Bye bye: Wenn ein Gründer gehen muss

Startups sprießen überall und viele Menschen gründen. Dabei kann es häufig zu Spannungen im Gründerteam kommen. Diese rechtzeitig zu erkennen und zu managen, ist essenziell für den Erfolg. Gründende müssen offen miteinander kommunizieren, gemeinsam Lösungen finden und notfalls auch faire Trennungen vollziehen können. Mediation und Coaching können dabei sehr unterstützen.

1. Der Impuls für eine Trennung von einem Gründer/einer Gründerin kommt meist aus dem Team selbst aufgrund von Dysfunktionalitäten, Rollenkonflikten oder mangelnder Leistung, und nur selten durch eine "Investoren-Intrige".

2. Es gibt zwei Philosophien: Entweder wird erwartet, dass jeder seine Rolle optimal ausfüllt (Hochleistungsdenken) oder man akzeptiert, wenn die Leistung noch irgendwie "ausreichend" ist. VCs neigen eher zur ersten Denkweise.

3. Kontinuierliche Arbeit mit Coaches kann präventiv helfen, Konflikte und Erwartungsunterschiede frühzeitig anzugehen, bevor sie zu stark emotionalisiert sind.

4. Bei einer Trennung ist neben fairen finanziellen Konditionen vor allem Wertschätzung und ein respektvoller Umgang mit dem ausscheidenden Gründer entscheidend, um Unfairness-Empfindungen abzumildern.

5. Das Hinzuziehen eines neutralen Mediators oder Coaches zusätzlich zu Anwälten kann den Prozess der Trennung erheblich erleichtern und einer Emotionalisierung vorbeugen.

Trennungen von Gründer:innen werden häufiger, weil das Bewusstsein für das richtige Team und passende Rollen steigt. Investierende legen mehr Wert auf Konfliktlösung und Mediation statt rein rechtlicher Klärung. Rollenwechsel und Ausstieg werden entstigmatisiert. Vesting-Klauseln und Aufhebungsverträge werden Standard. Firmen etablieren Prozesse, um dysfunktionale Dynamiken frühzeitig zu erkennen und Gründende bei Veränderungen gut zu begleiten. Offene Kommunikation wird wichtiger.