon erreicht und mein Plan war viel zu überambitioniert. Aber wenn ich jetzt auf die fünf Jahre zurückgucke, denke ich, das ist schon ganz ordentlich. Deswegen fand ich diesen Satz einfach sehr einprägsam.

Joel Kaczmarek: Den hat Marco Börries mal zu mir gesagt. Er hat das nur mit zehn Jahren gesagt. Man überschätzt, was man in zehn Jahren leisten kann oder unterschätzt mit fünf, aber das ist ja auch gar nicht so wichtig. Ich erinnere mich, ich hatte einen Podcast gehört, als Pip Klöckner bei Philipp Westermeyer bei OMR zu Besuch war und ich habe das Format hier mit ihm auch aufgenommen. und dann hat er davon so begeistert erzählt. und dann haben die beiden angefangen, sich zu unterhalten, was so ihre fünf Dinge wären. und dann meinte Philipp Westermeyer so, er hätte mal überlegt, wo er mit 20 stand und hätte sogar noch so eine alte Aufzeichnung von sich gefunden.las die durch und meinte, ja, den Großteil fand ich immer noch gut. Den habe ich gelesen und habe gedacht, ja super, das passt alles. Also ich habe mich gar nicht so, sozusagen, ich habe gar nicht das Gefühl, ich hätte da fünf Dinge nennen können, weil ich so bin, wie ich damals auch schon war. Und ich fand das eine total, also ich will hier gar keine Wertung einnehmen, aber ich fand es eine total ulkige Aussage. Weil mir geht es immer so, ich schaue mir Sachen von vor einem Jahr an und denke mir so, oh mein Gott, wie unwissend warst du denn da? Aber ich freue mich dann eigentlich eher, weil es mir zeigt, was ich in einem Jahr sozusagen an Weiterentwicklung aufgebaut habe. Und es ist okay, dass ich das, was von vor einem Jahr irgendwie zu 60 Prozent vielleicht anders jetzt sehe oder weiter bin. Wie geht es dir damit? Also wenn du so deine alten Sachen anguckst?

Céline Flores Willers: Unterschiedlich. Unterschiedlich. Also ich blicke auch auf einige Dinge. Also vor allen Dingen, ich glaube, so Deals, die man macht. Genau. Ja, Deals, die man macht für, ich weiß nicht, Zusammenarbeiten. jetzt, wenn ich auf Kundenprojekte schaue oder irgendwie Deals, die man macht, wo ich irgendwie als Speakerin war oder so, wo ich denke, Mann, Mann, Mann, ey, ich habe da so viel reingesteckt und ich habe irgendwie meinen Wert nicht gesehen. Ich war ein totaler Vollidiot, dass ich da nicht mehr Kohle für verlangt habe, sondern da rolle ich mir in den Augen und denke so, ach. Ach, hätte ich das mal besser eingeschätzt und auch meinen Werten mehr gesehen. Ach, dann gibt es andere Sachen, wo ich eigentlich ganz stolz bin. Also auch zum Beispiel diese Präsentation. Also bevor ich bei LinkedIn angefangen habe, 2018, habe ich so ein Vision Board gemacht, also wegen der Monetarisierung, wie das werden kann. Und da steht tatsächlich ganz viel drauf, was heute genauso eingetreten ist. Und dann, wenn ich darauf gucke, denke ich so, nice. Ich habe da mir was echt richtig Gutes überlegt, bevor ich überhaupt wusste, ob irgendetwas davon klappt, ob es jemals Follower auf LinkedIn gibt und überhaupt Leute da hinschauen und es irgendwie Accounts in der Größenordnung gibt, habe ich irgendwie das prognostiziert und bin das angegangen. Also cool, ja.

Joel Kaczmarek: Ja, manchmal gibt es vielleicht solche Dinge. Deswegen, ich habe da Frau Philipp auch meinen Hut gezogen, dass er in der Lage ist, auf sein 20iges Ich zu gucken und das alles noch gut findet. Von daher, vielleicht hast du recht, vielleicht gibt es manchmal die einen Dinge und die anderen. Kann sein. Was ist denn dein drittes Ding für 20?

Céline Flores Willers: Mein drittes Learning. Ich überlege gerade, welches ich dir jetzt als erstes gebe. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht. Für die goldene Mitte war es eher doch sehr persönliches. Und zwar, Partnerwahl hat etwas mit Karriere zu tun oder hat ganz, ganz viel mit Karriere zu tun. Und die Partnerwahl ist für mich persönlich erfolgsentscheidend. Und vielleicht gebe ich dazu jetzt mal so ein bisschen Kontext. Wer ist eigentlich mein Partner? Johannes, der macht was ganz anderes. Also während ich Unternehmerin bin, Gründerin bin, ist er in einem Angestelltenverhältnis. Er ist Berater in einer Digitalberatung. Und wir sind vom Typ her in ganz vielen Dingen kennengelernt. Ganz unterschiedlich, aber sehr gut, also wir matchen sehr gut, wir sind sehr komplementär. Und warum ich das so ein wichtiges Learning finde, ich hätte mit 20 nicht gedacht, dass das so wichtig ist für Karriere, also dass man so sehr einen Partner braucht, der das unterstützt, damit das funktioniert. funktionieren kann und Spaß macht. Und ich bin froh, dass das jetzt für mich sich so ergeben hat, dass ich so jemanden gefunden habe. Aber ich kann nur sagen, für den, der da noch nicht ist oder für jemanden, der gerade in einer Partnerschaft steckt, wo man das Gefühl hat, das raubt die letzte Energie, wenn man schon so einen stressigen Job hat. Und das Letzte, was man an Energie noch hat, das lädt dieser Partner nicht auf, sondern nimmt man das auch noch, indem jemand in einen Vorwurf kommt, warum arbeitest du noch und so. Warum musst du schon wieder auf eine Geschäftsreise gehen etc. pp. Das habe ich von Johannes noch nie gehört. Und ich weiß auch, wenn dieser Druck auch noch dazu käme, dieses so, warum hast du so wenig Zeit, warum musst du da jetzt auch noch hingehen etc. Dann würde das nicht funktionieren, dann würde ich darunter zerbrechen, weil das kann man nicht auch noch halten. Nicht, wenn man so viel macht und auch irgendwie so große Ziele hat und so viel erreichen möchte. Und deswegen ist das für mich Also dieser Rückenhalt zu haben von ihm und auch mit Sicherheit andersrum, das, was ich für ihn einbringe, ist für uns beide so wichtig. Und Basis dafür, dass ich jeden Tag diesen Job irgendwie auch machen kann. Und das hätte ich nicht gedacht mit 20, dass es so ist.

Joel Kaczmarek: Ich denke die ganze Zeit darüber nach, ob das ein Thema ist, was für Frauen nochmal einen ganz anderen Aufschlag hat als für Männer. Weil ich hatte mal einen Podcast mit Caro Durst. Die ist Marketing-Professorin und die hat so was Lustiges gesagt. Die meinte so, ja, wenn zu mir mal Frauen kommen und sagen, das ist scheiße, ich will eigentlich Karriere machen, aber es klappt alles nicht, dann sitze ich mal da, fasse mir in den Kopf und denke so, ja, ist doch ganz einfach. Es gibt eine Regel, die du beachten musst, wenn du Karriere machen möchtest, Augen auf bei der Partnerwahl. Weil wenn du da so einen schlaffen Sack zu Hause hast, der sich mit dir nicht in die Kinder reinteilt und der nicht auch mal zu den Elternabenden geht und der der Meinung ist, seine Karriere geht von deine vor, dann hast du einfach die Arschkarte als Frau. Deswegen, du brauchst einfach jemanden, der da bereit ist, sozusagen 50-50 reinzugehen. In der Theorie gilt es glaube ich für Männer ähnlich, aber so wie wir gewachsen sind von unseren Modellen aus den 60er Jahren, ist es bisher glaube ich so ein männerzentristisches.

Céline Flores Willers: Ja und das ist echt ein Problem und ich glaube da muss man knallhart sein und ich bin ganz ehrlich, da muss man für sich entscheiden und vielleicht sogar manchmal in dem Moment gegen die Liebe und sich eine andere Liebe suchen. Was meine ich damit? Ich habe tatsächlich auch mal jemanden gedatet, also als ich bei Ernst & Young in der Unternehmensberatung gearbeitet habe und der war auch Berater und wollte so einen Partner-Track machen, also wirklich so vom irgendwie Consultant bis dann Manager-Partner-Level. Und ich habe dann, also wir haben dann einfach so hypothetisch, ja ich meine, oh mein Gott, beim Dating kann man ja trotzdem schon mal abtasten und über alles sprechen und so hypothetisch so, ja, wie stellst du dir sowas eigentlich vor? Und da war ganz klar, Also ich werde für immer zu 100 Prozent arbeiten und ich brauche und suche jemanden, eine Frau, die das Zuhause mit den Kindern managt. Ich will um die Kinder, aber ich werde kein bisschen zurückstufen. Ich werde keine Elternzeit machen, ich werde nicht runtergehen. Ich hatte diesen Karrierefall und für mich, ich saß da so, ich dachte, das ist jetzt ein Witz, oder? Also das kann ja nicht wahr sein. Und für mich, egal, egal was meine Gefühle waren, für mich war diese Geschichte da an diesem Punkt zu Ende. Ja, ich hätte mich nie wieder mit dem getroffen, weil das Ich hätte seinen Traum zu Kosten oder zum Preis von meinem eigenen getragen. So, what the fuck, das mache ich doch nicht. Und ich glaube, das müssen sich Frauen echt überlegen. Also so eine Aussage von einem Mann, ciao, wer ghosten? Nee, brauchen wir nicht in unserem Leben, echt nicht.

Joel Kaczmarek: Ja, aber deswegen, also ist eigentlich ganz interessant. Aber ich würde mal sagen, du hast jetzt aber deinen Partner wahrscheinlich nicht mit Karriereblick ausgebildet, oder?

Céline Flores Willers: Null, wir waren WG-Mitbewohner. Also komplett, überhaupt gar nicht. Und das ist ja auch dieses, also er ist eben kein Unternehmer, der ist nicht auch ein Gründer oder so und ich habe den nicht auf irgendeiner Startup-Konferenz kennengelernt, so überhaupt gar nicht. Wir waren WG-Mitbewohner und es hat irgendwie, ja.

Joel Kaczmarek: Aber dann ist sozusagen so ein Stück weit die Quintessenz eigentlich, dass es halt darum geht, wenn man seine Träume verwirklichen will und in einer Partnerschaft sein, dann braucht es halt jemanden, dass man es Hand in Hand macht, dass sich die eigenen Träume auf Kosten des anderen gehen und umgekehrt.

Céline Flores Willers: Total und ich glaube vielleicht trotzdem einen Impuls noch für Auch, ja, ich meine, du erreichst viele auch C-Levels, viele Führungskräfte, Menschen, die auch vielleicht schon älter sind und noch viel mehr erreicht haben als ich oder auf dem Weg dahin sind auch. Und ich glaube, eine Sache, die man trotzdem so, selbst wenn man jetzt in so einer Partnerschaft steckt, wo irgendwie ganz viele, ja, da nicht so viel Verständnis oder so, da es da sehr viele Vorwürfe gibt. Ich glaube, ein entscheidendes Ding ist, dass man immer in die Zukunft guckt und nicht in die Vergangenheit. Und was meine ich damit? Also dieses Aufrechnen und dann so, ja, warum musst du da schon wieder hingehen? Du warst doch vor zwei Wochen schon auf dem und dem Event und warst abends nicht da. Das kann der eine oder andere sein. Warum musst du da jetzt schon wieder diese Geschäftsreise machen? Und dann ja, aber du hast aber damals an dem Wochenende und wenn, vor allem sein, du hast letztes Mal, ich habe die letzten drei Male das Bad geputzt. Also dieser Blick zurück, der bringt einfach gar nichts. Und auch dieses Aufrechnen und diese Vorwürfe, das bringt gar nichts. Und das finde ich, muss ich echt sagen, muss ich uns loben. Wenn wir mal an so einen Punkt kommen, wo irgendwas aus dem Gleichgewicht gerät, dann ist es immer nur einen Wunsch und eine Formulierung an die Zukunft oder in die Zukunft gerichtet. Also ich wünsche mir von dir in der Zukunft, dass du mehr dies oder jenes tust, aber nicht dieser Vorwurf und der Blick nach hinten, weil der bringt nichts, ist eh gelaufen. Und ich glaube, das kann man auch, egal, auch wenn man jetzt gerade irgendwie eine schwierige Zeit in einer Partnerschaft durchmacht, sollte man sich das, glaube ich, echt so mitnehmen, dass man da niemals reinrutscht, weil das bringt nichts. Dieses Abrechnen führt zu gar nichts, nur zu mehr Streit.

Joel Kaczmarek: Ich glaube, das spannendste Wort war eigentlich, ich weiß nicht, ob du es genau gesagt hast, aber ich habe gesagt Balance. Also ich glaube, es geht um Balance. Dass man bei den Aufgaben Balance hat, bei der Traumabfüllung, bei dem Miteinander und das immer wieder herzustellen, das ist wahrscheinlich so der entscheidende Punkt dabei.

Céline Flores Willers: Und wie entsteht dies? Indem man jeder für sich reflektiert und empathisch ist. Wenn man nur sich sieht und ich habe aber, ich habe aber und du hast nicht, das führt halt zu nichts. Sondern oft ist mit Sicherheit auch Johannes in so stressigen Phasen einfach wahnsinnig empathisch mit mir. Und ja, ich habe dann irgendwie mich nicht um dies oder jenes gekümmert und das hätte ich eigentlich machen sollen, das haben wir so besprochen. Aber anstatt, dass mir ein Vorwurf draus macht weiß er halt so, okay, ich sehe, dass sie gestern bis 3 Uhr nachts gearbeitet hat. Was soll ich ihr da jetzt einen Vorwurf draus machen? Ich kenne ja ihre Projekte gerade. Ich weiß, wie wichtig das jetzt gerade für ihren nächsten Schritt ist. Ich mache ihr keinen Vorwurf draus. Ich erledige es einfach und sage in einem ruhigen Moment mal so, hey, in Zukunft würde ich mir wünschen. Und ich wiederum Nimm das dann ernst. Also ich wiederum bin oft dann auch schon, keine Ahnung, nachts noch irgendwelche Papiermülltonnen leeren gegangen, obwohl ich mir so dachte, was mache ich hier um drei Uhr in der Nacht an der Mülleimer. Aber es ist dieses Rücksicht nehmen, empathisch sein.

Joel Kaczmarek: Ja, weil viele Leute reden ja auch nicht drüber, wie viele Ehen gehen zu Bruch an solchen Beraterkarrieren, an Geschäftsführerkarrieren, also ich glaube am Ende des Tages ist es auch so ein Baustein zu reden. Ich finde, viele Beziehungen gehen auch kaputt oder kranken daran, dass man halt nicht redet und dann nicht weiß, worum geht es hier eigentlich. und dann kommst du in so schiefe Bahnen rein, ja.

Céline Flores Willers: Und Joel, ich meine, auch da wieder mit Kindern nochmal komplexer. Also ich meine, worüber rede ich hier? Johannes und ich sind seit sechs Jahren zusammen. Okay, das ist auch immerhin eine Zeit, aber das ist ja noch ganz jung alles. Also im Vergleich zu Menschen, die irgendwie mit 40 mit Haus und Kindern mittendrin stecken. Und das ist nochmal viel schwieriger. Deswegen, ich möchte mir auch gar nicht anmaßen, Beziehungstipps zu geben. Um Gottes Willen, das habe ich jetzt zwar gerade getan, aber da bin ich mit Sicherheit nicht die Richtige, weil das alles noch ganz trotzdem irgendwie jung ist, aber ja, trotzdem finde ich es wichtig, da ein Auge hinzuwerfen. Das hat einfach auch was mit Karriere und mit den eigenen Träumen zu tun am Ende, wie der Partner lebt und wir dessen Vorstellungen sind.

Joel Kaczmarek: Na gut, das ist doch eine gute Gelegenheit, dann mal uns deinen vierten Punkt anzuhören.

Céline Flores Willers: Okay, das ist jetzt wieder etwas, ich sag mal, technischer. Und zwar, oh Gott, ich habe manche Sachen auf Englisch und manche auf Deutsch formuliert. Ihr merkt schon, ich bin total denglisch und manche Leute finden das total Panne. Kann ich auch echt verstehen, aber ich kann nicht anders. Verzeiht es mir bitte. You are the greatest asset. Also investiere, liebe Céline mit 20, investiere von Beginn an in dich selbst. Und das habe ich nicht von Beginn an gemacht. Das hat auch Gründe, aber das würde ich heute anders machen.

Joel Kaczmarek: Was hast du denn stattdessen investiert? In Dinge sozusagen? Nee, um Gottes willen. Oder in Ideen?

Céline Flores Willers: Nee, tatsächlich. Vielleicht nochmal, was meine ich mit? investiere in dich selbst? Damit meine ich vor allen Dingen so in Mitarbeiter, die die Aufgaben abnehmen können. In Berater, die in dem Fachlichen wesentlich besser sind und du dich dann nicht in irgendwelche Themen einarbeiten musst, für die du keine Zeit hast. Hol dir halt Experten an Bord. Freelancer, die dir einfach nochmal zusätzlich Arbeit abnehmen, aber auch Flexibilität bedeuten. Also einfach grundsätzlich in Menschen, die dich auf dieser Reise unterstützen. Das ist jetzt vor allen Dingen für Unternehmer und Für Gründer, Unternehmer, CEOs etwas, wo ihr vielleicht relayen könnt und das habe ich am Anfang nicht so gemacht. Also beispielsweise, ich habe erst, ich glaube nach zwei oder drei oder so eine CFO an Bord geholt und zwar eine Virtual CFO, also das ist keine Person, die bei uns festangestellt ist, sondern es ist letztendlich eine Freelancerin und entsprechend auch nicht fest da und entsprechend ist das auch Eigentlich gar nicht so teuer, ja. Aber ich habe das lange nicht gemacht, weil wir sind gebootstrapped. Ich habe immer Geld zurückgelegt für Notsituationen und habe mich darauf fokussiert, nur das Nötigste auszugeben. Und dadurch war natürlich mein Schreibtisch unfassbar voll. Ich musste mich in unfassbar viele Dinge einarbeiten, wie zum Beispiel unsere Finanzen. So als wir schon 15 Leute waren, habe ich irgendwie alles, von Marketing über Führung über Finance, alles gemacht. Und das Da hätte ich früher investieren sollen und einfach vielleicht, ja, dann wären die Rücklagen nicht so groß gewesen und dann hätte man nicht so eine hohe Sicherheit gehabt. Aber okay, heute weiß ich, es hätte auch gereicht. Aber warum habe ich das nicht gemacht? Ich spüre einfach eine total krasse Verantwortung für das, was ich mache und möchte einfach das auch nicht gegen die Wand fahren. Ich meine, da arbeiten Mitarbeiter. Ich möchte nicht, dass die ihren Job verlieren. Und das ist auch in der Größenordnung, wo ich nicht irgendwie meine Eltern anrufen kann. Ey, Papa, kannst du mir mal 500 Euro leihen? So. So, das will ich grundsätzlich nicht, weil ich selber verantwortlich bin für das, was ich tue. Also ich will nie, auch schon gar nicht mehr mal weiter irgendwie meine Eltern anrufen und um Geld fragen, weil ich irgendwas versemmelt habe. Aber auch, ja, auch das geht nicht mehr. Also ich habe keine reichen Eltern, die irgendwie sagen können, ja, hier komm, hier hast du mal 50.000 Euro, das wird es schon wieder werden. Also das geht nicht und deswegen habe ich sehr konservativ geplant, einfach um sicherzugehen, dass ich alles, was ich mache, kontrollieren kann, dass wir uns das leisten können. Und das hat halt zur Folge, dass ich nicht so viel investiert habe. Und dadurch musste ich mir viele Dinge selbst erarbeiten, habe viele Fehler gemacht, die ich mir hätte sparen können, hätte ich einfach die richtigen Experten an Bord gehabt und dafür mehr Geld ausgegeben. Und das ärgert mich, also da würde ich sagen, hey, dann im Zweifel sogar lieber einen Kredit aufnehmen, aber dafür geht man den Weg schneller und besser, weil man einfach nicht so viel Fehler macht und nicht so viel Zeit in Dinge verwendet, in denen man auch einfach nicht gut ist zum Beispiel.

Joel Kaczmarek: Aber okay, dann ist der Punkt aber auch so ein Stückchen, also eigentlich ist es ein bisschen schief gesagt, weil ich hätte jetzt gedacht, du sagst sowas wie, ich hätte mehr in meine Bildung investieren sollen, ich habe so viel Schmuck gekauft, jetzt mal überspitzt gesagt, ich weiß ja, du bist nicht so ein Typ. Aber viele Menschen machen das ja, dass sie Geld nehmen und kaufen sich davon irgendwie Kleidung, Gegenstände, Schmuck, was weiß ich, teure Uhren, Autos, you name it. Also ist ja oft so eine Kompensationsstrategie auch. Während halt das Geld, was du in dein Know-how investierst, natürlich das Bestinvestierte ist. Aber das, was du ja gerade beschrieben hast, ist ja fast auch sozusagen… Outsourcing vielleicht, könnte man sagen.

Céline Flores Willers: Outsource eher, oder?

Joel Kaczmarek: Mhm. Das und da steckt natürlich das Thema Sicherheit drin. Also war Sicherheit für dich etwas, was dir sehr wichtig ist und ist heute nicht mehr so?

Céline Flores Willers: Nee, ich war eigentlich immer wahnsinnig risikoaffin. Sonst hätte ich, glaube ich, mich gar nicht selbstständig in the first place gehabt, weil ich hatte ja bei Ernst & Young ein sehr gutes Übernahmeangebot. Das nicht und dann hätte ich auch, glaube ich, mein erstes Geld nicht in Aktien, sondern in Krypto investiert. Also ich würde sagen, ich bin maximal risikoaffin.

Joel Kaczmarek: Aber was hat dich denn abgehalten, bei 15 Leuten eine Finanzperson einzustellen?

Céline Flores Willers: Ich glaube, ich muss gerade nachdenken. Was hat mich davon abgehalten? Vielleicht, dass ich dachte, ach komm, das schaffe ich auch noch. Vielleicht eher der Glaube, dass das nicht so viel Arbeit ist und ich das schon irgendwie so on the side hinkriege. Was ein Quatsch ist bei den vielen Jobs, die ich gleichzeitig mache. Vielleicht eher das und dann irgendwann halt an diesen Punkt zu kommen, wo es halt einfach nicht mehr geht. Aber so dieser Punkt, warum muss man den halt erst streifen und nicht eher so, das ist es vielleicht.

Joel Kaczmarek: Weißt du, was ich glaube, was es ist? Ich habe gerade gestern, also das ist mal lustig, ich habe es gestern aufgenommen, aber die Zuhörenden hören es erst deutlich später, habe ich einen Podcast aufgenommen mit einer Dame, die ist Hexe und Medium. Und die hat erzählt, also hochgradig erfolgreich auch, by the way, ne? Und die hat erzählt, es gibt dieses hermetische Gesetz des Senden und Empfangens und viele Menschen sind sehr stark im Senden, die hasseln, die ackern, die machen, die kümmern sich um alles, die machen links, die machen rechts, die denken auch, dass sie immer reingeben müssen um und sie vergessen das Empfangen, so hat sie es beschrieben und Empfangen ist ja was super passives. Und bei ihr war es lustigerweise genauso, dass sie gemeint hat, sie hat dann irgendwann sich eine Mitarbeiterin geholt und die Mitarbeiterin hat sich bei ihr eingestellt. Also nicht sie hat die Mitarbeiterin eingestellt, sondern die Mitarbeiterin hat die ein Jahr lang belabert. Ich arbeite jetzt bei dir. Nein, machst du nicht. Doch, mache ich. Und das war genau deine Story auch. Und als sie dann gesehen hat, okay, ich kann mir erlauben, hier auch mal was zu empfangen. Ich kriege was zurück. Also ohne, dass ich etwas tue, kommen Dinge zu mir, so.

Céline Flores Willers: Ja, stimmt.

Joel Kaczmarek: Also mir ging es zumindest auch so, ne, das ist so, ich werde da noch tiefer drüber nachdenken, deswegen bin ich ja nicht der Profi, um es zu erzählen, aber hat zumindest Nähe dazu.

Céline Flores Willers: 100% und resoniert auch total in mir, also mit Sicherheit. Senden, ja, empfangen viel zu selten, mit Sicherheit, ja. Und was ich trotzdem auch nochmal sagen muss, investiere, ja, aber wie gesagt, ich investiere ausschließlich in Dinge, die mein Unternehmen noch weiter nach vorne bringen. Ich habe kein Auto, Wir haben kein Büro, wir sind 100% remote, also es gibt andere Companies in unserer Größe, die was mögliches machen, die wie Startups in Berlin, das erste, was die alle machen, ist ein fancy Office mit einer Siebträgermaschine, gibt es bei uns nicht, weil it's just not necessary. Also abgesehen davon glaube ich an Remote Work und an das ganze Setting, aber wie gesagt, auch ein Auto, ich besitze kein Auto, weil ich alle diese Luxusgüter unfassbar unnötig finde, einfach wirklich unnötig. Ich gebe eigentlich fast gar kein Geld für Klamotten aus, es sei denn für meine Bühnenoutfits, weil das gehört zu meiner Personal Brand, aber ansonsten ist so viel in meinem Schrank, das lag da schon mit 18 drin. Also das finde ich, ist verschwendet. Heißt nicht, dass man sich nichts gönnen soll, ja, aber darauf Wert zu legen und dieses nach außen das zeigen wollen, das, ja, also habe ich irgendwie gar keinen Bezug zu und finde es auch immer sehr strange, wenn Leute das irgendwie brauchen.

Joel Kaczmarek: Na gut, mich hältst du immer neugierig, was dein fünfter und letzter Punkt ist?

Céline Flores Willers: Ich habe schon mal fünf. Ich habe so eine lange Liste vor mir. Aber das meinte ich mit diesem, ich habe mich sehr schwer getan zu priorisieren auf den vielen Sachen. Jetzt bin ich unentschieden, welchen ich noch nehme. Willst du eher vielleicht noch mit einer lustigen Story oder eher so einen ernsten?

Joel Kaczmarek: Ich mag Geschichten.

Céline Flores Willers: Okay, dann machen wir eine Geschichte. Also, ich kann für mich sagen, don't start a family business. Das ist mein, zumindest für mich persönlich, das trifft nicht für alle zu, aber das ist für mich persönlich ein weiteres Learning, was ich mir mit 20 gerne gesagt hätte. und Warum? Weil ich habe das nämlich gemacht und zwar mit meinen Brüdern. Mein Papa hing da mit einem Fuß mit drin, mein Ex-Freund, mit dem ich wohlgemerkt nach wie vor sehr close bin, also wir sind Freunde, aber der hing da auch noch mit drin und wir haben alle zusammen in einer besonderen Konstellation ein Unternehmen gegründet. Mary Lou und das war in der Corona-Pandemie, also als gerade die Pandemie ausgebrochen ist, alle mussten zu Hause bleiben, Ausgangssperre, da gab es ja dann diese Fotos im Internet, wo Klopapier ausverkauft war. Ich weiß nicht, ob du dich an diese ersten Wochen erinnerst, es gab kein Klopapier mehr und alle so, oh mein Gott, ich muss das letzte Klopapier aus dem Supermarkt noch holen. Und mein Papa ist Hersteller von Dusch-WCs. Also bedeutet, man kennt das vielleicht aus Japan, so Klos, wo man eine Spülung anmachen kann und wo praktisch nach dem Geschäft sozusagen dann der Po gewaschen wird von diesem Dusch-WC. Und mein Papa hat das bisher als B2B-Geschäft aufgebaut gehabt. Also der hat vor allen Dingen an Händler, an Großkunden vertrieben, aber kein Es war kein Direct-to-Consumer-Brand, es gab kein B2C-Geschäft, kein Shopify, kein Amazon, kein gar nichts. Und dann, als dann dieses, hey, Klopapier ist weg, dann so, ja, eigentlich braucht man ja kein Klopapier, ja, nicht zwangsläufig oder nicht so viel. So ist das nicht jetzt der Moment, Papa, dein D2C-Business aufzubauen? Und mein Papa, ich meine, der kennt sich damit nicht aus. Der hat sowas ja noch nicht aufgebaut. Und dann haben meine Brüder gesagt, ja komm, lass uns das so als Side-Hustle machen. Lass uns das starten und gründen. Und dann haben wir dieses Unternehmen gegründet, Mary Lou. Und da siehst du schon wieder tausend Sachen. Das habe ich ja auch in dieser Zeit zu allen meinen anderen Dingen gemacht. Und ich sage dir, es war von Start an ein Desaster.

Joel Kaczmarek: Also es war

Céline Flores Willers: Also wir sind alle drei, Lennart, Jasper und ich, das sind meine beiden Brüder. Ich habe zwei kleinere Brüder. Wir sind alle sehr dominante Alphatiere und haben alle eine ganz genaue Vorstellung, wie Dinge zu laufen haben. Und ich schwöre dir, wir haben so viel diskutiert und nichts auf die Straße bekommen, weil eigentlich nur, es wurde nur gestritten. Und es war furchtbar, weil natürlich dadurch, dass wir Geschwister sind und uns früher auch gekloppt haben, ist natürlich direkt die unterste Schublade erreicht in so einer Diskussion. Also das ist ja dann, das geht ja ganz anders zu, also zumindest mit meinen Brüdern. Da fallen dann schon mal die ein oder andere Fikalausdruck, fällt dann nochmal und dann ist praktisch direkt alles verloren. Also ich weiß nicht wie andere und es war so inspiriert von dieser Idee, es gibt so viele andere Familienunternehmen und da läuft es so gut und keine Ahnung hier, die Familiengruppe, wenn man die so auf LinkedIn verfolgt, dann sieht alles so harmonisch aus, wie die das irgendwie hinkriegen. Hey, ich sag's dir, Für uns hat das nicht funktioniert. Und das sagen wir, glaube ich, heute mit Abstand. Alle drei zumindest noch nicht. Also damals nicht. Es wird immer besser und vielleicht klappt das irgendwann in der Zukunft. Aber da waren wir alle noch zu dickköpfig, zu sehr mit dem Kopf durch die Wand. Und keiner hat irgendwie auch so dann eingesehen, dass der andere recht hat oder da eine Stärke hat. Und es war also, nee, das machen wir nicht nochmal. Und dann auch noch mein Papa, der da geliefert hat. Und dann muss man irgendwie mit meinem Papa ja Konditionen verhandeln. Und Jesus Christ, ich sag dir, also das war für uns nicht erfolgreich. Würde ich nicht normal machen.

Joel Kaczmarek: Ich habe erst mal gebraucht, bis ich verstanden habe, was der verkauft. Als du meintest Dusch-WCs, habe ich erst gedacht, der macht so Dixi-Toiletten, in denen man duschen kann. Ach so, nein. Eine Baustellendusche. Aber ein Bidet im Prinzip.

Céline Flores Willers: Ja, genau, richtig. Ja, das ist auch, ich finde es nach wie vor ein sehr, sehr geiles Produkt. Und ja.

Joel Kaczmarek: Ich überlege sowas mit zu kaufen für meine neue Wohnung. Vielleicht rufe ich dich da mal an.

Céline Flores Willers: Du, anytime, anytime. Und tatsächlich, also die erste, wo wir es als erstes verkauft haben, war tatsächlich in meinem alten, also da, wo ich vorher gewohnt habe, in München, in dem Haus. Und da haben einige unserer Nachbarn sich ein Dusch-WC von uns gekauft, ein Mary-Lou-Dusch-WC und waren durchaus überaus happy. Also die fanden das richtig cool und haben gesagt, oh mein Gott, wie konnte ich jemals ohne. Und übrigens, jeder, der eins hat, sagt dir das. Jeder, der eins hat, sagt, wie schmutzig sich das anfühlt, sich nur noch mit Klopapier den Hintern abzuwischen. Ist unfassbar, wenn man es einmal probiert hat und dann kann man nicht mehr zurück, weil Wasser ist so viel sauberer. Und ja, naja, anyhow, vertiefen wir das jetzt hier lieber nicht.

Joel Kaczmarek: Ja, aber das scheint auch so, also ich glaube die Amis machen das ja auch ganz intensiv, da hast du dann auch den Klositz beheizt und dann fährt der noch automatisch zu, also da hast du ja jeden Shishi, ja, von daher.

Céline Flores Willers: Ja und total, also in ganz vielen anderen Regionen ist das total verbreitet, tatsächlich zum Beispiel auch in der Türkei, das wusste ich gar nicht, da ist es…. Common Sense, dass wenn man sich extra Bideen nicht einbauen kann, weil es braucht ja wieder Platz, dass man sich in sein normales Klo, also sozusagen als Zusatzmodul einen Dusch-WC einbaut, der einfach ans Wasser angeschlossen wird. Und so hat unser Off funktioniert. Das ist ja auch das Gute, dass es eben platzsparend ist. Und da ist, wie gesagt, Common Sense, genauso wie in Japan, in asiatischen Ländern, aber auch in arabisch geprägten Ländern eben, weil das einfach als sauberer empfunden wird. Und das ist es auch.

Joel Kaczmarek: Was ist denn aus der Firma eigentlich geworden?

Céline Flores Willers: Du, wir sind gerade dabei, ja, letztendlich zu überlegen, wie wir das abwickeln. Also wir haben tatsächlich eine Option, das, was wir gebaut haben. Ich meine, wir haben immer eine Brand, die geil aussieht. Also können wir ja mal googeln, Mary Lou. Wir haben einen Amazon-Shop, der steht und funktioniert. Also so einen Shop, das aufzusetzen, die Produkte zu legitimieren etc., das braucht ja auch Zeit. Insofern haben wir eine sehr gute Infrastruktur gebaut, die einfach wir kapazitär und in diesem Setting so nicht mehr bespielen wollen, die aber durchaus einen Wert hat. Und auch das Wissen, was wir jetzt, also Lennart vor allen Dingen hat sich da reingefuchst, Amazon, FBA ist der absolute Profi. Und das ist ja eine ganze Menge Wissen, was wir da irgendwie angehäuft haben und haben jetzt die Option, das tatsächlich an einen Hersteller, an einen anderen Hersteller zu verkaufen und herzustellen. Ja, das ist jetzt kein Riesen-Exit, aber ich meine, das ist immerhin besser, als das weiterzumachen und hat ein gutes Ende. Ich bin trotzdem froh um die Erfahrung, aber ja, es muss nicht nochmal sein.

Joel Kaczmarek: Okay, Mary Lou, wie sozusagen Just Married, also mit E oder mit Merry Christmas, nicht wie der Frauenfrau.

Céline Flores Willers: Genau, Mary Lou, M-E-R-R-Y-L-O-O.

Joel Kaczmarek: Aber du hast verschwiegen, dass ihr anscheinend auch so Sachen macht, mit denen man Wasser sparen kann, oder?

Céline Flores Willers: Genau, das ist vielleicht auch noch ein wichtiger Punkt. Wir haben mit Dusch-WC-Sitz angefangen und haben dann aber gemerkt, also auch wieder Amazon-FBA, also vielleicht Die Leute, die sich mit Amazon auskennen, wissen das, aber die, die es nicht tun. Amazon lohnt sich nur bei ganz bestimmten Margen. Also nicht jedes Produkt, erst recht nicht, wenn man das irgendwie von einem Händler bezieht und da schon der Herrscher von irgendwie einem Händler und noch einem Händler und man da ganz viel Marge schon lässt. Manche Produkte funktionieren einfach nicht auf Amazon. Und dieses Dusch-WC hat einfach aufgrund der Gesamtkonstellation nicht so gut funktioniert für Amazon, für einen Anbieter. eigenen Online-Shop, ja, aber nicht für Amazon und deswegen haben wir auf diesem Weg nochmal sozusagen gepivotet, andere Produkte ausprobiert, deswegen ja, du hast völlig recht, wenn man jetzt auf die Website geht, sind da, also sowohl, wir haben in einem Amazon-Shop, glaube ich, immer noch Duschköpfe, Wassersparer, also so ein kleiner Pivot, den haben wir auch noch gemacht. Weil wir da einfach eine höhere Marge am Verkauf bei Amazon am Ende hatten, haben wir sozusagen die Produkte verändert. Ja, also du merkst schon so, wir haben ganz viel irgendwie gemacht und auch gelernt und es war irgendwie schon spannend. Also ich kann so ein bisschen jetzt mitreden bei Amazon, aber ja, einfach nicht genug so und dann muss man auf seine Zeit anders investieren, wenn da nicht genug abfällt.

Joel Kaczmarek: Na gut, da sind wir wieder bei deinem ersten Punkt. Man kann doch viel schaffen, also viele Sachen parallel machen. Also wenn du neben People Branding auch noch irgendwie du spezielles verkauft kriegst, dann

Céline Flores Willers: Mit 18 Stunden Zeit und West am Tag. Aber ja.

Joel Kaczmarek: Ja, cool, Céline. Dann danke ich dir ganz herzlich für diesen irgendwie energiereichen, bunten, unterhaltsamen Ritt und bin mal gespannt, wenn wir uns mit 41 wiedersehen, was dann deine fünf Dinge sind aus deiner langen Liste. Aber die fünf war ja schon cool. Vielen, vielen Dank.

Céline Flores Willers: Ich freue mich drauf. Auf jeden Fall.

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Diese Folge stammt aus unserem Podcast „5 Dinge mit 20“: Bei [5 Dinge mit 20](https://lnk.to/5Things20) trifft Joël Kaczmarek bekannte, erfolgreiche und interessante Menschen und befragt sie, was ihre 5 Dinge sind, die sie gerne schon mit 20 gewusst hätten. Auf diese Weise leiten diese inspirierenden Personen ihre wesentlichen Learnings und Lebenseinsichten ab und bescheren dir echte Wissensabkürzungen. 💛 Hat dir die Episode gefallen? Dann abonniere „5 Dinge mit 20“ auf Plattformen wie Apple Podcasts oder Spotify. Beachte, dass wir nur ausgewählte Folgen auch auf Digital Kompakt veröffentlichen. Abonniere dort, um Zugang zu mehr und früheren Episoden zu erhalten!